Organischer Landbau: so weit wie möglich ein fast geschlossenes und integriertes
System/Betriebsorganismus/im OL größere Anpassung an gegebene Standortbedingungen
Idee ist nicht abgeschlossen, sondern nachhaltig ohne viel Zufluss von außen zu wirtschaften
OL sehr stark durch Standort geprägt, da auf bestimmte Betriebsmittel verzichtet wird
OL arbeitet eigentlich immer unter Nährstoffknappheit
1/3 der Bevölkerung würde 20% Preisaufschlag für artgerechte Tierhaltung zahlen
Qualität im OL
Induzierte Resistenz – Bildung von sekundären Inhaltsstoffen, Induktion dieser Stoffe durch
Schädlingsdruck (wird durch Pestizideinsatz gemindert) z.B. Salicinsäure
Lupine wächst gut auf saurem Boden; gedeiht schlecht schlecht bei hohen pH Werten
Oppertunistic cropping – im Zuge des Klimawandels muss LW modifiziert werden, neue Sorten
Kartoffeln: Ernte 20. Aug. bis 20. Sep.; N-Aufnahme endet schon viel früher, es wird – auch durch
Bodenbearbeitung weiter mineralisiert – Problem
WW um 10 Oktober gedrillt
Winterraps erste Hälfte des August
Integrierter Landbau:
• naturnahe und tierfreundliche LW, Betriebsmittel eingeschränkt
• Ziel: optimaler ökonomischer Ertrag mit minimalen Pflanzenschutz (Thomas)
• Bindeglied zwischen OL und konventioneller LW
• Keine gesetzlich geschützte Begrifflichkeit
• vor allem im Obst-/Gemüsebau gibt es auch Kennzeichnungen, privatrechtlich
(Köpke: „Es macht keinen Sinn über Klimaschaden durch Rinderhaltung zu sprechen, da gewissen
Fläche – ca. 30% der Agrarfläche – nicht anders genutzt werden können.“)
Leguminosen:
• Wichtigste Futterleguminose: Rotklee, Luzernegras
Wichtigste Körnerleguminose: Ackerbohne, Erbse
• Rotklee: starke Ertragseinbuße; nach zwei Jahren gehen Erträge stark zurück ; altersschwach,
Zeit zum Umbruch
• Leguminosen sind sehr empfindliche Kultur
• Leguminosenmüdigkeit: Rotklee muss mindestens 6 Jahre auseinander sein; wenig Info über
Unverträglichkeit zwischen Leguminosenarten
Bei allen Kulturen (die nicht Leguminosen sind) im OL in unseren Breiten N ertragslimitierender
Faktor; Ausnahme Kartoffeln (Schädlinge, Phytophtera). In Tropen Phosphor, bedingt durch Fehlen
von Stalldüngung (andere Haltungssysteme), ertragslimitierend.
Jugendentwicklung/Konkurrenzstark:
• Möhre hat besonders langsame Jugendentwicklung
• Getreide ist Konkurrenzstark, besonders Roggen, hängt mit Wuchshöhe zusammen
Ertragsoptimum – Ertrag, der unter gegebenen Umständen eines Betriebes langfristig erzielt werden
kann
Sonstiges
Nitrofenskandal:
Nitrofen aus DDR Zeiten in Lagerhalle, die zur Lagerung von Bio-Getreide genutzt wurde. Getreide
wurde sehr stark kontaminiert (so stark, dass eine pflanzenbauliche Anwendung auszuschließen war),
schlechtes Krisenmanagement von Naturland, Umsatz vor allem in Supermärkten eingebrochen
Kontaminierung
… durch Abdrift, persistente Pflanzenschutzmittel im Boden, Interaktion mit konv. LW durch z.B.
gemeinsame Maschinennutzung
20. Jahrhundert
Ehepaar Müller/Hans Peter Rusch – auf sie geht organisch-biologischer Landbau zurück
Sir Albert Howard - „Mein landwirtschaftliches Testament“40er Jahre, Kompostgestaltung (Indien)
Raoul F. Francé – OL in Frankreich
Rudolf Steiner
OL keine Erfindung der Wissenschaft, hat sich aus Praxis heraus entwickelt, erst später Optimierung
durch Wissenschaft
Entwicklung des OL, Daten und Fakten
Bundesländer
• Mit Abstand größte Flächen Bayern, Meck-Pom, Brandenburg (sind aber auch große
Bundesländer), relative größte Ökofläche: Saarland (9,8%) Brandenburg (9,7), Meck-
Pom(8,4)
• im Osten größere Betriebe
NRW
• 2005 – 3,6 %, starker Flächenzuwachs von 2001 auf 2002 (BSE), in NRW 60% der OL LNF
Dauergrünland, Anstieg 2001 zu 80% auch durch Dauergrünland-Flächen
• Höchster Umsatz mit Milch, dann Rindfleisch, dann Hackfrüchte, Druschfrüchte (2005)
Viehbestände im OL
• 81% der Betriebe halten lw Nutztiere, darunter 63% Rinder (davon 45% Milchvieh), 20%
Schweine, 30 % Geflügel
Ökolandbau in Europa
• Land mit größtem Ökoflächenanteil Österreich und Schweiz; in Österreich viele traditionelle,
extensive Nutzungsformen, die nicht intensiv bewirtschaftet werden können und leicht
umzustellen sind
• Italien starker Rückgang der Flächen (2001 auf 2004 um 23%), Ausgelöst durch Senken von
ehemals sehr hohen Prämien
Biolandbau weltweit
• Flächenverteilung wird durch Grünlandanteile dominiert (Ozeanien, Europa, LA, Asien)
• Ozeanien: große Flächen 40 % der weltweiten Biofläche, aber nur 0,5% der weltweiten
Biobetriebe
• EU: 21%
• LA: 20%
• Asien: 13%
• Nordamerika: 4 %
• Afrika: 3 %, 19% der weltweiten Biobetrieben, Afrika viel unzertifizierte, aber extensiv
genutzte Fläche
Gentechnik und OL
Fragen:
• Allergie durch Verzehr von Lebensmitteln und man weiß nicht mehr welches Gen enthalten,
wie therapieren?
• Folgen von gentechnischen Veränderungen (z.B. Übertragung von Luftstickstofffixierung auf
Weizen…)
(Herbizidresistenz falscher Einstieg der grünen Gentechnik, sonst vielleicht besser aufgenommen)
EU Verordnung
Aufbau EU Verordnung:
• Verordnungstext
• Anhänge 1-8
• Anhang 2:
o Teil A: Düngemittel und Bodenverbesserer > Positivlisten (was erlaubt ist, in EU –V)
o Teil B: Schädlingsbekämpfungsmittel
o Teil C: Futtermittel
Teil B: Schädlingsbekämpfungsmittel
• Produkte müssen nach EU Verordnung aber auch nach deutschem Pflanzenschutzrecht
zugelassen sein (Rotenon (Nervengift, aus trop. Leguminose) nach EU erlaubt, in BRD keine
Zulassung)
• Azadirachtin (Samen u. Blätter des Neembaums), Gelantine, Eisendreiphosphat, Schwefel,
Kupfer
• Alle Pflanzenschutzmittel im OL kommen nur auf marginalen Flächen zum Einsatz,
Ackerland und Grünland gar nicht (außer Kartoffel – Azadirachtin, BT gegen Kartoffelkäfer,
Kupfer gegen Phytophtera)
• im Obstbau/Weinbaum Einsatz von Pflanzenschutzmittel am höchsten
• Kupfer umstritten, weil ökotoxikologisch bedenklich, kann ins Wasser gelangen, wird
prinzipiell gut gebunden, Probleme bei Akkumulation
1991 EU Verordnung nur für pflanzliche Produkte, 1999 auch für Tiere erweitert
Kernpunkte der Regelung für Tierhaltung (Leistung des OL im gegensatz zu konv. LW)
• flächengebundene Tierhaltung
• Umstellungsregelung für Betriebe mit Tierhaltung
• Grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung (nach Ablauf von Übergangsfristen mit Ausnahme
von Kleinbetrieben für alle Tierhaltungen)
• Fütterung mit ökologischer erzeugten Futtermitteln/ohne Zusatz von Antibiotika und
Leistungsförderern
• Erhaltung der Tiergesundheit vor allem durch Förderung der natürlichen Wiederstandskraft
• höchstmögliche Verbrauchersicherheit durch regelmäßige Kontrollen und Herkunftsnachweis
für ökologisch erzeugte Flächen
Dachverbände Ökobranche
Laut EU Verordnung ist Teilumstellung möglich, wenn Betriebsströme, Ernte etc. klar getrennt sind
Kontrolle
Kontrollbehörden (staatlich, bei Landesanstalt jedes Bundeslands) kontrollieren Kontrollstellen,
Kontrollstellen rechenschaftspflichtig
Betriebsumstellung
Voraussetzung für Umstellung ist Beratungsgespräch, Erfassung der sozialen, ökologischen und
ökonomischen Situation des Betriebes; muss auch Möglichkeit beinhalten, dass Umstellung nicht
sinnvoll ist (Ist- und Soll-Zustand)
Umstellungsprämien
• Umstellungs- und Beibehaltungsprämien
• Prämien aufgeteilt in: 1 -2 Jahre, 3 – 5 Jahr, ab 6 Jahr
• Länder z.T. keine spezielle Umstellungsprämie mehr (Umstellungsp. = Beibehaltungsprämie)
• Aufteilung nach Kultur (Grünland, Dauerkulturen, etc.), flächenbezogen
• In fast allen Bundesländern gehen Prämien zurück
Organische Bodensubstanz
Uneinheitliche Definition
Def.: Zur organische Substanz im Boden gehören alle im und auf dem Boden befindlichen,
abgestorbenen pflanzliche, tierische und mikrobielle Stoffe und deren organischen
Umwandlungsprodukte (nach manchen Definitionen umfasst organische Substanz im Boden auch
lebende org. Bodensubstanz = Edaphon)
Humuspflege im Ol:
Zielgerichtete Mehrung und Erhaltung organischer Bodensubstanz bei möglichst hoher mikrobieller
Aktivität und Effizienz des Stoffumsatzes auf Basis vorwiegend innerbetrieblich erzeugter organischer
Primärsubstanz.
Angestrebte positive Effekte der organischen Bodensubstanz und seiner Metabolite (Zwischen-
produkte) im Boden → Ziel Humuspflege
→ Organische Substanz erhöht weniger die Nährstoffkapazität, wirkt auf die Kontinuität.
Bodenbildung (Pedogenese) – Veränderung der Lithosphäre durch die Wirkungen der Biosphäre,
Atmosphäre und Hydrosphäre
Kritik:
• Y-Achse gestaucht, Veränderungen nicht so signifikant
• Ungenaue Angaben über Anbausysteme (Welche Zwischenfrüchte, welche Kulturen…)
• Grundsätzlich fraglich, wie praxisrelevant Ergebnisse sind; so könnte z.B. in kon. LW der
sinkende N Gehalt leicht mit N Dünger ausgeglichen werden
Durch Umbruch von Grünland wird organische Substanz abgebaut; dies führt zu Freisetzung von
Ammonium. Dies oxidiert entweder zu Nitrat oder z.T. durch Tonminerale fixiert. Nach
Grünlandumbruch durch Sauerstoff Mineralisierungsschub/N Freisetzung
Bodenbearbeitung > Bewegung, Durchlüftung des Bodens > erhöhter Abbau von organischer
Substanz/Mineralisierung, die z.T. Pflanzen verfügbar gemacht wird und z.T. durch Ernte abgeführt
wird
Bodenruhe (Umbruch von Ackerland zu Grünland) Aufbau von organischer Substanz, Erhöhung des
N-Gehaltes.
Vergleich von Strohabbau (organische Substanz im Boden) bei Getreidefruchtfolge und Fruchtfolge
mit Hackfrucht und Brache > langsamerer Abbau von Stroh bei Getreide, weil weniger
Bodenbearbeitung als bei Hackfrüchten (org.BS, S.13 o)
Je enger das C/N Verhältnis, desto schneller werden Erntereste abgebaut (org. BS, S.13 u)
C/N Verhältnis
C/N- Verhältnis: Bakterien mineralisieren organ. Substanz ( Abbau ) und sorgen für die Entstehung
pflanzenverfügbarer Nährstoffe. Bei einem weiteren C/N Verhältnis als 25/1 fehlt den Bakterien, der
für den Aufbau ihres körpereigenen Eiweißes nötige Stickstoff.
Das C/N-Verhältnis bezieht sich auf die bioverfügbaren Anteile von Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N)
in Pflanzen und im Boden und stellt einen Indikator für dessen Fruchtbarkeit dar. Das Verhältnis von
Kohlenstoff zu Stickstoff im Boden lässt auf die Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden schließen.
Je kleiner die Zahl, desto enger ist das C/N-Verhältnis und umso besser ist die Stickstoffverfügbarkeit.
Des Weiteren kann über dieses Verhältnis ebenso der Humifizierungsgrad des organischen Materials
bestimmt werden. Bei der Zersetzung wird nämlich CO2 freigesetzt und N zum großen Teil in die
mikrobielle Biomasse eingebaut. Dadurch wird das C/N-Verhältnis enger was wiederum für eine
fortgeschrittenen Humifizierung spricht. Ebenso ist je nach Humusart das C/N-Verhältnis
unterschiedlich.
Mikroorganismen haben in ihrer Biomasse ein C/N Verhältnis von 8/1, bis Verhältnis von 24/1 kann
organische Substanz von Mikroorgansimen ohne N Zugabe verarbeitet werden. 2/3 des C wird direkt
veratmet, 1/3 wird in die Biomasse eingebaut.
Je höher der Humusgehalt desto höher die Kationenaustauschkapazität, aber stark beeinflusst durch
pH Wert (je saurer, desto niedrigere Kationen-Austausch-Kapazität).
Auch Gülle hat positive Wirkung auf Humus, Stallmist (Strohanteil > Lignin) bessere Humifizierung
als Gülle, in Gülle mehr Ammonium > Verfügbarkeit von N höher
Vergleich Humusgehalt: keine Düngung vs. Mineraldünger, bei Mineraldünger steigt Humusgehalt,
weil Erträge steigen und so mehr organische Substanz (Ernterückstände) bleiben.
Bei Stallmist Humusgehalte höher als bei Mineraldünger, diese Steigerung auf positive Wirkung des
Stallmists zurückzuführen, nicht auf Ertragssteigerung. (org. BS, S.17 u)
Bei Aussetzen der Stalldüngung sinkt der Humusgehalt langsam ab, positive Effekte sind noch über
Jahrzehnte vorhanden (org. BS, S. 19 o).
Nicht nur org. Düngung Einfluss auf Humusgehalt, sondern auch andere Faktoren wie z.B. Fruchtfolge
(unterschiedliche org. Substanz, die im Boden zurück bleibt, unterschiedliche Bodenbearbeitung).
Org. Substanz, S.22 o: je höher Humusgehalt (je enger C/N-Verhältnis, C/N Verhältnis ändert sich nur
marginal) im Boden; desto höher Ausgangserträge ohne N Düngung und desto geringere Ertrags-
steigerungen durch N-Düngung möglich
Je höher Humusgehalt (je extensiver System), desto höher Anteil der mikrobiellen Biomasse (org. BS,
S.23 O)
In Abhängigkeit von Anbausystem variieren die C und N Gehalte im Boden, aber C/N Verhältnis bei
verschiedener Bodennutzung relativ konstant (org. BS, S. 23 U)
Mineralisation (N-Freisetzung) beginnt bei 5° C und nimmt mit steigenden Temperaturen zu. Kaltes,
nasses Frühjahr > N-Mangel (z.B. für Getreide) > Unkrautdruck durch Arten, z.B. Rauhaarige Wicke,
die durch Luftstickstofffixierung an N-Mangel im Boden angepasst sind.
Biobetriebe sollten positive Wirkung von Kleegras nutzen; keine vergleichbare humusaufbauende
Kultur. Problem mit Verwertung von Kleegras, wenn keine Tierhaltung.
Im org. Landbau ist mehr CO2 fixiert, da höhere Humusgehalte und damit mehr C org im Boden
(Differenz 7,5 t/ha C – Differenz C, nicht CO2)
Kompostierung
Ist ein vom Menschen eingeleiteter und durch veränderte Umweltverhältnisse beeinflusster aerober
Prozess des Ab- und Umbaus organsicher Substanzen unter Einwirkung von Bodenflora und –fauna;
als dessen Endprodukte werden spezifische, hochmolekulare Verbindungen aufgebaut.
Ct- und Nt-Gehalt eng korreliert, Humusbilanz eng mit N-Bilanz korreliert
Humusbilanzierung
• verschiedene organische Dünger müssen in ROS umgerechnet werden, dafür gibt es Faktoren
die Anteil ROS an organischer TS der verschiedenen Dünger ermitteln
• dafür wird bei den verschieden Düngern die TS bestimmt und von dieser noch der Anteil
mineralischer TS abgezogen, um den relevanten Anteil an organischer TS zu erhalten
Abbildung: ROS S. 13 u
Production of dry matter and of farm yard manure, balance of nitrogen and of soil organic
matter
• In der rechten Spalte errechnet sich durch die verschiedenen ROS Werte der Kulturen der
Humusbedarf in ROS von -1.1
• -1.1 ROS : 0.2 (Umrechnungfaktor Dünger > ROS) = 5.5 t FYM/ha
• Berechnung von Futter und Einstreu pro GVE und Tag
• Berechnung von FYM pro GVE: 7.56 t
• Bedarf – Produktion = Überschuss (7.56 – 5.5 = 2.06)
Fruchtfolge
Fruchtfolgeplanung auf Grund der ökologischen, sozialen und ökonomischen Situation des
Betriebes.
Ökonomische Aspekte: Faktorausstattung des Betriebs, Preise, Löhne, Märkte, Technik, Sozial- und
Infrastruktur
Fruchtfolgeplanung – Grundsätze:
• N-Zufuhr durch Leguminosenanteil zentral – N das abgeführt wird (Verkauf etc.) muss durch
Leguminosen wieder in Hoforganismus
• Stickstoffbilanzausgleich bestimmt Leguminosenanteil
• Hauptproduktionsrichtung gibt Fruchtfolgeplanungsziel & Kulturartenspektrum vor
• Futterration bestimmt Feldfutteranteil & betriebseigene Kraftfuttererzeugung vor
• Strohbilanzausgleich (Einstreubedarf) ist abhängig von Getreideanteil; Strohbedarf durch
Tierbestand wird schwächer berücksichtigt als Futterbedarf ????
• Humusbilanzausgleich bestimmt Hackfruchtanteil (ausgleichend Stallmist, Anteil Grünland)
• Anteil Sommerfrüchte bestimmt Winterzwischenfruchtanbau und umgekehrt
• Standortbedingtes Nitrataustrags- & Bodenerosionspotential bestimmt Anbau von
Problemkulturen (z.B. Kartoffeln und Mais)
• Problemverunkrautung bestimmt
o „Hack“frucht
o Verhältnis Winterung zu Sommerung
o Stoppelbearbeitung statt Untersaat
Planungsschritte
1. Wahl des geeigneten Anbauflächenverhältnis
2. Wahl der geeigneten Fruchtfolge
Halmfrüchte:
Sommerung – Sommergetreide, Buchweizen, Hirse
Winterung - Wintergetreide
Blattfrüchte:
Extensivblattfrucht – Feldrauhfutterbau, Druschleguminosen, Brache, Grünfutterhauptfrucht
Intensivblattfrucht – Hackfrüchte einschl. Feldgemüse, Öl- und Faserpflanzen,
Sonderkulturen, Gras-, Klee- und Gemüsesamen
Der landwirtschaftliche Betrieb im Spannungsfeld zwischen differenzierenden und
integrierenden Kräften
• Ökonomie, Ausbildung, Markt und Technik sind integrierende/spezialisierende Kräfte
• FF ist differenzierende Kraft
Terminologie
Fruchtfolge – Legt zeitliche Aufeinanderfolge und regelmäßige Wiederkehr auf den gleichen
Ackerstücken (Schlägen) fest.
Feld – Kleinste Einheit einer Fruchtfolge (abstrahiert). Zu einem Feld können mehrere Ackerstücke
(Schläge) gehören. Das Feld umfasst die im Verlauf eines Jahres angebauten Haupt-, Zweit – und
Zwischenfrüchte mit der gleichen Stellung im FF-Umlauf (=Fruchtfolgegeneration). Felder sollen
möglichst gleich groß sein.
Springschlag – Auf einem Schlag wird für zwei oder drei Jahre die gleiche Kultur (Luzerne) angebaut.
Auf den anderen Schlägen läuft die FF „normal“ weiter; ohne die Kultur auf Springschlag. Dann wird
auf dem nächsten Schlag der Fruchtfolge die betreffende Kultur (Luzerne) angebaut, auf den anderen
Schlägen wiederum die anderen Kulturen der FF.
Schlag 1 Schlag 2 Schlag 3 Schlag 4
1. Jahr Lu SW K WR
2. Jahr Lu K WR SW
3. Jahr Lu WR SW K
4. Jahr SW Lu K WR
5. Jahr K Lu WR SW
(9 Jahre bis wieder LU auf Schlag 1 angebaut wird)
Buntschlag – Feld einer FF, belegt mit mehreren ähnlichen Früchten; wenn man Früchten nicht so viel
„Platz“ in FF einräumen will.
Hauptfrüchte (HF)– Nehmen größten Teil der Hauptvegetationsperiode eines Ackerstückes ein.
Zweitfrucht – Zweite Verkaufsfrucht innerhalb eines Vegetationsjahres, lässt praktisch vollen Ertrag
erwirtschaften z.B. Feldsalat, Feldrübe, versch. Gemüse
Zwischenfrucht (ZF) – Zwischen zwei Hauptfrüchten angebaute Kultur, noch kürzere Periode als
Zweitfrüchte (Winter ZF (Senf), Stoppelfrüchte, Untersaaten)
Tragende Früchte – mehren das Nährstoffangebot für die Folgefrucht (Hackfrüchte, Leguminosen)
Jede Nachfrucht einer Kultur ist auch gleichzeitig Vorfrucht der folgenden Kultur.
Bodennutzungssystem – Langfristige, durch bestimmte Merkmale gekennzeichnete Struktur der
Feldwirtschaft – Folge der Gesamtheit aller Eingriffe des Landwirtes zum Zwecke der pflanzlichen
Erzeugung, eingebettet in das Agrarökosystem.
Nutzarten (Bodennutzungssysteme)
Feldwirtschaft (Ackerbau) – Anbau kurzlebiger Feldfrüchte
Feldgraswirtschaft – Anbau mehrjähriger Futterpflanzen in Kombination mit kurzlebigen Feldfrüchten
„Grasjahre/Baujahre“
FF Wiesengut
1. Winterroggen, Untersaat Kleegras
2. Kleegras
3. Kartoffeln
4. Winterweizen, Stoppelsaat Senf
5. Ackerbohnen, Untersaat/Stoppelsaat Senf
6. Sommerweizen
Die Gesamtleistung einer Fruchtfolge ist entscheidend, nicht die Leistung der einzelnen Frucht. Im OL
müssen Erträge immer Bezug auf gesamte Fruchtfolge betrachtet werden. Abhängig von der
Platzierung von Kulturen innerhalb der Fruchtfolge fällt auch der Ertrag aus (z.B. Weizenertrag ist
höher, wenn Kultur direkt nach Vorfrucht angebaut wird, als wenn sie z.B. nach anderem Getreide
angebaut wird).
Vorfruchtwirkung von Leguminosen z.B. Kleegras: Es werden hohe Anteile N aufgebaut, aber ist
abhängig von Faktoren wie z.B. Wetter (Auswaschung), ob sie in die nächste Kultur übernommen
werden können.
Bedeutung der Fruchtfolge – FF viele Effekte; bei uns wichtigster Effekt N Bereitstellung/ Nährstoff-
management; N im OL ertragslimitierender Faktor; Schädlinge/Krankheiten nur bei Kartoffeln
ertragslimitierend
Ohne Leguminosen keine ausgeglichene N-Bilanz möglich; N-Bilanz ist starken Schwankungen
unterworfen (Auswaschungen, Entgasung); Unsicherheitsfaktor
Bewertung einer FF: monetär oder nach Ertrag. Hoher Durchschnittsertrag angestrebt, aber auch
abhängig von Marktnachfrage bzw. Preisen.
FF ist pflanzenbaulich und ökonomisch nicht gleich zu bewerten, Markt für Produkte muss da sein.
Marktfrüchte werden oft an „günstiger“ Stellung der FF platziert, z.B. Backgetreide nach Kleegras.
Klassische anspruchslose Kultur, die am Ende der FF platziert wird: Hafer (eher als Futtergetreide
verwendet.
Vorfrucht
Direkte Vorfruchtwirkung – alle Auswirkungen der Vorfrucht auf die unmittelbare Nachfrucht
Indirekte Vorfruchtwirkung – Einfluss auf das Ertragsniveau der gesamten Fruchtfolge (schwer zu
quantifizieren, oft erst im Laufe der Fruchtfolge sichtbar)
Stofflicher Art
• Wasserentzug (besonders bei Zwischenfrucht)
• Nährstoffentzug
Zeitpunkt/Bedingte Vorfruchtwirkung
• Terminierung von Vorfruchternte und Nachfruchtsaat (Zeitpunkt)
• Zeitpunkt der Grundbodenbearbeitung und Zeitspanne bis Saat
Biotische Vorfruchtwirkungen
• Auf Kulturpflanzen (Bodengebunde Schaderreger)
• Auf Ackerwildpflanzen
• Durchwuchs von Kulturpflanzen
• Allelopathische Effekte z.B. Sonnenblume verhindert Aufkeimen von Unkräutern
Vorfrüchte fixieren über bestimmten Zeitraum N, dieser wird durch Gründüngung der nächsten Kultur
zu Verfügung gestellt. Gründüngung als Beitrag zum Humusaufbau nicht überzubewerten, da leicht
Abbaubare Kohlenstoffe.
Getreide 66%
Gerste, Weizen 50 %
Hafer 25 %
Aber z.B. wenn man Weizen und Gerste anbaut, dürfen Weizen und Gerste zusammen nicht
mehr als 50 % ausmachen
Hackfrüchte 50 %
Mais 50 %
Raps, Kartoffel, Rüben, Soja 25 %
Übung: Fruchtfolge 2, S. 6 u.
Ackerbohnen: Vorfruchtwirkung und Düngerstickstoffäquivalenz (konv., guter Boden)
• Düngerstickstoffäquivalenz: Düngermenge, um gleichen Ertrag WW zu erreichen wie bei
Ackerbohnen ohne Düngung: Hafer 108 kg N, Markstammkohl 84
• Wenn Ackerbohner Vorfrucht, mögliche Ertragssteigerung durch N-Düngung geringer als bei
anderen Vorfrüchten
• Um maximalen Ertrag zu erreichen: bei Ackerbohnen noch 61 kg N nötig, bei
Markstammkohl 108 und bei Hafer 124 kg N
Teil der Vorfruchtwirkung wird in nächstes Jahr verschleppt; wenn Vor-Vorfrucht Ackerbohne war,
sind Erträge höher als wenn Vor-Vorfrucht Hafer oder Markstammkohl war.
Übung: Fruchtfolge 2, S. 9 o
Oats: Precrop effects of strategies to reduce soil-nitrate losses in fababeans
• X-Achse: Farbintensität von Haferblättern, je dunkler, desto besser N-Versorgung
Y-Achse: Ertrag Hafer
• Je besser N Versorgung des Hafers, desto höher Erträge
• Bohnen/Getreide, Bohnen/Weidelgras und nur Getreide ungünstige Vorfruchtwirkung
• Bohnen alleine bessere Vorfruchtwirkung, d.h. höhere Erträge (Getreide und Weidelgras wirkt
sich negativ aus)
• Beste Vorfruchtwirkung Bohnen mit Untersaat Senf/Ölrettich ; wahrscheinlich durch geringe
N-Verluste, gutes N-Aneignungspotential, schnellwüchsig, enges C/N-Verhältnis
• Gräser als Untersaat schwierig, große Wurzeldicht im Oberboden → Gras keine Konkurrenz
zur Ackerbohne (AB Erträge bleiben konstant), aber durch Gras entsteht N Export, dieses N
fehlt dann dem Hafer
• (AB mit Untersaat haben bessere N-Fixierung/Auswaschung-Vorbeugung als nur AB, sie
exportieren jedoch N (wie auch immer???) und deswegen sind Erträge niedriger
Trotz negativem N-Flächenbilanzsaldo (mehr N entnehmen als fixiert/zugeführt) beim Anbau von
Leguminosen im Vergleich zu Nicht-Leguminosen können positive Vorfruchtwirkungen entstehen:
• Geringere Nutzung des Nmin Gehaltes im Boden, N-Sparsamkeit
• Höhere Mineralisation nach Leguminosen
Negatives N-Saldo führt nicht zwangsläufig zu einem negativem N-Vorfruchteffekt
Gesamtstickstoffvorrat im Boden lässt sich bei Abfuhr gesamter Sprossmasse nicht oder nur
geringfügig erhöhen
DB Leguminosen: DB der gesamten FF erhöht sich/kann sich erhöhen, wenn man Verkaufsfrucht
durch Leguminose ersetzt, Erträge anderer Kulturen steigen; DB der Leguminosen vor allem durch
positive Vorfruchtleistung für andere Kulturen
Übung: Fruchtfolge 13 u
Optimizing rotation for controlling soil-nitrate
• Nitratgehalt in verschiedenen Bodenschichten über drei Jahre mit unterschiedlichen FF
• Gepunktet: Graslandumbruch – Nitratgehalt steigt im Bonden, WW geht auf und fungiert als
Senke – Nitratgehalt sinkt, WW wird geerntet und WR gesät – Nitratgehalt steigt nach Ernte
(? Oder schon vorher) an und sinkt wieder mit dem Aufgehen des WR
• Bunte Linie: Graslandumbruch im Frühjahr (Nitratpeak wird in nächstes Jahr verschoben) –
Nitrat steigt an – Kartoffel dienen als Senke, Nitrat sinkt ab, Umbruch auf WW (früh gesät) –
Nitrat steigt und WW dient als Senke, Nitrat sinkt wieder
• Wenn spät gesäter WW und Zwischenfrucht nach Kartoffeln: Nitratgehalt steigt nicht so stark
an, Zwischenfrucht hat Senkeneffekt
Übung: Fruchtfolge 2, S. 18 u
Mittlere TM-Erträge aller vergleichbarer Nachfrüchte von vier Fruchtfolgerotationen, jeweils
ohne und mit Leguminosen
• Diagramm zeigt TM Ertrag in Abhängigkeit von verschieden Düngevarianten und
Einsatz/Nicht-Einsatz von Leguminosen
• Vorfruchteffekt der Leguminose bei Mineralischer N Düngung nicht signifikant
• Ohne Stalldung ist Mehrertrag durch N-Düngung signifikant
• Bei Stallmist-Düngung ist PK-Düngung irrelevant, da schon im Stallmist enthalten, bei
Variante ohne Stalldung leichter Anstieg durch PK Düngung
• 200 dt ohne NPK entsprechen organischem Landbau; Leguminosen bringen da einen
Mehrertrag von ca. 20 dt
Harvestindex – Anteil des Ertrages, der verkaufsfähige Masse ausmacht z.B. 150 dt
Gesamtsprossmasse davon 50 dt Körner HI = 50/150 = 1/3
Blattflächenindex - der Blattflächenindex ist definiert als Blattfläche pro Bodenoberfläche, BFI = A
(Blatt) / A (Boden) (dimensionslos)
Blattflächendauer – Die Größe der assimilierenden Blattfläche und deren Beständigkeit über die Zeit,
die BFD ist das Integral des BFI über die Zeit
• Konv. Züchtung zielt auf Erhöhung des Harvestindex ab (jährlicher Ertragszuwachs 0,5 bis 1
%) → geringe Teilhabe des OL; Zuchtziele, Selektionskriterien und Standorte für die
Anforderungen des OL ungeeignet
• Züchtung: Photosyntheseleistung kann nicht erhöht werden, Züchtung versucht die
Photosynthese auf ertragsrelevante Teile (Korn) zu konzentrieren (z.B. Zwergsformen)
Pflanzenhöhe/Züchtung
• Große Pflanzen realisieren höhere Bodenbedeckung und höhere Konkurrenzkraft gegenüber
Unkräutern
• Konventioneller Trend geht zum Kurzhalm, zielt auf Erhöhung des Harvst-Index ab, aber im
OL
o Stroh zum Einstreu benötigt
o Bei geringerem Kornertragsniveau kein Einfluss der Strohlänge
o Kurzstrohtypen: geringe Konkurrenzkraft
Köpke: „OL braucht eigenes Zuchtprogramm, in konv. LW gibt es gewisse Zuchtziele nicht, weil die
mit ihnen verknüpften Problematiken durch Pestizide unterdrückt werden.“ z.B. Steinbrand
Je höher der BFI desto größer ist die relative Beschattung, erst ab einem BFI von 4 bis 5 ist maximale
Beschattung realisiert.
Planophil – kleiner Winkel, waagerechte Blattstellung, höhere Beschattung
Erectophil – großer Winkel, aufrecht stehendes Blatt, geringere Beschattung
Konkurrenzkraft gegenüber Unkraut beeinflusst von: → alle Faktoren negativ mit Unkrautparametern
korreliert
• Kulturpflanzen-Deckungsgrad
• Sprossmasse
• BFI
• Wuchshöhe (je höher, desto mehr Beschattung)
• Lichtinterzeption (viel Blatt zur Photosynthese genutzt, bleibt weniger Licht für Unkraut
über)
Je erectophiler die Blatthaltung, je geringer ist die auftreffende Lichtmenge auf das erste Blatt aber,
desto höher ist die eindringende Lichtmenge auf die darunter liegenden Blätter.
Das Einzelblatt hat somit weniger Licht, aber der Bestand hat bei einer erectophilen Blattstellung mehr
Licht zur Verfügung Die Photosyntheserate auf der Parzelle steigt somit proportional zum Winkel ggü.
dem Horizont, photosyntheserate des einzelnen Blattes sinkt.
Die Auswirkungen der Morphologie (die Effekte der planophilen Blatthaltung) von unterschiedlichen
Sorten sind bei weitem Reihenabstand wesentlich höher.
Je höher die Absorptionsfähigkeit von Sonneneinstrahlung, desto geringer ist der
Unkrautdeckungsgrad.
Eine höhere Dichte und eine stärkere Bestockung ist nicht auf allen Standorten wichtig aber im OLA
von Vorteil.
Pflanzengesundheit/Resistenz
Je geringer Abstand von Ähre zu Fahnenblatt, desto höher ist Anfälligkeit für Fusarium. Fahnenblatt
ist zum Zeitpunkt der Blüte Sprungbrett für Sporen, durch Einschlag von Regentropfen.
Fusariumbefall und auch DON-Gehalt (Mykotoxinbildung) ist im organischen Landbau nach Aussage
einer Grafik (S.25u) geringer.
Aber Mykotoxingehalt ist primär von Nachernteverhalten abhängig. Fusarium Befall führt nicht
zwangsläufig zu Mykotoxinbildung, Fusariumbefall und Mykotoxinbildung nur schwach korreliert.
Sortenversuch Wiesengut: Ertragsreiche Sorten sind die, die hohe Erträge aufweisen. (Erträge sind
höher, da die Pflanzen resistent sind, S.26 o)
Unkrautregulierung
Verbrauch nicht erneuerbarer Energieressourcen pro Tonne Ertrag bei Treibstoff und Infrastruktur im
organischen Landbau leicht höher, bei Inputmitteln jedoch wesentlich geringer. Insgesamt jedoch
geringer (muss nicht immer so sein).
Bestand Ackerkratzdistel:
• am niedrigsten beim Schälen, dann Grubbern (1-2%)
• ohne Stoppelbearbeitung leicht höher 4 %
• ohne Stoppelbearbeitung ohne N Düngung deutlich höher, da Konkurrenzkraft des Bestandes
verringert
• hoher Getreideanteil – starke Zunahme der Ackerkratzsdisteln
• nur Pflügen fördert höchsten Bestand von Ackerkratzdisteln
Bestand Kriech-Quecke:
• Population höher bei höherem Getreideanteil (somit eigentlich Problem der FF-Gestaltung)
• Schälen verringert den Bestand deutlich
• wer fräst vermehrt zuerst die Quecke; durch wiederholtes Fräsen werden die Assimilate die
der einzelnen Pflanze zu Verfügung stehen verringert – irgendwann sterben Pflanzen ab
Ampfer-Bekämpfung:
• Fräsen funktioniert mit Ampfer nicht, da dieser zu viele Assimilate hat
• durch bestimmte Schafrassen gut unter Kontrolle zu kriegen, sie verbeißen Ampfer sehr tief
• Kleegras drängt durch Konkurrenz Ampfer zurück
• Ampfer muss verbrannt werden, nicht auf Mist oder verfüttert – Hofhygiene, indirekte
Maßnahme
Bedingungen, mit denen auf den Wendepflug verzichtet werde kann oder bei denen günstige
Wirkungen nicht umfassend genutzt werden können:
• gefügestabile, gut durchlüftete Böden mit hoher Nährstoffverfügbarkeit/Nährstofffreisetzung
• geringe Krumenmächtigkeit
• Freiheit von ausdauernden Unkräutern wie Distel, Quecke, Ampfer, Beinwell etc.
• Vorfrüchte, die ein günstiges Bodengefüge hinterlassen, intensive und effiziente
Unkrautkontrolle erlauben z.B. frühräumende Kartoffeln, Winterraps, Sonnenblumen etc.
Der Wirkungsgrad direkter Maßnahmen der Beikrautregulierung (Striegel, Hacken etc.) ist im
Vergleich zu Herbiziden zwar gering und zudem arbeits- und energieaufwendig, doch lassen sich
durch die Kombination mit indirekten Maßnahmen Kontrollstrategien potentiell hoher Effizienz
erreichen.
Walzen:
• Walzen im auflaufenden Bestand um große Kluten zu zerdrücken und so den für Striegel bzw.
das Zuschütten der Unkräuter günstigen Feinboden zu erzeugen.
Unkrautregulierung in Sommer/Wintergetreide
• Mechanische Unkrautregulierung hat höhere Wirksamkeit in Sommergetreide, da
Bodenfeuchte gering ist, Unkräuter besser herausgerissen werden, Boden besser zum
Zuschütten geeignet ist. Im Winter gibt es lange Periode, wo Unkräuter keimen können.
Wirkung der mechanischen Unkrautkontrolle weißt – im Gegensatz zu Herbiziden – eine sehr
hohe Varianz auf. Bekämpfungserfolg variiert zwischen z.T. 0 und 100 %.
Daraus leitet sich ein Zwang zu indirekten Maßnahmen ab, Zwang zur Kombination von
mechanischen und indirekten Maßnahmen.
Unkrautregulierung in Ackerbohnen:
• alle mechanischen Maßnahmen entwickeln Wirkungsgrad entfalten Wirkungsgrad, höchste
Unkrautbekämpfung bei Striegel + Hacke
• aber relativ geringer Einfluss der Maßnahmen auf Ertrag
Jauche-Drillverfahren:
• Jauche beim Drillen unter Erdoberfläche appliziert
• Dünger an Oberfläche fördert Unkräuter (Entwicklung im konv. Landbau, durch
Herbizideinsatz geregelt)
• Problem wie man Jauche auf Acker bekommt
Nachtbodenbearbeitung:
• These: Bodenbearbeitung bei Nacht führt zu geringerem Auflaufen von Unkräutern, da in der
Dunkelheit der Keimreiz fehlt
• Wirkt vor allem bei kleinen Samen, da diese lichtempfindlicher sind
• Fazit: ist was dran, aber Ergebnis wird von vielen Faktoren beeinflusst, Treffgenauigkeit
gering (z.B. müssen Samen im richtigen Zustand (gequollen) sein um Reiz aufzunehmen)
Allgemein Unkraut
OL: Unkrautregulation, Unkraut wird als natürlicher Bestandteil des Ackers angesehen
Unkrautpopulation hängt auch von Faktoren wie Witterung ab, starke Schwankungen auch bei
gleichen Maßnahmen (z.B. Ackerwindhalm in Getreideselbstfolge)
Hackfrüchte – viel Bodenbearbeitung, viele Unkräuter werden eliminiert; nach Hackfrüchten sollte
man aus unkrauttechnischer Sicht nicht Pflügen, da sonst neue Unkrautsamen „nach oben geholt“,
zum Keimen gebracht werden
Indirekte Maßnahme:
Auswahl von großem Saatgut einer Art, weil dieses eine größere Triebkraft besitzt, gesünder ist und
daher eine größere Konkurrenkraft besitzt.
Im OL: kein Unkrautdruck durch sehr dichte Bestände möglich, da diese hohe N-Gaben verlangen
Deswegen Versuch hohe Beschattung zu erreichen, über Blattstellung der verschiedenen Sorten. Z.B.
negative Korrelation zwischen Unkraut- und Weizendeckungsgrad, da Weizen Unkraut beschatten
bzw. ihm Nährstoffe entzieht
Als Dormanz wird in der Botanik die Samenruhe bezeichnet, die bei Samen das vorzeitige Keimen
unter ungünstigen Bedingungen oder schon an der Mutterpflanze verhindert.
Wendepflug im OL meist genutztes Gerät zur Grundbodenbearbeitung (90%), 95% der Betriebe sind
Pflugeigner. Reduzierte Grundbodenbearbeitung nicht weit verbreitet.
Fauna: Mit abnehmender Intensität der Bodenbearbeitung nehmen die mikrobiellen Aktivitäten, der
Regenwurmbesatz und Pilze zu.
Effekt von Bodenbearbeitung auf Regenwürmer ist größer als der Effekt zusätzlicher organ. Düngung.
Regenwürmen fördern Bioporen, aber auch tiefwurzelnde Pflanzen wie Luzerne oder Kleegras erhören
Bioporendichte.
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Spezifika der Bodenbearbeitung s.14 o
Nettoassimilationsrate und Trockenmasse Zuwachs von Mais in Abhängigkeit vom
Blatflächenindex.
• Die TM – Zuwachsrate steigt bis BFI von ca. 5 an und bleibt dann konstant.
• Netto- Assimilationsrate nimmt bei steigendem BFI ab weil sich die Blätter dann gegenseitig
beschatten.
• Trotz einer sinkenden Assimilationsrate pro Blatt nimmt die TM weiter zu was auf die
größere Blattfläch zurück zuführen ist.
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Wurzeln:
Je feiner die Wurzel, desto größer ist die relative Wurzeloberfläche und das relative Bodenvolumen
ausgenutzt werden kann.
Nährstoffversorgung
Niedrigere Nährstoffverfügbarkeit im OL ist wichtigstes Argument gegen reduzierte
Bodenbearbeitung.
Durch Einsatz von Pflug ist der Nitratgehalt und damit die N- Verfügbarkeit höher da durch
Bodenlockerung die Vorrausetzung für N- Mineralisation günstiger ist.
• Auf der X-Achse ist die N-Gabe abgetragen, auf der Y-Achse der Kornertrag. Die Kurven
stellen verschiedene Bodenbearbeitungssysteme dar.
• Zu Beginn ist ohne N-Düngung der Ertrag bei reduzierter Bodenbearbeitung signifikant
geringer. Der Unterschied gleich sich bei zunehmender N-Gabe aus. Daraus lässt sich
schließen, dass N-Mangel (Nitrat) der Grund für niedrigere Erträge war.
Durch intensive Bodenbearbeitung > mehr Mineralisation > mehr N vorhanden > N Düngung
hat keinen großen Effekt mehr
• Auf Dauer (bei länger gleich bleibender Bodenbearbeitung) heben sich Ertragsunterschiede
auf, ???warum
Resümee – intensive Grundbodenbearbeitung erhöht…
• Porenvolumen
• Anteil luftführender Poren
• Bodentemperatur im Boden
• Bodenbiologische Aktivität – Mineralisierungsschub durch Durchlüftung und Erwärmung,
sonst negativ auf Bodenleben
• Stickstoffmineralisaton, Nitrifikation
Anteil der LW am Artenrückgang sehr groß ABER ökomische Zwänge etc., die LW bestimmen,
müssen beachtet werden.
Naturschutz im Prinzip primärziel des OL, aber der Erfüllungsgrad ist Systemgebunden und damit
eine Folge geringerer Produktivität (System OL beinhaltet automatisch mehr Naturschutz /Arten-
vielfalt.)
Hohe Treffgenauigkeit (OL=mehr Vielfalt); extra Förderung von Naturschutzleistungen nicht nötig.
Wenn man OL allgemein fördert, impliziert dies Naturschutzleistungen.
Im OL mehr Nischen, wo Flora und Fauna vorhanden sein können. Viele Lebewesen an Lebensraum
Kulturlandschaft gebunden, können nur dort erhalten werden.
Biodiversität ist auch Aspekt der Qualität, sowohl Prozess- als auch Produktqualität
Im Vergleich zur konv. LW, in der im Zuge zunehmender Intensivierung die Artenvielfalt
abgenommen hat, erhält der OL die Artenvielfalt. Bei Umstellung von konv. LW auf OL ist
Regeneration der Vielfalt und von Rote Listen Arten möglich.
Einsatz von Pestizide/Düngung hat sowohl direkte (z.B. vergiftet Käfer) als auch indirekte Wirkung
(z.B. fehlen oder vergiften Nahrungsquelle für Laufkäfer) auf Begleitflora und –fauna.