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Ich bin ein Swinger und von mir kannst du Toleranz lernen.
Ich habe mich noch nie über die hundertprozentig Treuen, auch nicht
über die Moralapostel und schon gar nicht über die Braven aufgeregt.
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S
chatz, sag mal (kurze Pause und etwas abgesenkte
Stimme, dazu ihre verlegen niedergeschlagenen Augen
mit hörbaren Herzklopfen bis in den hübschen Hals),
hast du auch schon mal daran gedacht, mit jemand Anderem Sex zu
haben?“
So, oder jedenfalls so ähnlich könnte ein Gespräch beginnen,
wenn sich eine Beziehung irgendwie festgefahren hat.
„Du weißt doch, dass ich nur dich liebe“ ist in so einer
Situation vermutlich die diplomatischste Antwort, die alle Optionen
offen lässt. Aber was sind die Ursachen für, und was die Folgen von
so einer äußerst schwierig zu beantwortenden Frage?
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Ein fröhliches: „Aber klar Schatz, ich habe immer Lust“ um sich
dann mit wichtigeren Dingen, zum Beispiel der Sportschau zu
beschäftigen, wäre garantiert die falsche Reaktion auf eine Frage, die
den sensiblen Bereich der gemeinsamen Sexualität betrifft.
Vorsichtige Annäherung, das Ausloten der Wünsche und die
taktisches Gestalten der Richtung sind angesagt. Denn empfindsame
Beziehungs-Profis wissen, dass die moralische Welt zunehmend als
unerträglich empfunden wird, wenn die Möglichkeiten der
Weiterentwicklung, der sexuellen, zu sehr begrenzt werden. Oder
anders ausgedrückt: Beziehungs-Langeweile ist mit dem Phänomen
eines sich langsam erhitzenden Dampfkessels vergleichbar. Steigt die
Hitze im Innern des Kessels kontinuierlich und ohne
Abkühlungsphasen an, entsteht Druck. Bei Überdruck sucht der
Dampf einen Weg, um zu entweichen. Frustrationsaggressionen
entstehen, die eine undichte Stelle im Ehekessel suchen und
garantiert auch finden. Sie sucht sich womöglich eine Affäre, was ja
auch irgendwie blöd, weil außerhalb der Kontrollmöglichkeiten wäre.
Darum ist es immer klüger, rechtzeitig ein funktionierendes Ventil
einzubauen, um den Überdruck in gewünschte und zwar kontrollierte
Bahnen zu lenken. Ein Weg, um die sexuelle Problematik zu
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fallen.“ Der erwachsene Mensch hat ein Anreicht auf Orgien, auch
wenn er (oder sie) es nicht weiß. Denn schon im Grundgesetz steht,
dass die Wahlfreiheit des Menschen unantastbar ist, oder jedenfalls
so ähnlich.
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Clubs), oder die Zeiten (Tag oder Nacht) lassen es zu. Das Ziel aller
Aktivitäten ist mehr Lust durch Variationen der Genüsse, und darin
liegt die eigentliche Schwierigkeit. Mehr Lust wird nicht durch Tausch
erreicht, sondern durch das Ausprobieren aller denkbaren Varianten
der Nutzung. Wer schon einmal die brave Familienkutsche, zum
Beispiel den geräumigen Kombi, gegen einen dynamische
Leihsportwagen getauscht und so richtig geheizt und ausgereizt hat,
weil der Alte nicht mehr so will wie man will und zu oft muckt, kennt
die schmerzlichen Empfindungen, wenn die heiße Kiste nach kurzer
aber intensiver Nutzung zurückgegeben werden muss. Die Erinnerung
bleibt, und das ist ja auch schon was.
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Der Satz: „Schatz hast du nicht auch mal Lust auf geiles
Durcheinander“ erzeugt das schwierige Problem: „Wie bringt man
mindestens vier, vielleicht auch mehr Leute zusammen, die alle
verschiedene Wünsche und Vorstellungen haben, wenn schon die
klassischen Zweierbeziehungen extrem komplex sind?“
Mit diesem Dilemma, das immer größere Bevölkerungskreise
betrifft, möchte ich mich mit diesem Beitrag sowohl fachlich versiert,
aber auch wissenschaftlich neutral auseinander setzen.
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Viola weiß natürlich noch, auch wenn sie sich lieber nicht so
direkt daran erinnern lässt, nur um Werner einen Gefallen zu tun. So
weit geht ihre eheliche Fürsorge nicht, um sich eine Rivalin ins Bett zu
holen. Natürlich wäre es Werner am liebsten, wenn seine Träume
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„Schatz, hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was wir für
ein Paar suchen und für was?“
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müssen.
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„Schatz wir müssen uns aber ganz fest versprechen, dass wir
nur das machen, was wir beide wollen, versprichst du mir das?“ ist
Violas beruhigender Beschluss-Satz, dem Werner nur noch mit einem
aufrichtigen „Versprochen“ und anschließendem Schweigen mit Blick
auf den Flachbildfernseher zustimmen kann. Weiter sagt er nichts,
und darum ist für Viola noch lange nicht alles geklärt, denn jetzt geht
es in die Details.
„Du sag mal, wie und wo wollen wir eigentlich so ein Paar
finden, hast du dir auch schon mal Gedanken gemacht, wann es bei
uns geht?“
Und schon stecken Viola und Werner im Dilemma zwischen
spontaner Lust, begrenzter Zeit durch die Kids, biologischer
Rhythmen und zunehmender Such-Dauer. Lustvolle Gefühle sind
spontan, und geplante Gefühle verkommen bei erfolgloser Suche zu
frustrierenden Nicht-Gefühlen. Aber es hilft alles nichts. Um ein
gleichgesinntes Paar zu finden bedarf es einiger Vorbereitung und
langfristiger Planung. Werners Organisationstalent ist jetzt gefragt.
Da er zugestimmt hat und die Sportschau unbefriedigend verlaufen
ist, bleibt ihm nur der qualifizierte Rat: „Liebling, hol mal Papier und
etwas zum Schreiben. Wir machen am Besten mal eine Checkliste.“
Viola gehorcht beschwingt und geht in den Nebenraum, um
nach einigen Minuten mit unbeschriebenem Papier und bunten
Stiften wieder aufzutauchen.
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Aber auch Violas nächste Frage hat es in sich: „Sag mal, wenn
wir ein Paar finden, wo sollen wir uns treffen?“
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Eine Frage die auch sehr genau diskutiert werden muss. Denn
die organisatorischen Voraussetzungen müssen stimmen. Zum
Beispiel, welcher Wochentag geeignet ist, ob die Oma die Kinder
übers Wochenende nimmt, und letztendlich was man Oma, die ja
auch nicht auf den Kopf gefallen ist, dann als Ausrede oder Notlüge
präsentiert.
Auch die Rückzugsmöglichkeiten sollten vorher abgestimmt
werden. Falls man sich bei dem Wunschpaar einlädt, müssen alle
Optionen zwischen SM (Smalltalk), Sekt und Flucht (bei fehlender
Sympathie) offen bleiben. Jetzt ist Werner der Stratege gefordert. Er
denkt an alles, und seine Frage: „Aber was ist mit der Entsorgung,
wenn die sich bei uns treffen wollen? Was machen wir, wenn das
Treffen bei uns stattfindet und man sich eigentlich nicht viel zu sagen
hat?“ bleibt noch unbeantwortet.
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andere Geschichte.
Kehren wir nun wieder zu Viola und Werner zurück.
„Hast du dir schon überlegt, wie das Paar so sein sollte?“ ist
die drängende Frage, die Werners Lethargie überwinden soll. Seine
Kreativität ist gefragt, denn am nächsten Wochenende wäre es ganz
praktisch, terminlich gesehen.
zusammen auf die Spielwiese, wo auch immer die sein mag. Man hat
ja auch gewisse Ansprüche, die sich in einem gehobenen Lebensstil
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artikulieren.
Viola und Werner sind sich einig, was man sich auf keinen Fall
antun will. Dazu gehören zum Beispiel unsägliche Oberlippenbärte
und durchgestylte Paare, die wie Neckermänner aus dem
Quellekatalog von vorletztem Jahr auftreten. Das Paar sollte weder
zu dick, noch zu dünn sein, und natürlich gepflegt und rasiert
(körperlich gesehen). Ansonsten sollten die Interessen weitgehend
übereinstimmen, und damit sind nicht die kulturellen Interessen
gemeint.
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Aber es kann ja sein, dass Viola und Werner ein Paar finden,
bei dem es mit der bildlichen Sympathie so einigermaßen hinhaut.
Vielleicht ist das tolerante Wunschpaar aus Sicherheitsgründen auch
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nicht ganz aus der unmittelbaren Nähe, aber doch nicht so weit weg,
das die Anfahrzeit mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Das alles
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Viola und Werner sind sehr aufgeregt, denn das erste Date ist
vereinbart und die Zeit drängt. Nur noch zwei Tage bis zum
Wochenende und die Start und Spielfrage ist immer noch nicht
ausdiskutiert.
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Raoul Yannik
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HEXENMACHT
Roman 560 Seiten Schweitzerhaus Verlag
ISBN-10: 3939475211 ISBN-13: 978-3939475217
Im Buchhandel und bei Amazon erhältlich
Kurzgeschichten
Schweitzerhaus Verlag ISBN 978-3-939475-06-4
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