Sie sind auf Seite 1von 5

Neuerscheinung „Die Blut-Loge“

Ein erotischer Vampir-Krimi


von Carola Kickers
ab April 2011 im AAVAA Verlag, Berlin


Gabriel Stark führt nicht nur
einen mächtigen internationalen
Konzern, er gehört auch einer
uralten Vampirloge, der Sangue
Ombra, an. Sein persönliches
Ziel liegt darin, nicht nur die
Herrschaft über die Menschen
zu gewinnen sondern auch die
Gilde unter seine Kontrolle zu
bringen. Dabei sind ihm und
seinem Sohn Ruben alle Mittel
recht. Sie verführen, betrügen
und nutzen die modernen Mittel
der Wissenschaft, um sich alles
und jeden gefügig zu machen, sei
er Mensch oder Vampir.

Als ihre Machenschaften in


Berlin Leichen hinterlassen,
kommt ihnen die Kripo-Beamtin
Evi Fischer auf die Spur. Doch
selbst sie verfängt sich in den
Netzen der Vampire und wird zu
ihrem Werkzeug.

AAVAA VERLAG
ISBN-Nr. 978-3-86254-613-8

202 Seiten, Paperback

Auch als Taschenbuch und


Minibuch sowie in übergroßer
Schrift

Jedes Buch nur € 9,95


Download E-Book
http://www.beam-ebooks.de/ebook/18409 
1
Leseprobe aus „Die Blut-Loge“

Bei Tageslicht sah die Edeldisko gar nicht mehr so edel aus. Ihr ging es wie einigen Ladies, die dort ein
und aus gingen – sie war nur bei Nacht schön. Ernüchtert klingelte die Beamtin am
Lieferanteneingang. Einer der Kellner öffnete ihr. Offenbar hatte sie dieses Mal Pech. Ruben Stark
war gar nicht in der Stadt. Irgendwie versetzte ihr das einen Stich. Sie hinterließ ihre Visitenkarte und
fuhr enttäuscht zurück ins Revier.

Kurz nach ihrer Rückkehr rief Dr. Krug auf ihrem Apparat an. „Ich habe da noch eine interessante,
oder besser gesagt, merkwürdige Entdeckung gemacht. Diese unbekannte Substanz, von denen ich
Ihnen erzählt hatte, setzt offenbar eine andere Chemikalie außer Kraft.“

„Und das heißt?“, fragte Evi nach. Sie hasste diese Heimlichtuerei der Wissenschaftler.

„Ganz einfach, ich würde Ihnen nicht raten, diesen Duft langfristig tragen, wenn sie die Pille nehmen.
Die verliert nämlich ihre Wirkung nach einiger Zeit! Ich gehe mal davon aus, dass man dies bei der
Entwicklung übersehen hat. So etwas kann nicht im Sinne des Erfinders sein.“

Die Beamtin konnte damit nichts anfangen. Offenbar handelt es sich um einen Forschungsfehler, der
nichts mit ihren Fällen zu tun haben konnte. Trotzdem machte sie eine Aktennotiz dazu. Für sie selbst
war diese Tatsache uninteressant, sie lebte schon seit einigen Jahren allein und hatte seit ihrer
letzten chaotischen Beziehung die Nase voll von Männern.

Thilo und viele andere Kollegen waren schon nach Hause gegangen als das Telefon auf Evis
Schreibtisch erneut klingelte. Sie zuckte hoch. Offenbar hatte sie ganz die Zeit vergessen.

„Fischer, Mordkommissariat“, meldete sie sich mit müder Stimme. Ein erfrischendes Lachen war die
Antwort am anderen Ende der Leitung.

„Wie ich hörte, haben Sie nach mir gefragt. Ich wollte mich nur zurückmelden und Sie zum Essen
einladen“, klang Ruben Starks selbstbewusste Stimme aus dem Hörer. Evi wollte gerade antworten,
dass sie zu müde war, um auszugehen – in Wirklichkeit wollte sie nur nicht auf Abruf für diesen Kerl
zur Verfügung stehen – da wurde ihr die Entscheidung abgenommen.

„Ich schicke Ihnen in fünfzehn Minuten einen Wagen.“

„Aber .. aber ich muss mich doch noch umziehen“, versuchte Evi eine Entschuldigung zu finden, aber
Stark hatte längst das Ruder übernommen. „Das können Sie hier tun. Ich habe eine kleine
Überraschung für Sie.“ Damit legte er auf.

Verdammt noch mal, was bildete dieser Typ sich eigentlich ein? Evi war empört. Niemand hatte je so
über sie bestimmt. Dabei war Stark eigentlich einer der Verdächtigen. Vielleicht gelang es ihr aber
auch, privat etwas mehr herauszufinden. Mit dieser Ausrede vor sich selber eilte die hübsche
Blondine zu den Toiletten, um sich wenigstens noch etwas frisch zu machen.

Genau fünfzehn Minuten später fragte der uniformierte Chauffeur am Empfang nach Evi Fischer.

***

2
Derweil tagte die „Sangue Ombra“ am anderen Ende der Welt, in Los Angeles. Die Fenster in dem
großzügigen Konferenzraum waren verdunkelt. Dennoch trugen einige der Anwesenden ihre
Sonnenbrillen zum Schutz. „Wir sollten vorsichtiger sein“, mahnte schwarzhaarige Lady Rilana, eine
der ältesten Logen-Vampire gerade. „Wenn die Menschen uns auf die Spur kommen, bevor wir unser
Ziel erreicht haben…“

Gabriel Stark winkte überlegen ab. „Unsere erste Serie läuft hervorragend in den USA, Asien und
Europa an. Unsere Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung, so dass wir
bald jeden Haushalt infiltrieren können und sei es mit einfachem Geschirrspülmittel.“

„Aber noch müssen wir sie betäuben“, warf ein anderer der Logenmitglieder ein.

„Nur die Ruhe, meine Damen und Herren, bald werden wir sie melken können, wie Ameisen die
Blattläuse. Und nebenbei sorgen wir noch für den Weltfrieden!“, lachte Stark.

„Aber wie lange werden wir unsere eigenen Leute noch kontrollieren können? Mehr und mehr von
uns sind auf das Zeug angewiesen“, sagte die zierliche Lady Rilana, die von adeligem Blut war. Sie und
die jüngere Valerie, Ruben Starks Sekretärin und Vertraute, standen in direkter Konkurrenz, was ihre
dunkle Schönheit anging.

„Nun, da sehe ich weniger ein Problem. Unsere Testreihen sind fast abgeschlossen. Die Gewandelten
reagieren nicht auf Red Honey, also ist das Produkt exklusiv für unsere Elite. Wir, also die Loge“ –
dabei schaute er nacheinander jeden Einzelnen der Mitglieder an – „müssen diese Elite nach wie vor
im Griff behalten. Es sind unsere Produkte, und diese Droge wird sie gefügig halten. Außerdem ist es
wichtig, dass wir im Untergrund bleiben, bis die Menschen sich an die Chemikalie gewöhnt haben
und ohne sie nicht mehr leben können. Es ist ein winziger Teil unserer uralten Macht darin enthalten,
die ewige Jugend und Schönheit schenkt Sie werden süchtig danach und wir nach Ihnen. Es ist ein
Geben und Nehmen. Die Loge wird nicht nur unsere eigene Rasse kontrollieren, sondern auch die
gesamte Menschheit.“

„Nur, dass die Menschen das nicht überleben“, murmelte Valerie, die Gabriel Stark gegenüber saß
und später seinem Sohn Ruben das Protokoll dieser Sitzung übergeben würde. Dieser war in Berlin
geblieben, um dort die Geschäfte weiterzuführen.

Stark hatte es dennoch gehört. „Da gebe ich Ihnen Recht. Sobald wir aber die Industriestaaten
kontrollieren, sind die unterentwickelten Länder ein Kinderspiel. Die Pheromone in unseren Mitteln
sorgen dafür, dass die Menschen bald nichts anderes als ihr Vergnügen und ihre Vermehrung im Sinn
haben. Um den Rest kümmern wir uns dann. Viele von uns sitzen bereits an Regierungsstellen und in
führenden Wirtschaftsunternehmen. Sobald die Mischung ausgereift genug ist, bringen wir die
konzentrierte neue Serie auf den Markt. Bis dahin müssen wir unser delikates Vorhaben noch geheim
halten.“

Ebenso delikat war das Dinner mit Ruben Stark. Evi war noch nie so verwöhnt worden. Zudem hatte
Ruben ihr ein elegantes, dunkelblaues Paillettenkleid geschenkt, das ihrer Meinung nach viel zu kurz
war. Er hatte darauf bestanden, dass sie es direkt anzog und es brachte ihre schlanken Beine
hervorragend zur Geltung.

Auf der Dachterrasse des exklusiven Penthouses über den Dächern von Berlin servierte er ihr
Hummer und Champagner sowie weitere Leckereien, die aus einer Fünf-Sterne-Küche stammten. Es
herrschte eine romantische Stimmung, wie man sie sonst nur aus einem der alten Hollywoodstreifen
kannte. Mehrarmige Kerzenleuchter standen an den Seiten des Tisches. Indirektes Licht und leise

3
Musik drang aus dem Wohnzimmer durch die gläserne Schiebetür, die halb offen stand und die
warme Sommerluft hineinließ. Allein dieses Zimmer war dreimal so groß wie Evis
Zweizimmerwohnung.

Evi fand den Abend zwar toll, empfand Ruben aber auch irgendwie als Angeber. Oder war das nur ihr
eigenes schlechtes Gewissen, dass sie seiner Aufforderung so leicht nachgekommen war?

Evi fiel bei soviel überwältigendem Luxus gar nicht auf, dass Ruben gar nichts zu sich nahm, sondern
sie nur aus seinen dunklen Augen betrachtete. Ab und zu nippte er an einem Glas Rotwein.

Seine intensiven Blicke machten sie verlegen, und sie vermied den Augenkontakt so weit wie
möglich.

Nach dem üblichen Smalltalk fragte Ruben unvermittelt wieder im vertrauten DU: „Willst du mir
nicht endlich den Grund deines heutigen Besuches verraten?“

Evi verschluckte sich fast an einem Stück Hummerfleisch und musste husten. „Natürlich. Es geht um
mehrere Mordfälle, bei denen einige Opfer Besucher deiner Diskothek waren und – dein Parfüm
trugen“, antwortete sie nüchtern, nachdem sie die Fassung wieder gefunden hatte.

„Mein Parfüm?“, hakte Ruben spöttisch nach.

„Äh, ja, ich meine natürlich, das Zeug, das ihr herstellt.“

„Das tragen mittlerweile Tausende hier im Lande und sogar weltweit“, bemerkte er trocken. Dabei
betrachtete er sie immer noch wie ein Habicht die Maus kurz vor dem Sturzflug.

Die junge Frau wusste nichts mehr darauf zu erwidern. Natürlich hatte er Recht, und das EXIT hatte
im Monat mindestens ebenso viele Besucher. Das alles konnte ein Zufall sein.

„Ich würde dir gerne Fotos der Opfer zeigen, wenn ich darf“, schlug sie ganz sachlich vor.

Ruben lachte laut auf.

Evi schaute ihn verwundert an. „Nimmst du immer deine Arbeit mit zu einem Date?“

Jetzt musste auch die Polizistin lachen. „Entschuldige, Macht der Gewohnheit. Außerdem habe ich
wirklich geglaubt….“ Ruben stand auf und ging zu ihr hinüber.

Sanft zog er sie an den Schultern vom Stuhl hoch. „Was? Dass du mich zwischen zwei Gängen des
Mordes überführen könntest?“

Evi spürte, wie sie rot wurde. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr das zuletzt passiert war.
Rubens Stimme wurde jetzt leise und eindringlich. „Weißt du, was ich glaube? Dass ich dich lieber
verführen würde.“

Wie unter einem hypnotischen Zwang ließ sie sich von dem attraktiven Mann in die Arme nehmen.
Instinktiv fanden ihre Lippen zueinander. Ihre Logik setzte aus. „Ich kann diesem Typen nicht
vertrauen“, dachte sie noch. Als hätte Ruben ihre Gedanken gelesen – was er übrigens auch tat – hob
er sie wie eine Puppe hoch. Er besaß eine erstaunliche Kraft in seinem schlanken Körper. Mit
Leichtigkeit trug er sie zu der halbhohen Metallbrüstung, welche die Terrasse von der Tiefe trennte.

Was hatte der Kerl vor? Panik machte sich in ihr breit.

4
Carola Kickers wurde 1960 in Deutschland geboren, wuchs aber zweisprachig
auf. Sie entstammt väterlicherseits einer Künstlerfamilie, die seit Generationen
im Bereich der Musik, der Schriftstellerei sowie der Schauspielerei tätig war.
Die Autorin selbst lebt heute am Niederrhein und ist seit frühester Jugend dem
Schreiben verbunden. 1996 veröffentlichte der Chr.-Falk Verlag ein erstes
Kinderbuch von ihr. Seit 2007 widmet sie sich hauptsächlich dem Fantasy- und
Mystery-Genre. Aber auch der ein oder andere Krimi und weiterhin
Kindergeschichten fließen aus ihrer Feder. Unter ihrem Geburtsnamen Kickers
wurden zahlreiche Kurzgeschichten, Novellen und Hörbücher veröffentlicht,
bevor sie sich 2010 entschloss, ebenfalls unter dem Pseudonym Carol Grayson
zu schreiben.

Mehr unter www.carola-kickers.de

http://carolgrayson-darkromance.blogspot.com/

***

Der Vampir Ruben Stark


(illustriert von Michael Sagenhorn, www.phantasaria.de)
Buchmesse Leipzig 17.-21.03.2011
– Halle 2 – Stand H309

Das könnte Ihnen auch gefallen