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Teil 2 Verbindungsmittel: Tabellen - Formeln - Beispiele

Vorbemerkung

I n der Folge 1 über Verbindungsmittel I n der vorliegenden Folge 2 über Ver-


(1990) wurden im wesentlichen zimmer- bindungsmittel werden aus den genannten
mannsmäßige Anschlüsse und genormte Gründen die Rechengrundlagen für die Be-
mechanische Verbindungen (also nach DIN handlung nachgiebig verbundener Trag-
1052 berechenbare Verbindungen im Holz- systeme und ein einheitliches genaueres
bau und/oder nach DIN 18 800 Teil 1 bere- Verfahren für Querzugnachweise bei An-
chenbare Stahlbauverbindungen) behandelt. schlüssen mit mechanischen Verbindungs-
Als Arbeitshilfe für den in der Tragwerkspla- mitteln vorangestellt.
nung tätigen Ingenieur und den Studieren- Den inhaltlichen Schwerpunkt des vorlie-
den wurden für diese Verbindungen Bemes- genden Heftes bilden aber Verbindungen
sungstabellen erstellt und deren Anwen- und Verbindungssysteme, die nach beste-
dung durch Rechenbeispiele verdeutlicht. henden Normen nicht eindeutig nachzuwei-
sen und deshalb durch allgemeine bauauf-
Bei der großen Gestaltungsfreiheit im sichtliche (baurechtliche) Zulassungen
Holzbau sind bei gleichzeitig hoher Aus- geregelt sind. Für die vorgestellten Sonder-
nutzung der Werkstoffestigkeiten die bauarten werden die Anwendungsbereiche
Anschlußbereiche oftmals die kritischen und wesentliche Festlegungen für die Aus-
Punkte der Konstruktion; aus Gründen der führung und Berechnung angegeben. Als
Sicherheit und der Gebrauchsfähigkeit Arbeitshilfe für den Anwender werden wie-
sind die Anschlüsse also besonders sorg- derum Bemessungstabellen bzw. Tabellen
fältig zu untersuchen. Durch eine wirk- mit zulässigen Belastungen erstellt und
li chkeitsnahe Berechnung - im Holzbau Rechenbeispiele durchgeführt. Als Produkt-
gehört hierzu u.a. die Berücksichtigung bezeichnungen werden stets die aus den
der Nachgiebigkeit mechanischer Verbin- allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen
dungsmittel - können die im System ggf. verwendet.
noch vorhandenen Tragreserven aktiviert
werden. Somit sind gleichzeitig mit einer Die gültigen bauaufsichtlichen Zulassun-
größeren Sicherheit in der Berechnung gen und Typenprüfungen für die behandel-
oftmals auch wirtschaftliche Vorteile ten Verbindungsmittel sind im Hersteller-
verbunden. verzeichnis zusammengestellt.

Herausgeber Bearbeitung

Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) Prof.Dipl.-Ing. Erich Milbrandt, Stuttgart


in der Deutschen Gesellschaft für Holz- Mitarbeit: Dipl.-Ing.(FH) S.Königer
forschung, München,
und Forstabsatzfonds, Bonn Technische Anfragen an:
in Zusammenarbeit mit:
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentral- Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.
verband des Deutschen Baugewerbes Füllenbachstraße 6, 4000 Düsseldorf 30,
(ZDB), Bonn, und Erschienen: Dez. 1991
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf I SSN-Nr. 0446-2114
1.1 Verschiebungswerte

Die Verschiebung der Verbindungsmittel


unter Krafteinwirkung führt zu „nachgie-
bigen Anschlüssen", die das Trag- und
Verformungsverhalten der Holzkonstruktio-
nen maßgeblich beeinflussen können.
Die aus den gekrümmten Kraft-Verschie-
bungslinien abgeleiteten Verschiebungsmo-
duln C (näherungsweise: „Sekantenmodul"
C = F/v) sind von der Größe der Kraft ab-
hängig. Es ist daher geboten, in der sta-
tischen Untersuchung für den Tragsicher-
heitsnachweis den Verschiebungswert bei
y-facher Last und für den Gebrauchsfähig-
keitsnachweis den Verschiebungswert bei
einfacher Gebrauchslast zugrunde zu le-
gen.

I n Tabelle 1.1.1 sind die Regelungen der


DIN 1052 zum Ansatz der Verschiebungsmo-
duln für den Tragsicherheits- und den Ge-
brauchsfähigkeitsnachweis (Verformungs-
bzw. Durchbiegungsnachweis) zusammen-
gestellt.

Bild 1.1.1. Definition der Verschiebungs-


moduln C und Cy an einem prinzipiell dar-
gestellten Kraft-Verschiebungs-Diagramm
für mechanische Verbindungsmittel

Kriechverformungen
über das Kriechverhalten mechanischer
Verbindungen liegen bislang nur wenige
systematische Untersuchungen vor. Für
Durchbiegungsberechnungen bei zusam-
mengesetzten Holztraggliedern und auch bei
Tragsicherheitsnachweisen nach Theorie
II. Ordnung darf - auch zur Vereinfachung
der Rechnung - die Kriechzahl cp nach DIN
1052 Teil 1, Abschnitt 4.3 bestimmt wer-
den (siehe hierzu DIN 1052 Teil 1, Ab-
schnitt 8.3.4 und Abschnitt 9.6.1 mit zu-
gehörigen Erläuterungen [01]).
4

Verschiebungswerte für Durchbiegungs-


berechnungen nach DIN 1052 Teil 1,
Abschnitt 8.5
Die Verschiebungswerte für Verbindungs-
mittel nach DIN 1052 Teil 2 sind in Ta-
belle 1 zusammengestellt.
Bei Anwendung der Werte ist für zul N die
zulässige Belastung in N im Lastfall H
einzusetzen. Dabei sind alle maßgebenden
Abminderungen und Erhöhungen zu berück-
sichtigen (z.B. Abminderungen bei
Feuchteeinwirkungen, Winkel zwischen
Kraft- und Faserrichtung, mehrere in
Kraftrichtung hintereinanderliegende Ver-
bindungsmittel, Erhöhung bei Vorbohren
der Nagellöcher und dergleichen).
I st die rechnerische Belastung N größer
als die zulässige Belastung im Lastfall H
(z. B. im Lastfall HZ), muß die Verschie-
bung auf V HZ = vH N/zul N erhöht werden.
Bei geringerer Belastung ist die Ver-
schiebung entsprechend kleiner.

Verschiebungswerte für Knotenver-


bindungen nach Abschnitt 3 (Seite 17 ff)
Die Verschiebungsmoduln C für Durchbie-
gungsberechnungen von Fachwerkkonstruk-
tionen mit Nagelplatten nach DIN 1052
Teil 2, Abschnitt 10 dürfen mit 300 N/mm
j e cm2 wirksamer Anschlußfläche angenom-
men werden.
Für die weiteren in Abschnitt 3 vorge-
stellten Knotenverbindungen wird der Ver-
schiebungsmodul dort angegeben.

Kontaktanschlüsse
Bei Versätzen und sonstigen Kontaktan-
schlüssen schräg oder rechtwinklig zur
Holzfaser wird nach [31] eine Verschie-
bung v =1,5 mm angenommen, bei faserpa-
rallelen Paßstößen kann mit v = 1,0 mm
gerechnet werden. Diese Verschiebungen
resultieren vor allem aus dem anfängli-
chen, herstellbedingten Schlupf und sind
somit weitgehend unabhängig von der Höhe
der Beanspruchung.

Fußnoten zu Tabelle 1.1.3


1) NH = Nadelholz, BSH = Brettschichtholz,
LH = Laubholz, BFU = Bau-Furniersperr-
holz nach DIN 68705 Teil 3,
FP = Flachpreßplatten nach DIN 68763,
HFM, HFH = mittelharte bzw. harte
Holzfaserplatten nach DIN 68754.
2)
Die Werte gelten auch, wenn die Ver-
bindung bei einer Holzfeuchte von
> 20% hergestellt wird und die Gleich-
gewichtsfeuchte im Gebrauchszustand
s 1 8% beträgt. Bei einer Gleichge-
wichtsfeuchte >18% wird bei Nagelver-
bindungen C = 10• zul N/d~ [N/mm] und
v = 0,10 dn [mm].
1.2 Zug- und Druckstäbe mit nachgiebigem Anschluß

Berücksichtigung der Anschlußnach- Der Ersatzstab mit der ideellen Quer- sieren, auch bei spannungslosen Verfor-
giebigkeiten durch Einführung ideeller schnittsfläche A* erfährt die entspre- mungen (z.B. Paßungenauigkeiten, Loch-
Stabquerschnitte chende Längsverformung spiel, Schwindmaßen usw.) anwendbar. Die
Für die statische Berechnung ist es vor- Werte (TN und ggf. N werden geschätzt oder
teilhaft, die Verschiebungs- bzw. Feder- durch eine Vorberechnung ermittelt.
steifigkeiten CN der Anschlüsse und ggf.
Stöße mit der Dehnsteifigkeit des Stabes I n Tabelle 1.2.1 sind die Verschiebungs-
zusammenzufassen: durch Gleichsetzen der Längsverformungen werte VN und CN sowie die ideellen Quer-
s beider Stäbe ergibt sich daraus schnitte A* für die üblicherweise vorkom-
menden Stabanschlüsse zusammengestellt.

Eine „genauere" Verformungsberechnung


kann allerdings erst nach der endgültigen
Festlegung aller Stabquerschnitte und al-
ler Anschlüsse durchgeführt werden, der
Aufwand für eine strenge Berechnung ist
relativ hoch.

Die weitere statische Berechnung kann Wenn die Größenordnung der Verschiebun-
j etzt vorteilhaft mit dem ideellen Stab- gen v in den Anschlüssen aus Tabelle 1.1.3
Bild 1.2.1. a) Zug- oder Druckstab mit querschnitt A* erfolgen. Damit reduziert entnommen wird (z.B. bei Dübeln besonde-
nachgiebigen Anschlüssen; b) Ersatzstab sich die genauere Durchbiegungsberech- rer Bauart <_ 1,0 mm, bei Stabdübeln <_ 0,8
mit ideellem Querschnitt A* nung für z.B. ein Fachwerksystem bei An- mm, usw.) und wenn die im Bruttoquer-
wendung der Arbeitsgleichung auf schnitt wirkende Zug- bzw. Druckspannung
Bei über die Gesamtlänge des Zug- oder (QN = 0,2 bis ca. 0,8 kN/cm2) abgeschätzt
Druckstabes konstanter Kraft ergibt sich wird, kann der ideelle Querschnitt A*
die Längsverformung zu sehr einfach und für die meisten prakti-
schen Fälle hinreichend genau auch mit
Gleichung (1.2.2) ist, wenn nur die End- Hilfe der Tabelle 1.2.2 festgelegt wer-
verformungen eines Tragsystems interes- den.
1.2 Zug- und Druckstäbe mit nachgiebigem Anschluß

Beispiel 1.2.1
Ermittlung der ideellen Stabquerschnitte A zur „genaueren" Durchbiegungs-
berechnung eines Fachwerkträgers aus Nadelholz (Vollholz)

Der Rechenwert für die Verschiebung v bei


zul N ergibt sich nach Tabelle 1.1.3 zu
v = 0,8 mm = 0,08 cm.

Die Stabdübel sind nicht voll ausgenutzt,


somit ist die Verschiebung für beide An-
schlüsse
Der unter Berücksichtigung der Anschluß-
nachgiebigkeiten definierte ideelle Stab-
querschnitt

Für die Verschiebungen vN in den Staban-


schlüssen können die auf Seite 5 zusam-
mengestellten Werte „v bei zul N" als
Anhalt und oberer Grenzwert verwendet
werden.
1.3 Biegesteife Anschlüsse

Stützen-Riegel-Anschlüsse
mit mechanischen Verbindungsmitteln

Die Nachgiebigkeit der Verbindungsmittel


bei biegesteifen Anschlüssen (wie z.B.
bei Rahmenecken) kann verschiedene Aus-
wirkungen auf die Gebrauchsfähigkeit und
auf die Tragsicherheit der Konstruktion
haben.

a) Gebrauchsfähigkeit: Durch Momentenum-


lagerungen aufgrund der verminderten An-
schlußsteifigkeiten ergeben sich stets
größere Verformungen gegenüber einem Sy-
stem mit starren Anschlüssen (bei der
„genaueren" Durchbiegungsberechnung i.S.
DIN 1052 Teil 1, Abschnitt 8.5 ist die
Nachgiebigkeit aller Anschlüsse und Stöße
zu berücksichtigen).

b) Tragsicherheit: Die Anschlußmomente


werden gegenüber einem System mit starren
Anschlüssen (z.B. mit geleimten Verbin-
dungen) in der Regel kleiner, hier führt die
Momentenumlagerung zu einer erwünsch-
ten Reduzierung der nach Theorie I. Ord-
nung ermittelten Schnittgrößen. Gleich-
zeitig wird jedoch die Knicklast des Ge-
samtsystems gegenüber dem Tragsystem
mit starren Verbindungen stets vermindert.
Dies wirkt sich bei den erforderlichen
Stabilitätsnachweisen in entsprechend
vergrößerten Knicklängen der Stäbe aus,
siehe hierzu DIN 1052 Teil 1, Abschnitt 9.1.7.
Bei Anwendung der Spannungstheorie II.
Ordnung, die bei nachgiebig verbundenen
Tragsystemen vorteilhaft und oft auch mit
wirtschaftlichem Nutzen eingesetzt werden
kann, ist der Einfluß der nachgiebigen
Anschlüsse (ggf. mit Berücksichtigung des
Kriechens) stets zu berücksichtigen,
siehe DIN 1052 Teil 1, Abschnitt 9.6.1.

Für die Ermittlung der in das statische


System einzuführenden Drehfedersteifig-
keiten Cd sind die Verschiebungswerte
nach Abschnitt 1.1 zugrunde zu legen; die
Berechnung der Cd-Werte kann mit den in
Tabelle 1.3.1 angegebenen Formeln erfol-
gen.
Da bei momentenbeanspruchten Anschluß-
bildern die Verbindungsmittelkräfte verän-
derliche Richtungen (zwischen 0°-90°)
aufweisen, wird empfohlen, zur Berechnung
der Verschiebungsmoduln C nach Tabelle
1.1.3 den Wert „zul N" für den Kraft-Fa-
ser-Winkel a = 45° zu verwenden.
10
Die Einspannung von Holzstützen im Funda-
ment erfolgt häufig über Stahlteile. Wäh-
rend die elastische Verformung der Stahl-
teile in der Regel vernachlässigbar klein
ist, muß die Nachgiebigkeit der Verbin-
dungsmittel und in manchen Fällen auch
die Verdrehungssteifigkeit der Gründung
(z.B. bei Einzelfundamenten auf bindigem
Baugrund) beim Standsicherheitsnachweis
berücksichtigt werden [35].

I n Tabelle 1.3.2 sind für die praxisübli-


chen Einspannkonstruktionen mit Stahltei-
l en die Formeln für Verformungs- und
Standsicherheitsuntersuchungen zusam-
mengestellt. Ausführlichere Darstellungen zu
Problemen der Stabilität und Tragsicher-
heit eingespannter Stützen sind z.B. in
[02, Bd.2] und [42] enthalten.

Hinweise zur Bemessung der


Fußeinspannung
Die Momente für die Bemessung der Ein-
spannkonstruktionen sind grundsätzlich
unter Berücksichtigung der Verformungen
der Stütze und ggf. der Verdrehung der
Einspannstelle zu ermitteln.

Erfolgt die Berechnung der Stütze nach


dem Ersatzstabverfahren mit Spannungs-
und Stabilitätsnachweisen nach DIN 1052
Teil 1, Abschnitt 9.4 (Theorie (.Ord-
nung), so muß für die Bemessung der
Fußeinspannung ein vergrößertes Moment
MEinsp = Mi + OM zugrunde gelegt werden.
Nach [34] ergeben sich mit dem Zusatz-
moment OM = (N/A) (w-1) • W
ausreichende Tragsicherheitenl).

Eine genauere und in vielen Fällen auch


wirtschaftlichere Bemessung nachgiebig
eingespannter Stützen kann als Tragsi-
cherheitsnachweis nach der Spannungstheo-
rie ((.Ordnung entsprechend DIN 1052 Teil
1, Abschnitt 9.6 erfolgen. Formeln für
die Berechnung der Momente und der Ver-
formungen nach Theorie ((.Ordnung sind
für häufig in der Praxis vorkommende Fäl-
le z.B. in [02, Bd.2] angegeben.

1) Die allgemeine Berechnung von Stützen


und Druckstäben wird in dieser Heft-
reihe noch gesondert behandelt.
1.3 Biegesteife Anschlüsse

Beispiel 1.3.1 Beispiel 1.3.3


Drehfedersteifigkeit einer gedübelten Drehfedersteifigkeit am Fußpunkt einer
Rahmenecke zur Berechnung der Schnittgrö- mit Stahllaschen eingespannten Stütze aus
ßen eines Zweigelenkrahmens Brettschichtholz

Beipiel 1.3.2
Drehfedersteifigkeit für einen Stützen-
fuß-Anschluß entsprechend Tabelle 1.3.2,
Zeile 2
Einheitlicher genauerer Querzugnachweis für Anschlüsse mit
mechanischen Verbindungsmittelnl)

Für die Bemessung eines Queranschlusses mit Verbindungsmitteln


nach DIN 1052 Teil 2 an Bauteile aus Vollholz oder Brett-
schichtholz wird nach [37] folgendes Berechnungsverfahren vor-
geschlagene):

Dabei muß der Abstand von zwei in einer Verbindungsmit-


telreihe unmittelbar nebeneinanderliegenden Verbindungs-
mitteln, d.h. der Abstand der Spalten kleiner (0,8 H-a)
sein. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so ist die
wirksame Anschlußbreite wie folgt zu bestimmen:
1) Querzugnachweise für Anschlüsse mit Nagelplatten siehe
Seite 16.
2) Für Verhältnisse a/H > 0,7 wird der Querzugnachweis in der
Regel nicht maßgebend.
Queranschlüsse mit a/H <0,2 sollten zur Aufnahme von Haupt-
lasten auch ausgeführt werden. Bei kurzfristig wirkenden
Lasten (z.B. Windsogkräften) kann a/H <0,2 zugelassen wer-
den, wenn auch in diesen Lastfällen mit den zul o - Werten
des Lastfalles H gerechnet wird.
2.2 Hilfstabellen

Hilfstabellen zum einheitlichen genaueren Querzugnachweis


für Anschlüsse mit mechanischen Verbindungsmitteln
Die Durchführung des zuvor angegebenen Nachweisverfahrens nach
[ 37] kann durch Einsetzen der werkstoffbedingten und geometri-
schen Festwerte in die einzelnen Elemente der Gleichung (2.1)
für die am häufigsten vorkommenden praktischen Fälle verein-
facht werden zu

Tabelle 2.2.1. Wirksame Anschlußtiefe ef b bei einseitiger


Anordnungl) der Verbindungsmittel
2.3 Anschlüsse mit Nagelplatten

Für die Bemessung eines Queranschlusses mit Nagelplatten erge-


ben sich wegen der regelmäßigen Nagelanordnung rechnerische
Vereinfachungen gegenüber GI.(2.1). Nach [38] kann die zuläs-
sige „Querzuglast" angegeben werden zu

Bei indirekter Krafteinleitung muß ein Schubspannungsnachweis


i m querzugbeanspruchten Gurtstab geführt werden.
3.1 Nagelplatten

Rechenwerte der Nagelplatten: Berechnung


Zulässige Nagelbelastungen Fn und zuläs- a) Nachweis der Nagelbelastung:
sige Plattenbelastungen FZ,p und Fs siehe
z. B. Tabelle 3.1.4 ff.

Ausführung
- Zulässige Spannweiten der Bauteile und Fn = Nagelbelastung in N/cm2 infolge Zug,
Mindestabmessungen der zu verbinden- Druck oder Scheren. Formeln zur Er-
den Hölzer siehe z.B. Tabelle 3.1.6, mittlung von Fn sind für verschiedene
3.1.10 und 3.1.14. Anwendungsfälle in Tabelle 3.1.2 zu-
- Auflagerungen am Obergurt (z.B. bei sammengestellt.
Darstellung auf Ingenieurplänen parallelgurtigen Fachwerkbindern) sind zul F~ = zulässige Nagelbelastung in N/cm2;
unzulässig. siehe Tabelle 3.1.4, 3.1.8 und 3.1.12.
Anzahl, Kurzbezeichnung NaPI,
- Jeder Stabanschluß (auch der eines Bei Traufpunkten von Dreieckbindern
Abmessungen b x 1 in mm,
Nullstabes) und jeder Stoß müssen für sind die zulässigen Nagelbelastungen
( Plattentyp, Fabrikat)
eine Mindestzugkraft bemessen sein, und abzumindern, siehe Tabelle 3.1.1.
zwar bei Binderstützweiten
1 5 12 m für 1750 N und bei b) Nachweis der Plattenbelastung:
1 > 12 m für 2500 N.
- Die Teile sind gebündelt und bei Längen
über 10 m mit einer Traverse zu trans-
portieren.

Festlegungen in DIN 1052


Die Festlegungen in DIN 1052 Teil 2, Ab-
schnitt 10 über Nagelplattenverbindungen
für Holzbauteile aus Nadelholz gelten
grundsätzlich für alle bauaufsichtlich
zugelassenen Nagelplatten aus verzinktem Fz,p= Plattenbelastung in N/cm aus Zug
oder korrosionsbeständigem Stahlblech. oder Druck.
DIN 1052 regelt insbesondere den Anwen- Fs = Plattenbelastung in N/cm aus Sche-
dungsbereich sowie die Berechnung und ren.
Ausführung der mit Nagelplatten herge- Formeln zur Ermittlung von Fz,p,s sind
stellten Holzkonstruktionen. für verschiedene Anwendungsfälle in
Tabelle 3.1.3 zusammengestellt.
Fabrikatsabhängige/herstellbedingte Da- zul Fz,p und zul Fs: zulässige Plattenbe-
ten, spezielle Anwendungsbereiche, Rege- lastung in N/cm; siehe Tabelle 3.1.5,
lungen zur Überwachung und Kennzeich- 3.1.9 und 3.1.13.
nung sowie Rechenwerte für die Nagelplat-
tenbeanspruchungen sind in den zugehöri- I n der Regel liegt der ungünstigste
gen allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun- Schnitt im Bereich der Berührungsfuge der
gen [Z1 ] enthalten. Hölzer. Abweichend davon ist z.B. die
Plattenbelastung beim Knotenpunkt H in
Bild 3.1.1 im Schnitt II-11 nachzuweisen.
Im Firstknoten ist der Schnitt stets
rechtwinklig zur zugbeanspruchten Plat-
Einige Festlegungen in den allgemeinen tenachse zu führen (Schnitt 1-l, Knoten-
bauaufsichtlichen Zulassungen punkt Ein Bild 3.1.1).
Anforderungen an die Nagelplatten:
c) Querzugnachweis:
- Form und Maße der Nagelplatten siehe
Das Rechenverfahren für den rechnerischen
z.B. Tabelle 3.1.7, 3.1.11 und 3.1.15.
Nachweis der Querzugspannungen, die
- Der Korrosionsschutz muß DIN 1052
durch den Nagelplattenanschluß im Holz
Teil 2, Tabelle 1 entsprechen. Eine
entstehen können, wurde in Abschnitt 2 aus-
Kunststoffbeschichtung ist unzulässig.
führlich dargestellt.
- Nagelplatten aus nichtrostendem Stahl
dürfen in chlorhaltiger Atmosphäre, wie
d) Verformungsnachweis:
z.B. über gechlortem Wasser in Schwimm-
Für die Verformungsberechnung unter Ge-
hallen, nicht verwendet werden.
brauchslast, z.B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf gemäß DIN
Kennzeichnung:
1052 Teil 2, Abschnitt 10, der Verschie-
Die Nagelplatten sind mit Lieferscheinen bungsmodul C zu 300 N/mm je cm2 wirk-
auszuliefern, jede Nagelplatte muß mit samer Anschlußfläche angenommen wer-
dem Herstellerkennzeichen versehen sein. den.
3.1 Nagelplatten

Bezeichnungen für den Nachweis der


Nagelbelastung F„

An = Kontaktfläche (brutto) abzüglich der


Randstreifen (c > 10 mm).
A s = Wirksame Nagelplattenfläche bei
Scherbeanspruchung. Hier zählen nur
die Nägel mit, die quer zur Scherfu-
ge nicht weiter als 0,55 l e entfernt
sind. max As = (0,55 • le-c) l e
Bemessungsformeln siehe Tabellen 3.1.2-
3.1.3; zulässige Nagelplattenbelastungen
und Plattengrößen siehe Tabellen 3.1.8-
3.1.15.

Der Obergurt wird auf den Untergurt auf-


gesetzt, die Plattenlängsrichtung ver-
läuft parallel zum Untergurt.

Die Druckspannungen in der Kontaktfuge


01/U1 sind gering (ohne Nachweis).
24
Ausführung zur Querschnittsachse und beidseitig mit
a) Holzbauteile: gleicher Nagelanzahl, angeordnet werden.
Zugelassen sind zug- und druckfeste Ver- Diese Bleche müssen auf 0,8 dn vorgedornt
bindungen von Holzbauteilen aus Nadelholz werden.
(Vollholz) mindestens der Güteklasse II
( Sortierklasse S 10) nach DIN 4074 oder c) Nägel:
Brettschichtholz nach DIN 1052; die Ver- Runde Drahtstifte entsprechend DIN 1052
wendung von Douglasie ist jedoch nicht Teil 2 mit Durchmessern von 2,5-4,2 mm.
zulässig. Die Nägel sind in Faserrichtung des Hol-
Die Hölzer müssen bei der Herstellung der zes versetzt anzuordnen, die Nagelabstän-
Verbindung mindestens halbtrocken und im de sind in Tabelle 3.2.1 angegeben. Die
Bereich der Anschlußstellen scharfkantig Zuordnungen von Nageldurchmesser dn und
sein. Die Sägeschlitze in den Hölzern Blechdicke t sowie die Mindestwerte der
Greimbau ist eine mit Schutzrechten ver- Holzdicken und der Einschlagtiefen nach
dürfen höchstens 2 mm breit sein.
sehene Stahlblech-Holz-Nagelverbindung, Tabelle 3.2.2 sind einzuhalten.
Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Durch-
die vornehmlich für Fachwerkkonstruktio- Die Verbindung ist durch beidseitige Na-
schlitzen der Hölzer) ist dafür zu sor-
nen mit einteiligen Querschnitten aus gelung herzustellen.
gen, daß sich kein Oberflächenwasser in
Vollholz oder Brettschichtholz eingesetzt Bei nur innenliegenden Blechen und Nagel-
den Schlitzen ansammeln kann.
wird. Für die Verbindung werden ebene, durchmessern <_ 3,1 mm ist auch eine ein-
Ist ein chemischer Holzschutz nach DIN
verzinkte Stahlbleche mit 1,0 bis 1,75 mm seitige Nagelung zulässig, wenn die Ein-
68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
Dicke als Knotenbleche verwendet, die in schlagtiefe s mindestens der Seitenholz-
Hölzer nach dem Schlitzen behandelt wer-
mehrere nebeneinanderliegende Sägeschlit- dicke v gemäß Tabelle 3.2.2 entspricht.
den.
ze der zu verbindenden Hölzer eingescho-
Mindestholzdicken siehe Tabelle 3.2.2.
ben und ohne Vorbohren durchgenagelt wer-
den. Berechnung
b) Knotenbleche:
a) Nachweis der Nagelbelastung:
Ebene Bleche aus St 37-2 G nach DIN 1623
Herstellung, Anwendungsbereich und Be- Die zulässige Belastung eines Nagels im
Teil 2 mit Blechdicken von 1,0, 1,25, 1,5
rechnung der Nagelverbindung System Greim Lastfall H und HZ errechnet sich zu
oder 1,75 mm. Die Bleche müssen mit einem
zur Verbindung von Holzbauteilen werden
Hersteller- und dem Greim- Kennzeichen
durch den Zulassungsbescheid [Z2] gere-
versehen sein. Sie sind symmetrisch zur
gelt. Die Ausführung der Verbindung er-
Querschnittsachse anzuordnen.
folgt weitgehend im Werk, einzelne Kno- zul N; Zulässige Nagelbelastung
Zusätzliche außenliegende Knotenbleche
tenpunkte (z.B. Montagestöße) können auch j e innenliegendem Blech nach
dürfen nur paarweise, d.h. symmetrisch
auf der Baustelle ausgeführt werden. Tabelle 3.2.2

Die Knotenbleche aus Stahl St 37-2G sind


feuerverzinkt oder feuerverzinkt und zu- Tabelle 3.2.1. Nagelabstände
sätzlich farbchromatiert, die Nägel (run-
de Drahtstifte) müssen eine mittlere Min-
destzinkauflage von 50 g/m2 aufweisen.
Der erforderliche Korrosionsschutz rich-
tet sich nach DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1.

Die Zulassung erstreckt sich nicht auf


Knotenbleche aus nichtrostendem Stahl.

Darstellung auf Ingenieurplänen


Bleche: Anzahl, Kurzbezeichnung BI,
Dicke x Breite x Länge in mm.
Bild 3.2.1. Beispiele für Querschnitts-
ausbildungen bei beidseitiger Nagelung
Nägel: Anzahl, Kurzbezeichnung Nä,
Nageldurchmesser in 1/10mm x Länge in mm.

Bild 3.2.2. Beispiele für Querschnitts-


ausbildungen bei einseitiger Nagelung
(zulässig bei nur innenliegenden Blechen
und dn S 3,1 mm)

nBi Anzahl der durchstoßenen innen-


li egenden Bleche,
zul N au Zulässige Nagelbelastung
bei zusätzlichen außenliegenden
Blechen nach Tabelle 3.2.2.

Bei Nagelabständen e1= 5dn können bei


Einhaltung der zulässigen Spannungen in
den Blechen i.d.R. nicht mehr als 6 Nägel
i n Kraftrichtung hintereinander ausge-
nutzt werden. Gegebenenfalls ist bei mehr
als 10 in Kraftrichtung hintereinander-
li egenden Nägeln DIN 1052 Teil 2, Ab-
schnitt 6.2.9 zu beachten (siehe [30],
Seite 39).

Die zulässige Belastung eines Nagels in


standardisierten Greimbau-Anschlüssen ist
i n Tabelle 3.2.3 angegeben.

b) Nachweis der Knotenbleche:


Die Lochleibungsspannungen im Holz und in
den Kotenblechen brauchen nicht nachge-
wiesen zu werden.
Für den Nachweis der Knotenbleche selbst
beträgt die zulässige Spannung bei Zug-
und Druckbeanspruchung, bezogen auf den
Bruttoquerschnitt, einheitlich für Last-
fall H und HZ: zul cr = 14 kN/cm2.

Bei druckbeanspruchten Verbindungen ist


auf Kontaktanschluß der Hölzer und gege-
benenfalls auf eine ausreichende Beulsi-
cherheit der Bleche zu achten.

c) Nachweis der Hölzer im Anschlußbereich:


Bei quer oder schräg zur Faserrichtung
anzuschließenden Zugkräften, z.B. bei
Fachwerkuntergurten mit angehängten Un-
terdecken, kann ein Querzugnachweis für
die 1 zur Faserrichtung wirkende Lastkom-
ponente nach Abschnitt 2 (Seite 13ff) er-
forderlich werden.
Querschnittsschwächungen der Hölzerdurch
die Nägel brauchen nicht berücksichtigt
zu werden.

d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z.B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul je innen-
liegendem Blech C; = 2100 N/mm und für
außenliegende Bleche C ar =0,42100 N/mm
angenommen werden.

Fußnoten zu Tabelle 3.2.2 und 3.2.3


1) Die Verwendung von Douglasie ist nicht
zulässig
2) Die ( )-Einschlagtiefen gelten für
einseitige Nagelung nach Bild 3.2.2
Ausführung

a) Holzbauteile:
Zugelassen sind Zug- und druckfeste Ver-
bindungen von Holzbauteilen aus Nadelholz
(Vollholz) mindestens der Güteklasse II
(Sortierklasse S 10) nach DIN 4074 oder
Brettschichtholz nach DIN 1052; die Ver-
wendung von Douglasie ist jedoch nicht
zulässig.
Die Hölzer müssen bei der Herstellung der
Verbindung mindestens halbtrocken und im
Bereich der Anschlußstellen scharfkantig
sein. Die Sägeschlitze in den Hölzern
Die Paslode-Bauweise eignet sich zur ra-
tionellen Herstellung leistungsfähiger dürfen höchstens 1 mm breiter als die
vorgesehene Blechdicke sein, sie sind
Verbindungen zwischen einteiligen Quer-
symmetrisch zur Querschnittsachse anzu-
schnitten aus Vollholz oder Brettschicht-
ordnen.
holz, das Hauptanwendungsgebiet sind
Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Durch-
fachwerkartige Holzkonstruktionen.
schlitzen der Hölzer) ist dafür zu sor-
Für die Verbindungen werden ebene, ver-
gen, daß sich kein Oberflächenwasser in
zinkte Stahlbleche mit 2,0 bis 3,0 mm
den Schlitzen ansammeln kann.
Dicke als Knotenbleche verwendet, die in
I st ein chemischer Holzschutz nach DIN
mehrere nebeneinanderliegende Sägeschlit-
68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
ze der zu verbindenden Hölzer eingescho-
Hölzer nach dem Schlitzen behandelt wer-
ben und mit einem geeigneten Eintreibge-
den.
rät (z.B. Paslode GN 130 S) gemeinsam,
Mindestholzdicken siehe Bilder 3.3.1 und
ohne Vorbohren durchgenagelt werden.
3.3.2.
Herstellung, Anwendungsbereich und Be-
rechnung der Paslode-Nagelverbindung für
Bauteile mit vorwiegend ruhender Bela-
stung werden durch den Zulassungsbescheid b) Knotenbleche:
[Z3] geregelt. Die Ausführung der Ver-
Ebene Bleche aus St 37-2G nach DIN 1623
bindung erfolgt weitgehend im Werk, ein- Teil 2 (oder Bleche nach DIN 17162 Teil
zelne Knotenpunkte (z.B. Montagestöße) 2) mit Blechdicken von vorzugsweise 2,
können auch auf der Baustelle ausgeführt 2,5 und 3 mm. Die Bleche sind mit Werks-
werden.
bescheinigung nach DIN 50 049-2.3 zu be-
Die Knotenbleche aus Stahl St 37-2G sind ziehen.
feuerverzinkt oder feuerverzinkt und zu- Sie sind entsprechend Bild 3.3.1 und Bild
sätzlich farbchromatiert, die zu verwen- 3.3.2 anzuordnen. Außenliegende Bleche
denden Nägel (Paslode Pastho-Nägel) be- sind nicht zulässig.
stehen aus gehärtetem Stahl.
Der erforderliche Korrosionsschutz rich-
tet sich nach DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1.
Die Zulassung erstreckt sich nicht auf c) Nägel:
Knotenbleche aus nichtrostendem Stahl. Paslode Pastho-Nägel (flüssigkeitsgehär-
tete Stahlnägel) mit einem Durchmesser d~
= 3,8 mm und Nagellängen von In = 80 bis
Darstellung auf Ingenieurplänen 120 mm. Die Nägel sind mit einer Werksbe-
scheinigung nach DIN 50 049-2.1 zu bezie-
Bleche: Anzahl, Kurzbezeichnung BI,
hen.
Dicke x Breite x Länge in mm.
Sie sind in Faserrichtung versetzt anzu-
Nägel: Anzahl, Kurzbezeichnung PNä, ordnen. Mindesteinschlagtiefen siehe Bil-
Nagellänge in mm. der 3.3.1 und 3.3.2, die Nagelabstände
sind in Tabelle 3.3.1 angegeben.
Bei Verwendung von 2 mm dicken Blechen
dürfen bis zu 2 Bleche von einer Seite
durchgenagelt werden, bei dickeren Ble-
chen darf von einer Seite nur ein Blech
durchgenagelt werden.
Es dürfen keine Nagellöcher vorgebohrt
werden.
Die Nagelung darf nur mit einem dafür ge-
eigneten Eintreibgerät erfolgen (z.B.
mit Paslode Druckluftnagelgerät GN 130S).
Berechnung Tabelle 3.3.2. Standardisierte Paslode-Nagelanschlüsse an Vollholz i> oder Brett-
a) Nachweis der Nagelbelastung: schichtholz l). Zulässige Belastungen zul N 1 je Nagel i m Lastfall H

Die zulässige Belastung eines Nagels er-


rechnet sich nach DIN 1052 Teil 2, Ab-
schnitt 7.2.2 für den Lastfall H zu
zul N1 = 0,65 kN je Scherfläche
1,3 kN je durchstoßenem Blech

Abminderung von zul N1:


- bei Holzdicken a < 40 mm (nur zulässig,
wenn 2 Bleche von einer Seite durchge-
nagelt werden), um 20%;
- bei Einschlagtiefen s < 30 mm (nur zu-
lässig, wenn 2 Bleche von einer Seite
durchgenagelt werden) darf die der Na-
gelspitze benachbarte Scherfläche nur
mit 50% in Rechnung gestellt werden.

Die zulässige Nagelbelastung zul N1 ist


für die üblicherweise verwendeten Holz-
dicken in Tabelle 3.3.2 angegeben.

Bei Nagelabständen el = 5dn können bei


Einhaltung der zulässigen Spannungen in
den Blechen i.d.R. nicht mehr als 6 Nägel
in Kraftrichtung hintereinander ausge-
nutzt werden. Gegebenenfalls ist bei mehr
als 10 in Kraftrichtung hintereinander-
li egenden Nägeln DIN 1052 Teil 2, Ab-
schnitt 6.2.9 zu beachten (siehe [30],
Seite 39).

b) Nachweis der Knotenbleche:


Die Lochleibungsspannungen im Holz und in
den Blechen brauchen nicht nachgewiesen
zu werden.
Für die Bemessung der Bleche selbst gilt
DIN 1052 Teil 2, Abschnitt 7.2.3:
bei druckbeanspruchten Verbindungen ist
auf Kontaktanschluß der Hölzer und gege-
benenfalls auf eine ausreichende Beulsi-
cherheit der Bleche zu achten;
bei Zuganschlüssen ist die Einhaltung der
zulässigen Spannungen in den Blechen un-
ter Berücksichtigung der Schwächung durch
die Nagellöcher nachzuweisen.

c) Nachweis der Hölzer im Anschlußbereich:


Bei quer oder schräg zur Faserrichtung
anzuschließenden Zugkräften, z.B. bei an-
gehängten Unterdecken, kann ein Querzug-
nachweis für die 1 zur Faserrichtung wir-
kende Lastkomponente nach Abschnitt 2
(Seite 13ff) erforderlich werden.
Querschnittsschwächungen der Hölzer durch
die Nägel brauchen nicht berücksichtigt
zu werden.

d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z. B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul
Ausführung
a) Holzbauteile:
Zugelassen sind zug- und druckfeste Ver-
bindungen von Holzbauteilen aus Nadelholz
( Vollholz) mindestens der Güteklasse II
( Sortierklasse S 10) nach DIN 4074,
Brettschichtholz nach DIN 1052 und Kerto-
Schichtholz nach Zulassungsbescheid
Z-9.1-100 [Z8]; die Verwendung von Douglasie
ist jedoch nicht zulässig.
Die Holzfeuchte bei der Herstellung darf
Multi-Krallen-Dübel (MKD) sind hochbe- bei Vollholz höchstens 20%, bei Brett-
lastbare Großdübel in Form von schweren schichtholz und Kerto-Schichtholz höch-
Doppelnagelplatten. Das Dübelsystem ist stens 15% betragen.
als Knotenverbindung für zwei- oder drei- I st ein chemischer Holzschutz nach DIN
teilige Stäbe aus Vollholz, Brettschicht- 68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
holz oder aus Kerto-Schichtholz (Furnier- Hölzer vor der Ausführung der Verbindung
schichtholz) geeignet. Wegen der verdeckt behandelt werden.
li egenden Verbindungsteile wird das MKD-
System insbesondere auch für sichtbare Die Stäbe müssen zwei- oder dreiteiligen
Holzkonstruktionen (z. B. Fachwerksysteme) Querschnitt und Mindestholzabmessungen
vorteilhaft eingesetzt. nach Bild 3.4.1 haben. Sie sind mittig
i .S. DIN 1052 Teil 1, Abschnitt 6.6 anzu-
Multi-Krallen-Dübel bestehen aus einer schließen (zentrierte Fachwerkknoten).
1 0 mm dicken Grundplatte aus Stahl, auf
der beidseitig 50 mm lange profilierte b) Multi-Krallen-Dübel (MKD):
Nägel mit rechteckigem Querschnitt Ebene, 10 mm dicke Bleche aus Baustahl
3 mm x 4 mm aufgeschweißt sind. Die St 52-3 oder nichtrostendem Stahl der
Grundplatte muß in ihrer Form der Stab- Werkstoff-Nr. 1.4401 K 700.
verbindung entsprechen. Die Verbindung muß symmetrisch zur
Schwerachse der Gesamtquerschnitte aus-
Herstellung, Anwendungsbereich und Be-
geführt werden.
rechnung des MKD-DübelsystemszurVerbin- Je Stabanschluß sind mindestens fünf Na-
dung von Holzbauteilen bei vorwiegend ru- gelreihen nebeneinander mit je 2 Nägeln
hender Belastung werden durch den Zulas-
j e Plattenseite in Kraftrichtung hinter-
sungsbescheid [Z4] geregelt. Die Ausfüh- einander anzuordnen, siehe Bild 3.4.2.a).
rung der Verbindung durch Verpressen darf Die Nagel-Längsseite von 4 mm muß immer
nur im Werk mit geeigneten Einrichtungen parallel zur Faserrichtung des anzu-
erfolgen, die Herstellbetriebe müssen ei-
schließenden Holzes liegen.
nen Eignungsnachweis für diese Bauart er-
bracht haben. c) Anschlußbilder:
Die Anordnung der Nägel entspricht Bild
Die MKD aus Baustahl St 52-3 werden nach
3.4.2.b). Dabei sind die MKD so einzupres-
Abschluß der Schweißarbeiten verzinkt,
sen, daß die Nagelabstände von den Holz-
wahlweise können sie aus nichtrostendem
rändern nach DIN 1052 Teil 2 für nicht
Stahl ausgeführt werden. Der erforder-
vorgebohrte Nagellöcher eingehalten wer-
li che Korrosionsschutz richtet sich nach
den.
DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1.
MKD aus nichtrostendem Stahl dürfen nicht d) Montagestöße/Baustellenverbindungen:
in chlorhaltiger und chlorwasserstoffhal-
Die im Stoßbereich überstehende Grund-
tiger Atmosphäre, wie z. B. über ge-
platte eines MKD dient als Stoßlasche für
chlortem Wasser in Schwimmhallen, verwen-
einen Stabdübel- oder Paßbolzenanschluß
det werden.
nach Bild 3.4.3.
Darstellung auf Ingenieurplänen Bei Druckstößen ist DIN 1052 Teil 1, Ab-
schnitt 9.5 zu beachten.
Kurzbezeichnung MKD,
Plattenbreite / Nagelanzahl (beids.)
Berechnung
a) Nachweis der Nagelbelastung:
Die zulässige Belastung des Einzelnagels
zul N111 auf Abscheren ist in Tabelle
3.4.1 angegeben. Diese Werte sind in den
i n DIN 1052 Teil 2, Abschnitt 3 genannten
Fällen (z.B. Feuchteeinwirkung, Lastfall
HZ u.a.) abzumindern oder zu erhöhen.
Werden in Stößen und Anschlüssen mehr als b) Nachweis der Stahlplatten: brauchen nicht berücksichtigt zu werden.
3 Nägel (das entspricht 6 Nagelreihen) in Für die Regelfälle, Verbindungen mit Zug-
Kraftrichtung hintereinander angeordnet, oder Druckkräften <_ zul FM nach Tabelle d) Verformungsnachweise:
dann ist die wirksame Anzahl der Nägel mit 3.4.2, erübrigen sich rechnerische Nach- Für Verformungsberechnungen unter Ge-
weise für die MKD. Ansonsten, z.B. bei brauchslasten, z.B. Durchbiegungen von
Montagestößen, gelten die Festlegungen in Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
Mehr als 6 in Kraftrichtung hintereinan- DIN 18800. wert für den Verschiebungsmodul
derliegende Nägel (das entspricht 12 Na- Bei MKD aus nichtrostendem Stahl ist C = 2,0 zul N1 [N/mm] angenommen werden
gelreihen) dürfen nicht in Rechnung ge- außerdem der Zulassungsbescheid Nr. (hierbei ist zul N 1 in N einzusetzen).
stellt werden. Z-30.44.1 [Z7] zu beachten.

Tabelle 3.4.1. Zulässige Nagelbelastung


Die Nägel dürfen für Beanspruchungen auf c) Nachweis der Hölzer im Anschlußbereich:
zul N1,, auf Abscheren bei Kraftrichtung
Herausziehen nicht in Rechnung gestellt Bei quer oder schräg zur Faserrichtung parallel der Faserrichtung im Lastfall H
werden. anzuschließenden Zugkräften, z.B. bei
Fachwerkuntergurten mit angehängten Un-
Für standardisierte zweischnittige MKD- terdecken, kann ein Querzugnachweis für
Anschlüsse an Vollholz oder Brettschicht- die 1 zur Faserrichtung wirkende Lastkom-
holz sind die zulässigen Belastungen ponente nach Abschnitt 2 (Seite 13ff) er-
zul F1 ~ in Tabelle 3.4.2 zusammengestellt. forderlich werden.
Querschnittsschwächungen durch die Nägel
Ausführung
a) Holzbauteile:
Es darf nur Brettschichtholz nach DIN
1 052 Teil 1 verwendet werden. Ausgeführt
werden standardisierte Querschnittsabmes-
sungen mit jeweils 40 mm Breiten- und Hö-
henabstufung. Der kleinste Querschnitt
beträgt bei Kreisanschlüssen b/h =
120x160 mm, bei Reihenanschlüssen b/h =
120x80 mm. Die größte Stabbreite (bei 8
Blechen) beträgt 360 mm.
I st ein chemischer Holzschutz nach DIN
68800 Teil 3 erforderlich, so müssen die
Hölzer vor der Ausführung der Verbindung
behandelt werden.
Die BSB-Knotenverbindung ist eine lei-
stungsfähige Stahlblech-Holz-Verbindung b) Stahlbleche:
für einteilige Stäbe aus Brettschicht- Ebene, 5 mm dicke Bleche aus St 37-2 nach
holz, die sich insbesondere für fachwerk- DIN 17100 oder nichtrostendem Stahl der
artige Konstruktionen eignet und hierbei Werkstoff-Nr.1.4571. Die Bleche sind sym-
hohen gestalterischen Anforderungen ge- metrisch zur Querschnittsachse anzuord-
recht wird. Das BSB-System beruht auf dem nen, der Mittenabstand der Bleche unter-
Stabdübelprinzip und beschränkt sich auf einander und vom Rand beträgt > 40 mm.
wenige standardisierte Typen. Die Abstände der gestanzten Löcher müssen
Tabelle 3.5.2 entsprechen.
Die Verbindung erfolgt durch in Säge- Bei ebenen Fachwerken sind sämtliche Stä-
schlitze eingelassene Knotenbleche mit be eines Knotens mit der gleichen Anzahl
5 mm Dicke und Stahlstiften mit 6,3 mm von Knotenblechen (maximal 8 Bleche) an-
Durchmesser. Herstellung, Anwendungsbe- zuschließen.
reich und Berechnung des BSB-Systems zur
Verbindung von Holzbauteilen aus Brett- c) Stahlstifte:
schichtholz nach DIN 1052 bei vorwiegend Stiftdurchmesser dst = 6,3 mm. Kaltgezo-
ruhender Belastung werden durch den Zu- gener Stahl 9 S Mn Pb 36 nach DIN 1651
lassungsbescheid [Z5] geregelt. Die Aus- (zu Blechen aus St 37-2 gehörig) oder
führung der Verbindung erfolgt stets im nichtrostender Stahl der Gruppe A4 nach
Werk, die Herstellbetriebe müssen einen DIN 267 (zu Blechen aus nichtrostendem
Eignungsnachweis für diese Bauart erbracht Stahl gehörig).
haben.
d) Anschlußbilder:
Die Stahlbleche aus Baustahl St 37-2 wer- Kreisanschlüsse sind nur für den Anschluß
den nach dem Stanzen der Löcher verzinkt, i m Gurtbereich von Fachwerken vorzusehen,
die zugehörigen Stahlstifte sind feuer- sonst (an den Stabenden und auch bei
verzinkt. Wahlweise können die Bleche und Gurtstößen) werden Reihenanschlüsse aus-
die Stifte aus nichtrostendem Stahl aus- geführt, siehe Bild 3.5.1.
geführt werden. Der erforderliche Korro-
sionsschutz richtet sich nach DIN 1052
Teil 2, Tabelle 1.
Bleche und Stifte aus nichtrostendem
Stahl dürfen nicht in chlorhaltiger und
chlorwasserstoffhaltiger Atmosphäre, wie
z.B. über gechlortem Wasser in Schwimm-
hallen, verwendet werden.
Kreisanschlüsse: Die Stahlstifte sind auf Tabelle 3.5.3. Standardisierte BSB-Kreisanschlüsse
den Kreisrißlinien so anzuordnen, daß die an Brettschichtholzbauteile. Mindestabmessungen und
Stifte einer Kreisrißlinie denselben Ab- zulässige Belastungen zul FMi) in kN im Lastfall H
stand haben und in Faserrichtung neben-
einanderliegende Löcher der Kreisrißli-
nien (zur Faserrichtung angeordnet sind.
Je Anschluß sind mindestens 2 und höch-
stens 6 Kreisrißlinien anzuordnen, das
entspricht mindestens 14 und höchstens 54
Stahlstiften.

Reihenanschlüsse: Es dürfen nicht mehr


als 6 Stahlstifte (12 Stiftreihen) in
Kraftrichtung hintereinander angeordnet
werden. Praxisübliche, standardisierte BSB-
Reihenanschlüsse werden zumeist mit
6 Stiftreihen gemäß Tabelle 3.5.4. ausge-
führt.

e) Montagestöße/Baustellenverbindungen:
I m Stoßbereich werden übergreifende
Stahlbleche eingebaut und mit 12 mm Mon-
tagebolzen oder mit Stahlbauschrauben
verbunden, siehe Bild 3.5.2. Bei einem
Montagestoß darf der Mittenabstand der
Schlitze vom Rand bis auf 35 mm reduziert
werden. Bei Druckstößen ist DIN 1052 Teil
1, Abschnitt 9.5 zu beachten.

Berechnung
a) Nachweis der Stahlstifte: Tabelle 3.5.4. Standardisierte BSB-Reihenan-
Die zulässigen Belastungen zul F~1 im schlüsse an Brettschichtholzbauteile. Mindest-
Lastfall H sind für BSB-Standardanschlüs- abmessungen und größte zulässige Belastungen
se in den Tabellen 3.5.3 und 3.5.4 ange- zul FM1) in kN bei je 6 Stiftreihen im Lastfall H
geben. Diese Werte sind in den in DIN
1052 Teil 2, Abschnitt 3 genannten Fällen
(z.B. Feuchteeinwirkung, Lastfall HZ
u.a.) abzumindern oder zu erhöhen.

b) Nachweis der Stahlbleche:


Für die Regelfälle, d.h. Verbindungen mit
Zug- oder Druckkräften < zul F~~ nach den
Tab. 3.5.3 und 3.5.4 erübrigen sich rech-
nerische Nachweise für die Stahlbleche.
Bei Montagestößen gelten die Festlegun-
gen in DIN 18800. Bei nichtrostendem
Stahl ist außerdem der Zulassungsbescheid
Nr. Z 30.44.1 [Z7] zu beachten.

c) Nachweis der Hölzer im Anschlußbereich:


Bei quer oder schräg zur Faserrichtung
anzuschließenden Zugkräften, z.B. bei an-
gehängten Unterdecken, kann ein Querzug-
nachweis für die 1 zur Faserrichtung
wirkende Lastkomponente nach Abschnitt 2
(Seite 13ff) erforderlich werden.
Die Querschnittsschwächungen durch Stahl-
bleche und Stahlstifte sind nach DIN 1052
Teil 1, Abschnitt 6.4 zu berücksichtigen.

d) Verformungsnachweise:
Für Verformungsberechnungen unter Ge-
brauchslasten, z. B. Durchbiegungen von
Fachwerkkonstruktionen, darf als Rechen-
wert für den Verschiebungsmodul
C = 0,7 zul N [N/mm] angenommen werden
(hierbei ist zul N in N einzusetzen).
3.6 Beispiele zu den Abschnitten 3.2 bis 3.5

Für den dargestellten Fachwerkträger aus Brettschichtholz nach


DIN 1052 soll der Obergurt-Knotenpunkt II mit den auf den Sei-
ten 26-33 beschriebenen Bauarten bemessen werden. DerObergurt
sei durch Verbände gegen seitliches Ausweichen gesichert.

Variante 1: Nagelverbindung System Greim (s. Abschnitt 3.2)


Einteilige Holzquerschnitte mit 180 mm Breite.
Knotenausführung mit 6 innenliegenden Blechen, Bemessung nach
Tabelle 32.3 Zeile 5.
Variante 3: Multi-Krallen-Dübel (MKD) (siehe Abschnitt 3.4)
Zweiteilige Holzquerschnitte mit je 100 mm Breite, Knotenbe-
messung nach Tabelle 3.4.2.

Bei Bemessung nach Tabelle 3.4.2 erübrigen sich rechnerische


Nachweise für die Stahlplatten.

Verschiebungen im Knotenbereich:
Mit C = 2,0• zul N1 in N/mm (siehe Seite 31) ergeben sich die
Verschiebungssteifigkeiten CN für Anschluß D3 zu 2460 kN/cm,
für Anschluß D4 zu 1910 kN/cm und für Anschluß 01,2 zu
3060 kN/cm.

Die Verschiebungen in den Knotenblech-Anschlüssen D3, D4 und


01,2 betragen somit VN; = N;/CN; = 0,5 mm.
JANEBO Haken- und Widerlagerplatten bil- Ausführung träger (Hauptträger). Bei Stützenan-
den ein montagefreundliches Bausystem für schlüssen ist wegen der erforderlichen
a) Holzbauteile (Brettschichtholz):
Trägeranschlüsse an Stützen und Querträ- Nagelabstände stets ein statischer
Die Mindestmaße der Nebenträger ergeben
ger (Hauptträger); das für ebene und auch Einzelnachweis zu führen.
sich aus Tabelle 4.1.1. Die Obergurte
für räumliche Knotenausbildungen verwen-
(Druckgurte) der Träger sind in horizon-
det wird, siehe Bilder 4.1.1 und 4.1.2. Kombinierte Beanspruchung:
taler Richtung gegen Kippen auszusteifen.
Bei gleichzeitiger Belastung der An-
Träger und Stützen sind einteilige Quer- schlüsse durch Querkräfte Q und Längs-
Als Mindestbreite für Stützen wird 160 mm
schnitte aus Brettschichtholz Güteklasse kräfte Z, D ist grundsätzlich ein stati-
angegeben, Stützenbreiten b = 180 mm sind
II oder 1 nach DIN 1052 Teil 1. scher Einzelnachweis zu führen. Für ein-
möglich, der Haken ragt dann entsprechend
Die Haken- und Widerlagerplatten bestehen zelne Plattentypen sind in [T1 ] die zu-
weiter aus der Trägerstirn. Für Stützen-
aus Baustahl St 37 und St 52, als Korro- lässigen Längskräfte bei Q = zul 0(H) und
breiten 240-260 mm sind Sonderplatten zu
sionsschutz wird im Standardlieferpro- Q = 0,7 zul Q(H) berechnet.
verwenden.
gramm eine galvanische Verzinkung und
Chromatierung ausgeführt.
b) Haken- und Widerlagerplatten: Torsionsnachweis:

Der JAN EBO-Anschluß mit statischer Typen- Hakenplatten sind ebene 10 mm dicke Beim einseitigen Anschluß eines Nebenträ-
prüfung [T1 ] durch das Prüfamt für Bau- Stahlbleche aus St 37 bzw.St 52, Platten- gers muß das Versatzmoment, durch das der
statik der Landesgewerbeanstalt Bayern typen siehe Tabelle 4.1.1 und 4.1.5. Hauptträger (Querträger) auf Torsinn be-
ist in der Lage, Querkräfte (Vertikal- Sie werden in mittige, 11 mm breite Säge- ansprucht wird, beim Nachweis des Haupt-
kräfte) und auch Längskräfte (Horizontal- schlitze des Nebenträgers eingelegt und trägers besonders berücksichtigt werden,
kräfte) zu übertragen. mit Stabdübeln an diesen angeschlossen. soweit nicht durch besondere Maßnahmen
ein Verdrehen verhindert wird. Die Wei-
Widerlagerplatten für Stützenanschlüsse terleitung der Kräfte aus dem Versatzmo-
sind wie Hakenplatten ebene, 10 mm dicke ment ist in der Regel nachzuweisen.
Stahlbleche.
Platten der Serie P-a/b- nach Tabelle
4.1.3 mit einem Schlitz oben (-a) oder
unten (-b): die Schlitzung ermöglicht die
räumliche Ausbildung von zusammenge-
steckten Widerlagern zu Eckstücken,
T-förmigen Abzweigen und Kreuzplatten für
4 Auflager (siehe Tabelle 4.1.6).
Platten der Serie P-v- nach Tabelle 4.1.2
sind nicht an bestimmte Stützenquer-
schnitte gebunden.

Widerlagerformteile für Querträger- und


Stützenanschlüsse bestehen aus der 8 mm
dicken Platte und aus dem 10 mm dicken
Hakenblech aus St 37 bzw. St 52.
Die Formteile der Serie D und DE nach Ta-
belle 4.1.4 und 4.1.5 sind nicht an be-
stimmte Stützenquerschnitte gebunden.

c) Verbindungsmittel:
Hakenplatten und ebene Widerlagerplatten
werden mit Stabdübeln 012 mm an die
Holzbauteile angeschlossen, für den An-
schluß der Widerlagerformteile an Quer-
träger und Stützen sind Sondernägel 0
4,0x60 mm der Tragfähigkeitsklasse III zu
verwenden. Für die Verbindungsmittel gel-
ten die Festlegungen in DIN 1052 Teil 2.

Berechnung
Die zulässigen Querkräfte (Auflagerkräfte
der Nebenträger) sind für JANEBO-Haken-
platten und -Widerlager in Tabelle 4.1.1
bis 4.1.5 angegeben.
Bei den Widerlagerformteilen mit Nagelan-
schluß gelten die angegebenen zulässigen
Belastungen nur für den Anschluß an Quer-
Tabelle 4.1.1. Hakenplatten Serie -H-. Zulässige Belastung Tabelle 4.1.4. Widerlager-Formteile Serie D. Zulässige Bela-
zul Q im Lastfall H für Trägerbreite BN >_ 154 mm1), Mindest- stung zul Q im Lastfall H für den Anschluß an Querträger,
höhe HN des anzuschließenden Trägers. sowie Loch(Nagel-)anzahl je Widerlager-Formteil.

Tabelle 4.1.2. Ebene Widerlagerplatten Serie P -v-. Tabelle 4.1.5. Hakenplatte Serie -HE 110- und Widerlagerform-
Zulässige Belastung zul 0 im Lastfall H für Stützenanschlüsse. teil Serie -DE 1-12-. Zulässige Belastung zul Q im Lastfall H
für Trägerbreite BN >_ 154 mmi) und Mindestträgerhöhe.

Tabelle 4.1.3. Ebene Widerlagerplatten Serie P -a/b-. Zu- Tabelle 4.1.6. Zusammengesteckte Widerlager zu Eckstücken (E),
l ässige Belastung zul 0 im Lastfall H für Stützenanschlüsse, T-förmigen Abzweigen (T) und Kreuzplatten für 4 Auflager (K).
Stützenbreite B = 160 oder 180 mm.
BOZE 1 1 Balken-Z-Profile dienen zum stirn-
seitigen Anschluß von Nebenträgern an
Hauptträger; verdeckt eingebaute Verbin-
der werden vorteilhaft auch für sichtbare
Holzkonstruktionen eingesetzt.
Die Profile des Typs SK aus Baustahl St
52-3 werden durch Warmverformung aus
Breitflachstahl hergestellt. Der Schwä-
chungskanal (SK) begrenzt die tragende
Länge des unteren Auflagerschenkels. Ein-
baufertige Profile sind mit den in Tabel-
le 4.2.1 angegebenen Abmessungen lager-
vorrätig.

Der Korrosionsschutz der Stahlteile muß


grundsätzlich DIN 1052 Teil 2, Tabelle 1
entsprechen. Profile aus dem Standardlie-
ferprogramm sind galvanisch verzinkt und
chromatiert. Oberkantenbündiger Anschluß eines Dek-
kenbalkens BN/HN =120/180 mm aus Nadel-
holz (Vollholz) an einen BSH-Hauptträger.
Ausführung
Die anzuschließende Auflagerkraft im Lastfall
Die Z-Profile sind, evtl. mit eingelasse- H beträgt QN = 5,0 kN.
ner Stirnplatte, in scharfkantige Voll-
holzbalken oder Brettschichtholzträger gewählt: BOZETT Stahl SK 156,
einzubauen (bei sichtbaren Konstruktionen Profilbreite B = 80 mm,
sollte, um eine weitgehende Rissefreiheit 2 Stabdübel Q 8 x 55 mm.
und Formstabilität zu erreichen, nur
Aus Tabelle 4.2.2 ergibt sich für
trockenes, kernfreies Vollholz oder
BNx HN = 120 x 180 mm und a1 = 24 mm:
Brettschichtholz verwendet werden).
zul QN = 4,46.120/100 = 5,35 kN und
zul Qz = 6,40 80/100 = 5,12 kN
Die Stirnenden der Nebenträger müssen
paßgenau (ohne Spiel) ausgeführt werden,
die Sägeschlitze zur Aufnahme des unteren
Auflagerschenkels dürfen höchstens 9 mm
breit sein. Hauptträger und Nebenträger
sind gegen Kippen und seitliches Ver-
schieben zu sichern.

Die Zugverankerung des unteren Auflager-


schenkels (Zuglasche) im Nebenträger
erfolgt durch 2 Stabdübel gemäß Tabelle
4.2.2; die Stabdübel müssen unterhalb und
oberhalb der Zuglasche mindestens 20 mm
i n das Holz einbinden. Zusätzliche Nägel
oder Holzschrauben (z.B. für Montagezwek-
ke oder zur Lagesicherung) können in der
Stirnplatte und im oberen Auflagerschen-
kel der Profile angeordnet werden.

Berechnung
Die nach DIN 1052 Teil 1 und Teil 2 rech-
nerisch ermittelten zulässigen Querkräfte
(= Auflagerkräfte der Nebenträger) für
Balken aus Vollholz und aus Brettschicht-
holz sowie die nach DIN 18800 Teil 1 er-
mittelten zulässigen Werte für die BOZETT
Stahlprofile sind in Tabelle 4.2.2 ange-
geben.

Die Aufnahme und Weiterleitung der Auf-


lagerkräfte (z. B. Torsionsnachweise bei
einseitigen Anschlüssen an den Haupt-
träger nach [41]) ist in jedem Einzelfall
nachzuweisen.
38
Anschluß der Integralverbinder auf Torsinn beansprucht wird, beim Nach-
Zum Anschluß an die Hauptträger dürfen weis des Hauptträgers besonders berück-
nur Sondernägel nach DIN 1052 Teil 2 der sichtigt werden, soweit nicht durch kon-
Tragfähigkeitsklasse III mit den den ein- struktive Maßnahmen ein Verdrehen verhin-
zelnen Integralverbindern zugeordneten dert wird. Dies gilt auch für zweiseitige
Nagelgrößen (dnxln) verwendet werden. Die Anschlüsse, bei denen sich die Auflager-
Nebenträger sind mit Stabdübeln nach DIN kräfte FN einander gegenüberliegender Ne-
1 052 Teil 2 mit 12 mm Durchmesser anzu- benträger um mehr als 20% unterscheiden.
schließen. Wird das Verdrehen durch konstruktive
Maßnahmen verhindert, so ist die Weiter-
Für Integralverbinder aus nichtrostendem leitung der Kräfte aus dem Versatzmoment
Stahl dürfen nur Nägel und Stabdübel aus nachzuweisen [41].
nichtrostendem Stahl verwendet werden.
Für Integralverbinder aus verzinktem Beispiel 4.3.1
Stahlblech dürfen keine Nägel und Stabdü- Beidseitiger Integralverbinderanschluß
bel aus nichtrostendem Stahl verwendet an einen Brettschichtholzträger
werden.
Bild 4.3.1. Trägeranschluß mit Integral-
verbinder. Bezeichnungen und Maße Alle vorhandenen Nagellöcher und alle
Stabdübellöcher der Interalverbinder sind
Die Verwendung und Berechnung von GH-In- mit Verbindungsmitteln gemäß Tabelle
tegralverbindern für Auflageranschlüsse 4.3.1 zu versehen.
von Voll- und Brettschichtholzbauteilen
bei Tragwerken mit vorwiegend ruhender Berechnung
Belastung wird durch Zulassungsbescheid
Es ist nachzuweisen, daß die zu übertra-
[Z6] geregelt. Die Verbinder bestehen aus
gende Anschlußkraft (Auf lagerkraft des
verzinktem Stahlblech mit 3 mm Blechdicke
Nebenträgers) die zulässigen Belastungen
oder aus nichtrostendem Stahl. Integral-
nach Tabelle 4.3.1 nicht überschreitet.
verbinder aus nichtrostendem Stahl dürfen
i n chlorhaltiger Atmosphäre, wie z.B.
Beim einseitigen Anschluß von Integral-
über gechlortem Wasser in Schwimmhallen,
verbindern muß das Versatzmoment
nicht verwendet werden.
M~ = FN BH/2, durch das der Hauptträger
Ausführung
Die Integralverbinder sind entsprechend
Bild 4.3.1 anzuordnen, die hierin ange-
gebenen Maße und alle Festlegungen in Ta-
belle 4.3.1 müssen eingehalten werden.
Die Nebenträger sind mit ihrer Oberkante
stets bündig mit der Oberkante der Haupt-
träger anzuschließen. Der Schwerpunkt des
Stabdübelanschlusses muß in der Stabachse
des Nebenträgers liegen.

Der Integralverbinder darf nicht über


Zwischenhölzer an den Hauptträger ange-
schlossen werden. Zwischen dem Stirnende
des Nebenträgers und dem Stirnblech des
I ntegralverbinders darf ein Zwischenraum
von höchstens 3 mm sein.

Maße der Nebenträger:


Die Breite BN muß mindestens 60 mm betra-
gen, die Höhe HN i st nach Tabelle 4.3.1
auszuführen.

Maße der Hauptträger:


Die Hauptträger müssen bei beidseitiger
Anordnung der Integralverbinder eine
Breite von mindestens BH = 2 s + 4 mm
(s = Nageleinschlagtiefe) aufweisen, bei
einseitiger Anordnung muß BH mindestens
der Nebenträgerbreite BN entsprechen. Die
Höhe HH des Hauptträgers ist unter Be-
rücksichtigung der Mindestrandabstände
der Nägel festzulegen.
Berechnung Beispiel 5.1.1.
Die Tragfähigkeit der Sparrenpfettenanker Abhebenachweis für eine Hallendachpfette
bei vorwiegend ruhender Belastung ist ( Koppelpfette) bei Windsogkräften im
gemäß DIN 1052 Teil 2, Abschnitt 7.3 Dachrandbereich nach DIN 1055 Teil 4
unter Berücksichtigung aller Quer-
schnittsschwächungen und Ausmittigkeiten
rechnerisch nachzuweisen.
Die statische Berechnung muß den Nachweis
der Nagelbelastung, den der Stahlblech-
formteile und den Querzugnachweis für die
Holzbauteile enthalten.

Die in Tabelle 5.1.1 angegebenen zulässi-


gen Zugkräfte für jeweils ein Paar mit GH
Bild 5.1.1. Anhängen eines rechtwinklig Sparrenpfettenankern RL ergeben sich aus
kreuzenden Balkens den Festlegungen in DIN 1052 Teile 1 und
2, DIN 18800 Teil 1 und aus den Querzug-
Sparrenpfettenanker sind winkelförmige nachweisen gemäß Abschnitt 2.
Stahlblechformteile, die vorwiegend zur Bei den Querzugnachweisen wurde, verein-
zugfesten Verbindung zweier sich im fachend und auf der sicheren Seite lie-
Grundriß rechtwinklig kreuzenden Balken gend, die am stärksten querzuggefährdete
aus Nadelholz (Vollholz) oder Brett- Fuge bezüglich der Trägerhöhe zugrunde
schichtholz eingesetzt werden. Sie eignen gelegt (a/H = 0,4).
sich zur Übertragung ständiger Lasten wie
z.B. beim Anschluß untergehängter Balken- Queranschlüsse mit a/H <0,2 sollen zur
lagen an Pfetten oder Binder und ebenso Aufnahme von Hauptlasten nicht ausgeführt
zur Befestigung bzw. Lagesicherung von werden [37]; aus dieser Bedingung ergeben
Dachbauteilen (Sparren und Sparrenpfet- sich die in Tabelle 5.1.1 angegebenen
ten) zur Aufnahme von Windsoglasten. Richtwerte für die den einzelnen Spar-
renpfettenankern zugeordneten größten
Sparrenpfettenanker bestehen aus verzink- Trägerhöhen. Bei kurzfristig wirkenden
tem Stahlblech (Stahlsorten St 37 und St Lasten (z.B. Windsogkräften) können dage-
52) mit 2 mm Blechdicke; bei Verwendung gen die angegebenen zul FZ-Werte des
i n Feuchträumen oder im Freien ist ein Lastfalles H auch bei größeren Trägerhö-
zusätzlicher Korrosionsschutz gemäß DIN hen in Rechnung gestellt werden (siehe
1 052 Teil 2, Tabelle 1 erforderlich. hierzu auch Abschnitt 2.1). Für den Abhe-
benachweis mit Berücksichtigung der Wind-
Ausführung sogspitzen nach DIN 1055 Teil 4 darf als
Die Sparrenpfettenanker sind, um Zusatz- „Tragkraft" der Sparrenpfettenanker der
beanspruchungen aus Verdrehen der Holz- 1,8-fache zulässige Wert des Lastfalles H
balken zu vermeiden, stets paarweise und angesetzt werden (siehe DIN 1052 Teil 2,
symmetrisch anzuordnen (am besten diago- Abschnitt 3).
nal versetzt). Wenn ausnahmsweise einsei-
tige Anschlüsse ausgeführt werden sollen
(z.B. gemäß Bild 5.1.5), sind die Balken
gegen Verdrehen zu sichern.

Der lichte Abstand zwischen zwei neben-


einanderliegenden Queranschlüssen soll >
2 • H betragen. Bei geringeren Abständen
i st die zulässige Querzugbelastung des
Holzes nach dem in Abschnitt 2 angegebe-
nen Berechnungsverfahren zu überprüfen.

Die Holzbreite muß bei einseitiger oder


diagonaler Anordnung der Sparrenpfetten-
anker > s und bei beidseitiger (gegen-
überliegender) Anordnung >_ 2 s betragen
(s = Nageleinschlagtiefe).

Der Anschluß der Sparrenpfettenanker


erfolgt mit Sondernägeln nach DIN 1052
Teil 2 der Tragfähigkeitsklasse III, die
Nagelrandabstände müssen DIN 1052 Teil 2
entsprechen.
40
5.2 Flachstahlanker

Flachstahlanker mit hakenförmigen Ausneh- Tabelle 5.2.1. GH-Profilanker. Abmessungen und zulässige Belastungen zul FZ für ein
mungen zum Einhängen in einbetonierte Ankerpaar bei beidseitiger Anordnung in Nadelholz (Vollholz) oder Brettschichtholz
Ankerschienen oder in Stahlträgerflansche gemäß Bild 5.2.1; Ankerschienen in Stahlbeton B251)
werden vorteilhaft für zugfeste Balkenan-
schlüsse an Stahlbeton- oder an Stahlbau-
teile entsprechend den Bildern 5.2.1 und
5.2.2 verwendet.
Die Anker aus Stahl St 37 (Materialdicken
3 mm) sind verzinkt; bei Verwendung in
Feuchträumen oder im Freien ist ein
zusätzlicher Korrosionsschutz gemäß DIN
1 052 Teil 2, Tabelle 1 erforderlich.

Ausführung und Berechnung


Die Einsatzmöglichkeiten und Ausführungs-
bedingungen entsprechen sinngemäß denen
der zuvor dargestellten Sparrenpfettenan-
ker.
Die in den Tabellen 5.2.1 und 5.2.2 ange-
gebenen zulässigen Zugkräfte für jeweils
ein Ankerpaar wurden analog wie beim
Sparrenpfettenanker rechnerisch ermit-
telt. Dabei sind in der Regel die zuläs-
sigen Lasten für die einbetonierten
Ankerschienen oder die Stahlspannungen in
dem durch die hakenförmigen Ausklinkungen
geschwächten Querschnitten maßgebend.
Die Aufnahme und Weiterleitung der Lasten
in den Beton- oder Stahlbauteilen ist in
jedem Einzelfall gesondert nachzuweisen.

Tabelle 5.2.2. GH T-Träger-Anker. Abmessungen und zulässige Belastungen zul Fz für


ein Ankerpaar bei diagonaler Anordnung in Nadelholz (Vollholz) oder Brettschichtholz
gemäß Bild 5.2.2

Bild 5.2.2. GH T-Träger-Anschluß an


Profilstahl-Überzug, Beispiel
42
Berechnung und Ausführung sprechenden Werksbescheinigung (z. B.
nach DIN 50049) zu verwenden.
Die zulässigen Zugkräfte der Spannschlös-
ser richten sich nach den entsprechenden
Der Korrosionsschutz der Spannschlösser
Werten für die Anschweißenden bzw. der
und Anschweißenden soll mindestens den
anzuschließenden Rundstahl-Zugstangen
Anforderungen der DIN 55928 (Korrosions-
mit i.d.R. geschnittenem Gewinde (Berech-
schutz von Stahlbauten) entsprechen.
nung der zulässigen Zugkraft nach DIN
18800 Teil 1).
Hinweis
Spannschlösser nach DIN 1478- s.Tabelle Sofern die Zugstäbe (z.B. Rundstahldiago- Spannschlösser für nicht genormte Gewin-
6.1.1 - bestehen aus der Spannschloßmut- nalen) im Spannungsquerschnitt mit höhe- degrößen (metrische Gewinde und Zollaus-
ter und zwei Anschweißenden nach DIN 1480 ren als den zulässigen Zugkräften für führungen) mit großen Durchmessern bei
mit Rechts- und Linksgewinde. Schrauben der Festigkeitsklasse 4.6 bzw. gleichzeitig hohen Werkstoff-Festigkeiten
Spannschloßmuttern bis M 48 sind aus Rohr / -Rau stahl St 37 ausgenutzt werden sollen, sind im einschlägigen Fachhandel erhält-
(Werkstoff St 35 nach DIN 1629), Spann- ) sind nur Spannschlösser mit einer ent- li ch.
schloßmuttern der Größen M 56 bis M 80
sind aus Rundstahl (Werkstoff St 50-2
nach DIN 17100) gefertigt.

Spannschloßmuttern nach DIN 1479 - siehe


Tabelle 6.1.2 - werden in der Regel ohne
Anschweißenden geliefert.
Sie bestehen aus Sechskant-Stahl mit min-
destens 330 N/mm2 Zugfestigkeit.

Geschmiedete Spannschlösser (offene Form)


nach DIN 1480- siehe Tabelle 6.1.3- mit
zwei Anschweißenden nach Tabelle 6.1.4
mit Rechts- und Linksgewinde.
Spannschlösser aus Stahl mit mindestens
330 N/mm2 Zugfestigkeit.

Anschweißenden. Evtl. erforderliche


Sechskantmuttern (z.B. als Kontermuttern)
mit Rechts- oder Linksgewinde sind beson-
ders zu bestellen.
BESISTA sind Ankerkörperzum Anschluß von
runden Zugstäben aus Stahl. Sie bestehen
aus einem Gußstück mit Gewindehülse und
gabelförmigen Augenstablaschen. Der anzu-
schließende Zugstab wird in die Gewinde-
hülse eingeschraubt, über die gabelförmi-
gen Augenstablaschen wird der Stabanker
durch einen Steckbolzen mit dem Anschluß-
blech (Knotenblech) der Konstruktion ver-
bunden.

Die Stabanker mit statischer Typenprüfung


[T2] durch das Prüfamt für Baustatik der
Landeshauptstadt Stuttgart sind nur für
vorwiegend ruhende Belastung bestimmt.

Werkstoffe
Bild 6.2.1. Bezeichnungen am Betschart-Sicherheits-Stabanker (BESISTA)
Anker: Gußeisen GGG 40.3 nach DIN 1693
Zugstab: St 37 bzw. St 52 nach DIN 17100
Bolzen: Schraubenstahl 10.9 nach
DIN 6914 oder St 52-3
Anschlußblech: St 37,St 52 nach DIN 17100
oder GGG 40 nach DIN 1693

Die möglichen Werkstoffkombinationen sind


in Tabelle 6.2.1 angegeben.

Der Korrosionsschutz soll mindestens den


Anforderungen der DIN 55928 (Korrosions-
schutz von Stahlbauten) entsprechen.

Maße
Die Maße der Stabanker, Anschlußbleche
und Bolzen sind in Tabelle 6.2.1 zusam-
mengestellt. Der erforderliche Randab-
stand 15 der Bohrungen für den Querbolzen
im Anschlußblech darf nicht unterschrit-
ten werden. Die Höhe des Anschlußbleches
sollte mindestens der Ankerhöhe ent-
sprechen.

Berechnung
Die zulässigen Zugkräfte der BESISTA sind
für die verschiedenen Werkstoffkombina-
tionen in Tabelle 6.2.1 angegeben.
Der Nachweis des Zugstabes, des Gußankers
mit Querbolzen und des Anschlußbleches im
Bereich des Querbolzens ist durch die Ty-
penprüfung erbracht. Der Nachweis der
Weiterleitung der Kräfte im Anschlußblech
und im Zugstab, falls dieser am anderen
Ende nicht wieder durch einen Gußanker
angeschlossen wird, ist in jedem Einzel-
fall gesondert zu führen.

Besondere Hinweise
Der Zugstab muß so weit in die Gewinde-
hülse des Ankers eingeschraubt sein, daß
sein Gewindeende am „Kontrolloch" des An-
kers sichtbar wird.
Die Stabanker dürfen in keiner Weise ver-
formt werden.
Grundsätzlich sind nur die vom Hersteller
mitgelieferten Bolzen zu verwenden.
44

Das RODAN-Zugstabsystem besteht aus rungen für den Bolzen ist einzuhalten, wieder durch ein RODAN-Ankerteil ange-
dem Rundstab mit aufgerolltem oder ge- schlossen wird) und in der Innenlasche
schnittenem Gewinde, den beiden Gußan- Beispiele für verschiedene Formen der i st in jedem Einzelfall gesondert zu
kerteilen sowie individuell gefertigten Innen- I nnenlasche (Augenplatte) sind in der führen.
laschen. Der Zugstab wird in die Ankerteile RODAN-Informationsmappe enthalten.
eingeschraubt, diese werden über die ga- Besondere Hinweise
belförmigen Augenstablaschen durch Bolzen Berechnung Der Rundstab ist mindestens mit der vol-
mit den an der Konstruktion angeschweiß- Die zulässigen Zugkräfte des RODAN- len Gewindelänge in das Gußankerteil ein-
ten Innenlaschen verbunden. Zugstab-Systems sind in Tabelle 6.3.1 zuschrauben. Das Justieren im eingebauten
angegeben. Zustand erfolgt durch Drehen des Stabes
Das RODAN-Zugstab-System mit statischer Die Typenprüfung beinhaltet den Nachweis mit Hilfe zweier Maulschlüssel.
Typenprüfung [T3] durch das Regierungs- des Rundstabes, des Bolzens, des Gußan- Grundsätzlich sind nur komplette, vom
präsidium Karlsruhe darf nur bei vorwiegend kerteiles, der Innenlasche sowie der Muf- Hersteller gelieferte Zugstabsysteme ein-
ruhender Belastung verwendet werden. fe. Der Nachweis der Weiterleitung der schließlich der Anschlußteile und Bolzen
Kräfte im Rundstab (falls dieser nicht zu verwenden.
Werkstoffe
Ankerteil: GGG 400 nach DIN 1693
Rundstab: St 52 nach DIN 17100
Bolzen: Stahl 9 S Mn Pb 28K bzw.
für RDA > 30 Stahl 45 S 20
nach DIN 1651
I nnenlasche: St 37 nach DIN 17100

Der Korrosionsschutz soll mindestens den


Anforderungen der DIN 55928 (Korrosions-
schutz von Stahlbauten) entsprechen.

Maße
Die Maße der Ankerteile, der Innenlaschen
und der zugehörigen RODAN-Muffen sind in
Tabelle 6.3.1 angegeben.
Die Maße der Innenlaschen können bis auf
die vorgegebene Dicke tL frei gewählt
werden.
Der erforderliche Randabstand r der Boh-
7. Normen, Verzeichnisse, Literatur

7.3 Literatur

Prüfbericht Nr. Ty 1/91, Landes- Bücher (siehe auch Folge 1) Veröffentlichungen


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