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Februar 2009

Topthemen dieser Ausgabe

KDE4 wird erwachsen Seite 3


Bei den aktuellen Linux-Distributionen hat zum Ende des letzten Jahres mehr und mehr die Version 4 der Desktop-
umgebung KDE Einzug gehalten. War vormals der etwas betagte KDE 3.5 in seinen letzten Releases Platzhirsch
auf vielen Rechnern, so tritt er nun langsam, aber unaufhaltsam, seinen verdienten Gang in den Ruhestand
an. Das KDE-Entwicklerteam hat in den letzten zwei Jahren keine Kosten und Mühen gescheut, der grafischen
Benutzerumgebung ein neues Kleid zu verpassen. (weiterlesen)

Der KDE-Dateimanager Dolphin Seite 10


Viele Jahre war Konqueror neben seiner Eigenschaft als KDE-Browser auch gleichzeitig der Dateimanager für
KDE2 und KDE3. Mit der vierten Version der KDE-Desktopumgebung haben sich die Entwickler entschieden,
neue Wege zu gehen und neben Konqueror, der auch weiterhin als Dateimanager eingesetzt werden kann, auf
ein Programm zu setzen, das nur für die Dateiverwaltung geschaffen wurde. Auf der Basis einer KDE3-Version,
die allerdings deutlich weniger Fähigkeiten und Stabilität bietet als die Variante für KDE4, wurde deshalb das
Programm Dolphin entwickelt. (weiterlesen)

Amarok 2: Der Wolf setzt zum Sprung an Seite 16


Mit einer großen Ankündigung hat das Amarok-Entwicklerteam im Sommer des letzten Jahres viele Hoffnungen
genährt, dass die zweite Generation des beliebten Audiospielers die Messlatte, die sein Vorgänger im Laufe
der letzten vier Jahre bereits sehr hoch gelegt hat, noch übertreffen und neue Maßstäbe im Bereich der freien
Musikwiedergabe setzen kann. Ein halbes Jahr, viele Testversionen und ein Final Release später haben sich
aus vielversprechenden Zukunftsplänen klare Konturen herausgebildet und es wird Zeit, der neuesten Veröffent-
lichung aus dem Hause Amarok einmal auf den Zahn zu fühlen. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 02/2009 ISSN 1867-7991


M AGAZIN

Editorial
Blau, ja blau, sind alle meine Kleider . . .
Erschrecken Sie bitte nicht, Nutzer verzeihen werden. In der heutigen Zeit ist KDE allgemein
aber wir haben uns bei aber eine Mischung von Anwendungsprogram- KDE wird erwachsen S. 3
freiesMagazin diesen Mo- men, die auf GTK (GNOME) oder Qt (KDE) ba- KWin 4.2 – Neues aus dem Land der wa- S. 7
nat etwas umgezogen. Der sieren, kaum noch ein Hindernis, sodass die bernden Fenster
blaue Anzug im Stile „Smart Programmvorstellungen von KDevelop, Skanlite
Casual“ stand auf dem Pro- oder KWallet sicher auch für Nicht-KDE-Nutzer Software
gramm, denn KDE 4.2 ist En- interessant sind. Der KDE-Dateimanager Dolphin S. 10
de Januar veröffentlicht wor- Amarok 2: Der Wolf setzt zum Sprung an S. 16
den [1]. Auch wenn es sich In eigener Sache: Die freiesMagazin- Eine kleine Einführung in KDevelop S. 20
nur um ein Point-Release handelt, ist es ein wich- Umfrage [3] wurde wie geplant am 31. Januar Scannen mit Skanlite S. 24
tiger Schritt weg vom anfänglichen Entwicklungs- (also gestern) geschlossen, sodass nun niemand Die digitale Brieftasche: KWallet S. 26
stadium hin zu einer fertigen Desktopumgebung. mehr weiter abstimmen kann. Wir sind von der
Es gab zahlreiche Fortschritte, wie Sie im Arti- Resonanz positiv überrascht, denn es haben ins- Magazin
kel „KDE4 wird erwachsen“ auf Seite 3 nachlesen gesamt über 2300 Leser daran teilgenommen, Editorial S. 2
können. Und auch wenn KDE3 von vielen Benut- wobei fast 1500 davon den Fragebogen komplett Leserbriefe S. 28
zern als die beste KDE-Desktopumgebung ange- ausgefüllt haben. Dass ungefähr 35 % die Umfra- Veranstaltungen S. 30
sehen wird, wird KDE4 sicherlich irgendwann die- ge vorzeitig beendet haben, lag unter anderem Konventionen S. 30
sen Podiumsplatz einnehmen. An dieser Stelle sicher auch an der Fülle der Fragen, was wir im Vorschau S. 30
sei auf den Blogeintrag von Daniel Schneider [2] Nachhinein als Fehler unsererseits einsehen. Wir Impressum S. 31
verwiesen, der sehr schön zeigt, dass sich die bedanken uns aber bei allen, die tapfer bis zum
Geschichte doch immer wiederholt . . . Ende durchgehalten haben. Wir beschäftigen Hinweis: Das Konqi-Logo unterliegt dem Copy-
uns im Februar mit der Auswertung der Umfrage, right des KDE e. V. und wird unter der GNU Les-
Natürlich sind wir nicht nur blau – im farb- sodass wir die Ergebnisse für Sie und uns auf- ser General Public License 2.1 [4] veröffentlicht.
lichen Sinne wohlgemerkt – weil KDE 4.2 bereiten können. Einen Teil Ihrer Bemerkungen
veröffentlicht wurde, sondern weil wir aus haben wir bereits diesen Monat umgesetzt, wie
L INKS
diesem Anlass eine KDE-Sonderausgabe Sie hoffentlich sehen werden. [1] http://www.pro-linux.de/news/2009/13732.html
von freiesMagazin veröffentlichen wollten. [2] http://www.knetfeder.de/linux/index.php?id=37
Daher finden Sie in dieser Ausgabe aus- Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit dieser [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesmagazin-
schließlich KDE-Themen, in der Hoffnung, KDE-Sonderausgabe von freiesMagazin. umfrage-startet
dass uns das alle GNOME-, Xfce-, Fluxbox- [4] http://www.gnu.org/licenses/lgpl-2.1.html
Die freiesMagazin-Redaktion
und $DESKTOPUMGEBUNG_IHRER_WAHL-

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KDE

KDE4 wird erwachsen von Oliver Johanndrees

ei den aktuellen Linux-Distributionen gleich zum etablierten „Vater“ KDE 3.5 war das KDE 4.1 nun endlich das hält, was die Entwickler

B hat zum Ende des letzten Jahres mehr


und mehr die Version 4 der Desktop-
umgebung KDE Einzug gehalten. War vor-
neue Kind eher ein mäßiger Nachfolger. Fehler-
haft und in der Wurzel instabil erntete die Debüt-
version nur Schelte und Spott.
bereits vor zwei Jahren versprochen haben.

Neue Kleider
mals der etwas betagte KDE 3.5 in seinen Viele Artikel wurden geschrieben, hauptsäch-
letzten Releases Platzhirsch auf vielen Rech- Aber die Entwickler waren überzeugt vom neuen
lich über das neue Desktop-System „Plasma“
nern, so tritt er nun langsam, aber unaufhalt- Konzept und haben nachgebessert. Im Herbst
und das Prinzip der widget-ähnlichen „Plasmoi-
sam, seinen verdienten Gang in den Ruhe- 2008 erschien die korrigierte Version 4.1 und
den“, kleine, eigenständige Anwendungen, die
stand an. Das KDE-Entwicklerteam hat in den deren kurzfristig nachfolgende Subreleases bis
gekapselt für sich auf der Benutzeroberfläche le-
letzten zwei Jahren keine Kosten und Mühen Version 4.1.3. Diese hat mittlerweile erstaunlich
ben und vom Anwender individuell konfiguriert
gescheut, der grafischen Benutzerumgebung gut Fuß in allen gängigen, aktuellen Distributio-
und angepasst werden können. So das Prinzip.
ein neues Kleid zu verpassen. nen gefasst. Zu Recht, denn es zeigt sich, das

Aber nicht nur ein neues Kleid, sondern vielmehr


auch eine neue Softwarebasis, denn es wur-
de Zeit für grundlegende Veränderungen unter
der Haube. Hardwareschnittstellen zu den Grafik-
und Audiogeräte wurden neu definiert und imple-
mentiert, die grafische Mechanik hinter den Fens-
termanagern wurde grundlegend auf neue Füße
gestellt, und letztlich erblickte ein komplett neues
Konzept das Licht der Linux-Welt: KDE4.

Die Ankündigungen waren vollmundig und ver-


sprachen der Community eine ganze Menge
Neues. Die Umsetzung desgleichen ließ jedoch
auf sich warten. Release-Termine verstrichen,
Zusagen mussten korrigiert werden, aber letzt-
lich fand die erste Version des neuen KDE sei-
nen Weg in die aktuellen Distributionen. KDE 4.0,
vielleicht dem Druck der Community gebeugt, er-
schien Mitte des letzten Jahres und musste so-
gleich Prügel und Häme einstecken, denn im Ver- Neue Reiter und neue Funktionen in der Effekt-Konfiguration.

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KDE

Die Realität zeigt jedoch, dass die Plasmoiden Näher hingeschaut Im Detail bedeutet das: Die Composite-Effekte
noch nicht ganz das Zeug haben, die ursprüng- Die KDE-Entwickler werden nicht müde zu be- des 3-D-Desktops sind nun standardmäßig ein-
liche Leistungsvielfalt und Konfigurierbarkeit des tonen, wie wichtig und relevant der Schritt in geschaltet und integrierter Bestandteil der Benut-
„Vaters“ KDE 3.5 abzulösen. die kommende Version ist. So wurden nach ei- zeroberfläche, wo immer es die Hardware des
genen Aussagen Tausende von Fehlern beho- Benutzers zulässt. Da die 4er-Version ihre eige-
Für die fünfte Januarwoche war das Erscheinen nen Composite-Effekte mitbringt, entfällt nun die
ben, Dutzende neuer Features implementiert und
der KDE-Version 4.2 geplant und man hat Wort teils mühselige Installation und Konfiguration des
neue Funktionen bereitgestellt, die in den ersten
gehalten, denn pünktlich am 27. Januar wurde Fenstermanagers Compiz. Die Einstellungsdialo-
4er-Versionen schmerzlich vermisst wurden.
KDE 4.2 veröffentlicht. Die KDE-Entwickler se- ge der „hauseigenen“ 3-D-Effekte zeigen diesbe-
hen gerade die Version 4.2 als wichtigen Meilen- züglich ein deutliches Detailwachstum.
stein für die kommenden Jahre. Bei dieser Ge-
legenheit sei erwähnt, dass die Version 4.3 be- Zusätzliche 3-D-Effekte wurde hinzugefügt, die
reits für den kommenden Sommer 2009 geplant Konfigurationsmöglichkeiten sind deutlich erwei-
ist. Gleich vorweg gesagt: Es lohnt sich auf jeden tert und ausgebaut worden. Es ist nun möglich,
Fall, einen Blick auf die KDE-Version 4.2 zu wer- direkt auf das Erscheinungsbild einzelner Deskto-
fen. pelemente Einfluss zu nehmen. Das heißt, Ele-
mente können themeübergreifend im Aussehen
Wer mit den aktuellen Distributionsupdates be- angepasst werden.
reits auf die Variante 4.1.3 gewechselt hat, der
dürfte sich schon jetzt grundlegend an die etwas Die Funktionen der Taskleiste wurden erneut er-
anders gelagerte Bedienung von KDE gewöhnt weitert. So lässt sie sich jetzt auf Wunsch au-
haben, wird jedoch noch um ein Weiteres positiv tomatisch verstecken, Tasks und Anwendungen
erstaunt sein, was die Entwickler zusätzlich brin- können nun gruppiert oder in mehreren Reihen
gen. Diesbezüglich wollte man wohl der grund- in der Taskleiste angezeigt werden. Das besag-
sätzlichen Kritik entgegnen, KDE 4.1 sei noch te Desktopelement stand wegen der bislang dürf-
immer kein würdiger Nachfolger der Version 3.5. tigen Funktionen ohnehin unter schwerer Kritik.
Das ist im Detail betrachtet auch wirklich der Fall, Hier hat man massiv nachgebessert, zur Zufrie-
denn sieht man die Konfigurationsmöglichkeiten denheit der Anwender.
der Vorgängervariante, so bleiben doch noch ei-
nige Wünsche offen. KDE 4.2 bessert hier er- Die Desktop-Icons müssen nun nicht länger in ih-
heblich nach. So ist der Abstand zum „Desktop- rem Plasma-Container auf der Benutzeroberflä-
Vorbild“ nun deutlich geschrumpft. Vieles, was che stehen, sondern können auf Wunsch wieder
unter 3.5 ging, ist nun auch unter 4.2 möglich. frei auf dem Desktop platziert werden, wie einst-
Die Liste der 3-D-Effekte wird länger. mals unter KDE 3.5. Da das Containerprinzip An-
lass zu Diskussionen in der Community war und

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KDE

viele keinen rechten Sinn darin sahen, hat man einen Blick in das Changelog zu werfen. Die Liste
dem Anwender nun seine Entscheidungsfreiheit ist in der Tat lang und vielversprechend. Es wur-
zurückgegeben. de an allen Ecken und Enden geschraubt, gebas-
telt und erweitert. Die Kritik der Community wur-
Verbesserte Applikationen de ernst genommen und mit Version 4.2 nun tat-
sächlich ein würdiger Nachfolgekandidat bereit-
Der Dialog „Programm-Ausführen“ ( Alt + F2 )
gestellt, der es verdient, seine echte Chance zu
hat nun an Funktionalität gewonnen, beinhaltet
bekommen.
eine Rechtschreibprüfung und erweiterte Plug-
ins. Editoren wie z. B. Kate haben an zusätzli-
chen Möglichkeiten gewonnen, die Einheitenkon-
vertierung und -umrechnung wurde verbessert.
Die Unterstützung von mehreren Bildschirmen ist
deutlich verbessert und fehlerbereinigt worden.

Viele der verwendeten Applikationen wurden


in Ihrer Funktionalität verbessert. Darunter die
Vorschaufunktionen des Dateimanagers Dolphin
oder die Performance und Reaktionszeiten von
Konquerer. Dolphin verfügt nun über erweiterte
Einstellungen, eine verbesserte Seitenleiste und Neue Plasmoiden kommen.
eine integrierte Terminal-Konsole, mit der auch
auf der Kommandozeile schnelle Eingriffe im Sys- Alternativen
tem möglich sind. Sehr interessant ist übrigens das neue Plasmo-
id „Lancelot“, ein alternativer Schnellstarter als
Die Druckerkonfiguration wurde komplett über- Ersatz des K-Menüs mit einer deutlich anderen
arbeitet und bringt nun Funktionen zurück, die Der neue Programmstarter Lancelot, ein Kelch
Benutzerführung. Die Anwendbarkeit ist immer
Benutzer, laut Aussage der KDE-Entwickler, ist sein Symbol.
noch nicht ganz fehlerfrei, lässt aber auf Entwick-
schmerzlich vermisst haben. lung hoffen, besänftigt sie doch all diejenigen, Zur Stabilität sei an dieser Stelle gesagt, dass die
die den neuen KDE-Starter nicht wirklich als die Entwickler einiges zum Positiven gewendet ha-
Es wurden etliche neue „Plasmoiden“ hinzu- ultimative Lösung sehen. Ein eingehender Test ben. Die neue Benutzeroberfläche ist besser inte-
gefügt, jene kleinen Anwendungen, die die lohnt sich allemal. griert, passt sich flüssiger ein und kommt dem ge-
Funktionalität des Desktops erweitern. Darun-
wünschten Handling deutlich näher als alle voran-
ter nun Programme wie „Twitter“, eine Mail- Um den ganzen Umfang aller Neuerungen und gegangenen KDE-Versionen aus der 4er-Serie.
Nachrichtenüberwachung, ein Kalendermodul, Verbesserungen der kommenden KDE-Version Wer längere Zeit auf der neuen Version gearbei-
diverse Systemmonitore, RSS-Reader etc. 4.2 zu überblicken, rät selbst das KDE-Team,

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KDE

tet hat und zur bestehenden 4.1.3 zurückkehrt, falt und Optik entsprechen nun zum ersten Mal Wer noch immer der alten Schule behaftet ist,
tut sich auffallend schwer, auf die neuen Funktio- den Anforderungen. Natürlich ist ein lang ge- der ist gut beraten, dem neuen Platzhirsch ei-
nen zu verzichten. wachsenes Konzept wie der KDE 3.5 nicht in der ne Chance zu geben. Zu deutlich ist der richtige
Weg der neuen Benutzeroberfläche nun vorge-
zeichnet. Der bis dato etwas verlorengegangene
Spaß an der Arbeit mit KDE ist zurück und lässt
auf noch mehr hoffen. Die bestehenden Stolper-
fallen, Abstürze und Kompromisse der letzten
Monate sollten der Vergangenheit angehören.

Nähere Informationen und natürlich die Möglich-


keit, die aktuellen Versionen zu testen und zu in-
stallieren, gibt es auf der Homepage des KDE-
Projektes [1].
L INKS
[1] http://www.kde.org

Autoreninformation

Oliver Johanndrees ist langjähriger


Systemadministrator und Certified
Linux Professional für SUSE Linux
Enterprise Server 10. Er ist Gründer
Themenübergreifender Look der Desktop-Elemente. der Linux User Group Erwitte und
engagiert sich bei der Verbreitung
Fazit des Betriebssystems Linux. Als ehe-
Summe ausgetauscht, der grundlegende Schritt
Wer glaubt, KDE 4.2 sei nur ein Facelift der be- in genau diese Richtung ist jedoch mit Bravour maliger Programmentwickler hat er
reits veröffentlichten Ausgabe der neuen Benut- vollzogen. Zwar ist KDE 4.2 gerade erst aus der ein geschärftes Auge für Neuerungen
zeroberfläche, irrt gewaltig. Taufe gehoben, das kommende Release 4.3 wird und Features und versucht alles
dann jedoch sicherlich auch die letzten Kritiker aus der Sicht des Endanwenders zu
KDE 4.2 ist objektiv betrachtet der wirkliche Start sehen.
verstummen lassen. Haben die KDE-Entwickler
des KDE-3.5-Nachfolgers, leistet er nun endlich
für diese Variante doch weitere, grundlegende
das, was Anwender aus aller Welt von ihm er-
Verbesserungen und weiteren Feinschliff ange-
warten. Stabilität, Flexibilität, Handhabung, Viel-
kündigt.

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3D-D ESKTOP

KWin 4.2 – Neues aus dem Land der wabernden Fenster von Martin Gräßlin

eit KDE 4.0 beherrscht der Fenster-

S manager KWin Compositing, womit Ef-


fekte, wie von Compiz bekannt, ein-
gesetzt werden können. Somit ist es mög-
lich, die bekannte Funktionalität und Stabili-
tät des Fenstermanagers zu verwenden und
dennoch ein modernes Aussehen zu genie-
ßen. Nur ein Jahr nach der ersten Veröffent-
lichung mit Compositing sind die Entwickler
der Meinung, dass der Compositing-Bereich
einen Stand erreicht hat, der es erlaubt Com-
positing standardmäßig zu aktivieren.

Selbsttest
Mittlerweile unterstützen eigentlich alle Grafik-
kartentreiber Compositing. Jedoch gibt es im-
mer noch Nutzer mit älterer Hardware und diese
Nutzer sollen weiterhin in der Lage sein KDE
zu nutzen. Daher wurde ein cleverer Selbst-
test eingebaut, welcher es erlaubt festzustellen,
ob die Hardware Compositing unterstützt. Stellt
dieser Test fest, dass Compositing nicht unter-
stützt wird, so bleibt es deaktiviert. Wenn im
laufenden Betrieb die Performance zu schlecht Den Desktop-Würfel gibt es jetzt auch in KWin.
wird, so wird dies auch erkannt und Compo-
3-D-beschleunigte Anwendung nutzen will, wel- wenn sich wirklich etwas geändert hat, womit
siting ausgeschaltet. Der Nutzer soll also nie-
che technisch bedingt durch Compositing ausge- KWin die meiste Zeit eigentlich in einem Schlaf-
mals in die Situation kommen, dass sein Sys-
bremst wird. zustand weilt. Vollbildanwendungen werden nicht
tem wegen der Effekte nicht mehr reagiert. Es
mehr im Compositing-Prozess berücksichtigt. So-
ist auch denkbar, einfach Compositing tempo-
Performance und Stabilität mit werden z. B. OpenGL-Spiele nicht mehr aus-
rär auszuschalten. Dazu gibt es das Tasten-
Im letzten halben Jahr seit der Veröffentlichung gebremst und Videos können ohne Störungen
kürzel Alt + Shift + F12 sowie ein spezielles
von KDE 4.1 wurde stark an der Performance- abgespielt werden. Im letzten halben Jahr konn-
Plasmoid. Dies ist z. B. nützlich, wenn man eine
schraube gedreht. KWin zeichnet nur noch, ten über 350 Bugs geschlossen werden, dies

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3D-D ESKTOP

schließt jedoch auch Duplikate und Fehler ein, Neue Effekte


die nicht bei KDE liegen, sondern z. B. in Treibern In KDE 4.2 wurden wieder einige neue
oder Distributionen. Effekte implementiert. Darunter auch
der oft gewünschte und im Rahmen
Vereinfachte Konfiguration von Google Summer of Code ent-
Im Rahmen der Entwicklung von KDE 4.2 ha- wickelte Desktop-Würfel-Effekt. Dieser
ben die Entwickler sich auch daran gemacht, standardmäßig nicht aktivierte Effekt
die Konfiguration zu vereinfachen. Es kann nun kann entweder über das Tastenkürzel
aus einer Auswahlliste der Effekt zum Animieren Strg + F11 gestartet oder zum Ani-
von Alt + Tab einfach selektiert werden, ohne in mieren des Wechsels der Arbeitsflä-
die eigentliche Effektkonfiguration zu wechseln. che verwendet werden. Im Rahmen
Auch die Zuweisung von Effekten zu Ecken des der Entwicklung des Würfels wurde
Bildschirms wurde vereinfacht. Es gibt nun ein auch ein Zylinder- und Kugel-Effekt im-
Modul, mit dem es möglich ist, jeder Ecke einen plementiert. Diese dienen aber eher
Effekt zuzuweisen. Nichtsdestotrotz haben sich Der Kugel-Effekt zur Demonstration.
als „Proof-of-Concept“, um zu zeigen,
die Entwickler für KDE 4.3 weitere Überarbeitun- was möglich ist. werfen weiterhin einen schwarzen Schatten. Die-
gen und Vereinfachungen vorgenommen. ses Glühen gehört zur Fensterdekoration Oxy-
Ein weiterer neuer Effekt ist
gen, bei anderen wird der aus 4.1 bekannte
der von Mac OS X inspi-
Schatten eingesetzt. Die Kontrollleiste wird nun
rierte Wunderlampen-Effekt.
bei eingeschaltetem Compositing voll transpa-
Dieser kann verwendet wer-
rent dargestellt und erhielt ein schickes glasiges
den, um das Minimieren ei-
Design. Ist die Kontrollleiste ausgeblendet, so
ner Anwendung zu animie-
glüht sie auf, wenn man mit der Maus an den Bild-
ren. Dabei wird die Anwen-
schirmrand fährt.
dung in den Eintrag der Fens-
terleiste gezogen.
Überarbeitete Effekte
Fensterglühen und die So ziemlich jeder Effekt hat in KDE 4.2 eine Über-
Kontrollleiste arbeitung erhalten. Besonders erwähnenswert
ist hierbei die Überarbeitung des vom Expose-
Der eigentliche Schatten-
Effekt (Mac OS X) inspirierten Present-Windows-
Effekt wurde in KDE 4.2 in
Effekt. Es ist nun möglich, Present-Windows
ein Glühen umgewandelt.
für Alt + Tab zu verwenden, womit man die
Ein aktives Fenster glüht
wohl bestmögliche Übersicht über alle geöffne-
jetzt blau, inaktive Fenster
Das Minimieren eines Fensters geht mit Wunderlampen-Effekt. ten Fenster erhält. Present-Windows hat nun

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3D-D ESKTOP

Mausklick auswählen und eine zusätzliche Vor-


schauleiste wurde eingefügt. Diese Vorschauleis-
te entstammt dem Box-Switch-Effekt, welcher da-
durch eine Animation erhielt. Die Position der
Anwendungen auf der Tiefenachse im Cover-
Switch-Effekt kann nun individuell an die persön-
liche Arbeitsweise angepasst werden.

Fazit
KWin hat im Entwicklungszyklus von 4.2 einen
gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, obwohl
das Team aktuell nur aus drei aktiven Entwicklern
besteht. Die Effekte können nun mit denen von
Compiz, Mac OS oder Windows Vista mithalten
und an einigen Stellen auch durch neue innova-
tive Ideen glänzen. Auch im Punkt Performance
braucht KWin sich nicht mehr zu verstecken. Na-
türlich wird hier weiter an Optimierungen wie an
Verbesserungen der Effekte gearbeitet.
L INKS
[1] http://www.undefinedfire.com/kde/41-42-kwin/
[2] http://blip.tv/file/1581753/
Der Present-Windows-Effekt zeigt die Fenster nun so groß wie möglich an.
[3] http://wiki.ubuntuusers.de/KWin/Arbeitsflächenef
auch mehrere Layouts zur Auswahl. Standardmä- dargestellt wird. Auch ist es möglich, ein Layout fekte
ßig werden die Fenster nun so angeordnet, dass festzulegen, welches nicht den Einstellungen des
sie so groß wie möglich dargestellt werden. Das Arbeitsflächenumschalters entspricht. Der Code Autoreninformation
unter 4.1 verwendete Gitter ist weiterhin vorhan- zur Animation des Wechsels der Arbeitsfläche
wurde in einen eigenen Effekt ausgelagert, wo- Martin Gräßlin ist seit Jahren be-
den und wird z. B. bei Alt + Tab eingesetzt.
durch es möglich ist, zwischen diesem und dem geisterter KDE-Nutzer und seit der
Der Desktop-Grid-Effekt, welcher einen Über- Würfel zu wechseln. Veröffentlichung von KDE 4.0 auch
blick über alle Arbeitsflächen liefert, wurde als Entwickler bei KDE aktiv, wo
auch verbessert. Insbesondere wird nun das Selbst der erst in KDE 4.1 dazugekommene er sich unter anderem auch an der
Seitenverhältnis des Monitors berücksichtigt, Cover-Switch-Effekt wurde grundlegend überar- KWin-Entwicklung beteiligt.
womit ein 16:9-Bildschirm nicht mehr verzerrt beitet. So kann man nun die Anwendungen durch

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DATEIVERWALTUNG

Der KDE-Dateimanager Dolphin von Christian Mangold

iele Jahre war Konqueror [1] neben ausgewählten Dateien z. B. gemeinsam löschen Symbole

V seiner Eigenschaft als KDE-Browser


auch gleichzeitig der Dateimanager
für KDE2 und KDE3. Mit der vierten Version
oder auch jede beliebige andere Aktion mit die-
sen durchführen. Dolphin bietet eine alternati-
ve Methode, mit der Dateien ausgewählt werden
Die Standardansicht ist „Symbole“, hier werden
die Dateien neben- und untereinander mit dem
jeweiligen Icon für den Dateityp dargestellt. Der
der KDE-Desktopumgebung haben sich die können. Fährt man mit dem Mauszeiger über ei- Ansichtstyp bringt dem Nutzer eine schnelle und
Entwickler entschieden, neue Wege zu gehen ne Datei, so erscheint in der linken oberen Ecke überschaubare Übersicht der im Ordner enthalte-
und neben Konqueror, der auch weiterhin als ein grünes Symbol, mit dem man die Datei an- nen Dateien.
Dateimanager eingesetzt werden kann, auf wählen kann. So ist es dann möglich mehr als
ein Programm zu setzen, das nur für die Da- eine Datei, egal an welcher Stelle im Ordner sie Details
Der Ansichtstyp „Details“ bietet dem Nutzer eine
teiverwaltung geschaffen wurde. Auf der Ba- ist, auszuwählen. Abwählen kann man die aus-
Übersicht der Dateien, die in Zeilen untereinan-
sis einer KDE3-Version, die allerdings deut- gewählte Datei ähnlich, bei Überfahren mit dem
der gruppiert werden. Weiter wird in der Stan-
lich weniger Fähigkeiten und Stabilität bietet Mauszeiger erscheint ein rotes Symbol, das die
dardeinstellung die Größe und das Datum der
als die Variante für KDE4, wurde deshalb das Auswahl rückgängig macht.
Erstellung bzw. Änderung angezeigt. Wer hier
Programm Dolphin [2] entwickelt.
weitere Informationen braucht, kann mit einem
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Rechtsklick auf die Beschreibungsleiste (dort wo
Wiki von kubuntu-de.org [3] und wird unter Name, Größe und Datum stehen) die Informa-
der „CreativeCommons Attribution-ShareAlike“- tionen Berechtigungen, Eigentümer, Gruppe und
Lizenz 3.0 [4] veröffentlicht. Typ hinzufügen. Dieser Typ der Ansicht eignet
sich vor allem auch dann, wenn man Dateien mit
Bedienung Alternatives Aus- und Abwählen. längeren Dateinamen bearbeiten möchte bzw.
natürlich dann, wenn man weiterführende Infor-
Start des Programms Ansichtstypen mationen über die Art der Datei braucht.
Dolphin kann u. a. aus dem Kickoff-Menü [5] Die Präferenzen der Nutzer hinsichtlich der Dar-
über „System » Dateimanager (Dolphin)“ gestar- stellung von Dateien sind häufig unterschiedlich Spalten
tet werden. Natürlich kann das Programm auch und daher kann Dolphin auf verschiedene An- Sollte man Dateien in einer Verzeichnisstruk-
mit KRunner [6] (wird durch Alt + F2 gestartet) sichtstypen umgestellt werden. Oft ist es auch tur bewegen wollen oder aber einfach nur den
und der dortigen Eingabe von dolphin zum Start sinnvoll, je nach Art der Aufgabe einen ande- Ort der Datei nachvollziehen wollen, so bietet
gebracht werden. ren Typ der Ansicht zu wählen. Im Folgenden ei- sich der Ansichtstyp „Spalten“ an. Hierbei wird
ne kurze Darstellung der Ansichtstypen. Es emp- der angeklickte Ordner immer in einer Spalte
Dateien aus-/abwählen rechts vom selben geöffnet. Der Ansichtstyp
fiehlt sich, jeden Typ auszuprobieren, um festzu-
In einem herkömmlichen Dateimanager wählt „Spalten“ erlaubt es nur voneinander abhängi-
stellen, ob und wann man damit umgehen kann
man mehrere Dateien aus, indem man einen ge Ordner nebeneinander darzustellen. Wer zwei
oder möchte.
Rahmen um diese zieht, danach kann man die

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DATEIVERWALTUNG

im Abschnitt „Seitenleisten konfigurieren“ nachle-


sen.

Orte
In der Seitenleiste „Orte“ lassen sich Kurzlinks zu
häufig genutzten Ordnern definieren und somit
können selbige ähnlich der Lesezeichen in einem
Browser leicht besucht und gefunden werden. In
der Erstkonfiguration von Kubuntu können hier
eine Verknüpfung zum „Home“-Verzeichnis, zum
„Netzwerk “, zum „Basisordner “ sowie zum „Müll-
eimer “ gefunden werden. Weiter werden hier
auch Wechselmedien angezeigt und es können
sogar mit „dm-crypt“ [8] verschlüsselte Partitio-
nen entschlüsselt und eingebunden werden.

Sollte man weitere Ordner hinzufügen wollen, so


geht dies einfach per Drag&Drop. Die Position
Der Ansichtstyp „Vorschau“. des neuen Ordners innerhalb der Seitenleiste
kann mit Hilfe desselben Prinzips verändert wer-
unabhängige Ordner nebeneinander haben Teilen den.
möchte, dem sei der Ansichtstyp „Teilen“ emp- Hat man die Aufgabe, viele Dateien von einem
fohlen (siehe unten). an den anderen Ort zu bewegen, so bietet sich Informationen
der Ansichtstyp „Teilen“ an. Hierdurch wird das Nepomuk [9] ist ein Framework, was das desktop-
Vorschau Hauptfenster von Dolphin in zwei (oder nach Be- weite Taggen (Verschlagworten) von Dateien er-
Zwar wird die angewählte Datei auch immer und darf auch mehr) Teile geteilt und man kann über- lauben soll. Dolphin nutzt diese Möglichkeit be-
im Ansichtstyp „Symbole“ in der Informationsleis- sichtlich Dateien bewegen oder auch nur verglei- reits und man kann daher hier Dateien bewerten,
te rechts im Programm als Vorschau dargestellt, chen. Der Knopf „Schließen“ schließt das gerade kommentieren und mit Schlagworten versehen.
dennoch könnte man auch eine Vorschauüber- ausgewählte Fenster wieder. Das Taggen kann danach z. B. die Suche in grö-
sicht aller im Ordner enthaltenen Dateien wün- ßeren Datenmengen erleichtern oder das Bewer-
schen und so kann man Dolphin auf den An- Seitenleisten ten von Musikstücken auch außerhalb des Ab-
sichtstyp „Vorschau“ umstellen. Weiter bietet es Standardmäßig sind unter Kubuntu die Seiten- spielprogramms. Neben der Taggingfunktion wer-
sich gerade auch auf kleineren Bildschirmen an leisten „Orte“ und „Informationen“ aktiviert. Es den in dieser Leiste eine Dateivorschau und Typ,
die Informationsleiste zu entfernen und auf die gibt aber noch weitere Seitenleisten. Wie die- Größe und Datum von Dateien dargestellt, die so
Vorschau im Hauptfenster zu setzen [7]. se hinzugefügt werden, kann man weiter unten die Informationsfülle erhöhen.

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DATEIVERWALTUNG

Achtung: Man sollte beachten, dass die Nutzung Manchmal ist es zudem wün-
des Nepomuk-Frameworks noch in den Kinder- schenswert oder einfach
schuhen steckt. Daher sollten die Erwartungen schneller, eine Aktion in Be-
nicht zu hoch sein. zug auf eine Datei auf der
Kommandozeile auszuführen.
Dateien können in Dolphin mit bis zu fünf Ster- Dolphin bietet eine einfache
nen bewertet werden, wobei es möglich ist, hal- Methode, schnell den gera-
be Sterne zu vergeben. Die Bewertung erfolgt da- de grafisch offenen Ordner
bei in der Leiste „Informationen“, die sich in ei- auch auf auf der Kommando-
ner Standardkonfiguration auf der rechten Seite zeile zu öffnen. Hierzu muss
befindet. Für den Bewertungsvorgang muss die nur die Seitenleiste „Terminal“
zu bewertende Datei ausgewählt sein. Ähnlich hinzugefügt werden.
kann ein Kommentar hinzugefügt werden, indem
man dem Dialog unterhalb der Bewertungsster- Verwaltung von Wechsel-
ne folgt. Das Hinzufügen von Schlagworten ist medien
auf die gleiche Weise möglich. Kommentare und Natürlich werden auch Wech-
Schlagwörter der Datei werden nach der Verga- selmedien wie USB-Sticks in
be ebenfalls in der Informationsleiste angezeigt. Dolphin geöffnet und man
. . . und Schlagworte hinzufügen.
kann daher solche auch direkt
Ordner und Terminal aus dem Dateimanager heraus bedienen. In Dol-
Sollte man anstelle oder neben der Ordner- phin kann man die gleichen Einstellungen treffen,
Seitenleiste eine baumartige Übersicht ähnlich die sonst im Plasmoid „Geräteüberwachung“ in
dem Windows Explorer bevorzugen, so gibt es der Kontrollleiste verwaltet werden (siehe auch
dafür die Leiste „Ordner “, die alle Ordner des „Plasma, der neue KDE-Desktop“, freiesMagazin
Dateisystems umfasst. Mit der Ordner-Übersicht 09/2008 [10]).
hat man einen vollständigen Überblick über die
Wechselmedien werden standardmäßig in der
auf dem Rechner vorhandenen Dateien.
Seitenleiste „Orte“ dargestellt. Von hier aus kann
Achtung: Viele Bereiche des Dateisystems las- man mit einem Klick auf das Symbol zum Me-
sen sich unter einem normalen Nutzer nicht edi- dium wechseln und dessen Inhalt darstellen las-
tieren, sondern erfordern Root-Rechte. Man soll- sen. Mit einem Rechtsklick auf das Symbol kann
te unbedingt darauf achten, grafische Applikatio- man das Medium „sicher entfernen“ oder „aus-
nen mit kdesudo und nicht mit sudo zu starten, blenden“ und ab KDE 4.2 wird direkt unter dem
da es sonst aufgrund fehlerhafter Konfigurations- Symbol sogar die Belegung des Mediums gra-
Dateien kann man nun bewerten . . . dateien zu Problemen kommen kann. fisch dargestellt.

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DATEIVERWALTUNG

Mittels nicht ohnehin bedienen, Shortcuts (Tas- Sollte man hier einen anderen Ordner festlegen
tenkürzel) zu benutzen. Im Einzelnen sind die wollen, so kann man dies unter „Einstellungen »
Leistentastenkürzel so vorbelegt: Dolphin einrichten » Start“ ändern. Über den ent-
sprechenden Knopf ist es auch möglich, den
aktuell verwendeten Ordner auszuwählen oder
ã F9 : Orte
zum Standard zurückzukehren. Weiter kann man
ã F11 : Informationen hier auch einstellen, dass Dolphin immer mit ei-
Die Belegungsgrafik zeigt den Füllstand an. Hier ã F7 : Ordner nem geteilten Fenster startet, wobei man leider
kann man das Medium auch „sicher noch nicht festlegen kann, dass zwei unterschied-
ã F4 : Terminal
entfernen“. liche Startseiten geöffnet werden. Sollte man z. B.
„Spalten“ auf der Startseite wünschen, so muss
Seitenleisten platzieren
Konfiguration Eine besondere Fähigkeit von Dolphin ist, man diese Option nur nach dem Start auswäh-
Dolphin ist in der Erstkonfiguration relativ simpel dass man die verschiedenen Seitenleisten per len. Dolphin merkt sich den Zustand des Start-
eingestellt, viele der mächtigen Funktionen müs- Drag&Drop positionieren kann. verzeichnisses.
sen erst noch aktiviert bzw. gefunden werden. Im Hierdurch können die Seitenleis-
Folgenden eine nicht vollständige Übersicht der ten beliebig ausgetauscht oder
wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten. gruppiert werden. Nähert man
sich einer möglichen Position, so
Seitenleisten konfigurieren erscheint ein blauer Bereich, der
Seitenleisten erweitern Dolphin erheblich, ver- die mögliche Lage andeutet. Es
kleinern aber auch das Hauptfenster, was nicht ist sogar möglich, eine Seitenleis-
immer wünschenswert ist. Es gibt daher einige te vom Hauptfenster losgelöst zu
Methoden, um Seitenleisten einfach ein- oder ab- positionieren. Hierfür muss man
zuschalten und zu platzieren. das „Kreissymbol“ in der jewei-
ligen Titelleiste anklicken. Sollte
Seitenleisten hinzufügen
man eine Seitenleiste an einen
Zunächst kann man die Seitenleisten über die
anderen Ort bewegen, so wird
Menüleiste „Ansicht » Seitenleisten“ aktivieren,
sie künftig automatisch an dieser
die Leisten werden dabei hinsichtlich „Ordner “
Stelle geöffnet.
oberhalb der „Orte“ geöffnet und „Terminal“ wird
unterhalb des Hauptfensters dargestellt. Den Startverzeichnis festlegen und
gleichen Effekt kann man dadurch erreichen, Teilung beim Start
dass man auf die Titelleiste einer Seitenleiste Standardmäßig wird beim Starten
klickt und die gewünschte Funktion anwählt. Wei- von Dolphin das Homeverzeichnis Die Einstellungen des Startverzeichnisses.
ter bietet es sich hier an, sollte man sich dieses des jeweiligen Nutzers geöffnet.

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DATEIVERWALTUNG

Editierbare Adresszeile
Über dem Hauptfenster kann man die jeweilige
Position im Dateisystem sehen. In vielen Datei-
managern ist es üblich, dort eine mit der Tas-
tatur editierbare Leiste zur Verfügung zu haben,
um den Pfad direkt eingeben zu können. Auch
Dolphin bietet diese Möglichkeit und es reicht
schon ein Klick hinter den dargestellten Pfad, um
selbigen mit der Tastatur editierbar zu machen.
Sollte man dauerhaft eine editierbare Adresszei-
le wünschen, so kann man dies ebenfalls unter
„Einstellungen » Dolphin einrichten » Start“ verän-
dern. Dolphin muss danach neu gestartet wer-
den.

Filterleiste anzeigen
Einige Nutzer vermissen einen Filter, der die
Bearbeitung von Dateien in dem Sinne verein-
facht, dass nur solche mit der eingegebenen
Symbolkombination dargestellt werden. Auch die-
se Funktion bietet Dolphin, wenn sie auch wie
oben genannt zunächst deaktiviert ist. Unter „Ein-
stellungen » Dolphin einrichten » Start“ kann man
die Filterleiste dauerhaft verfügbar machen. Dol-
phin muss nach einer Änderung aber neu gestar-
tet werden.

Aussehen verwalten
Das generelle Aussehen von Dolphin kann un-
ter „Einstellungen » Dolphin einrichten » Ansich- Die Ansichtsverwaltung.
ten“ verändert werden. Unter anderem finden
sich hier Optionen für die Größe der Symbole Verschieben und Kopieren Dolphin unter „Einstellungen » Dolphin einrichten
und Vorschaubilder, für die Detail- und Spalten- Konqueror hat unter KDE3 im Kontextmenü » Allgemein“ aktiviert werden. Auf die gleiche Art
ansicht und das allgemeine Verhalten bei ordner- die Möglichkeit geboten, Dateien zu kopieren und Weise kann man auch den Menüpunkt „Lö-
spezifischen Einstellungen. oder zu verschieben. Diese Option kann auch in schen“ zum Kontextmenü hinzufügen.

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DATEIVERWALTUNG

sollte die Option daher, falls native zum Konqueror, den man natürlich auch
der Übersichtlichkeit halber ge- noch weiter als Dateimanager nutzen kann.
wünscht, nach Erledigung der je-
L INKS
weiligen Aufgabe wieder deakti-
vieren. [1] http://wiki.ubuntuusers.de/Konqueror
[2] http://dolphin.kde.org/
Zusatzinformationen anzeigen [3] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
Sollte man die „Informationsleis- System/Dolphin
te“ nicht verwenden und die Ei- [4] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
genschaften der Datei lieber di- de/
rekt unter selbiger dargstellt ha-
[5] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
ben, so kann man die angezeig- Allgemein/Kickoff
ten Informationen unter „Ansicht
[6] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
» Zusatzinformationen“ erweitern.
Allgemein/KRunner
Zur Auswahl stehen hier neben
[7] http://wiki.kubuntu-de.org/Konfiguration/eeePC_
dem Namen die Größe, das Da-
mit_KDE4#Dolphin_anpassen
tum, die Zugriffsrechte, der Eigen-
[8] http://de.wikipedia.org/wiki/dm-crypt
tümer, die Gruppe und der Typ.
[9] http://en.wikipedia.org/wiki/NEPOMUK_
Fazit (framework)
[10] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-
Dolphin ist ein sehr vielseitiges und mächtiges
09
Werkzeug, das diesen Status dadurch
Über Kurzlinks kommt man schneller zum Ziel. erreicht, dass es nicht den Einschrän- Autoreninformation
kungen eines Programms unterliegt,
Dateien gruppieren und versteckte Dateien das gleichzeitig Webbrowser ist. Die Trennung Christian Mangold nutzt Kubuntu
anzeigen der Dateiverwaltung vom Konqueror hat KDE auf seit Oktober 2005 und ist Teammit-
Eine interessante Option, um die Übersichtlich- eine breitere Basis an Programmen gestellt und glied von kubuntu-de.org. Momentan
keit zu steigern, ist das Verwenden einer grup- erlaubt es den Entwicklern neue Wege zu gehen, erweitert er hauptsächlich das Wiki
pierten Übersicht. Die Dateien werden hier alpha- wie zum Beispiel das Konzept der auswechselba- von kubuntu-de.org, um vor allem
betisch unter dem jeweiligen Buchstaben darge- ren Seitenleisten, das im alten Konqueror sehr neuen Kubuntu-Nutzern eine einfache
stellt. Aktiviert wird diese Gruppenansicht in der störend gewirkt hätte. Dolphin hat sicher noch Hilfestellung mit Schwerpunkt auf
Menüleiste unter „Ansicht » Elemente gruppie- erhebliches Entwicklungspotential, ist allerdings KDE zu geben.
ren“. An gleicher Stelle kann man sich auch ver- schon jetzt eines der neuen innovativen Program-
steckte Dateien anzeigen lassen. Dolphin merkt me, die KDE4 ausmachen und eine gute Alter-
sich die Einstellung für versteckte Dateien, man

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M ULTIMEDIA

Amarok 2: Der Wolf setzt zum Sprung an von Arne Weinberg

it der Ankündigung „Wir möch-

M ten, dass der 2.0 Release der


Beste wird“ [1] hat das Amarok -
Entwicklerteam im Sommer des letzten Jah-
res alle Hoffnungen genährt, dass die zwei-
te Generation des beliebten Audiospielers die
Messlatte, die sein Vorgänger im Laufe der
letzten vier Jahre bereits sehr hoch gelegt
hat, noch übertreffen und neue Maßstäbe
im Bereich der freien Musikwiedergabe set-
zen kann. Ein halbes Jahr, viele Testversio-
nen und ein Final Release später haben sich
aus vielversprechenden Zukunftsplänen kla-
re Konturen herausgebildet und es wird Zeit,
der neusten Veröffentlichung aus dem Hause
Amarok einmal auf den Zahn zu fühlen.

Neues Design
Amarok 2 basiert auf KDE 4.1 und passt auch
optisch nahtlos in das Bild der jüngsten Ausgabe
des K-Desktops. Bei der Ablösung des Plastik-
stils aus längst vergangenen KDE-Tagen baute
das Amarok -Team auf die Unterstützung des
Oxygen-Projekts, das gemeinsam mit dem Desk-
top Plasma und Amarok die Akademy Awards
2008 gewinnen konnte (siehe „Postkarte von
Konqui aus Belgien“, freiesMagazin 09/2008 [2]).
Darüber hinaus folgt der beliebte Medienspieler Das dreiteilige Abspielfenster.
dem Trend vieler KDE4-Anwendungen und greift
zu weiten Teilen auf vektorbasierte Grafiken zu- skalierbaren SVG-Themes ein neues Level an Der fast zweijährige Entwicklungsprozess von
rück. Der Entwickler Ljubomir Simin kommentier- Flexibilität bringe und die Designarbeit noch auf- Amarok 2 war insbesondere hinsichtlich des
te diesen Schritt damit, dass die Verwendung von regender mache [3]. Artworks geprägt von zahlreichen Experimenten
und Revisionen. Schon zu Beginn der Umgestal-

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M ULTIMEDIA

tungsphase wurde deutlich, dass sich die Ent- elemente. Den Aufschrei vieler Kritiker, die be- welche virtuelle Schließfächer für die Onlineauf-
wickler bei den Formen und Farben der neuen sonders bei der Anpassung der Wiedergabelis- bewahrung der privaten Musiksammlung an-
Version einige grundlegende Änderungen auf die te die einstige Funktionalität von Amarok 1.4 ver- bietet. Damit nicht genug, können Amarok -
Fahne geschrieben haben. So brach man unter missten, hat das Team von Programmierern je- Anwender in Zukunft auch die Dienste der OPML-
anderem mit der Tradition, die Bedienelemente doch nicht überhört und kündigte für die Version und Shoutcast-Directories [11] in Anspruch neh-
wie gewohnt unscheinbar in der unteren rechten 2.1.0 spürbare Fortschritte in Bezug auf die Kon- men, die unzählige Listen von Podcasts und
Ecke zu platzieren und ordnete sie im oberen figurierbarkeit an [5]. Radiosendern bereitstellen. Komplettiert wird die
Fensterbereich an, wo sie sich nun zum Laut- Liste der neuen Amarok -Partner durch den Me-
stärkeregler und der Fortschrittsleiste gesellen. Das Service-Framework diaserver Ampache [12], der die Bearbeitung und
Nachdem die Programmierer die Abspieltasten in Zu einem Hauptziel der Entwicklung von Ama- Wiedergabe von Audiodateien über das Internet
den Alphaversionen noch unkonventionell in der rok 2 erklärten die Verantwortlichen den Aus- ermöglicht.
Mitte untergebracht hatten [4], finden sie sich seit bau der Anbindung an Online-Musikläden und
dem Eintritt in die Beta-Phase am linken Rand andere Webdienste. Über die Plattform für freie Eine parteiische Wiedergabeliste
des Kopfbereiches wieder. Musik Jamendo [6] lassen sich fortan noch be- Die neue Playlist des freien Musikspielers macht
quemer Songs aller Musikrichtungen auf den nicht nur auf den ersten Blick einen guten
Für erheblich mehr Gesprächsstoff unter den
eigenen Computer la-
Amarok -Benutzern sorgte die neue Dreiteilung
den. Auch das Inde-
des Abspielfensters: Die dominierende Plasma-
pendentlabel Magna-
Widget-Ablage wird vom einklappbaren Medien-
tune [7] und der po-
browser zur Linken und der Wiedergabeliste auf
puläre Internetradio-
der rechten Seite eingerahmt. Letztere überzeugt
service Last.fm [8]
ungeachtet der weniger hervorstechenden Rol-
sind wie schon in der
le im Gesamtkonzept vor allem durch ein über-
Ausgabe 1.4 vertre-
sichtlicheres Erscheinungsbild, indem die wich-
ten, sie lösten das
tigsten Informationen auf kleinem Raum darge-
Interesse von weite-
stellt und die verschiedenen Alben klarer von-
ren Musikprojekten
einander abgegrenzt werden. Die grundrenovier-
aus, die nun in der
te Benutzeroberfläche stieß allerdings insgesamt
KDE-Software Einzug
nicht nur auf Gegenliebe unter den Anwendern.
halten. So auch Libri-
Mit dem Ziel konzipiert, den Zugang zu den Mu-
Vox [9], ein umfang-
sikinformationen möglichst komfortabel zu gestal-
reiches Portal für ge-
ten, fehlen dem jungen Audioplayer trotz aller op-
meinfreie Hörbücher,
tischen Innovationen noch an manchen Stellen
oder die Webseite
hilfreiche Konfigurationsoptionen, etwa eine un- Die Einstellung von Internetdiensten.
MP3tunes.com [10],
komplizierte Anordnung der einzelnen Fenster-

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Eindruck. Haarsträubende Geschwindigkeitspro- Rockmusik mit 30 % Genauigkeit einstellen, so- 09/2008 [2]). Bislang ist das Angebot an Widgets
bleme bei einer großen Anzahl an Liedern gehö- dass Amarok selbst die passendsten Stücke her- noch überschaubar. Rotation oder freie Skalie-
ren dank MySQL-Embedded der Vergangenheit aussucht und wiedergibt. Ergänzt wurde die fri- rung sind im Gegensatz zum Plasmadesktop
an und als virtuelles Sahnehäubchen integrier- sche Wiedergabeliste im Rahmen der aktualisier- noch nicht durchführbar, doch auch hier betont
ten die Entwickler die so genannte „Biased Play- ten Version 2.0.1 mit einer weiteren nützlichen das Entwicklerteam, dass die Veröffentlichung
list“ [13]: Basierend auf der herkömmlichen dyna- Funktion: Der dänische Amarok -Mitarbeiter Niko- erst das Fundament gelegt habe, die weiteren
mischen Wiedergabeliste, kann die überarbeitete laj Nielsen stellte eine Suchfunktion für die Wie- Bausteine werden nicht zuletzt mit der Unterstüt-
Playlist von den unterschiedlichsten Kriterien be- dergabeliste zur Verfügung [14], nachdem zuvor zung der Community sukzessive folgen [17].
einflusst werden, die wiederum in ihrer Intensität nur das Durchsuchen der gesamten Musiksamm-
veränderbar sind. lung möglich gewesen war. Das dritte Element im Bunde ist KDEs neue
Hardwareschnittstelle Solid [18]. Mit ihr soll die
Mit der Kraft von KDE4 Unterstützung für mobile Geräte auf ein konkur-
renzfähiges Level gehoben werden, unter an-
Hebt man die verzierte Motorhaube von Amarok
derem auch für MTP-Geräte und Apples be-
2 einmal an, entdeckt man auch hier die aktuel-
liebte iPod-Reihe. Neben der benutzerfreundli-
len Technologien der K-Desktopumgebung. Zum
chen Synchronisation von portablen Abspielge-
einen die viel diskutierte Multimedia-API Pho-
räten nennt der leitende Programmierer Alejan-
non [15], an der sich in der Diskussion um das
dro Wainzinger [19] den Abgleich von Albumco-
Multimedia-Framework der Zukunft die Geister
vern und die Übermittlung von unterwegs gehör-
geschieden hatten [16]. Aufgabe von Phonon ist
ten Stücken an Last.fm als weitere Möglichkei-
es, eine einheitliche Schnittstelle für Audio- und
ten, die sich durch den Umstieg auf das Solid-
Videoprogramme zu bilden und so eine zentrale
Backend eröffnen. Wie jedoch schon nach dem
Konfiguration der Anwendungen zu erlauben.
Erscheinen der ersten Alphaversion befürchtet
Eine weitere Komponen- wurde [20], war eine zufriedenstellende Anbin-
te von KDE4, die künftig dung an MP3-Spieler bis zur endgültigen Frei-
im Audioplayer zum Ein- gabe von Amarok 2 mangels Zeit und personel-
satz kommt, ist das Plasma- len Ressourcen nicht anzunehmen. Damit ist die
Projekt in Form der be- Solid-Integration zum gegenwärtigen Zeitpunkt
reits erwähnten Plasma- ein Bereich, in dem noch großes Potential an Ver-
Widgetablage. Im Zentrum des neuen Abspiel- besserungen besteht, die von einer der nächsten
Kriterienwahl für die Playlist. fensters lassen sich Plasmoids ablegen, kleine Ausgaben zu erwarten sind [21].
Programme, die den Liedtext, Wikipedia-Artikel
Beispielsweise können Nutzer als Kriterium das oder andere Hintergrundinformationen zum ak- Wermutstropfen
Veröffentlichungsjahr 2009 mit einer Genauigkeit tuellen Stück und Interpreten darstellen (siehe Vielerorts führte das Fehlen der genannten Funk-
von 70 % und gleichzeitig als favorisiertes Genre „Plasma, der neue KDE-Desktop“, freiesMagazin tionen und weiterer essentieller Bestandteile, et-

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wa eines Equalizers und der Unterstützung für al- [6] http://www.jamendo.com/de/


te Amarok -Skripte, gepaart mit der im ursprüng- [7] http://www.magnatune.com/
lichen Sinne gewöhnungsbedürftigen Benutzer- [8] http://www.lastfm.de/
oberfläche, zu einer Grundsatzdiskussion über
[9] http://librivox.org/
das oft zitierte Open-Source-Prinzip „Release
[10] http://www.mp3tunes.com/
early, release often“. Manch einer dürfte sich da-
bei an die mitunter vernichtenden Rückmeldun- [11] http://yp.shoutcast.com/
gen zur Veröffentlichung von KDE4 erinnert ge- [12] http://ampache.org/
fühlt haben und tatsächlich weisen die Reaktio- [13] http://amarok.kde.org/blog/archives/713-Weekly-
nen der Anwender Parallelen auf: Wenn auch Update,-Secret-Plans-Divulged,-c.html
nicht so ausgeprägt wie bei der Desktopumge- [14] http://amarok.kde.org/blog/archives/854-Amarok-
bung, geraten oft die Umstände der freien Soft- 2-playlist-searching.html
wareentwicklung in Vergessenheit. Die Funktio- [15] http://phonon.kde.org/
nen, über die man sich als Benutzer freut oder [16] http://www.pro-linux.de/news/2006/9688.html
über deren Fehlen man sich ärgert, entstehen, [17] http://amarok.kde.org/en/releases/2.0
weil sich jemand irgendwo auf der Welt dazu ent-
[18] http://solid.kde.org/
schließt, seine kostbare Freizeit in dieses Projekt
zu investieren. Der Info-Dialog von Amarok 2. [19] http://amarok.kde.org/blog/authors/32-Alejandro-
Wainzinger
Hinweis: Das Logo des Plasma-Projekts unter-
Und obwohl die Verantwortlichen immer wieder [20] http://www.linux-community.de/Internal/
liegt dem Copyright des KDE e. V. und wird unter Nachrichten/Erste-Alpha-von-Amarok-2
mit Nachdruck darauf hingewiesen haben, dass
der GNU Lesser General Public License 2.1 [22]
Amarok 2.0 nach einer kompletten Neugestal- [21] http://amarok.kde.org/en/node/597
veröffentlicht.
tung nicht das Ende, sondern der Anfang einer [22] http://www.gnu.org/licenses/lgpl-2.1.html
Geschichte ist, dass alle vermissten Komponen- L INKS
ten Kapitel für Kapitel hinzugefügt werden und [1] http://amarok.kde.org/de/node/530 Autoreninformation
dass es jedem offen steht, weiterhin Amarok 1.4 [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-
für die Musikwiedergabe zu verwenden, verlei- Arne Weinberg beschäftigt sich
09
hen nicht Wenige ihrer Verärgerung durch Un- seit 2006 mit Linux (ArchLinux und
[3] http://ljubomir.simin.googlepages.com/ Kubuntu) und verfolgt fast ebenso
sachlichkeit und nicht durch konstruktive Unter- awnissue10
stützung Ausdruck. In diesem Licht betrachtet ist lange das Geschehen rund um KDE.
[4] http://amarok.kde.org/files/Image/AI/13/work5. So wurde er auf Amarok aufmerksam
Amarok 2.0 keinesfalls ein perfektes Endprodukt,
jpg und testet seit einem Gespräch mit
sondern bringt ähnlich wie sein naher Verwand-
[5] http://amarok.kde.org/blog/archives/858-From- Harald Sitter die Nightly-Builds von
ter KDE4 neue Konzepte mit all ihren Ecken und
the-Post-2.0.0-Git-Vaults,-Part-2,-The-Playlist- Amarok 2.
Kanten, auf die man sich nach dem Abschleifen
Evolved.html
freuen kann.

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P ROGRAMMIERUNG

Eine kleine Einführung in KDevelop von Christian Imhorst

ie Besonderheit von der integrier- installieren, damit alle Abhängig-

D ten Entwicklungsumgebung (IDE)


KDevelop [1] liegt darin, dass man
ziemlich einfach ein ganzes Softwarepro-
keiten erfüllt sind. Wichtig sind ne-
ben dem eigentlichen Programm
KDevelop auch noch die Pakete
jekt erstellen kann. Dabei nimmt es einem make, automake, libtool, auto-
die Erstellung und Verwaltung aller benötig- conf, flex, gcc (eventuell mit gcc-
ten Projektdateien wie Quelltext, Configure- c++, g++ bzw. build-essential un-
Skript, Makefile, Lizenz und Dokumentation ter Debian-basierten Systemen)
ab. Wenn das Projekt fertig ist, kann es als und konsole (bzw. kdebase unter
Tar-Archiv gepackt und veröffentlicht wer- Fedora). Falls diese Programme
den. Jeder, der mal den Quelltext eines Open- nicht automatisch von der Paket-
Source-Projekts heruntergeladen hat, um ihn verwaltung installiert werden, soll-
anschließend zu kompilieren, kennt solche te man das noch nachholen. Die
Archive – und mit KDevelop hat man sie Liste kann leider nicht vollständig
schnell gebaut. sein, da vielleicht noch das ei-
ne oder andere Paket zusätzlich
Einführung und Installation gebraucht wird, je nachdem, wel-
KDevelop lag im Dezember 2008 in der Version ches Betriebssystem und welchen
3.5.4 vor, doch die 4er ist schon in den Startlö- Desktop man verwendet. Eine Lis- KDevelop im Menü (hier GNOME).
chern. Im selben Monat erschien nämlich auch te mit allen Anforderungen von KDevelop 3.5 fin- Dokumentation als Hilfe zur Selbsthilfe am Wich-
KDevelop 4.0 Alpha5 (3.9.84), welches zusam- det man auf der KDevelop-Webseite [3]. tigsten. Ein „Handbuch zu KDevelop“ findet man
men mit der Beta 2 von KDE 4.2 veröffentlicht zwar im Menüpunkt „Hilfe“ (oder man drückt ein-
Nach der Installation kann man KDevelop fach die Taste F1 ), will man aber direkt auf
werden soll [2]. Die IDE umfasst verschiedene
über den Eintrag „Entwicklung“ im KDE- oder ein bestimmtes Hilfe-Dokument zugreifen, dann
Programme, die man zum Programmieren un-
GNOME-Menü mit verschiedenen Voreinstellun- ist der Weg über die Schaltfläche „Dokumenta-
ter GNU/Linux und anderen Unix-basierten Be-
gen starten. Um sich einen ersten Eindruck zu tion“ ganz rechts im Fenster schneller. Nach dem
triebssystemen braucht. Darunter befinden sich
verschaffen, klickt man am besten auf „KDevelop: Anklicken erscheint eine Baumstruktur mit Links
ein Texteditor, mit dem der Quelltext geschrieben
C/C++“. Am Anfang fallen einem besonders zu den einzelnen Dokumenten.
wird, ein Compiler zum Übersetzen des Quelltex-
die vielen verschiedenen Schaltflächen am lin-
tes, ein Linker und Werkzeuge zum Entwickeln
ken, rechten und unteren Rand zum Ein- und Hallo Welt
grafischer Oberflächen wie der Qt-Designer.
Ausblenden der verschiedenen Arbeitsbereiche
Um KDevelop einmal auszuprobieren, kann man
Installiert man KDevelop, muss man also ei- auf. Davon sollte man sich aber nicht verwir-
ein kleines „Hallo Welt“-Programm für die Konso-
ne ganze Reihe von Werkzeugen gleich mit ren lassen. Für Neueinsteiger ist vermutlich die

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P ROGRAMMIERUNG

le in C++ erstellen. Dazu braucht man nicht ein- Unten im Fenster „Neues Projekt“ hat man noch im Menüpunkt „Erstellen“ den Punkt „Programm
mal Kenntnisse in der Programmiersprache. Die das Feld „Eigenschaften“. Hier muss man sei- ausführen“. Alternativ kann man auf das blaue
IDE nimmt einem das alles ab. Dazu wählt man nem Projekt einen Namen geben und den Ord- Zahnrad in der Werkzeugleiste klicken oder
im Menü „Projekt“ den Eintrag „Neues Projekt“. ner auswählen, in dem man die Projektdateien man drückt Shift + F9 . Es erscheint ein Fens-
Es öffnet sich ein Fenster, in dem verschiede- speichern will. Man kann dort zum Beispiel „Hal- ter mit der Frage „Soll zunächst ’Automa-
ne Projektarten für C und C++ zur Auswahl ste- lo_Welt“ eintragen und als Ordner „tmp“ im eige- ke && Konsorten’ ausgeführt werden?“ Die Frage
hen. Egal für welches Projekt man sich entschei- nen Homeverzeichnis auswählen, vorausgesetzt, bestätigt man mit „Ausführen“ und im unteren Be-
det, KDevelop erstellt ein Grundgerüst, dass man es gibt ihn schon. Mit der Schaltfläche „Wei- reich des Fensters tauchen zahlreiche Meldun-
dann selber erweitern kann. Ein einfaches „Hel- ter “ gelangt man dann zum nächsten Fenster. gen auf. Kommt es zu Problemen oder Fehlern,
lo World“-Programm findet man im Zweig von Hier kann man seinen Namen, E-Mail-Adresse kann man die entsprechende Meldung dort mit
„C++“. und Versionsnummer des Programms eintragen der Zeilennummer sehen, in der KDevelop das
sowie die Lizenz auswählen. Im Problem vermutet. Wenn die Übersetzung wegen
nächsten Fenster könnte man noch eines Fehlers abgebrochen wurde, erscheint ei-
die Versionsverwaltung wählen, die ne Meldung wie „*** Beendet mit Status 2 ***“.
man benutzen möchte, oder einfach Warnungen führen nicht zum Abbruch, sie wei-
nochmal auf „Weiter “ klicken. Da- sen lediglich auf Stellen hin, die zu Problemen
nach folgt ein Fenster mit der „Vor- führen könnten. Geht alles gut, wird das Pro-
lage für die h-Dateien“ und danach gramm direkt in der Konsole gestartet.
noch eins mit der „Vorlage für die c-
Dateien“. Beide kann man übersprin-
gen, um im letzten Fenster die Er-
stellung des Projekts abzuschließen.
KDevelop legt dann die Dateien für
das Projekt an und zeigt das Gerüst
für den Quelltext im Editorfenster.

Damit C++-Programme ausgeführt


Beim ersten Kompilieren werden auf Nachfrage
werden können, muss der Quelltext
die notwendigen Dateien erstellt.
zuerst mit einem Compiler in ei-
ne maschinenenlesbare Form über- Die ausführbare Datei wird übrigens im Projekt-
setzt werden. Normalerweise ruft Ordner unter debug/src gespeichert. Der Na-
man ihn dazu mit verschiedenen me der Datei ist derselbe wie der des Pro-
Parametern auf. Die Arbeit nimmt jekts. Wenn man die Datei direkt in der Kon-
einem aber KDevelop ab. Um die sole ausführen möchte, muss man dazu in
Die Auswahl des „Hello World“-Programmes. Übersetzung zu starten, wählt man den entsprechenden Ordner wechseln und das

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P ROGRAMMIERUNG

sind die Einstellungen von Anfang an richtig ge- Die ersten beiden Zeilen #include <iostream>
setzt und man braucht keine Änderungen an und using namespace std; sind wichtig, um
ihnen vornehmen. Wichtig sind eigentlich nur die den Compiler mit den Anweisungen cin und
Quelltextdatei, die mit der Endung .cpp im Ord- cout bekannt zu machen. Ohne diese Zei-
ner src, und das fertige Programm in debug/src. len kann das Programm nicht übersetzt wer-
Eventuell ist auch noch die Projektdatei mit der den. Danach folgt die Funktion main(), die
Endung .kdevelop interessant. Wenn sie aus ei- den Startpunkt eines jeden C++-Programms
nem Dateimanager heraus aufgerufen wird, wird bildet. Sie muss also immer vorhanden sein.
das Projekt sofort mit KDevelop geöffnet. Anschließend werden mit double fahrenheit,
celsius; zwei Variablen für die Temperaturen
Wie warm ist es (in Fahrenheit bitte)? Fahrenheit und Celsius definiert. Die Zeichen <<
Wenn einem das „Hallo Welt“-Programm zu sim- und >> sind sogenannte Stream-Operatoren. Bei
pel ist, kann man den kompletten Inhalt der der Ausgabe wird alles, was rechts vom Opera-
Quelltextdatei löschen und zum Beispiel ein Pro- tor steht, in den Stream geschrieben, der links
gramm erstellen, das Fahrenheit in Celsius um- von ihm angegeben ist. Bei der Eingabe ist es
rechnet: umgekehrt. Im ersten Fall wird alles auf der rech-
ten Seite des Operators in den Stream cout ge-
#include <iostream> schrieben, der es auf dem Bildschirm ausgibt.
using namespace std; Im zweiten Fall liest der Stream cin die Einga-
be von der Tastatur und legt sie in der Variable
int main() fahrenheit ab. In der nächsten Zeile wird die
{ Temperatur in Celsius umgerechnet und anschlie-
Die zu einem Projekt erstellen double fahrenheit, celsius; ßend der Inhalt der beiden Variablen zusammen
Programmdateien. cout << "Bitte Temperatur in " mit dem Text auf dem Bildschirm ausgegeben.
<< "Fahrenheit eingeben: "; Zum Schluss sorgt die Anweisung return 0; da-
Programm mit dem Befehl ./Hallo_Welt star-
cin >> fahrenheit; für, dass das Programm korrekt beendet wird.
ten. In KDevelop selbst sieht man alle Dateien
eines Projekts, wenn man auf der linken Seite Jetzt kann man den Quelltext neu kompilieren
celsius = (5.0 / 9.0) * und anschließend Fahrenheit in Celsius umrech-
weiter unten auf die Schaltfläche „Dateibaum“
(fahrenheit-32.0); nen lassen.
klickt. Die IDE hat für das Projekt eine ganze
cout << fahrenheit << " Grad "
Reihe unterschiedlicher Dateien erstellt. Die al-
<< "Fahrenheit entsprechen " Probleme in Ubuntu 8.10
lermeisten davon sind für den Einsteiger erstmal
<< celsius << " Grad "
völlig uninteressant, da sie Einstellungen für das KDevelop will in Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ nicht
<< "Celsius.\n";
Übersetzen und Ausführen des Programms bein- so recht kompilieren. Selbst beim simplen „Hallo
return 0;
halten. Da KDevelop diese Dateien angelegt hat, Welt“-Programm kommt so eine Fehlermeldung:
}

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P ROGRAMMIERUNG

../libtool: line 2237: X-O0: command Danach muss man das Archiv ~/.kde/share/ für das erste Softwareprojekt vorgenommen hat,
not found apps/kdevappwizard/template-common/inca KDevelop kann einen dabei sehr gut unterstüt-
../libtool: line 2237: X-g3: command dmin.tar.gz entpacken und die alte Datei zen.
not found ltmain.sh durch die neuere /usr/share/
../libtool: line 2406: Xtest2: libtool/config/ltmain.sh ersetzen. An- Für das schnelle Skripten nebenher eignet sich
command not found schließend wird das Paket erneut geschnürt und KDevelop als integrierte Entwicklungsumgebung
X: user not authorized to run the X wieder incadmin.tar.gz genannt. Das neue aber nicht so gut. Hier spielen schlanke IDEs wie
server, aborting. Archiv ersetzt dann das alte im Template-Ordner. Geany (siehe „Bezaubernder Geany – Ein Fla-
../libtool: line 2418: Xtest2: schengeist hilft Programmieren“, freiesMagazin
command not found Wenn man jetzt kompiliert, wird die Datei Libtool 10/2007 [5]) eher ihre Stärken aus.
../libtool: line 2426: mkdir /.libs: in der neuen Version erzeugt und es tauchen kei-
L INKS
No such file or directory ne Fehlermeldungen mehr auf – zumindest so-
mkdir: cannot create directory lange der Quelltext korrekt ist. [1] http://www.kdevelop.org/
‘/.libs’: Permission denied [2] http://www.kdevelop.org/index.html?filename=
make: *** [test2] Error 1 Ein neues Archiv incadmin.tar.gz habe ich be- main2008.html
*** Beendet mit Status: 2 *** reitgestellt, wenn man es nicht selbst zusammen- [3] http://www.kdevelop.org/index.html?filename=
stellen mag [4]. requirements.html
Das Problem liegt bei KDevelop 3.5.3 und Lib-
[4] http://www.imhorst.net/wp-content/uploads/2009/
tool, wobei letzteres zu den Autotools von GNU Fazit 01/incadmintar.gz
gehört, die wichtig für das Kompilieren sind. In Auf dem ersten Blick sieht man vielleicht schon, [5] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2007-
Intrepid Ibex ist es in der Version 2.2.4 instal- dass einem KDevelop als IDE sehr viel Arbeit 10
liert, der Source-Tree eines KDevelop-Projekts abnehmen kann, wenn man sein erstes Pro-
benutzt aber Libtool in der Version 1.5.24. Da- grammierprojekt starten will. Man muss sich kei- Autoreninformation
mit KDevelop die richtige Libtool-Version erzeugt, ne Gedanken über Makefiles, Configure-Skripte
muss man das entsprechende Template austau- Christian Imhorst ist begeisterter
und so weiter machen und kann sich stattdes-
schen. Ubuntu- und Debian-Benutzer und
sen ganz auf das Programmieren konzentrie-
kommt daher eigentlich eher aus
ren. Wenn man ein Programm für die Konsole
Der Einfachheit halber kopiert man dazu die Tem- dem GNOME-Umfeld. Trotzdem
schreiben möchte, steht mit dem einfachen „Hal-
plates in das eigene Homeverzeichnis. KDevelop benutzt er auch unter GNOME sehr
lo Welt“-Programm gleich ein Grundgerüst bereit,
sucht zunächst dort nach den Templates, bevor gerne KDE-Programme wie Amarok,
das man entsprechend erweitern kann.
es die aus /usr/share benutzt: KGpg, Kaffeine, Kile und besonders
Aber KDevelop bietet da noch viel mehr. Die KDevelop, welches ihn bei seinen
cp -R /usr/share/apps/y
Palette reicht vom einfachen Konsolenprogramm ersten Schritten in C++ sehr gut
kdevappwizard/ ~/.kde/share/apps/
über grafischen KDE4-Anwendungen bis zur Vor- unterstützt hat.
lage für Linux-Kernelmodule. Was man sich auch

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B ILDBEARBEITUNG

Scannen mit Skanlite von Christian Mangold

as Programm Skanlite ist die Applika- sprengen; ein Anlaufpunkt bei Pro-

D tion für KDE4 zum Scannen von Do-


kumenten und löst somit das noch in
KDE3 zum Standard gehörende Kooka [1] ab.
blemen mit der Hardware kann bei-
spielsweise das ubuntuusers-Wiki
sein [5].
Skanlite kann nicht mehr als Bilder scannen
und abspeichern und ist somit sehr einfach Skanlite kann aus dem Kickoff-
und funktional gehalten. Menü [6] unter „Grafik » Anwen-
dung zum Einlesen von Bildern“ ge-
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem startet werden. Weiter kann man
Wiki von kubuntu-de.org [2] und wird unter natürlich auch den KRunner [7]
der „CreativeCommons Attribution-ShareAlike“- benutzen, man muss einfach nur
Lizenz 3.0 [3] veröffentlicht. skanlite eingeben.

Installation Vorschau erstellen


Oft wird man als Erstes ein Vor-
Skanlite gehört bei einigen Distributionen, wie
schaubild einlesen wollen, um die
z. B. Kubuntu 8.10, noch nicht zur Standardin-
Qualität und das Aussehen des
stallation und muss daher mit dem bevorzugten
endgültigen Scanergebnisses ab-
Paketmanager über das Paket skanlite selbst in-
schätzen zu können. Hierdurch
stalliert werden.
wird der bei hoher Qualität mögli-
Im folgenden Artikel gibt es eine kurze Anlei- cherweise langwierige, eigentliche Vorschaubild.
tung, wie man Skanlite konfiguriert und benutzt. Scanvorgang zunächst vermieden.
Ausführliche Hinweise zur Bedienung können Um die Vorschau zu erstellen, betätigt man, nach selber bietet beim Einlesen des Vorschaubildes
dem englischsprachigen Handbuch [4] entnom- Platzierung der Vorlage, das Icon „Vorschaubild keine Nutzungsinformationen hinsichtlich des
men werden. einlesen“ rechts unten im Hauptfenster. Scanners an.

Nutzer eines unter Linux verbreiteten HP-


Bedienung
Endgerätes werden den Start des Vorganges
Start des Programms zusätzlich über den „HP Device Manager“ an-
Zunächst ist darauf zu achten, dass der Scan- gezeigt bekommen. Diese Informationen haben
ner eingeschaltet ist und vom System erkannt nichts mit Skanlite zu tun und können vernach-
wird, denn Skanlite startet ohne verfügbares Ge- lässigt werden. Natürlich sind sie aber auch
rät nicht. Einzelheiten hinsichtlich der Hardware- eine willkommene Ergänzung, denn Skanlite
konfiguration würden den Rahmen des Artikels Informationen des „HP Device Managers“.

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B ILDBEARBEITUNG

Nach Beendigung des zumeist schnellen Ein- den Einzug der Vorlage, im Regelfall wird das lichkeit zur Texterkennung und es wäre nicht ver-
lesevorgangs wird das Vorschaubild direkt im „Flachbett“ sein, bei Scannern mit weiteren Ein- kehrt, wenn man direkt als PDF exportieren könn-
Hauptfenster von Skanlite angezeigt. Die übli- zügen werden hier allerdings auch Alternativen te. Ein weiteres Problem ist auch, dass Skanlite
chen Funktionen zum Vergrößern oder Verklei- geboten. momentan noch ohne Icon im K-Menü dargestellt
nern das Bildes sind natürlich vorhanden und di- wird [8].
rekt unter dem Vorschaubild zu finden.
L INKS
Endgültiges Bild scannen [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kooka
Bietet die Vorschau das gewünschte Ergebnis, [2] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
wird der nächste Schritt der endgültige Scanvor- Grafik/Skanlite
gang sein. Selbiger wird durch Anwahl des Icons [3] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
„Endgültiges Bild einlesen“ gestartet. Das Bild de/
wird nun eingescannt, was je nach Qualität durch- [4] http://docs.kde.org/development/en/kdereview/
aus ein paar Minuten dauern kann. Skanlite zeigt skanlite/skanlite.pdf
diesmal auch selbst den Status des Vorgangs an. Konfigurationsmöglichkeiten, z. B. der [5] http://wiki.ubuntuusers.de/Scanner
Auflösung. [6] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
Bild speichern
Allgemein/Kickoff
Nach Abschluss des Scannens muss das Bild Im Tab „Weitere Einstellungen“ kann man zu-
nur noch gespeichert werden, hierbei wird eine [7] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
nächst die Einstellungen hinsichtlich der Bildkom-
erneute Vorschau des finalen Scanergebnisses Allgemein/KRunner
pression vornehmen. Unter „Compression“ ist
präsentiert. Der Speichervorgang startet mit An- [8] https://bugs.edge.launchpad.net/ubuntu/+source/
JPEG voreingestellt und als „JPEG compressi-
wahl des Icons „Speichern“. skanlite/+bug/293068
on factor “ wird in der Standardkonfiguration „10“
ausgewählt. Laut Tooltip bringt ein geringerer
Konfiguration Autoreninformation
Faktor eine bessere Bildqualität und eine höhere
Die Konfigurationsmöglichkeiten hängen von der Einstellung eine bessere Kompression. Die Op- Christian Mangold nutzt Kubuntu
verwendeten Hardware ab. Will man z. B. die tion „Batch Scan“ erlaubt es bei Scannern mit au- seit Oktober 2005 und ist Teammit-
Auflösung verändern, so kann man dies links tomatischer Zuführung, mehrere Vorlagen in ei- glied von kubuntu-de.org. Momentan
oben im Hauptfenster in der Registerkarte ner Datei zu speichern. erweitert er hauptsächlich das Wiki
„Basis-Einstellungen“ erledigen. An dieser Stel- von kubuntu-de.org, um vor allem
le sind weiter auch Einstellungsmöglichkeiten Fazit neuen Kubuntu-Nutzern eine einfache
hinsichtlich des „Scanmodus“, d. h. zum Bei- Skanlite bietet die Basisfunktionen, die ein Scan- Hilfestellung mit Schwerpunkt auf
spiel die Auswahl zwischen einem Farbscan und programm haben muss. An ein wirklich komplet- KDE zu geben.
Schwarz/Weiß sowie die Auswahlmöglichkeit für tes Programm muss man aber höhere Anforde-
die „Scanquelle“ zu finden. Letzteres konfiguriert rungen stellen, so fehlt zum Beispiel eine Mög-

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S ICHERHEIT

Die digitale Brieftasche: KWallet von Jaroslav Hlavaty

ür die sichere Aufbewahrung und Ver- legt wird. Danach erscheint KWallet als kleine gibt auch die Möglichkeit, das Hauptpasswort zu

F waltung von Zugangsdaten und Pass-


wörtern ist in der KDE-Umgebung das
Programm KWallet [1] zuständig. Der Haupt-
Brieftasche im Systemabschnitt der Kontrollleis-
te, wobei man am Icon den aktuellen Status er-
kennt. Ist die Brieftasche geöffnet, greift ein Pro-
ändern oder die Verbindung einer Anwendung
zur Brieftasche zu trennen. Diese Funktionen
sind über das Kontextmenü beim Rechtsklick auf
gedanke und Vorteil bei KWallet liegt darin, gramm auf die Passwörter zu. eine digitale Brieftasche erreichbar.
sich nur noch ein Hauptpasswort merken zu
müssen. Die Daten werden mit diesem Haupt- Zukünftig muss nach jedem Login einmalig Hinweis: Standardmäßig ist eine Brieftasche mit
passwort geschützt und stark verschlüsselt das Hauptpasswort eingegeben werden. Danach dem Namen „kdewallet“ angelegt.
in so genannten digitalen Brieftaschen ge- füllt KWallet beispielsweise Login-Formulare auf
Webseiten automatisch aus. Mit einem einfachen Klick auf eine Brieftasche
speichert. Auf in KWallet gespeicherte Pass-
wird diese geöffnet. In der Baumansicht auf der
wörter greifen verschiedene KDE-Programme
Will eine Anwendung zum ers-
wie z. B. Konqueror, Kmail, Kopete, Knetwork-
ten Mal auf die Passwörter in
Manager, KNode, smb4k oder Quanta zu. Der
der digitalen Brieftasche zugrei-
im Hintergrund laufende Dienst „kwalletd“
fen, wird man gefragt, ob man
wird mit dem „Dienstprogramm für digitale
diesen Zugriff einmalig oder
Brieftasche“ gesteuert.
dauerhaft erlauben oder auch
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem ablehnen will.
Wiki von kubuntu-de.org [2] und wird unter
Dienstprogramm für digitale
der „CreativeCommons Attribution-ShareAlike“-
Brieftasche
Lizenz 3.0 [3] veröffentlicht.
Beim Anklicken der Brieftasche
im Systembereich der Kon-
Bedienung
trollleiste wird das „Dienstpro-
KWallet startet im Normalfall automatisch beim gramm für Digitale Brieftasche
Systemstart, kann aber auch aus dem KDE- (kwalletmanager)“ geöffnet. Es
Menü [4] unter „Programme » Einstellungen » werden alle angelegten Briefta-
Verwaltung für digitale Brieftasche“ aufgerufen schen mit ihrem Status (geöff-
werden. Auf der Konsole oder mit KRunner [5] net/geschlossen) angezeigt.
wird KWallet über kwalletmanager gestartet.
Hier können Brieftaschen geöff-
Allgemein net oder geschlossen werden,
Beim ersten Start von KWallet startet ein Einrich- neue angelegt oder bereits vor-
tungsdialog, in dem das Hauptpasswort festge- handene gelöscht werden. Es Einstellungen für die digitale Brieftasche.

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S ICHERHEIT

linken Seite des Fensters können neue Ordner Dienstprogramm für digitale Brieftaschen Sehr interessant ist die Möglichkeit, seine Pass-
und Einträge hinzugefügt, alte verschoben oder In diesem Abschnitt kann das Verhalten von wörter und Zugangsdaten z. B. auf einen USB-
gelöscht werden. Über eine eingebaute Such- KWallet in Bezug auf den Systemabschnitt der Stick zu kopieren, um diese auch auf ande-
funktion ist es möglich, Einträge bequem zu Kontrollleiste konfiguriert werden. ren Rechnern zu Verfügung zu haben. Dazu
durchsuchen. Auf der rechten Seite werden bei muss man einfach nur die gewünschte Briefta-
Bedarf die Passwörter im Klartext angezeigt. Zugriffsüberwachung sche per Drag&Drop aus dem kwalletmanager-
Im zweiten Reiter gibt es nur eine Einstellung. Es Fenster auf das Wechsellaufwerk kopieren.
Konfiguration kann aktiviert oder deaktiviert werden, ob man
gefragt werden soll, wenn eine Anwendung auf Bekannte Probleme
Der Konfigurationsdialog kann über den Menü-
eine geöffnete digitale Brieftasche zugreifen will.
punkt „Einstellungen » Digitale Brieftasche ein- Ein für deutsche Nutzer bestehendes Problem ist
Nimmt man hier den Haken weg, wird der Zugriff
richten“ aufgerufen werden. die teilweise fehlende Übersetzung der Einstel-
auf die digitale Brieftasche für alle Anwendungen
lungsdialoge unter „Einstellungen » Digitale Brief-
Einstellungen für die digitale Brieftasche automatisch erlaubt.
tasche einrichten“.
Im ersten Reiter befindet sich die wichtigste Ein-
In der Baumansicht darunter sind Anwendungen L INKS
stellung. Hat man sich für die Benutzung der di-
und deren Zugriffsregeln aufgelistet. Dort kön-
gitalen Brieftasche entschieden, muss bei „KDE- [1] http://utils.kde.org/projects/kwalletmanager/
nen keine Einträge hinzugefügt oder geändert
Brieftaschensystem aktivieren“ natürlich ein Ha- [2] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
werden, es gibt aber die Möglichkeit, einen Ein-
ken gesetzt werden. Dienstprogramme/KWallet
trag zu löschen (beim Rechtsklick auf ein Ein-
trag klappt ein Kontextmenü auf). Beim nächsten [3] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
Digitale Brieftasche schließen de/
Standardmäßig wird eine bereits geöffnete Brief- Start der aus der Liste gelöschten Anwendung
fragt KWallet erneut nach den Zugriffsrechten. [4] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
tasche bis zum Ende einer Sitzung offengehalten.
Allgemein/Kickoff
Hier wird festgelegt, ob und unter welchen Be-
dingungen sich die Brieftasche schließen soll. Ist Tipps und Problembehandlung [5] http://wiki.kubuntu-de.org/Kubuntu_benutzen/
Allgemein/KRunner
eine digitale Brieftasche geschlossen, wird zum Viele Benutzer finden es lästig, dass man zusätz-
Öffnen erneut das Hauptpasswort benötigt. lich zum Login beim Systemstart nochmals ein
Autoreninformation
Hauptpasswort für KWallet eingeben muss, um
Automatische Wahl der digitalen Brieftasche die digitale Brieftasche zu öffnen. Es ist natür- Jaroslav Hlavaty nutzt Kubuntu
Sind mehrere Brieftaschen angelegt, wird hier- lich möglich, einfach kein Hauptpasswort einzu- seit Oktober 2005. KWallet ist sein
über eine als Standardbrieftasche festgelegt. geben. erster Wiki-Beitrag für die kubuntu-
Standardmäßig werden alle Passwörter in einer de.org-Community, um dieser etwas
Warnung: Hiermit wird allerdings das Sicher-
einzigen Datei gehalten. Sollen Netzwerkpass- zurückzugeben.
heitskonzept von KWallet völlig außer Kraft ge-
wörter und lokale Passwörter in getrennten Datei- setzt.
en gespeichert werden, kann unter diesem Punkt
die Einstellung vorgenommen werden.

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L ESERBRIEFE

Leserbriefe
Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse redak- „Schau, uns findet jemand gut, wir haben einen Konzepte. Wir hatten uns damals an der c’t orien-
tion@freiesmagazin.de zur Verfügung – wir freuen Beweis gefunden im Forum.“ (Stark übertrieben, tiert, die die Leserbriefe direkt nach dem Editorial
uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Maga- ich hoffe, Sie verstehen mich nicht falsch.) Das und Inhaltsverzeichnis abdruckt.
zin. Magazin ist gut, das merkt der Leser. Solche Stel-
len kommen dann amateurhaft rüber. „Netbooks“ sind rechtlich geschützt
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich Ich wollte Euch nur mitteilen, dass der Begriff
[Und] warum stehen die Leserbriefe am Anfang?
ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut „netbook“ ein rechtlicher geschützter der Firma
Da sollte doch erstmal ein interessanter Artikel
gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür- Psion ist. Ihr verwendetet ihn im Artikel „Neu-
stehen. Sonst verlässt der Leser das Magazin.
lich freut), aber vor allem durch Kritik und neue Ideen es aus der Welt der Mobilgeräte“ mehrere Male.
Mir ging’s gerade so. Philipp Gassmann
können wir uns verbessern. Auch wenn die Firma in einer Stellungnahme da-
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Kritik. Es von absieht, Blogger und Redakteure abzumah-
Leserbriefe und Anmerkungen gehört zum Magazinkonzept, mit Lob und Kritik nen, würde ich mich nicht darauf verlassen [1].
Kritik an den Leserbriefen transparent umzugehen. Wir ermutigen die Le- Marcel Spitau
„Anders als im Artikel erwähnt ist Orca ebenfalls ser, uns ihre Meinung mitzuteilen. Tun sie das,
bei openSUSE vorinstalliert. Hier sollte in Zu- veröffentlichen wir es auch meistens – gerade freiesMagazin: Wir nehmen Urheberrecht und Li-
kunft besser recherchiert werden. Gast wie in diesem Fall, wenn eine nicht unwichtige zenzen sehr ernst, denken aber, dass vorausei-
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Kritik. Wir Information im Originalartikel nicht erwähnt wur- lender Gehorsam niemanden etwas bringt. Zu-
haben sie an die Autorin M. F. weitergeleitet.“ de. Die Leserbriefe sind somit in manchen Tei- sätzlich glauben wir auch noch ein klein wenig
len nichts anderes als „Nachträge“ vom Vormo- an das Gute im Menschen. Es ist zwar verwun-
Warum werden solche Leserbriefe abgedruckt? nat. Wir werden aber über eine extra Rubrik hier- derlich, dass Psion ein Recht für eine Marke er-
Interessiert doch die Leser nicht. Damit andere zu nachdenken. Die Idee klingt auf alle Fälle gut. hebt, die es nicht mehr gibt, aber sie dürfen es
Leser wissen, dass Orca auch bei openSUSE in- Wir werden wahrscheinlich auch in Zukunft nur nun einmal. Nach eigenen Aussagen geht de-
stalliert ist? Machen Sie besser eine Rubrik mit noch „relevante“ Leserbriefe veröffentlichen. Dies ren Bestreben aber nur gegen die kommerziel-
Nachträgen, Korrekturen. [. . . Ich] frage mich, ob wird zwar wahrscheinlich dazu führen, dass wir le Nutzung des Titels [2]. Ob man das glaubt
es nicht besser wäre, die [Leserbriefe] auf ei- weniger Rückmeldungen erhalten, weil die Be- oder nicht, sei dahingestellt. Wenn uns niemand
ner separaten Seite zu publizieren und nur aus- lohnung für den Leserbriefschreiber (also die Ver- einen Brief schreibt, werden wir auch weiterhin
gewählte ins Heft zu übernehmen. Obwohl es öffentlichung in freiesMagazin) ausbleibt, aber Netbook sagen – so wie ca. 95 % des gesamten
nur digital ist, hat es den Charakter eines Print- das wird die Zeit zeigen. Internets. Solange Psion nicht gerichtlich gegen
mediums. Am Ende der Rubrik könnte dann ein Ihre Anmerkung zur Position der Leserbriefe ha- Intel vorgeht, wird deren Aktion rein gar nichts
Link auf „Weitere Rückmeldungen“ stehen. Kurze ben wir aufgegriffen und diese ans Ende des Ma- bringen – außer negative Pressemitteilungen na-
Rückmeldungen wie „Euer Magazin ist toll.“ aus gazins gesetzt, wo auch alle anderen Interna (bis türlich. Danke aber für den Hinweis und Ihre Sor-
einem Forum kopiert, hat auf mich die Wirkung auf das Editorial) zu finden sind. Hierbei gibt es ge um freiesMagazin.
als ob die Autoren den Lesern sagen wollen: aber – je nach Magazin – auch unterschiedliche

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L ESERBRIEFE

PDF-Artikel einzeln herunterladen Traceback (most recent call last): Free Software Foundation verklagt Cis-
Ich würde es begrüßen, wenn man auch einzel- ... co wegen GPL-Verletzung (freiesMagazin
ne Artikel über einen Feed (auch gern als PDF, IOError: [Errno 32] Broken pipe 01/2009 [6])
um das Format zu erhalten) bekommen könnte. ... Eine kleine Verwechslung gab es letzten Monat
So kann man stückweise das runterladen und le- im Artikel „Free Software Foundation verklagt
sen, was einen interessiert. Die Artikel könnten Laut rss2email-FAQ [4] ist das ein bekanntes Cisco wegen GPL-Verletzung“. Wie Guido Arnold
auch direkt nach Freigabe verfügbar sein, also Problem, was auf eine zu alte Version des Feed- uns darauf hinwies, ist die Free Software Founda-
vor der Ausgabe des Gesamtmagazins. Aber das parser hindeutet. In diesem Fall sollte man die tion Europe (FSFE) [7] eine Schwesterorganisa-
ist dann schon eine fast ein Paradigmenwechsel, Entwicklerversion der Datei feedparser.py [5] tion der Free Software Foundation (FSF) [8]. Die
das ist mir dabei auch klar. herunterladen und diese im System ersetzen. Freedom Task Force (FTF) [9] ist ein Projekt der
Thomas Moenkemeier Bei der manuellen Installation muss die Da- FSFE, verklagt wird Cisco aber von der FSF. Bei
tei in den Ordner rss2email gelegt werden, diesen ganzen Begriffen kann man in der Tat ein-
freiesMagazin: Einzelne PDFs würden einen bei einer Installation über die Paketverwaltung mal durcheinanderkommen.
nicht unerheblichen Mehraufwand für uns bedeu- befindet sich diese wahrscheinlich im Ordner
ten. Da die Zeit bei einem reinen Freiwilligen- /usr/share/python-support/python-feedpa L INKS
projekt ohnehin begrenzt ist, wird der Vorschlag rser. [1] http://www.eeepcnews.de/2008/12/28/antwort-
nicht umsetzbar sein (jedenfalls zum gegenwärti- von-psion-bezueglich-der-marke-netbook/
gen Zeitpunkt). Gleiches gilt folgerichtig auch für Projektvorstellung Opera (freiesMagazin [2] http://www.golem.de/0812/64318.html
die Idee mit der Veröffentlichung einzelner Arti- 01/2009 [6])
[3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-
kel. Dazu kommt natürlich, dass das einen Pa- Im Artikel zum Browser Opera ist uns letzten
12
radigmenwechsel darstellen würde. Ein Magazin Monat ein kleiner Schnitzer passiert. Dort wur-
[4] http://rss2email.infogami.com/FAQ
bleibt eben nur solange ein Magazin, wie es kom- de gesagt, dass Strg + H Opera in der Task-
leiste verschwinden lässt. Das ist leider falsch, [5] http://feedparser.googlecode.com/svn/trunk/
plett zu einem Zeitpunkt und in seiner Gesamt- feedparser/feedparser.py
heit erscheint. denn so ruft man nur die History auf. Zum
Verstecken von Opera muss man die Tasten [6] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2009-
Strg + Alt + Shift + H benutzen. 01
Korrekturen und Fehler
[7] http://www.fsfeurope.org/
Kurztipp: RSS-Feed per E-Mail empfangen, Auf diesen Fehler hat Thomas Nienhaus hinge- [8] http://www.fsf.org/
(freiesMagazin 12/2008 [3]) wiesen, der darüber hinaus auch noch auf die [9] http://www.fsfeurope.org/projects/ftf/
Wie Andreas Henrichs uns mitteilte, kann es bei Opera-Widgets [6], mit denen sich Opera leicht
der Ausführung von r2e run zu folgendem Feh- erweitern lässt, und die Papierkorb-Funktion bei Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
ler kommen: den „Mausgesten und Tastenkürzel“ oder „Nützli- nenfalls zu kürzen.
che Alltagsfunktionen“ aufmerksam machte.
E: could not parse
http://www.freiesmagazin.de/rss.xml

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M AGAZIN

Veranstaltungskalender
Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
FOSDEM Brüssel 07.02.-08.02.09 - http://www.fosdem.org
CeBIT Open Source Hannover 03.03.-08.03.09 - http://www.cebit.de/54713
Chemnitzer Linux-Tage Chemnitzer 14.03.-15.03.09 - http://chemnitzer.linux-tage.de
Linuxwochen Klagenfurt 15.03.09 - http://linuxwochen.at
FOSSGIS Hannover 17.03.-19.03.09 - http://www.fossgis.de/konferenz/wiki
Linux-Infotag Augsburg 28.03.09 - http://www.luga.de/Aktionen/LIT-2009
Admin Camp Siat 28.03.-29.03.09 - http://admincamp.ch
(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an
rfischer@freiesmagazin.de.

Konventionen
An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.
y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
~: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME
: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.
: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

Vorschau
freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die März-Ausgabe wird voraussichtlich am 1. März unter anderem mit folgenden
Themen veröffentlicht:
ã openSUSE 11.1
ã Der Logical Volume Manager
ã Review: Motorola ROKR E8
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 02/2009 30


M AGAZIN

Impressum ISSN 1867-7991


freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 1. Februar 2009
Redaktionsschluss für die März-Ausgabe: 18. Februar 2009

Kontakt Autoren dieser Ausgabe


E-Mail redaktion@freiesmagazin.de Martin Gräßlin info@freiesmagazin.de S.7
Postanschrift freiesMagazin Jaroslav Hlavaty info@freiesmagazin.de S.26
c/o Eva Drud Christian Imhorst cimhorst@freiesmagazin.de S.20
Rübenkamp 88 Oliver Johanndrees info@freiesmagazin.de S.3
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Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Arne Weinberg aweinberg@freiesmagazin.de S.16

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Jens Piske jpiske@freiesmagazin.de
Thorsten Schmidt tschmidt@freiesmagazin.de
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de
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Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren
Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative
Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

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