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Berlin

Mein Gesprch, meine Lieder, mein Hass und mein Glck, mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurck, meine Sonne und Schatten, Zweifel, die ich hab'; an dir und in mir bis zum letzten Tag. Deine Straen, wo ich fliehe, stolper' und fall', deine Wrme, die ich brauch', die ich spre berall. Verkauf dich nicht, Berlin, jung bist du nicht, du alterst so schnell, buckelst zu sehr, trgst an den Geldern der Freier so schwer. Die werden geh'n, dich sterben seh'n, Berlin, Geliebte Berlin. Deine Ecken und Winkel, deine Hfe ungezhlt, wo der Dreck und die Armut nach Vernderung bellt, dein Rausch am Morgen riecht nach Haschisch und nach Bier, und Rotz fllt gelassen auf Gassen von dir. Deine Mrkte, die Weiber, ihre Ruhe, ihre List und manchmal ein Witz, der mich in den Magen trifft. Verkauf dich nicht ... Deine Huser mit Fluren, wo man prgelt, wo man lacht, wo man, wenn's dunkel wird, neue Mitbewohner macht. Deine Rume, in denen der Schlaf ungern kommt, weil die Luft zum Atmen fehlt, wo der Sensenmann wohnt,

doch wo du frei sein erfhrst in dieser groen Stadt, obwohl sie einengt und presst und viele Mauern hat. Verkauf dich nicht ... Mein Gesprch, meine Lieder, mein Hass und mein Glck, mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurck. Dein halbtoter Bahnhof, wo ich unter denen steh', die morgen, schon morgen in bess're Stdte geh'n. Wo ich dich verlassen will, immer wieder, immer noch, ich schaff' den Sprung auch... Verkauf dich nicht ... (Text und Musik: Klaus Hoffmann, , , )

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