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BESCHLUSS-VORLAGE
Betreff:
2. HA 02.05.2011 X
3. GR 10.05.2011 X X
Beschlussantrag:
Anlage:
Finanzielle Auswirkungen
1. Ausgangslage
2. Städtevergleich
In den o. a. Städten führte die Einführung der ZWS zu einer Verminderung der
Nebenwohnsitze. Es wurden zahlreiche Nebenwohnsitze abgemeldet, die nicht
tatsächlich genutzt wurden (Nebenwohnsitze von Erwachsenen bei den Eltern
u. ä.). In allen Kommunen nahm auch die Zahl der Hauptwohnungen zu. Inwie-
weit dies auf Ummeldungen von Neben- zu Hauptwohnsitzen resultiert, kann a-
ber von dort nicht konkret benannt werden. Da in Freiburg die Müllgebühren auf
Basis des Melderegisters erhoben werden, ist eine starke Abnahme der Neben-
wohnsitze nicht zu erwarten, weil die Kostenlast bereits ein Grund sein kann, ei-
nen Nebenwohnsitz, der nicht zwingend notwendig ist, aufzugeben.
In allen angefragten Städten sank nach Einführung der ZWS die Nebenwohnsitz-
Quote deutlich. Die Einführung der Steuer war in allen Städten sehr arbeits- und
personalintensiv; nach der Einführung verursacht die Erhebung aufgrund des
großen Änderungsaufwands weiterhin hohe Kosten. Da einige Kommunen die
ZWS erst ab 2011 einführten, können hier noch keine verlässlichen Aussagen
getroffen werden. Entsprechend der Anfrage wurden auch die Ergebnisse von
Kaiserslautern und Tübingen in der Übersicht berücksichtigt.
DRUCKSACHE G-11/118
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Die Nebenwohnsitzquote in Freiburg beträgt aktuell 3,8 % und liegt damit unter
der Quote von Heidelberg (obwohl dort eine ZWS erhoben wird). Allerdings sind
die Quoten in Stuttgart und Heilbronn deutlich unter dem Freiburger Wert und
zeigen ein Potenzial für eine weitere deutliche Senkung auf.
3. Aktueller Stand
Von der Verwaltung wurde die Daten- und Rechtslage überprüft. In Freiburg sind
ca. 8.500 Personen mit Nebenwohnsitz (NW) gemeldet. Für eine ZWS kommen
ca. 5.500 Personen in der Altersgruppe 18 - 65 in Betracht. In diesem Personen-
kreis sind voraussichtlich auch ca. 2.000 Personen enthalten, die einen Erst- und
Zeitwohnsitz innerhalb von Freiburg haben (z. B. Hauptwohnsitz in den Büroräu-
men in der Innenstadt zur Erlangung einer Parkberechtigung). Die Anzahl der
Steuerpflichtigen vermindert sich um die Personen, die berufliche Gründe darle-
gen oder sich abmelden.
Mit der ZWS soll erreicht werden, dass Personen, die bislang hier mit einem Ne-
benwohnsitz gemeldet sind, Freiburg als Hauptwohnsitz erklären. Für jede Per-
son mit Hauptwohnsitz erhält die Stadt im Rahmen des Finanzausgleichs in den
Folgejahren Mittel in Höhe von ca. 1.350,00 €.
- bei Ausbildungszwecken, d. h. auch Personen, die sich zum Zwecke der Aus-
bildung aufhalten (z. B. Studenten) sind steuerpflichtig.
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Für die Einführung und die Erstveranlagung (Dauer ca. 9 Monate) werden auf-
grund der Erfahrungen der anderen Städte mindestens 4,5 Stellen benötigt.
Nach Abschluss der Veranlagung für das erstes Jahr wird sich der Personalbe-
darf vermutlich auf ca. 2,0 Stellen vermindern.
und die Personalkosten und Stellen über eine 2. Änderungsliste der Verwaltung
bzw. eine Ergänzung des Stellenplans zur Beschlussfassung im Gemeinderat am
17.05.2011 vorlegen.
Infolgedessen wird von 700 Pflichtigen und Einnahmen von 280.000,00 € p.a.
ausgegangen. Bei einem Gesamtaufwand von ca. 260.000,00 € für den Doppel-
haushalt 2011/2012 würde sich somit trotz des erhöhten Einführungsaufwandes
und trotz des 15-monatigen Betrachtungszeitraumes ein positiver Saldo ergeben.
Wie hoch der Anteil an Ummeldungen auf den Erstwohnsitz sein wird, ist nur
schwer abzuschätzen. Pro Person mit Erstwohnsitz ergibt sich rechnerisch ein
Betrag von 1.350,00 € pro Jahr, so dass sich im Finanzausgleich ab dem Jahr
2013 je nach Höhe der Ummeldungen erhebliche Beträge ergeben könnten. Der
Finanzausgleich 2013 hat als Datengrundlage die Einwohnerzahl am
30.06.2012. Mit einer Einführung zum 01.01.2012 ist davon ausgehen, dass be-
reits mit der Vorankündigung und spätestens mit Versand der Steuerbescheide
Ummeldungen erfolgen werden. Bei angenommenen 1.000 Anmeldungen eines
Hauptwohnsitzes ergeben sich Mehreinnahmen von 1,35 Mio. € in 2013 über
den Finanzausgleich.
Die ZWS wird nach einer kommunalen Satzung als Aufwandsteuer erhoben. In
der Satzung sind der Steuertatbestand und die Befreiungen zu definieren.
Die Satzung über die Erhebung einer ZWS ist vom Gemeinderat zu beschließen
und könnte ab 01.01.2012 in Kraft treten. Vorher müssten alle Inhaberinnen und
Inhaber einer Nebenwohnung angeschrieben, ggf. erinnert und auf den Sachver-
halt hingewiesen werden. Sie hätten dann die Möglichkeit sich ggf. umzumelden.
Ansonsten wären konkrete Auskünfte zur Nebenwohnung, wie z. B. Beruf, famili-
äre Verhältnisse, Mietpreis usw. zu erteilen. Wenn keine Auskünfte erteilt wer-
den, wäre ein Zwangsgeldverfahren oder eine Schätzung die Folge.
Der Inhalt der Satzung würde sich an nahezu gleichlautenden Satzungen ande-
rer Städte anlehnen.
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Insgesamt zeigt sich, dass die Einnahmen aus der Zweitwohnungsteuer den Ein-
führungsaufwand abdecken und bereits im laufenden Verfahren einen Ertrag für
den Haushalt der Stadt erbringen. Damit tragen die Personen, die mit Zweit-
wohnsitz in Freiburg gemeldet sind und für die kein Befreiungstatbestand gilt,
dazu bei, die von ihnen genutzte städtische Infrastruktur zu erhalten.
Die Verwaltung greift deshalb die Diskussion aus der Beratung in der 1. Lesung
auf und schlägt dem Gemeinderat im Rahmen der 2. Lesung mit den Fraktions-
anträgen vor, die Zweitwohnungsteuer zum 01.01.2012 mit einem Steuersatz von
10 % auch in Freiburg einzuführen.
Die Verwaltung wird zeitnah dem Gemeinderat auf Basis dieser Drucksache eine
Satzung zur Entscheidung vorlegen.
- Bürgermeisteramt -