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Officer Roseland Band bezahlt Fans fürs

Runterladen
Independent-Band aus Philadelphia zahlt jedem Fan für das Runterladen des neuen Albums
einen Dollar via PayPal.

Die Band Officer Roseland dreht den Spieß um, und nicht die Fans müssen für das Album
bezahlen, sondern umgekehrt, die Band bezahlt die Fans für das Runterladen. Was zunächst
äußerst paradox klingt, ist aber nichts anderes, als Marketingbudget, welches sich neue Wege
sucht. Allerdings könnten Maßnahmen dieser Art auch nach hinten losgehen. Denn der ein
oder andere beschwerte sich bereits, man würde damit die gesamte Indie-Musik
diskreditieren. Das wirft als "Nestbeschmutzer" natürlich kein gutes Licht auf Officer
Roseland.

Wobei diese Kritik möglicherweise auch ins Leere läuft, denn Officer Roseland zeigt, dass
man auch auf humorvolle Weise das Thema Downloads und Musikmarketing betreiben kann.
Denn es bleibt nicht nur beim "Bezahldownload", sondern die Nutzer, die sich auf
MyStimulusPackage einfinden, haben auch die Möglichkeit, anstatt einen Dollar zu erhalten,
einen Doller für einen wohltätigen Zweck zu spenden. So oder so kommt man an das Album
kostenlos dran. "Stimulus Package", also Konjunkturprogramm, klingt nach einer Inspiration
aktueller (amerikanischer) Steuerpolitik. Etwas ähnliches betreibt auch die Kölner Band
Angelika Express.

http://www.gulli.com/news/officer-roseland-band-bezahlt-2009-02-19/

Indie Band Responds To $1 Promo


Controversy
Yesterday Hypebot profiled indie band Officer Roseland's offer to pay fans $1 to download
their new album. The promotion drew strong comments from some readers who thought the
scheme devalued the band - and indie music in general. The band's Dan Daidone responded to
the controversy:
Our initial intention was to see what the general public would do if given the choice of "Give
or Take" for their $1.00 stimulus payment for downloading our album. A sociological
experiment of sorts. Is it gimmicky? Sure. This being our 4th release, we've learned (often,
the hard way) some lessons about music and marketing. Our main objective is to gain new
listeners and to help a worthy cause. Obviously, the timing of this release could NOT have
been better and truthfully, this idea was spawned soon after people were receiving their initial
stimulus payments from G.W. Bush, LONG before the Obama stimulus plan was even a
thought!

For the "Take" portion (where the fan actually gets paid) the band will be pay $1.00 through
paypal. We are funding that through our own (the bands) money. However, because no one in
the band is independently wealthy, we are most likely putting a cap on the limit of "take"
dollars that we pay, and from then on, the album will be FREE For life.

The "Give" portion is (hopefully) being funded by sponsors who are helping us with this
cause. We do have some sponsors already, but not nearly enough to fund the entire
program (At this time).

It made sense, in several ways, to contribute to a music based charity and the Mr.
Holland's Opus Foundation was interested in what we were doing. - Dan

http://www.hypebot.com/hypebot/2009/02/indie-band-responds-to-1-promo-
controversy.html

Bedingungsloses Grundeinkommen Petition


53.000 mal unterzeichnet
Die Petition zum Bedingungslosen Grundeinkommen hat die magische Grenze von 50.000
Unterstützern überschritten. Dennoch kommt es möglicherweise nicht zu einer Anhörung im
Petitionsausschuss.

Jeder Mensch in Deutschland soll 1500 Euro bekommen. So lautet die Forderung der Petition
für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Die Bittstellung an den Bundestag hatte eine
Medienwelle ausgelöst, die zwischendurch gar zu einem Zusammenbruch des Petitionsservers
führte. Zum Fristende, das durch die technischen Unzulänglichkeiten der Software für die
Online-Petitionen um eine Woche verschoben wurde, haben 52.976 Menschen die Petition
unterstützt. Das liegt weit über der Marke von 50.000 Unterschriften, die in der Regel zu einer
Anhörung beim Petitionsausschuss führen. Dennoch könnte der Wunsch nach dieser
Anhörung abgelehnt werden. Denn der Petitionsausschuss kann nur zu einer solchen
gezwungen werden, wenn die 50.000er Marke innerhalb von drei Wochen geknackt wird. Die
Petition von Susanne Wiest hat allerdings sieben Wochen benötigt, um die Hürde zu nehmen.

Kersten Naumann hat dabei mit einem offensichtlichen Rollenkonflikt zu kämpfen. Einmal ist
die Bundestagsabgeordnete nämlich Vorsitzende des Petitionsausschusses und muss somit die
Entscheidungen der großen Koalition vertreten, die aktuell keine Anstalten macht, das Thema
auf die Agenda zu setzen. Andererseits ist sie aber Abgeordnete der Linkspartei und steht als
solche dem Vorschlag positiv gegenüber. Im konkreten Fall zum bedingungslosen
Grundeinkommen geht sie jedenfalls davon aus, dass die Linke als einzige Fraktion dafür
stimmen wird, eine Anhörung dennoch zuzulassen. Gegen diese Aussage lehnen sich zwar
Vertreter der Grünen auf, die sehr wohl eine öffentliche Anhörung unterstützen - eine
Mehrheit im Ausschuss ist damit jedoch immer noch nicht gegeben.
Gegen die Petition wettert allerdings vor allem der Mehr Demokratie e.V.. Nicht gegen den
Inhalt, sondern gegen das generelle Verfahren der Petitionen. Der Verein bezeichnet
Petitionen als "Bittstellerinstrument", das etwas von "Gnadenrecht" habe. Mehr Demokratie
fordert stattdessen funktionierende direktdemokratische Einflussmöglichkeiten für die Bürger.
Dazu zählt der Verein unter anderem bundesweite Volksbegehren, die bei Ablehnung durch
das Parlament einen zwingenden und bindenden Volksentscheid zur Folge haben. Damit sei
sicher gestellt, dass der Bürgerwille nicht übergangen wird. (Malo)

(via Neues Deutschland & Glocialist, thx!)

http://www.gulli.com/news/bedingungsloses-grundeinkommen-2009-02-19/

19.02.2009
Fragwürdig

Keine Anhörung im Ausschuss?


Kersten Naumann (LINKE) über die Petition zum Grundeinkommen /
Kersten Naumann ist Bundestagsabgeordnete der LINKEN und
seit 2005 Vorsitzende des Petitionsausschusses

ND: Mehr als 50 000 Bundesbürger haben die Internet-Petition der Greifswalderin
Susanne Wiest zum Grundeinkommen unterzeichnet. Wie geht es nun weiter?
Naumann: Zuerst geht die Petition ins sogenannte Petitionsverfahren. Das heißt, die
Ministerien werden um Stellungnahmen gebeten. Die Petentin aus Greifswald bekommt diese
dann zugestellt. Ich gehe aber davon aus, dass Frau Wiest mit den Antworten aus den
Ministerien nicht einverstanden sein wird. In diesem Fall kann sie Widerspruch einlegen.
Dann geht es in ein erneutes Petitionsverfahren. In welchem zwei Berichterstatter – je einer
von der Opposition und einer von der Regierung – die Unterlagen noch einmal sichten und
dann jeweils ein eigenes Votum abgeben. Sie könnten den Fraktionen des Bundestages diesen
Fall zur Kenntnis vorlegen oder das fragliche Material an die Bundesregierung überweisen –
zur Berücksichtigung oder gar zur Erwägung. Zurzeit ist alles offen. Aber die beinahe 53 000
Unterschriften sind ein großer Schritt für die Petentin.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/144149.keine-anhoerung-im-ausschuss.html
52.980 - Petition Grundeinkommen hat
Hürde genommen
Berlin (18.2.09): Die Petition an den Deutschen Bundestag zur Einführung des
Grundeinkommens hat souverän die Hürde von 50.000 notwendigen
Unterstützungserklärungen mit rund 3.000 Unterschriften übererfüllt.

In einer ersten Reaktion sagt Götz Werner - Gründer der Drogeriekette dm und Befürworter
des Grundeinkommens -, dass nun die Politik gefordert sei: „Die Politiker sollten auf klare
Signale aus der Bevölkerung reagieren, anstatt die Bürger verwalten zu wollen. Als
Grundeinkommenspromotor habe ich in den zurückliegenden Monaten immer wieder
Politiker getroffen, die sagen, dass sie sich für das Grundeinkommen interessieren. Aber es
fehlt wohl die Zeit, sich ernsthaft auf das Thema einzulassen.".

Die Petition, initiiert von Susanne Wiest, wird nun den formalen Weg antreten: Dies meint, es
wird nun ein Petitionsausschuß eingerichtet, alle betroffenen Ministerien geben
Stellungnahmen ab sowie geladene Experten. Die Summe dieser Stellungnahmen wird dann
dem Petitionsausschuß zugeführt, wobei auch die Petitionsbetreiber die Möglichkeit haben,
ihr Anliegen argumentativ darzulegen. Es wird schließlich vom Petitionsausschuß eine
sogenannte Beschlussempfehlung dem Bundestag vorgelegt, über die dieser schließlich
abstimmen soll. Ein langwieriges Prozedere, weshalb beispielsweise Götz Werner darauf
drängt, dass die Petition noch vor den Bundeswahlen Behandlung und Diskussion erfährt.

Tatsache ist, dass die Initiatorin Susane Wiest - Tagesmutter in Greifswald - den Nerv
getroffen haben dürfte und breite Resonanz in der Bevölkerung fand. Keine Partei und keine
"Groß- und Leitmedien" haben diese Petition unterstützt, es war und ist ein Phänomen der
Basis und bewegter BürgerInnen. Hier sehen auch einige professionelle Netzwerke und NGOs
recht alt aus. Subkutan dürfte da etwas in Bewegung geraten sein.

Der Sprecher Stefan Wolf der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in und bei der
Partei DIE LINKE erklärt: "Mit über 50.000 Unterzeichnenden ist die Petition an den
Deutschen Bundestag zum bedingungslosen Grundeinkommen ein großer Erfolg. Die
zahlreiche Unterstützung zeigt, dass die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens von
sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern befürwortet wird.". Wolf hebt hervor, dass es von DIE
LINKE keine einheitliche Stellungnahme bis dato vorliegt.

Vom Start weg unterstützt die Arbeitsgemeinschaft "genug für alle" und Attac Deutschland die
Petition nicht: Man befürchte eine Abstimmungsniederlage: "...die AG genug für alle von
attac Deutschland (unterstützt) die Petition nicht. Wir anerkennen die Absicht der Initiatorin
und der UnterzeichnerInnen, die Idee des bedingungslosen Grundeinkommen zu befördern,
befürchten aber, dass sie ihr mit dem gewählten konkreten Mittel der Bittstellung an de
Deutschen Bundestag letztlich eher schaden als nützen." und argumentieren weiter: "Wir
halten es nicht für sinnvoll, Abstimmungen zu erzwingen, wenn man weiß, dass man sie
verlieren wird. Besser ist es, so lange für eine Idee zu werben, bis sie mehrheitsfähig ist."
Dem haltet die Initiatoren Wiest sinngemäß entgegen, dass der Mauerfall ebenso als
unrealistisch betrachtet wurde dereinst. Und man kann auch fortführend argumentieren, dass
im Jänner 2008 kaum jemand ernsthaft gedacht hat, dass Barack Obama US-Präsident wird.
Grundsätzlich erfährt vom Verein Mehr Demokrarie e.V., dass man mit dem Instrument
Petition grundsätzlich ein Problem habe, denn es sei ein Bittstellerinstrument und habe etwas
von Gnadenrecht, so das Büro Mehr Demokratie e.V. heute gegenüber den Glocalist Medien.

Zu der Petition zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens erklärt Dr.


Wolfgang Strengmann-Kuhn, Armutsforscher und Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/
Die Grünen wenige Tage vor der Zeichnungsfrist am 17.2.: "Über das Grundeinkommen muss
endlich auch im Bundestag debattiert werden. Die Zahl von über 40.000 Unterstützerinnen
und Unterstützern der aktuell laufenden Petition an den Deutschen Bundestag
„Reformvorschläge in der Sozialversicherung – Bedingungsloses Grundeinkommen“ zeigt,
wie breit die Unterstützung in der Bevölkerung für ein Grundeinkommen ist.", hält aber die
gewünschten Eckdaten der Petition für nicht finanzierbar, sieht aber eine Debatte mehr als
lohnend an.

Eine aktuelle Stellungnahme war bis dato aber vom Bündnis 90/Die Grünen nicht zu erhalten,
wurde aber den Glocalist Medien zugesichert. Von den Fraktionen SPD, CDU, CSU, FDP
liegen ebenfalls keine Stellungnahmen vor. Es kann entweder als Lähmung oder als Ignoranz
interpretiert werden, jedenfalls ist es sehr erstaunlich, dass zur ersten erfolgreich initiierten
Petition die Parteien beharrlich bis dato schweigen. Offensichtlich tun sich Parteien, aber
nicht nur diese, mit einem individuell getragenen Anliegen einer Bürgerin schwer.

Begründung zur Einreichung von Susanne Wiest (Hannover am 29.1. in Hannover) >>
www.youtube.com/watch

http://www.glocalist.com/news/kategorie/politik/titel/52980-petition-grundeinkommen-hat-
huerde-genommen/
The Pirate Bay: Geschrei am 4. Tag der
Verhandlungen
Am vierten Prozesstag sah sich die Anwältin der Filmbranche scheinbar genötigt, neue
Beweise lautstark ins Verfahren einzubringen. Zum Missfallen der Richter wie es scheint.

Der 4. Tag der Verhandlung gegen die Betreiber von The Pirate Bay fokussierte mit nicht zu
entgehender Tendenz auf Fredrik Neij, besser bekannt als TiAMO.

Zu Anfang der Verhandlung verwies der Staatsanwalt Håkan Roswall auf einen ähnlichen Fall
in Finnland, gegen die Administratoren von Finreactor. Fredriks Anwalt Jonas Nilsson
verlangte als Reaktion hierauf eine Kopie der Verfahrensunterlagen für die Verteidigung, da
alles den Anschein erweckt, dass der Fall um The Pirate Bay (TPB) mit Finreactor im
späteren Verlauf verglichen werden soll. Nach dieser Einleitung hatte der Anwalt von Carl
Lundström die Möglichkeit, seine Verteidigung weiter auszubauen. Er betonte mehrfach die
schwache Verbindung zwischen seinem Mandanten und den anderen Beklagten sowie mit The
Pirate Bay als Gesamtprojekt. Auch verwies er auf eine E-Mail Korrespondenz aus dem Jahre
2005, zwischen Gottfrid und Fredrik. In dieser diskutierten die beiden über die Option, The
Pirate Bay in ein anderes Land auszulagern. Dies sei, so Lundströms Anwalt, ein Indiz dafür,
dass sich die Beklagten durchaus Gedanken über die rechtliche Veränderung gemacht hätten
und nicht illegal handeln wollten.

Während der Verhandlung stellte das Gericht fest, dass sich Tobias Andersson im
Zuhörerbereich des Gerichtssaals befand. Dieser soll im späteren Verlauf als Zeuge gehört
werden, weshalb er aufgefordert wurde, den Raum zu verlassen. Ihm wurde jedoch gestattet
den Audiostream im Nebenraum mitzuhören.

Nach einer kurzen Pause wandte sich das Gericht an Fredrik Neij. Es war bekannt geworden,
dass Fredrik nie ein Mitglied von "Piratbryan" gewesen war und auch sonst keinerlei
ideologische Überzeugung hatte, die einen Beitritt bei The Pirate Bay rechtfertige. Fredrik gab
an, dass er einzig durch die BitTorrent-Technologie angezogen worden sei. Er sei beigetreten
um "[...]mit The Pirate Bay zu spielen, so wie ich will". Die Verteidigung wies darauf hin,
dass Fredrik stets sehr bedacht auf das Gesetz gewesen sei und immer in dessen Rahmen
handeln wollte. Er habe auch Anwälte konsultiert, um sicherzustellen, dass seine Aktivitäten
legal seien. In Bezug auf Anti-P2P Firmen wie MediaDefender hielt Fredrik folgendes fest:
"Anti-P2P Firmen greifen auf unseren Tracker zu und manipulieren die Statistik." Er erklärte,
dass ein Torrent, obwohl er nur einmal hochgeladen wurde, viel öfter als transferiert erscheint,
da die Aktivitäten der Anti-P2P Firmen die Statistiken des Trackers so beeinflussen, als ob
mehr Transfers stattgefunden hätten. Es folgte eine Befragung, inwiefern Fredrik in Kontakt
mit dem Werbepartner Oded Daniel steht. Auf die Frage, ob Oded in die technischen Details
von The Pirate Bay eingeweiht sei, antwortete Fredrik: "Nein, er ist nicht gut darin. Er
benutzt Windows, also...". Im Anschluss daran konnte man Gelächter im Live-Audiostream
vernehmen. Dies kam jedoch nicht aus dem Gerichtssaal, sondern aus dem Nebenraum, in
welchem zahlreiche Blogger untergebracht sind. Auf die Frage bezüglich des Stellenwerts des
Portalnamens zuckte er lediglich und meinte, dass er eigentlich nur an der Technik interessiert
sei.

Es folgte eine weitere Runde Staatsanwalt vs. Roswall, in welcher TiAMO zu seiner
Polizeiaussage befragt wurde, bei welcher er geäußert hatte, dass es bei TPB auch Torrents zu
urheberrechtlich geschütztem Material geben würde. Fredrik antwortete dem Staatsanwalt,
dass er durch die Beschwerdenachrichten, welche TPB erhält, Kenntnis darüber habe. Er
betonte jedoch, dass die Löschaufforderung auf amerikanischem Recht beruhen und deshalb
nicht anwendbar seien. Er bestritt im weiteren Verlauf jemals selbst eine solche Nachricht
erhalten zu haben, jedoch einige gesehen zu haben. Er habe jedoch nie eine der berüchtigten
Antworten verfasst. Auf die Frage, ob er auch selbst Torrents seeden würde, antwortete
Fredrik kühl, dass dem so sei - jedoch nur für nicht urheberrechtlich geschütztes Material. Als
das Gericht zum Sachverhalt befragte, dass manche Torrents aufgrund negativer Markierung
gelöscht werden, erwiderte die Verteidigung, dass die Website von The Pirate Bay vollends
unzensiert sei. Jeden Tag würden dort tausende neue Torrents hinzugefügt, was es wiederum
unmöglich mache, diese zu prüfen. Der Tracker sei komplett offen und jeder könne Torrents
hinzufügen, ohne jemals mit den Betreibern von The Pirate Bay in Kontakt getreten zu sein.

Kurz vor der Mittagszeit bekam Monique Wadsted das Wort erteilt. Diese tritt als
Rechtsanwältin für die Kläger aus der Filmindustrie auf. Mit ihr veränderte sich auch der Ton
- insbesondere die Lautstärke - im Gerichtssaal. Nach einer völlig belanglosen Frage an
Fredrik Neij, wie der E-Mail-Verkehr bei The Pirate Bay ablaufe, präsentierte sie plötzlich
und unerwartete neue "Beweise" für die Schuld der vier Angeklagten. Diese waren der
Verteidigung bislang vorenthalten worden. Vermutlich wollte sie mit dieser Aktion Fredrik
verunsichern, was ihr jedoch nicht gelang. Sie befragte Neij außerdem zu seinen
Verbindungen zu OscarTorrents und EurovisionTorrents, zu welchen er jedweden Kontakt
bestritt. Das Gericht notierte den Verstoß gegen das Protokoll durch Wadstedt, woraufhin der
Vorsitzende Richter fragte, ob die neuerlichen Beweise überhaupt noch akzeptiert werden
sollten, da diese beim Vorverfahren noch nicht zugänglich gemacht wurden. Monique
Wadsted versuchte daraufhin den Richter durch ihr Schreien zum Einlenken zu bewegen, was
ihr jedoch nicht wirklich gelang. Stattdessen ordnete man eine Pause an.

Gegen vier Uhr nachmittags gab der Staatsanwalt bekannt, dass er weitere Beweise
einbringen möchte. Nämlich einige Torrent-Dateien auf einer Diskette (!). Er meinte
wahrscheinlich eine CD. Zu den Torrents verlangte er eine Äußerung bis zum bevorstehenden
Tag 5 der Verhandlungen. Die Verteidigung war sichtlich unerfreut über diese Aufgabe. Wie in
einer guten Soap endete der 4. Verhandlungstag mit einer Diskette, deren Inhalt nur
oberflächlich bekannt ist. Morgen werden wir mehr erfahren.

http://www.gulli.com/news/the-pirate-bay-geschrei-am-4-2009-02-19/
Day 4 - Pirate Bay Defense Calls Foul
Over Evidence
Written by enigmax on February 19, 2009

Day 4 of The Pirate Bay trial has seen the focus on Fredrik who was questioned at length.
When it was movie industry lawyer Monique Wadsted’s turn, she wasted no time in
unexpectedly introducing new evidence. Both the defense and the court complained at this
point, with Wadsted choosing to shout down the judge.

Prosecutor Håkan Roswall began the day by again referencing the case in Finland against the
administrators of Finreactor. Fredrik’s lawyer Jonas Nilsson requested a copy of the case
notes for the defense. It seems comparisons of the two cases will be drawn by the prosecution
later in the trial.

Carl Lundström’s lawyer Per E Samuelsson continued with his client’s defense, reiterating the
weakness of the links between him and the other defendants, and The Pirate Bay operation as
a whole. Samuelsson also pointed to Lundström’s email correspondence in 2005 with Gottfrid
and Fredrik, where they discussed the possibility of having to move the site to another
country. This, he said, was an indication that the defendants kept an eye on the changes in the
law and were mindful that they should operate legally within it.

In the meantime, it came to the court’s attention that Tobias Andersson, a future witness in the
case, was sitting in the court. He was asked to leave the room, with permission to continue
listening on the audio feed next door. He will testify later on.

After a break, the court’s attention switched to Fredrik Neij (TiAMO). The court heard that
Fredrik was never a member of Piratbyran and he had no ideological motivation to join TPB.
Instead, Fredrik was attracted to the site by the BitTorrent technology. He joined to “..play
with The Pirate Bay, just as I wanted,” he said.

The defense said that Fredrik was always mindful of the law and had a desire to operate
within it, consulting lawyers to ensure his activities were legal.

In a reference to companies like MediaDefender, Fredrik noted that “anti-p2p companies


access our tracker and manipulate our statistics.” He said that although a torrent may have
only been uploaded once, these anti-p2p activities inflate the stats on the tracker to indicate
that more transfers took place than in reality.

Fredrik was then questioned about his relationship with advertiser Oded Daniel. When the
prosecution asked if Oded was involved in the technical aspects of TPB, Fredrik replied..
“No, he’s not good at that. He uses Windows, so…” There was laughter heard on the live
audio feed after that remark, not from the court room, but from the listening lounge next door
where the bloggers are situated.

Fredrik was asked about the significance of the site’s name, but shrugged and repeated that his
interest is merely in the technology.

Fredrik was further questioned by Håkan Roswall, with the Prosecutor pointing out that
during his police interview, Fredrik admitted that there may be links to copyright works on
TPB. Fredrik said he knew about these due to the legal complaints the site received, noting
that the complaints referred only to inapplicable US laws. He went on to deny having received
any of these personally, but while he admitted he seen them, he denied creating any of the
infamous responses.

Roswall asked Fredrik if he had ever been a seeder on the site. Fredrik admitted to seeding
torrents but noted that he only did this with copyright-free material.

When questioned about the situation of some torrents being removed from the site due to bad
labeling, the court heard from the defense that TPB site is uncensored, with thousands of new
torrents added every day and it is an impossible task to review them all. The tracker is
completely open and anyone can and does add to it regularly, completely without any input or
correspondence with TPB staff.

Just before lunch, Monique Wadsted for the movie companies took over questioning Fredrik.
After a discussion over the way emails are handled at The Pirate Bay, out of the blue she
began to introduce new evidence which had not previously been disclosed to the defense, in
what is being viewed as an attempt to unsettle Fredrik.

She asked about Fredrik’s connections to other torrent sites, namely OscarTorrents and
EurovisionTorrents and he denied being personally connected to them. Noting the breach of
protocol, the judge asked if it was acceptable for the court to be considering evidence that was
not already presented pre-trial. Monique Wadsted tried to shout down the judge, but that
didn’t really help much. The court then took a break.

After the lunch break IFPI’s lawyer Peter Danowsky continued with Fredrik’s questioning. He
tried to pin something on him, but Fredrik pointed out that the email he’s referring to is a
reply, and that the quotes mean that he didn’t write that part of the email.

Fredrik’s lawyer is next up to ask questions, and the prosecution was educated on the subject
of open BitTorrent trackers, BitTorrent swarms and the fact that torrent files can be distributed
through means other than the TPB, like email or FTP.

Then the Prosecutor handed over a printed page from TPB and said: “This is a printout from a
part of your web page. You call this a screenshot?” Fredrik answered: “This isn’t a screenshot,
just a printed page.” Fredrik then explains what’s on the print (a Pink Panther torrent), and
how the upload process on TPB works.

Next it’s Gottfrid’s turn to answer questions. The prosecution emphasizes the financial issues,
and specifically the link with Oded. When asked if Gottfrid was in charge of ad sales he
answered: “No, I tried to get away from that because of time issues. I had a business to run
before you came and took it all away.”

The prosecution further questioned Gottfrid about moderation issues, replies to copyright
holders and his involvement in developing the site. The prosecutor pushed hard on whether
Peter Sunde had worked on the layout and graphics for the site. “To my knowledge, he is
neither designer nor graphic artist,” Gottfried replied.

Wadsted later asked Gottfrid how they handle torrents that (allegedly) link to child porn. He
said that in such a case they would inform the police. She then asked if they removed those
torrents. He said “some”. “Not all?” was Wadsted’s reply. Gottfrid explained that it is not up
to them to investigate crimes, but that they do inform the police. “We can’t do investigations
of our own. And if the police say we should remove a torrent, we will,” he said.

Gottfrid further said that Peter Sunde has nothing to do with technical administration, design,
layout, ad sales or any hands-on stuff with the site. He’s just been a spokesperson for The
Pirate Bay. “Neither me or Neij work well in furnished rooms. Peter was better on the verbal
issues and media,” he said.

Around 4 PM the Prosecutor announced that he wanted to bring in additional evidence, some
actual torrent files on a diskette (he probably meant CD). The Prosecutor demanded a
statement on it at 9 in the morning tomorrow. The defense wasn’t too happy about this, and
Gottfrid demanded all torrents instead of four.

This is a developing story, check back for updates

Update:Just a passing thought…..While Wadsted may have thought she was being clever
mentioning possible child porn tracked by The Pirate Bay earlier, it’s not beyond reason that
when Gottfrid said that they don’t remove all such torrents, this could be on the instruction of
the police - presumably so they can track any offenders. In this situation, the police must
understand that Pirate Bay neither committed any offense, nor encouraged it, nor know the
people involved. Is there something important here? I guess the court will decide.

http://torrentfreak.com/day-4-pirate-bay-defense-calls-foul-over-evidence-090219/

Tag 1 der Verhandlung


Der erste Tag der Verhandlung Medienindustrie gegen The Pirate Bay verlief ohne große
Überraschungen, aber dafür mit hohem Medienaufgebot.

Der erste Tag der Gerichtsverhandlungen der Medienindustrie gegen The Pirate Bay hatte
wenig Überraschungen, sofern man von dem Versuch absieht, eine Schlammschlacht gegen
Carl Lundström anzuzetteln. Dem Ruf von The Pirate Bay konnte dies nicht schaden. Zu
zahlreich die Befürworter - oder sogar Fans - des Torrent-Trackers. Wie Torrentfreak
berichtet, wurde der sehr alternativ wirkende Bus von The Pirate Bay kurzerhand in ein
kleines Pressezentrum umgewandelt. Als die Angeklagten in das Gerichtsgebäude einzogen,
wurden Piratenflaggen vor dem Gebäude geschwenkt. Ohnehin sei die Eröffnung des
Prozesses ein großes Spektakel gewesen, "sowohl im Gerichtssaal als auch auf den Straßen
und online."

Der Prozess begann, indem die Ankläger den Vorwurf gegen The Pirate Bay erhoben, diese
würden Urheberrechtverstöße in kommerziellem Ausmaß begehen. Vor Gericht plädierten die
Pirate-Bay Gründer allesamt auf "unschuldig". Lundström hatte als einziger zwei Anwälte,
einer davon ein ausgewiesener Urheberrechtsexperte. Die Anklage führte aus, das The Pirate
Bay ein kommerzielles Unternehmen darstellte, da unter anderem Ressourcen und Geld von
Lundström bereitgestellt wurden, um die Plattform wachsen zu lassen. Auch soll als
belastender Beweis hinzugekommen sein, dass man 2005 in Erwägung zog, den Server in ein
anderes Land zu verschieben.
Nach der Pause hatte Ankläger Hakan Roswall offenbar einige Probleme, seinen Rechner
hochzufahren und seine PowerPoints zu starten, als er als "ausgewiesener
Computerkriminalistikexperte" die Wirkzusammenhänge von TPB zu erklären versuchte.
Peter Sunde von The Pirate Bay ließ sich dazu folgendermaßen aus: "Wie können die nur
denken, das dieses für die Anklage etwas anderes gewesen ist außer einem EPIC FAIL. Wir
gewinnen hart." Angeblich konnte der Sachverständige Megabits nicht von Megabytes
unterscheiden.

Mehr gab es von der Verhandlung selbst offenbar nicht zu berichten. Sie endete heute um vier
Uhr nachmittags. Lebhaft war dagegen das Treiben rund um die Verhandlung. Eine nicht
unwesentliche Anzahl von Menschen versammelte sich um das Gerichtsgebäude. Dort spielte
auch eine "Piratenband" auf. Zu sehen waren auch viele Piratenflaggen, während an Passanten
Süßigkeiten verteilt wurden, als ihnen gesagt wurde: "Sharing is caring".

Zu dem Prozess äußerte sich Christian Engström von der Piratenpartei Schweden, welcher
auch für das Europarlament kandidiert: "Dieser Prozess ist politisch motiviert. Zunächst gibt
es von den Anklägern ein Memo aus dem Jahre 2005, welches besagt, dass man Aufgrund der
Beweislage eine Strafverfolgung nicht durchführen könnte. Dieser Prozess findet lediglich
statt, weil es politischen Druck aus den USA auf das Justizministerium gegeben hat." Er
erklärt, dass es hier nicht um einen Fall gegen The Pirate Bay ginge, sondern um die Zukunft
der Kommunikation. "Soll das Internet ein Ort sein, an dem alle miteinander kommunizieren
können, oder nicht? Das ist die Frage dieser Verhandlung, die jedoch kein Gericht
beantworten kann. Selbst wenn The Pirate Bay mit Freispruch auf allen gerichtlichen Ebenen
davonkommen sollte, so bleibt das eigentliche Problem ungelöst. Die Copyright-Lobby
nämlich fordert mehr Einschränkungen und härtere Gesetze. Der einzige Weg, die soziale
Medienkultur zu schützen, ist langfristig gesehen politische Arbeit."

nd zumindest auf diesem Weg hat man schon einiges erreicht. Auch durch diesen ersten
Verhandlungstag. Denn scheinbar hat Peter Sunde erneut Geschichte geschrieben, indem er
die vermutlich erste Twitternachricht aus einer Gerichtsverhandlung schrieb (auf Deutsch
übersetzt). "Ist das der erste Twitter aus einer Gerichtsverhandlung? Es muss ein echter
#spectrial sein." "Spectrial" ist dabei das inoffizelle Keyword, mit welchem dieser Prozess
auf Twitter markiert ist, und welcher sich heute bei der Twitter-Suchfunktion äußerster
Beliebtheit erfreute. Auch soll der Server von trial.thepiratebay.org zeitweilig in die Knie
gegangen sein, auf welchem unterschiedliche Quellen gesammelt werden, die über den
Prozess berichten. (020200)

(via Torrentfreak, Torrentfreak, thx!)

http://www.gulli.com/news/the-pirate-bay-tag-1-der-2009-02-17/

Tag 3 Des Gerichtsverfahrens gegen TPB


Das Verfahren gegen die Macher von The Pirate Bay geht sehr schnell voran. Indes wurde
heute erneut sehr früh der Feierabend im Gerichtssaal eingeläutet.

Die Kläger brachten heute am dritten Tag der Verhandlung vor Gericht weitere Punkte gegen
die Administratoren von TPB vor. Die Verteidiger plädierten wie auch in den vergangenen
Tagen auf unschuldig. Der Rechtsanwalt von Carl Lundström verfuhr nach der legendären
King Kong-Taktik.
Die EU-Direktive 2000/31/EG besagt, dass Service Provider nicht für die Informationen
verantwortlich gemacht werden können, die über ihren Dienst laufen. Verantwortlich ist man
für die Datentransfers, die man selber durchführt. Die Downloads werden aber von den Usern
und nicht von den Machern des Trackers- und BitTorrent-Portals initiiert. Die Anwender sind
über ihre IP-Adresse physikalisch identifizierbare Personen. The Pirate Bay also als Service
Provider - ob diese Strategie des Rechtsanwalts aufgeht, bleibt allerdings abzuwarten. Er
spricht dabei den engen Zusammenhang zwischen der Urheberrechtsverletzung und der
Durchführung des Transfers an, der gegeben sein müsste. Ob sich das Gericht auf diese
Argumentation einlassen wird?

Staatsanwalt Håkan Roswall brachte seine Anklagepunkte vor. Er bezeichnete die gestern
getätigten Änderungen als geringfügig. Laut Peter Danowsky von der IFPI wären die
entstandenen Schäden so hoch, als wenn TPB eine weltweit gültige Lizenz zur Verbreitung
der Musik besitzen würde. Es würde in diesem Zusammenhang keine Rolle spielen, ob die
Konsumenten nach dem Download beschließen würden die Musik zu kaufen oder nicht. Es ist
die alte Gleichung der Musikindustrie, die besagt, dass jeder Downloader auch automatisch
die Werke kaufen würde. Für den Beatles Song "Let it Be" verlangt man sogar den
zehnfachen Wert des Schadens. Auch geleakte Alben, die vor dem Tag der offiziellen
Veröffentlichung herausgekommen sind, will man mit einem Faktor Mal 10 bestraft sehen.
Danowsky sagte zudem, er glaube nicht daran, dass die Admins zahlungsunfähig seien. Hier
wird organisierte Kriminalität in großem Rahmen durchgeführt, das Unterfangen würde
umfangreiche Gelder abwerfen, entschied er. Peter Sunde twitterte als Antwort, irgendwer
muss ihm wohl all dieses Geld gestohlen haben. Die IPFI besteht auf die Zahlung des
geforderten Schadensersatzes, selbst wenn die Macher derzeit nicht in der Lage wären, alles
zu bezahlen.

Der Vertreter von Sony bemängelte, die Admins hätten nie auf Löschungsaufforderungen
reagiert. Es wäre sehr wohl möglich gewesen dies zu tun. Auch rechneten sie den Zuhörern im
Gerichtssaal vor, welchen Schaden sie deswegen davongetragen hätten. Man hätte nach
Meinung der Kläger zu wenig guten Willen gezeigt. Die Filmindustrie bemängelte die
erhebliche Verteilung von TV Sendungen wie beispielsweise Prison Break. Auch Monique
Wadsted berechnete ihre Kosten höher, weil manche Sendungen viel zu früh verfügbar waren.

Die vier Verteidiger sagten aus, die Angeklagten wären nicht haftbar für die gestellten
Forderungen. Sie erneuerten ihre Forderung nach einem Freispruch der Angeklagten. Auch
seien die Kalkulationen der Rechteinhaber fehlerhaft gewesen, weswegen sie als Beweis
wegfallen sollen. Das reine zur Verfügung Stellen einer .torrent-Datei hat noch nichts mit der
Distribution an sich zu tun. Ohne eine Stelle, die die Daten hochlädt, werden sie nicht verteilt.
Die betreffenden Dateien wären überall im Netz verstreut und könnten jederzeit bei
Suchmaschinen wie Google gefunden werden. Die Anwender wären für die Gestaltung der
Inhalte von TPB verantwortlich, die Beklagten hätten darüber keine Kontrolle. Der
Rechtsanwalt von brokep brachte vor, sein Klient wäre lediglich der Sprecher der
Organisation, weswegen er nicht haftbar gemacht werden könne. Auch die Bestimmung der
errechneten Schäden durch die Vertreter der Industrie wäre alles andere als korrekt.

Der weitere Verlauf der Verhandlung bleibt abzuwarten, im Moment geht dieses in jedem Fall
im Eiltempo vonstatten. (Ghandy)
http://www.gulli.com/news/tag-3-des-gerichtsverfahrens-2009-02-18/

Day 3 - The Pirate Bay’s ‘King Kong’ Defense


Written by enigmax on February 18, 2009

The Pirate Bay trial is moving forward rapidly and again the day in court has ended early. On
the third day the prosecution presented the amended charges. The defendants all called for
acquittal while Carl Lundström’s lawyer scored points with the already legendary ‘King
Kong’ defense.

The third day of the trial started with prosecutor Håkan Roswall who presented his
updated/amended charges to the Court, taking into consideration the developments of
yesterday (50% charges removed). He characterized these amendments as a “small change”.

The defense lawyers responded saying, “We don’t agree that this is just a small adjustment of
the claims, but we’ll return to the matter later.”

According to IFPI’s Peter Danowsky, the damages claimed from The Pirate Bay are the same
as if the site had ‘legally’ obtained licenses to distribute the music world-wide, regardless of
whether all the downloaders had later decided to buy the music or not. Effectively, they are
trying to say that one download=one lost sale. They are talking about imposing the costs of a
“global distribution license” on TPB.

For the song “Let it Be” by The Beatles, IFPI is asking for 10 times the damages, since the
band’s music isn’t officially available online. Interesting logic here - perhaps if The Beatles
music was made officially available, people wouldn’t even need to pirate it. The same 10X
multiplier is used for all material ‘made available’ before official release, referring to this
charge as a special “preview license.”

Peter Danowsky disputes the claims of the defense that they have no funds and cannot pay
damages. He called TPB “organized crime on a grand scale,” which netted “significant
revenues.”

“If I have all this money they claim, someone has apparently stolen it from me,” Peter Sunde
twittered in a reponse.

“Maybe [they are not able to pay] the whole of the claimed damages, but a lot anyway,” said
Danowsky. The damages being claimed against the four defendants total 117 million kronor
($13 million).

Sony complained in court that The Pirate Bay never remove torrents on copyright holders
request, but that they have the ability to do so since they remove torrents that are named in a
way that doesn’t reflect the material they link to. They note that The Pirate Bay has a bad
attitude to complaints and ridicules the complainer. Sony says they have suffered many lost
sales, suffered damage to their goodwill and other damages to their market.

Henrik Pontén from Svenska Antipiratbyrån (Swedish Anti-Piracy Bureau) said that their
position is very similar to that of the IFPI. Their claim for damages is based on what it
would’ve cost for The Pirate Bay to have acquired a global distribution license. This value
was doubled to account for an alleged “loss of goodwill”.

Next up, Monique Wadsted for the movie industry. She talked about various alleged
infringements, including those on the TV show ‘Prison Break’. Again, she feels that since the
infringements took place before an official launch of the media, the damages are calculated
based on the cost of a special “global preview license”.

During the second half of the morning session the defense lawyers had the chance to respond.
Due to the reduction in the charges, the four defendants say they have no responsibility for the
charges that remain.

The lawyers representing all four called on the court for the acquittal of their clients.

Fredrik Neij’s lawyer pointed out that the download figures as reported by the site were far
from accurate, and that they should therefore not be used as evidence. It was further argued
that uploading a torrent does not mean that the copyrighted files are also ‘available’, since it
then has to be seeded. The torrent files, on the other had, are not exclusively on The Pirate
Bay, and can also be found through other search engines such as Google.

Gottfrid Svartholm’s lawyer stated that users generate the content on The Pirate Bay, and that
his defendant has no control over it. Peter Sunde’s lawyer pointed out that his client was
merely the spokesperson of the site, and said that Peter was not responsible for anything else.
It was further argued that the correlation between the number of downloads and damages
suffered by the copyright holders is non-existent.

As Carl Lundström’s lawyer, Per E Samuelsson took the floor and pointed out the weaknesses
in the prosecutor’s case. The defense argued that prosecutors have failed to prove that
Lundström has been involved in any transfer of any copyrighted material. He played the King
Kong defense.

“EU directive 2000/31/EG says that he who provides an information service is not responsible
for the information that is being transferred. In order to be responsible, the service provider
must initiate the transfer. But the admins of The Pirate Bay don’t initiate transfers. It’s the
users that do and they are physically identifiable people. They call themselves names like
King Kong,” Samuelsson told the court.

“According to legal procedure, the accusations must be against an individual and there must
be a close tie between the perpetrators of a crime and those who are assisting. This tie has not
been shown. The prosecutor must show that Carl Lundström personally has interacted with
the user King Kong, who may very well be found in the jungles of Cambodia,” the lawyer
added.

After the King Kong defense the court decided to adjourn the court case, which will continue
tomorrow on day 4. Thus far, the trial is ahead of schedule.

Peter said that after today’s proceedings they all went for some pizza, where they met the
whole opposing side. He asked if they could pick up the check. “They refus

d,” he
http://torrentfreak.com/g-defense-090218/

Court Tweets, Pirate Flags and Free Candy


Written by Ernesto on February 16, 2009

As The Pirate Bay trial got underway, dozens of supporters gathered around the Court waving
skull-and-crossbone flags as the parties entered the court house. Pro-piracy forces in Sweden
had vowed to play along in the theater of the trial. The opening act was a spectacle; in court,
on the streets and online.

As reported earlier today, during today’s court session, social media came alive as prosecutor
Håkan Roswall did a tedious presentation of the history of the tracker, various companies,
revenue streams, ad sales and how he will “prove” it is all connected.

It was remarkable to see how thousands of people were following and contributing to an
ongoing stream of information on the Internet. Through live blogs (in Swedish and
translated), Twitter, live audio from inside the court and live video from outside, the coverage
was massive.

The hash tag #spectrial was the most searched term on Twitter, The Pirate Party’s servers went
down and it was nearly impossible to get access to trial.thepiratebay.org, which collects the
various streams of information.

One of the defendants even contributed, as Peter Sunde (aka brokep) wrote on Twitter: “Might
this be the first twitter from within a court case? It must be a #spectrial.” This might indeed be
one of the first tweets from a defendant in court.

As the court went in recess for lunch, the gathering outside grew, in spite of the cold February
day in Stockholm. Pirate Party flags marked the street corner, a band played and candy was
handed to passers-by while being told that “sharing is caring”.

Pirate Music Outside the Court

http://torrentfreak.com/pirate-flags-free-candy-and-court-tweets-090216/
Musik-Downloads : Neuer Rekord-Umsatz
BITKOM gab heute die neuesten Zahlen für Musik-Downloads in Deutschland bekannt.
Demnach verkauften die Anbieter Songs und Alben für 80 Millionen Euro.

Auch legale Musik aus dem Internet ist so gefragt wie nie zuvor. Im Jahr 2008 haben sich die
Deutschen Songs und Musikalben im Wert von 80 Millionen Euro auf ihre PCs geladen, das
waren 34 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Branchenverband BITKOM sieht damit die Erwartungen mehr als übertroffen, auch die
Finanzkrise hat am Umsatzplus nichts ändern können. Vereinsvize Berg rechnet auch in 2009
mit einem vergleichsweise starken Wachstum. Auch die Anzahl der verkauften Stücke ist im
vergangenen Jahr gestiegen: 40 Millionen Mal haben die Deutschen einen Song oder ein
Album im Netz gekauft und heruntergeladen. Das ist ein Plus von immerhin 17 Prozent.

Männer stellen 62 Prozent der Kunden dar. Doch die Frauen holen allmählich auf. Ihr Anteil
an den Downloads wuchs von 36 Prozent im Jahr 2007 auf 38 Prozent im Jahr 2008.
Ebenfalls um zwei Prozentpunkte stieg der Anteil von Käufern ab 30 Jahren aufwärts: Er hat
auf 53 Prozent zugelegt. Es scheint so, als ob auch die ältere Generation vermehrt Interesse an
diesem Thema zeigt.

Durchschnittlich 1,10 Euro wurden pro einzelnem Song fällig. Der Preis hängt dabei oftmals
von den jeweiligen Nutzungsrechten ab. DRM-verseuchte Dateien sind meist günstiger als
Musikstücke, die uneingeschränkt vervielfältigt und auf allen möglichen Geräten abgespielt
werden können.

Eine Analyse der Gründe für diesen Trend wäre noch spannender gewesen. Ist die Zunahme
der Umsätze dadurch begründet, weil immer weniger Musik mit DRM verkauft wird? Oder
liegt es an der Tatsache, dass es immer mehr Portale im Netz gibt, wo man bequem Musik
kaufen kann? Auch der Abmahnwahn in .de dürfte dabei eine nicht unerhebliche Rolle
gespielt haben. (Ghandy)

http://www.gulli.com/news/musik-downloads-neuer-rekord-2009-02-19/

STUDIE
Experten halten Konjunkturpaket II für wirkungslos

Scharfe Kritik am Konjunkturpaket II: Laut einer Studie des Instituts für
Weltwirtschaft sind viele Maßnahmen der Regierung zur Rettung der Wirtschaft für
den Bürger kaum spürbar - die Ökonomen fürchten nun, das Programm könnte
effektlos verpuffen.

Kiel - Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat deutliche Kritik an der Ausgestaltung des
Konjunkturpakets II geübt. Es werde befürchtet, dass eine Vielzahl der kleineren Maßnahmen
die Merklichkeitsschwelle im Budget der Bürger kaum überwinden und damit ohne Wirkung
bleiben, schreiben die Volkswirte des Kieler Instituts in einer Studie, die am Donnerstag
veröffentlicht wurde.

So gingen zwar die Entlastungen bei der Einkommensteuer in die richtige Richtung, fielen
aber zu halbherzig aus. "Sie reichen nicht einmal aus, die kalte Progression für länger als zwei
Jahre zu kompensieren", bemängelt das IfW. Unter diesem Begriff versteht man eine
Mehrbelastung der Steuerzahler, die dann zustande kommt, wenn die Lohnerhöhungen so
niedrig ausfallen, dass sie lediglich die Inflation ausgleichen, und gleichzeitig die
Einkommensteuersätze nicht an die Teuerung angepasst werden.

Besonders kritisch bewerten die Experten Eingriffe wie beispielsweise mit der
Abwrackprämie für Autos. Sie verzerre die Wirtschaftsstruktur und bremse das Wachstum
aus. Darüber hinaus wecke die Abwrackprämie Begehrlichkeiten in anderen Branchen. "Am
Ende wird die deutsche Volkswirtschaft ärmer sein als zuvor", monieren die Experten.

Bemängelt wird ebenfalls die Ausbuchung der Staatsschulden in einen Sonderhaushalt.


"Damit entstehen unnötige Verwaltungskosten und die tatsächliche Höhe der
Staatsverschuldung wird gegenüber der Öffentlichkeit verschleiert." Auch die Annahmen
bezüglich der Tilgung der Schulden seien vermutlich viel zu optimistisch. "Wenn schon die
Bundesbank zur Finanzierung des Konjunkturpakets herangezogen werden soll, dann wäre
eine zumindest teilweise Auflösung ihrer Goldreserven ein plausibler Weg, zumal der aktuelle
Goldpreis diese Strategie ohnehin nahelegt", schlagen die Experten vor.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608599,00.html

Sprachatlas:
Kölsch und Bairisch sterben aus

13 Dialekte in Deutschland sind nicht mehr sicher - darunter auch Kölsch und Bairisch.
Doch weder Kölner noch Bayern sollten sich jetzt grämen: Es gibt Regionalsprachen,
um die es in Deutschland noch viel schlechter bestellt ist. Ein neuer Atlas gibt
Aufschluss.

Kölsch und Bairisch sind als historische Kernsprachen vom Aussterben bedroht. Zu diesem
überraschend anmutenden Befund kommt die Unesco, die am Donnerstag in Paris ihren
dritten "Weltatlas zu bedrohten Sprachen" vorgestellt hat. Insgesamt 13 Regionalsprachen in
Deutschland seien nicht mehr sicher, sagen die Unesco-Experten, deren Atlas auf
umfangreichen und überprüften linguistischen Analysen basiert.

In der letzten Ausgabe von 2002 führte das Kompendium sieben bedrohte Sprachen für
Deutschland auf. Ernsthaft um ihr Überleben fürchten müssen der neuesten Ausgabe zufolge
das Ost- und Nordfriesische. Die Zahl der Menschen, die Ostfriesisch in seiner historischen
Reinform sprechen, sei auf 1000 gesunken, so die Unesco. Auch das im Spreewald und der
Lausitz gesprochene Sorbisch sei gefährdet, es werde noch von knapp 20.000 Menschen
benutzt. Sowohl Friesisch als auch Sorbisch stehen auch auf der UN-Charta für bedrohte
Sprachen und werden öffentlich gefördert.

Ernsthaft Sorgen um den kölschen Dialekt müsse man sich indes noch nicht machen, meint
Christine Merkel, Kulturchefin bei Unesco-Deutschland. Sie verweist darauf, dass sich etwa
die Akademie für die kölsche Sprache um die Mundart kümmere und sogar Predigten auf
Kölsch gehalten würden. "Wichtig ist aber die Sensibilisierung für die bedrohte
Sprachvielfalt", sagte sie der Nachrichtenagentur AP. "Sprachen sind wichtige kulturelle
Ressourcen."

Den Unesco-Experten geht es um das historische Limburgian-Ripuarian und Colognian, das


in den limburgischen Provinzen in Belgien und den Niederlanden sowie im Rheinland
gesprochen wird. Die Zahl der Menschen, die noch "Original-Kölsch" können, schätzt die
Unesco auf eine Million. Bairisch als dialektalische Reinform wird immerhin noch von 16
Millionen Menschen gesprochen, neben Bayern auch in Teilen Österreichs, Tirols und der
Schweiz. Doch die Zahl ist rückläufig, weswegen die Unesco die Sprache erstmals als
unsicher eingestuft hat.

AP

BANKGEHEIMNIS- BRUCH BEI UBS


Folgenschwerer Schlag für die Schweiz"

Ist der Druck nur stark genug, wankt sogar das Bankgeheimnis: Um ihren
Steuerskandal abzuschließen, werden Kontodaten von 300 reichen UBS-Kunden an US-
Justizbehörden verraten. Schweizer Kommentatoren sprechen von "Kapitulation" - und
sehen Prinzipien des Rechtsstaats ausgehebelt.

Hamburg - Es ist ein Bruch mit dem legendären Bankgeheimnis der Schweiz. 250 Namen und
Daten potentieller Steuersünder sollen nach Angaben der Genfer Zeitung "Le Temps" wegen
der UBS-Affäre an US-Ermittler verraten werden. Laut "Neuer Zürcher Zeitung" sind es
sogar 300. Die einmalige Indiskretion soll dazu dienen, eine Steueraffäre aufzuklären, die die
Schweizer Großbank seit Monaten erschüttert.

Kommentatoren in der Schweiz und der internationalen Finanzpresse warnen vor den Folgen
dieser Entscheidung und sehen einen Tabubruch. Die "Neue Zürcher Zeitung" ("NZZ") nennt
den Deal einen "folgenschweren Schlag für den Finanzplatz Schweiz". Die Aktion relativiere
"das schweizerische Bankgeheimnis in höchstem Maße". Formell liege zwar kein Verstoß
gegen das Gesetz vor - da ja nicht die UBS, sondern die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma
die Identität der inkriminierten Kunden bekannt geben werde. "Die Glaubwürdigkeit ist
dennoch dahin", urteilt die "NZZ", "von der Präjudiz-Wirkung ganz zu schweigen."

"20 Minuten" schreibt, die Schweizer Politik befinde sich "in einer Art Geiselhaft des
maroden Finanzmultis". Die sofortige Herausgabe von Kundendaten bedeute "nämlich nicht
nur ein eigentliches Einknicken vor den US-Behörden, sondern die bewusste und
offensichtliche Aushebelung des Rechtsstaats Schweiz".

Es sei nicht so, "dass alle US-Kunden der UBS, die nun ihren Heimatbehörden ausgeliefert
werden, durch illegale Steuerbetrügereien Gesetze verletzt hätten". Bei einigen dürfte es sich
um unbescholtene Kunden handeln. "Statt das Recht jedes Beschuldigten auf die
Unschuldsvermutung zu bekräftigen, wie es einem demokratischen Staat gut ansteht und
wofür die Urdemokratie USA Verständnis haben müsste, kapitulierten die Verantwortlichen",
schreibt die Zeitung.
Die "NZZ" merkt dazu an, dass dem schnellen Deal sogar laufende Rechtsverfahren geopfert
worden seien. "Einige amerikanische UBS-Kunden haben nämlich gegen die Aufhebung ihrer
Anonymität geklagt und diese Klage bis zum Bundesverwaltungsgericht weitergezogen.
Dieses Verfahren wird durch die Herausgabe der Kundendaten abgebrochen, bevor das
Gericht Recht gesprochen hat."

"Meilenstein", "bedeutender Bruch"

Die US-Justizbehörden hatten der UBS vorgeworfen, rund 19.000 reichen Kunden im Land
systematisch bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Guthaben im Wert von 18 bis 20
Milliarden Dollar seien durch die Schaffung von Scheinkonten verschleiert worden. Dem
Fiskus könnten 300 Millionen Dollar Steuern entgangen sein.

Nach Angaben der Eidgenössischen Bankenkommission haben einzelne Mitarbeiter der


Großbank zu US-Steuerzwecken eingeholte schriftliche Erklärungen von Kunden akzeptiert,
von denen sie wussten oder hätten wissen müssen, dass sie den US-Steuerstatus des Kunden
nicht zutreffend wiedergaben. Die UBS räumte einen Teil der Schuld inzwischen ein.

Dennoch sorgt die Herausgabe von Kundendaten auch in internationalen Zeitungen für
Verwunderung. "In der verschwiegenen Welt des Schweizer Banking passiert das
Undenkbare: Geheimnisse sprudeln ans Licht", schreibt beispielsweise die "New York
Times".

Die "Financial Times" nennt die Herausgabe der Daten einen "Meilenstein", der viel
bedeutender sei als die 780-Millionen-Dollar-Strafe der Steueraffäre. Durch die Aufgabe des
Bankengeheimnisses zahle die UBS "eine der größten Bußen aller Zeiten".

Das "Wall Street Journal" nennt den Daten-Deal einen "bedeutenden Bruch" in der Tradition
des Schweizer Bankgeheimnisses. Noch nie zuvor hätte die Schweizer Finanzmarktaufsicht
einer ihrer Banken die Offenlegung von Kundendaten erlaubt. Eine Strafuntersuchung gegen
die Bank sei durch das Zugeständnis wohl hinfällig.

US-Strafe vergrößert Loch in der UBS-Bilanz

Die UBS zeigt sich in einer Pressemitteilung entschlossen, die Einigung mit dem US-
Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC rasch umzusetzen. "Offensichtlich haben
wir Fehler gemacht", teilt Institutschef Marcel Rohner mit. Die UBS werde ein nun
wirksames Kontrollsystem einführen, hieß es.

Aus dem Geschäft mit in den USA wohnhaften Privatkunden muss sich die Bank nach Finma-
Wunsch verabschieden. Von sich aus hatte die UBS bereits im Sommer erklärt, auf das
Geschäft künftig zu verzichten.

Die Schweizer Großbank rutscht wegen der Geldbuße noch tiefer in die roten Zahlen als
angekündigt. "Das Geschäftsergebnis 2008 wird um die Kosten für den Vergleich in den USA
angepasst", sagte ein UBS-Sprecher an diesem Donnerstag. Bislang war sie für 2008 von
einem Jahresverlust von 19,7 Milliarden Schweizer Franken (13,4 Milliarden Euro)
ausgegangen.
Ob sich das Minus nun genau um die 780 Millionen Dollar vergrößert, konnte der
Banksprecher nicht sagen. Die Kosten des Vergleichs werden der Mitteilung zufolge komplett
im Geschäftsjahr 2008 verbucht und im geprüften Geschäftsergebnis enthalten sein, das im
März veröffentlicht wird. Ob die Bank dafür Rückstellungen gebildet hat, ließ der Sprecher
offen.

Ssu

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608604,00.html

Bankgeheimnis
Verpflichtung der Banken, keine Auskunft über die Vermögensverhältnisse ihrer Kunden und
deren Geschäftsbeziehungen zu geben; durch die Abgabenordnung zur Verhütung von
Steuerhinterziehungen und durch das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit in
Deutschland weit gehend aufgehoben.

Das Bankgeheimnis besteht in Österreich als Regel, doch verschiedentlich unterbrochen


(Auskunftspflicht gegenüber Steuerbehörden, Nationalbank, Rechnungshof, Polizeibehörden,
Straf- und Exekutionsgerichten).

In der Schweiz gilt das Bankgeheimnis fast uneingeschränkt (Bankengesetz von 1935);
lediglich den Steuerbehörden gegenüber ist bei Todesfällen das Bankgeheimnis praktisch
beseitigt.

 Bankgeheimnis - wie die letzten Schranken fallen


http://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=242
 Bankgeheimnis - wie die letzten Schranken fallen
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=242

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/61/44/dokument.html?
titel=Bankgeheimnis&id=54274416&top=Lexikon&suchbegriff=schweizer+bankgeheimnis&
quellen=&qcrubrik=recht

:
Der Finanzplatz mit dem Rücken zur Wand

Dass die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (Finma) in einer bisher einmaligen Aktion


Daten von einigen hundert Kunden der UBS an die amerikanischen Behörden ausliefert,
ist ein folgenschwerer Schlag für den Finanzplatz Schweiz, aber auch für den Rechtsstaat
Schweiz. Die Aktion war offenbar nötig, um ein Abkommen zwischen der UBS einerseits und
dem Department of Justice sowie der Securities and Exchange Commission (SEC) anderseits
zu ermöglichen.

Bedrohte Glaubwürdigkeit

Fragt man sich, was die Motive dafür sein könnten, liegt die Vermutung nahe, dass die
Behörde glaubt, nicht anders handeln zu können, dass sie sich in höchster Not befindet und
dass sie sich an die Wand gedrängt fühlt. Wahrscheinlich hat Washington so sehr mit den
Muskeln gespielt, sprich: so erpresserisch agiert, dass man in Bern – ohne Rückendeckung
des Bundesrates ist das Ganze nicht vorstellbar – glaubte, um die Existenz der UBS fürchten
zu müssen. In einer solchen existenzgefährdenden Situation geben Artikel 25 und 26 des
Bankengesetzes der Finma weitreichende Möglichkeiten, die Bank zu schützen.

Der Preis für diesen Schutz der als systemrelevant angesehenen UBS ist indessen hoch. Die
Aktion relativiert das schweizerische Bankgeheimnis in höchstem Masse, auch wenn formell
kein Verstoss gegen das Gesetz vorliegt, da ja nicht die UBS, sondern die Finma, gestützt auf
die erwähnten Not-Paragrafen, die Identität der inkriminierten Kunden lüftet. Die
Glaubwürdigkeit ist dennoch dahin, von der Präjudiz-Wirkung ganz zu schweigen.

Vor allem aber untergräbt die Freigabe geschützter Daten den Glauben an den helvetischen
Rechtsstaat, im Inland ebenso wie im Ausland. Einige amerikanische UBS-Kunden haben
nämlich gegen die Aufhebung ihrer Anonymität geklagt und diese Klage bis zum
Bundesverwaltungsgericht weitergezogen. Dieses Verfahren wird durch die Herausgabe der
Kundendaten abgebrochen, bevor das Gericht Recht gesprochen hat, allein, weil die
amerikanischen Behörden die Geduld verloren haben und mit einer Strafklage gegen die UBS
über ein beträchtliches Drohpotenzial verfügen. Dazu kommt, dass die beiden Artikel des
Bankengesetzes eigentlich für ganz andere Krisensituationen gedacht sind und man sie
ziemlich überinterpretieren muss, um sie als Grundlage für einen präventiven Schutz gegen
forsche ausländische Behörden heranzuziehen.

Begrenzter Nutzen für die UBS

Der Preis der ganzen Aktion ist umso höher, als keineswegs sicher ist, wie viel eine solche
staatspolitisch begründete Torpedierung des Bankgeheimnisses der Bank, die es zu retten gilt,
wirklich nützt. So ist das «Settlement» trotz einer Herausgabe von Daten mit einer Busse von
einigen hundert Millionen Dollar verbunden. Ferner beteiligt sich die amerikanische
Steuerbehörde IRS offenbar nicht am Abkommen und hat damit weiterhin die Gelegenheit,
zumindest zivilrechtliche, wenn auch keine strafrechtlichen Verfahren anzustrengen. Vor
allem aber signalisiert man mit der Aufhebung der Anonymität aller Welt, dass bei der
ohnehin Reputationswunden leckenden UBS die Daten nicht so sicher sind, wie sich das die
Kunden wünschen. Da müssen sich UBS, Finma und Bundesrat wahrlich mit dem Rücken zur
Wand fühlen, wenn sie sich dennoch zu einem so gravierenden Schritt entschlossen haben.

G. S.

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/der_finanzplatz_mit_dem_ruecken_zur_wan
d_1.2038538.html
COMMERZBANK
Investmentbanker kassieren Millionen trotz Boni-Stopp

Von Anne Seith, Frankfurt am Main (foto:dpa)

Der Commerzbank droht die Zerreißprobe: Den eigenen Mitarbeitern streicht der
Geldkonzern nach Vorlage der Jahresbilanz den Bonus - die Verlustbanker der
Dresdner Kleinwort können dagegen auf Zahlungen hoffen. Nun sucht das Institut nach
Wegen aus der Belohnungsfalle.

Eigentlich könnte es ein guter Tag sein für die Commerzbank. Die Jahreszahlen sind längst
nicht so mies wie erwartet: Vor Steuern liegt das Ergebnis für 2008 bei minus 378 Millionen
Euro. Unter dem Strich steht sogar ein kleiner Gewinn von immerhin drei Millionen Euro. In
Zeiten wie diesen kann man so etwas schon als Erfolg verkaufen.

Die Anleger sind dementsprechend zufrieden, der Aktienkurs schießt nach Bekanntgabe der
Zahlen um neun Prozent in die Höhe. Noch dazu bietet die Bilanz dem Geldinstitut eine
erfreuliche Gelegenheit, bei der Politik zu punkten. Quer durch die Parteien werden Banker
derzeit zur Bescheidenheit gedrängt - vor allem jene von der Commerzbank, die nach
Kapitalhilfen von mehr als 18 Milliarden Euro zu rund 25 Prozent dem Staat gehört.

Also lässt Commerzbank-Chef Martin Blessing seinen Finanzvorstand und Arbeitsdirektor


Eric Strutz am Mittwoch ausrichten: Allen Mitarbeitern wird der Bonus gestrichen, weil zwar
unterm Strich schwarze Zahlen stehen - das Vorsteuerergebnis aber negativ war. Und die
Maßnahme gelte für die neu erworbenen Töchter genauso wie für die alte Commerzbank.
Sprich: Auch die Investmentbanker der Dresdner Kleinwort, die mit ihrem Kampf um die
zugesagten Zulagen von 400 Millionen in den vergangenen Tagen für unschöne Schlagzeilen
sorgten, sind theoretisch eingeschlossen.

Allerdings hat die Sache einen Haken.

Rund 30 Prozent der umstrittenen Summe sind fest zugesagt, gesteht Strutz bei einer
Telefonkonferenz ein. An die 120 Millionen Euro sind den Investmentbankern also sicher.
Fragt sich: Wofür eigentlich? 2,2 Milliarden Euro Miese liefen bei Dresdner Kleinwort allein
in den ersten neun Monaten des vergangenen Geschäftsjahres auf. Das Gesamtdesaster wird
kommende Woche mit der Bilanz der Allianz vorgelegt.

Die Spitzenbanker der Sparte können sich bestimmter Extra-Gelder sicher sein - die Kollegen
aus den anderen Bereichen der Commerzbank, die teils noch gute Ergebnisse erzielten, gehen
dagegen leer aus. Die Stimmung in der Bank dürfte das kaum heben. Schließlich macht bei
vielen Angestellten der Bonus an die 50 Prozent ihrer Gesamtbezüge aus. Allein für die alte
Commerzbank summierten sich die Einsparungen durch die gestrichenen Zulagen auf 600
Millionen Euro, sagt Strutz.

Die Geschichte hinter der absurden Konstellation mutet skurril an. Der frühere Chef der
Dresdner Kleinwort, Stefan Jentzsch, hatte die umstrittenen Boni schon im August
zugesichert, weil die Top-Banker seiner Sparte für die Bank unverzichtbar schienen. Wer
könnte schließlich besser qualifiziert sein, angehäufte Berge an Risikopapieren einigermaßen
effektiv wieder abzutragen?

Richtig aufgegangen ist die Strategie freilich nicht. Von dem früheren 18-köpfigen
Führungsteam bei der Dresdner Kleinwort ist laut "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"
nur ein Mitglied heute noch bei der neuen Mutter Commerzbank im Dienst.

Finanzvorstand Strutz bleibt deshalb nur, an die Bescheidenheit der begünstigten Banker zu
"appellieren". Viele Manager hätten doch schon auf ihre Zulagen verzichtet, sagt er am
Mittwoch - und hofft, dass noch andere den guten Beispielen folgen.

Auch aus der Politik wächst der Druck. "Solche Leute bringen das Gesamtsystem in
Misskredit", sagt CDU-Wirtschaftsexperte Laurenz Meyer SPIEGEL ONLINE.
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: "Nichts gegen gute Bezahlung. Aber
wer seine Bank an den Rand der Pleite steuert, hat eine Bonuszahlung weiß Gott nicht
verdient."

Immer wieder ergeht der Ruf an die Branche, zu verzichten - doch bisher überhören die
begünstigten Investmentbanker der Dresdner Kleinwort diese Rufe. So beharren 17 der 18
früheren Mitglieder des Executive Committee auf ihre Zulagen, oft Millionensummen.
Wahrscheinlich herrsche "Endzeitstimmung in bestimmten Investmentbanking-Kreisen",
kommentiert CDU-Experte Meyer trocken. Die Banker wollten wohl mitnehmen, was eben
geht, jetzt, da die Goldgräberzeiten vorbei seien.

Basteln am Bonussystem

So hat allein der einstige Chef der Sparte, Stefan Jentzsch, bislang Verzicht angemeldet -
nachdem mehrere Zeitungen über einen Segeltörn und seine Leidenschaft für Ferraris
berichtet hatten. Jentzsch kann sich Pressemeldungen zufolge mit einer satten Abfindung von
rund 7,5 Millionen Euro trösten, die ihm für sein Ausscheiden aus der Bank bezahlt wird.

Finanzvorstand Strutz versucht jetzt, die Stimmung zu retten, soweit es geht. "Natürlich ist
das schwer", sagt er über die Situation, vor allem, weil viele Mitarbeiter "ihre Leistung
erbracht haben". Aber "Bonuszahlungen sind doch per se nicht schlecht", fügt er
beschwichtigend hinzu. Und dass in manchen Bereichen der Dresdner Kleinwort ja sogar im
vergangenen Jahr Gewinne erwirtschaftet wurden, die Zulagen durchaus rechtfertigen
könnten.

Die Commerzbank will jetzt bis zum Sommer ein neues Bonussystem ausarbeiten, das sich
mehr an langfristigen Erfolgen ausrichten soll. Doch da steht Strutz schon vor dem nächsten
Problem: Im Kampf um die besten Talente mögen die Banken eine Feuerpause eingelegt
haben - vorbei ist er noch nicht. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte kürzlich auf der
Bilanz-Pressekonferenz betont, Banking sei ein "peoples business". Die Kunst bestehe jetzt
darin, neue Bonusregeln nicht allzu streng festzuzurren, um Jungbanker nicht in die Arme des
Wettbewerbers zu treiben.

Man wolle weiterhin "attraktiv" für Talente sein, sagt Strutz deshalb, "Leistungsträger
langfristig binden". Und dann flüchtet er sich in die Philosophie. Die Commerzbank wolle
alles in allem aber ohnehin "Mitarbeiter, die nicht nur materiell orientiert sind. Wer nur auf
sein Einkommen schaut, der kennt auch keine Loyalität."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608416,00.html

Commerzbank AG
Frankfurt, deutsche Großbank; gegründet 1920 als Commerz- und Privatbank AG durch
Zusammenschluss der 1870 gegründeten Commerz- und Disconto-Bank, Hamburg, mit der
1856 gegründeten Mitteldeutschen Privatbank, Magdeburg; seit 1940 Commerzbank AG;
1952 in drei Nachfolgeinstitute aufgespalten, die sich 1958 wieder zur Commerzbank AG
zusammenschlossen; 2006 Übernahme der Eurohypo AG und 2008 Übernahme der Dresdner
Bank AG; 2009 Teilverstaatlichung aufgrund falsch eingeschätzter Kreditrisiken bei der
Dresdner Bank (Subprime-Krise); Bilanzsumme (Konzern) 2007: 616,5 Mrd. Euro, rund
36 000 Beschäftigte.

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/81/18/dokument.html?
titel=Commerzbank+AG&id=54308118&top=Lexikon&suchbegriff=commerzbank&quellen
=&qcrubrik=wirtschaft

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