SEMINARARBEIT IN SYNTAX
Einleitung
1. Morphologische Beschreibung..........................................................................................................4
1.1. Partizip I.....................................................................................................................................4
1.2. Partizip II...................................................................................................................................5
2. Syntaktische Beschreibung................................................................................................................6
2.1. Partizip I......................................................................................................................................6
2.1.1. Notwendige Partizip I Verbindungen..............................................................................6
2.1.2. Freie Partizip I Verbindungen.........................................................................................6
2.2. Partizip II....................................................................................................................................7
2.2.1. Notwendige Partizip II Verbindungen.............................................................................7
2.2.2. Freie Partizip II Verbindungen........................................................................................7
3. Gebrauch von Partizipien...................................................................................................................9
4. Zusammengesetzter Satz..................................................................................................................10
5. Partizipialkonstruktionen.................................................................................................................11
5.1. Attributive Partizipialkonstruktionen........................................................................................11
5.2. Nicht-attributive Partizipialkonstruktionen..............................................................................13
Beispiele...............................................................................................................................................16
Zusammenfassung................................................................................................................................2
4
Literaturverzeichnis.............................................................................................................................25
2
Einleitung
Die größte syntaktische Einheit ist der Satz. In der linguistischen Literatur gibt es sehr viele
Deutungen dessen, was unter einem Satz zu verstehen ist.Saätze sind sprachliche Einheiten, die
relativ selbstständig und abgeschlossen sind. Sie erscheinen in sehr unterschiedlicher Form.Man
unterscheidet: einfachen Satz, zusammengesetzten Satz und Satzäquivalent.
Ich werde mich nur mit satzwärtigen Partizipionalkonstruktionen, bzw. mit dem zusammengesetzten
Satz, beschäftigen.
Zusammengesetzter Satz besteht mindestens aus zwei Teilsätzen. Zusammengesetzte/ komplexe
Sätze sind Konstruktionen, die als Satzverbindung, Satzgefüge oder Periode erscheinen.
Satzgefüge besteht aus Teilsätzen, zwischen welchen eine (grammatische) Abhängigkeit besteht (d.h.
mindestens ein Teilsatz ist einem anderen grammatisch untergeordnet). Den untergeordnetenTeilsatz
bezeichnet man als Nebensatz. Zusammen mit den Nebensätzen werden im Folgenden auch
satzwärtige Infinitiv-und Partizipialkonstruktionen behandelt (die sich zwar formal von den
Nebensätzen unterscheiden, ihnen aber funktional äquivalent sind).
Ich werde mit der morphologischen und dann mit der syntaktischen Beschreibung der Partizipien,
bzw. Partizipialkonstruktionen, anfangen. Da man satzwärtige Partizipialkonstruktionen auch
Partizipialsätze nennt, werde ich mich mit dem zusammengesetzten Satz als nächstes befassen.
Partizipialkonstruktionen kommen als Gliedteile und als Satzglied vor. Also, wurde der Gebrauch als
Nächstes behandelt.
Die Beispiele für mein Thema habe ich aus dem Buch von Hermann Hesse „Der Steppenwolf“
herausgenommen.
3
1. Morphologische Beschreibung
In der deutschen Sprache unterscheidet man nach den morphologischen Merkmalen drei infinite
Verbformen: Infinitiv – PartizipI – Partizip II
1.1. Partizip I
Laut Helbig/Buscha (2001;98) wird das Partizip I durch das Anhängen von –d an den Infinitiv
gebildet:
arbeiten-d, kommen-d
In Verbindung mit einem finiten Verb ist das Partizip I in der Form unveränderlich.Die verbalen
Kategorien (Tempus, Modus, usw.) werden durch das finite Verb getragen:
Das Partizip I hat kein syntaktisches Subjekt bei sich. Sein logisches Subjekt wird in der Regel durch
das Subjekt des finiten Verbs ausgedrückt:
Mit Ausnahme des Subjekts hat das Partizip alle notwendigen (valenzbedingten) Glieder bei sich:
Das Partizip kann auch durch freie (valenzunabhängige) Glieder erweitert sein:
In Verbindung mit einem Substantiv übernimmt das Partizip I die adjektivischen Merkmale für
Genus, Kasus, Numerus, Deklinationsart und Komparation.
Man vergleicht die Genusformen von Partizip I als Prädikativ und als Attribut:
4
Oft ist das attributtive Partizip erweitert durch notwendige (valenzbedingte) und freie
(valenzunabhängige) Glieder:
1.2. Partizip II
1. wird das Partizip II bei den regelmäßigen Verben durch das Anhängen von –t an den
Verbstamm (nach stammauslautendem –t oder –d.-et), bei den unregelmäßigen Verben durch
das Anhängen von –en an den Verbstamm und Veränderung des Stammvokals gebildet:
regelmäßige Verben:
verkaufen: verkauf-t
verarbeiten: verarbeite-t
unregelmäßige Verben:
versprechen: versproch-en
versinken: versunk-en
2. Bei den Verben, die auf der ersten Silbe betont werden, ist neben den Suffix –(e)t bzw. –en,
zur Bildung des Partizip II das Präfix ge- notwendig. Das Präfix steht bei einfachen Verben
und bei Verben mit einem untrennbaren Erstteil am Wortanfang:
arbeiten: ge-arbeit-et
langweilen: ge-lang-weil-t
und bei den Verben mit untrennbaren Erstteil und den Verbstamm zwischen dem Erstteil und dem
Verbstamm:
aufstehen: auf-ge-stand-en
untergehen: unter-ge-gangen
3. In Verbindung mit einem finiten Verb ist das Partizip II – wie das Partizip I- in der Form
unveränderlich; in Verbindung mit einem Substantiv übernimmt es die adjektivischen
Formenmerkmale:
5
Sein Bild ist gelungen -sein gelungenes Bild
2. Syntaktische Beschreibung
2.1. Partizip I
Im beschränktem Maße verbindet sich mit dem Partizip I eines Vollverbs das Kopulaverb sein (noch
enger begrenzt die Kopulaverben ) werden und bleiben:
Vielfach handelt es sich aber um den Gebrauch adjektivischer PartizipienI als Prädikativ:
In notwendiger Verbindung mit einem Partizip I stehen auch einige Vollverben, wie z.B. nennen,
bezeichnen als, erklären für, halten für, finden. Das Subjekt des Partizips ist identisch mit dem
Objekt des finiten Verbs. Als Partizip können nur Verben auftreten, die eine
sein- Verbindung zulassen:
Verbindungen eines finiten Verbs mit einem Partizip I sind gewöhnlich freie Verbindungen zweier
Vollverben, für die es keine syutaktischen Beschränkungen gibt. Die Bedeutung des Partizips in
der Verbindung ist aktivisch. Es besteht Zeitgleichheit mit dem finiten Verb. Das Subjekt des
Partizips entspricht gewöhnlich dem Subjekt des finiten Verbs:
Übereinstimmung der Subjekte gibt es auch bei einem, durch notwendige (valenzabhängige)
und/oder freie Satzglieder, erweiterten Partizip I (Partizipialkonstruktion):
Die Kinder zogen, indem sie fröhlich lärmten, auf den Sportplatz.
Wenn das Partizip nicht auf ein Verb zurückführbar ist, handelt es sich um ein Adjektivadverb:
2.2. Partizip II
Mit dem Partizip II eines Vollverbs verbinden sich die Vollverben haben,sein, werden.Nur eine
kleine Gruppe Verben kann sich als Vollverb mit einem Partizip II verbinden. Das Subjekt des
Partizips ist zumeist identisch mit dem Akkusativobjekt:
Ein gemeinsames Subjekt haben nur die adverbialen Verbindungen mit finitem Kommen:
Er kommt gerannt.
Während das Partizip I Gleich-oder Nachzeitigkeit mit dem finiten Verb ausdrückt, steht das Partizip
II gewöhnlich im Verhältnis der Vorzeitigkeit zum finitem Verb. Eine Ausnahme machen nur die
durativen transitiven Verben, die auch Gleichzeitigkeit ausdrücken können (und damit die passive
Entsprechung zum Partizip I darstellen):
Von zwei Locks gezogen(,) fuhr der Zug in den Bahnhof ein.
Der Zug, der von zwei Locks gezogen wurde, fuhr in den Bahnhof ein.
Wenn ein Partizip II nicht auf ein Verb zurückführbar ist, handelt es sich um ein Adjektivadverb:
8
3. Gebrauch von Partizipien
Während das Partizip I in der Partizipialkonstruktion aktivische Bedeutung hat, kann das Partizip II
aktivische und passivische Bedeutungen haben- entsprechend einer unterschiedlichen syntaktischen
Ableitung:
(1) Das Team aufgrund seiner vorbildlichen Leistung ausgezeichnet, feierte den Erfolg.
Das Team aufgrund seiner vorbildlichen Leistung ausgezeichnet worden war, feierte den Erfolg.
Das Team feierte den Erfolg. Das Team war...ausgezeichnet worden.
Das Team feierte den Erfolg. X hatte das Team...ausgezeichnet.
In (1) Partizip II hat hier passivische Bedeutung und ist das Vorgangspassiv abgeleitet/ das
Oberflächensubjekt des Partizips entspricht einem Objekt in der zugrunde liegenden aktivischen
Struktur.
In (2) hat das Partizip II aktivische Bedeutung und ist über das Perfekt Aktiv abgeleitet / das
Oberflächensubjekt des Partizips entspricht einem Subjekt in der zugrunde liegenden Struktur.
Das Mädchen, frisch gewaschen und gekämmt, setzte sich an den Frühstückstisch.
(a) Das Mädchen, das sich frisch gewaschen und gekämmt hatte, setzte sich an den
Frühstückstisch.
(b) Das Mädchen, das frisch gewaschen und gekämmt worden war, setzte sich an den
Früstückstisch.
9
In (a) entsteht das Partizip (mit aktivischer Bedeutung) über das Zustandsreflexiv, in (b) entsteht es
(mit passivischer Bedeutung) über das Vorgangspassiv.
Dies ist aber mit allen Partizipien möglich, die wie ein Adjektiv gebraucht werden können, wie z.B.:
Der Betrunkene, der Verliebte, die Schlafende, der Geprüfte, das Spannende...
4. Zusammengesetzter Satz
Die Parataxe, oder die Satzverbindung ist Reihung von Hauptsätzen (zwei oder mehrere), die
einander gleichwertig sind.
Die Hypotaxe, oder das Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz und einem, oder mehreren
Nebensätzen oder satzwertigen Infinitiven und Partizipien. Auch Nebensätze können untereinander
subordinativ verbunden werden (= ein Nebensatz ist in einen anderen eingebettet).
Ein Satzgefüge wird bei Engel (1999:363) „komplexer Hauptsatz“ genannt.“Unter einem komplexen
Stz verstehen wir einen Satz, in den mindestens eine satzartige Konstruktion – als Satzglied oder als
Attribut – eingebettet ist.“ Als satzartige Konstruktion fasst Engel alle Konstruktionen, deren
Struktur von einem zentralen Verb bestimmt wird (Nebensätze, Infinitiv- und bestimmte
Partizipialkonstruktionen).
Der Ersatz eines Nebensatzes durch eine Partizipialkonstruktion ist in der Regel nur bei Identität der
Subjekts im Hauptsatz und Nebensatz möglich.
10
Der Arzt las ein Buch, überladen mit fremden wissenschaftlichen Termini.
5. Partizipialkonstruktionen
Partizipialkonstruktionen sind niemals valenzbedingt und können folglich auch nicht Subjekte oder
Objekte des übergeordneten Satzes vertreten. Obwohl die Partizipialkonstruktionen im Verhältnis zu
den, ihnen entsprechenden NS nicht-explizite Konstruktionen sind und als offene, undifferenzierte
Formen oft mehrere syntaxische und semantische Interpretationen zugleich zulassen, lassen sich
unter syntaktischem Aspekt drei Subklassen unterscheiden:
Eine ärztliche Behandlung, aufbauend auf einer eindeutigen Diagnose, hätte den Patienten gerettet.
(ist nicht transformierbar in: Aufbauend auf einer eindeutigen Diagnose(,) hätte eine ärztliche
Behandlung den Patienten gerettet.)
Der Schriftsteller, 1960 in Berlin geboren, hat einen neuen Roman veröffentlicht.
(ungrammatischer Satz: 1960 in Berlin geboren(,) hat der Schriftsteller einen neuen Roman
veröffentlicht.)
Sie hat (zumeist direkt, in seltenen Fällen indirekten) Anfangskontakt mit einem Substantiv (seltener:
mit einem substantivischen Pronomen):
Der Schriftsteller, zu Hause gemieden und im Ausland übersehen wurde, war nach 1900 völlig
isoliert.
(ist transformierbar aus: Der Schriftsteller, der zu Hause gemieden und im Ausland übersehen wurde,
war nach 1900 völlig isoliert.)
Eine ärztliche Behandlung, die auf einer eindeutigen Diagnose aufbaut, hätte den Patienten gerettet.
11
Der Schriftsteller, der 1960 in Berlin geboren (worden) ist, hat einen neuen Roman veöffentlicht.
Eine auf einer eindeutigen Diagnose aufbauende ärztliche Behandlung hätte den Patienten gerettet.
Der in Hamburg angekommene Arzt besuchte sofort seinen Freund.
Nachdem er in Hamburg angekommen war, besuchte der Arzt sofort seinen Freund.
Nach seiner Ankunft in Hamburg, besuchte der Arzt sofort seinen Freund.
Innerhalb der nicht-attributiven Partizipialkonstruktionan unterscheiden sich die adverbialen und die
nebenprädikativischen Partizipialkonstruktionen.
Bei Konstruktionen mit Nebenprädikat handelt es sich um zwei Geschehen (das Geschehen in der
Partizipialkonstruktion ist akzessorisch zum Geschehen im übergeordneten Satz):
Der Autor unterscheidet(,) vom 19. Jahrhundert angefangen(,) mehrere Phasen in der Entwicklung
der modernen Kunst.
Die Sportler zogen(,) Fahnen schwenkend(,) in ads Stadion ein.
Bei Konstruktionen mit adverbialer Partizipialkonstruktion handelt es sich um ein Geschehen. Sie
lassen unterschiedliche semantische Möglichkeiten zu:
1. modal:
12
Indem der Autor falsche Begriffe auf die Wirklichkeit anwandte, entstellte er sie.
(Falsche Begriffe auf die Wirklichkeit anwendend(,) entstellte sie der Autor.)
2. temporal:
Während er eine dickeZigarre rauchte, entwickelte er seinen Plan.
(Eine dicke Zigarre rauchend(,) entwickelte er seinen neuen Plan.)
3. kausal:
Weil das Kind das Gewitter fürchtete, lief es schnell nach Hause.
(Das Gewitter fürchtend(,) lief das Kind nach Hause).
4. konzessiv:
Obwohl von seinen Freunden gewarnt, verließ er sein Versteck. (konzessiv)
Von seinen Freunden gewarnt, verließ er sein Versteck. (kausal)
5. konditional:
Partizipialkonstruktionen in konditionaler Funktion sind auf die geschriebene Sprache beschränkt
außer einer Anzahl von Phrasen, die im Sprachgebrauch zu festen Wendungen geworden sind.
Gelegentlich kommen die Subjunktoren falls, wennund sofern vor. In solchen festen Wendungen
wird das Pronomen man als implizites Subjekt vorausgesetzt. (Djukanovic:73) Hier ist die
Gleichheit der Subjekte in der Konstruktion im Hauptsatz nicht erforderlich. Zum Beispiel:
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, muss man drei Tropfen nehmen./nehme man drei Tropfen.
Nach der Vergangenheit meiner Frau befragt, konnte ich kaum etwas berichten.
Wenn gewünscht, bringen wir ihnen den Apparat ins Haus.
13
Laut Helbig/Buscha (2001; 587)
Die Partizipialkonstruktionen die semantischen Beziehungen nicht explizit signalisieren, sind oft
mehrdeutig und können- abhängig vom Kontext- manchmal semantisch unterschiedlich
interpretiert werden:
Durch das Referat angeregt(,) meldete sich der Abgeordnete zur Diskussion.
Nachdem der Abgeordnete durch das Referat angeregt worden war, meldete er sich zur
Diskussion. (temporal)
Weil der Abgeordnete durch das Referat angeregt worden war, meldete er sich zur Diskussion.
(kausal)
Die folgenden Beispiele werden aus dem Buch von Hermann Hesse „Der Steppenwolf“
entnommen:
Attributive Partizipialkonstruktionen:
1. „Nun ja“ sagte er, „ich komme wegwn des Zimmers, das sie zu vermieten haben.
2. Er habe nur darum gebeten, seine Ankunft nicht polizeilich zu melden, da ihm, einen
4. Auf dem gröseren Tisch zwischen den vielen Büchern und Schriften stand häufig ein
Blumenstrauß, dort trieb sich auch ein Aquarellierkasten herum, der aber stets voller Staub
war, ...
5. Eine Strohumflochtene Flasche war meistens mit italienischem Rotwein gefüllt, den er in der
ich...
7. Er nahm mich mit in sein Zimmer, wo es stark nach Tabak roch, ...
14
8. Er zog vor unserer Zugängerin, einer braven Frau, den Hut jedesmal...
9. Erst wurde Händel gespielt, eine edle und schöne Musik, ...
10. Auf einem Parkettboden, den zu betreten man sich scheut, stehen da zwei Schemel...
11. Schade war es um das Jetzt und Heute, um all diese ungezählten Stunden und Tage, die ich
verlohr, die ich nur erlitt, die weder Geschenke noch Erschütterungen brachten.
12. Da stand gegenüber, jenseits der Gasse, in der Finsterniss eine alte graue Steinmauer, die ich
immer gerne sah, sie stand immer so alt und unbekümmert da...
13. Vielleicht waren diese paar Stammgäste, die ich vom Sehen alle kannte, richtige Philister und
hatten zu Hause...
14. Immer hatte diese Art von Musik, so sehr ich sie verabscheuerte, einen heimlichen Reiz für
mich.
Partizipien die satzwertig sind, wenn andere Glieder zu ihnen treten:
15. Ich stand einen Augenblick schnuppernd, roch an der blutigen grellen Musik,...
16. Prüfend blickte ich zu der alten Mauer hinüber, heimlich wünschend, der Zauber möge
wieder beginnen.
17. Der Mann könnte hierüber lang und unterhaltend sprechen...
18. Der Mensch ist eine aus hundert Schalen bestehende Zwiebel, ein aus vielen Fäden
bestehendes Gewebe.
19. Ich nahm dies schwer betäubende Mittel nur dann, wenn körperliche Schmerzen mich bis
23. Und als ich nun schmerzend auf diese Anspielung anging und anmeldete, ...
24. Die wenigen Male, die ich damals antraf, schien er auffallend lebendig und verjüngt...
25. Zugleich erkannte ich, dass nicht Weltverachtung, sondern Selbstverachtung die Basis
eines Pessimismus sei, denn so schonungslos und vernichtend er vor Institutionen reden
konnte, nie schloß er sich aus.
26. Scherzend deutete ich auf diese Anspielung...
15
Adverbiale Partizipialkonstruktionen:
(Partizipialkonstruktionen als Satzglied in der Funktion freier Umstandsangaben)
Modalangabe:
27. Die Hausfrau schenkte den Kaffee vollends ein, mit einem tief leidenden Gesicht, dann
29. Sie behandelte mich so schonend, wie ich es nötig hatte, und so spöttisch, wie ich es nötig
hatte.
30. Halt, trink nicht so rasch.
32. Der alte Mann bewegte den strengen Kopf etwas nach forn, und indem sein harter, amtlich
34. „Ach“, sagte ich bittend, „lass lass dich doch von mir einladen!
35. Sie schüttelte das nur mit einem Zucken der Augenbrauen von sich, sah mich zwingend an
Kausalangabe:
37. Genau so sehnten sich die von ihm verachteten und verhöhnten Zeitungsleser nach der
idealen Zeit vor dem Kriege zurück, weil das bequemer war, als aus dem erlittenen zu
lernen.
38. Dann setzte ich mich zu ihr aufs Bett, hielt ihre Hand, bat sie leise zu reden, da man uns
40. Von diesen Naturen sind sehr viele vollkommen unfähig, jemals den realen Selbstmord
16
41. Nehmen wir, da dies sich von selbst anbietet, eben jenes sein Verhältnis zum
44. Da diese Sache mit dem Unterlassen der polizeilichen Meldung mir nicht gefiel, wollte
ich wenigstens erfahren, was die Tante über den Fremden wisse.
45. Ich saß sehr gerne hier, da diese Araukarie so schön roch...
Temporalangabe:
46. Nachdem ich die innerste Bestimmung nach der Natur erkannte, zog es mich in die innigste
Sehnsucht...
47. Als ich zu Ende gelesen hatte, fiel mir ein, daß ich vor einigen Wochen einmal in der Nacht
ein etwas sonderbares Gedicht aufgeschrieben hätte, das ebenfalls vom Steppenwolf
handelte.
48. In die Rehe bin ich doch so verliebt; wenn ich doch jetzt bloß eins fände!
49. Eines Tages, nachdem ich wieder einmal vergeblich Straßen und Plätze nach dem Mann
51. Als der Tanz zu Ende war, allzu früh, zog das schöne Sammetmädchen sich zurück, und
Abschiedfeierns, ...
53. „Dann“, sagte Mozart friedlich, „würde ich dir vorschlagen, noch eine von meinen
55. Als der Redner seine Kanzel bestieg und seine Ansprache begann, enttäuschte er manche
Zuhörer, ...
56. Nachdem ich nun denn so vorgegriffen habe, erübrigte es sich, noch weiter über die
sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir in meiner kindischen Seele so windig
weh und ehlend, dass ich...
58. Kaum hatte ich den Schluck Elsässer genommen, so spührte ich, dass ich heut noch nichts
schon verschwunden.
61. Während ich trank, sah ich das Profil des jungen Mannes, es sah so bekannt und reizend
aus.
Konditional:
62. Wenn Faust den unter den Schullehrern berühmten, von Philister von Schauer
erreichen.
64. Und manchmal, wenn ich in irgendeinen Moderestaurant zwischen allen den eleganten
Lebemann- und Hochstapelfiguren meine Onesteps tanzte, so kam ich mir wie ein
Verräter an allem vor, was mir je im Leben ehrwürdig und heilig gewesen war.
65. Wenn ich sämtliche Werke von Bach und Heydn im Kopf habe und die gescheitesten
Sachen darüber sagen kann, so ist damit noch keinen Menschen gedient.
66. Wenn er klug wäre, so würde er über den Maler und den Professor einfach lachen.
67. Wenn er verrückt wäre, so würde er ihnen ihren Goethe ins Gesicht schmeißen.
68. Wenn ich aber mein Blaserohr nehme und einen zügigen Shimmy spiele, so mag der
Shimmy gut oder schlecht, er wird doch den Leuten Freude machen.
69. Wenn ich eine Weile ohne Lust und ohne Schmerz war und die laute fade Erträglichkeit
sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir in meiner kindischen Seele so
windig weh und ehlend, dass ich die verrostete Dankbarkeitsleiter dem schläfrigen
Zufriedenheitsgott ins zufriedene Gesicht schmeiße und...
18
70. Wenn Harry sich selbst als Wolfsmenschen empfindet und aus zwei feindlichen und
Spruch sagt. „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“, dann vergisst erden Mephisto
und eine ganze Menge anderer Seelen, die er ebenfalls in seiner Brust hat.
73. Wenn er seine Lieblinge unter den Unsterblichen anbetet, etwa Mozart, so sieht er ihn
niemand!
Konzessiv:
75. Ob sein Manuskript eines einführenden Vorwortes bedurfe, sei dahingestellt.
76. Obgleich ich über das Leben des Steppenwolfs sehr wenig weiss, habe ich doch allen
mich getürmt standen, obwohl nichts mehr mich zu locken, mit Freude und Hoffnung zu
machen imstande war, graute mir doch unaussprechlich...
82. Obwohl ich nicht glaube, dass du damals so ein Musterknabe warst...
83. Obwohl ich in jenen paar Tagen des Wartens niemals daran zweifle, dass meine Freundin
ihr Wort halten werde, war ich am letzten Tag doch sehr erregt und ungewiß.
19
84. Trotzdem war ich damit zufrieden, alleine diese Art zu tanzen...
85. Wenn solche Achmähartikel mich auch nicht ärgern können, manchmal machen sie mich
doch traurig.
86. Auch mit ihr tanzte ich nun leichter, freier und fröhlicher, wenn auch nicht so unbeschwert
begutachtet...
88. Sie war kaum weniger hübsch als Maria, wenn auch nicht so blühend und erlöst, und an
Elliptische Partizipialkonstruktionen
Absoluter Akkusativ
92. Er saß da, Zigarette im Mund, sah den Gästen zu...
93. ...bald darauf hörte ich sie miteinander die Treppe hinab und ausgehen, lebhaft und sehr
Natur lief.
95. Einmal geschah es nachts, dass ich im Wachliegen plötzlich Verse sagte, Verse viel zu
schön und viel zu wunderlich, als dass ich daran hätte denken dürfen...
96. Attila Schmelzle, seinen Hut in der Hand, stieß der Borobudur sein Skulpturengebirg in die
Lüfte.
97. ...erschreckte mich ein Mensch, ein einsamer später Heimkehrer mit müdem Schritt, eine
20
98. Im Licht der nächsten Laterne versuchte ich seine Standarte zu lesen, sein rotes Plakat an
alltägliche...
100.Er hat darum an Stelle der Macht die Majorität gesetzt, an Stelle der Gewalt das Gesetz, an
21
Zusammenfassung
22
Literaturverzeichnis:
Primärliteratur:
Sekundärliteratur:
23