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Das Herz
1. Die vier Innenräume des Herzens
Das Herz ist ein Hohlmuskel mit vier verschiedenen Innenräumen. Es wird unterteilt in zwei
Herzhälften,
• Linke Herzhälfte
• Rechte Herzhälfte
die von der Herzscheidenwand (Septum) vollständig getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in
Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel) unterteilt.
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• Kapillare → Austauschgefäße zwischen Arterien und Venen
• Venen → die Venen sind zum Herzen hinführende Gefäße
4. Welche Aufgaben erfüllen rechter Vorhof, rechte Herzkammer, linker Herzvorhof, linke
Herzkammer?
Über die untere und obere Hohlvene gelangt
sauerstoffarmes Blut in den rechten Vorhof (Atrium)
und von dort aus über die rechte Kammer (Ventrikel)
in die Lunge. Dort wurde es mit Sauerstoff angereicht
und strömt als sauerstoffreiches Blut über die
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Lungenvenen und den Linken Vorhof, von dort aus in die Linke Kammer und dann über die
Aorta in den Körperkreislauf.
6. Das Herz arbeitet nach dem Alles oder Nichts Prinzip. Was bedeutet diese
Aussage?
Herzmuskeln sind elektrisch nicht gegeneinander isoliert, deshalb gibt es für die
Erregungen keine Grenzen. Eine Erregung erfasst immer alle Herzmuskelzellen. Reiz
erzeugt entweder eine gleichstarke oder gar keine Kontraktion = Alles oder Nichts
Prinzip
Für eine ungestörte Herztätigkeit ist es wichtig, dass die Elektrolyte im Blut nicht zu
niedrig und nicht zu hoch konzentriert vorliegen.
Kalzium
Ca2+ -Ionen sind wichtig für die Muskelkontraktion. Während des Aktionspotentials
geben Ca-Kanäle eine große Menge Kalzium von außen in die Zelle und setzt den
Kontraktionsmechanismus in Gang. Es kommt also nur dann zur einen
Muskelkontraktion, wenn genug Ca2+ vorhanden ist.
Kalium
Ist zu wenig Kalium (Hypokaliämie) in der umgebenen Flüssigkeit des Herzens
vorhanden, kommt es leichter zur Erregungsbildung und –ausbreitung. Dadurch kann es
zu Herzrhythmusstörungen mit Extrasystolen bis hin zum Kammerflimmern kommen.
Zu viel Kalium im Blut (Hyperkaliämie) kann es umgekehrt zu einer Lähmung des
Herzens bis hin zum Stillstand führen, Eine mäßige Hyperkaliämie steigert allerdings
die Erreggungsbildung und-leitung.
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• Minderung der Herzleistung = Herz schlägt langsamer
• Kontraktionskraft = mindert die Kraft des Herzmuskels
• Schlagfrequenz = Erregungsleitung wird verlangsamt
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Anatomie / Krankheitslehre
Das Herz
1. Beschreiben Sie die folgenden Herzuntersuchungen und die Rückschlüsse, die der Arzt
aus den Ergebnissen ziehen kann.
a) EKG = Elektrokardiogramm
Messungen der elektrischen Herzströme
Ruhe EKG / Langzeit- EKG (24Std.)
Belastungs- EKG („Fahrradfahren“)
Abklärung: Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörung
b) Ultraschall
-Phonokardiogramm = Darstellung der Herztöne
Abklärung: Herzklappenfehler, Myokardiopathien (Herzmuskelerkrankung)
-Echokardiogramm = „Herzecho“ Darstellung des Herzens im Ultraschall
-mit Zusatzfunktion „Doppler“ Darstellung der Blutströme (Funktionsdiagnostik)
unter Belastung (Fahrradfahren) = Stressecho
Abklärung: Veränderung des Herzens, z.B. die Größe
-TEE (trans esophagus echo), Ultraschallsonde wird geschluckt, von der Speiseröhre aus lässt
sich vor allem der linke Vorhof (Atrium) gut beurteilen.
Abklärung: z.B. Verengung der Kranzgefäße
c) Röntgen
„Thorax“ = Beurteilung der Herzgröße
Abklärung: Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie (zu schneller Pulsschlag)
d) Kernspin / MRT/MNR(Schnittbildverfahren unter Nutzung eines Magnetfeldes)
Erkennen von wasser- und fettreichen Gewebe, als helle Fläche
Wasserstoffarmes Gewebe sowie schnellströmende Blutanteile als dunkle Fläche
Abklärung: Ödeme, Blutungen, Nekrosen
e) Herzkatheter Untersuchung
Einführung eines dünnen, mit Kochsalzlösung gefüllten Schlauches von der Armvene aus
direkt ins Herz.
-Kleiner Herzkatheter = Rechtsherzkatheter
Zugang: venös
Hämodynamik – Messungen der Blutströmung rechts
Druckmessungen im Lungenkreislauf
-Großer Herzkatheter = Linksherzkatheter
Zugang: arteriell (Leistenarterie)
Hämodinamik – Messungen der Blutströmung links
Koronardiagnostik, Koronarangiographie
Abklärung: z.B. vor Herz OPs auf Herzfehlern, Gefäßverengungen, Blutgasanalyse
f) Koronarangiographie = Röntgenuntersuchung
Kontrastmittel wird über einen Katheter direkt in die Koronararterien gespritzt.
Darstellung der Herzkranzgefäße in Form einer schnellenAufnahmeserie in mehreren Ebenen.
Abklärung: akute Koronarinsuffiziens, Koronararterienembolie, Herzinfarkt,
Rhytmusstörungen.
g) MyokardszintigraphieLokale Durchblutungsstörungen werden mit der Gabe (Injektion) von
radioaktiven Substanzen nachgewiesen.
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2. Erklären Sie bitte die Abkürzung PTCA!(Durchführung und Ziel)
PTCA = percutane transluminale Coronar-angio-plastie
Eingeführte Methode zur instrumentellen Erweiterung arteriosklerotisch verengter
Koronararterien mittels eines Ballonkatheters .
Über die Arteria femuralis wird unter Röntgenkontrolle ein Führungskatheter in der linken oder
rechten Koronararterie eingebracht und zunächst die Stenose (Einengung) mit Kontrastmittel
dargestellt. Nach vorschieben eines Führungsdrahtes (ein Stent = Drahtgeflecht um die
Koronargefäße offen zu halten) zur richtigen Platzierung des Ballonkatheters, wird im Bereich
der Stenose der am Ende des Katheters befindliche Ballon aufgeblasen (Ballondilatation)
Dadurch wird die betreffende arteriosklerotische Plaque an den Gefäßen zusammendrückt, was
in der Regel zu einen freien Blutdurchfluss führt.
• Beim aorto-koronaren Venen Bypass (ACVB) werden dem Patienten ein oder
mehrere Venenstücke entnommen (meist aus der Vena saphena magna, eine Blutader
aus der Innenseite des Unter- bzw Oberschenkels) und zwischen dem herznahen
Abschnitt der Aorta und den Koronararterien distal (weit entfernt von) der Engstelle
oder des Verschlusses eingesetzt.
• Alternativ kann die hinter dem Brustbein verlaufende Arteria thoracica interna distal
abgetrennt und hinter der Engstelle der Koronararterie neu eingepflanzt werden
(Mammaria-Bypass)
(a),aortokoronarer Venenbypass
(b).Mammaria-koronarer Bypass
b.
a.
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4. Wie unterscheiden sich supraventrikulären von den ventrikulären
Extrasystolen?
Bei Extrasystolen treten Herzschläge außerhalb des regulären Grundrhythmus auf. Nach dem
Entstehungsort unterscheidet man supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen.
Supraventrikuläre Extrasystole
Haben ihren Ursprung oberhalb des His-Bündels im Sinusknoten, AV- Knoten oder
Vorhofmyokard (Atrium) Sie kommen bei Gesunden als auch bei Herzkranken vor.
Eine Behandlung ist nur bei gehäuften Auftreten direkt hintereinander erforderlich, da
dann die Gefahr eines Vorhofflatterns (250-300 Schläge/Min.) oder Vorhofflimmerns
(>300 Schläge/Min.) besteht.
Ventrikulären Extrasystole
Können von allen Teilen des Kammermyokards (Ventrikel) oder dem His-Bündel
ausgehen. Wiederholen sie sich häufiger, liegt oft eine organische Herzkrankheit z.B
Koronare Herzkrankheit vor, und es droht ein lebensgefährliches Kammerflimmern.
Behandlung Medikamente oder Elektroschocks.
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5. Wann bekommt ein Patient einen Herzschrittmacher und wie funktioniert das Gerät?
Ein Herzschrittmacher wird bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt, wenn der
Sinusknoten nicht richtig arbeitet und die Weiterleitung nicht mehr richtig funktioniert.
Ein Herzschrittmacher ist ein Steuerungszentrum rhythmisch wiederkehrender
Funktionen, das nach geordneten Strukturen seinen Rhythmus aufzwingt.
Funktion:
Gerät zeichnet Daten auf und passt die Herzfrequenz an
Über die dünnen Kabel erhält das Herzschrittmacher-Aggregat laufend Informationen über den
Herzrhythmus und überprüft dann durch Vergleich
mit seinen programmierten Daten, ob das Herz zu
langsam oder zu schnell schlägt und ob die Funktion
regelmäßig oder unregelmäßig ist. Daten über
Rhythmusstörungen werden gespeichert. Wenn z.B.
der Herzschrittmacher eine zu langsame Herzfrequenz
feststellt, gibt er elektrische Signale ab, die über die
Elektroden zum Herzen geleitet werden und es zu
schnellerem Schlagen anregen. Die Batterie, die die
erforderliche Energie liefert, hält etwa 5-12 Jahre, je
nach Beanspruchung. Dann wird ein
Aggregatwechsel erforderlich.
Programmierung und Anpassung durch den spezialisierten Arzt
Alle Daten, die der Herzschrittmacher speichert, können vom Arzt mit einem speziellen Gerät
abgerufen werden. Zu dem Gerät gehört ein Magnetkopf, der auf die Haut über dem
Herzschrittmacher gelegt wird und dort die gewünschten Daten empfängt und weiterleitet.
Anhand dieser Daten kann der Arzt dann die weitere Behandlung und auch die Einstellungen
des Schrittmachers genau auf die Bedürfnisse des Trägers anpassen.
4. Was ist eine Herzinsuffizienz? Grenzen Sie bitte die dekompensierte von der
kompensierten Herzinsuffizienz ab!
Herzinsuffizienz ist eine Herzmuskelschwäche = geringes Herzminutenvolumen. Die in
1Min.
Aus dem Herzen ausgetriebene Blutmenge ist zu gering.
Kommt es zu Versorgungsproblemen des Herzens, sterben Herzmuskelzellen an
Sauerstoffmangel und der Herzmuskel wird geschwächt. Kann das Herz die zur Versorgung des
Körpers erforderliche Pumpleistung nicht mehr erbringen, spricht man von einer
Herzinsuffizienz. Ist die rechte Herzseite betroffen = Rechtherzinsuffizienz, ist die linke
Herzseite betroffen = Linksherzinsuffizienz, betrifft es das gesamte Herz = Globalinsuffizienz
Kompensierte Herzinsuffizienz
Bei der kompensierten Herzinsuffizienz kann das Herz über verschiedene
Anpassungsmechanismen die Pumpleistung noch so weit aufrechterhalten, dass bei den
gewöhnlichen Belastungen des täglichen Lebens nur geringe Beschwerden auftreten.
Dekompensierte Herzinsuffizienz
Dekompensiert ist die Herzinsuffizienz, wenn die Zeichen der Herzschwäche auch bei leichten
Belastungen ausgeprägt sind. Aufgrund der verminderten Pumpleistung des Herzens muss der
Sauerstoffgehalt des Blutes von den Geweben stärker als normal ausgeschöpft werden. Dadurch
reichert sich im Blut sauerstoffentladenes blaufarbiges Hämoglobin an. Es entsteht eine Zyanose
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(bläuliche Verfärbung der Haut). Die Herzinsuffizienz kann so stark ausgeprägt sein, das es zur
Atemnot (Dyspnoe)und zu Wassereinlagerungen (Ödemen) kommen kann.
5. Was versteht man unter der Abkürzung KHK und welche Symptomatik ergibt sich aus
dem Krankheitsbild?
Von einer KHK = Koronare Herzkrankheit (Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf
des Myocards und Sauerstoffangebot) spricht man, wenn sich in den Koronararterien
Ablagerungen angesammelt haben und diese die Gefäßwände verengen. Diese
Herzkranzgefäßverengungen (Koronarstenosen) werden z.B. durch
Blutstoffwechselstörungen und Rauchen stark gefördert. Es fließt dann weniger Blut
durch die Koronararterien, und die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels wird
schlechter. Ein Engegefühl in der Brust gehört deshalb genau so zu diesem
Krankheitsbild, wie der Herzinfarkt oder der plötzliche Herztod
.
• Herzrhytmusstörungen
• Angina pectoris
• Herzinfarkt
• Herinsuffizienz
• Plötzlicher Herztod
8. Erklären Sie die Ursachen, Symptome und Therapie der Angina pectoris!
Welche Gefahr ergibt sich für den Patienten aus dem Krankheitsbild?
Angina pectoris (Brustenge)
Ursachen: Arteriosklerose in den Koronararterien (Verkalkung und Verfettung)
Symptome:
Schmerzen und ein Engegefühl in der Brust, Atemnot oder ein dumpfes Ziehen in der
Herzgegend, das sind Anzeichen für eine Angina pectoris. Die auftretenden Schmerzen können
Sekunden bis hin zu einigen Minuten andauern. Die Symptome sind äußerst vielfältig und
werden häufig fehlinterpretiert.
Therapie:
Bei Anfall Sofortmaßnahme = Nirtoglyzeringabe führt innerhalb von 2-5
Minuten zur Beschwerdefreiheit oder –linderung (Wichtiger
Abgrenzungspunkt zum Herzinfarkt.
Bekämpfung der Risikofaktoren
Medikamentengabe z.B.
• Nitrate, führen durch eine Erweiterung der Herzkranzgefäße zu einer
besseren Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff.
• Beta-Rezeptoren-Blocker, entlastet das Herz und sparen Sauerstoff.
• Kalziumantagonisten senken den Verbrauch von Sauerstoff.
Wird eine Angina pectoris festgestellt, so ist es wichtig, dass die Faktoren, die zu einer
arteriosklerotischen Einengung der Herzkranzgefäße geführt haben, behandelt werden. Wird
dieser Teil der Behandlung vernachlässigt oder übersehen, so kann das Risiko für einen
Herzinfarkt nicht verringert werden.
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9. Eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland ist der Herzinfarkt? Wie entsteht er?
Symptpmatik? Therapie? Risikofaktoren / Komplikationen?
Herzinfarkt
Bei einem akuten Herzinfarkt verschließt ein Blutgerinnsel eine Herzkranzarterie.
Arteriosklerotische Ablagerungen (Plaques) brechen auf. Durch diese Risse und Brüche in den
Ablagerungen kommt es zu einer Anlagerung von Blutplättchen (Thrombozyten), die einen
Thrombus (Blutgerinnsel) bilden. Dieser Vorgang ist nichts anderes als ein
Reparaturmechanismus, der beim Verschluss einer Wunde abläuft. Der Vorgang der
Blutgerinnung für innere und äußere Wunden wird hier näher beschrieben. Der Thrombus kann
sich lösen und ein Herzkranzgefäß verstopfen. Bei einem Herzinfarkt stirbt in der Regel
Muskelgewebe ab (irreversibel), das hinter dem undurchlässigen Blutgefäß liegt und lange
nicht mit Sauerstoff versorgt worden ist.
Symptome
Schmerzen in Brust, Arm, Schulter, Hals, Kinn, Rücken, Bauch. Engegefühl in der Brust,
Übelkeit, Erbrechen, Todesangst, blasses Gesicht, kalter Schweiß, Atemnot,
Kreislaufzusammenbruch
Therapie
Sofortmaßnahmen Zu den Maßnahmen, die sofort, noch im Notarztwagen, eingeleitet werden
gehört:
• Gabe von Morphinpräparaten zur Schmerzlinderung
• Gabe von Sauerstoff über eine Nasensonde
• Gabe von Nitraten
Die medikamentöse Therapie orientiert sich an der individuellen gesundheitlichen Situation des
Betroffenen. Im Krankenhaus wird die begonnene Therapie fortgesetzt.
Beta-Rezeptorenblocker
verlangsamen die Herzfrequenz und die Kontraktionsgeschwindigkeit. So wird der Bedarf des
Herzmuskels an Sauerstoff reduziert und das Herz kann besser mit dem vorhandenen
Sauerstoff auskommen.
ACE-Hemmer
hemmen Substanzen, die normalerweise für die Einlagerung von Wasser in Körpergewebe und
zur Gefäßverengung führen, und wirken sich so positiv auf die Sauerstoffversorgung aus.
Heparin
vermindert das Wachstum des Thrombus und verhindert die Entstehung neuer Gerinnsel.
Thrombolytika
sind Medikamente, die einen Thrombus aktiv auflösen können. Diese Maßnahme ist
entscheidend für die Therapie des akuten Herzinfarktes
Risikofaktoren
Zu ihnen gehören u.a. Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Übergewicht, Kaffeetrinken,
Rauchen, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Stress und in der Familie vorkommende
Herzerkrankungen.
Komplikationen
Herzrythmusstörungen, kardiogener Schock, Papillarmuskelabriss Muskel der die Herzklappen
hält), Herzruptur (Einriss der Herzwand), Herzklappeninsuffizienz, Thrombosen, Embolien.
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