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GLS Gemeinschaftsbank eG, KTO: 33 400, BLZ: 430 609 67 Greenpeace ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Spenden sind steuerabzugsfähig.
Was sind die Aussagen des Weltklimarats (IPCC) im Einzelnen?Was sind die Aussagen des Weltklimarats (IPCC) im Einzelnen?Was sind die Aussagen des Weltklimarats (IPCC) im Einzelnen?Was sind die Aussagen des Weltklimarats (IPCC) im Einzelnen?
Eine ausführliche Analyse zur Veröffentlichung des neuen Berichtes vom Weltklimarat IPCC von Greenpeace Klimaexperte Karsten SmidKarsten SmidKarsten SmidKarsten Smid.  Temperaturanstieg: Temperaturanstieg: Temperaturanstieg: Temperaturanstieg: -
 
Seit 1880 ist eine Erwärmung um ca. 0,85°C zu beobachten. Dieser Wert bezieht sich auf die weltweiten Durchschnittstemperaturen der Land- und Meeresflächen. Jedes der letzten drei Jahrzehnte war wärmer als alle vorangegangenen seit 1850. , Die Erwärmung der Oberflächentemperaturen erfolgt allerdings nicht gleichmäßig, da es zu Schwankungen kommt, die Jahrzehnte lang andauern. In den letzten 15 Jahren war die Erwärmung beispielsweise langsamer als der seit 1951 beobachtete Trend. Das heißt aber nicht, dass der Klimawandel stehengeblieben oder langsamer geworden ist. -
 
Über die Erwärmung der Erdoberfläche hinaus ist die Erwärmung der Weltmeere ein weiteres entscheidendes Anzeichen für den Klimawandel. Zwischen 1971 und 2010 ist mit insgesamt 90 Prozent ein Großteil der Erwärmung des Klimasystems im Meer gespeichert worden. Die Erwärmung führt aufgrund der Wärmeausdehnung zu einem Anstieg des Meeresspiegels, und belastet das Leben im Meer – eines der frühen  Anzeichen hierfür ist die massenhafte Korallenbleiche. -
 
Die künftige Erwärmung wird davon abhängen, wie viele Schadstoffe noch in die Atmosphäre aufsteigen und wie viele Wälder und andere Pflanzen gerodet werden. Setzt der Mensch seinen bisherigen Lebensstil fort (IPCC, RCP8.5-Szenario), könnte die globale Durchschnittsoberflächentemperatur bis zum Jahr 2100 fast 5 Grad Celcius über dem vorindustriellen Niveau liegen. Werden ehrgeizige Maßnahmen zur Emissionssenkung ergriffen (wie in den Auswertungen des IPCC im RCP2.6-Szenario), könnte die globale Durchschnittstemperatur mit ziemlicher Sicherheit unter zwei Grad bleiben und bis zum Jahr 2100 etwa 1.5 Grad erreichen.  Arktis: Arktis: Arktis: Arktis: -
 
Ein rascher Rückgang des Meereises ist eines der erschreckensten  Anzeichen des Klimawandels in der Arktis. Seit 1978 nimmt die  Ausdehnung des Meereises ab und erreichte im Sommer 2012 ihren niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Auch die Menge an mehrjährigem Meereis ist gesunken, das heißt das Meereis wird dünner und das Eisvolumen nimmt ab. Durch diese Veränderungen ist das Meereis weniger beständig gegenüber der Windeinwirkung. -
 
Der IPCC berichtet, dass das Grönländische Eisschild im vergangenen Jahrzehnt (2002-2011) etwa sechsmal schneller an Masse verloren hat, als im vorangegangenen Jahrzehnt (1992-2001). Auch das Antarktische Eisschild scheint fünf Mal schneller als zuvor an Masse zu verlieren.
 
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Meeresspiegelanstieg:Meeresspiegelanstieg:Meeresspiegelanstieg:Meeresspiegelanstieg: -
 
Der globale Meeresspiegel steigt sowohl wegen der Wärmeausdehnung der Meere als auch dem Abschmelzen von Eis aus Gletschern und Eisschildern. Seit 1901 ist der Meeresspiegel im Durchschnitt um circa 19 Zentimeter gestiegen, pro Jahr waren das im Schnitt etwa 1,7 Millimeter. Zwischen 1971 und 2010 lag der Anstieg bei 2,0 Millimeter pro Jahr, zwischen 1993 und 2010 war er allerdings mit 3,2 Millimeter pro Jahr fast doppelt so hoch (). Selbst wenn zügige Emissionssenkungen umgesetzt werden, wird der Anstieg in diesem Jahrhundert noch höher sein, als zwischen 1971–2010. -
 
Wie schnell und wie stark der Meeresspiegel künftig ansteigen wird, hängt davon ab, wie zügig und in welchem Umfang wir unsere Emissionen senken. Unter Verwendung von Modellprognosen würde das Szenario mit den niedrigsten Emissionen (RCP2.6) bis zum Jahr 2100 einen Anstieg von circa 44 Zentimeter verursachen (mit einer Spannweite von 27 bis 60 Zentimeter). Beim Szenario der Fortsetzung der bisherigen  Verhaltensweise (RCP8.5), läge der Anstieg circa 66 Prozent höher, nämlich bei 73 Zentimetern (53 – 97 Zentimeter). Die neuen Schätzungen sind höher als im letzten Teil des IPCC-Berichts (18 bis 59 Zentimeter). Im Gegensatz zu früher wird berücksichtigt, dass die Grönländischen und  Antarktischen Eisschilder rasch abschmelzen.  Versauerung der Meere: Versauerung der Meere: Versauerung der Meere: Versauerung der Meere: -
 
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Aufnahme vom Menschen verursachten CO2 durch die Ozeane zu einer allmählichen Versauerung eben dieser Ozeane führen wird.
 
Der Säuregehalt der Ozeane ist seit Beginn der Industriellen Revolution um 30 Prozent gestiegen, und die Geschwindigkeit der Versauerung wird in den kommenden Jahrzehnten zunehmen. Extreme Wetterbedingungen:Extreme Wetterbedingungen:Extreme Wetterbedingungen:Extreme Wetterbedingungen: -
 
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Anzahl der kalten Tage und Nächte auf globaler Ebene zwischen 1951 und 2010 zurückgegangen ist, und die Anzahl der warmen Tage und Nächte im selben Zeitraum zugenommen hat. -
 
Es ist nahezu gewiss, dass es mit steigenden weltweiten Durchschnittstemperaturen an den meisten Orten sowohl im Tages- als auch im Jahreszeitenverlauf zu mehr Ereignissen mit extrem hohen  Temperaturen und weniger Ereignissen mit extrem niedrigen  Temperaturen kommen wird. -
 
Es ist nahezu sicher, dass der durchschnittliche globale Niederschlag im Laufe des kommenden Jahrhunderts zunehmen wird. Das Muster wird von Region zu Region unterschiedlich sein, im Allgemeinen werden  jedoch nasse Orte noch nasser werden, und trockene noch trockener.
 
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Neue Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Schlussfolgerungen des vierten Sachstandsberichts hinsichtlich eines globalen Trends zunehmender Dürren seit den 1970er Jahren nicht mehr bestätigt werden können. Dies liegt daran, dass es an direkten Beobachtungen fehlt, die abgeleiteten Trends von der Wahl der Kennzahlen abhingen und dass die  Trends geografisch widersprüchlich waren. Damit werden jedoch wichtige regionale Veränderungen maskiert. So haben die Frequenz und die Intensität der Dürren im Mittelmeerraum und in Westafrika seit 1950 wahrscheinlich zugenommen und im zentralen Nordamerika und Nordwestaustralien wahrscheinlich abgenommen. -
 
Global gesehen besteht eine niedrige statistische Sicherheit, dass die  Veränderungen bei den tropischen Wirbelstürmen auf den Einfluss des Menschen zurückzuführen sind.
 
Wie sind die Aussagen einzuordnen?
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Der IPCC-Bericht liefert eine Fülle von Daten, die unzweifelhaft die Grundaussagen zur Erderwärmung untermauern. -
 
Der fünfte Sachstandsbericht präzisiert die Möglichkeiten und Grenzen der Klimawissenschaft. Er geht insbesondere auf die Kritik ein, dass die Klimamodelle die beobachtete Temperaturentwicklung der letzten 15 Jahre nicht richtig wiedergibt. -
 
In dem Bericht werden Unsicherheiten im Kenntnisstand und noch ausstehende Fragen stärker als früher hervorgehoben. An den Grundaussagen ändert sich aber nichts.
Was ist dran an der Kritik des Weltklimarats (IPCC)?
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Der IPCC hat sich zum Trend der globalen Temperaturentwicklung, zu den Aussagen der Klimamodelle und bei der Frage der Ursachen der Klimaänderungen mit der Stagnation der Temperatur in den letzten 15 Jahren beschäftigt. In der Folge wurde die Messgröße für den Einfluss der CO2-Konzentration auf das Klima (Klimasensitivität) leicht erweitert. Für wahrscheinlich wird jetzt der Bereich zwischen 1,5 und 4,5 Grad Celcius erachtet. Im letzten Bericht lag der untere Wert bei 2 Grad. -
 
Damit ist der IPCC auf seine Kritiker zugegangen und hat jüngste  Veröffentlichungen in seinem Bericht mit berücksichtigt. Zu den Ursachen äußert sich der Bericht allerdings äußerst zurückhaltend.
Was sind die Schlussfolgerungen, die Greenpeace aus dem Report zieht?
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Der fünfte Bericht ist in seinen Aussagen konservativ und in seinem  Tonfall besonders vorsichtig. Damit reagieren die Klimawissenschaftler auf die Situation, das Aussagen zum Klimawandel hochgradig politisch aufgeladen sind. In allen Aussagen zeigt sich, dass es allerdings keinen Grund zur Entwarnung gibt.

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