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Vorbemerkung
Herausgeber Bearbeitung
Kriechverformungen
über das Kriechverhalten mechanischer
Verbindungen liegen bislang nur wenige
systematische Untersuchungen vor. Für
Durchbiegungsberechnungen bei zusam-
mengesetzten Holztraggliedern und auch bei
Tragsicherheitsnachweisen nach Theorie
II. Ordnung darf - auch zur Vereinfachung
der Rechnung - die Kriechzahl cp nach DIN
1052 Teil 1, Abschnitt 4.3 bestimmt wer-
den (siehe hierzu DIN 1052 Teil 1, Ab-
schnitt 8.3.4 und Abschnitt 9.6.1 mit zu-
gehörigen Erläuterungen [01]).
4
Kontaktanschlüsse
Bei Versätzen und sonstigen Kontaktan-
schlüssen schräg oder rechtwinklig zur
Holzfaser wird nach [31] eine Verschie-
bung v =1,5 mm angenommen, bei faserpa-
rallelen Paßstößen kann mit v = 1,0 mm
gerechnet werden. Diese Verschiebungen
resultieren vor allem aus dem anfängli-
chen, herstellbedingten Schlupf und sind
somit weitgehend unabhängig von der Höhe
der Beanspruchung.
Berücksichtigung der Anschlußnach- Der Ersatzstab mit der ideellen Quer- sieren, auch bei spannungslosen Verfor-
giebigkeiten durch Einführung ideeller schnittsfläche A* erfährt die entspre- mungen (z.B. Paßungenauigkeiten, Loch-
Stabquerschnitte chende Längsverformung spiel, Schwindmaßen usw.) anwendbar. Die
Für die statische Berechnung ist es vor- Werte (TN und ggf. N werden geschätzt oder
teilhaft, die Verschiebungs- bzw. Feder- durch eine Vorberechnung ermittelt.
steifigkeiten CN der Anschlüsse und ggf.
Stöße mit der Dehnsteifigkeit des Stabes I n Tabelle 1.2.1 sind die Verschiebungs-
zusammenzufassen: durch Gleichsetzen der Längsverformungen werte VN und CN sowie die ideellen Quer-
s beider Stäbe ergibt sich daraus schnitte A* für die üblicherweise vorkom-
menden Stabanschlüsse zusammengestellt.
Die weitere statische Berechnung kann Wenn die Größenordnung der Verschiebun-
j etzt vorteilhaft mit dem ideellen Stab- gen v in den Anschlüssen aus Tabelle 1.1.3
Bild 1.2.1. a) Zug- oder Druckstab mit querschnitt A* erfolgen. Damit reduziert entnommen wird (z.B. bei Dübeln besonde-
nachgiebigen Anschlüssen; b) Ersatzstab sich die genauere Durchbiegungsberech- rer Bauart <_ 1,0 mm, bei Stabdübeln <_ 0,8
mit ideellem Querschnitt A* nung für z.B. ein Fachwerksystem bei An- mm, usw.) und wenn die im Bruttoquer-
wendung der Arbeitsgleichung auf schnitt wirkende Zug- bzw. Druckspannung
Bei über die Gesamtlänge des Zug- oder (QN = 0,2 bis ca. 0,8 kN/cm2) abgeschätzt
Druckstabes konstanter Kraft ergibt sich wird, kann der ideelle Querschnitt A*
die Längsverformung zu sehr einfach und für die meisten prakti-
schen Fälle hinreichend genau auch mit
Gleichung (1.2.2) ist, wenn nur die End- Hilfe der Tabelle 1.2.2 festgelegt wer-
verformungen eines Tragsystems interes- den.
1.2 Zug- und Druckstäbe mit nachgiebigem Anschluß
Beispiel 1.2.1
Ermittlung der ideellen Stabquerschnitte A zur „genaueren" Durchbiegungs-
berechnung eines Fachwerkträgers aus Nadelholz (Vollholz)
Stützen-Riegel-Anschlüsse
mit mechanischen Verbindungsmitteln
Beipiel 1.3.2
Drehfedersteifigkeit für einen Stützen-
fuß-Anschluß entsprechend Tabelle 1.3.2,
Zeile 2
Einheitlicher genauerer Querzugnachweis für Anschlüsse mit
mechanischen Verbindungsmittelnl)
Ausführung
- Zulässige Spannweiten der Bauteile und Fn = Nagelbelastung in N/cm2 infolge Zug,
Mindestabmessungen der zu verbinden- Druck oder Scheren. Formeln zur Er-
den Hölzer siehe z.B. Tabelle 3.1.6, mittlung von Fn sind für verschiedene
3.1.10 und 3.1.14. Anwendungsfälle in Tabelle 3.1.2 zu-
- Auflagerungen am Obergurt (z.B. bei sammengestellt.
Darstellung auf Ingenieurplänen parallelgurtigen Fachwerkbindern) sind zul F~ = zulässige Nagelbelastung in N/cm2;
unzulässig. siehe Tabelle 3.1.4, 3.1.8 und 3.1.12.
Anzahl, Kurzbezeichnung NaPI,
- Jeder Stabanschluß (auch der eines Bei Traufpunkten von Dreieckbindern
Abmessungen b x 1 in mm,
Nullstabes) und jeder Stoß müssen für sind die zulässigen Nagelbelastungen
( Plattentyp, Fabrikat)
eine Mindestzugkraft bemessen sein, und abzumindern, siehe Tabelle 3.1.1.
zwar bei Binderstützweiten
1 5 12 m für 1750 N und bei b) Nachweis der Plattenbelastung:
1 > 12 m für 2500 N.
- Die Teile sind gebündelt und bei Längen
über 10 m mit einer Traverse zu trans-
portieren.
d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z.B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul je innen-
liegendem Blech C; = 2100 N/mm und für
außenliegende Bleche C ar =0,42100 N/mm
angenommen werden.
a) Holzbauteile:
Zugelassen sind Zug- und druckfeste Ver-
bindungen von Holzbauteilen aus Nadelholz
(Vollholz) mindestens der Güteklasse II
(Sortierklasse S 10) nach DIN 4074 oder
Brettschichtholz nach DIN 1052; die Ver-
wendung von Douglasie ist jedoch nicht
zulässig.
Die Hölzer müssen bei der Herstellung der
Verbindung mindestens halbtrocken und im
Bereich der Anschlußstellen scharfkantig
sein. Die Sägeschlitze in den Hölzern
Die Paslode-Bauweise eignet sich zur ra-
tionellen Herstellung leistungsfähiger dürfen höchstens 1 mm breiter als die
vorgesehene Blechdicke sein, sie sind
Verbindungen zwischen einteiligen Quer-
symmetrisch zur Querschnittsachse anzu-
schnitten aus Vollholz oder Brettschicht-
ordnen.
holz, das Hauptanwendungsgebiet sind
Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Durch-
fachwerkartige Holzkonstruktionen.
schlitzen der Hölzer) ist dafür zu sor-
Für die Verbindungen werden ebene, ver-
gen, daß sich kein Oberflächenwasser in
zinkte Stahlbleche mit 2,0 bis 3,0 mm
den Schlitzen ansammeln kann.
Dicke als Knotenbleche verwendet, die in
I st ein chemischer Holzschutz nach DIN
mehrere nebeneinanderliegende Sägeschlit-
68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
ze der zu verbindenden Hölzer eingescho-
Hölzer nach dem Schlitzen behandelt wer-
ben und mit einem geeigneten Eintreibge-
den.
rät (z.B. Paslode GN 130 S) gemeinsam,
Mindestholzdicken siehe Bilder 3.3.1 und
ohne Vorbohren durchgenagelt werden.
3.3.2.
Herstellung, Anwendungsbereich und Be-
rechnung der Paslode-Nagelverbindung für
Bauteile mit vorwiegend ruhender Bela-
stung werden durch den Zulassungsbescheid b) Knotenbleche:
[Z3] geregelt. Die Ausführung der Ver-
Ebene Bleche aus St 37-2G nach DIN 1623
bindung erfolgt weitgehend im Werk, ein- Teil 2 (oder Bleche nach DIN 17162 Teil
zelne Knotenpunkte (z.B. Montagestöße) 2) mit Blechdicken von vorzugsweise 2,
können auch auf der Baustelle ausgeführt 2,5 und 3 mm. Die Bleche sind mit Werks-
werden.
bescheinigung nach DIN 50 049-2.3 zu be-
Die Knotenbleche aus Stahl St 37-2G sind ziehen.
feuerverzinkt oder feuerverzinkt und zu- Sie sind entsprechend Bild 3.3.1 und Bild
sätzlich farbchromatiert, die zu verwen- 3.3.2 anzuordnen. Außenliegende Bleche
denden Nägel (Paslode Pastho-Nägel) be- sind nicht zulässig.
stehen aus gehärtetem Stahl.
Der erforderliche Korrosionsschutz rich-
tet sich nach DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1.
Die Zulassung erstreckt sich nicht auf c) Nägel:
Knotenbleche aus nichtrostendem Stahl. Paslode Pastho-Nägel (flüssigkeitsgehär-
tete Stahlnägel) mit einem Durchmesser d~
= 3,8 mm und Nagellängen von In = 80 bis
Darstellung auf Ingenieurplänen 120 mm. Die Nägel sind mit einer Werksbe-
scheinigung nach DIN 50 049-2.1 zu bezie-
Bleche: Anzahl, Kurzbezeichnung BI,
hen.
Dicke x Breite x Länge in mm.
Sie sind in Faserrichtung versetzt anzu-
Nägel: Anzahl, Kurzbezeichnung PNä, ordnen. Mindesteinschlagtiefen siehe Bil-
Nagellänge in mm. der 3.3.1 und 3.3.2, die Nagelabstände
sind in Tabelle 3.3.1 angegeben.
Bei Verwendung von 2 mm dicken Blechen
dürfen bis zu 2 Bleche von einer Seite
durchgenagelt werden, bei dickeren Ble-
chen darf von einer Seite nur ein Blech
durchgenagelt werden.
Es dürfen keine Nagellöcher vorgebohrt
werden.
Die Nagelung darf nur mit einem dafür ge-
eigneten Eintreibgerät erfolgen (z.B.
mit Paslode Druckluftnagelgerät GN 130S).
Berechnung Tabelle 3.3.2. Standardisierte Paslode-Nagelanschlüsse an Vollholz i> oder Brett-
a) Nachweis der Nagelbelastung: schichtholz l). Zulässige Belastungen zul N 1 je Nagel i m Lastfall H
d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z. B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul
Ausführung
a) Holzbauteile:
Zugelassen sind zug- und druckfeste Ver-
bindungen von Holzbauteilen aus Nadelholz
( Vollholz) mindestens der Güteklasse II
( Sortierklasse S 10) nach DIN 4074,
Brettschichtholz nach DIN 1052 und Kerto-
Schichtholz nach Zulassungsbescheid
Z-9.1-100 [Z8]; die Verwendung von Douglasie
ist jedoch nicht zulässig.
Die Holzfeuchte bei der Herstellung darf
Multi-Krallen-Dübel (MKD) sind hochbe- bei Vollholz höchstens 20%, bei Brett-
lastbare Großdübel in Form von schweren schichtholz und Kerto-Schichtholz höch-
Doppelnagelplatten. Das Dübelsystem ist stens 15% betragen.
als Knotenverbindung für zwei- oder drei- I st ein chemischer Holzschutz nach DIN
teilige Stäbe aus Vollholz, Brettschicht- 68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
holz oder aus Kerto-Schichtholz (Furnier- Hölzer vor der Ausführung der Verbindung
schichtholz) geeignet. Wegen der verdeckt behandelt werden.
li egenden Verbindungsteile wird das MKD-
System insbesondere auch für sichtbare Die Stäbe müssen zwei- oder dreiteiligen
Holzkonstruktionen (z. B. Fachwerksysteme) Querschnitt und Mindestholzabmessungen
vorteilhaft eingesetzt. nach Bild 3.4.1 haben. Sie sind mittig
i .S. DIN 1052 Teil 1, Abschnitt 6.6 anzu-
Multi-Krallen-Dübel bestehen aus einer schließen (zentrierte Fachwerkknoten).
1 0 mm dicken Grundplatte aus Stahl, auf
der beidseitig 50 mm lange profilierte b) Multi-Krallen-Dübel (MKD):
Nägel mit rechteckigem Querschnitt Ebene, 10 mm dicke Bleche aus Baustahl
3 mm x 4 mm aufgeschweißt sind. Die St 52-3 oder nichtrostendem Stahl der
Grundplatte muß in ihrer Form der Stab- Werkstoff-Nr. 1.4401 K 700.
verbindung entsprechen. Die Verbindung muß symmetrisch zur
Schwerachse der Gesamtquerschnitte aus-
Herstellung, Anwendungsbereich und Be-
geführt werden.
rechnung des MKD-DübelsystemszurVerbin- Je Stabanschluß sind mindestens fünf Na-
dung von Holzbauteilen bei vorwiegend ru- gelreihen nebeneinander mit je 2 Nägeln
hender Belastung werden durch den Zulas-
j e Plattenseite in Kraftrichtung hinter-
sungsbescheid [Z4] geregelt. Die Ausfüh- einander anzuordnen, siehe Bild 3.4.2.a).
rung der Verbindung durch Verpressen darf Die Nagel-Längsseite von 4 mm muß immer
nur im Werk mit geeigneten Einrichtungen parallel zur Faserrichtung des anzu-
erfolgen, die Herstellbetriebe müssen ei-
schließenden Holzes liegen.
nen Eignungsnachweis für diese Bauart er-
bracht haben. c) Anschlußbilder:
Die Anordnung der Nägel entspricht Bild
Die MKD aus Baustahl St 52-3 werden nach
3.4.2.b). Dabei sind die MKD so einzupres-
Abschluß der Schweißarbeiten verzinkt,
sen, daß die Nagelabstände von den Holz-
wahlweise können sie aus nichtrostendem
rändern nach DIN 1052 Teil 2 für nicht
Stahl ausgeführt werden. Der erforder-
vorgebohrte Nagellöcher eingehalten wer-
li che Korrosionsschutz richtet sich nach
den.
DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1.
MKD aus nichtrostendem Stahl dürfen nicht d) Montagestöße/Baustellenverbindungen:
in chlorhaltiger und chlorwasserstoffhal-
Die im Stoßbereich überstehende Grund-
tiger Atmosphäre, wie z. B. über ge-
platte eines MKD dient als Stoßlasche für
chlortem Wasser in Schwimmhallen, verwen-
einen Stabdübel- oder Paßbolzenanschluß
det werden.
nach Bild 3.4.3.
Darstellung auf Ingenieurplänen Bei Druckstößen ist DIN 1052 Teil 1, Ab-
schnitt 9.5 zu beachten.
Kurzbezeichnung MKD,
Plattenbreite / Nagelanzahl (beids.)
Berechnung
a) Nachweis der Nagelbelastung:
Die zulässige Belastung des Einzelnagels
zul N111 auf Abscheren ist in Tabelle
3.4.1 angegeben. Diese Werte sind in den
i n DIN 1052 Teil 2, Abschnitt 3 genannten
Fällen (z.B. Feuchteeinwirkung, Lastfall
HZ u.a.) abzumindern oder zu erhöhen.
Werden in Stößen und Anschlüssen mehr als b) Nachweis der Stahlplatten: brauchen nicht berücksichtigt zu werden.
3 Nägel (das entspricht 6 Nagelreihen) in Für die Regelfälle, Verbindungen mit Zug-
Kraftrichtung hintereinander angeordnet, oder Druckkräften <_ zul FM nach Tabelle d) Verformungsnachweise:
dann ist die wirksame Anzahl der Nägel mit 3.4.2, erübrigen sich rechnerische Nach- Für Verformungsberechnungen unter Ge-
weise für die MKD. Ansonsten, z.B. bei brauchslasten, z.B. Durchbiegungen von
Montagestößen, gelten die Festlegungen in Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
Mehr als 6 in Kraftrichtung hintereinan- DIN 18800. wert für den Verschiebungsmodul
derliegende Nägel (das entspricht 12 Na- Bei MKD aus nichtrostendem Stahl ist C = 2,0 zul N1 [N/mm] angenommen werden
gelreihen) dürfen nicht in Rechnung ge- außerdem der Zulassungsbescheid Nr. (hierbei ist zul N 1 in N einzusetzen).
stellt werden. Z-30.44.1 [Z7] zu beachten.
e) Montagestöße/Baustellenverbindungen:
I m Stoßbereich werden übergreifende
Stahlbleche eingebaut und mit 12 mm Mon-
tagebolzen oder mit Stahlbauschrauben
verbunden, siehe Bild 3.5.2. Bei einem
Montagestoß darf der Mittenabstand der
Schlitze vom Rand bis auf 35 mm reduziert
werden. Bei Druckstößen ist DIN 1052 Teil
1, Abschnitt 9.5 zu beachten.
Berechnung
a) Nachweis der Stahlstifte: Tabelle 3.5.4. Standardisierte BSB-Reihenan-
Die zulässigen Belastungen zul F~1 im schlüsse an Brettschichtholzbauteile. Mindest-
Lastfall H sind für BSB-Standardanschlüs- abmessungen und größte zulässige Belastungen
se in den Tabellen 3.5.3 und 3.5.4 ange- zul FM1) in kN bei je 6 Stiftreihen im Lastfall H
geben. Diese Werte sind in den in DIN
1052 Teil 2, Abschnitt 3 genannten Fällen
(z.B. Feuchteeinwirkung, Lastfall HZ
u.a.) abzumindern oder zu erhöhen.
d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z. B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul
C = 0,7 zul N [N/mm] angenommen werden
(hierbei ist zul N in N einzusetzen).
3.6 Beispiele zu den Abschnitten 3.2 bis 3.5
Verschiebungen im Knotenbereich:
Mit C = 2,0• zul N1 in N/mm (siehe Seite 31) ergeben sich die
Verschiebungssteifigkeiten CN für Anschluß D3 zu 2460 kN/cm,
für Anschluß D4 zu 1910 kN/cm und für Anschluß 01,2 zu
3060 kN/cm.
Der JAN EBO-Anschluß mit statischer Typen- Hakenplatten sind ebene 10 mm dicke Beim einseitigen Anschluß eines Nebenträ-
prüfung [T1 ] durch das Prüfamt für Bau- Stahlbleche aus St 37 bzw.St 52, Platten- gers muß das Versatzmoment, durch das der
statik der Landesgewerbeanstalt Bayern typen siehe Tabelle 4.1.1 und 4.1.5. Hauptträger (Querträger) auf Torsinn be-
ist in der Lage, Querkräfte (Vertikal- Sie werden in mittige, 11 mm breite Säge- ansprucht wird, beim Nachweis des Haupt-
kräfte) und auch Längskräfte (Horizontal- schlitze des Nebenträgers eingelegt und trägers besonders berücksichtigt werden,
kräfte) zu übertragen. mit Stabdübeln an diesen angeschlossen. soweit nicht durch besondere Maßnahmen
ein Verdrehen verhindert wird. Die Wei-
Widerlagerplatten für Stützenanschlüsse terleitung der Kräfte aus dem Versatzmo-
sind wie Hakenplatten ebene, 10 mm dicke ment ist in der Regel nachzuweisen.
Stahlbleche.
Platten der Serie P-a/b- nach Tabelle
4.1.3 mit einem Schlitz oben (-a) oder
unten (-b): die Schlitzung ermöglicht die
räumliche Ausbildung von zusammenge-
steckten Widerlagern zu Eckstücken,
T-förmigen Abzweigen und Kreuzplatten für
4 Auflager (siehe Tabelle 4.1.6).
Platten der Serie P-v- nach Tabelle 4.1.2
sind nicht an bestimmte Stützenquer-
schnitte gebunden.
c) Verbindungsmittel:
Hakenplatten und ebene Widerlagerplatten
werden mit Stabdübeln 012 mm an die
Holzbauteile angeschlossen, für den An-
schluß der Widerlagerformteile an Quer-
träger und Stützen sind Sondernägel 0
4,0x60 mm der Tragfähigkeitsklasse III zu
verwenden. Für die Verbindungsmittel gel-
ten die Festlegungen in DIN 1052 Teil 2.
Berechnung
Die zulässigen Querkräfte (Auflagerkräfte
der Nebenträger) sind für JANEBO-Haken-
platten und -Widerlager in Tabelle 4.1.1
bis 4.1.5 angegeben.
Bei den Widerlagerformteilen mit Nagelan-
schluß gelten die angegebenen zulässigen
Belastungen nur für den Anschluß an Quer-
Tabelle 4.1.1. Hakenplatten Serie -H-. Zulässige Belastung Tabelle 4.1.4. Widerlager-Formteile Serie D. Zulässige Bela-
zul Q im Lastfall H für Trägerbreite BN >_ 154 mm1), Mindest- stung zul Q im Lastfall H für den Anschluß an Querträger,
höhe HN des anzuschließenden Trägers. sowie Loch(Nagel-)anzahl je Widerlager-Formteil.
Tabelle 4.1.2. Ebene Widerlagerplatten Serie P -v-. Tabelle 4.1.5. Hakenplatte Serie -HE 110- und Widerlagerform-
Zulässige Belastung zul 0 im Lastfall H für Stützenanschlüsse. teil Serie -DE 1-12-. Zulässige Belastung zul Q im Lastfall H
für Trägerbreite BN >_ 154 mmi) und Mindestträgerhöhe.
Tabelle 4.1.3. Ebene Widerlagerplatten Serie P -a/b-. Zu- Tabelle 4.1.6. Zusammengesteckte Widerlager zu Eckstücken (E),
l ässige Belastung zul 0 im Lastfall H für Stützenanschlüsse, T-förmigen Abzweigen (T) und Kreuzplatten für 4 Auflager (K).
Stützenbreite B = 160 oder 180 mm.
BOZE 1 1 Balken-Z-Profile dienen zum stirn-
seitigen Anschluß von Nebenträgern an
Hauptträger; verdeckt eingebaute Verbin-
der werden vorteilhaft auch für sichtbare
Holzkonstruktionen eingesetzt.
Die Profile des Typs SK aus Baustahl St
52-3 werden durch Warmverformung aus
Breitflachstahl hergestellt. Der Schwä-
chungskanal (SK) begrenzt die tragende
Länge des unteren Auflagerschenkels. Ein-
baufertige Profile sind mit den in Tabel-
le 4.2.1 angegebenen Abmessungen lager-
vorrätig.
Berechnung
Die nach DIN 1052 Teil 1 und Teil 2 rech-
nerisch ermittelten zulässigen Querkräfte
(= Auflagerkräfte der Nebenträger) für
Balken aus Vollholz und aus Brettschicht-
holz sowie die nach DIN 18800 Teil 1 er-
mittelten zulässigen Werte für die BOZETT
Stahlprofile sind in Tabelle 4.2.2 ange-
geben.
Flachstahlanker mit hakenförmigen Ausneh- Tabelle 5.2.1. GH-Profilanker. Abmessungen und zulässige Belastungen zul FZ für ein
mungen zum Einhängen in einbetonierte Ankerpaar bei beidseitiger Anordnung in Nadelholz (Vollholz) oder Brettschichtholz
Ankerschienen oder in Stahlträgerflansche gemäß Bild 5.2.1; Ankerschienen in Stahlbeton B251)
werden vorteilhaft für zugfeste Balkenan-
schlüsse an Stahlbeton- oder an Stahlbau-
teile entsprechend den Bildern 5.2.1 und
5.2.2 verwendet.
Die Anker aus Stahl St 37 (Materialdicken
3 mm) sind verzinkt; bei Verwendung in
Feuchträumen oder im Freien ist ein
zusätzlicher Korrosionsschutz gemäß DIN
1 052 Teil 2, Tabelle 1 erforderlich.
Werkstoffe
Bild 6.2.1. Bezeichnungen am Betschart-Sicherheits-Stabanker (BESISTA)
Anker: Gußeisen GGG 40.3 nach DIN 1693
Zugstab: St 37 bzw. St 52 nach DIN 17100
Bolzen: Schraubenstahl 10.9 nach
DIN 6914 oder St 52-3
Anschlußblech: St 37,St 52 nach DIN 17100
oder GGG 40 nach DIN 1693
Maße
Die Maße der Stabanker, Anschlußbleche
und Bolzen sind in Tabelle 6.2.1 zusam-
mengestellt. Der erforderliche Randab-
stand 15 der Bohrungen für den Querbolzen
im Anschlußblech darf nicht unterschrit-
ten werden. Die Höhe des Anschlußbleches
sollte mindestens der Ankerhöhe ent-
sprechen.
Berechnung
Die zulässigen Zugkräfte der BESISTA sind
für die verschiedenen Werkstoffkombina-
tionen in Tabelle 6.2.1 angegeben.
Der Nachweis des Zugstabes, des Gußankers
mit Querbolzen und des Anschlußbleches im
Bereich des Querbolzens ist durch die Ty-
penprüfung erbracht. Der Nachweis der
Weiterleitung der Kräfte im Anschlußblech
und im Zugstab, falls dieser am anderen
Ende nicht wieder durch einen Gußanker
angeschlossen wird, ist in jedem Einzel-
fall gesondert zu führen.
Besondere Hinweise
Der Zugstab muß so weit in die Gewinde-
hülse des Ankers eingeschraubt sein, daß
sein Gewindeende am „Kontrolloch" des An-
kers sichtbar wird.
Die Stabanker dürfen in keiner Weise ver-
formt werden.
Grundsätzlich sind nur die vom Hersteller
mitgelieferten Bolzen zu verwenden.
44
Das RODAN-Zugstabsystem besteht aus rungen für den Bolzen ist einzuhalten, wieder durch ein RODAN-Ankerteil ange-
dem Rundstab mit aufgerolltem oder ge- schlossen wird) und in der Innenlasche
schnittenem Gewinde, den beiden Gußan- Beispiele für verschiedene Formen der i st in jedem Einzelfall gesondert zu
kerteilen sowie individuell gefertigten Innen- I nnenlasche (Augenplatte) sind in der führen.
laschen. Der Zugstab wird in die Ankerteile RODAN-Informationsmappe enthalten.
eingeschraubt, diese werden über die ga- Besondere Hinweise
belförmigen Augenstablaschen durch Bolzen Berechnung Der Rundstab ist mindestens mit der vol-
mit den an der Konstruktion angeschweiß- Die zulässigen Zugkräfte des RODAN- len Gewindelänge in das Gußankerteil ein-
ten Innenlaschen verbunden. Zugstab-Systems sind in Tabelle 6.3.1 zuschrauben. Das Justieren im eingebauten
angegeben. Zustand erfolgt durch Drehen des Stabes
Das RODAN-Zugstab-System mit statischer Die Typenprüfung beinhaltet den Nachweis mit Hilfe zweier Maulschlüssel.
Typenprüfung [T3] durch das Regierungs- des Rundstabes, des Bolzens, des Gußan- Grundsätzlich sind nur komplette, vom
präsidium Karlsruhe darf nur bei vorwiegend kerteiles, der Innenlasche sowie der Muf- Hersteller gelieferte Zugstabsysteme ein-
ruhender Belastung verwendet werden. fe. Der Nachweis der Weiterleitung der schließlich der Anschlußteile und Bolzen
Kräfte im Rundstab (falls dieser nicht zu verwenden.
Werkstoffe
Ankerteil: GGG 400 nach DIN 1693
Rundstab: St 52 nach DIN 17100
Bolzen: Stahl 9 S Mn Pb 28K bzw.
für RDA > 30 Stahl 45 S 20
nach DIN 1651
I nnenlasche: St 37 nach DIN 17100
Maße
Die Maße der Ankerteile, der Innenlaschen
und der zugehörigen RODAN-Muffen sind in
Tabelle 6.3.1 angegeben.
Die Maße der Innenlaschen können bis auf
die vorgegebene Dicke tL frei gewählt
werden.
Der erforderliche Randabstand r der Boh-
7. Normen, Verzeichnisse, Literatur
7.3 Literatur