HStA Hannover, Hann.74 Göttingen K"Nr.

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Pr. Bov. 20.Jun 1829

Wohlgeborner Herr!
Hochzuehrender Herr Amtmann !

Ew. Wohlgeboren gnädigstem Befehle zu gehorsamen, geben wir hiermit

Auskunft über den Bestand und Betrieb unserer Fabrik vom 2. Juni 1828
bi~ 1~ Juni 1829.

A. Den Bau und die Verbesserungen der Fabrik betreffend.

Ist weiter nichts geschehen, als daß im Monat August Presse und Bütte
in der neuen Fabrik vollendet sind. Es sind demnach gegenwärtig zwey
Bütten zur Arbeit. Sind aber eigentlich nur als eine zu betrachten,
indem nur beständig zwey Manschen bey der einen oder andern arbeiten;
je nach dem es die Umstände erfordern. Und ist hieraus nur der Vortheil
ergangen, daß die Waare gleichförmig gut und besser wie früher wird,
indem jetzt in der alten Fabrik die Masse ununterbrochen zu feiner
Waare, in der neu angelegten zu ordinairer gemahlen und bearbeitet
wird. Ferner, daß nicht der sämmtliche Halbzeug braucht nach der
obern Fabrik geschafft zu werden.
Da bis jetzt alle Kräfte zu der neuen Fabrik verwandt sind, um solche
nur erst einiger maaßen in gehörige Thätigkeit zu setzten, so hat
die alte Fabrik sich beynahe so sehr abgenutzt, daß sämmtlich Gewerke
(aus einem Holländer, zwey Loch Geschirr und zwey Pressen nebst
einer Bütte bestehend) keine zwey Jahre mit bloßem Repariren zu er­
halten sind, sondern ganz neu von Grund auf müssen angelegt werden.
Ferner haben unsre Maschinen bis jetzt den Grad der Vollkommenheit
noch nicht erreicht, den sie erreicht haben müßten, indem es uns
an Mitteln fehlt. Außerdem fehlt es uns auch an einem Gebäude, worin
wir hinlänglichen Vorrath von Lumpen lassen könnten.

B. Verbesserung der Waare

Diese beruhet theils in der feinern und bey weitem mühsamern Bear­
beitung, theils darin, daß sich die neu angelernten Gesellen und
Arbeiter in ihrer Arbeit täglich vervollkommnen.

C. An rohem Material sind verbraucht

1. 500 Centner Lumpen

2. 200 " altes hanfenes Harztau
3. 200 " an anderen Materialien
D. Es sind in der Fabrik 10 Arbeiter beschäftigt.

E. Es sind 56000 Stück Preß späne verfertigt.

Davon sind versandt in
Hannover 1600 Stück
nach
Daenemark 1500 "
Holstein 1000 "
Hamburg 9000 "
Meklenburg 1300 "
Sachsen 10000 "
Braunschweig 2000 "
Preußen 20000 "

Auf dem Lager haben wir 10000 Stück

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Beschwerlich für uns ist es, daß wir vom Ctr. Preßspäne 2 Ggr. Aus­

gangs-Zoll zu geben haben. Denn diese Abgabe beläuft sich jährlich

auf 50 Rhtll.

Dürften wir Sie, Hochzuehrender Herr Amtmann, unterthänigst ersuchen,

sich deswegen für uns bey der Hochlöblichen Landesregierung zu

verwenden ?

Denn es erschwert uns wirklich den Handel ein wenig.

Mariaspring, den 21. Juni 1829 Ganz unterthänigst

Gebrüder Hasenbalg