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Ein Parlament
entmachtet sich selbst
Von Harald Schumann
Da ist ein wenig Dramatik schon nützlich. Denn sie hilft Rupprecht einen
Vorgang zu rechtfertigen, der so gar nicht den Grundregeln der
parlamentarischen Demokratie entspricht: Mit bis zu 480 Milliarden Euro
aus Steuergeldern, mehr als dem Doppelten des jährlichen Bundesetats,
soll Deutschlands Bankensektor vor dem Zusammenbruch bewahrt werden.
Doch wer dabei zu welchen Konditionen profitiert, darüber entscheiden
nicht die gewählten Vertreter der Steuerzahler, sondern nur ein vom
Minister eingesetzter „Lenkungsausschuss“ unter Leitung des
Finanzstaatssekretärs Jörg Asmussen. Der Bundestag selbst, so beschloss
es die Große Koalition im vergangenen Oktober, verzichtet ausgerechnet
bei der umstrittenen Bankensanierung mit Staatsgeldern auf sein
wichtigstes Recht: die Kontrolle über die Staatsausgaben.
Das sieht Roland Claus, der für die Linksfraktion dabei ist, naturgemäß
anders. Das Parlament habe „sich entmündigt“, klagt der
Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt, und seine Sorgenfaltenmiene zeigt an,
wie schwer ihm die Mitarbeit in dem rechtlosen Ausschuss fällt. Indirekt
übernehme er schon „die Mitverantwortung für die Täuschung der
Öffentlichkeit“, gesteht er. Gleichwohl sei das Gremium
„besser als nichts“. Auf diesem Wege könne zumindest im
Nachhinein die Verantwortung für die Milliardenzuteilungen geklärt
werden. Auch Alexander Bonde, der haushaltspolitische Sprecher der
Grünen, empfindet den Umgang der Bankenretter mit dem Parlament als
Zumutung. „Eigentlich“ sagt er, „eigentlich ist all
das mit der Ehre eines Haushälters im Bundestag nicht vereinbar.“
Dabei stört ihn weniger die Geheimhaltung als vielmehr die Impotenz des
Gremiums. Um wirklich kontrollieren zu können, „müssten wir selbst
die Akten aus den Banken prüfen.“ Auch müssten die Abgeordneten
das Recht haben „die verantwortlichen Manager vorzuladen und zu
befragen“, fordert Bonde. Weil ihm das verwehrt sei, erfahre der
Ausschuss stets nur das, was Steinbrücks Staatssekretäre oder
Soffin-Chef Rehm preisgeben wollen. Und das sei bisher noch immer zu
wenig gewesen, klagt auch der CDU-Haushälter Jochen-Konrad Fromme.
Fortwährend müsse man „um Informationen betteln“, die
eigentlich selbstverständlich seien. Und das, obwohl bis Ende Februar
schon Bürgschaften für 178 Milliarden Euro übernommen wurden. Weitere 19
Milliarden Euro an Kapitalhilfen sind bereits genehmigt, so viel, wie
alle deutschen Universitäten pro Jahr kosten.
An einem Punkt immerhin wagten Fromme und seine Kollegen schon einmal
den Aufstand. Öffentlich bezogen die Kontrolleure aus Union und
Opposition gegen die bereits zugesagte Bürgschaft für die Volkswagenbank
Stellung. Dabei gehe es „nur um Verkaufsförderung“, ärgert
sich Fromme. Halte „die Exekutive“ dennoch an dem Plan fest,
müsse sie mit „einer Gegeninitiative im Haushaltsausschuss
rechnen“, droht er.
Das gilt auch für den zweiten Teil des Commerzbank- Deals. Für volle
16,4 Milliarden Euro kaufte der Soffin sogenannte stille Anteile, die
mit neun Prozent im Jahr verzinst werden sollen. Insofern sei das
„ein gutes Geschäft“ für den Staat, erklärte daraufhin
Commerzbank-Boss Martin Blessing. Schließlich könne sich der Bund das
Geld für nur drei Prozent Zins leihen und die Differenz einstreichen.
Doch Blessings Darstellung ist grob irreführend. Denn die jährlich
fälligen Zinsen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro fließen nur, wenn es
entsprechende Gewinne gibt. Aber selbst in besten Zeiten kam die Bank
nur auf 1,8 Milliarden Euro Gewinn. Und auch wenn es erneut dahin käme,
müsste sich die Staatskasse den Gewinn mit zahlreichen weiteren
Kapitalgebern teilen. Noch für viele Jahre wird die Commerzbank den
Bundeshaushalt daher mit Schuldzinsen von bis zu 500 Millionen Euro
belasten – fast so viel, wie der Berliner Senat für alle Kitas der
Stadt im Jahr benötigt.
Von solchem Mut zur Transparenz sind die Soffin-Wächter weit entfernt.
Für FDP-Haushälter Toncar ist der mangelnde Wille zur Kontrolle vor
allem „Ausdruck einer Schwäche unseres Systems“. Amerika
habe eine „echte Gewaltenteilung“, weil Regierung und
Parlament getrennt gewählt werden. Hierzulande sei die
Parlamentsmehrheit dagegen stets auch Teil der Regierung. Aber
„ordnungspolitisch gesehen müssten die Gläubiger natürlich auch
herangezogen werden.“
Artikel-URL: http://www.zeit.de/online/2009/14/bankenrettung-bundestag
The number was revealed to The Independent by Sir Norman Bettison, the
chief constable of West Yorkshire Police and Britain's most senior
officer in charge of terror prevention.
"One of the four bombers of 7 July was, on the face of it, a model
student. He had never been in trouble with the police, was the son of a
well-established family and was employed and integrated into society.
"But when we went back to his teachers they remarked on the things he
used to write. In his exercise books he had written comments praising
al-Qa'ida. That was not seen at the time as being substantive. Now we
would hope that teachers might intervene, speak to the child's family or
perhaps the local imam who could then speak to the young man."
He stressed that the system was not being used to target the Muslim
community. "The whole ethos is to build a relationship, on the basis of
trust and confidence, with those communities," said Sir Norman.
"With the help of these communities we can identify the kids who are
vulnerable to the message and influenced by the message. The challenge
is to intervene and offer guidance, not necessarily to prosecute them,
but to address their grievance, their growing sense of hate and
potential to do something violent in the name of some misinterpretation
of a faith.
But Inayat Bunglawala of the Muslim Council of Britain said the police
ran the risk of infringing on children's privacy. He warned: "There is a
difference between the police being concerned or believing a person may
be at risk of recruitment and a person actually engaging in unlawful,
terrorist activity.
"That said, clearly in recent years some people have been lured by
terrorist propaganda emanating from al-Qa'ida-inspired groups. It would
seem that a number of Muslim youngsters have been seduced by that
narrative and all of us, including the Government, have a role to play
in making sure that narrative is seen for what it is: a nihilistic one
which offers no hope, only death and destruction."
Artikel-URL:
http://www.independent.co.uk/news/uk/crime/police-identify-200-children-as-potential-
terrorists-1656027.html
NATO-GIPFEL
Linksextreme müssen
sich bei der Polizei
melden
Mit Meldeauflagen gegen potentielle Gewalttäter: Während des
Nato-Gipfels müssen Anhänger der linksextremen Szene bei der Polizei an
ihrem Wohnort erscheinen - sonst droht ihnen die Festnahme. Die
Protestorganisatoren sehen wegen Auflagen der Sicherheitsbehörden
Grundrechte verletzt.
Freiburg/Berlin - Vor dem Nato-Gipfel nimmt die Polizei mögliche
Gewalttäter ins Visier: Zahlreiche Anhänger der linksextremistischen
Szene sind von der Polizei gezielt angesprochen und mit Meldeauflagen
belegt worden, sagte Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech. Die
Polizei wolle damit verhindern, dass die ihnen bekannten Aktivisten an
gewalttätigen Protesten rund um das Gipfeltreffen teilnehmen.
"Die Personen aus der Szene, die in der Vergangenheit mit gewalttätigen
Aktionen in Erscheinung getreten sind, müssen mit uns rechnen. Sie
sollen wissen, dass wir sie im Auge haben", sagte der CDU-Politiker.
Eine Zahl, wie viel Meldeauflagen verhängt wurden, wollte er nicht
nennen. Sie bewege sich in einem zweistelligen Bereich. In den kommenden
Tagen werde sie noch steigen.
Die Polizei erwartet nach Rechs Worten zu den Protesten gegen den
Nato-Gipfel Ende der Woche in Baden-Baden, Kehl und Straßburg 15.000 bis
20.000 Teilnehmer. Davon würden bis zu 3000 Demonstranten als
gewaltbereit eingestuft. Ihnen stehen allein auf deutscher Seite knapp
15.000 Polizisten gegenüber.
sac/dpa/ddp
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,616305,00.html
...na prima: Damit können sie das ganze Internet hausdurchsuchen! (anm.d.red.mindmail)
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Von einem gezielten Link auf strafbare Inhalte kann hier freilich gar
keine Rede sein. Das macht aber nach Ansicht des Landgerichts Karlsruhe
auch nichts. Im Beschluss heißt es hierzu wörtlich:
"Aufgrund der netzartigen Struktur des WORLD WIDE WEB ist jeder einzelne
Link im Sinne der conditio-sine-qua-non-Formel kausal für die
Verbreitung krimineller Inhalte, auch wenn diese erst über eine Kette
von Links anderer Anbieter erreichbar sind"
Wenn man solche Vorgänge sieht, dann bekommt man eine Ahnung davon,
weshalb die Sperrlisten in anderen europäischen Staaten angeblich so
erfolgreich funktionieren. Man konstruiert mit deren Hilfe neue
Straftaten, die es sonst gar nicht gegeben hätte und verfolgt diese dann
mit Durchsuchungsanordungen. Mit der Bekämpfung von Kinderpornografie
hat das aber nichts zu tun.
Allen, die darauf hoffen und vertrauen, dass unsere Polizei und
Staatsanwaltschaft Kinderpornografie im Internet effektiv bekämpft, muss
bei solchen Vorgängen angst und bange werden.
Artikel-URL:
http://www.internet-law.de/2009/03/lg-karlsruhe-durchsuchung-wegen.html
Panoramafreiheit in
Gefahr
Im Bericht der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ wird
dem Gesetzgeber die Einschränkung der Panoramafreiheit empfohlen,
die in § 59 des Urhebergesetzes geregelt ist.
Diese Regelung geht auf § 20 Kunsturhebergesetz (KUG) vom 9. Januar 1907 zurück.
Hier bestand allerdings eine Beschränkung auf die malende und zeichnende
Kunst sowie Fotografie. Diese Beschränkung besteht nicht mehr. Die damalige
Gesetzesbegründung zu § 20 KUG führt an, dass „die Abbildung von Denkmälern,
öffentlichen Gebäuden usw. […] patriotischen und ähnlichen Zwecken diene“
und deshalb keine Vergütungspflicht bestehen solle. Des Weiteren bestanden
„vom sozialen Standpunkt aus Bedenken […], da sich an den freien Verkehr,
namentlich mit Ansichtspostkarten und photographischen Abbildungen, die Interessen
zahlreicher kleiner Gewerbetreibender knüpfen.“ Diese Umstände sind nach
Auffassung der Enquete-Kommission heute nicht mehr gegeben.“
Die Enquetekommission ist zu diesem Ergebnis ohne jede Anhörung von Fotografen-
und/oder Journalistenverbänden gekommen. Wie in anderen Punkten ihres Berichts
auch, sieht sie das Thema Kultur einseitig aus Sicht einzelner Künstlergruppen.
Die kulturell bedeutsame Rolle der Publizistik wird im Bericht der Enquetekommission
ohnehin systematisch unterbelichtet; die Forderung nach Streichung des
§ 59 Urhebergesetz illustriert das in deutlichster Weise.
Zwar sieht die Empfehlung der Kommission derzeit noch vor, dass Bauwerke von
einer Vergütungspflicht ausgenommen werden sollen, doch ist abzusehen, dass
auch diese im Rahmen dieser Überlegungen zur Disposition gestellt werden.
Im Ausland ist die Lizenzgebühr für die Verwendung von Gebäudefotos bereits
heute Alltag. Wird der Weg zur Einschränkung des § 59 Urhebergesetz eingeschlagen,
steht auch die Fotografie von Bauwerken zur Disposition.
Artikel-URL:
http://www.pro-panoramafreiheit.de/2008/04/30/panoramafreiheit-in-gefahr/
Schäubles
Surfprotokoll !!!!!!!
Seit gestern abend liegt der grünen Parteizentrale ein offensichtlich privates
Protokoll der Online-Verbindungen des privaten Internetanschlusses
von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vor.
Die Herkunft ist unbekannt, das Dokument wird aber nach eingehender Überprüfung als
authentisch angesehen. Der anonyme Informant betont in einem beiliegenden Schreiben, dass
er die Datei gezielt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, entschiedenen Gegnern der
Vorratsdatenspeicherung von Internettransfers, -telefonie und E-mail-Nutzung zur Verfügung
stelle.
Schäubles Surfprotokoll:
http://www.gruene.de/einzelansicht/artikel/schaeubles-surfprotokoll.html?
tx_ttnews[backPid]=10&cHash=3a83f41eb5
GENMAIS _ Neue
wissenschaftliche
Erkenntnisse machen
Anbauverbot möglich
Worauf warten, Frau Aigner? Das Anbauverbot ist rechtlich möglich. Das zeigt eine neue
Studie, die heute von Campact, dem BUND und dem BÖLW in Berlin vorgestellt wurde.
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner prüft schon seit Wochen ein mögliches Anbauverbot für
die Maissorte MON 810, die einzige in Europa zum Anbau zugelassene Gentechnik-Pflanze.
Sie ist bereits in mehreren EU-Ländern verboten. Zwar will die EU-Kommission das Verbot
aufheben, Anfang März bestätigte jedoch der EU-Umweltministerrat die Anbauverbote in
Österreich und Ungarn. Ein Verbot ist also im Rahmen der EU-Freisetzungsrichtlinie möglich.
Die neue Studie unterstreicht dies: Christoph Then, einer der Autoren, betont, dass es
konkrete Hinweise auf eine Gefährdung von Mensch und Umwelt durch den Gentechnik-Mais
gibt. "Es gibt erhebliche Lücken bei der Einstufung der Risiken des Insektengifts, das in den
Mais-Pflanzen gebildet wird", so Then. Denn die Annahme, dass es sich beim Bt-Gift um ein
hochspezifisches Gift handelt, das nur bestimmte Schädlinge angreift, ist offensichtlich falsch.
Ganz im Gegenteil ist die genaue Wirkungsweise des Giftes nicht bekannt. Auch sogenannte
Nichtzielorganismen und Nutzinsekten wie Marienkäfer sind durch die Bt-Pflanze in Gefahr.
Die Untersuchungen, die zur heute vorgestellten Studie herangezogen wurden, sind alle vom
Landwirtschaftsminiterium nutzbar, um ein Anbauverbot zu begründen, so Peter Röhrig vom
BÖLW. Und es sind neue Erkenntnisse im Vergleich zur letzten Verbotsdebatte 2007, bei der
der damalige Landwirtschaftsminister Horst Seehofer letztendlich den Anbau wieder
zugelassen hatte.
Die Gentechnikgegner sitzen auf Kohlen. Denn voraussichtlich in zwei Wochen beginnt die
Aussaat des Maises. Und einmal in die Natur freigesetzt, breiten sich gentechnisch veränderte
Organismen unkontrolliert aus.
http://db.zs-intern.de/uploads/1238661202-
09_04_02_boelw_bund_campact_verbotmon810_studie.pdf