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Sl Eco.Drive ttr2010
Ilektromotoren bewegen die Welt: Staubsauger,
lf PC-Gebläse, Rolltrepp"en, Fensterheber, Fahrst"tih-
ht. oder ICE-Tiiebköpf". Nur Autos werden bisher
:: \'erbrennungsmotoren angetrieben, obwohl die nur Elektromotoren in extrem kurzer, nahezu
- ris 25 Prozent der investierten Energie verwerten - im scheibenförmiger Bauf orm lassen sich
'. =ensatz zu Elektromotoren, die es auf g0 bis 95 Prozent platzsparend zwischen Motor und Getriebe
.-rgen. Mit den zu erwartenden Fortschritten bei der auf dessen Eingangswelle ideal in das An-
-.:terieentwickiung soll sich das ändern. triebskonzept eines Parallelhybriden inte-
Im Grunde sind Elektromotoren Wandler, die elek- grieren. lm Bild unten das Beispieldes BMW
---sche in mechanische Energie umformen. Hergestellt Active Hybrid 7, einem Mildhybrid, beidem
-id die dazu notwendige Kraft durch den Stromfluss der 15-kW-Elektromotor den V8-Benziner
.- Spulen und den dadurch erzeugten Magnetfeldern. im Drehzahlkeller lediglich unterstützt. ln
diesem Fall handelt es sich um eine perma-
- -ese üben eine Kraft auf Gegenfelder aus, die entweder
.--rch Dauermagnete oder aber weitere, elektromagne- nenterregte Synchronmaschine. Das Hy-
sch induzierte Felder entstehen. Eine Drehbewegung Eleldromolol für Parallel- bridkonzept teilt das BMW-Flaggschiff mit
..sst sich in solcher Konstellation erzielen, sobald ein hybrid von ZF-Sachs dem Mercedes S 400 Hybrid.
:.lagnetfeld gehäusefest ist - man spricht vom Stator -,
.i:s andere dagegen auf einer Achse drehbar gelagert ist. (O Hochellizienter BMW-V8-
lieser Part wird als Rotor bezeichnet, der bei allen Elek- Benzinmolor (330 kWi650 Nm)
.omotoren den treibenden Teil darstellt. Um eine per- O E-Maschine 15 kW210 Nm)
:ranente Drehbewegung zu erhalten, müssen Magnet- O Achtgang-Aulomatikgelriebe
::ider freilich durch entsprechende Schaltungstricks @ Hochleistungseleklronik
luasi um die Rotorachse wandern. Noch vor 25 Jahren O Hochspannungsleilung zum
:riffen die E-Mobilisten auf konventionelle Gabeistapler- Akkumulator im Kollenaum
.\ntriebstechnik zurück, also auf Gleichstrommotoren
kombiniert miI24 oder 4B Volt - jeweils ein Vielfaches
der Bordbatterie-Spannung.
Heutige automobile Anttiebe stellen an den Elekttomotot
jedoch andete spezilische Anlotdetungen. Neben seinem
prinzipbedingt hohen Start-Drehmoment kommt es dar-
auf an, einen möglichst weiten Drehzahl- und Geschwin-
digkeitsbereich abzudecken. Und für einen hohen Wir-
kungsgrad sollte der Betriebsstrom möglichst klein sein,
da andernfalls, wie in jedem Leiter, die Widerstandsver-
luste steigen. Im Gegenzug dazu muss die Spannung
dann hoch sein. Dass sich damit die Leitungsquer-
schnitte verringern lassen, ist ein gewollter Nebeneffekt,
denn massive Kupferleitungen würden auch Kosten und
Leistungsgewicht nach oben treiben. Das war schon den
E-Auto-Entwicklern klar, als sie im BMW Elekto-Dreier
[1989) die Spannung mit der damals neuen NaS-Batterie
auf 187 Volt und im legendären E1 (1991) auf immerhin
120 Volt anhoben. Und die Vision A von Mercedes mit
Elektroantrieb baute 1993 bereits auf über 500 Volt. Elektronotot plus
Gleichstrom-Motoren, die Urform in frühen E-Mobi- Getriebe bilden eine
len, sind auf mechanisch wechselnde Kontaktierung kompakte Bauein-
(Kommutatoren) angewiesen, die die Rotorwicklungen heit zwischen den
mit Strom von sich ständig ändernder Polarität versor- Bädern eines E-Autos
gen müssen. Als Partner fungiert der Stator, meist ein
Permanentmagnet, oft aber auch ein (fremderregter)
Elektromagnet, der dann meist in Reihe mit der Rotor- Beim Aufbau einer Fertigungskapazität in Gifhorn für zunächst bis zu 60 000
wicklung geschaltet ist. Man spricht dann vom Reihen- Elektromotoren im Jahr setzt Continental zunächst au{ fremderregte Syn-
schlussmotor. In jedem Fall aber bedeutet das Bauauf- chronmotoren. Die längere Bauform dieses Motorentyps fällt bei der Anwen-
wand und Verschleiß der Kontakte. dung für elektrische Achsantriebe weniger ins Gewicht. Dazu bietet er über
In der Fülle möglicher Varianten haben sich deshalb nahezu alle Betriebszustände einen guten Wirkungsgrad. lnsbesondere las-
mittlerweile Iängst kontaktlose Drehstrommotoren eta- sen sich s0 beim Einsatz in batteriebetriebenen Autos Vorteile im Bereich
bliert, die solchen Verschleiß kaum kennen. Sie nutzen höherer Drehzahlen nutzen, da
die quasi ,,natürliche" Drehbewegung des Dreiphasen- hier durch die Erregerstromrege-
Wechselstroms aus dem Netz wie bei leistungsstarken lung die Gegeninduktivität redu-
stationären Motoren, beispielsweise Werkzeugmaschi- ziert werden kann. Zur Serienpre-
nen, üblich. Im Auto, das sich aus dem Gleichstrom miere kommt der von Continental
einer Batterie versorgt, muss der Drehstrom allerdings entwickelte Motor im kommen-
erst an Bord erzeugt werden. Dazu formen Wechselrich- den Jahr in der Elektroflotte eines
l:
ter die Spannung in eine dreiphasige Wechselspannung bislang nicht genannten europä- \.
um - ein Aufwand, den allerdings der enorme Fort- ischen G roßserienherstellers.
f[ Eco-orive ll/2010
W
Rotor mit
Wicklungspaketen
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