Jede und jeder, die im Freihof eine Therapie beginnt, hlt sie frher oder spter in den Hnden: Die Richtlinien fr Bewohnerinnen und Bewohner. Ebenso sollte jede und jeder das Hygienekonzept kennen und sich daran halten. Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben laut Checkliste zum Eintritt irgendwann einmal eine Besttigung zu unterschreiben, dass sie die Richtlinien und das Hygienekonzept erhalten haben und kennen. Mit ihrer Unterschrift unter ihren Anstellungsvertrag besttigen auch alle Teamerinnen und Teamer, dass sie sich an die Richtlinien halten und diese in angemessener Weise durchsetzen. Somit erklren sich alle am sozialen Zusammenleben im Freihof Beteiligten mittels ihrer Unterschrift freiwillig dazu bereit, gewisse Regeln zu befolgen, die sie sonst nicht befolgen mssten. lichen Rckfall. Die Bewohnerin, der Bewohner braucht die Regeln als sttzende Struktur gegenber den Drogen und dem Konsum. Je stabiler jemand ist, umso besser kann sie oder er mit Freiheiten, d. h. fehlender Struktur, umgehen. Regeln sind fr die Bewohner insofern strukturgebende und sttzende Elemente im Tagesablauf und sind dem Entwicklungsstand in der Therapie angepasst. Auf der anderen Seite sind die Regeln eine Art Erziehungsmittel, um Leute, die es sich gewohnt waren, ein Leben ohne Regelmssigkeit und Verpflichtung zu leben, wieder an eine gewisse Form der Verpflichtung zu gewhnen. Dieser erzieherische Sinn der Regeln ist wohl der Hauptgrund fr die immer wieder aufflammende Entrstung ber die Regeln, weil es hier fr die Bewohnerinnen und Bewohner deutlich wird, dass ihnen ein Korsett aufgezwngt wird, das nicht immer nur angenehme Sttze ist, sondern auch Zwang, an dem man sich reiben kann. Wenn allerdings jemand zu merken beginnt, welche Mglichkeiten innerhalb der beschrnkenden Regeln liegen, dann hat sie oder er bereits Fortschritte in der Therapie erzielt. Wenn man akzeptieren kann, dass Verbindlichkeit keine blosse Schikanierung sondern auch eine Chance darstellt, dann hat die Bewohnerin, der Bewohner gelernt, dass man mit Regeln leben kann, zumal es auch Mglichkeiten gibt, die Regeln fr sich selbst zu mildern, bzw. Organe, um sie offiziell abzundern und zu verbessern: Die Vollversammlung und das Beschwerdeformular.