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Bildung: Fundament der Gesellschaft

Ein Standpunkt der PIRATEN NRW zur Bildungspolitik

B ildung ist das Fundament jeder Gesellschaft. Nie wieder ist ein Mensch so prägbar wie in
seiner Schulzeit, nie wieder wird er soviel fachlich wie sozial lernen wie im Studium oder
der Ausbildung. Lebensläufe nehmen hier ihren Ursprung, nicht nur die einzelner Bürger, sondern
durch die Chancen und Hindernisse des Bildungssystem auch der ganzer Gesellschaften. Bildung
schafft nicht nur Fachleute und Spezialisten von morgen, sie prägt auch, wie wir uns untereinander
verstehen. Darum ist es so wichtig, dass die zentralen Werte der Piratenpartei – Offenheit und Zu-
gänglichkeit – auch hier Geltung finden.

F ür die Piraten ist es selbstverständlich, dass Bildung allen offen stehen sollte, ungeachtet des
Einkommens der Eltern. Die Lehrmittelfreiheit ist daher in Nordrhein-Westfalen (wieder)
einzuführen. Schulbücher sind elementares Kulturgut und der Zugang zu ihnen hat frei zu sein. Dar-
über hinaus bietet die moderne Informationstechnologie zahlreiche Möglichkeiten, die Schüler und
Lehrer hier auf ganz neue Art teilhaben zu lassen, etwa mit Wiki-Schulbüchern. Diese könnten dann
im Unterricht der Situation entsprechend angepasst und weiterentwickelt werden und somit nicht
nur die Qualität des Materials verbessern, sondern auch den Schülern gleich eine Möglichkeit ge-
ben, ihr neues Wissen anzuwenden und zu vermitteln.

D och der freie Zugang zu Bildung beschränkt sich für die Piraten nicht auf die Schulzeit –
auch ein Studium muss kostenlos möglich sein. Mit dem Hochschulfreiheitsgesetz hat die
Regierung Rüttgers den Universitäten im Lande in Wahrheit Ketten angelegt. Die Hochschulen ver-
fügen nun einerseits über Mittel, die zu verwenden sie nicht in der Lage sind, auf der anderen Seite
aber fehlt es an Mitteln, um auf die gewandelten Bildungsbedürfnisse der Informationsgesellschaft
angemessen reagieren zu können. Studiengebühren sind hierbei das Placebo, das zwar nach viel
Geld aussieht, aber letztlich kaum Verbesserungen bewirkt. Stattdessen beruhigen sie das Gewissen
der Landesregierung: Die Universitäten versorgen sich jetzt ja selbst, Investitionen scheinen dort
nicht mehr nötig. Zudem fehlt es in Nordrhein-Westfalen an angemessenen Strukturen, etwa Stipen-
dien, um ein Studium ungeachtet der elterlichen Einkommenssituation zu ermöglichen. Studierende
geraten in einen Konflikt aus drohender Verschuldung, Nebenjobs zur Studienfinanzierung und
durch den Bologna-Prozess immer straffer organisierten Studiengängen, der bereits jetzt zu einem
Rückgang an Studienanfängern geführt hat. Die Piraten fordern daher die Abschaffung von Studien-
gebühren, da sie inhärent sozial ungerecht sind und eine akute Gefahr für die Zukunft unseres Lan-
des darstellen.

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