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vorwärts

N I EDERSAC HSEN

A MP FAU F T
WAHLKHANNOVERS. 6)
IN T 2009 (INFOS
31. AUG
S E P T E M B E R 2 0 0 9 | W W W. S P D - N I E D E R S A C H S E N . D E
AKT

US

EDITORIAL
OHNE WINDKRAFT
HÄTTE ATOMLOBBY
LEICHTES SPIEL
Staat darf nicht Zuschauer sein bei neuen Arbeitsplätzen und gerechten
Löhnen
Von Garrelt Duin

LIEBE GENOSSINNEN,
LIEBE GENOSSEN,
es ist ein himmelweiter Unterschied, ob
nach der Wahl Merkel und Westerwelle
in Deutschland bestimmen oder ob
Steinmeier als Kanzler mit Grün oder
mit einer Ampel regiert. Die CDU
versucht mit Macht, die Unterschiede
zu vertuschen. Sie ist so dreist, die
Herausforderungen der nächsten Zeit
zu verschweigen. Sie versucht, die
Menschen einzulullen. Diesen entpoli-
tisierten Wahlkampf, der obendrein
eine geringe Wahlbeteiligung SGK formuliert
provoziert, lassen wir der CDU nicht Anforderungen
durchgehen. Wir sagen den Menschen Frank-Walter Steinmeier informierte sich über High-Tech-Schiffbau in der Meyer-Werft in an ein sozial ge-
vor der Wahl, was wir vorhaben, um die Papenburg Foto: Rudi Meyer rechtes Bildungs-
von Neoliberalen verursachte Wirt- system.
schafts- und Finanzkrise zu bewältigen »Schock-Studie«. Wo die Bild-Zeitung auch, dass der Staat sich nicht immer (S. III)
und gute Arbeit zu schaffen. Für uns ist recht hat, hat sie recht. Jeder fünfte mit einer Zuschauerrolle begnügen darf.
die Krise nicht gottgegeben – im Gegen- Arbeitnehmer in Niedersachsen arbei- Er muss Leitplanken einziehen und dort Unsere Kandida-
teil. Sie ist von Menschen gemacht. tet für einen Niedriglohn, was selbst aktiv eingreifen, wo Neues entsteht. tinnen und
Und deshalb muss und kann sie von Bild schockt. Auf deutsch: Weit mehr als Und er muss anschieben, sei es mit För- Kandidaten für
Menschen gelöst werden. Aber nicht eine halbe Million Niedersachsen schuf- dergeld oder Gesetzen. Dafür ein Bei- den Bundestag.
von den tatsächlichen Verursachern ten für vier, fünf, sechs Euro die Stunde. spiel: Ohne das Erneuerbare-Energien- Folge 3 (S. IV und V)
und ihren Brüdern im Geiste, die längst Trotz Vollzeit können sie davon nur Gesetz von Gerhard Schröder wäre die
wieder frech geworden sind. Unser
Deutschlandplan zeigt Mittel und Wege
schlecht leben, und schon gar nicht mit
Familie. DGB und Universität Nieders-
Windkraft nicht der Jobmotor, der sie
heute ist. Ohne Windkraft hätte die
»
Fassberg bleibt
zu mehr und besserer Arbeit. Sagen achsen belegen es in einer Studie. Atom-Industrie heute leichtes Spiel. Nazifrei. «
wir es den Menschen. Für uns Sozialdemokraten gibt es da Niedersachsen besitzt gute Chan- Kirsten Lühmannn (S. VIII)
nur zwei Dinge: Wir trommeln lauter cen, zur Boomregion aufzusteigen. Aber
Euer denn je für Mindestlöhne und für mehr, nur dann, wenn die Regierung Wulff
moderne und gute Arbeitsplätze. Unser endlich die Hände aus dem Schoß neh-
Deutschlandplan zeigt, wie in Schlüssel- men und die schlummernden Kräfte in
branchen einige Millionen Arbeitsplätze Niedersachsen wecken würde. Doch sie Jetzt wieder im
wachsen können. Umgerechnet auf Nie- hofiert lieber die Atomlobby, als kleinen Niedersachsen-vorwärts:
dersachsen sind es hunderttausende. und mittleren Unternehmen zu helfen, »TiL – Themen im Landtag«
Garrelt Duin Klar ist, dass Arbeitsplätze nur in (Mittelteil Seiten 1–4)
Landesvorsitzender der Wirtschaft entstehen. Klar ist aber Fortsetzung auf Seite 2
II NIEDERSACHSEN 09/2009 vorwärts

Fortsetzung von Seite 1


»
Der Staat muss die
wie sie leichter an Fördergeld für Wind-
energie, Solartechnik oder Biomasse
Voraussetzungen heranzukommen. Oder sie verhindert
schaffen, damit Mindestlöhne in der Pflege und schlid-
Unternehmen an dert so in den Pflegenotstand, statt end-
die Spitze von lich für ausreichend und gut ausgebil-
Technik, Herstel- detes Personal zu sorgen. Oder die CDU/
lung, Dienstleis- CSU kümmert sich bewusst nicht um
tungen und klare Vorgaben für die Bundesnetzagen-
Märkten springen tur, wie Windparks auf See den Strom
können. « Garrelt Duin
schnell und sicher an Land bringen.
Ich sage deutlich: Der Staat muss
industrielle Erneuerungsprozesse poli-
tisch steuern. Er muss die Voraussetzun-
gen schaffen, damit Unternehmen an
die Spitze von Technik, Herstellung,
Dienstleistungen und Märkten sprin-
gen können. Zwei Grundvoraussetzun-
gen dürfen dabei nicht fehlen: Gute Bil-
dung und gerechte Löhne. Im Rahmen seiner Sommerreise machte SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in
Noch ein Feld staatlichen Handelns: Braunschweig Station. Zusammen mit Carola Reimann, im Team Steinmeier zuständig für den
Gegenwärtig lassen viele Banken vor Bereich Forschung, besuchte er die Braunschweiger Firma Solvis, einen der Pioniere der Solarwirt-
allem den Mittelstand im Stich. Die schaft in Deutschland.
Kredite klemmen, weil Banken über-
vorsichtig sind oder unternehmens- eingreifen, damit Unternehmen nicht brauchen Unternehmen auch, um sich
fremde Spielchen treiben. Das Land deshalb über den Deister gehen, weil durch den bürokratischen Dschungel
muss deshalb über die Landesbank als Banken ihre Aufgabe der Kreditversor- zu kämpfen, der viele Förderprogram-
Partner der Sparkassen regulierend gung missachten. Hilfe des Landes me der EU abschirmt. ■

... UND KEIN BISSCHEN LEISE.


Egon Bahr begeisterte in Gifhorn
Nein, Anekdoten aus der alten Zeit will
er nicht zum Besten geben. Egon Bahr
ist gekommen, um am 11. August im
Rittersaal des Gifhorner Schlosses
Wahlkampf zu machen: Humorvoll und
kein bisschen leise trotz seiner 87 Jahre.
»Demokratie wagen«, heißt Bahrs The-
ma. Das unterscheidet die Politik Willy
Brandts von der Angela Merkels. Die
wollte mehr Freiheit wagen und mein-
te damit vor allem die Freiheit der
Finanzmärkte. SPD-Generalsekretär
Hubertus Heil und der Gifhorner Land-
tagsabgeordnete Detlef Tanke können
nur beifällig nicken, um dann einen
Diskussionsbogen von der Systemkrise
bis hin zum Afghanistan-Einsatz zu Am Ende erheben sich die 200 Gäste tegen der Entspannungspolitik: kein
schlagen. und verabschieden den großen Stra- bisschen leise. ■ eb.

Im Rahmen seiner Wahlkampftour traf


Frank-Walter Steinmeier in Hooksiel mit I MPRESSUM
Fremdenverkehrsfachleuten der Region Herausgeber: SPD Niedersachsen
zusammen. Auf einem Fischkutter im Verantwortlich: Michael Rüter
Hafen Hooksiel ließ sich Steinmeier von Redaktion: Lothar Pollähne,
Olaf Lies (MdL), Karin Evers-Meyer (MdB Sebastian Schumacher
und Mitglied des Kompetenzteams Anschrift: Odeonstraße 15/16
Steinmeier) und Sven Ambrosy (Landrat 30159 Hannover
und Vorsitzender Tourismusverband E-Mail: lopo.vorwaerts@gmx.de
Niedersachsen) über die Perspektiven Layout & Satz: Anette Gilke
des Fremdenverkehrs an der Küste mail@AnetteGilke.de
unterrichten. ■
09/2009 vorwärts NIEDERSACHSEN III

GLEICHE BILDUNGSCHANCEN
FÜR ALLE REGIONEN
SGK formuliert kommunalpolitische Anforderungen an ein bedarfsgerechtes, flexibles und sozial
gerechtes Schulsystem in Niedersachsen

Mit wachsender Sorge beobachten die lage müssen auch vier- oder dreizügige Kenntnissen der sozialen Bedingungen
sozialdemokratischen Hauptverwal- Angebote möglich sein. am Ort eine große Bedeutung zu. Ihnen
tungsbeamten der niedersächsischen muss ein Mitspracherecht bei der Ein-
Landkreise, Städte und Gemeinden die Ein Bildungsnetz vom Kinder- richtung der Ganztagsschulen einge-
Entwicklungen in den Bereichen der garten bis zum Abitur räumt werden und sie müssen über die
frühkindlichen Bildung und der allge- Gremien der zukünftigen eigenverant-
meinbildenden Schulen. Mangelndes Weitere Voraussetzungen für ein sozial wortlichen Schulen an der Gestaltung
Problembewusstsein und politisch gerechtes Schulsystem ist die flächen- der sozialen Komponenten des Ganz-
m o t iv i e r t e Vo r f e s t l e g u n g e n d e r deckende Ganztagsschule und die Ver- tagsangebotes beteiligt werden.
schwarz-gelben Landesregierung tra- zahnung aller Bildungseinrichtungen In diesem Sinn müssen die Schul-
gen wenig zur Lösung der wesentlichen von den Kindertagesstätten bis hin zur träger mit ihrem differenzierten Wis-
Probleme bei. Sekundarstufe II. Dies eröffnet Freiräu- sen über die sozialen Strukturen in
Eine zukunftsweisende Bildungspo-
litik muss dafür sorgen, dass für alle
Kinder und Jugendlichen jeder Schulab-
schluss in erreichbarer Nähe möglich
ist. Immer mehr Eltern wollen ihren
Kindern aus verständlichen Gründen
den bestmöglichen Schulabschluss und
damit den optimalen Einstieg in die
Ausbildung und das Berufsleben ermög-
lichen. Dies führt seit Jahren zu sinken-
den Anmeldezahlen an Hauptschulen
und einer steigenden Nachfrage nach
gymnasialen Angeboten.
An vielen Hauptschulen kann päd-
agogisch sinnvoller Unterricht nicht
m e h r o r ga n i s i e r t we rd e n . D i e s e r
Umstand wird sich durch die demogra-
fische Entwicklung noch verschärfen.
Gleichzeitig fehlt es vor allem in ländli-
chen Regionen an wohnortnahen gym-
nasialen Angeboten. Diese werden von
Eltern mit zunehmendem Druck einge-
fordert.

Elternwillen und Chancen-


gleichheit: Unverzichtbar für
kommunale Schulpolitik
Bunt, vielfältig, laut, fröhlich und gerecht: Die Schule der Zukunft darf niemanden mehr ausschließen.
Für eine sozial und demokratisch ori-
entierte Kommunalpolitik sind die Ein- me für eine verbesserte Förderung aller ihren Landkreisen, Städten und
lösung des Elternwillens und die Kinder und ermöglicht gleichzeitig die Gemeinden in die Planungen der Lan-
G a ra nt i e d e r G l e i c h h e i t vo n B i l - Abstimmung der Schulprofile auf das desregierung zur Gestaltung eines
dungschancen in allen Regionen zen- soziale Umfeld. modernen Bildungssystems einbezo-
trale Leitgedanken. Die Forderung für Die Vernetzung frühkindlicher und gen werden. Die Landesregierung wird
die Schulträger ist daher eindeutig: Sie familiärer Beratungsstellen in Familien- deshalb aufgefordert, ihre Planungen
müssen das Recht bekommen, ihr zentren mit den Kindertagesstätten zur Modernisierung in einem institu-
Schulangebot sinnvoll auf den Bedarf trägt zur besseren sozialen Beratung der tionellen Prozess eng mit den kommu-
in ihren Bereichen abstellen zu können. Eltern bei und ermöglicht eine optimier- nalen Spitzenverbänden abzustimmen.
Sie müssen nach Erhebung des Eltern- te Gesundheitsfürsorge für die Kinder. In diesem Prozess müssen auch alter-
willens Gesamtschulen errichten kön- Bei gleichzeitiger Verzahnung dieses native Modelle zur jetzigen Verteilung
nen und damit die Voraussetzung für Bereichs mit den Grundschulen wird der Zuständigkeiten im Schulbereich
gleiche Bildungschancen im Lande damit ein wichtiger Baustein zur Verbes- diskutiert werden. So sollten in Modell-
schaffen können. Dazu muss die päd- serung der schulischen und sozialen För- versuchen die verschiedenen Formen
agogisch unsinnige Festlegung auf die derung aller Kinder geschaffen. einer »Kommunalen Schule« zunächst
Fünfzügigkeit dieses Schultyps ad acta Den Kommunen kommt dabei als im Grundschulbereich evaluiert wer-
gelegt werden. Je nach regionaler Sach- Koordinierungsinstanz mit genauen den. ■ eb
IV NIEDERSACHSEN 09/2009 vorwärts

UNSERE SPITZENKANDIDATIN UND


-KANDIDATEN FÜR DEN BUNDESTAG

WK 25 | Landkreis Aurich/Stadt Emden WK 43 | Hannover II WK 46| Gifhorn/Peine


Garrelt Duin Edelgard Bulmahn Hubertus. Heil
Ubbo-Jacobs-Ring 9 · 26759 Hinte Wahlkreisbüro Goethestraße 16
Limmerstraße 23 31224 Peine
Büro Berlin
30451 Hannover Telefon 0 51 71.5068314
Platz der Republik 1 · 11011 Berlin
Telefon 0511.453638 hubertus.heil@bundestag.de
Telefon 030.22770145
edelgard.bulmahn@wk.bundestag.de www.hubertus-heil.de
Fax 030.22776445
www.edelgard-bulmahn.de
garrelt.duin@bundestag.de

Wahlkreisbüro
Burggraben 46 · 26506 Norden
Telefon 04931.4417
Fax. 04931.9301673
garrelt.duin@wk.bundestag.de
www.garrelt-duin.de
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1.09., Salzgitter
Arbeitnehmerkonferenz
mit dem IG Metall-Vorsit-
zenden Berthold Huber,
MATERIAL GEGEN RECHTS
dem Vorsitzenden des NIEDERSACHSEN BLEIBT NAZI-FREI!
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rates, Bernd Osterloh,
Bundesumweltminister
st
Sigmar Gabriel und vielen Faßb ie
erg nhor
e D e l m e Zo n e
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freie ie
freie
anderen. Nazi-- Nazi- rf
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Dörv eie Zone Bad Neeie Zone
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AUFKLEBER FÜR DEINE STADT
10. 09., Hannover
Ergänzung des GG, Art.3, Mit diesen Aufklebern erklärst Du Deine Stadt zur Nazi-freien
Abs. 3: »Niemand darf Zone – der Ortsname wird individuell eingedruckt.
wegen seiner ... sexuellen Aufkleber 85x55mm, Polyehtylenfolie matt PLAKATE GEGEN RECHTS
Identität ... benachteiligt 250 Stück 40,00 Euro
500 Stück 60,00 Euro Die Beschilderung der besonderen Art – mit diesen Plaka-
werden.«
1000 Stück 80,00 Euro ten warnt Ihr effektiv vor den braunen Idioten.
Diskussionsveranstaltung
der Friedrich Ebert-Stif- Plakat, Format A1, 115g/qm Affichenpapier
tung, Raschplatz-Pavillon, Stückpreis: 1,50 Euro
Hannover, 19.00 Uhr

21.11., Hannover
Kommunalpolitischer Bestellformular anfordern unter:
Kongress der SPD info@jusos-niedersachsen.de oder per Telefon 0511.1674-287
HCC, Hannover
09/2009 vorwärts NIEDERSACHSEN V

UNSERE KANDIDATINNEN UND


KANDIDATEN FÜR DEN BUNDESTAG
In der dieser Ausgabe des Niedersachsen-vorwärts stellen wir die letzten unsere Bundestagskandidatinnen
und -kandidaten aus den Wahlkreisen (WK) vor.

FÜNF FÜR FRANK-WALTER


In dem Team von Frank-
Walter Steinmeier ist
Bundesumweltminister
Sigmar Gabriel (Wahlkreis
50 Salzgitter – Wolfenbüt-
tel) für die Bereiche
Umwelt- und Energiepoli-
tik zuständig, der Parla-
mentarische Geschäfts-
führer der SPD-Bundes-
WK 27 | Friesland-Wilhelmshaven WK 54 | Göttingen WK 47 | Hameln-Pyrmont, Holzminden tagsfraktion Thomas
Karin Evers-Meyer Thomas Oppermann Gabriele Lösekrug-Möller Oppermann (Wahlkreis 54
Klein Schweinebrück 35 Nikolaistraße 30 Heiliggeiststraße 2 Göttingen) betreut das
26340 Zetel 37073 Göttingen 31785 Hameln Themenfeld Innenpolitik.
Telefon 030.227-77785 Telefon 0551.3817400 Telefon 05151.10733-99 Carola Reimann (Wahl-
karin.evers-meyer@bundestag.de Fax 0551.3817399 Fax 05151.407486 kreis 51 Braunschweig),
www.evers-meyer.de thomas.oppermann@wk.bundestag.de gabriele.loesekrug-moeller@wk.bundestag.de gesundheitspolitische
www.thomasoppermann.de www.loemoe.de Sprecherin der SPD-Bun-
destagsfraktion, ist in
dem Regierungsteam von
Frank-Walter Steinmeier
für Hochschul- und For-
schungspolitik zuständig.
Für die Belange von
Menschen mit Behinde-
rungen ist die zuständige
Beauftragte der Bundes-
regierung Karin-Evers
Meyer (Wahlkreis 27
Friesland-Wilhelmshaven)
WK 36 | Rotenburg I / Soltau-Fallingbostel WK 45 | Celle/Uelzen WK 29 | Delmenhorst, von Steinmeier vorgese-
Lars Klingbeil Kirsten Lühmann Wesermarsch, Oldenburg Land hen. SPD-Generalsekretär
Rehrhofer Weg 122b Celler Straße 62 · 29320 Hermannsburg Holger Ortel Hubertus Heil (Wahlkreis
29633 Munster Telefon 0170.9910000 Arthur-Fitger-Straße 10 · 27749 Delmenhorst 46 Gifhorn-Peine) deckt
Telefon 0172.5471193 luehmannki@dbb.de Telefon 04221.1521212 den Bereich Medienpolitik
kontakt@lars-klingbeil.de info@kirsten-luehmann.de holger.ortel@wk.bundestag.de ab.
www.lars-klingbeil.de www.kirsten-luehmann.de www.holger-ortel.de
»Als Landesvorsitzender
bin ich Stolz darauf, dass
die Sozialdemokratinnen
und Sozialdemokraten
aus Niedersachsen einen
großen Teil dazu beisteu-
ern werden, dass Frank-
Walter Steinmeier Bun-
deskanzler wird«, sagte
Garrelt Duin nachdem
sich das Steinmeier-Team
vorgestellt hatte.
WK 48 | Hannover-Land II WK 52 | Helmstedt-Wolfsburg WK 44 | Hannover Land I
Dr. Matthias Miersch Achim Barchmann Caren Marks
Hildesheimer Straße 140 Jenaer-Straße 37 Wahlkreisbüro
30880 Laatzen 38444 Wolfsburg Odeonstraße 15/16
Telefon 0511.1674 302 Telefon 05361.773964 30159 Hannover
matthias.miersch@wk.bundestag.de info@achim-barchmann.de Telefon 0511.1674-283
matthias.miersch@bundestag.de www.achim-barchmann.de caren.marks@wk.bundestag.de
www.matthias-miersch.de caren.marks@bundestag.de
www.caren-marks.de
VI NIEDERSACHSEN 09/2009 vorwärts

»ZERSTAMPFT UND ZERTRETEN«


Anmerkungen zum Antikriegstag

Vor 70 Jahren, am 1. September 1939, Der Kompaniechef tritt in unsre Mitte, er gerammte und umgestürzte Grenzpfahl –
überfiel Nazi-Deutschland das Nach- gibt den Aufruf unseres Reichsführers das Häuschen des polnischen Grenzsolda-
barland Polen und löste nach langer, vor bekannt. Kurze soldatische Worte: »SS- ten liegt im Fluss - er selbst liegt nicht weit
den Augen der Weltöffentlichkeit zele- Männer! Ich erwarte, dass ihr mehr als davon im Straßengraben – tot…
brierter Vorarbeit den II. Weltkrieg aus. Eure Pflicht tut. Gott befohlen!« Heinrich Kaum 100 Meter sind wir auf polni-
Als der Krieg in Europa am 8. Mai 1945 Himmler. scher Erde – es braucht uns niemand zu
sagen – man sieht, dass hier ein anderes
Volk wohnt. Niedere, elende, dreckige,
dem Verfall preisgegebene Hütten – mit
alten zerfransten Strohdächern gedeckt,
kleben an schlechten Wegen.

3. September

In ungefähr 5 Kilometer Entfernung liegt


Stolec – der Pole soll sich dort gesammelt
haben. Wir sitzen ab und setzen zum
Angriff an. Groß und gewaltig ist so ein
Sturm vor dem Feind – kein feiger Gedanke
– kein ängstliches – banges Schwanken,
nur ein einziger Gedanke lebt in solchen
Augenblicken: Vorwärts – Tod und Verder-
ben dem Feind.
Zum ersten Mal gibt‘s für uns lohnen-
de Ziele – und es schießt sich sehr gut auf
die fliehenden grünbraunen »Leiber«…
Inhaber der Bildrechte konnten nicht ermittelt werden. Bitte bei der Redaktion melden.
Mit keinem Zucken des Erstaunens setzt
von den alliierten Armeen beendet wur- 1. September 1939 | 9 Uhr 15 Minuten man sich über das Bewusstsein hinweg,
de, lag der Kontinent in Trümmern. Mil- zum ersten Mal auf einen Menschen zu
lionen Menschen waren in den Konzen- »Mit Gerät absitzen – beim Kompaniechef schießen. Nicht vielleicht, weil es die Not-
trations- und Kriegsgefangenenlagern sammeln« lautet der Befehl. Nun ist es wehr – der Krieg gebietet und erlaubt,
ermordet worden, Zigmillionen waren soweit. Im Eilmarsch geht‘s nun der nahen sondern weil in diesem Moment alles
auf den Schlachtfeldern gefallen, ver- Grenze entgegen. Unsere Blicke eilen vor- Menschenrecht vergessen – zerstampft
hungert oder in den Bombenhageln aus – dort vorne an der Brücke liegt der und zertreten ist. ■ eb.
umgekommen. Millionen Menschen
überlebten den Krieg als seelische Krüp-
pel. Das Gesicht des gewöhnlichen
Faschismus, der alltägliche Rassen- DER WAHLKAMPFAUFTAKT
wahn und das dienende Übermen-
schentum werden deutlich in den Tage-
buchnotizen eines SS-Mannes, die der
Niedersachsen-vorwärts zur Mahnung
dokumentiert. Nie wieder Faschismus -
BUNDESWEITE
nie wieder Krieg. ■ lopo
AUFTAKTKUNDGEBUNG
DER SPD IN HANNOVER
Am 27. August gibt‘s Alarm – weiter geht‘s
Die gesamte Spitze der
der Grenze entgegen. Kraschen in Ober-
Partei, alle SPD-Bundesmi-
schlesien heißt der Ort, der uns für die fol-
nister, das Kompetenz-
genden Tage beherbergen soll. Die Kompa-
team, die SPD-Minister-
nie kommt in den Saal eines Gasthauses in
präsidenten sowie unsere
Quartier. Wir sind entsetzt über die fast pol- Frank-Walter Steinmeier
örtlichen Mandatsträge-
rinnen/träger, allen voran
nischen Zustände, die hier herrschen. Die
Bevölkerung macht einen dreckig-verlot-
Franz Müntefering
Regionspräsident Hauke
Jagau, Oberbürgermeister
terten Eindruck, Frauen und Kinder laufen
barfuß – wir sind entsetzlich enttäuscht…
Unser Land kann mehr.
Stephan Weil und Frak-
tionschef Wolfgang
Jüttner sowie unsere vier
31. August 1939 abends… Montag, 31. August 2009
BundestagskandidatInnen Beginn: 17.00 Uhr
Leise – ganz leise beginnt es zu regnen –
Edelgard Bulmahn, Caren
Marks, Kerstin Tack und
die Kompanie ist im offenen Viereck ange-
treten – still und schweigsam, keiner
Opernplatz Hannover
Matthias Miersch werden
spricht ein Wort – jeder hat die Größe die- www.spdnds.de | Anmeldung unter: 0511.1674.240
anwesend sein.
ser Stunde erkannt.
09/2009 vorwärts NIEDERSACHSEN VII

VO RWÄ RTS KU LTU RG UT

GENOSSE BOURGEOIS GEWINNT


Das ist heute so wenig vorstellbar wie Sozialdemokratie daher, und die ver-
vor 40 Jahren. Da kommt ein Kapitalist meintlich kleinen Leute waren angetan.
daher, tritt in die SPD ein, bewirbt sich Aus der großen weiten Welt kommend
um eine Bundestagskandidatur und über die Dörfer zu ziehen, ist ein politi-
wird schließlich 1969 im eher ländlich, sches Unterfangen der vierten Dimensi-
kleinindustriell geprägten Wahlkreis on. Selbstbewusstsein, Souveränität und
Goslar/Wolfenbüttel gewählt. Das liest letztlich die Solidarität der Arbeitneh-
sich wie ein Märchen und es ist ein Mär- mer-Partei SPD mit dem Arbeitgeber
chen. Was wollte der Bourgeois Philip Philip Rosenthal sorgten schließlich für
Rosenthal in Niedersachsen? Gewinnen! einen Erfolg, von dem ein Jahr zuvor
Mit und für die SPD, für die er schon 1965 kaum jemand zu träumen gewagt hätte.
öffentlich eingetreten war. Ein Weltbür- Klaus Wettig hat als »linker« Juso, wie es
ger zwischen Goslar und Wolfenbüttel, Gerhard Schröder nachträglich amüsiert
das war so erfolgversprechend wie ein anmerkt, Philip Rosenthals Wahlkampf
Pferd im Klavierunterricht. Philip Rosen- vor 40 Jahren gemanagt. Der Weg zum
thal hat sich vor 40 Jahren dem Votum Erfolg ist nachzulesen in Wettigs Buch
des Wahlvolkes gestellt und war dabei »Rosenthals Wahlkampf«, das im Wahl-
volksnah, ohne tümlich zu sein. Das hat- jahr 2009 zwar keine Richtschnur sein
te er nicht nötig. Dass er bei seinen legen- kann, aber ein Beispiel dafür, dass es sich
dären Kaffee-Nachmittagen Porzellan lohnt, auch in schwierigen Zeiten aufzu-
aus seiner Manufaktur verteilte, garniert stehen und zu kämpfen.. ■ Lopo
mit dem einen oder anderen Stückchen
Kuchen, machte ihn in wenigen Wochen Klaus Wettig, Rosenthals Wahlkampf,
zur Lichtgestalt. Da kam eine völlig neue vorwärts buch, 2008, 135 S., 14,80 Euro
VIII NIEDERSACHSEN 09/2009 vorwärts

VORWÄRTS
RÄTSEL FASSBERG BLEIBT NAZIFREI
Jusos starten landesweite Aktion gegen Rechtsextremismus
Von Kirsten Lühmann

Jürgen Rieger – ein Name, der Alarmglo- Woche stieg die Teilnehmerzahl an der Seither haben die Attacken auf Nazi-Inter-
cken schrillen lässt. Und dies um so mehr Mahnwache auf 350. Ruhig und entschlos- netseiten gegen Anwohner zugenommen.
Dass seine Eltern über prophe- in dem Landkreis Celle, wo der rechtsextre- sen demonstrierten sie täglich von 12.00 Dennoch herrscht die einhellige Meinung:
tische Fähigkeiten verfügt hät- me Agitator 18 Jahre lang in einem Haus in bis 13.00 Uhr, regelmäßig fotografiert von »Wenn nötig, machen wir weiter«.
ten, ist nicht überliefert. Die Hetendorf Jugendliche indoktrinierte. 1997 einem Jungnazi aus dem Nachbarort. Die Entschlossenheit wurde auch der
Namensgebung für den Sohn, – nach jahrelangem Bürgerprotest – wur- Innerhalb weniger Tage organisierten Juso-Bundesvorsitzenden Franziska Droh-
der am 19. Mai 1890 geboren de das Heim geschlossen. Jetzt hat er es in die umliegenden SPD-Ortsvereine die Akti- sel deutlich, die sich an Ort und Stelle über
wird, könnte dies jedoch nahe Fassberg wieder versucht. Mit einem on »Szene putzen – wenn wir nichts tun, die Aktionen informierte. Gemeinsam mit
legen. Nguyen Tat Thanh wird angeblich gültigen Pachtvertrag für ein wird’s braun« und verteilten mehr als 1000 dem Juso-Landesvorsitzenden Sören Klose
der Knabe genannt, Nguyen, ehemaliges Hotel im Rücken schickte NPD- Zahnbürsten. Nachdem auf dem Gelände überreichte sie Fassberg Bürgermeister
der siegen wird. Der Vater ist
kaiserlicher Hofbeamter und
kann seinen Sohn auf die Elite-
schule des Landes in Hué schi-
cken. Vater und Sohn haben
eines gemeinsam: die antif-
ranzösische, nationalrevolu-
tionäre Gesinnung, derentwe-
gen der Vater entlassen und
der Sohn relegiert wird.
1912 verlässt der Sohn Vietnam
und verdingt sich als Küchen-
junge auf einem französischen
Schiff. 1917 arbeitet er als Retu-
scheur in Frankreich, wo er sich
der Sozialistischen Partei an-
schließt. Nach deren Spaltung
wird er 1920 Gründungsmit- SPD-Bundestagskandidatin Kirsten Lühmann vor Ort: In Faßberg tauschte Präsentation der Juso-Plakate gegen Rechtextremismus.
glied der KPF, weil diese als ein- sich Lühmann mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus. Auf dem Bild
zige konsequent antikolonialis- im Gespräch mit dem Präsidenten des niedersächsischen Verfassungs-
tisch ist. 1923 wird er Mitarbei- schutzes Günter Heiß.
ter der Komintern im chinesi-
schen Kanton, wo er den Tarn- Anwalt Rieger ein Jungnazi-Rollkomman- Schüsse gefallen waren, ordnete die Staats- Schlitte ein Schild mit der Aufschrift »Fass-
namen Tong Van So erhält. Von do und ließ das Haus besetzen. Zunächst anwaltschaft die Durchsuchung des berg bleibt nazifrei« und gab so den Auf-
China aus beteiligt er sich an der protestierten zwei Nachbarn, die Presse Gebäudes an, fand dort Waffen und Min- takt zur landesweiten Jusoaktion gegen
Organisation der Indochinesi- wurde aufmerksam und innerhalb einer derjährige vor und ließ das Hotel räumen. Rechtsextremismus. ■
schen Kommunistischen Partei
und der Gründung der Viet
Minh. Am 2. September ruft er
in Hanoi die Demokratische
vorwärts
Republik Vietnam aus, deren
erster Präsident er wird. Mit
PERSONALABTEILUNG
General Vo Nguyen Giap orga- Hermann Kulle, bis 1996 langjähriger Geschäftsführer der SPD Der SPD„Bezirks- und Landesvorsitzende Garrelt Duin bedankte
nisiert er den Guerilla-Krieg im Bezirk Weser-Ems, ist seit nunmehr sechzig Jahren Mitglied sich in seinem Glückwunschschreiben mit den Worten: »Durch
gegen die franzöösische Koloni- der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Die Vorsitzende Hermann Kulles Arbeit ist der SPD-Bezirk Weser-Ems zu einem
alarmee, der am 7. Mai 1954 mit der Oldenburger SPD, Gesine Multhaupt, MdB, und ihr Stellver- stabilen und angesehenen Parteibezirk geworden.« ■
der Erstürmung der Festung treter, der Landtagsabgeordnete Jürgen Krogmann, haben den
Dien Bien Phu endet. Damit hat 78-Jährigen in seinem Haus in Ofenerdiek mit der goldenen Par-
er seinen Geburtsnamen ein- teinadel ausgezeichnet und die Urkunde des Parteivorstandes
drucksvoll bestätigt. Unter wel- überreicht.
chem Namen ist er, dessen Kulle wurde 1931 in einem sozialdemokratischen Elternhaus
Todestag sich am 3. September in Delmenhorst geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit
zum 40. Mal jährt, in die als Tischler und Lagerist wurde er zunächst Bezirkssekretär der
Geschichte eingegangen? Zu »Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken«. Ab 1959
gewinnen gibt es eine Biografie folgte die Aufgabe als Unterbezirksgeschäftsführer der SPD an
des Onkels ■ lopo verschiedenen Orten, bis Kulle schließlich 1968 zum Bezirksge-
vorwärts, Odeonstraße 15/16 schäftsführer mit Zuständigkeit für Finanzen und Verwaltung
30159 Hannover befördert wurde. Im Jahre 1996 wurde er aus dieser Aufgabe
Der Gewinner des letzten Rät- nach 37 Jahren hauptamtlicher Tätigkeit für die Partei in den
sels ist Cornelius Schley aus Ruhestand verabschiedet. v.l.n.r.: Jürgen Krogmann, MdL, Hermann Kulle, Gesine Multhaupt, MdB
Göttingen.

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