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WS 2008/09, 16.1.2009
Tsunamis und Schlammfluten – Bedrohung der nordchilenischen Küstenstädte
Friedrich Hawemann
Durch die unmittelbare Nähe der nordchilenischen Küstenstädte zur Subduktionszone und der
Küstenkordilliere kam es in der Geschichte immer wieder zu katastrophalen Tsunamis und
Schlammfluten. Die Untersuchung der relevanten Prozesse und deren Faktoren geben die Möglichkeit,
den Schaden durch Frühwarnsysteme sowie Schutzeinrichtungen in Grenzen zu halten.
In der Subduktionszone vor der chilenischen Küste werden immer wieder tsunamigene Erdbeben
generiert. Das Erdbeben im Jahre 1960 von Valdivia erzeugte einen Tsunami, der eine Höhe von bis zu
25m erreichte. Die gesamte chilenische Küstenlinie wurde getroffen, etwa 2000 Menschen starben. Auf
der anderen Seite des Pazifiks traf der Tsunami auf Japan, erreichte eine Höhe von 9m und tötete 169
Menschen. Der überregionale Schaden des Ereignisses macht deutlich, dass ein multinationales
Frühwarnsystem nötig ist. Die Vernetzung von Tiefwasserseismometern, Messinstrumenten auf Bojen
sowie GPSStationen an Land ermöglichen eine schnelle Prognose nach einem Seebeben. Die Stadt
Antofagasta wurde mit sieben Lautsprechersystemen ausgestattet, die die Bevölkerung warnen.
Entscheidend für den Erfolg einer Evakuation ist die Akzeptanz des Systems in der Bevölkerung sowie
die Entfernung der Tsunamiquelle zur betroffenen Stadt. Da sich Tsunamiwellen im Pazifik mit etwa
750 km/h ausbreiten, ist das Zeitfenster für die Evakuation direkt von dem Ort des Seebebens
abhängig.
Die Stadt Antofagasta liegt in der hyperariden Atacamawüste, in der Niederschlag oft jahrelang
ausbleibt. Beim Auftreten des El NinoPhänomens sind jedoch bis zu 70 Liter Regen innerhalb weniger
Stunden möglich. Diese Wassermassen ermöglichen das Mobilisieren von unkosilidiertem Gestein in
der Küstenkordilliere. Die entstehenden Schlammfluten folgen der Gravitation und beschleunigen
durch die mehreren hundert Meter Höhenunterschied, bis sie die Stadt erreichen. Dort bewegen sich die
Schlammströme aufgrund der Trägheit weiter fort und richten großen Schaden an Häusern und
Infrastruktur an. 1991 betrug der Schaden durch Schlammströme nach den massiven Niederschlägen
vom 18. Juni 50 Millionen USDollar. In Folge dessen wurden in den letzten Jahren Talsperren mit
zehn bis 40 Metern Breite gebaut, um die Energie der Schlammströme zu verringern, bevor sie die
Stadt erreichen.
Quellen zum Vortrag
Literatur
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Webseiten
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http://www.ngdc.noaa.gov/hazard/tsu_db.shtml (Zugriff am 5.1.2009, Tsunamidatenbank mit runup
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http://es.wikipedia.org/wiki/Aluvi%C3%B3n_de_Antofagasta_de_1991 (Zugriff am 10.1.2008,
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http://www.scielo.cl/scielo.php?pid=S071602082000000200002&script=sci_arttext (Zugriff am
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