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Geschichte Brief Ich will weder der Frsten Zustimmung zu der Wahl noch die Krone.

Verstehen Sie die markierten Worte? Ich will Ihnen das Licht darber so kurz und heil als mglich schaffen. Die Krone ist erstlich keine Krone. Die Krone, die ein Hohenzoller nehmen drfte, wenn die Umstnde es mglich machen knnten, ist keine, die eine, wenn auch mit frstlicher Zustimmung eingesetzte, aber in die revolutionre Saat geschossene Versammlung macht, [...] sondern eine, die den Stempel Gottes trgt, die den, dem sie aufgesetzt wird, nach der heiligen lung von Gottes Gnaden macht, weil und wie sie mehr denn 34 Frsten zu Knigen der Deutschen von Gottes Gnaden gemacht und den letzten immer der alten Reihen gesellt. Die Krone, die die Ottonen, die Hohenstaufen, die Habsburger getragen. kann natrlich ein Hohenzoller tragen; sie ehrt ihn berschwenglich und mit tausendjhrigem Glanze. Die aber, die Sie - leider - meinen, verunehrt berschwenglich mit ihrem Ludergeruch der Revolution von 1848, der albernsten, dmmsten, schlechtesten, wenn auch gottlob nicht der bsesten dieses Jahrhunderts. Einen solchen imaginren Reif. aus Dreck und Lettern gebacken, soll ein legitimer Knig von Gottes Gnaden, und nun gar der Knig von Preuen sich geben lassen, der den Segen hat. wenn auch nicht die lteste, doch die edelste Krone, die niemandem gestohlen ist. zu tragen [...] Ich sage es Ihnen rund heraus: soll die tausendjhrige Krone deutscher Nation, die 42 Jahre geruht hat, wieder einmal vergeben werden, so bin ich es und meinesgleichen, die sie vergehen werden, und wehe dem, der sich anmat, was ihm nicht zukommt. Quelle:(Leopold von Ranke, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelms IV mit v. Bunsen, Leipzig 1874, S. 174)

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