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Der verflixte Rückschlag – Teil 1


"Der kann ja nur Aufschläge!" Dieses Zitat hat vermutlich jeder Spieler schon einmal
während eines Wettkampfs gehört. Es bringt die Tatsache zum Ausdruck, dass der
Gegner deutliche Vorteile durch sein Aufschlagspiel hat. Die vermeintliche Analyse,
die hinter dieser Aussage steckt, ist allerdings falsch.

Die richtige Erkenntnis wäre hingegen: "Mein Rückschlagspiel ist zu schlecht!"


Grundsätzlich ist das Eingestehen von Schwächen immer der erste Schritt in
Richtung Verbesserung. Eine Akzeptanz für Probleme im eigenen Spiel ist
Grundlage für ein Training mit dem Ziel der Leistungsseigerung.

Die Verbesserung des Rückschlagspiels ist eine der komplexesten Anforderungen im


Tischtennis. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Problemansätze:

1. Man erkennt Rotation und Platzierung des Aufschlags, aber man ist technisch
nicht in der Lage, einen Rückschlag zu spielen.
2. Man ist nicht in der Lage, den Aufschlag "zu lesen" und wendet daher die
falsche Rückschlag-Technik an.

Anmerkung: Natürlich gibt es auch die Möglichkeit der Kombination beider Punkte.
Dann gilt grundsätzlich immer: Zuerst die Schlagtechnik trainieren und danach die
Technikanwendung (also auch die Wahrnehmung) üben.

Training von Rückschlag-Techniken

Beim Rückschlag kommen die "reinen" Techniken Schupfball, Flip und Topspin zur
Anwendung. Weitergehend gibt es eine Vielzahl von Schlagvariationen und
individuellen Ausprägungen, die hier nicht weitergehend erläutert werden können.
Der Verband Deutscher Tischtennis-Trainer hat hierzu eine umfangreiche
Datenbank, Technikposter, Veröffentlichungen, usw. auf die ich an dieser Stelle
verweisen will und muss.

Grundsätzlich können die Techniken Schupfball, Flip und Topspin gegen alle
Rotationsformen angewendet werden. Geht es um das Erlernen von Rückschlag-
Techniken sollte man nachfolgende Grundregeln beachten:

• Den Schupfball spielt man bei Bällen, die Unterschnitt haben und über dem
Tisch gespielt werden müssen. Man kann ihn kurz, halblang oder aggressiv
lang platzieren.
• Den Flip setzt man gegen Aufschläge mit Seiten- und Überschnitt, und wenn
man über dem Tisch agiert, ein. Der Flip wird grundsätzlich lang und
aggressiv gespielt. Auf der Rückhand spielt man den Flip immer als "kleinen
Topspin – also mit tangentialem Balltreffpunkt. Der Vorhand-Flip wird als
"kleiner Schuss" gespielt – der Balltreffpunkt ist zentral.

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• Topspin wird immer dann gespielt, wenn die Flugbahn des Balles so ist, dass
die Tischkante kein Hindernis mehr bedeutet.

ÜBUNG 1.1

Spieler A: kurzer AS mit US in VH


Spieler B: kurzer Schupf in Mitte
danach Ende

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ÜBUNG 2.1

Spieler A: kurzer AS mit OS in RH


Spieler B: RH-Flip in RH
danach Ende

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ÜBUNG 3.1

Spieler A: kurzer AS mit US in Mitte


Spieler B: langer VH-Schupf in VH
danach Ende

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ÜBUNG 4.1

Spieler A: langer AS mit OS in RH


Spieler B: RH-Topspin in VH
danach Ende

Bei diesen Übungen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sich aus den
Platzierungen kurz, halb und lang, Rückhand, Mitte und Vorhand und den
unterschiedlichen Rotationsformen ergeben. Es soll bewusst nur der Rückschlag
gespielt werden. Bedeutsam ist die Qualität jedes einzelnen Rüchschlags. Diese
Übungen sollen intensiv, aber nicht zu lange (max 10 Minuten) und mit langen
Konzentrationspausen zwischen jedem Ballwechsel trainiert werden.

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Der nächste komplexere Schritt ist, dass man die Übungen nicht mehr nach dem
Rückschlag beendet, sondern weiterspielt. Die Übungen können wie folgt aussehen:

ÜBUNG 1.2

Spieler A: kurzer AS mit US in VH


Spieler B: kurzer Schupf in Mitte
Spieler A: Schupf in VH-Seite
Spieler B: freier VHT

Wechsel: alle 4 Aufschläge

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ÜBUNG 2.2

Spieler A: kurzer AS mit OS in RH


Spieler B: RH-Flip in RH
Spieler A: freier RHT

Wechsel: immer dann, wenn mit dem RS ein Punkt erzielt wurde

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ÜBUNG 3.2

Spieler A: kurzer AS mit US in Mitte


Spieler B: langer VH-Schupf in VH
Spieler A: T in Ecke, dann frei

Wechsel immer dann, wenn der Rückschläger 5 Punkte gewonnen hat

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ÜBUNG 4.2

Spieler A: langer AS mit OS in RH


Spieler B: RH-Topspin in VH
Spieler A: T in VH
Spieler B: T frei

Übung in Satzform spielen

Wesentlich bei diesen Übungen ist es, den Fokus auf dem Rückschlag zu behalten!

Weiterreichende theoretische Hintergründe finden Sie in den Fachzeitschriften TTL


und trainerbrief bzw. im Downloadbreich des VDTT (www.vdtt.de). Autor: Achim
Krämer, Chefredakteur TTL

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Abkürzungsverzeichnis:
VH Vorhand

RH Rückhand

Elle/Mi Ellenbogen, Entscheidungspunkt zwischen Vorhand & Rückhand

TMi Tischmitte

T Topspin

K Konter

B Block

PB Press-Block

F Flip

SCH Schupfball

SSCH aggressiver Schupfball

S Schuss

AS Aufschlag

RS Rückschlag

US Unterschnitt

OS Oberschnitt

SS Seitenschnitt

Leer keine Rotation

L lang

K kurz

HL vermeintlicher, zweiter Auftreffpunkt des Balles ist die Grundlinie

freies Spiel Ballwechsel mit dem Ziel des Punktgewinns zu Ende spielen

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