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Wiedervereinigung: Whrungs-, Wirtschafts- und Sozialunion: 18.01.

2011 Zwischen Bonn und Ost-Berlin laufen im Frhjahr 1990 die Vorbereitungen fr eine Wirtschaftsunion der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland auf Hochtouren. Die Verfechter einer schnellen Whrungsunion wollen die gnstige auenpolitische Konstellation nutzen. Auch angesichts der anhaltenden Strme von bersiedlern sehen sie sich zu raschem Handeln gezwungen. Die Botschaft auf den Spruchbndern der Demonstranten in der DDR ist eindeutig: "Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!" Am 18. Mai unterzeichnen die Finanzminister der beiden deutschen Staaten den Vertrag ber die Schaffung einer Whrungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, den sogenannten Staatsvertrag.

Unter Hinweis auf den maroden Zustand der DDR-Wirtschaft pldieren jedoch viele Wirtschaftsexperten - vom Sachverstndigenrat bis zum Bundesbankprsidenten - dafr, die DDR nicht gleichsam ber Nacht dem Wettbewerb mit der westdeutschen und internationalen Konkurrenz auszusetzen. Eine schnelle Whrungsunion sei eine "Rosskur", der die DDR-Betriebe wegen ihrer weit geringeren Produktivitt nicht gewachsen seien. Eines der umstrittensten Themen ist der Umtauschkurs von DDR-Mark in D-Mark. Die Wirtschaftsverbnde halten eine Whrungsumstellung im Verhltnis 1:1 fr untragbar.

Mit der Whrungs-, Wirtschafts und Sozialunion bernimmt die DDR zum Stichtag 1. Juli 1990 groe Teile der Wirtschafts- und Rechtsordnung der Bundesrepublik. Auch in der DDR gilt nur noch die D-Mark als Zahlungsmittel. Lhne, Gehlter, Renten, Mieten und andere "wiederkehrende Zahlungen" werden 1:1 umgestellt. Bei Bargeld und Bankguthaben sind die Regelungen komplizierter. Kinder unter 14 Jahren knnen bis zu 2.000 DDR-Mark im Verhltnis 1:1 umtauschen, 15 bis 59jhrige bis zu 4.000 DDR-Mark, wer lter ist, 6.000 DDR-Mark. Darber hinausgehende Betrge werden im Verhltnis 2:1 umgestellt. Mit der bernahme des wirtschafts- und sozialpolitischen Systems der Bundesrepublik und der Einfhrung der D-Mark als alleinigem Zahlungsmittel ist die wirtschaftliche Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik praktisch vollzogen.

((ke) Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Abrufbar im Internet : http://www.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/Wiedervereinigung/wirtschaftsWaehrungsUn dSozialunion.html . 18.01.2011)

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