Forum Elisabeth Rieping
(http://www.erieping.de/forum/showthread.php?t=9)
Stichworte: Kaffee, Chemotherapie, Platin-Chemotherapie,
Y. 20.02.2006 17:01
Erblicher Brustkrebs
Hallo Leute,was ist eigentlich erblicher Brustkrebs? Hängt das auch mit einem Virus zusammen oder wie ist das, wenn man das in der Familie hat? Bei mir sind einige erkrankt. Aber auf derSeite von meinem Vater. Ist das für mich gefährlich? Y.R. 20.02.2006 19:37Hallo, liebe Y.,erblich bedingter Brustkrebs bedeutet, dass durch die ererbten Gene (seitens der Eltern) eine mögliche Veranlagung bestehen könnte, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zuerkranken. Diese Veranlagung kann vermutet werden, wenn andere Familienangehörige an Brust- und/oder Eierstockkrebs erkrankt sind, wenn diese Erkrankungen in einem(relativ) frühen Lebensalter aufgetreten sind und nahe Verwandte (Mutter/ Schwester) betroffen sind. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, diese Disposition (=Veranlagung)z. B. in einem humangenetischen Institut untersuchen zu lassen (wenn bestimmte Voraussetzungen, wie oben angesprochen, gegeben sind). Da die Auseinandersetzung miteiner solchen möglichen Veranlagung nicht unproblematisch ist, finden zuerst Gespräche statt, in denen ge-/erklärt wird, welche Auswirkungen das Wissen um eine solcheVeranlagung mit sich bringt. Sowohl bereits Erkrankte als auch Angehörige von Erkrankten können sich testen lassen, wenn nach den vorausgegangenen Gesprächen derWunsch (weiterhin) besteht. Wenn bestimmte familiäre Vorerkrankungen vorliegen, kann ggf. die Krankenkasse die Kosten dieser (sehr teuren) Untersuchung übernehmen;sollte man nach dem Vorgespräch dann auf jeden Fall abklären! Der Gentest nimmt bis zur Besprechung des Analyse-Ergebnisses in aller Regel mehrere Monate (bis zu einemJahr) in Anspruch. Die Wahrscheinlichkeit, dass <Erblicher Brustkrebs> vorliegt, ist
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statistisch gesehen
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ziemlich gering: nur ca. 5% aller Brustkrebs-Erkrankten sind aufgrund
erblicher Vorbelastung betroffen. Mach Dir also nicht unnötig viele/große Sorgen; aber wenn Dich diese Frage weiter beschäftigt und gar belastet (!), solltest Du mit DeinemGynäkologen (oder Hausarzt) darüber sprechen und ihn ggf. um Unterstützung für ein weiteres Vorgehen bitten. Ich hoffe, ich konnte Dir weiter helfen.Liebe GrüßeR.Y. 21.02.2006 15:48Hallo Rita! Meine Tante ist betroffen, und von einem anderen Bruder von meinem Vater die Tochter schon sehr früh. Bei meiner Großmutter ist nichts klar in Bezug auf dieTodesursache. Jetzt bin ich unsicher. Meine Nicht ist so jung. Und bei Brustkrebs bei jungen Frauen besteht da nicht immer der Verdacht? Was meinst Du? Y.Libeth 21.02.2006 19:00Es gibt zu erblichem Brustkrebs eine Studie, die an mehreren Zentren an denen Frauen mit erblichem Brustkrebs betreut werden, erstellt wurde. Sie hat auf Zusammenhängezwischen gem. Genuss von koffeinhaltigem Kaffee und dem Ausbruch des Brustkrebses bei Frauen, die die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 haben, aufmerksam gemacht.Und zwar senkt koffeinhaltiger Kaffee und zwar wenn man recht viel davon trinkt, wohl die Wahrscheinlichkeit das der Brustkrebs ausbricht. Und das sehr massiv. Ich habedamals nur die Zusammenfassung der Arbeit im Internet gelesen. Aber mittlerweile ist die Arbeit auch in dem Journal erschienen und ich will sie unbedingt durchlesen undanalysieren. Denn zu der Wirkung von Koffein gibt es auch einen Wirkungsmechanismus, der einleuchtend ist. Ich habe etwas von dem, was ich zu dem Themazusammengetragen habe, schon unter dem folgenden Link abgespeichert:http://www.erieping.de/bkkaf1.htm[http://de.scribd.com/doc/26718783/Koffeinhaltiger-Kaffee-und-Brust-Krebs][Außerdem s.auch Elisabeth Riepings Text: Vorbeugung und erblicher Brustkrebs unter: http://de.scribd.com/doc/28036684/Vorbeugung-und-erblicher-Brustkrebs-Kaffee-und-andere-Ansatze] Aber das ist erst der Anfang. Das wichtige ist nämlich, dass es da wirklich einen Wirkungsmechanismus gibt, der die Wirkung von Koffein auf die Krebszelle plausibel macht. Ichbin noch dabei, das zusammenzustellen und will dann auch einen eigenen Thread dazu machen. Denn wenn man alte Arbeiten über Kaffee und Brustkrebs liest, zeigt sich der
tumorsenkende Effekt von Kaffee auch. Leider waren die aber nicht so eindeutig, weil nur selten zwischen koffeiniertem und entkoffeinierten Kaffee unterschieden wurde undauch die Menge selten festgehalten wurde. Um einen sehr guten Effekt zu erhalten, muss man nämlich etwa sechs Tassen am Tag trinken und das ist ja nicht wenig. Aber es ist[möglicherweise] eine gute Möglichkeit im Vergleich zu anderen Alternativen, die heute bei erblichem Brustkrebs so angeboten werden. LibethLibeth 22.02.2006 11:14Hier ist eine Information über eine neue Behandlungsmöglichkeit bei erblichem Brustkrebs: http://www.leben-mit-brustkrebs.de/s...-17044,00.html[Verlinkung funktioniert nicht mehr]. Und zwar haben die Forscher sie an Mäusen mit Mutationen in den BRCA Genen erforscht. Das kommt mir sehr merkwürdig vor, dennMäuse-Mutationen in den BRCA-Genen, die beim Menschen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs einhergehen, bekommen ja gar keinen Brustkrebs. Das ist ja dasProblem bei diesem Tiermodell. Nur wenn man das zweite Gen, das Allel, auch noch, und zwar selektiv in der Brust ausschaltet, bekommt man Tumore. Und ich frage mich, obsie dann Metastasen machen oder nicht? Soweit ich weiß, gibt es immer noch kein gutes Tiermodell.Das ist auch ein interessanter Link über die Wirkung von Cisplatin auf Zellen mit Mutationen in BRCA1.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&li st_uids=10843985&query_hl=1&itool=pubmed_docsum
Die Zellen sollen gegen Cisplatin sehr empfindlich sein. Ich frage mich, ob man das für die Behandlung nutzt. Aber es ist ja immer noch selten, dass vor der Behandlung einChemosensitivtätstest gemacht wird.http://www.erieping.de/bkTCA.htm
Libeth 25.02.2006 12:52Bis jetzt wird die Möglichkeit durch gezieltere Therapie gegen die beim erblichen Brustkrebs zugrunde liegende Mutation der DNA-Reparaturgene, vorzugehen gar nichtgenutzt. Und das kann natürlich damit zusammenhängen, dass beim Test auf das Vorliegen von erblichem Brustkrebs eine Wartezeit von manchmal mehr als einem Jahrbesteht und mit der Behandlung schon viel früher begonnen wird. Außerdem hat Cisplatin scheußliche Nebenwirkungen, weshalb man jetzt lieber Carboplatin nimmt, was
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