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BI Chinonplatz, Pressemitteilung vom 29.9.

2008

Wunschdenken

Es ist eine menschliche Schwäche, Nachrichten immer so zu interpretieren, wie man sie gerne
hören oder lesen würde. Die Objektivität wird oft von der eigenen Meinung erheblich
beeinflußt.
So auch geschehen bei der Reaktion der Klotzbefürworter auf die Nachricht, daß nicht immer
auf europäischer Ebene ausgeschrieben werden müsse. Das ist richtig, aber überträgt man die
Begründung der Vergabekammer Hessen des Falles Wiesbaden auf den Chinonplatz, so
entsteht folgerichtig die Begründung wieso der Verkauf des Chinonplatzes an Scholz
zwingend auf europäischer Ebene hätte ausgeschrieben werden müssen.

Im Vertrag mit Scholz war von mehr als nur Gleichklang der Interessen die Rede. Hier war
genauestens festgeschrieben was zu bauen sei, wie es zu bauen und zu betreiben sei. Wie groß
die Läden sein sollten und was dort angeboten werden darf und was nicht. Der Vertrag zum
Verkauf des Grundstückes beinhaltet diese sämtlichen Details aufs genaueste. Die seinerzeit
vorliegenden Grundrisszeichnungen waren Vertragsbestandteil. Darüber hinaus gab es die
Verpflichtung das Grundstück erst dann veräußern zu dürfen, wenn das Fachmarktcenter
abgenommen und eröffnet sei. Für den Fall eines Verstoßes durch Scholz war eine
Vertragsstrafe vorgesehen.

All diese Bedingungen sind im Kaufvertrag mit Scholz geregelt, auf dem gleichen Stück
Papier. Das ist weit mehr als bloßer Interessengleichklang zwischen der Kommune und dem
privaten Investor und deshalb ist das Europäische Vergaberecht maßgebend.

Der Fall Chinonplatz liegt völlig anders als der bezeichnete Vorgang in Wiesbaden. Brüssel
hat die Beschwerde der BI-Chinonplatz angenommen und geprüft. Sie wird zur Zeit bearbeitet
und zu gegebener Zeit dort entschieden. Die zur Zeit bestehende Rechtsunsicherheit ist
vermutlich einer der Gründe, warum sich am Chinonplatz seit Monaten nichts mehr bewegt.

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