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WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT FUNK

beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

WBF-EXPERTENFORUM 2009
„Nach heutigem Stand der Wissenschaft kommt es bei
Einhaltung der Grenzwerte zu keiner gesundheitlichen Gefährdung
im Umgang mit Mobilfunk.“

23. April 2009, Wien

Einmal jährlich sichtet, analysiert und bewertet der Wissenschaftliche Beirat


Funk (WBF) – beratendes Gremium der Bundesministerin für Verkehr,
Innovation und Technologie (BMVIT) – die aktuellen wissenschaftlichen
Studien zum Thema „Mobilfunk und Gesundheit“ und gibt dazu ein
Konsensus-Statement ab.

Im Zuge des WBF-Expertenforum 2009 setzten sich 22 Experten aus


Österreich, Deutschland, Schweden und Dänemark der unterschiedlichsten
Fachrichtungen mit insgesamt 85 Studien auseinander, die zwischen Februar
2008 und Jänner 2009 weltweit publiziert wurden.

Nach eingehender Prüfung der Studienlage sowie intensiver Beratung der


zahlreichen Themengebiete und Fragestellungen kamen die Experten
einstimmig zu dem Ergebnis, dass Mobilfunk bei Einhaltung der Grenzwerte
für die menschliche Gesundheit keine Gefahr darstellt.

Das WBF-Expertenforum 2009

Zu seiner Arbeitsweise formulierte der WBF folgendes Statement, das er seinem


Konsensus-Beschluss 2009 als Präambel voranstellte:

Die Aussagen, die der WBF über Gesundheitseffekte – bedingt durch die Exposition
mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (vor allem Mobilfunk) – macht,
basieren auf wissenschaftlichen Daten.

Für eine korrekte Interpretation der Daten ist es wichtig, einen Einblick in die Qualität
der Untersuchungen zu haben. Informationen über das Design der Untersuchung,
über die Datengewinnung, die Datenzusammenstellung und die Datenanalyse sind
notwendig.

Die im Rahmen des WBF-Expertenforum 2009 erarbeiteten Ergebnisse basieren auf


85 Studien, die im Zeitraum Februar 2008 bis Jänner 2009 veröffentlicht wurden,

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Norbert Vana, Strahlenphysiker und
Vorsitzender des WBF, ist überzeugt, dass
bei Einhaltung der Grenzwerte keine
Gefahr durch Mobilfunk bestehe.

23.4.2009

WBF-Expertenforum: Aus heutiger


Sicht keine Gefährdung durch
Mobilfunk
So lange die Grenzwerte eingehalten werden, gibt es nach heutigem Stand der Wissenschaft
keine gesundheitlichen Gefährdung durch Mobilfunk. Das ist das Ergebnis einer Analyse des
Wissenschaftlichen Beirats Funk (WBF), das heute vorgestellt wurde. Im Zuge des WBF-
Expertenforums 2009 haben 22 Experten aus unterschiedlichen Fach-Gebieten insgesamt 85
Studien zum Thema „Mobilfunk und Gesundheit“ analysiert.

Alfred Barth, Norbert Vana, Christian Wolf und Christian


Singer vom WBF-Expertenforum stehen Rede und Anwort zum
Thema „Mobilfunk und Gesundheit“.

„Uns geht es um die gesundheitliche Gefährdung. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gibt
es bei der Einhaltung der Grenzwerte keine Gefahr für den Menschen“, erklärt DI Dr. Norbert
Vana, Strahlenphysiker und Vorsitzender des WBF. Zumal die Grenzwerte in der Regel weit
unterschritten werden.

Vana führt weiter aus: „Studien, die vom WBF zur Meinungsbildung herangezogen werden, müssen
wissenschaftlichen Mindestanforderungen entsprechen. Für unseren Experten-Konsens ist das
wissenschaftliche Gesamtbild ausschlaggebend. Unsere Aussagen werden nie an einer einzelnen
Studie festgemacht. Nicht selten erweisen sich auf den ersten Blick wissenschaftliche Kriterien von
durchaus entsprechenden Arbeiten bei genauer Prüfung als mangelhaft oder nicht aussagekräftig.“

Begrüßt wird von den Experten des unabhängigen Beratungsgremiums des Verkehrsministeriums, dass
sich im vergangenen Jahr die Qualität der Studien weiter verbessert hat. Weder bei der
Beeinflussung des Nervensystems, Tumorbildung oder Zeugungsfähigkeit konnte ein
Einfluss des Mobilfunks festgestellt werden. Allerdings habe sich gezeigt, dass sich eine
zunehmende Anzahl von Menschen als überempfindlich gegenüber hochfrequenten
elektromagnetischen Feldern bezeichnet.

Aber auch hier kann kein Zusammenhang nachgewiesen werden, wie Univ.-Prof. Dr. Christian Wolf
konkretisiert: „Menschen, die sich für hypersensitiv halten, berichten über Symptome auch
dann, wenn – im Rahmen der Studien – nachweislich keine Exposition bestand.
Befürchtungen machen Beschwerden. Das zeigt sich ganz deutlich. “

Grundsätzlich empfiehlt das WBF einen „umsichtigen Umgang bei der Verwendung neuer
Technologien“. Aber man kann sich auch zu Tode fürchten, wie die Ergebnisse zeigen. Und der
möglichen Gefährdung durch die Handystrahlung stehen die vielen hundert geretteten Personen
gegenüber, für die per Handy rechtzeitig Hilfe herbeigerufen wurde.
Februar 2008

Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk aus


medizinischer Sicht

Expertengespräch zum Thema «Mobilfunk und Gesundheit»

Professor Norbert Vana, Dr. Brigitte Schlehofer, Dr. Gregor Dürrenberger

Die Experten:

Professor Norbert Vana Dr. Brigitte Schlehofer Dr. Gregor Dürrenberger


Strahlenexperte am Atominstitut Krebsforschungszentrum Heidel- Geschäftsleiter der Forschungs-
der Österreichischen Universitä- berg, Deutschland stiftung Mobilkommunikation
ten der TU Wien

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Februar 2008

Frequentia: Frequentia:
Treten an Standorten von Mobilfunk- Gibt es Menschen, die elektromagne-
antennen gehäuft Krankheiten auf, tische Strahlung unterhalb der Grenz-
wie das oft behauptet wird? werte wahrnehmen können?

Prof. Vana: Dr. Dürrenberger:


In der Umgebung von Mobilfunkantennen gibt es Im niederfrequenten Bereich, zum Beispiel beim
immer wieder Menschen, die sich nicht wohl fühlen. Netzstrom, gibt es Leute, die elektrische und mag-
Subjektiv ist es für den Einzelnen eine Krankheit, die netische Felder unterhalb des Immissionsgrenzwer-
er auf die Handystrahlung zurückführt. Werden solche tes wahrnehmen können. Es ist aber nicht so, dass
Fälle aber wissenschaftlich untersucht, stellt sich diese Menschen auch gesundheitlich sensibel auf
regelmässig heraus, dass dem nicht so ist. Es gibt diese Felder reagieren. Im Hochfrequenzbereich
also keinen wissenschaftlich signifikanten Hinweis konnten Laborstudien eine solche Sensitivität oder
auf einen Zusammenhang. Fähigkeit zur Wahrnehmung von Feldern nicht fest-
stellen. Etwa 5% der Schweizer Bevölkerung be-
Frequentia: zeichnen sich als elektrosensibel, leiden also oder
Die Grenzwerte der Handystrahlung haben in der Vergangenheit einmal an unspezifi-
sollten so festgelegt sein, dass die schen Symptomen wie Kopfweh, Schlafstörungen
Strahlung nicht schadet. Weshalb wird oder Nervosität gelitten und vermuten deren Ursache
dennoch untersucht, ob unter diesen in elektromagnetischen Feldern.
Grenzwerten Krebs entstehen kann?
Prof. Vana:
Dr. Schlehofer: Beim Menschen, der unter Umwelteinflüssen leidet –
Im Moment ist es so, dass wir vor allem im Rahmen Lärm, Luftverschmutzung, Stress – wird die Befind-
epidemiologischer Studien mögliche Zusammen- lichkeit beeinflusst. Kopfweh, Müdigkeit, Mattigkeit
hänge untersuchen. Epidemiologische Studien res- und andere Symptome können die Folge sein. Es
pektive Beobachtungen werden meist durch Befra- gibt also eine Fülle von Parametern, die diese Symp-
gung direkt beim Menschen in der Alltagssituation tome hervorrufen können. Ist man emotionell gegen
durchgeführt. Es können dabei Zusammenhänge Handymasten eingestellt, ist diese negative Einstel-
beobachtet werden, die im Labor nicht feststellbar lung der erste Beeinflussungsparameter, der zum
sind. Wobei man nicht vergessen darf, dass epide- Tragen kommt. Es gibt eine Reihe von Untersuchun-
miologische Forschung keine Ursachenforschung gen von Personen, die angegeben hatten, sie fühlten
ist, sondern lediglich Zusammenhänge darstellt: sich schlechter, seit die Handymasten aufgestellt
Wenn ich viel telefoniere, habe ich vielleicht auch viel waren, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Antennen
Stress und die damit verbundene Symptomatik und noch gar nicht in Betrieb waren. Es gibt auch Perso-
Erkrankung. Grenzwerte auf der anderen Seite wur- nen, die der Meinung sind, dass sie hypersensitiv
den aufgrund von im Labor gemachten Beobachtun- sind auf elektromagnetische Felder, dass sie diese
gen, die durch thermische Energie ausgelöst werden, Felder also wahrnehmen können.
festgelegt. Unterhalb der Grenzwerte sind bisher
keinerlei gesundheitliche Beschwerden beobachtet Frequentia:
worden. Was sind mögliche Ursachen für die
Beschwerden dieser Menschen?
Prof. Vana:
International sind die Grenzwerte von ICNIRP und Dr. Dürrenberger:
WHO anerkannt. Die Schweiz ist einen etwas ande- Es ist äusserst schwierig, die genauen Ursachen von
ren Weg gegangen. Es wurde ein so genannter Vor- unspezifischen Gesundheitssymptomen anzugeben.
sorgewert eingeführt für Bereiche, in denen es zu Wenn das einfach wäre, könnten Ärzte solchen Men-
einer grösseren Exposition kommen kann, wie zum schen viel effizienter helfen. Häufig suchen Patienten
Beispiel in Siedlungen. Damit werden die Grenzwer- mit unspezifischen Beschwerden nacheinander bei
te nochmals um einen Faktor 10 reduziert. Der Vor- verschiedenen Ärzten Rat, weil sie die gewünschten
sorgewert respektive die Begründung dazu sollte Therapieerfolge nicht feststellen. Sicher dürfen psy-
allerdings laufend überprüft werden, um in die eine chische Faktoren nicht einfach ausgeschlossen wer-
oder andere Richtung nachjustieren zu können. den. Genauso wie der Glaube an die Wirkung eines
Medikaments heilende Kräfte entfalten kann, was als

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Mobilfunk und Gesundheit

Plazeboeffekt bekannt ist, kann der Glaube an die


Schädlichkeit eines Stoffes oder – in unserem Fall – Die wichtigsten Punkte
eines elektromagnetischen Feldes das Wohlbefinden zusammengefasst
negativ beeinflussen, was als Nozeboeffekt bezeich-
net wird. Vana:
Erstens: derzeit gibt es keinen wissenschaftlichen Hin-
Frequentia: weis, dass es eine gesundheitliche Gefährdung gibt.
Lassen sich gesundheitliche Zweitens: es gibt Hinweise auf Modellvorstellungen,
Gefahren der Handystrahlung damit wie man sich überhaupt eine Wirkung, die nicht eine
zu 100 % ausschliessen? thermische wäre, vorstellen könnte. Dieses Modell ist
aber wissenschaftlich noch nicht fundiert.
Prof. Vana: Drittens: leider wird dieses Thema sehr stark auf der
Das ist ein generelles Problem der Wissenschaft. Wir emotionalen Ebene behandelt. Man sollte versuchen,
müssen hier auf die Risikoebene gehen. Die Wissen- von dieser Ebene weg auf eine sachliche zu kommen.
schaft kann nirgends etwas 100%ig ausschliessen. Das heisst die Bevölkerung seriös aufklären, aber ihr
Diese Aussage ist sehr schwer zu transportieren und auch erklären, was eine seriöse wissenschaftliche
zu verstehen, nicht nur für Laien. Deshalb sollten wir Studie ist. Die Leute, die darüber informieren, müssen
uns auf die Diskussion einer gesundheitlichen Ge- geschult werden und sie müssen sich mit dem Thema
fährdung beschränken. Effekte, wie zum Beispiel beschäftigen.
Kopfschmerzen, sind per se noch nicht gesundheits-
gefährdend. Man sollte in solchen Fällen sicher Schlehofer:
weitersuchen, weiterforschen, aber mit Augenmass, Im Bereich der Krebsepidemiologie gibt es repräsenta-
und nicht Interpretationen machen, die letztlich nicht tive, methodisch einwandfrei durchgeführte Studien,
haltbar sind. Das haben wir in den letzten Jahrzehn- vor allem im Bereich Handynutzung und Hirntumore.
ten leider laufend erlebt. Diese Studien weisen zurzeit nicht darauf hin, dass
zwischen der Handynutzung und der Entstehung von
Frequentia: Hirntumoren ein Zusammenhang besteht.
Bisherige Untersuchungen und Beo- Die geringe Erhöhung der Prävalenz, also der Verbrei-
bachtungen wurden vor allem in tung von Akustikusneurinomen, die bei Langzeitexpo-
Bezug auf das bestehende GSM-Netz sitionen von mehr als 10 Jahren beobachtet werden
gemacht. Müssen durch die laufende kann, ist möglicherweise auf den Gebrauch von Ana-
Umstellung auf das UMTS-Netz diese loggeräten in der Anfangszeit der Handynutzung
Studien wiederholt werden? zurückzuführen. Ergebnisse der Interphone-Studie
müssen für genauere Aussagen bezüglich Handynut-
Dr. Schlehofer: zung und Krebsrisiko abgewartet werden. Im Zusam-
Man wird sie nicht wiederholen müssen, aber es menhang mit Basisstationen und Tumorentstehung
werden sicher Ergänzungsstudien, auch epidemiolo- sind ebenfalls Studien am Laufen, auf deren Ergeb-
gische, durchgeführt werden, um sicher zu sein, nisse man gespannt sein darf.
dass auch mit der neuen Technologie die Gefähr-
dung ausgeschlossen werden kann. Dürrenberger:
Elektrohypersensibilität ist keine objektive Diagnose
Prof. Vana: eines Arztes aufgrund eines typischen Krankheitsbil-
UMTS braucht mehr Zellen, mehr Sendemasten, hat des, sondern sie ist eine Selbsteinschätzung der
eine geringere Reichweite, aber auch eine geringere Betroffenen. Mittels Kurzzeit-Laborversuchen konnte
Leistung. Aufsummiert auf die Zeit ist es etwa die bislang nicht gezeigt werden, dass Wohlbefinden und
gleiche Belastung wie bei der heutigen GSM-Technik. Feldeinwirkung miteinander zusammenhängen, d.h.
dass Felder unterhalb der Grenzwerte eine Einbusse
des Wohlbefindens verursachen.
Im Bereich Krebspromotion und Handy ist eine
abschliessende Risikoeinschätzung noch nicht mög-
lich. Offen ist insbesondere die Einschätzung bei Lang-
zeitgebrauch über 10 Jahre. Bei Gebrauch unterhalb
von 10 Jahren scheint aufgrund der heutigen Daten-
lage eine Risikoerhöhung unwahrscheinlich.

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Februar 2008

Norbert Vana zum Thema Grenzwerte


und Exposition:
Im Folgenden werden die untersuchten Szenarien für die Uplink-Vergleiche beschrieben.

Wie gross ist die Strahlenbelastung aus gesehen nicht sehr aussagekräftig, und die
für einen Handynutzer? Effekte, wie z.B. Kopfschmerzen oder Schlafstörun-
gen, die darin festgestellt wurden, sind auch durch
«Es gibt international anerkannte Grenzwerte, die andere Einflüsse wie Lärm oder Stress erklärbar.
darauf beruhen, dass die elektromagnetischen Fel- Die Ängste und Diskussionen bezüglich Handymas-
der dieser Frequenzen eine Erwärmung erzeugen. ten beruhen zum grossen Teil auf einem psychologi-
Eine zu hohe Erwärmung kann schädlich sein, aber schen Problem. Die Handymasten sind nicht schön
die Erwärmung, die durch das Handy respektive die und die Bevölkerung ist der Meinung, dass sie durch
Strahlung erzeugt wird, entspricht ungefähr einer die Masten belastet wird. Sie hätte am liebsten Han-
Erwärmung des ganzen Körpers um zwei Hunderts- dys ohne Handymasten. Deshalb auch die vielen
tel Grad. Der menschliche Körper hat eine natürliche Einsprüche, wenn ein neuer Handymast aufgestellt
Temperaturschwankung von etwa 0,8 bis 1 Grad im werden soll.»
Tag. Eine Temperaturerhöhung um 0,02 Grad stellt
also sicher kein gesundheitliches Problem dar.» Die Telekommunikationskonzerne
bauen immer mehr Antennen.
Kann die dauerhafte Bestrahlung Sind so viele Antennen denn über-
durch Mobilfunkantennen gefährlich haupt nötig?
sein?
«Die Funktionsweise eines Handys ist so, dass es die
«Es stimmt natürlich, dass die Masten im Gegensatz Verbindung mit einer so genannten Zelle, bestehend
zum Handy, das nur strahlt, wenn es benutzt wird, aus bis zu drei Handymasten, sucht. Wenn der Kon-
eine kontinuierliche Bestrahlung hervorrufen. Aber takt hergestellt wurde, wird auf die minimal erforder-
die Strahlung ist um einen Faktor 1000 geringer als liche Leistung heruntergefahren. Je mehr Handymas-
beim Handy. Geht man davon aus, dass die Handy- ten vorhanden sind, desto geringer ist also die
strahlung nicht gesundheitsgefährdend ist, so hat Leistung, die für die Kommunikation nötig ist. Bei
eine 1000fach geringere Strahlung des Handymasts weniger Masten ist die Leistung des Handys im
auch keine Einflüsse auf die Gesundheit. Es gibt Schnitt viel höher, also auch die Exposition der Per-
zwar Studien zur Bestrahlung durch Mobilfunkanten- son, die telefoniert. Je mehr Masten es gibt, desto
nen. Diese sind vom wissenschaftlichen Standpunkt geringer ist die Exposition.»

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Impressum

Die Autoren Auflage


4000
Professor Norbert Vana, Strahlenexperte am
Atominstitut der Österreichischen Universi- Herausgeber und Redaktion
Forum Mobil, Kramgasse 16, 3011 Bern
täten der TU Wien.
Ich setze mich in meiner Funktion als Vorsitzen- Layout und Produktion
der des Wissenschaftlichen Beirats Funk in www.consign.ch Bern
Österreich mit dem Thema Mobilfunk und
Gesundheit auseinander. In diesem unabhängi- Druck
Ast & Jakob Vetsch AG, Bern
gen, interdisziplinären Expertengremium sind
Experten aus Naturwissenschaft und Medizin Das Forum der Mobilkommunikation Schweiz (Forum
vertreten. Unser Ziel ist es, die öffentliche Diskus- Mobil) ist ein von der Schweizer Mobilfunkbranche
sion zum Thema Mobilfunk und dessen Auswir- gegründeter Verein mit dem Ziel, Fakten rund um den
kungen auf die Gesundheit des Menschen zu Mobilfunk sachlich aufzuarbeiten und bereitzustellen.
objektivieren. Das Forum Mobil ist Schnittstelle zwischen allen Dia-
logpartnern und wirkt als Plattform für wichtige Fragen
rund um Mobilfunk und mobile Kommunikation. Es
Dr. Brigitte Schlehofer, Krebsforschungszent- publiziert fundierte Argumente, Fakten und Infor-
rum Heidelberg, Deutschland. mationsunterlagen, nutzt Seminare, Expertenhearings
In der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie des und Informationsveranstaltungen und bietet verschie-
Deutschen Krebsforschungszentrums untersu- denen Partnern einen Informationsservice.

chen wir die Fragestellung, inwieweit Hochfre-


«frequentia» ist in Deutsch, Französisch und Englisch
quenzstrahlung von Mobilfunk einen Einfluss (nur online als pdf) erhältlich.
haben könnte auf Tumorentstehung und Tumor-
wachstum. Dabei steht die Hirntumorforschung Bestellungen richten Sie an:
im Zentrum. Forum Mobil
Kramgasse 16
CH-3011 Bern
Dr. Gregor Dürrenberger, Geschäftsleiter der
Tel. +41 (0)31 312 09 18
Forschungsstiftung Mobilkommunikation. Fax +41 (0)31 312 09 20
Die Forschungsstiftung fördert Forschungsar- oder via E-Mail an: info@forummobil.ch
beiten, die sich mit Fragen rund um elektromag-
netische Felder, insbesondere Felder des Mobil- Weiterführende Informationen zu Mobilfunk
funks, beschäftigen. Eines der zentralen Förde- und Umwelt sind auch im Internet verfügbar:
rungsgebiete betrifft die Untersuchung von ge- www.forummobil.ch

sundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer


Felder. Die Forschungsarbeiten werden von
renommierten nationalen und internationalen
Forschungsteams durchgeführt. Die Gelder wer-
den von einem unabhängigen wissenschaftlichen
Expertengremium, dem keine Industriespon-
soren angehören, aufgrund der Qualität der
Gesuche gesprochen. Ein zweites Aktivitätsfeld
betrifft die Vermittlung von Forschungsfakten in
der Öffentlichkeit und der Gesellschaft.

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OTS0084 5 CI 0722 NAU0001 WI Mo, 28.Apr 2008

Wissenschaft/Gesundheit/Mobilfunk/Studie/Versicherungen

AUVA weist Persilschein für Mobilfunk zurück

Utl.: Entgegen Behauptungen des "Wissenschaftlichen Beirats Funk"


keine Garantie für Unbedenklichkeit von intensivem
Handy-Gebrauch

Wien (OTS) - Mit Entrüstung reagiert die AUVA auf die Aussendung
des Wissenschaftlichen Beirats Funk (WBF) vom 23. April über die
Unbedenklichkeit von intensivem Handy-Gebrauch. AUVA Experte
Dipl.-Ing. Dr. Hamid Molla-Djafari und Univ.-Prof. Dr. Wilhelm
Mosgöller von der Medizinischen Universität Wien entgegnen: "Wenn
bisher keine schädigenden Wirkungen erwiesen sind, bedeutet das noch
lange nicht, dass es keine gibt."

Interessanterweise sieht der WBF selbst - in einem Anhang


versteckt - Forschungsbedarf unter anderem bei "epidemiologischen
Studien zu möglichen Langzeiteffekten bei Kindern und Erwachsenen"
und hält einen "umsichtigen Umgang" mit diesen Technologien für
sinnvoll.

AUVA Studie weist Zellbrüche nach

Aus unserem Alltag sind Handys als nützliche Kommunikationsmittel


kaum wegzudenken. Da das Handy nicht zuletzt auch ein Arbeitsmittel
ist, hat die AUVA gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien
und den Austrian Research Centers ein Forschungsprojekt zu diesem
Thema durchgeführt (s. Fußnote 1).

Bis vor kurzem wurde nur die thermische Wirkung von


elektromagnetischen Feldern als gesundheitsrelevant angesehen.
"Thermische Wirkung" bedeutet, dass elektromagnetische Felder ab
einer gewissen Stärke den menschlichen Körper erwärmen. Mittlerweile
wurden aber auch nicht-thermische Wirkungen beobachtet. Zweck des
Forschungsprojektes war es herauszufinden, ob die elektromagnetischen
Felder von Mobiltelefonen unterhalb der (nur für thermische Wirkungen
geltenden) Grenzwerte gesundheitsrelevante athermische Wirkungen
haben können.

In Versuchsreihen mit elektromagnetischen Feldern, die über


mehrere Stunden auf Menschen einwirkten, konnten bei bestimmten
Zelltypen DNA-Brüche nachgewiesen werden. So kam es bei der
Exposition von Bindegewebszellen weit unterhalb der derzeitigen
Grenzwerte zu DNA-Brüchen und Erhöhungen der Proteinsyntheseraten.
Besonders interessant dabei war, dass unterbrochenes Telefonieren -
also z.B. fünf Minuten Gespräch, zehn Minuten Pause - mehr DNA-Brüche
zur Folge hatte als Dauergespräche.
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT FUNK
beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

WBF-EXPERTENFORUM 2008 –
WBF gibt Entwarnung:
Von einer Gefährdung der Gesundheit kann
anhand der aktuellen Studienlage nicht ausgegangen werden!

23. April 2008, Wien

Seit Dezember 2007 ist der – 2004 als unabhängige interdisziplinäre


Expertenkommission gegründete – „Wissenschaftliche Beirat Funk“ (WBF)
offizielles beratendes Gremium des Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie (BMVIT).

Am WBF-Expertenforum 2008 (Konsensus-Konferenz) nahmen 12


Wissenschafter aus Naturwissenschaft und Medizin teil; einerseits die im WBF
vertretenen Experten und andererseits eine Reihe externer Experten aus
Deutschland und Österreich.

Nach eingehender Analyse, Bewertung und Diskussion von insgesamt


68 wissenschaftlichen Studien/Arbeiten, die zwischen August 2006 und Jänner
2008 publiziert wurden, kamen die Experten – einstimmig – zu folgendem
Konsens:
Es gibt keinen Beweis, dass es bei Einhaltung der Grenzwerte eine
gesundheitliche Gefährdung im Umgang mit dem Mobilfunk gibt.

Der „Wissenschaftliche Beirat Funk“ (WBF) –


beratendes Gremium des BMVIT
Der WBF wurde 2004 auf Initiative einiger österreichischer Wissenschafter
gegründet, mit dem Ziel, die öffentliche Diskussion über die Auswirkungen des
Mobilfunks auf die menschliche Gesundheit auf wissenschaftlicher Basis zu führen.

Im Dezember 2007 berief der Bundesminister für Verkehr, Innovation und


Technologie den WBF zu seinem offiziellen beratenden Gremium in allen Fragen
rund um die Thematik „Mobilfunk und Gesundheit“, wobei der WBF nach wie vor in
seiner Expertise und in seinem Selbstergänzungsrecht vollkommen unabhängig ist.

Das WBF-Expertenforum 2008


mit externen Experten aus dem In- und Ausland
Seit seiner Gründung im Jahr 2004 sondiert der WBF in regelmäßigen Abständen
die aktuelle internationale Studienlage, analysiert und bewertet diese nach

1
OTS0059 5 CI 0360 NVM0004 WI Fr, 26.Mär 2004

Gesundheit/Gorbach/Strahlungen/Funkquellen

Gorbach installiert Wissenschaftlichen Beirat Funk, denn "die


Strahlenthematik muss endlich seriös und sachlich diskutiert
werden"
Unabhängige Wissenschafter aus Medizin und Technik sollen ressort- und
fachübergreifend Schlussfolgerungen ausarbeiten

Wien (OTS) - "Wir wollen weg von den irrationalen Ängsten, wenn es
um die Frage geht, welche Auswirkungen unterschiedliche Strahlungen
auf die Gesundheit der Menschen haben können. Das Ziel des Beirates
ist es, die Diskussion durch eine breite Expertenbasis zu
versachlichen. Am Ende des Tages wollen wir fachlich fundierte und
wissenschaftlich abgesicherte Schlussfolgerungen vorweisen", erklärte
VK Infrastrukturminister Hubert Gorbach seine Erwartungen an den
WISSENSCHAFTLICHEN BEIRAT FUNK, der am Freitag im Techgate Vienna zu
seiner erste Arbeitssitzung zusammentrat.

Die öffentliche Diskussion über die Gesundheitsgefährdung durch


nichtionisierende Strahlen sei in Österreich von hoher Emotionalität
und wissenschaftlich nicht nachgewiesenen Behauptungen geprägt, so
Gorbach. Eine Versachlichung dieser Querschnittsmaterie auf einer
breiten Basis unter Einbeziehung von Experten aus unterschiedlichen
Bereichen und Ressorts sei daher dringend notwendig. In die
Diskussion über den Gesundheitsschutz der Menschen müsse man neben
dem Mobilfunkbereich auch andere Funkquellen wie Rundfunk, Richtfunk
oder Satellitenfunk sowie sonstige Quellen elektromagnetischer Felder
wie Hochspannungsleitungen, Transformatoren, Mikrowellengeräte oder
Diebstahlssicherungen in Kaufhäusern einbeziehen.

Unter dem Vorsitz des Physikers Univ.-Prof. Dr. Norbert V a n a,


Professor für Strahlenschutz an der Technischen Universität Wien, und
seines Stellvertreters Univ.-Prof. Dr. Christian W o l f, Klinische
Abteilung für Arbeitsmedizin, Medizinuniversität Wien, besteht die
erste Aufgabe des Beirats darin, publizierte Untersuchungen, Studien
und Forschungsarbeiten, die sich mit dem Thema 'Nichtionisierende
Strahlen und Gesundheit’ befassen, zu beraten und entsprechende
Schlussfolgerungen auszuarbeiten.
"Wir wollen uns den Sorgen der Betroffenen verantwortungsvoll stellen
und die Bedenken auf Basis der neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse seriös zerstreuen", so Gorbach.
Als Innovationsminister und als oberste Fernmeldebehörde habe er es
deshalb übernommen, diese Initiative voranzutreiben. Andere mit
dieser oder ähnlichen Materien befasste Bundesministerien werden
eingebunden, um die Ergebnisse dieses über das Verkehrsministerium
initiierte Beratungsgremium als Grundlage für politische
Entscheidungen auf breiter Basis heranziehen zu können. Es sei aber
sichergestellt, betonte Gorbach, dass der Beirat in der Erfüllung
seiner Aufgaben von allen Interessensträgern unabhängig und
weisungsfrei ist. Dies sei auch in seiner Geschäftsordnung
ausdrücklich verankert.
Um den wissenschaftlichen Hintergrund sicherzustellen, wurden die
Austrian Research Centers - ARC beauftragt, sich der Durchführung
dieser Initiative anzunehmen. (Schluss bxf)

Rückfragehinweis:
Désirée Schindler

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