http://www.imn.htwk-leipzig.de/~villmann/
villmann@fbb.htwk-leipzig.de
villmann@imn.htwk-leipzig.de
1
Physik Mensch:
Wohlbefinden
Gesetze: Gesundheit
DIN 4108 /
EN ISO 6946
DIN 4109 Bauphysik Klima
Energie-
einsparver-
ordnung
Kosten: Energie
Bau und
Sanierung Umwelt
Werterhaltung 2
Inhalte der Bauphysik
• Wärmeschutz
- stationärer und instationärer Wärmetransport durch ein- und
mehrschichtige sowie verglaste Bauteile und Wärmebrücken infolge
von Temperaturgradienten
• Feuchteschutz
- Tauwasserbildung, Feuchtetransport durch mehrschichtige Bauteile
infolge Feuchte- und Temperaturgradienten
• Schallschutz
- Schallausbreitung, Schallübertragung und Schalldämmung durch
Bauteile
• Brandschutz
• Licht
3
Literatur
Hohmann, Setzer
Bauphysikalische Formeln und Tabellen
Werner Verlag Düsseldorf
Schneider
Bautabellen für Ingenieure
Werner Verlag Düsseldorf
4
Literaturergänzung Mathematik
Lothar Papula
Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler Bd. 1-3
Vieweg+Teubner in GWV Fachverlage GmbH
Wilhelm Göhler
Formelsammlung Höhere Mathematik
Harri Deutsch
5
Lehrablauf im Fach Grundlagen der Bauphysik
• Lehrveranstaltungen:
• Prüfung:
Prüfungsklausur 90 min.
erstmalig am Ende des 1. Semesters
keine Prüfungsvorleistungen
6
7
Dithmarscher Bauernhaus
8
Landhaus in der Toskana
9
Nullenergiehaus
10
Wärmedämmung an einem Altbau
11
Wärmedämmung an einem Altbau, Thermographie
(W. Feist 2002)
12
Schimmelbildung
13
Echter Hausschwamm
14
I. Wärmeschutz
1. Bedeutung
15
2. Physikalische Grundlagen
2.1 Physikalische Größen, Begriffe und Definitionen
16
Wärme Q (Definition):
¾ Die Größe, die - außer durch Verrichten von Arbeit - die Änderung des
Energieinhaltes eines Körpers oder eines Systems von Körpern bewirkt,
heißt Wärme.
[Q ] = 1J = 1Ws = 1Nm
Wärme im thermodynamischen Sinn ist die über die Systemgrenze
hinweg transportierte thermische Energie.
(im Sprachgebrauch: Wärme gleich Temperatur oder innere Energie)
Temperatur Θ,T :
¾ Die Temperatur kennzeichnet den Wärmezustand eines Systems, der
durch die mittlere kinetische Energie der Teilchen bestimmt ist.
[Θ] = °C
[T ] = 1K
17
Spezifische Wärmekapazität c :
Q ~ ( Θ 2 − Θ1 ) Q ~ m ⋅ ( Θ1 − Θ2 )
Q~m Q = m ⋅ c ⋅ ( Θ1 − Θ 2 )
c spezifische Wärmekapazität
Q J
c= [c] = 1
m ⋅ ∆Θ kg ⋅ K
18
Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik:
Wärmeübertragung (Definition):
19
Wärmestrom Φ:
Q
Φ= [Φ ] = 1W
t
Wärmestromdichte q:
1 Q Φ
q= ⋅ = [q ] = 1W m2
A t A
20
¾ Stationärer Zustand
21
¾ Instationärer Zustand
22
2.2 Wärmetransportvorgänge
Wärmetransport
d
Θ1 A Θ2 Θ1 > Θ 2
dünner Stab
(keine Quellen und Senken)
Wärmebehälter 1 Wärmebehälter 2
Wärme (Energie) Q, die in der Zeit t über den Stab von WB 1 nach WB 2
transportiert wird:
Q ~ (Θ1 − Θ 2 ) A ⋅ t ⋅ (Θ1 − Θ 2 ) Q
Q~ q=
Q~ A d A⋅t
1 A ⋅ t ⋅ (Θ1 − Θ 2 )
q = λ⋅
(Θ1 − Θ 2 )
Q~ Q = λ⋅
d d d
Q~t Ws ⋅ m W
λ Wärmeleitfähigkeit [λ ] = 1 2 =1
m ⋅s⋅K mK 24
¾ Stationäre Wärmeleitung durch ein Bauteil:
Fragestellung: 30
• Welche Wärmestromdichte fließt durch die Wand? 25
20
Temperatur [°C]
• Wie ist der Temperaturverlauf im Innern der Wand?
15
10
Θ1 Θ2 λ
q= ⋅ (Θ1 − Θ 2 ) 5
d 0
q -5
q = const -10
λ λ 0 10
⋅ ( Θ1 − Θ 2 ) = ⋅ ( Θ1 − Θ x ) Dicke [cm]
d d x
Θ1 − Θ 2
Θ x = Θ1 − ⋅x
d
25
2.2.2 Wärmeströmung (Konvektion)
Θ1 > Θ 2
Θ2
Fenster
Θ1
Heizkörper
weitere Beispiele:
Schwerkraftheizung, Golfstrom, Fön
26
Konvektion
Konvektion
thermische Grenzschicht
Fluidtemperatur
innen Θ i
Wand
thermische Grenzschicht
Oberflächen-
temperatur Oberflächen-
innen Θ Si temperatur
außen Θ Se
Fluidtemperatur
außen Θ e
Wärmestromdichte q = h ⋅ ( Θ1 − Θ 2 )
für Wärmeübergang
W
Bauteiloberfläche -
Luft
h Wärmeübergangskoeffizient [ h] = 1
m2 ⋅ K 29
¾ Konvektion mit Stoffaustausch:
30
¾ Konvektion zwischen Fluiden:
Fluid 1 Fluid 2
31
2.2.3 Wärmestrahlung
¾ Strahlungsfluss
Der Strahlungsfluss Φ ist die Strahlungsenergie Q, die pro Zeiteinheit t
von elektromagnetischen Wellen transportiert wird
Q
Strahlungsfluss Φ=
t
Q
Strahlungsflussdichte q=
A⊥ ⋅ t
¾ Temperaturstrahler
• Jeder Körper sendet entsprechend seiner Temperatur Strahlung
(elektromagnetische Wellen) aus
• Die Temperaturstrahlung ist an kein Medium gebunden, sie breitet sich
auch im Vakuum aus
• Für verschiedene Temperaturen des Körpers hat die Strahlung ein
unterschiedliches Wellenlängenspektrum
• Elektromagnetische Wellen mit Wellenlängen im Bereich zwischen
700 nm und 1 mm (Infrarot) rufen beim Menschen Wärmewirkungen
hervor → Wärmestrahlung 32
¾ Transmission, Absorption, Reflexion
• Transmission:
→ ein Teil der Strahlung wird hindurchgelassen
Φτ
τ (λ ) = τ Transmissionsgrad
Φ0 Φ0 Φτ
Φτ durchtretender Strahlungsfluss
Φ0 auftreffender Strahlungsfluss
• Absorption:
→ ein Teil der Strahlung wird vom Körper aufgenommen (absorbiert)
Φα
α (λ ) = α Absorptionsgrad Φα
Φ0 Φ0
Φα absorbierter Strahlungsfluss
Φ0 auftreffender Strahlungsfluss
33
• Reflexion:
→ ein Teil der Strahlung wird zurückgeworfen (reflektiert)
Φρ ρ
ρ (λ ) = Reflexionsgrad
Φ0
Φ0 Φρ reflektierter Strahlungsfluss
Φρ
Φ0 auftreffender Strahlungsfluss
Energieerhaltungssatz:
Φ 0 = Φτ + Φα + Φ ρ
1 = τ (λ ) + α (λ ) + ρ (λ )
τ α ρ
1 0 0 ideales Glas
0 1 0 ideal schwarzer Körper
0 0 1 ideal weißer Körper, idealer Spiegel
34
¾ Schwarzer Strahler, Hohlraumstrahler
¾ Kirchhoffsches Strahlungsgesetz
(Gustav Robert Kirchhoff 1824-1887)
• Jeder Körper emittiert aufgrund seiner Temperatur Strahlung.
• Der Emissionsgrad ε eines Körpers gibt an, wie viel Strahlung er im
Vergleich zu einem schwarzen Strahler abgibt.
• Der Emissionsgrad des schwarzen Strahlers ε S (λ,T ) = 1
35
• Gedankenexperiment (Kirchhoff)
(1 − α ) Φ S Φ S = (1 − α ) ⋅ Φ S + Φ G
α
ΦS ΦG = ε ⋅ Φ S
ΦG ε
Φ S = (1 − α ) ⋅ Φ S + ε ⋅ Φ S
→ 1 = 1−α + ε
Behälter thermisch isoliert,
vollständig verspiegelt, im
thermischen Gleichgewicht ε (λ,T ) = α (λ,T )
Kirchhoffsches Strahlungsgesetz
36
Spektraler Emissionsgrad verschiedener Materialien
(www.infratec.de)
37
¾ Stefan-Boltzmannsches Strahlungsgesetz
(Josef Stefan 1835-1893, Ludwig Boltzmann 1844-1906)
σ Stefan-Boltzmann-Konstante
1 ⋅ π5 ⋅ k 4 −8 W
σ= = 5.670400 ⋅10
15 ⋅ c ⋅ h
2 3
m2 K 4
• realer Strahler: Φ = ε ⋅ σ ⋅ A ⋅T 4
ε = ε(λ, T ) Emissionsgrad
38
• Strahlungsaustausch zwischen parallelen Flächen:
( 4
Φ = ε ⋅ σ ⋅ A ⋅ T1 − T2
* 4
) ε = *
1 1
1
+ −1
ε1 ε 2
• effektiver Strahlungsfluss zwischen beliebigen (festen) Körpern:
39
¾ Spektrale Verteilung der Temperaturstrahlung (Plancksches
Strahlungsgesetz)
2 hc 2 A Plancksches Strahlungsgesetz
dΦS = ⋅ dλ
λ 5 hc
λ k BT
(Max Planck 1858-1947)
e −1
c Lichtgeschwindigkeit
350 λ
spez. Strahlungsfluss
Wellenlänge
300 300 K
250 400 K A Fläche des Strahlers
[W/(m²µm)]
200 500 K
h Plancksches Wirkumsquantum
150 600 K
100 kB Boltzmann-Konstante
50
0
T absolute Temperatur
0 10 20 30 40
Wellenlänge [µm]
λmax ⋅ T = b
41
2.3 Thermische Ausdehnung fester Körper
¾ Experiment
l0 + ∆l
Θ12
∆l ~ ( Θ 2 − Θ1 )
∆l ~ l0 ⋅ ∆T
∆l ~ l0
α [10-6 K-1]
∆l
= α ⋅ ∆T Aluminium 23
l0 Glas 7
Beton 6-14
l = l0 + ∆l
= l0 ⋅ (1 + α ⋅ ∆T ) α linearer thermischer Ausdehnungskoeffizient
42
¾ Behinderte thermischen Ausdehnung
A F ∆l
= E⋅
∆l A l0
= E ⋅ α ⋅ ∆T
F
F = E ⋅ A ⋅ α ⋅ ∆T
43
3. Stationärer Wärmetransport durch Bauteile
Annahmen:
• eindimensionaler Wärmetransport
• Bauteile (Wände, Decken, Dächer) sind plattenförmig
• Material (Baustoff) ist homogen
44
3.1 Wärmetransport durch mehrschichtige Wände
Material
Innenluft Außenluft
Wand
Θi Θe
q q q q q
Wärmeübergang Wärmeübergang
d2 d1 d3
Wärmedurchlass
Wärmedurchgang 45
3.1.1 Wärmedurchlasswiderstand
Material
Θ1 Θ2
Θi Θe
q q q q
d1 d2 d3
46
¾ einschichtiges Bauteil:
30
λ
q= ⋅ (Θ1 − Θ 2 ) 25
d
20
λ
Λ= Wärmedurchlasskoeffizient
Temperatur [°C]
15
d
d 10
R= Wärmedurchlasswiderstand
λ 5
W m2 K 0
[Λ ] = 2 [R] =
m K W -5
-10
Θ1 − Θ 2
Θ x = Θ1 − ⋅x 0 5 10
d x [cm]
47
¾ mehrschichtiges Bauteil:
λ1 λ2
( )
q = ⋅ Θ1 − Θ 2 = ⋅ (Θ 2 − Θ 3 )
d1 d2
Material
Θ1 Θ 2 Θ3 q ⋅ d1
(Θ1 − Θ 2 ) =
λ1
+
Θi Θe (Θ 2 − Θ3 ) = q ⋅ d 2
λ2
q q q q q ⎛ d1 d 2 ⎞
(Θ1 − Θ3 ) = q ⋅ ⎜⎜ + ⎟⎟
⎝ λ1 λ 2 ⎠
= q ⋅ (R1 + R2 )
d2 d1 d 32
1
q= (Θ1 − Θ3 )
R1 + R2
Wärmedurchlasswiderstand R = R1 + R2 48
Verallgemeinerung:
n n 30
di
R = ∑ Ri = ∑
i =1 i =1 λ i 25
20
q=
(Θ1 − Θ n )
Temperatur [°C]
n 15
∑R
i =1
i
10
Θi − Θi +1
Θ = Θi − ⋅ ( x − xi ) 0
di
-5
x ∈ [xi , xi +1 ]
-10
0 5 10 15 20
x [cm]
49
3.1.2 Wärmeübergangswiderstand
¾ Grenzfläche zwischen zwei Stoffen
Stoff 1 Stoff 2
Θ1 Θ 2 Θ1 > Θ 2
Temperatursprung
1
q = h ⋅ ( Θ1 − Θ 2 ) = ⋅ ( Θ1 − Θ 2 )
RS
W
h Wärmeübergangskoeffizient [ h ] = 2
m K
keine Materialeigenschaft, abhängig von der Beschaffenheit der
Grenzfläche (z.B. Rauhigkeit, Farbe)
1 m2 K
RS = Wärmeübergangswiderstand [RS ] =
h W
Die Grenzfläche zwischen zwei Stoffen wirkt als
zusätzlicher Widerstand für den Wärmetransport 50
¾ Wärmeübergang zwischen 2 Baustoffschichten
Stoff 1 Stoff 2
Θ1 Θ 2 Θ1 = Θ 2
kein Temperatursprung
h→∞
zwischen Baustoffschichten und
RS = 0 m 2 K W für ans Erdreich grenzende Wand
51
¾ Wärmeübergang an der Grenzfläche Bauteil / Luft
(Raumluft / Innenseite der Wand bzw. Außenseite der Wand /
Außenluft)
Art des Wärmetransportes: Konvektion (Luft ↔ Wand)
Θ Si Θ Se
Innenluft Außenluft
Wand nichtlinearer
Temperaturverlauf
Θi Θe Θi Θ Si
q q q q q
Grenzschicht d ≈ einige mm
q = hi (Θ i − Θ Si ) q = he (Θ Se − Θ e )
Θ i − Θ Si Θ Se − Θ e
q= q=
RSi RSe 52
hi Wärmeübergangskoeffizient Raumluft / Wand
RSi Wärmeübergangswiderstand Raumluft / Wand
he Wärmeübergangskoeffizient Wand / Außenluft
RSe Wärmeübergangswiderstand Wand / Außenluft
53
nach EN ISO 6946:
Windgeschwindigkeit RSe
[m/s] [m²K/W]
1 0.08
2 0.06
3 0.05
4 0.04
5 0.04
7 0.03
10 0.02
54
3.1.3 Wärmedurchgangswiderstand
Material
Innenluft Außenluft
Wand
Θi Θe
q q q q q
Wärmeübergang Wärmeübergang
d1 d2 d3
Wärmedurchlass
Wärmedurchgang
55
• Berechnung der Wärmestromdichte:
qi = q1 = q2 = q3 = ... = qe = q = const
1
q = hi ⋅ ( Θi − Θ Si ) = ⋅ ( Θi − Θ Si ) Θ Si Θ1 Θ 2 Θ Se
RSi
λ 1
q = 1 ( Θ Si − Θ1 ) = ⋅ ( Θ Si − Θ1 )
d1 R1 Θi Θe
λ2 1
q= ( Θ1 − Θ2 ) = ⋅ ( Θ1 − Θ 2 )
d2 R2 q q q q q
λ3 1
q= ( Θ2 − Θ Se ) = ⋅ ( Θ 2 − Θ Se )
d3 R3
1
q = he ⋅ ( Θ Se − Θe ) = ⋅ ( Θ Se − Θe )
RSe
56
q ⋅ RSi = ( Θi − Θ Si )
q ⋅ R1 = ( Θ Si − Θ1 )
q ⋅ R2 = ( Θ1 − Θ 2 )
+
q ⋅ R3 = ( Θ 2 − Θ3 )
q ⋅ RSe = ( Θ Se − Θe )
q ⋅ (RSi + R1 + R2 + R3 + RSe ) = (Θ i − Θ e )
RT Wärmedurchgangswiderstand
57
q=
(Θi − Θe )
RT
n n
di
RT = RSi + ∑ Ri + RSe = RSi + ∑ + RSe = RSi + R + RSe
i =1 i =1 λi
1
U= Wärmedurchgangskoeffizient
RT
q = U ⋅ ( Θi − Θ e )
58
• Berechnung der Wandoberflächentemperaturen:
Θ i − Θ e Θ i − Θ Si Θ Se − Θ e
q= = =
RT RSi RSe
Θ i − Θ Si Θ i − Θ e Θ i − Θ Si
q= =
R Si RT RSi
Θi − Θe
Θ Si = Θ i − R Si ⋅ q = Θ i − R Si
RT
Θ Se − Θ e Θ i − Θ e Θ Se − Θ e
q= =
R Se RT RSe
Θi − Θe
Θ Se = Θ e + R Se ⋅ q = Θ e + R Se
RT
59
• Temperaturverlauf
Θi
Θ Si Θ1
Θ Se
Θ2
Θe
d1 d2 d3
60
• Graphische Ermittlung des Temperaturverlaufes
30
Θi
25 ΘSi
Θ1
Temperatur [°C]
m=-q=-(Θi - Θe)/RT
20
Θ2
15
10
ΘSe Θ
e
5
RSi R1 R2 R3 RSe
0
0 RT
Wärmedurchgangswiderstand
61
¾ Ermittlung des Temperaturprofils (Zusammenfassung)
• „Kochrezept 1“:
Θ i − Θ e Θ i − Θ Si Θi − Θe Θi − Θ3
= =
RT R Si RT R Si + R1 + R 2 + R3
Θ i − Θ e Θ i − Θ1
= ...
RT R Si + R1
Θi − Θe Θi − Θ2
=
RT R Si + R1 + R 2
62
• „Kochrezept 2“:
Θ Si = Θ i − RSi ⋅ q
Θ1 = Θ Si − R1 ⋅ q
Θ 2 = Θ 1 − R2 ⋅ q
Θ 3 = Θ 2 − R3 ⋅ q
...
Θ Se = Θ e + RSe ⋅ q
63
Beispiele:
BerechnungenBauphysik.exe
64
3.2 Einflussfaktoren auf die Wärmeleitfähigkeit von Bau- und
Dämmstoffen
W
λLuft = 0.023 (geringe Wärmeleitfähigkeit)
mK
Porosität ↑
λ↓
Dichte ρ ↓
Schlussfolgerung:
Einbau von Poren in Baustoffe, z.B.
• Beimengung poröser Zuschläge zu Betonen
• Zugabe von Luftporenbildnern
65
Wärmeleitfähigkeit (Rechenwerte) von Betonen in Abhängigkeit von
der Rohdichte nach DIN 4108
66
Einfluss der Kristallstruktur:
∆λ
= 0.1% für ∆Θ = 1K
λ
67
Wärmeleitfähigkeit von Blähbeton mit und ohne Quarzsandzusätze in
Volumenanteilen der Gesamtzuschläge (%) in Abhängigkeit von der
Rohdichte (aus: P. Diem, Bauphysik, Bauverlag 1996)
68
Einfluss des Feuchtegehaltes:
λ = λ ( ρ , Kristallstruktur , Θ, w )
für bestimmten Baustoff gilt:
• ρ gegeben
• Kristallstruktur gegeben λ = λ ( w)
• Θ hat geringen Einfluss
1 Ziegel
2 Leichtbeton
3 Gasbeton
4 Mineralfaser
70
Wärmeleitfähigkeit von Ziegeln in Abhängigkeit von der Temperatur und
dem Feuchtegehalt
(aus: P. Diem, Bauphysik, Bauverlag 1996)
71
Wärmeleitfähigkeiten von Baustoffen:
natürliche Steine: λ = 2,3 bis 3,5 W/(mK)
Baustoffe aller Art: λ = 0,15 bis 2,1 W/(mK)
Dämmstoffe: λ = 0,02 bis 0,1 W/(mK)
72
3.3 Wärmedurchlasswiderstand von ruhenden Luftschichten
R = 0.17 m 2 K W
75
3.4 Wärmeschutztechnische Berechnungen an hinterlüfteten
Bauteilen
hinterlüftetes Bauteil:
• Luftschicht hinter der Außenhaut ist bewegt
• Luftschicht hat die Temperatur Θe
• Luftbewegung hinter der Außenhaut ist geringer als in der
Außenluft → Wärmetransport geringer
• aber: wärmedämmende Wirkung von Außenhaut und
Luftschicht
RSe = 0.13 m 2 K W
76
Vergleich der Wärmeübergangswiderstände:
Wärmeübergangs-
widerstand
Bauteil
RSi RSe
[m²K/W ] [m²K/W ]
Außenwand 0.04
Außenwand mit hinterlüfteter Außenhaut,
Abseitenwand zum nicht wärmegedämmten 0.13
Dachraum
0.13
Wohnungstrennwand, Treppenraumwand,
Trennwand zu dauernd nicht beheizten Räumen, 0.04
Abseitenwand zum wärmegedämmten Dachraum
An das Erdreich grenzende Wand 0.00
77
3.5 Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten für
Bauteile mit nebeneinander liegenden Bereichen
Material
Φi Wärmestrom durch
Φ1 Fläche i
Θi Θe
Φ2
q q q q q
Φ3
d1 d2 d3
n
Φ = Φ1 + Φ 2 + Φ 3 = ∑ Φ i
i=1
78
für hintereinander liegende Schichten:
(Θi − Θe ) ( Θi − Θ e )
q=
RT
Φ = A⋅ q = A⋅ = A ⋅U ⋅ ( Θi − Θ e )
RT
A1 ⋅ ( Θi − Θe ) A2 ⋅ ( Θi − Θe ) n Aj
Φ= + + ... = ∑ ⋅ ( Θi − Θ e )
RT ,1 RT ,2 j =1 RT , j
= U m ⋅ A ⋅ (Θ i − Θ e )
1 1 k Aj 1 k Aj
Um = = ⋅∑ = ⋅ ∑U j ⋅ Aj Flächenanteil der
jeweiligen Fläche
RT ,m A j =1 RT , j A j =1 A
mittlerer
Wärmedurchgangskoeffizient
1
q = U m ⋅ ( Θi − Θ e ) = ⋅ ( Θi − Θ e )
RT ,m 79
Berechnung des mittleren Wärmedurchlasswiderstandes:
RT = RSi + R + RSe
R = RT − (RSi + RSe )
1
Rm = RT ,m − (RSi + RSe ) = − (RSi + RSe )
Um
mittlerer
Wärmedurchlasswiderstand
Bemerkung:
• „naives Verfahren“
• RT,m wird zu günstig bestimmt, weil der Wärmeaustausch an
den Grenzen der Bereiche vernachlässigt wird
• DIN EN ISO 6946: erweitertes Verfahren
80
3.6 Wärmebrücken
¾ Definition: Eine Wärmebrücke ist ein Bereich in Bauteilen eines
Gebäudes, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert
wird, als durch die anderen Bereiche
¾ Probleme:
• raumseitige Oberflächentemperatur sinkt im Winter ab
• Tauwasserbildung mit der Gefahr von Schimmelbildung
• höherer Heizwärmebedarf, höhere Heizkosten 81
Konstruktive
Wärmebrücke
aus: Wikipedia
82
Geometrische
Wärmebrücke
aus: Wikipedia
83
84
Schimmelbildung
85
3.7 Wärmetransport durch verglaste Bauteile
Einfachverglasung Φα
innen außen
Φτ Φe
Φρ
Φ
Θi Θe
Doppelverglasung Φα Φα
innen außen
Φτ Φe
Φρ
Φ
Θi Θe
86
3.7.1 Wärmedurchgang durch verglaste Bauteile
Verglasung UV [W/(m²K)]
Einscheibenglas 5.7
Doppelverglasung 3.0
Wärmeschutzverglasung 1.8
moderne Wärmeschutzverglasung 1.2
88
¾ Wirkungsprinzip der Wärmefalle (Treibhauseffekt):
Φe
Fensterglas
τ = τ (λ ) Transmissionsgrad
τ (Sonnenstrahlung) groß
Φτ τ (Wärmestrahlung) klein
Wärmefalle
innen außen
Φτ Φ e primäre
Φα Strahlungsleistung
Φρ
qi Φ e qe Φ e qi , qe sekundärer
Wärmeabgabegrad
nach innen bzw.
¾ Energiebilanz: außen
Φρ Φα Φτ
Φ e = Φ ρ + Φα + Φτ 1= + +
Φe Φe Φe
1 = ρ + α + τ = ρ + qi + qa + τ
Reflexionsgrad Absorptionsgrad Transmissionsgrad
Φg
gewonnene Φ g = Φτ + qi ⋅ Φ e = g = τ + qi
Gesamtenergieleistung: Φe
g Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung 90
Gesamtenergiedurchlassgrad g der Verglasung:
• kennzeichnet den Anteil der solaren Energie der durch die
Verglasung ohne Sonnenschutzvorrichtung gelangt
• setzt sich aus der Summe der direkt von der Verglasung
durchgelassenen kurzwelligen Strahlung und der sekundären
Wärmeabgabe der Verglasung des erwärmten Glases zusammen
• dient der Bewertung der Verglasung im Rahmen des sommerlichen
Wärmeschutzes
Verglasung Gesamtenergie-
durchlassgrad
Doppelverglasung 0,75
Wärmeschutzverglasung, doppeltverglast, Klarglas 0,50
mit nur einer infrarotreflektierenden Schicht
Dreifachverglasung unbeschichtet 0,65
Dreifachverglasung mit zwei infrarotreflektierenden 0,40
Schichten
91
¾ Sommerlicher Wärmeschutz:
Sonneneintragskennwert S
FF
Es gilt: S = f S ⋅ g ⋅ FC ⋅
0.7
AW , S
mit fS = solarwirksamer Fensterflächenanteil der Fassade
AHF
AW , S solarwirksame Fensterfläche des Raumes (Maße
der lichten Rohbauöffnung)
93
Berechnung des zulässigen Höchstwertes Smax des Sonneneintragskennwertes
zur Begrenzung der sommerlichen Temperaturen eines Raumes:
S max = S0 + ∑ ∆S x
S0 = 0.18 Basiswert von S
∆S x Zuschlagswert nach DIN 4108-2, abhängig von
• Wärmespeicherfähigkeit der Innenbauteile
• Lüftung
• Fensterneigung und -orientierung
Zu erfüllende Forderung:
S ≤ S max
96
4.1 Wärmeleitungsgleichung
¾ stationäre Wärmeleitung:
Zeitpunkt 1:
Θ1 Θ2 Θ3 Θn
q q q q
∆x ∆x ∆x ∆x
Zeitpunkt 2:
Θ1 Θ2 Θ3 Θn
q q q q
∆x ∆x ∆x ∆x
Θ(t ) = const q = λ ⋅ Θi − Θi +1 ∆Θ ( x ) Θi +1 − Θi q
= = − = const
q ( x, t ) = const ∆x ∆x ∆x λ 97
¾ instationäre Wärmeleitung:
Zeitpunkt 1:
Θ11 Θ12 Θ13 Θ1n
∆x ∆x ∆x ∆x
Zeitpunkt 2:
Θ12 > Θ 22 > Θ32 > Θ 24 < Θ52 < Θ 62 < Θ 72 > Θ82 Θ 2n
q1 q2
∆x ∆x ∆x ∆x
q1 q2 q3 qiL i qiR qn −1
∆x ∆x ∆x ∆x
Q ∆Θ
Φ = = A⋅ q = −A⋅λ ⋅ (stationär) ∆Q = m ⋅ c ⋅ ∆Θ (stationär)
t ∆x
Wärmezufuhr zu Element i: zeitliche Änderung der Wärme
im Element i:
∆Q ∆Q ∆Θ
= A ⋅ ( qiL − qiR ) = − A ⋅ ∆q ( x ) = m⋅c⋅
∆t ∆t ∆t
∆Θ ∆Q ∆ ( ∆Θ ) ∆Θ
mit: q = −λ = A⋅λ ⋅ = ρ ⋅ A ⋅ ∆x ⋅ c ⋅
∆x ∆t ∆x ∆t
∆Θ ∆ ( ∆Θ ) ∆Θ ∆ ( ∆Θ )
ρ ⋅c⋅ =λ⋅ ρ ⋅ A ⋅ ∆x ⋅ c ⋅ = A⋅λ ⋅
∆t ( ) ∆t ∆x
2
∆ x 99
∆Θ ∆ ( ∆Θ )
ρ ⋅c⋅ =λ⋅
∆t ( ∆x )
2
λ Wärmeleitfähigkeit
c spezifische
∂Θ ∂Θ 2
Wärmeleitungs- Wärmekapazität
ρ ⋅c⋅ =λ⋅ 2
∂t ∂x gleichung ρ Dichte
• partielle Differentialgleichung
• Lösung der Wärmeleitungsgleichung = Bestimmung der Funktion Θ(t, x )
• Lösung ist abhängig von den Anfangs- und Randbedingungen
(z.B. für periodische Randbedingungen ist die Lösung eine gedämpfte
Welle)
• für viele Randbedingungen existiert keine analytische Lösung
→ numerische Methoden (Ansys, WUFI)
100
¾ Vergleich der stationären und der instationären Wärmeleitung:
stationär instationär
∆Θ dΘ( x)
q = −λ ⋅ q ( x ) = −λ ⋅
d dx
∂Θ ∂Θ ∂q
=0 c⋅ρ ⋅ =−
∂t ∂t ∂x
∂q ∂Θ ∂ 2Θ
=0 c⋅ρ ⋅ =λ 2
∂x ∂t ∂x
λ λ , c, ρ
101
¾ Lösung der stationären Wärmeleitungsgleichung für ein Bauteil:
Fragestellung:
• Wie ist der Temperaturverlauf im Innern der Wand?
Temperatur [°C]
Θ1 Θ 2 q x = −λ ⋅ d Θ ( x ) = const
( )
dx
q
dΘ
= c1 Θ ( x ) = c1 ⋅ x + c2
dx
d Dicke [cm]
Randbedingungen: Θ ( x1 ) = Θ1 ; Θ ( x2 ) = Θ 2 ; x1 = 0; x2 = d
→ c2 = Θ1 ; c1 = ( Θ 2 − Θ1 ) d
Θ1 − Θ 2
Θ = Θ1 − ⋅x
d 102
4.2 Stoffgrößen zur Beschreibung des instationären Wärmetransportes
4.2.1 Wärmespeichervermögen
Q = c ⋅ m ⋅ ∆Θ zugeführte Wärme
¾ spezifische Wärmekapazität:
Wärme, die benötigt wird, um 1 kg dieses Stoffes um 1 K zu erwärmen
Q J
c= spezifische Wärmekapazität [c] =
m ⋅ ∆Θ kg ⋅ K
¾ Wärmespeichervermögen (physikalische Definition):
Wärme, die benötigt wird, um 1 m³ dieses Stoffes um 1 K zu erwärmen
Q J
Q = c ⋅ ρ ⋅ V ⋅ ∆Θ
V ⋅ ∆Θ
= c ⋅ ρ = QS [QS ] =
m3 K
¾ Wärmespeichervermögen (technische Definition):
Wärme, die benötigt wird, um einen plattenförmiger Körper von 1 m² Fläche
um 1 K zu erwärmen
Q J
Q = c ⋅ ρ ⋅ d ⋅ A ⋅ ∆Θ = c ⋅ ρ ⋅ d = QS [QS ] =
A ⋅ ∆Θ m2 K
103
Bemessungswerte der spezifischen Wärmekapazität c tabelliert
→ für übliche Baustoffe wenig veränderlich (Faktor 2)
J
b = λ ⋅ ρ ⋅c [b] = 2
m ⋅K ⋅ s
105
Wärmeeindringkoeffizienten einiger Baustoffe
106
4.2.3 Temperaturleitfähigkeit
λ m2
a=
ρ ⋅c
[a] =
s
107
Temperaturleitfähigkeit einiger Stoffe
108
4.2.4 Modell zur Veranschaulichung der Stoffgrößen des
stationären und instationären Wärmetransportes
stationär
Stahl q Dämmstoff
q
λ λ QS
∆x
QS
∆x
instationär
Stahl q Dämmstoff
q
λ λ QS
∆x
QS
109
∆x
4.3 Erwärmen und Auskühlen einer Wand
z.B. Beheizung im Winter
Sonneneinstrahlung im Sommer
⎧ 1 −η 2 ⎫
Θ = 2 ⋅ q0 ⋅ t ( c ⋅ ρ ⋅ λ ) ⋅ ⎨ ⋅ e − η ⋅ (1 − erf (η ) ) ⎬
⎩ π ⎭
η = x ⋅ c ⋅ ρ (4⋅λ ⋅t )
Error-Funktion
mit
(s. Mathematik)
( x = 0 ) ⇒ (η = 0 )
Θ = 2 ⋅ q0 ⋅ t ( c ⋅ ρ ⋅ λ ) ⋅1 π
b2
2 1
Θ Si ( t ) = Θ Si ( 0 ) + q0 ⋅ ⋅ ⋅ t
π b 110
Θ Si b2
leichter Baustoff
b~ ρ
b1 > b2
für c und λ const.
b1
schwerer Baustoff
Θ Si (0 )
0 t
∆Θ = Θ i − Θ Si ≤ 3K
→ Anordnung von Wärme dämmenden Schichten auf der
Raumseite der Bauteile
111
4.4 Periodische Temperaturänderungen
ˆ ⎛ 2 ⋅π ⎞
Θ Se = Θ Se ⋅ cos ⎜ ⋅t ⎟ (periodisch veränderliche Außentemperatur)
⎝ t0 ⎠
und Θ = 0 für x→∞ (einseitig unendlicher Körper)
ˆ
Θ Amplitude
−
2⋅π ⋅ x
⎧⎪ ⎛ t x ⎞ ⎫⎪ Se
Θ ( x, t ) = Θ
ˆ ⋅e
Se
L
⋅ cos ⎨2 ⋅ π ⋅ ⎜ − ⎟ ⎬ L Wellenlänge
⎩⎪ ⎝ t0 L ⎠ ⎭⎪ t0 Periodendauer
Dämpfungsterm ungedämpfte Welle
λ
L = 2 ⋅ π ⋅ t0 ⋅
ρ⋅c
112
Lösung der Wärmeleitungsgleichung für einen einseitig unendlich
ausgedehnten Körper bei periodisch veränderlicher Oberflächentemperatur
12
t =0
10
L = 10
8
6
(x)
4
2
0
-2 0 2 4 6 8 10
-4
x 113
Temperaturamplitudenverhältnis TAV
Θ Se Θ Si
Θ Se , max
Θ Si , max
τ
Θ Se, m Θ Si , m
t t
d
t 0 = 24 h t 0 = 24 h
Θ Si , max − Θ Si , m
TAV = Maß für die Dämpfung der Temperaturwelle
Θ Se , max − Θ Se , m 114
Phasenverschiebung τ
π ⋅ t0 ⋅ λ
2⋅
L ρ ⋅c π ⋅λ
vW = = = 2⋅
t0 t0 t0 ⋅ ρ ⋅ c
λ π ⋅a
a= Temperaturleitfähigkeit vW = 2 ⋅
ρ ⋅c t0
t0 Periodendauer der Temperaturwelle
115
Tagesgang der Temperatur
116
Einfluss der Jahreszeiten und der Witterung auf den Tagesgang der
Temperatur in Bodennähe (Ruhr-Uni Bochum, nach N.K,Johnson)
117
WUFI starten
118
II. Feuchteschutz
1. Bedeutung
• Schutz gegen Regen
• Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich
• Vermeidung von Tauwasserausfall auf Wänden
• Begrenzung der Wasserdampfdiffusion im Bauteil
119
2. Physikalische Grundlagen
2.1 Physikalische Größen, Begriffe und Definitionen
2.1.1 Zustandsdiagramm des Wassers
(aus Hohmann,Setzer:
Bauphysikalische Formeln und
Tabellen)
120
2.1.2. Absolute Luftfeuchtigkeit
Die absolute Luftfeuchtigkeit c ist die auf das Volumen V bezogenen
Masse an Wasserdampf, die in der Luft vorhanden ist.
m g
c= [c ] = 3
V m
121
Wasserdampfsättigungskonzentration cS bei Temperaturen von 0°C bis 30°C
und normalem Luftdruck von 101.3 kPa (nach Hohmann, Setzer: Bauphysikalische
Formeln und Tabellen)
122
2.1.4. Wasserdampfpartialdruck
a = 4.689 Pa a = 288.68 Pa
b = 1.486 b = 1.098
n = 12.3 n = 8.02
124
Wasserdampfsättigungsdruck pS bei Temperaturen von -20°C bis 40°C und
normalem Luftdruck von 101.3 kPa (aus Hohmann, Setzer: Bauphysikalische Formeln
und Tabellen)
125
2.1.6. Zustandsgleichung des idealen Gases
Modellvorstellung:
• Gasteilchen sind ausdehnungslose Massepunkte
• zwischen den Gasteilchen existieren keine Kraftwirkungen
• zwischen den Gasteilchen sowie zwischen Gasteilchen und
Gefäßwänden gibt es elastische Stöße
für die Gase der Luft sind unter den Bedingungen der Atmosphäre (p ,T)
die Annahmen mit ausreichender Genauigkeit erfüllt
127
2.1.7. Relative Luftfeuchtigkeit
128
2.1.8. Taupunkt
für Θ L > 0 °C
Θ S = ϕ 1 8 .02 ⋅ (109 . 8 + Θ L ) − 109 . 8
129
Abkühlung feuchter Luft
a) bis zum Taupunkt b) über den Taupunkt hinaus
(aus Hohmann, Setzer: Bauphysikalische Formeln und Tabellen)
130
2.1.9. Feuchtegehalt poröser Stoffe
m H 2O m feucht − m trocken
um = =
m trocken m trocken
131
2.2 Feuchtespeicherung poröser Stoffe
132
Sorptionsisotherme, Wassergehaltsbereiche und Transportmechanismen in
einem porösen hygroskopischen Baustoff
maximale Anwendung von
Übersättigungsbereich Wassersättigung äußerem Druck
oder
Unterschreitung
freie des Taupunktes
Wassersättigung
Wassergehalt u
Kapillarbereich
Kapillarität
Ausgleichsfeuchte bei
95% rel. Luftfeuchte
Sorptionsbereich
Diffusion
Trockenzustand
0% 100%
Luftfeuchte φ
133
Fortschreitende Wassereinlagerung in einer Baustoffpore bei steigendem
Wassergehalt
134
Typische Sorptionsisotherme für poröse Baustoffe
monomolekulare
A
Belegung
A B C
multimolekulare
B
Belegung
Sorptionsbereich
Wassergehalt u
Kapillar-
C
kondensation
Desorption
Adsorption
Luftfeuchte φ
135
Gleichung für die Sorptionsisotherme nach BET-Theorie (Brunauer,
Emmett und Teller):
c ⋅ ϕ 1 − (n + 1) ⋅ ϕ n + n ⋅ ϕ n +1
u (ϕ ) = u m ⋅ ⋅
1 − ϕ 1 + (c − 1) ⋅ ϕ − c ⋅ ϕ n +1
136
2.3 Feuchtetransportvorgänge in porösen Stoffen
2.3.1 Kapillarität
Oberflächenspannung:
entspricht dem Verhältnis der zur Vergrößerung der Oberfläche
erforderlichen Arbeit ∆W zur Oberflächenvergrößerung ∆A
r
∆W Nm N r F
σ= [σ ] = = σ = (vektorielle Größe)
∆A m2 m l
Fres = 0 Fres ≠ 0
137
Oberflächenspannung in N/m
138
Randwinkel
Maß für die Benetzbarkeit einer Flüssigkeit
σ 13 Luft
σ 23
0 ° ≤ α ≤ 90 ° σ 13
Luft α = 0° →
Festkörper vollständig α
Festkörper
α benetzend
σ 12
σ 23 90 ° ≤ α ≤ 180 °
σ 12
Flüssigkeit Flüssigkeit
σ 13 = σ 12 + σ 23 ⋅ cos (α )
σ 13 − σ 12
cos α =
σ 23
139
Kapillares Saugen
Modell zylinderförmiger Kapillaren
hmax p Kapillardruck
2 ⋅ σ 2 ⋅ σ ⋅ cos α
p= =
R r
p 2 ⋅ σ ⋅ cos α
h max = =
ρW ⋅ g ρW ⋅ g ⋅ r
mit α = 0° bzw. cos α = 1
σ = 0.0741 N m
ρW = 1000 kg m 3
1.5 ⋅ 10 −5 m 2 15mm 2
hmax = =
r r 141
Wasseraufnahmekoeffizient w
m A = w⋅ t m A flächenbezogene
Wasseraufnahme [kg/m²]
m kg
w= [ w] = 1 2
A⋅ t m ⋅ h
Material Wasseraufnahme-
koeffizient
[kg/(m² √h)]
Ziegel 15
Zementputz 2-3
Sandstein 1.7
Beton B25 0.7
142
2.3.2 Diffusion
¾ stationärer Fall
Material
ci , p i ce , pe
ci > ce
(Winter)
m& pi > pe
m& Massestrom
d
143
• Diffusionsstrom
m kg
I= [I ] =
t h
• Diffusionsstromdichte
→ Masse an Wasserdampf, die pro Zeiteinheit durch eine Fläche diffundiert
m kg
g = [g ] = 2
A ⋅t m ⋅h
g ~ ∆c c Konzentration
1
g ~
d
∆c
g = −D ⋅ 1. Ficksches Gesetz (Adolf Eugen Fick 1829-1901)
d
D Diffusionskoeffizient [D ] = m 2 h
Maß für die Diffusionsgeschwindigkeit 144
Diffusionsstromdichte von Wasserdampf in Luft:
∆c c1 − c2
g = − DD ⋅ = DD ⋅
d d
Zustandsgleichung
p ⋅ V = m ⋅ RH 2O ⋅ T idealer Gase
m
p = ⋅ R H 2O ⋅ T = c ⋅ R H 2O ⋅ T p Partialdruck des
V Wasserdampfes
in Pa
p
c= T Temperatur in K
R H 2O ⋅ T
DD Diffusionskoeffizient
DD ⎛ p1 p2 ⎞ in m²/h
g= ⋅⎜ − ⎟⎟
⎜ pL Luftdruck
d ⎝ RH 2O ⋅ T1 RH 2O ⋅ T2 ⎠
1.81 T0 = 2 7 3 K
p0 ⎛T ⎞
D D = 0.083 ⋅ ⋅⎜ ⎟ p 0 = 101.3 kPa
pL ⎝ T0 ⎠ 145
Temperaturabhängigkeit des Quotienten D D (R H 2O ⋅T )
im Temperaturbereich − 20 °C ≤ Θ ≤ 30 °C
RH2O ⋅ T Pa ⋅ m⋅ h Diffusionsstromdichte DD p −p
= 1.5⋅106
von Wasserdampf in g= ⋅ 1 2
DD kg Luft RH2O ⋅ T d
146
Diffusionsstromdichte von Wasserdampf in Luft p1
DD p − p2
g= ⋅ 1
RH 2O ⋅ T d
g p2
Diffusionsstromdichte in porösen Stoffen:
D% p1 − p2
g= ⋅
RH 2O ⋅ T d d
1 DD p − p2 1 p1 − p2 kg d
g= ⋅ ⋅ 1 = ⋅ ⋅
µ RH 2O ⋅ T d 1.5 ⋅106 µ ⋅ d Pa ⋅ m ⋅ h 147
¾ instationärer Fall z.B. Trocknung eines feuchten Körpers,
klimabedingte Änderung der
c ( t ) ≠ const Luftfeuchten
dc
g = −D ⋅
dx
∂c ∂ ∂ ⎛ dc ⎞ instationäre
= − (g) = ⎜ D ⋅ ⎟ Diffusionsgleichung
∂t ∂x ∂x ⎝ dx ⎠ (2. Ficksches Gesetz)
∂c ∂ 2c
D ( c ) = const ⇒ = D ⋅ 2 s. Wärmeleitungsgleichung
∂t ∂x
∂c ∂ ⎛ ∂c ⎞
D( c ) ≠ const ⇒ = ⎜ D( c ) ⋅ ⎟ numerische Lösung
∂t ∂x ⎝ ∂x ⎠
c ( t ) ≠ const gekoppelter Wärme- und Feuchtetransport
Θ ( t ) ≠ const numerische Lösung z.B. WUFI
148
0
Masseverlust [g/cm³]
-0.05
-0.1 Normalbeton
SHCC
-0.15
-0.2
-0.25
0 40 80 120 160
Lösung der Zeit [Tage]
instationären 20
Diffusions- Normalbeton
Diffusionkoeffizient
gleichung 15 SHCC
[mm²/day]
10
0
0 0.2 0.4 0.6 0.8 1
relative Luftfeuchtigkeit 149
3. Tauwasserbildung an der Innenoberfläche von Bauteilen
Θ Si Θ Se
Innenluft Außenluft
Wand
Θi < Θ e
Θi Θe
q q q q q
d2 d1 d3
150
• Verhinderung des Tauwasserausfalls durch Begrenzung des
Wärmetransportes
• für stationären Wärmetransport gilt:
1 1
q= ⋅ (Θ i − Θ e ) = ⋅ (Θ i − Θ Si )
RT RSi
• erstes Tauwasser für
Θ Si = Θ S
• Ermittlung des maximal zulässigen U-Wertes (des erforderlichen
Mindestwertes von RT):
1
⋅ (Θi − Θ e ) =
1
⋅ (Θ i − Θ S ) RT ,min = RSi ⋅
(Θi − Θe )
RT ,min RSi (Θi − Θ S )
• Ermittlung des erforderlichen Mindestwertes des
Wärmedurchlasswiderstandes R:
1 DD p1 − p 2 µ Wasserdampf-Diffusions-
g= ⋅ ⋅ Widerstandszahl
µ RH 2O
⋅T d
D D Diffusionskoeffizient des
Wasserdampfes in Luft
sD = µ ⋅ d
d Dicke der Baustoffschicht
sD wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke
= Dicke einer Luftschicht mit gleichem Wasserdampf-
Diffusionswiderstand wie der der Baustoffschicht
mit der Dicke d
152
homogene Baustoffschicht:
sD = µ ⋅ d
n n
sD = ∑µ
i =1
i ⋅ di = ∑s
i =1
Di
d [m] µ sD [m]
Gipskarton 0.01 8 0.08
Normalbeton 0.15 70 10.5
Holz 0.15 40 6
Polyethylen-Folie 0.0001 100000 10
153
4.1.2 Wasserdampf-Diffusionsdurchlasswiderstand
DD 1 Wasserdampf-
∆ = ⋅
R H 2O ⋅ T s D Diffusionsdurchlasskoeffizient
1 R H 2O ⋅ T Wasserdampf-
Z = = ⋅ sD
∆ DD Diffusionsdurchlasswiderstand
1 R H 2O ⋅ T n n
Z = = ⋅ ∑ µ i ⋅ d i = 1 .5 ⋅ 1 0 ⋅ ∑ µ i ⋅ d i
6
∆ DD i =1 i =1
Pa ⋅ m 2 ⋅ h
[Z ] =
kg
DD p Si − p Se p Si − p Se
g= ⋅ g =
R H 2O ⋅ T n
Z
∑µ
i =1
i ⋅ di
154
4.1.3 Wasserdampf-Diffusionsübergangswiderstand
g = β i ⋅ ( pi − pSi ) p Si
Filmschicht auf der
g = β e ⋅ ( pSe − pe ) p Se Oberfläche
βi,βe Wasserdampf-Diffusionsübergangskoeffizient
1 1
Z βi = Z βe =
βi βe
Z β i , Z β e Wasserdampf-
Diffusionsübergangswiderstand
Z β << Z
155
4.1.3 Wasserdampf-Diffusionsdurchgangswiderstand
ZT = Z + Z β i + Z β e ≈ Z Wasserdampf-
Diffusionsdurchgangswiderstand
pi − pe
g =
Z
DD pi − pe
g= ⋅
R H 2O ⋅T µ ⋅d
1 pi − pe kg
= ⋅ ⋅
1.5 ⋅ 10 6
sD Pa ⋅ m ⋅ h
156
4.1.5 Vergleich der stationären wärme- und diffusionstechnischen Größen
q=
(Θi − Θe ) ⎡ J ⎤
g=
( pi − pe ) ⎡ kg ⎤
RT ⎢ m2 ⋅h ⎥ ZT ⎢ m2 ⋅h⎥
⎣ ⎦ ⎣ ⎦
• Temperaturverlauf • Verlauf des Partialdruckes
d1 d2 d3 d1 d2 d3
Θi q pi g
Θe
pe
158
stationärer Wärmetransport stationäre Wasserdampfdiffusion
• Temperaturverlauf • Verlauf des Partialdruckes
als Funktion der Widerstände als Funktion der Widerstände
R Si R1 R2 R3 R Se Z1 Z2 Z3
Θi pi
q g
Θe pe
s d1 sd2 sd3
159
4.2 Glaser-Verfahren
generelles Vorgehen:
1. Berechnung der Temperaturen an den Schichtgrenzen des Bauteils Θ(x )
2. Ermittlung der Wasserdampfsättigungsdrücke in den Schichtgrenzen pS (Θ)
3. wasserdampfäquivalente Luftschichtdicken der einzelnen Schichten
berechnen s d
4. Wasserdampfsättigungskurve über den äquivalenten Luftschichtdicken
konstruieren
5. Wasserdampfpartialdrücke der Umgebungsluft innen und außen
berechnen
6. lineare Verbindung der Partialdrücke innen und außen über der
äquivalenten Luftschichtdicke zeichnen
7. bei Schnittpunkt mit der Wasserdampfsättigungskurve findet
Tauwasserausfall statt
160
4.2.1 Glaserdiagramm für die Tauperiode
Θ = f (d i ) Glaser-Diagramm:
(
p = f Θ, sd i )
Θi Θ1 pSi pSS1
1
Θ Si pi pSS2
2
pSe
Θ2
Θ Se pe
Θe
d sd
d1 d2 d3 sd1 sd 2 sd 3
Glaser-Diagramm:
(
p = f Θ, sd i ) Diffusionsstromdichte von innen
bis zur Tauwasserebene:
pi − pSw RH2O ⋅ T
pSi
Tauwasser- gi = Zi = ⋅ sdi
pS1 ebene Zi DD
pi Diffusionsstromdichte von der
Tauwasserebene bis nach außen:
pSw pSw − pe RH2O ⋅ T
ge = Ze = ⋅ sde
pSe Ze DD
pS 2 pe
Tauwassermasse, die während
sd der Tauperiode tT ausfällt:
sd1 sd 2 sd 3
sd i sd e mW ,T = (gi − ge ) ⋅ tT ⎡⎣kg m2 ⎤⎦
162
Fall C: Wasserdampfdiffusion mit Tauwasserausfall in einem Bereich
im Innern des Bauteils
Glaser-Diagramm:
(
p = f Θ, sd i ) Diffusionsstromdichte von innen bis zum
Anfang des Tauwasserbereiches:
Tauwasser- pi − pSw1 RH2O ⋅ T
pSi bereich gi = Zi = ⋅ sdi
Zi DD
pi pSw1 Diffusionsstromdichte vom Ende des
Tauwasserbereiches nach außen:
pSe pSw2 − pe RH2O ⋅ T
pSw2 pe ge = Ze = ⋅ sde
Ze DD
Tauwassermasse, die während
sd der Tauperiode tT ausfällt:
sd i sd z sd e
mW ,T = ( gi − ge ) ⋅ tT ⎡⎣kg m2 ⎤⎦
163
Fall D: Wasserdampfdiffusion mit Tauwasserausfall in zwei Ebenen des
Bauteils Diffusionsstromdichte von innen bis zur
1. Tauwasserebene:
Glaser-Diagramm:
pi − pSw1 RH2O ⋅ T
gi = Zi = ⋅ sdi
(
p = f Θ, sd i ) Zi DD
mW ,T = ( gi − g Z ) ⋅ tT + ( g Z − ge ) ⋅ tT = ( gi − ge ) ⋅ tT ⎡⎣kg m2 ⎤⎦ 164
Klimaannahmen für die Tauperiode nach DIN 4108
außen:
Temperatur: -10°C
relative Luftfeuchte: 80%
innen:
Temperatur: 20°C
relative Luftfeuchte: 50%
Dauer: 1440 h (60 Tage)
165
4.2.2 Glaserdiagramm für die Verdunstungsperiode
Annahmen:
• Klimabedingungen:
Θ = const. pS = const. pi = pe < pS
• im Tauwasserbereich gilt
p = pS
• Tauwasserausfall während der Verdunstungsperiode wird
rechnerisch nicht berücksichtigt
166
Fall A: Wasserdampfdiffusion ohne vorangegangenen Tauwasserausfall im
Bauteil
∆p = 0
pS ( Θ )
keine Diffusion
pi pe
→ keine Verdunstung
sd
sd1 sd 2 sd 3
167
Fall B: Wasserdampfdiffusion während der Verdunstung nach
vorangegangenem Tauwasserausfall in einer Ebene des Bauteils
pSw − pe RH2O ⋅ T
ge = Ze = ⋅ sde
sd Ze DD
sd1 sd 2 sd 3 Wassermasse, die während der
sd i sd e Verdunstungsperiode tV abgeführt wird:
mW ,V = (gi + ge ) ⋅ tV ⎡⎣kg m2 ⎤⎦
168
Fall C: Wasserdampfdiffusion während der Verdunstungsperiode nach
vorangegangenem Tauwasserausfall in einem Bereich im Innern
des Bauteils
Annahme: Verdunstung geht von der
Mitte des Tauwasserbereiches aus
p
Diffusionsstromdichte von der Mitte des
Tauwasser- Tauwasserbereiches nach innen:
pSw bereich RH O ⋅ T
pSw − pi
pS ( Θ ) gi = Zz = 2
⋅ sd
Zi + 0.5 ⋅ Z z DD z
pSw − pi RH2O ⋅ T
pSw
2 Tauwasser- gi = Zi = ⋅ sdi
pS ( Θ ) ebenen Zi DD
pi pe pSw − pe RH2O ⋅ T
ge = Ze = ⋅ sde
Ze DD
sd Wassermasse, die während der
sd i sd z sd e
Verdunstungsperiode tV abgeführt wird:
mW ,V = (gi + ge ) ⋅ tV ⎡⎣kg m2 ⎤⎦
170
Klimaannahmen für die Verdunstungsperiode nach DIN 4108
außen:
Temperatur: 12°C
relative Luftfeuchte: 70%
innen:
Temperatur:12°C
relative Luftfeuchte: 70%
Tauwasserbereich:
Temperatur:12°C
relative Luftfeuchte: 100%
BerechnungenBauphysik.exe
Dauer: 2160 h (90 Tage)
171
Schlussfolgerungen:
• das während der Tauperiode im Inneren des Bauteils ausgefallene
Wasser muss während der Verdunstungsperiode wieder an die
Umgebung abgegeben werden
• geeignete Auswahl der Baustoffe
• geeignete Reihenfolge der Baustoffschichten
• Einbau von diffusionshemmenden bzw. diffusionsdichten Schichten
Dämmung Mauerwerk
Dampfsperre
pi , pe gegeben
pSe pi − pe
pe sd ,B =
psw − pe
(
⋅ sde − sdi + sde )
pSw
sd , B sd i sd e sd
174
WUFI starten
175
III. Schallschutz
1. Bedeutung
177
Schallschutz
primärer Schallschutz sekundärer Schallschutz
Maßnahmen gegen die Maßnahmen, die die Schallübertragung von
Schallentstehung der Schallquelle zum Hörer mindern
Quelle und Hörer im Quelle und Hörer in
gleichen Raum verschiedenen
Räumen
Schallabsorption Schalldämmung
Raumakustik Schallschutz im
Hochbau
178
2. Physikalische Grundlagen
x (t )
181
¾ Selbsterregte Schwingung
Takoma-Brücke 1940
182
¾ Überlagerung von Schwingungen
( )
y (t ) = ∑ yˆi sin ω0i t
i:=1
15 20
Amplitude
10
Amplitude
10
5
0
0 0 50 100
0 0.1 0.2 -10
184
Frequenz Zeit
Arten von Schwingungsform und Klangfarbe
185
¾ Terz- und Oktavbänder
Oktavband Terzband
fo = 2 fu f o = 3 2 fu
1
lg f o = lg fu + lg 2 lg f o = lg f u + lg 2
3
f m = 10(
lg f o + lg fu ) /2
Mittelfrequenz
Bandbreite ∆f = f o − f u
186
Oktave 440 Hz 880 Hz
Terz Terz
187
Oktavbänder: fm
fm lg fu fo
Hz Hz Hz Hz
31.5 1.5 22.5 45
63 1.8 45 90
125 2.1 90 180
250 2.4 180 355
500 2.7 355 710
1000 3 710 1400
2000 3.3 1400 2800
4000 3.6 2800 5600
8000 3.9 5600 11200
16000 4.2 11200 22400
188
2.2 Mechanische Wellen
u ( x, t ) = u ( x − vt )
u(x,t=0) u(x,t=t1)
x0 x x=x0+vt x
189
¾ Wellengleichung u(t)
⎛ 2π ⎞
u ( 0, t ) = u0 ⋅ cos ⎜ t⎟ ∆t
⎝ T ⎠
t
⎛ 2π ⎞ T
u ( x, t ) = u0 ⋅ cos ⎜ ( t − ∆ t )⎟
⎝ T ⎠
λ Ausbreitungsgeschwindigkeit
v= =λ⋅ f
T (Schallwellen: Schallgeschwindigkeit c)
x x x
v= ∆t = = ⋅ T
∆t v λ
⎛ 2π ⎛ x ⎞⎞ ⎛ ⎛ t x ⎞⎞
u ( x, t ) = u0 ⋅ cos ⎜ ⎜ t − T ⎟ ⎟ = u0 ⋅ cos ⎜ 2π ⎜ − ⎟ ⎟
⎝ T ⎝ λ ⎠⎠ ⎝ ⎝ T λ ⎠⎠
2π
u ( x, t ) = u0 ⋅ cos (ωt − kx ) k= Wellenzahl
λ
u ( x, t ) = u0 ⋅ e − µ x ⋅ cos (ωt − kx ) Gleichung der gedämpften Welle 190
¾ Schallwellen
191
¾ Ausbreitung von Schallwellen
Longitudinalwellen (Gase, Flüssigkeiten und Festkörper)
Ausbreitungsrichtung
Schwingungsrichtung
ebene Transversalwelle
aus Wikidedia
Ausbreitungsrichtung
Schwingungsrichtung
ebene Longitudinalwelle
aus Wikidedia
192
¾ Überlagerung von Wellen
Interferenzen:
Voraussetzung: feste Phasenbeziehung zwischen den Wellen
(Sender schwingen mit derselben Frequenz)
Interferenz ist die Überlagerung von Wellen mit konstanter
Phasenbeziehung.
u1 u2
u1 = u0 cos (ωt − kx )
u2 = u0 cos (ωt − kx − ϕ )
ϕ
⎛ ϕ⎞
u = u1 + u2 = 2u0 cos cos ⎜ ωt − kx − ⎟
2 ⎝ 2⎠
konstruktive Interferenz: destruktive Interferenz:
λ
ϕ = n ⋅ 2π =ˆ x = n ⋅ λ ϕ = ( 2n +1) ⋅π =ˆ x = ( 2n +1) ⋅
2
u = 2u0 cos (ωt − kx ) u=0
193
konstruktive Interferenz: u ( x, t )
u
u1 , u2
x, t
destruktive Interferenz: u ( x, t )
u1
u x, t
u2
194
Stehende Wellen:
• entstehen aus der Überlagerung zweier gegenläufig fortschreitender
Wellen gleicher Frequenz und gleicher Amplitude
• die Wellen können aus zwei verschiedenen Erregern stammen oder
durch Reflexion einer Welle an einem Hindernis entstehen
• Beispiel: Saiteninstrumente, Flöten, Orgelpfeifen
u1 = u0 cos (ωt − kx )
u2 = u0 cos (ωt + kx )
aus www.schulphysik.de
195
¾ Reflexion und Brechung
Brechung:
sin α1 c1
α1 α 2 =
sin β c2
Medium 1 Ausbreitungsgeschwindigkeit c1
Medium 2 Ausbreitungsgeschwindigkeit c2
Ausbreitungsrichtung
196
der gebrochenen Welle
¾ Beugung
E E 1− µ
c= c= ⋅
ρ ρ (1 + µ ) ⋅ (1 − 2 ⋅ µ )
E Elastizitätmodul [N/m²] ρ Dichte [kg/m³] µ Querdehnzahl
199
2.3.2 Schallschnelle
dx d ( xˆ ⋅ sin (ω0 ⋅ t ))
v= =
dt dt
v = xˆ ⋅ ω0 ⋅ cos(ω0 ⋅ t ) = vm ⋅ cos(ω0 ⋅ t )
τ
1
peff = ⋅ ∫ p 2 ( t ) dt
τ 0
pm
peff = effektiver Schalldruck [Pa] Messgröße
2
201
2.3.4 Schallintensität:
Schallenergie, die in der Sekunde senkrecht durch eine Fläche von 1 m² strömt.
p p2 ⎡ J W ⎤
I = p⋅v = p⋅ = ⎢⎣ m 2 s = m 2 ⎥⎦
ρ ⋅c ρ ⋅c
2.3.5 Schallleistung:
⎡J ⎤
P = I ⋅ A = p⋅v⋅ A ⎢s⎥
⎣ ⎦
A durchschallte Fläche
202
3. Schall als Hörempfinden
3.1 Schallpegel
Schwingung Schalleindruck
(Druckschwankungen in der Luft) (Hörempfinden des Ohres)
Frequenz → Tonhöhe
Amplitude (Schalldruck) → Lautstärke
Schwingungsform → Klangfarbe
Hörschwelle Schmerzgrenze
p
= 1....106
p0
Hörschwelle Schmerzgrenze
Weber-Fechnersches Gesetz:
(Ernst Heinrich Weber 1795-1878, Gustav Theodor Fechner 1801-1887)
Die subjektiv empfundene Stärke von Sinneseindrücken ist proportional zum
Logarithmus der objektiven Intensität des physikalischen Reizes.
⎛k ⎞
L = 10 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟ [ L] = 1dB Dezibel
⎝ k0 ⎠ nach Graham Bell (1847-1922),
Erfinder des Telefons
k Messgröße (Leistungsgröße)
k0 Bezugsgröße (Leistungsgröße) 204
Leistungsgrößen und Pegel:
⎛P⎞ ⎛ I⋅A ⎞
• Schallleistung P L = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟
P
⎝ 0⎠ I ⋅
⎝ 0 ⎠ A
⎛ I ⎞ ⎛ p2 ( ρ ⋅ c ) ⎞
• Schallintensität I = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ 2 ⎟
⎝ I0 ⎠ ⎝ p0 ( ρ ⋅ c ) ⎠
⎛ p2 ⎞ ⎛ ( ρ ⋅ c ⋅ v )2 ⎞
• quadrierter Schalldruck p2 = 10 ⋅ lg ⎜ 2 ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟
⎝ p0 ⎠ ⎜ (ρ ⋅c⋅v ) ⎟ 2
⎝ 0 ⎠
2 ⎛ v2 ⎞
• quadrierte Schallschnelle v = 10 ⋅ lg ⎜ 2 ⎟
⎝ v0 ⎠
205
Schalldruckpegel (Schallpegel)
⎛ p2 ⎞ ⎛ p⎞ p Effektivwert des
⎜ ⎟
L p = 10 ⋅ lg⎜ 2 ⎟ = 20 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟ Schalldruckes
⎝ p0 ⎠ ⎝ p0 ⎠
⎛ p⎞
lg⎜⎜ ⎟⎟ = 0....6
⎝ p0 ⎠
L p = 0....120dB
Hörschwelle Schmerzgrenze
• objektive Größe
• kann mit Mikrofon gemessen werden
• menschliches Ohr kann etwa 120 Schalleindrücke unterscheiden
206
Schallschnellepegel
Schallintensitätspegel Luft:
⎛ I ⎞ I Schallintensität ρ = 1.2 kg m3
LI = 10 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟
⎝ I0 ⎠ c = 340 m s
I 0 = 10 −12 W m 2
p0 = 2 ⋅10−5 N m 2
Schallleistungspegel
p0 p02
v0 = I0 =
⎛ P ⎞ P Schallleistung ρc ρc
LW = 10 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟
⎝ P0 ⎠ P0 = 10 −12 W P0 = I 0 ⋅1m 2
207
aus Lohmeyer: Praktische Bauphysik 208
3.2 Rechnen mit Schallpegeln
3.2.1 Schallpegeladdition
Schalldruckpegel
⎛ p2 ⎞ ⎛ p12 ⎞
L p = 10 ⋅ lg⎜⎜ 2 ⎟⎟ L1 = 10 ⋅ lg⎜⎜ 2 ⎟⎟ 2
p1 = p0 ⋅10 L1 10
2
⎝ p0 ⎠ ⎝ p0 ⎠
⎛ p2 2 ⎞
L2 = 10 ⋅ lg⎜⎜ 2 ⎟⎟
2 2
p2 = p0 ⋅10 L2 10
⎝ p0 ⎠
...
⎛ pn 2 ⎞
Ln = 10 ⋅ lg⎜⎜ 2 ⎟⎟
2 2
pn = p0 ⋅10 Ln 10
⎝ p0 ⎠
n
p ges = p1 + p2 + ... + pn = ∑ pi
2 2 2 2 2
i =1
( ) = p ⋅ ∑10
n
2 2 2
p ges = p0 ⋅ 10 L1 10
+ 10 L2 10
+ ... + 10 Ln 10
0
Li 10
i =1
⎛ pges 2
⎞ ⎛ n
Li 10 ⎞
L p , ges = 10 ⋅ lg ⎜ 2
⎜ p ⎟⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ ∑10 ⎟ 209
⎝ 0 ⎠ ⎝ i =1 ⎠
3.2.2 Addition von n Schallpegeln gleichen Schalldruckes
2 2 2 2
p ges = p1 + p2 + ... + pn = n ⋅ p 2
⎛ pges 2 ⎞ ⎛ n ⋅ p2 ⎞
Lp , ges = 10 ⋅ lg ⎜ 2 ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ 2 ⎟
⎜ p ⎟ p
⎝ 0 ⎠ ⎝ 0 ⎠
⎧⎪ ⎛ p 2 ⎞ ⎫⎪
= 10 ⋅ ⎨lg ( n ) + lg ⎜ 2 ⎟ ⎬
⎪⎩ ⎝ p0 ⎠ ⎪⎭
L p , ges = L p ,1 + 10 ⋅ lg(n )
210
3.2.3 Addition von 2 unterschiedlichen Schalldruckpegeln
2 2
p1 = p0 ⋅10 L1 10
2 2
2 2 2
(
p1 + p2 = p0 ⋅ 10 L1 10 + 10 L2 10 )
p2 = p0 ⋅10 L2 10
⎛ p ges 2 ⎞
L p , ges = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟⎟
⎜ p2
⎝ 0 ⎠
= 10 ⋅ lg (10 L1 10 + 10 L2 10 )
{ (
= 10 ⋅ lg 10 L1 10 ⋅ 1 + 10 (
L2 − L1 ) 10
)}
(
L p , ges = L p ,1 + 10 ⋅ lg 1 + 10(
L2 − L1 ) 10
)
∆L p , 2
211
3.2.4 Addition von 2 Schallpegeln gleichen Schalldruckes
(
L p , ges = L p ,1 + 10 ⋅ lg 1 + 10( L2 − L1 ) 10 )
L1 = L2
L p , ges = L p ,1 + 3dB
212
Zusammenfassung:
214
Hörfläche (Kurven gleicher Lautstärke)
aus Lutz, Jenisch, Klopfer...: Lehrbuch der Bauphysik
LA =ˆ L für f = 1000 Hz
LA = L + ∆LA
216
nach Lohmeyer: Praktische Bauphysik 217
4. Schallausbreitung im Freien
4.1 Geometrische Ausbreitungsdämpfung (Punktschallquelle)
AKugel1 = 4π r12
r2 AKugel 2 = 4π r22
r1 Schallleistung P
AKugel1 Schallintensität I=
A
AKugel 2 P P I1 r22
I1 = I2 = = 2
4π r12 4π r22
I 2 r1
⎛ I1 ⎞ ⎛ A2 ⎞
L1 − L2 = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟
⎝ I2 ⎠ ⎝ A1 ⎠
⎛ A2 ⎞ ⎛ r2 ⎞
L2 = L1 − 10 ⋅ lg ⎜ ⎟ = L1 − 20 ⋅ lg ⎜ ⎟
⎝ A1 ⎠ ⎝ r1 ⎠
218
4.2 Luftabsorption
abhängig von:
• Lufttemperatur
• relativer Luftfeuchtigkeit
• Frequenz (sehr stark)
Berechnungsvorschrift: ISO 9613-1:1993
Angabe der Luftdämpfung in dB/100m
I
Abklingkonstante für Luftabsorption I = I 0e− µ x L = 10 ⋅ lg = 10 ⋅ lg e − µ x
I0
f Hz µ [1 m] (im Freien) µ [1 m] (durch Wald)
= −10 ⋅ lg e ⋅ µ ⋅ x
125 0.0001 0.010
250 0.0002 0.013
500 0.0004 0.017
1000 0.0008 0.021 nach Mehlhorn:
2000 0.0018 0.028 Der Ingenieurbau
Bauphysik,
4000 0.0048 0.035 Brandschutz 219
5. Schalldämmung
Wand
Raum 1 Raum 2 Reflexionsgrad ρ
Transmissionsgrad τ
Primärschall Luftschallanregung Dissipationsgrad δ
Transmission
Reflexion
Dissipation Biegeschwingungen
(Umwandlung in Wärme)
220
• Übertragung des Schalls in Nebenräume
- Anregung von Biegeschwingungen der Wände durch Luftschall
- Direkte Anregung von Biegeschwingungen durch Trittschall
- Schallübertragung über Nebenwege (Körperschall)
D = L1 − L2 D Schallpegeldifferenz
L1 Schallpegel im Senderaum
D = D( f )
L2 Schallpegel im Empfangsraum
p12 I
R = D = 10 ⋅ lg 2 = 10 ⋅ lg 1
p2 I2
⎛S⎞
R = D + 10 ⋅ lg⎜ ⎟ [ dB ]
⎝ A⎠
V
A = 0.163 ⋅ ⎡⎣ m 2 ⎤⎦
T
T Nachhallzeit [s]
V Volumen des Raumes [m³]
224
δ m ≤ 2 dB
225
5.2 Kenngrößen der Trittschalldämmung
Widerstand einer Decke gegen den Durchgang von Trittschallwellen
Norm-Trittschall-Pegel:
LT Trittschallpegel [dB]
⎛ A⎞
Ln = LT + 10 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟ [dB] A0 = 10m 2
⎝ A0 ⎠
A äquivalente
Ln = Ln ( f ) Schallabsorptionsfläche [m²]
Messanordnung:
226
δ m ≤ 2 dB
227
5.3 Luftschalldämmung von einschaligen Bauteilen
228
Bergersches Massengesetz:
Schalldämm-Maß R
⎛ π ⋅ f ⋅ mA ⎞ R ~ lg( f )
R = 20 ⋅ lg⎜⎜ ⎟⎟ − 3dB
⎝ ρ ⋅c ⎠ R ~ lg(m A )
229
→ Verdopplung der Flächenmasse bzw. Frequenz vergrößert das
Schalldämm-Maß um 6dB
⎛ π ⋅ f ⋅ mA1 ⎞
R1 = 20 ⋅ lg ⎜ ⎟ − 3dB
⎝ ρ ⋅c ⎠
⎛ π ⋅ f ⋅ mA2 ⎞
R2 = 20 ⋅ lg ⎜ ⎟ − 3dB mA 2 = 2 ⋅ mA1
⎝ ρ ⋅c ⎠
⎛ π ⋅ f ⋅ 2 ⋅ mA1 ⎞
= 20 ⋅ lg ⎜ ⎟ − 3dB
⎝ ρ ⋅c ⎠
⎛ π ⋅ f ⋅ mA1 ⎞
= 20 ⋅ lg ( 2 ) + 20 ⋅ lg ⎜ ⎟ − 3dB
⎝ ρ ⋅c ⎠
R2 − R1 = 20 ⋅ lg(2 ) = 20 ⋅ 0.301 ≈ 6
230
Abhängigkeit des Schalldämm-Maßes von der Flächenmasse
Massengesetz
232
für homogene Platte:
c2 mA B [ MNm ] Biegesteifigkeit
fg = ⋅
2 ⋅π B′ c [m s] Schallgeschwindigkeit der Luft
mA [ kg m ] 2
Flächenmasse
B E⋅I
B′ = = E [ MN m ]
2
Elastizitätsmodul
b b
I [m ]
4
Flächenmoment 2. Grades
E ⋅d3
= bezüglich der Biegelinie
12 ⋅ (1 − µ 2 ) d [ m] Dicke der Wand / Platte
mit b [m] Breite des Bauteils
c ≈ 340 m s µ Querkontraktionszahl
µ ≈ 0 .3
1 ρ
f g ≈ 60 ⋅ [Hz ]
d E
233
1
fg ~ d 3 ~ B'
d
234
Koinzidenzfrequenz in Abhängigkeit der Dicke verschiedener Baustoffe
1
fg ~
d
lg f g = − lg d + C
→ Geraden mit dem
Anstieg -1
Feder-Masse-System
236
Resonanz: Anregungsfrequenz = Eigenfrequenz der 2. Schale
→ viel Schallenergie wird in den Nebenraum abgegeben
→ Schalldämm-Maß minimal
Resonanzfrequenz:
1 E ⎛⎜ 1 1 ⎞⎟
f0 = ⋅ ⋅ +
2π a ⎝ m A1 m A2 ⎟⎠
⎜
λ
a = n⋅ a Schalenabstand
2
c Schallgeschwindigkeit in Luft
c c λ Wellenlänge der Schallwellen
fn = = n ⋅
λ 2⋅a n n=1,2,3...
238
zweischaliges
Bauteil f0 Resonanzfrequenz
f g1 Koinzidenzfrequenz
der 1. Schale
I II III
aus Hohmann,Setzer: Bauphysikalische
Formeln und Tabellen
Wand
Raum 1 Raum 2 Reflexionsgrad ρ
Transmissionsgrad τ
Primärschall Luftschallanregung Dissipationsgrad δ
Reflexion
Transmission τ +δ =α
Schallabsorptionsgrad
ρ +α =1
Dissipation Biegeschwingungen
(Umwandlung in Wärme)
241
6.1 Kenngrößen der Schallabsorption
• Schallabsorptionsgrad
absorbierte Schallenergie
α= α =1
auftreffende Schallenergie
„schalltoter“ Raum
• Nachhallzeit T
Zeit in Sekunden, in der nach Abschalten einer Schallquelle der
Schallpegel um 60dB, d.h. die Schallenergie auf 1/106 abfällt.
Abschalten der
L[dB] Raum Nachhallzeiten
Schallquelle
[s]
Sitzungsräume ~ 0.7
60dB
Unterrichtsräume ~1
Konzertsäle 1-2
t[ s ] Kirchen 2-3
T
242
• Äquivalente Schallabsorptionsfläche A
Fläche mit Absorptionsgrad 1, die den gleichen Anteil Schallenergie
absorbieren kann wie die gesamte Oberfläche des Raumes einschließlich
der darin befindlichen Gegenstände und Personen.
n k αi Absorptionskoeffizient
A = ∑ α i ⋅ Si + ∑ n j A j der Fläche i
i =1 j =1
Si Teilfläche i
V
A = 0.163 nj Anzahl Gegenstände
T oder Personen
Gleichung von Sabine
V Volumen des Raumes
Aj Schallabsorptionsfläche
der Gegenstände oder
T Nachhallzeit Personen
⎛ A2 ⎞ ⎛ T1 ⎞
∆L = L2 − L1 = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟ = 10 ⋅ lg ⎜ ⎟
⎝ A1 ⎠ ⎝ T2 ⎠
244
6.2 Wirkung der Schallabsorption
245
6.3 Raumakustik (Ausblick)
• gewisse Schallreflexion ist notwendig, damit der Raum nicht schalltot ist
(keine 100%ige Verkleidung)
• gezielte Veränderung der raumakustischen Eigenschaften durch
Anordnung von Absorbern, Resonatoren und Reflektoren