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Bozen
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
Diskussion kann auch nicht losgelöst von vergangenen Ereignissen muss sich dann aber auch im Klaren sein, dass die Wehrbereitschaft im
geführt werden. Es ist nun mal Tatsache, dass die Befreiung Wiens im Volk geringer werden wird, und dass es damit schwieriger wird, Wer-
Jahre 1683 und das Zurückdrängen der osmanischen Truppen die te zu erhalten.
Geburtsstunde des modernen Europas war und als Rettung der abend- Wie können die Schützen die Botschaft von 1705 umsetzen? Erzbi-
ländisch-christlichen Kultur gilt. Die Europäer ahnen derzeit, dass mit schof Dr. Alois Kothgasser hat dies bei der Schützenwallfahrt in
der äußeren Grenze auch die Gestaltung des Innenbereichs eng ver- Absam so zum Ausdruck gebracht: Dass alle Mitverantwortung dafür
bunden ist. Nur, wem Europa ganz egal ist, der übersieht die Kraft die- tragen, dass der Gedanke an Gott in unseren Ländern lebendig bleibt.
ser politisch-historischen Kultur. Uns aber darf Europa nicht egal sein. Wenn man sich treu zu Gott bekennt, dann wirkt das weiter, dann
Bei der Diskussion um eine EU-Mitgliedschaft der Türkei müssen wirkt das wie ein Beispiel für andere Menschen. Und er erinnerte dar-
die Verantwortlichen berücksichtigen, dass die Europäische Union an, dass die Liebe zur Heimat einen Menschen auszeichnet. Wer seine
nicht dazu da ist, die innenpolitischen Probleme eines Landes zu lösen. Heimat liebt, weiß auch, dass es wichtig ist, diese Heimat zu schützen,
Es ist richtig, dass viele Türken die europäischen Werte schätzen und zu erhalten und zu gestalten.
sich von einem Beitritt zu Europa mehr Freiheit und Gerechtigkeit Die Botschaft richtet sich an alle, in diesem Jahr besonders an die
erhoffen. Diese Menschen stellen allerdings eine Minderheit der 70 Bayerischen Gebirgsschützen. Gedenken wir in würdiger Form der
Millionen Türken dar. Es ist also offenkundig, dass es künftig sehr Ereignisse von 1705 und unterstreichen wir damit, wie wichtig es ist,
stark darauf ankommt, mit welchem Islam wir es zu tun haben. sich der christlich abendländischen Werte bewusst zu sein und sich zu
Kardinal Karl Lehmann hat grundsätzlich Recht, wenn er zum Aus- ihnen zu bekennen.
druck bringt, dass Religion auf keinen Fall zum politischen Kampf-
mittel werden darf. Man darf Gott nicht instrumentalisieren; weder das Hptm. Hans Baur, Schriftleiter der Bayerischen Gebirgsschützen
Kreuz und schon gar nicht das Gebet eignen sich dafür. Was ist aber,
wenn künftig die islamischen Strömungen dominieren, die die bürger-
liche Gesellschaft und die Religionsgemeinschaft in Eins setzen wol-
Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier
len? ST. PAULS - An die 1.000 Schützen, vorwiegend aus Südtirol,
Bei dieser Diskussion muss man genau zwischen den Begriffen haben zusammen mit Kameraden aus den restlichen Landesteilen
„Glaubensfreiheit“ und „Freiheit der Ausübung der Religion“ unter- sowie einer großen Zahl an „zivilen“ Landsleuten und den Vertretern
scheiden. Es ist leicht, jemandem zu gestatten, zu glauben, was immer des Südtiroler Heimatbundes an der diesjährigen Sepp-Kerschbaumer-
er mag: Die Gedanken sind frei! Wenn man sich aber zu einer Glau- Gedenkfeier in St. Pauls teilgenommen.
bensgemeinschaft zusammenschließen möchte, so ist das z.B. in der Begonnen hatte die diesjährige Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier,
Türkei nicht oder nur unter großen Problemen möglich. Gerhard Dun- welche vom Südtiroler Heimatbund und vom Südtiroler Schützenbund
ker, der neun Jahre Pfarrer der Evangelischen Gemeinde deutscher alljährlich gemeinsam organisiert wird, mit der Meldung der angetre-
Sprache in der Türkei war, berichtet, dass es keinen Nachwuchs für tenen Formationen durch den Bozner Bez.-Mjr. Karl Marmsoler an den
christliche oder orthodoxe Kirchen gibt, denn seit Anfang der 70er LKdt. Mjr. Paul Bacher und den Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Jahre sind alle geistlichen Seminare und kirchlichen Hochschulen Sepp Mitterhofer. Zusammen mit den beiden LKdt. Dr. Otto Sarnthein
geschlossen. Wenn Geistliche aus dem Ausland kommen, wie die Pfar- (BTSK) und Carlo Cadrobbi (WTSB) wurde die Front abgeschritten.
rer der katholischen oder evangelischen Gemeinden, so dürfen diese Unter dem Spiel der Musikkapelle Girlan zogen anschließend die
lediglich als Angehörige der Botschaften ihrer Länder einreisen. Die Schützen durch die Gassen von St. Pauls zum Kirchgang.
einheimischen Kirchen aber können aus dem Ausland keine Geistli- Pater Reinald Romaner OFM hob in seiner Predigt Sepp Kerschbau-
chen rekrutieren. Das wird dazu führen, dass es irgendwann überhaupt mers Gläubigkeit hervor. „Kerschbaumer war kein kalter Patron, kein
keine Pfarrer mehr in der Türkei gibt. Kriegshetzer und kein Menschenverachter. Er war einer, der mit dem
Ein neues Gesetz besagt, dass künftig Kirchen und kirchliche Ein- System nicht zurechtkam und auf seine Weise eine Veränderung woll-
richtungen gebaut werden dürfen. Die Anträge zum Bau einer Kirche te“, so Pater Romaner. Sein Andenken verschwinde nur dann, wenn
müssen beim Außenministerium gestellt werden. Dahinter steht die sein Gedächtnis nichts mehr zu sagen hat oder sich die Menschen
Einstellung, dass Christen eigentlich Ausländer sind. Das Bewusstsein, nichts mehr sagen lassen.
dass es auch türkische Staatsbürger gibt, die keine Muslime sind, ist
extrem unterentwickelt. Die Kirchen in der Türkei vertreten nationale
Minderheiten. Das sind auch Sprachminderheiten. Eines der neuen
Gesetze erlaubt muttersprachlichen Unterricht, wenn die Lehrer staat-
lich anerkannt sind. Es gibt aber keine staatlich anerkannten christli-
chen Lehrer. Diese müssen erst ausgebildet werden, aber die Ausbil-
dungsstellen sind geschlossen.
Die multikulturelle Gesellschaft, die sich bei uns entwickelt, braucht
unbeschadet vieler zueinander in Spannung stehender Überzeugungen
und Lebensgewohnheiten gemeinsame Maßstäbe. Erzbischof Luigi
Bressan hat in Trient die dort versammelten Schützen der Alpenregi-
on aufgerufen, die großen Werte – Familie, das Erbe Gottes und die
Menschlichkeit, die Freiheit, die Gerechtigkeit und die wirkliche Liebe
zum eigenen Volk – zu verteidigen und er tat dies wissend um die Ver-
gangenheit der Schützen, welche immer Verteidiger und nie Angreifer
waren. Aber sie zeigten sich immer wehrhaft, immer bereit, diese Wer-
te zu verteidigen. Auch daran sollten die politisch Verantwortlichen
denken, wenn sie an die Reform des Militärs denken. Allgemeine
Wehrpflicht ist nur vorstellbar, wenn es um die Verteidigung der Hei-
mat geht. Davon ist derzeit, wenn überhaupt, nur noch sehr selten die
Rede. Man spricht von übergeordneten globalen Aufgaben, von einer Schritten gemeinsam die Front ab: Der Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Weltpolizei. Für diese Aufgabe benötigt man Berufssoldaten. Man Sepp Mitterhofer und die drei Landeskommandanten Tirols
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Der Dom auf dem Lande konnte die Gläubigen bei der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier auch heuer nicht alle fassen.
„Kerschbaumer hat versucht, täglich sein Christsein zu leben und Viel Prominenz aus Schützenkreisen und dem volkstumspolitischen
das auch durchzuhalten. Heute sind viele Christen schwach, wenn es Lager war auch heuer wieder in St. Pauls anwesend. Aus der Politik
darum geht, den Glauben zu bekennen. Wir trauen uns nicht mehr, das war die Vizepräsidentin der Regionalregierung Martha Stocker gekom-
Kreuz zu machen“ mahnte Romaner die Teilnehmer. Auch kritisierte men. Ebenfalls anwesend waren der Kammerabgeordnete DDr. Karl
er, dass kürzlich das Wort „Jesus“ aus den Weihnachtsliedern gestri- Zeller, die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag, Herbert Denicolò,
chen und durch andere Begriffe ersetzt wurde, aus Rücksicht auf mos- Eva Klotz, Pius Leitner, Ulli Mair, Andreas Pöder und Rosa Thaler
lemische Kinder. „Die Abschaffung von christlichen Symbolen führt sowie der stellvertretende SVP-Obmann Raimund Fill und SVP-Par-
zu Atheismus“, meinte Romaner. teisekretär Alexander Mittermair.
Nach dem Segen begann der zweite Teil der Sepp-Kerschbaumer-
Gedenkfeier mit dem Einzug zum Friedhof in St. Pauls.
Der Obmann des Heimatbundes, Sepp Mitterhofer, betonte in seiner
Begrüßungsansprache, dass sich 40 Jahre nach dem Tode Sepp
Kerschbaumers vieles zum Besseren gewendet habe, aber manches
auch zum Schlechteren. Die „politische Verfettung“ werde immer mehr
spürbar. Gespür und Wille zur Volkstumspolitik gehen zusehends ver-
loren. Den meisten Politikern gehe es hauptsächlich um Macht und
Geld, das hat der abscheuliche Postenschacher nach den Landtags-
wahlen bewiesen.
Altlandesrat Dr. Bruno Hosp erinnerte in seiner Gedenkrede an die
Folterungen, welche die Freiheitskämpfer um Sepp Kerschbaumer
ertragen mussten. Noch nie habe sich das offizielle Italien dafür ent-
schuldigt. Auch für das Leid nicht, das Südtirol durch die Option zuge-
fügt wurde. Stattdessen wird das faschistische Siegesdenkmal saniert
und die Anbringung der erklärenden Texttafeln vor dem Siegesdenk-
mal abgelehnt. So etwas sei wohl einzigartig im vereinten Europa.
Hosp forderte Gerechtigkeit für die Südtirol-Aktivisten bzw. dass für
jene endlich ein Schlussstrich gezogen werde, die aus der Heimat ver-
bannt wurden und nicht mehr einreisen dürfen. Schließlich sind in Ita- Pater Reinald Romaner sprach die falsch verstandene Toleranz gegenüber
lien sogar Terroristen, die für Entführungen und Mordanschläge ver- Andersgläubigen an: „Wir trauen uns ja schon nicht mehr, das Kreuzzeichen
urteilt worden sind, begnadigt worden. zu machen“.
4 Nr. 1/2005
EHptm. Josef Trostberger – Viele Mitglieder der Kompanie, aber auch Männer, die den Schüt-
eine Schützenpersönlichkeit zen nahe stehen, stellten sich in Zivil in Spalierform vor den Eingang
des Telfer Rathauses, um die zur Sitzung eilenden Gemeinderäte still-
Peppi Trostberger ist und war für viele, die das Vereinsleben dieser schweigend zu empfangen. Das wirkte neben den Debatten und Dis-
Marktgemeinde im Oberinntal interessiert, der Ansprechpartner. Vor kussionen im Ort über dieses Ansinnen so auf die Räte, dass die Ver-
allem über das Schützenwesen in diesem Ort weiß er bestens Bescheid. legung des Sebastianitages auf einen Sonntag kein Thema mehr war.
Auf Grund seiner Erscheinung - groß, breite Schultern, mit über 70 Das Gespräch mit EHptm. Josef Trostberger führte BBO Karl Pertl
Jahren noch kein graues Haar -, aber auch wegen seines immer
freundlichen Umganges mit seinen Mitmenschen ist Pepi weit über die
Grenzen seines Heimatortes bekannt.
Heimat ist für ihn kein leeres Wort, es wird nicht erst gebraucht
Pläne für das Gefallenendenkmal
wenn er die Schützentracht anzieht. Nein, der Wert der Heimat ist für BOZEN - Mitte November 2004 hat der Südtiroler Schützenbund
ihn etwas Selbstverständliches. auf einer Pressekonferenz erstmals seine Pläne zur Umgestaltung des
Seit dem Jahre 1949, also über 55 Jahre, sorgt und kümmert sich Siegesdenkmals in Bozen der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Pläne
Pepi Trostberger um die sakralen Bauten in St. Moritzen mit Kalvari- wurden in der Zwischenzeit intern noch konkretisiert und ausgearbei-
enberg, Ematkapelle, Wiesenkapelle und den Kreuzwegstationen auf tet - die Tiroler Schützenzeitung veröffentlicht nun exklusiv die ersten
dem Weg dorthin. Bei gröberen Arbeiten sind die Schützenkameraden Ergebnisse dieses Projekts.
zur Stelle. Von seinem Vater Franz ging diese ehrenamtliche Tätigkeit Für den Vorstoß, mit dem der Südtiroler Schützenbund sich
ebenso wie die Führung der Telfer Schützenkompanie nahtlos auf ihn gemeinsam mit allen in der Alpenregion zusammengefassten Schüt-
über. zenbünden nun erneut in die öffentliche Diskussion einbringt, war
wohl vor allem die Tatsache ausschlaggebend, dass die vielgepriesene
Entschärfung des „Siegesdenkmals“ bis auf weiteres ausfallen wird -
das zuständige Amt für kulturelle Güter und kulturelle Tätigkeiten in
Venedig hatte in einer jüngst abgegebenen Stellungnahme klar ausge-
drückt, dass die Anbringung der in harten Verhandlungen ausgehan-
delten erklärenden Tafeln im Nahbereich des Denkmals nicht in Frage
kommt.
Aber auch die Aussage des italienischen Armeekorpsgenerals Bru-
no Job, der unlängst bemängelte, in Bozen fehle weiterhin ein ent-
sprechendes Denkmal zur Ehrung der Gefallenen, war mit ein Grund
für den Südtiroler Schützenbund, sich ernsthafte Gedanken für eine
konstruktive Lösung zu machen. General Bruno Job vom italienischen
Heer traf den Nagel mit seiner Aussage eigentlich auf den Kopf. Das
heutige Siegesdenkmal war zwar bis vor wenigen Jahren Schauplatz
unzähliger Kranzniederlegungen und Heldengedenkfeiern höchster
Vertreter des italienischen Heeres, obwohl besagter Marmorklotz an
symbolischer Sinnlosigkeit in dieser Hinsicht eigentlich nur schwer zu
überbieten ist. Schon der Name „Siegesdenkmal“ machte es dem Nach-
Bei der Bundesversammlung 2001 wurde EHptm. Josef Trostberger mit der kriegsitalien stets schwer, glaubhaft Gedenkfeiern an die Gefallenen
Goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet. LHptm. Wendelin Weingartner anstatt der offensichtlichen Siegesfeiern zuwege zu bringen.
gratuliert dazu. (Fotos: Sepp Fleischer)
Grundsätzlich ist man mit der Erstellung des Vorschlages im Südti-
roler Schützenbund davon überzeugt, dass ein geeigneter Platz und
Seit Franz Trostberger, Hptm. von 1952–1980, gibt es in Telfs Jung- die geeignete Form für ein aufrechtes Gefallenengedenken im europäi-
schützen und auch die Schützentracht gibt es seit dieser Zeit. schen Geiste auch weiterhin fehlen werden, solange sich Kräfte dage-
Bezeichnend für seine Einstellung ist eine Fotografie im Flur des gen sträuben, den „Besiegten“ ihr Anrecht auf ein zentrales Gefallen-
Hauses, die Pepi Trostberger mit Papst Johannes Paul II. bei einer per- endenkmal zu gewähren. Dass an einem neuen Denkmal die Feinde
sönlichen Audienz zeigt. Wie tief das Schützenwesen in ihm verwur- von einst gemeinsam ihrer Vorfahren gedenken, ist nun der erste und
zelt ist zeigte folgendes: Als er in einem alten Buch nachschlug, zentrale Gedanken des Schützenvorschlags.
rutschte eine Schießscheibe als Lesezeichen aus den Seiten. Es sollte dabei just an dem Platz, der seit seinem Bestehen als sol-
Der Grund des Besuches bei Peppi war nicht nur seine schöne cher immer wieder Anlass für Streit und Zwistigkeiten war, ein Denk-
Weihnachtskrippe, auch ein Gespräch über den Sebastianitag war das mal für alle Gefallenen des I. Weltkrieges entstehen. Von diesem muss
Zentrale dieses Nachmittags. – in entsprechender Aufmachung – folglich derselbe christliche und
Auf die Frage, wie lange schon die Schützenkompanie ihre Jahres- europäische Geist wie vom Denkmal in Grasstein in der Sachsenklem-
hauptversammlung am Sebastianitag nach der Prozession am Nach- me oder vom Fort Doumont bei Verdun ausgehen, wo ebenfalls die
mittag abhält, lautete die Antwort: Seit den Aufzeichnungen der Kom- Feinde von einst – jeder in gegenseitigem Respekt – der eigenen Krie-
panie im Jahre 1892 findet sie immer zu diesem Zeitpunkt statt. ger gedenkt.
Seit wann die Schützen anstatt der Sebastianibruderschaft das Bekanntlich findet sich unter dem Vorgelände des heutigen Sieges-
Sebastianiferggele tragen, meint Pepi, seit nach dem II. Weltkrieg. Bei denkmals das halbfertige Denkmal an das 2. Regiment der Tiroler Kai-
der Herz-Jesu-Prozession wird auch das Herz-Jesu von den Schützen serjäger, welches von den neuen Machthabern in den 20er Jahren des
mitgetragen. vorigen Jahrhunderts gesprengt worden war. In einem ersten Schritt
Der Gemeinderat von Telfs wollte vor längerer Zeit auf Drängen der sollten die Reste dieses 1917 begonnenen Bauwerks freigelegt, mit ent-
Wirtschaft den seit Jahrhunderten auf den 20. Jänner gefeierten Se- sprechenden Schutzmaßnahmen versehen und für alle sichtbar und
bastianitag auf einen Sonntag verlegen. Die Schützen erfuhren von eventuell zugänglich gemacht werden, ähnlich dem römischen Stadt-
dieser Sache und machten an dem Abend, da dieser Punkt in einer tor am Michaelerplatz in Wien. Damit wäre ein Stück Geschichte wie-
Gemeinderatssitzung beschlossen werden sollte, mobil. der aus der Verschleierung der Vergangenheit geholt.
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Oben links: Ansicht des neuen Denkmals für alle Gefallenen. Es würde auf der Stelle des heutigen Siegesdenkmals
in Bozen stehen. Für alle Kämpfer des Ersten Weltkriegs, welche an der Südfront gekämpft haben, sollte dort laut
Vorstellung des Südtiroler Schützenbundes eine gemeinsame und vor allem würdige Gedenkstätte geschaffen wer-
den. Links: Grundriss des Projekts des Südtiroler Schützenbundes: Der Unterbau des alten „Denkmals“ bleibt
erhalten, darauf neu angebracht werden drei Pylone von 30 Meter Höhe. Freigelegt wird auch das unvollendete
Kaiserjägerdenkmal oder besser gesagt, das was noch davon übrig geblieben ist. Oben rechts: Exemplarischer Vor-
schlag für den Fries des Österreichisch-Ungarischen Heeres. Von oben nach unten sind in Abfolge Szenen aus der
Arbeit auf dem Feld, dem Auszug in den Krieg, dem Abmarsch an die Front, den Strapazen im Felde und schließ-
lich der Heldentod dargestellt.
Der Aufbau des eigentlichen Siegsdenkmals mit seiner faschisti- satz standen, angeführt. Diese Schriften werden in den Edelstahl
schen Symbolik in weißem Marmor sollte nach den Vorschlägen des geätzt und mit Blattgold ausgelegt.
Schützenbundes vollkommen abgebrochen werden. Dass dies durch- Am Boden - in der Mitte der drei Pylonteile - wird ein Scheinwer-
wegs auch einem Staat zumutbar ist, der seinerzeit zu den Sieger- fer eingelassen, welcher das Denkmal von innen her strahlen lässt und
mächten gehört hatte, hatten die Briten bereits in den späten 60er Jah- dessen Lichtsäule sich in die Unendlichkeit verliert. Durch die Entfer-
ren selbst vorgemacht. Sie hatten ihr Siegesdenkmal in der Lünebur- nung des massigen Bauwerks und die Errichtung eines fast eindimen-
ger Heide damals selbst abgetragen und nach England verfrachtet. sional wirkenden Denkmals wird nicht nur der Blick der Anwohner
Sollten sich nun nach einem Abbruch des faschistischen Tempels in freier, sondern auch der dahinterliegende Park aufgewertet. Dieser
Bozen Museen oder Architekturparks für einzelne Bauteile interessie- könnte zudem auch weiter Richtung Talferbrücke gezogen werden,
ren, so könnten diese ebenfalls entsprechend abgegeben werden, der woraufhin das gesamte Denkmal, eingebettet im Grün, endlich seine
Rest sollte aber entsorgt werden. Die Büste Cesare Battistis, die gegen martialische Ausstrahlung verlieren könnte. Im Zuge dieser Arbeiten
den Willen seiner Familie im Siegesdenkmal aufgestellt und dort ver- sollte der gesamte Park zudem von den restlichen faschistischen Relik-
ehrt worden war, könnte nach Rovereto verfrachtet werden und dort ten gesäubert werden, unter anderem auch vom immer noch beste-
im Einverständnis mit seinen Nachkommen entsprechende Verwen- henden Gedenkstein an den völkerrechtswidrigen Abessinienkrieg.
dung finden. Die Stufenanlage und die darunterliegende Krypta bleibt bestehen
Das neue Denkmal der Gefallenen besteht nun aus einem dreiteili- - die Krypta könnte dabei zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine
gen Pylon von 30 Metern Höhe aus Edelstahl, von denen je ein Teil Funktion bekommen, und zwar mit der Errichtung eines Dokumenta-
einer der Armeen zugeordnet ist, welche im Ersten Weltkrieg an der tionszentrums zur Geschichte Bozens und Südtirols im 20. Jh. unter
Südfront gegeneinander kämpften. In zirka 3 Metern Höhe trägt jeder Einbeziehung der Ereignisse um die Schreckensherrschaft von
Teil einen Fries aus Aluminiumguss, dessen Gestaltung den jeweiligen Faschismus und Nationalsozialismus.
Angehörigen der Armeen überlassen wird. Unterhalb dieses Frieses Den geistigen Grundstein zu einer aufrechten und ausgewogenen
sind sämtliche Truppenteile, welche damals an besagter Front im Ein- Überwindung ethnischer Konflikte in puncto Siegesdenkmal glaubt
der Südtiroler Schützenbund nun gelegt zu haben, wollen wir hoffen,
dass die politischen Einscheidungsträger entscheidende Schritte folgen
lassen.
Ein Schütze
Verkehrte Welt: Während sein Amtskollege Dr. Herwig van Staa in Innsbruck
sich für die Schutzbestimmungen gegen eine Verschandelung der Landeshym- muss ein anständiger Kerl sein!
ne schlägt, kann sich Dr. Luis Durnwalder nicht einmal damit anfreunden „Zu
Manuta in Banden“ offiziell zur Landeshymne zu erheben. Diese könne, sei- WEER - Als Herbert Schöffauer als junger Mann im Jahr 1960 nach
ner Meinung nach, den Italienern im Lande nicht zugemutet werden. Weer kam und mit seiner Frau Midi, geb. Unterlechner, Tochter der
Anerkennung als Landeshymne. Daher wurde in den vergangenen Bauersleute beim „Riedler“, eine Familie gründete, stand er auch in der
Jahren immer wieder, zuletzt am 2. Mai 2004 einstimmig von der Dorfgemeinschaft keinen Augenblick abseits. Er engagierte sich von
Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes, angeregt, auch Anfang an mit großem Eifer in zahlreichen örtlichen Vereinen.
in Südtirol das Andreas-Hofer-Lied ,Zu Mantua in Banden’ als offizi- Aus ganzem Herzen und mit Leib und Seele war und ist Herbert
elle Landeshymne einzuführen (. . .). Dies vorausgesetzt und festge- Schöffauer ein vorbildlicher Tiroler Schütze. Seine aufrechte, toleran-
stellt, dass in einem neuen europäischen Geist alte Trennungen über- te und menschenfreundliche Gesinnung wurde von seinen Kameraden
wunden und gemeinsame Identitäten gefestigt werden können, ver- in der Schützenkompanie Weer immer ganz besonders geschätzt.
pflichtet man die Landesregierung, die dafür notwendigen Schritte in So war es nicht verwunderlich, dass sie ihn bereits 1970 zum Olt.
die Wege zu leiten.“ erkoren. Wegen der Erkrankung des damaligen Hptm. Michael Huber
Es kam zur Abstimmung über den von den Freiheitlichen einge- führte er die Kompanie von 1974 bis 1976 als Olt. vertretungsweise.
brachten Beschlussantrag und wahrscheinlich zum traurigsten Ergeb- Nach Hubers Tod wurde Herbert Schöffauer im Jahr 1976 zum Hptm.
nis der letzten Jahrzehnte: Lediglich vier Abgeordnete im Südtiroler gewählt und führte seine Weerer Schützen von 1976 bis zum Novem-
Landtag stimmten dem Antrag zu (Eva Klotz, Pius Leitner, Ulli Mair, ber 2004 in mustergültiger Weise. 28 Jahre lang hatte er also das Kom-
Andreas Pöder), während sich die Landtagspräsidentin Veronika Stir- mando inne und zählt damit zu den längstdienenden Schützenhaupt-
ner-Brantsch der Stimme enthielt und alle übrigen Abgeordneten, also männern Tirols. Neun Jahre gehörte er zudem noch dem Ausschuss
sämtliche anwesende Vertreter der Südtiroler Volkspartei, sich dage- des Schützenbataillons Schwaz an.
gen aussprachen. Es stellt sich nun die Frage, ob hier nicht ein par-
teiübergreifendes Zusammenhalten angebracht gewesen wäre. Unver-
ständlich ist auch die Zurückhaltung des Landeshauptmannes, dessen
Ausführungen im Landtag wir unseren Lesern nicht vorenthalten
möchten: „Sehr verehrte Damen und Herren! Ich möchte ersuchen,
dieses Problem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und zwar
deshalb, weil es in kultureller Hinsicht ein sehr bedeutendes Thema ist.
Aus diesem Grund müssen wir uns mit der Behandlung dieses Antra-
ges in aller Form auseinandersetzen. Wir haben diese Hymne stets
gesungen und wir werden dies auch weiterhin tun, vor allem als
Angehörige der österreichischen Minderheit. Aufgrund der Geschichte
und unserer kulturellen Einstellung stehen wir als deutsch- und ladi-
nischsprachige Bevölkerung mehrheitlich zu dieser Hymne. Es hätte
keinen Sinn, heute einen Streit darüber zu eröffnen, ob wir diese Hym-
ne der italienischen Volksgruppe in der Form und zu diesem Zeitpunkt
Freundschaft über Grenzen hinweg: Gemeinsam mit Mjr. Hubert Danzl
aufoktroyieren sollen oder nicht. Als deutsche und ladinische Volks- begrüßte Hptm. Schöffauer den stellvertretenden Lkdt. der Bayerischen
gruppe sollten wir sie weiterhin ehren. Wir sollten sie singen und ihr Gebirgsschützenkompanien, Jakob Willibald (Nov. 1989).
den notwendigen Respekt entgegenbringen. Nach ungefähr 80 bzw. 85
Jahren können wir diese Hymne jetzt nicht mit einem Beschlussantrag Als Hptm. signalisierte er seinen Kameraden immer, dass für ihn
offiziell einführen. Damit würden wir ausdrücken, dass wir in den ver- jedes einzelne Mitglied – gleich ob alt oder jung und in welcher Funk-
gangenen Jahrzehnten immer ein Lied gesungen haben, das wir nicht tion auch immer – zählt und wichtig ist. Wenn er sich nach einer Aus-
als unsere Hymne betrachtet haben. Wir haben Respekt gezeigt, weil rückung bei der Kompanie bedankte, hörte man ihn immer wieder
wir der Meinung waren, dass es unsere Landeshymne ist. Dies werden sagen: „Mander, kommt’s ma das nächste Mal wieder fleißig, es kommt
wir auch in Zukunft tun. Ich glaube nicht, dass wir jetzt nach über 80 auf jeden Einzelnen an! Jeder von euch geht mir ab, wenn er nicht da
Jahren mit einem Beschlussantrag die Landeshymne offiziell ein- ist!“ Auf ein möglichst vorbildliches Auftreten und Verhalten seiner
führen sollten. Ich bin natürlich bereit, diese Problematik juridisch Schützenkameraden in der Öffentlichkeit – sowohl bei den Aus-
entsprechend überprüfen zu lassen, das heißt dahingehend, wie weit rückungen in Tracht als auch im zivilen Leben – legte der Hptm.
überhaupt die Einführung einer Landeshymne möglich wäre. Eines ist großen Wert. „Ein Tiroler Schütze muss ein anständiger Kerl sein!“ war
sicher: Es ist nicht in Form eines Beschlussantrages möglich. Wenn- seine Überzeugung. Bischof Stechers Wort „Von den Fahnen in die
schon würde es ein Gesetz brauchen. Wie gesagt, wir müssten das juri- Herzen!“ hörte man ihn immer wieder zitieren. Es war wie ein Motto
disch auf jeden Fall vorher entsprechend abklären. Ich persönlich bin für Herbert Schöffauers Führungstätigkeit als Hptm.
8 Nr. 1/2005
In seinem Bemühen um die Weitergabe der wichtigen Werte des Neben seiner Begeisterung und seinem herausragenden Engage-
Tiroler Schützenwesens kümmerte er sich persönlich um die vorberei- ment für das Tiroler Schützenwesen und die Schützenkompanie Weer
tende Schulung der neu in die Kompanie eintretenden jungen Schüt- war Herbert Schöffauer auch in anderen führenden Positionen in der
zen. In aller Öffentlichkeit und in festlichem Rahmen – beispielsweise Gemeinde tätig: Zwölf Jahre lang war er Mitglied des Gemeinderates
beim Gottesdienst nach der Ulrichsprozession – erfolgt dann jeweils von Weer. Jahrzehntelang gehörte er dem Ausschuss der Freiwilligen
die Angelobung. Dieses öffentlich abgelegte Bekenntnis der jungen Feuerwehr Weer an und betätigte sich als erfolgreicher Jugendaus-
Schützen mit dem Sprechen der Gelöbnisformel ist in Weer nicht bildner und Gruppenkommandant. Im Ausschuss des Skiklubs Weer
Formsache, sondern ein in der Bevölkerung geachteter und geschätz- hatte er viele Jahre die Funktion des Kassiers inne. 15 Jahre lang spiel-
ter festlicher Akt, der den jungen Menschen ihre Verantwortung im te er in der Dorfbühne Weer mit und bekleidete in zahlreichen Stücken
Sinne der Grundsätze des Tiroler Schützenwesens vor aller Öffentlich- wichtige Hauptrollen. Unvergessen bleibt das Stück „Peter Siegmair,
keit deutlich macht. der Tharerwirt“, das die Schützenkompanie gemeinsam mit der Dorf-
Um seiner Kompanie eine gute Fortbildung im Bereich der bühne Weer im Jahr 1984 in einer großen Freilichtaufführung anläss-
Geschichte des Heimat- und Vaterlandes anbieten zu können, begann lich des Gedenkjahres „175 Jahre Tiroler Freiheitskämpfe“ beim Pir-
Hptm. Schöffauer vor Jahren mit der Durchführung einer Bildungs- cherhof zur Aufführung brachte. In höchst überzeugender Weise ver-
fahrt im Herbst, an der auch die Partnerinnen der Schützen und die körperte Hptm. Schöffauer selbst die Person des Freiheitskämpfers und
Jungschützen teilnehmen können. Wichtige Ziele waren zum Beispiel konnte gemeinsam mit dem gesamten Ensemble das Publikum in zahl-
die Fahrten zu den im Ersten Weltkrieg zwischen Österreich-Ungarn reichen Aufführungen begeistern. Auch in Franz Kranewitters Schau-
und Italien heiß umkämpften Gebiete am Monte Piano und am Klei- spielen „Erde“ und „Die sieben Todsünden“ sowie in vielen anderen
nen Lagazuoi beim Falzaregopass oder auch der Besuch von Andreas Stücken war Schöffauers Talent auf der Bühne zu bewundern.
Hofers Geburtshaus und dem angegliederten Musuem im Passeiertal. Am Herz-Jesu-Sonntag 2001 erhielt Hptm. Herbert Schöffauer für
Es war sein Bestreben, die Weitergabe des Wissens um die Geschichte seine großen Verdienste um das Tiroler Schützenwesen das Verdienst-
unseres Landes zu garantieren. zeichen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien verliehen. Bei der
In Schöffauers Zeit als Hptm. setzten die Schützen in der Gemein- Jahreshauptversammlung im November 2004 trat er aus gesundheitli-
de Weer sichtbare Zeichen. Dazu gehört die Aufstellung des Mahnma- chen Gründen als Hptm. der Kompanie zurück und übergab das Kom-
les im neuen Teil des Weerer Friedhofes sowie die Errichtung des Herz- mando an seinen Nachfolger Peter Unterlechner. Seine Schützenka-
Jesu-Gelöbnis-Denkmales vor dem Gemeindehaus. Auch im Sozialbe- meraden ernannten ihn zum Dank für seinen unermüdlichen Einsatz
reich engagierten sich die Schützen und übergaben alljährlich nach einstimmig zum EHptm. Herbert Schöffauer bleibt auch in Zukunft
dem Kameradschaftsabend eine Geldspende an die Verantwortlichen Tiroler Schütze mit Leib und Seele.
des Gesundheits- und Sozialsprengels Weer und Umgebung. Zu den Bei der Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie Weer
örtlichen Vereinen, zur Gemeindeführung und zur gesamten Bevölke- 2004 wurde Peter Unterlechner, „Riedler“, zum neuen Hptm. gewählt.
rung pflegte der Hptm. immer besten Kontakt und leistete damit einen
OSR Oswald Arnold, Ortschronist von Weer
wichtigen Beitrag, dass die Schützenkompanie Weer mit ihren 60 Akti-
ven einen wesentlichen Bestandteil im Leben der Gemeinde darstellt.
Das Land Tirol in Trauer gegen das Grundrecht der freien, demokratischen Meinungsäußerung
gewertet werden könnte.
BOZEN - Am 11. November hat sich zum wiederholten Male der Tag Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes wird als Urheber
gejährt, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner und der Aktion „Das Land Tirol in Trauer“ dafür Sorge tragen, dass sich
das Gebiet von Toblach erreicht und damit die Zerreißung Tirols voll- solche Vorkommnisse zukünftig nicht wiederholen. Unterstützung
zogen haben. dafür hat sie auch von sämtlichen deutschsprachigen Parteien im Lan-
Im Jahre 1998 - 80 Jahre danach - hat der Südtiroler Schützenbund de bekommen, insbesondere auch in der Person des Kammerabgeord-
den 11. November zum jährlichen Aktionstag „Das Land Tirol in Trau- neten DDr. Karl Zeller. Der Südtiroler Schützenbund behält sich recht-
er“" ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mit liche Schritte in dieser Sache vor und ruft dazu auf, sich durch derar-
all seinen Folgen für die Tiroler Bevölkerung und im festen Glauben, tige Aktionen nicht einschüchtern zu lassen, sondern solche untrag-
dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage in den baren Vorkommnisse weiterhin der Bundeskanzlei zu melden. Tiroler
Ortschaften südlich des Brenners und westlich von Arnbach die Tiro- Fahnen - mit und ohne Trauerflor - können auch in Zukunft im
ler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur histo- ganzen Land und zu jedem gebührenden Anlass ausgehängt werden.
risch gewachsenen Einheit Tirols im europäischen Geiste abgelegt.
Bei der diesjährigen Aktion „Das Land Tirol in Trauer“ hat es in 32. Kompanie im Pustertal
einigen Gemeinden jedoch sonderbare Amtshandlungen gegeben, die
Neugründung
nicht unkommentiert bleiben dürfen. So haben die Carabinieri in der
Marktgemeinde Brenner den zuständigen Bez.-Mjr. Kurt Egartner RASEN/ANTHOLZ - Eine Frohbotschaft zum neuen Jahr erreicht
angewiesen, die Fahne mit Trauerflor zu entfernen. Die vom Mjr. uns dieser Tage aus dem Antholzertal. Seit wenigen Tagen gibt es in
Egartner verlangte Begründung für diese Anweisung von Seiten der der dortigen Gemeinde Rasen/Antholz wieder eine Schützenkompanie.
Staatsmacht wurde nicht geliefert, was auch nicht verwundert. Damit zählt der Bezirk Pustertal im SSB 32 Kompanien und über 1.000
Bekanntlich ist die Tiroler Fahne keine Nationalflagge und kann Schützen und Marketenderinnen. Die neue Kompanie besteht vorerst
dadurch immer und überall ausgehängt werden - die Fahne am Bren- aus 21 Mitgliedern, mehr als die Hälfte davon sind Jugendliche.
ner blieb also an ihrem Platz, bis sie unter Androhung einer Anzeige Diese Nachricht ist umso erfreulicher, hatte es gar einige Sitzungen
an den zuständigen Bürgermeister schließlich von letzterem entfernt gebraucht, um vor allem die Führungsmannschaft der neuen Schüt-
wurde. Noch seltsamere Früchte hat die Aktion „Das Land Tirol in zenkompanie auf die Beine zu stellen. Am Sonntag, dem 19. Dezem-
Trauer“ in der Marktgemeinde Kaltern getrieben. Dort verlangte gar ber, war es schließlich soweit; der Gründungsversammlung vorausge-
der örtliche Bürgermeister Wilfried Battisti-Matscher über einen gangen war ein Festgottesdienst mit dem Ortspfarrer Paul Gruber und
Bediensteten des Gemeindebauhofes (!) von der örtlichen Schützen- dem geistlichen Beistand des Bezirkes Pustertal, Frater Siegfried Volg-
kompanie die sofortige Entfernung des Trauerflors vom Marktplatz ger OFM.
und den übrigen Straßen. Der Hptm. der Schützenkompanie Kaltern, Nach den Grußworten von BMjr. Dr. Luis Zingerle, Bgm. Karl Mess-
Walter Bernard, war nicht bereit, dieser Anweisung Folge zu leisten ner und Richard Stoll wurde über den Namen der wiederzugründen-
und die beanstandeten Trauerflore wurde folglich von Amts wegen den Kompanie diskutiert. Dabei wurde beschlossen, einen etwaigen
eingeholt. Beinamen der Schützenkompanie Rasen/Antholz noch offen zu lassen
und diesen bei den nächsten Sitzungen zu beschließen. Diesbezüglich
steht auch noch eine Aussprache mit der Musikkapelle „Josef Leitgeb-
Antholz Niedertal“ an. In Frage kämen als Zusatzname „Peter Passler“
oder „Josef Leitgeb“. Josef Leitgeb war in den Freiheitskriegen um
1809 von den Franzosen hingerichtet worden, Peter Passler hingegen
war ein Sohn des Johann Passler, des herrschaftlichen Fischers in Ant-
holz und eine führende Gestalt im Bauernaufstand von 1525 gewesen.
Die Wahlen bei der Gründungsversammlung brachten das folgende
Regierungskommissär di Santo erkundigt sich beim Kalterer Bürgermeister Ergebnis: Zum Hptm. wurde Leo Messner, zum Olt. Stefan Messner,
Battisti-Matscher scheinheilig über den Grund der Anbringung des Trauer-
flors und erinnert ihn dabei abschließend: (. . .) „Sie sind verpflichtet die Ein-
haltung der geltenden Gesetze zu garantieren.“
zum Flt. Hubert Schneider, zum Fhr. und JS-Betr. wurde Alfred Mess-
ner und zum Ojg. Armin Brunner gewählt; das Amt des Lt. bekleidet
Anton Müller. Marketenderin Sabine Messner wurde als Schriftführe-
rin namhaft gemacht. Insgesamt besteht die wiedergegründete Kom-
panie aus 15 Schützen, 3 Marketenderinnen und 3 Jungschützen. 16
Mitglieder kommen aus Antholz, 5 Mitglieder aus Rasen. Erfreulich ist,
dass mehr als die Hälfte der Kompanie aus Jugendlichen im Alter zwi-
schen 15 und 24 besteht.
Der Obmann der Frontkämpfer, Reimund Rainer, brachte der neu-
gegründeten Kompanie die Nachricht, dass die alte Veteranenfahne der
neuen Kompanie zur Verfügung gestellt wird. Efrem Oberlechner,
Hptm. der kürzlich neugegründeten Kompanie Ehrenburg, übergab der
neuen Kommandantschaft als Hilfe sämtliche Formulare, Ansuchen
und Daten seiner Kompanie.
Auch am Deutschnonsberg tut sich einiges; eine neue, junge Schützenkom-
Hptm. Leo Messner und Olt. Stefan Messner dankten allen, welche panie ist dort am Entstehen.
die Gründung der Kompanie ermöglicht haben. Im Namen der neuen
Kompanie erhielten die hohen Gäste das Buch „Mei Hoamat“ von Eine alte Schützenfahne aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war
Lorenz Leitgeb überreicht. In jenem Buch ist unter anderem die histo- in der Pfarrkirche von Proveis wieder aufgetaucht und konnte somit
rische Tracht des Tales abgebildet, welche die neuen Schützen und „Pate stehen“ für einen Neuanfang.
Marketenderinnen in Zukunft tragen werden. Den Abschluss dieses Am 12. Dezember organisierte Josef Moser als Sprecher der provi-
freudigen Tages bildete die Landeshymne. sorischen neuen Kommandantschaft mit seinen engsten Vertrauten
Bereits nach der Sitzung wurden die weiteren Termine von der eine interessante und gut besuchte Informationsveranstaltung im
Kommandantschaft festgelegt, um die neue Kompanie einzukleiden Gemeindesaal von Proveis über Vorhaben und Ziele der Wiedergrün-
und das Gründungsfest vorzubereiten, alle Mitglieder der Kompanie dung sowie über das Schützenwesen in Tirol. Nach Begrüßung, Vor-
werden sich in der Zwischenzeit um weitere Mitglieder bemühen. stellung und einleitenden Worten durch Bez.-Mjr. des Bezirks Burg-
grafenamt-Passeier, Helmut Gaidaldi, konnte Referent Efrem Oberlech-
ner - Hptm. der Schützenkompanie Ehrenburg - einen sehr gelunge-
Neuformierung in Proveis nen Vortrag über die gemachten Erfahrungen bei der Gründung seiner
PROVEIS - Bereits vor einiger Zeit entstand in Proveis der Wunsch Schützenkompanie im Pustertal mitteilen. Mit viel Einsatz war es ihm
nach dem Wiederaufbau einer neuen Schützenkompanie. Mit dem gelungen, in Ehrenburg eine junge und starke Kompanie auf die Bei-
Ende des Ersten Weltkrieges und der Einverleibung des südlichen ne zu stellen.
Tirols in das Königreich Italien wurde die Schützenkompanie von Pro- Den anwesenden Zuhörern konnte eine noch gut erhaltene histori-
veis – wie auch alle anderen – aufgelöst. Im letzten Sommer begann sche Tracht der Proveiser Schützen als Vorbild und Anregung gezeigt
man eifrig an einer Wiederaufstellung der Proveiser Schützenkompa- werden. Erfreulich ist das Interesse und die spontanen Neuzugänge
nie zu arbeiten – und so konnte in der Folge eines Vortrages über Hei- junger Proveiser, die in Zukunft bei der Aufbauarbeit in und um den
mat und Schützenwesen ein erster Schützenzug unter Führung der Ort am Deutschnonsberg motiviert mitmachen möchten.
Schützenkompanie St. Walburg in Ulten mit einigen Aktiven gegrün- Lt. Renato des Dorides
det werden.
1. Landesschießen
Besuchen Sie uns im Internet: des historischen Tirol
KALTERN - An 6. November fand das „1. Landesschießen des histo-
rischen Tirol“ mit der Preisverteilung im Hotel „Tannhof“ in Oberpla-
nitzing/Kaltern seinen Abschluss. Bundesschießleiter Mjr. Hubert
Anschriften der Schriftleiter: Straudi begrüßte an die 100 Marketenderinnen und Schützen aus allen
OSR Mjr. Karl Pertl, Werth 21, A-6176 Völs, Landesteilen. In ihren Grußworten dankten LKdt. Mjr. Paul Bacher und
Tel. 0512/303179, e-mail.: k.pertl@tirol.com
Lt. Elmar Thaler, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
Tel. 0471/974078, e-mail.: info@schuetzen.com
Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau, Tel. & Fax 089/5469521,
e-mail: Baur-Hans@t-online.de
Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April, Juni, August, Okto-
ber und Dezember.
Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert werden.
Namentliche Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht und dürfen
nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden.
Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bozner Platz
6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftleiter im
Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzeitung versteht
sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschtiroler Schüt- Die zwei besten Schützen in der Schützenklasse: (2.v.l.) Fhr. Martin Kargruber
zenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayeri- (2.) und (4.v.l.) Hptm. Kurt Schwingshackl (1.) mit LKdt. Paul Bacher (3.v.l.)
schen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Elmar Thaler; BTSK: OSR und dem Obmann des GTSB, Hermann Huber (r.) und Bundesschießleiter Mjr.
Karl Pertl; BGK: Hans Baur. Schrift: Rotis Serif von Otl Aicher Hubert Straudi (l.). Beide Preisträger stammen von der Schützenkompanie
Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen Taisten, welche die Mannschaftswertung mit 925 Ringen für sich entscheiden
konnte.
Nr. 1/2005 11
Obm. Mjr. Hermann Huber den Bundesschießleitungen. Sie gaben ihrer Vorarlberg gekommen waren. „Die Tiroler waren damals sehr begehr-
Hoffnung Ausdruck, dass dieses Landesschießen nicht das letzte die- te Arbeiter und sind es heute noch“, meinte sie.
ser Art bleiben möge. An annähernd 590 Preisträger aller Kategorien Den Verein der Osttiroler in Vorarlberg gibt es seit 1986. Ein Höhe-
von fast 850 Teilnehmern aus 123 Kompanien wurden Preise verge- punkt des Vereinsjahres ist das „Schlipfkrapfenessen“. „Wenn die jun-
ben. gen Osttiroler nach Vorarlberg kommen, dann braucht es meist ein
Der stellvertretenden Bundesschießleiter des SSB, Olt. Christian paar Jahre, bevor sie den Kontakt zu uns finden“, erklärte Roswitha
Laner, übergab zuerst an die Teilnehmer der Kategorie Jungschützen Steinhauser, die Obfrau der Trachtengruppe.
und Jungmarketenderinnen (Zöglinge) Luftgewehr die Preise. Bei den
weiteren Kategorien wurden nur die ersten 10 Preisträger namentlich
aufgerufen. Der Höhepunkt war die Prämierung der besten Mann- Gedenkfeier für die Gefallenen der
schaften. Der erste Mannschaftspreis war eine von Walter Depentori
gemalte Schießscheibe mit dem Motiv des Landesschießens und ging beiden Weltkriege
an die Schützenkompanie Taisten. Alle weiteren erhielten eine Kopie
MERAN - Am Sonntag, dem 7. November 2004, fand am Meraner
dieser Scheibe. Insgesamt wurden zweiundsiebzig Mannschaften aus-
Soldatenfriedhof die Gedenkfeier für die Gefallenen des I. und II. Welt-
gezeichnet. Noch zwei weitere außerordentliche Mannschaftspreise
krieges statt. Ganz besonders gedacht wurde dabei jener Kaiserschüt-
konnten vergeben werden. Je ein Paradegewehr erhielten die Kompa-
zen, die im August auf der Punta San Matteo vom ewigen Eis freige-
nie „Franz Höfler“ Lana für die Meistbeteiligung mit 32 Marketende-
geben wurden und nun in Pejo begraben sind.
rinnen, Jungschützen und Schützen und die Kompanie „Andreas
Hofer“ St. Leonhard/Passeier für die Meistbeteiligung mit 62,5 % im
Verhältnis zur Kompaniestärke.
Abschließend wurden die Ehrenscheiben an die Vertreter der drei
Schützenbünde überreicht. Zwei davon stammen ebenfalls aus der
Hand von Walter Depentori, die dritte, ein holzgeschnitztes Relief, von
Luis Jageregger. Die Wandertrophäe für die 10 besten Kombinations-
schützen, eine Andreas-Hofer-Skulptur, geschnitzt von Otto Rifesser,
ging an den Südtiroler Schützenbund.
Ein besonderer Dank ergeht an Bundesschießleiter Hubert Straudi,
den Kameraden der Bundesschießleitung und allen Teilnehmern für
die gute Zusammenarbeit.
Olt. Christian Laner
denen Betrieben aus Nord-, Ost-, und Südtirol, die am Rande des Quiz
gleichzeitig ihre Werbung übermitteln, finanziell unterstützt. Klicken
Plakatierungsaktion des SSB! Sie sich ein unter www.unserlandtirol.com
BOZEN - Die Plakatierungsaktion des Südtiroler Schützenbundes Josef Kaser, Bez.-Mjr.
für eine historisch gerechte Regelung der Ortsnamen wird in allen
Städten und Dörfern Südtirols weitergeführt. Die Plakat-Aktion soll
die Bevölkerung darüber informieren, dass die deutschen Ortsna- SSB Online auf’s Mobiltelefon
men nur geduldet sind. Andererseits soll damit auch Druck auf die BOZEN – Die Internetseiten des Südtiroler Schützenbundes sind seit
Politik ausgeübt werden, die bis heute in dieser Sache untätig kurzem auch auf dem Mobiltelefon abrufbar. Unter der Adresse
geblieben bzw. auf dem besten Wege ist, faschistische und pseu- http://www.schuetzen.com/pda/ können ab sofort die Aktuellbeiträge
doitalienische Ortsnamen beizubehalten. und Termine des Südtiroler Schützenbundes auch all jene empfangen,
Die ersten Plakate waren bereits vom 2. bis 17. November 2004 zu die nicht vor einem Rechner sitzen bzw. nicht online sind, jedoch ein
sehen; die zweite Serie der Plakate vom 23. November bis zum 10. Mobiltelefon besitzen. Die speziell für kleine Displays optimierte Ver-
Dezember 2004. Nun ging es mit der 3. Serie am Montag, dem 10. sion der Seiten ist problemlos mit modernen PDA’s und Smartphones,
Jänner 2005, weiter, die Aufschrift auf diesen Plakaten lautete: welche schon seit einiger Zeit handelsüblich sind, abrufbar.
„Im Aostatal sind nur historische Ortsnamen amtlich. In Südtirol
sind faschistische und pseudoitalienische Ortsnamen amtlich. Alle
Bürger haben die selben Rechte und Pflichten und sind vor dem
Gesetze gleich – Art. 3 des Grundgesetzes der Republik vom 22. 12.
1947. Warum wird hier das Grundgesetz gebrochen?“
Der Südtiroler Schützenbund fordert seit jeher die Abschaffung der
faschistischen Dekrete, mit welchen die drei Ausgaben des „Pron-
tuario“ von Ettore Tolomei mit über 8.000 übersetzten Namen lega-
lisiert worden waren. Die vor dem Erlass dieses „Prontuario“ ein-
geführten italienischen Namen sollen (genauso wie die anderen
historisch gewachsenen deutschen und ladinischen Namen) per
Gesetz amtlich werden.
Mangfall/
Leitzachgau
Werdenfels
Garmisch
Partenkirchen
Viertel Osttirol
Brixen
Es ist gut und richtig, wenn man die alten Traditionen und Gepflo-
genheiten aufrecht erhält und sie pflegt. Dabei darf man den Blick
nicht nur nach hinten richten, sondern muss auch in die Zukunft
sehen. In der Jugend steckt viel Kraft, Dinge in Bewegung zu setzen
und sie in Bewegung zu halten. Deshalb ist es notwendig, dass junge
Schützen nun endlich selbst die Initiative ergreifen und im Natur-
schutz, Gemeinwesen, Politik, Kultur und in ihrer Umgebung verstärkt
tätig werden. Wie damals die junge Generation im Weltkrieg sich nicht
schonte, so soll die Jugend auch heutzutage Verantwortung überneh-
men und tragen – unter anderen Vorzeichen, jedoch im selben Geiste.
Villgrater Peter
16 Nr. 1/2005
sie stehen. Senken grüßend ihre Fahne und heben die Hände an ihre
Leserbriefe Hüte. Sie grüßen und ehren den Toten. Sie kamen für ihn, sie kamen
von weit und wären, wenn nötig, noch weiter gegangen. Der berühm-
te Mann ist Ehrenbürger ihres Dorfes gewesen.
Nein zur Landeshymne Reden, Würdigungen - geschliffen und gekonnt. Auch der Bürger-
Der Landtag hat kürzlich einen Beschlussantrag der Freiheitlichen meister des Dorfes ist gekommen, sagt dem Toten Dank, wie man bei
abgelehnt, mit dem das Andreas-Hofer-Lied „Zu Mantua in Banden“ ihm daheim dankt. Dieweilen stehen die Schützen neben dem Sarg,
auch als offizielle Landeshymne für Südtirol eingeführt werden sollte. stehen, wie nur Schützen stehen können: Ohne Getrettel, ohne neu-
LHptm. Durnwalder meinte, dass man diese der italienischen Bevölke- gieriges Augenschweifen, gelassen, mit Würde, bereit. Nach der Ein-
rung nicht aufzwingen könne. segnung gehen sie hinterm Kreuz dem Sarg voran. Die geschäftigen
Genau - weil aufzwingen man nur den Südtirolern etwas kann - „Pompfinebara“ werden durch ihre Gegenwart überflüssig. Denn
den Italienern in unserem Lande ist so etwas wohl nicht zuzumuten? plötzlich, als hätten sie sich auf das Eigentliche besonnen, wissen die
Trauergäste aus sich heraus, wie's geht.
Markus Pfeifhofer, Lana Die Wiener lieben ihre Friedhöfe, spazieren darin, als wären es
Parks. Neugierige haben sich versammelt, als der Trauerzug sich auf
Jede große SVP-Parteiversammlung endet mit dem Absingen des das Ehrengrab zubewegt, Seitenblicke ins Jenseits, diesmal lohnend,
Andreas-Hofer-Liedes „Zu Mantua in Banden“ (Tiroler Landeshymne). denn nicht nur Schützen, auch Musikanten hat das Dorf zum letzten
Jüngst haben sämtliche Landtagsabgeordneten dieser Partei gegen Geleit geschickt. Da stehen sie in ihrer Tracht, abseits vom Grab, spie-
die Einführung des Andreas-Hofer-Liedes als offizielle Landshymne len sanft und innig Musik ihres Landes: „Der Etsch entlang bis zur
für das Land Südtirol gestimmt. Glaubwürdig? Keine Chance! Salurner Klaus“. Das hat der Tote geliebt. Die Mittagssonne brennt, die
Richard Andergassen, Lana Trauergäste transpirieren, die Schützen und die Musikanten in ihren
schweren Joppen scheinen davon unberührt. Ihre Würde ist so uner-
Einsatz von Schützen schütterlich wie die ihrer Berge. Nie war ich stolzer, ihrem Dorf zuzu-
gehören, als an diesem offenen Grab in Wien.
für den „Vinzi-Bus“ in Innsbruck Hanna Molden
Wie bereits mit Mjr. Erich Enzinger angesprochen wäre es schön, „Geschichten vom Dorf“, Kronen-Zeitung vom 12. Juli 2002
wenn sich alle Schützenkompanien im Bataillon Innsbruck an der
Aktion „Vinzi-Bus“ beteiligen würden.
Die Caritas Innsbruck – Vinzenzgemeinschaft – betreibt vorge-
nannten Bus zur Betreuung der Obdachlosen in Innsbruck. Der Bus
Hui & Pfui
versorgt derzeit dreimal wöchentlich Obdachlose in Innsbruck mit
warmen Essen und Getränken. Der Einsatz erfordert einen Zeitauf- Wo viele Herzen schlagen . . .
wand von zwei bis drei Stunden pro Ausfahrt (ca. 17,30 Uhr bis 20,00
Uhr). Dieser Einsatz wäre eine gute Möglichkeit, das Image der Schüt- Dass ich ein sportbegeisterter Zeitgenosse bin, dürfte den Lesern
zen zu erhöhen und gleichzeitig eine kleine Hilfe für bedürftige Mit- bereits bekannt sein.
bürger zu leisten. Regelrecht „von den Socken“ gehaut hat es mich in meiner Begeis-
Wenn sich alle Kompanien in Innsbruck an dieser Aktion mit zwei terung allerdings beim Bozner Silvesterlauf. Da will man sich zu Jah-
bis drei Teams (zwei oder drei Personen) beteiligen würden, wären bei resausklang diese einmalige Sportveranstaltung ansehen und denkt
Abdeckung von einem Tag wöchentlich nur zwei Einsätze im Jahr zu sich, schau, schau, was der gute alte Pichler-Rolle alles unter einen
fahren. Ein derart geringer Einsatz für unsere Mitbürger dürfte wohl Hut bringt: Parteiobmann, Vizebürgermeister und sogar als Sprecher
für keinen Schützen ein großes Problem darstellen. beim Silvesterlauf ist er uns erhalten geblieben.
Doch dann kommt es knüppeldick: „ecco le altoatesine Renate
Günther Spielmann, Kompanie St. Nikolaus/Mariahilf
Rungger di Sarentino e Sonja Weissensteiner di Vipiteno“. Und als
Draufgabe: „ecco il nostro Stefano Baldini che ci ha fatto soffrire
Voll Stolz auf unser Dorf durante le maratona di Athene“.
Seltsam, seltsam, wie viele Herzen in einem Parteiobmann also
Der berühmte Mann wurde in Wien begraben. Sein Tod war keine
schlagen, der während der Olympischen Spiele für Sportler lei-
Tragödie, er war schnell und schmerzlos gekommen, der Mann war alt
den muss, die aus Reggio Emilia kommen: Eines fürs
und sein Leben erfüllt gewesen. Weil er berühmt war, wurde er mit
Edelweiß, eines für die Squadra Azzurra, und
allen Ehren auf Wiens größtem Friedhof beigesetzt. Offizielle Wür-
eines für pseudoitalienische, faschistische Orts-
denträger, rot-weiß-rote Kränze, jede Menge feierlich gewandeter Fu-
namen. Die Sache, die bestimmte Politiker ver-
neraliendiener: Männer, die man in Wien „Pompfinebara“ nennt, weil
treten wollen, legen diese anscheinend also
sie den reibungslosen Ablauf der Begräbniszeremonien, also der Fu-
nach Feierabend in der Parteizentrale ab.
neralien, den „Pomp funèbre“ (das feierliche Gepränge bei Leichenbe-
Dem „Tifoso“ Pichler-Rolle sei dafür ein
gräbnissen) organisieren.
kräftiges Pfui.
Die Aufbahrungskirche ist hoch und marmorn und kühl. Die
Angehörigen des Toten haben Aufstellung genommen und nehmen Euer Raffl
Kondolenzen entgegen. Die 'I'rauergäste nehmen Platz und flüstern
über die Hinterbliebenen als wären sie Akteure und der Ort eine Büh-
ne: „Gott die Witwe, wie dünn . . . Der Große links ist der Enkel?“ Über Vorankündigung:
den Hauptdarsteller, dem alles hier gilt, wird kaum geflüstert. Er hat's
überstanden, er liegt im Sarg. Plötzlich wird's still. Durch den Mittel- Alpenregionstreffen in Brixen
gang gehen drei Tiroler Schützen auf den Sarg zu. Sie tragen eine Fah-
ne mit und gehen ruhig und sicher, gehen unbeirrt durch all das Frem- am 21. Mai 2006
de, als wären sie hier immer schon gegangen. Vor dem Sarg bleiben
Nr. 1/2005 17
Die Gebirgsschützenkompanie
Ursprünglich dienten die Bichler in der
Kompanie Benediktbeuern. Im Jahr 1905,
wohl unter dem Eindruck des 200. Gedenkens
an die Sendlinger Mordweihnacht, wurde
eine eigene Kompanie in Bichl gegründet. In
den alten Statuten wird unter § 1 als Zweck
der Kompanie festgelegt: „Begleitung des
Allerheiligsten während der Fronleichnams-
prozession“. Seit dieser Zeit beteiligt sich die
Kompanie Bichl an der ältesten Fronleich-
namsprozession Deutschlands in Benedikt-
beuern. Die St. Georgs-Kirche in Bichl ist als
Filialkirche das Ziel der zweiten Prozession.
1972 wurde die Kompanie wiedergegrün-
det und erhielt ihre charakteristische Montur,
von der ein Teil sie von allen bayerischen
Gebirgsschützenkompanien unterscheidet:
Der Gamsbart als Hutschmuck. Derzeit weist
die Kompanie 210 Mitglieder, davon 145
Aktive mit Musik und Spielmannszug aus.
Seit 1987 wird die GSK Bichl von Hptm.
Johann Berghofer angeführt. Vorstand ist
Michael Andre.
Die Kompanie feiert in diesem Jahr ihr
100-jähriges Bestehen. Das war der Anlass,
die Bundesgeneralversammlung nach Bichl
Ortsansicht von Bichl zu vergeben.
20 Berichte aus Bayern Nr. 1/2005
Der Alpenchor, die Sänger und Musikanten im Altarraum der Sixtuskirche. LHptm. Karl Steininger überreichte dem Vertreter des Schlierseer Alpenchores
die Kiem-Pauli-Medaille.
Salutschießen der Gebirgsschützen für eine Grabe. Eine Ehrenabordnung der Wackers-
„Komposition“" der Landesfarben unter dem berger Antlassschützenkompanie trug den
strahlend blauen Himmel. Sarg und seine Kameraden von der Musikka-
Beim anschließenden Festakt zeigte sich pelle Wackersberg intonierten für ihren
Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel Freund das Lied vom „Guten Kameraden“.
zum ersten Mal bei einer dienstlichen Veran- Im kommenden Jahr wäre der „Tom“ 40
staltung in der Montur der Gebirgsschützen- Jahre bei der Blaskapelle gewesen, 20 Jahre
kompanie Kohlgrub, bei der er den Rang davon war er Kassier und gar 30 Jahre Vor-
eines Lt. bekleidet. stand. Er war wesentlich an der Entwicklung
Dr. Ernst Aichner, der Direktor des Bayeri- des Klangkörpers und an der Mitgestaltung
schen Armeemuseums, erinnerte an die des dörflichen Lebens beteiligt. Trauerredner
Geschichte des Hauses, das vom alten Zeug- würdigten seine Hilfsbereitschaft, seinen
haus an der Münchener Lothstraße über den Scharfsinn und seinen Einsatz im Beruf. Er Hptm. Rudi Holthausen (r.) überreicht Kompanie-
1905 neu errichteten Monumentalbau neben war Träger der Goldenen Verdienstmedaille pfarrer Monsignore Konrad Huber eine Schützen-
der Residenz am Hofgarten nunmehr im des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen. scheibe mit dem Bild der Pfarrkirche von Prien.
Ingolstädter Schloss gelandet ist. Dabei wür- Wir werden ihm ein ehrendes Gedächtnis
digte er die Verdienste seiner Vorgänger Dr. bewahren.
Alexander von Reitzenstein und Dr. Peter Ehrung für
Jaeckel.
In seiner Ansprache stellte Dr. Aichner Franz Dangl † den Kompaniepfarrer
fest, dass nur drei Institutionen noch an die
SÖLLHUBEN - Nach schwerer Krankheit,
Bayerische Armee erinnern: - das Kriegsar- PRIEN - Monsignore Konrad Huber, ein
aber doch unerwartet, verstarb am 11. 9.
chiv, das Bayerische Armeemuseum und die Gebirgsschütz mit Leib und Seel, feierte in
2004 Franz Dangl, der Ehrenfähnrich der
Bayerischen Gebirgsschützen. Letztere des- Bergen am Hochfelln seinen 70. Geburtstag.
Kompanie Hofmark Söllhuben im Alter von
halb, weil sie ein Teil der Landwehr und Seine ersten Kontakte mit den Gebirgsschüt-
62 Jahren.
damit der Bayerischen Armee waren. zen knüpfte er bereits 1975 als neuer Pfarr-
21 Jahre,
Ingolstadt ist heute ein militärgeschichtli- herr von Prien am Chiemsee. Der damalige
seit der Wie-
ches Museum von europäischem Rang Hptm. der Priener Kompanie Hermann Har-
dergründung,
geworden und ist einen Besuch wert. tinger konnte ihn 1982 als Kompaniepfarrer
trug er die
begeistern und gewinnen. Selbst als er 1988
Fahne seiner
von seinem Bischof eine neue Pfarrei in Frei-
Thomas Demmel † Kompanie
mit unermüd-
sing und 1994 in Bergen übertragen bekam,
blieb er ohne Unterbrechung Kompaniepfar-
WACKERSBERG - Die schreckliche Nach- lichem Ein-
rer der Priener Kompanie und war bei allen
richt verbreitete sich wie ein Lauffeuer im satz. Im Früh-
größeren Ausrückungen und Feierlichkeiten
ganzen Isarwinkel: Thomas Demmel (54) ist jahr 2004
fester Bestandteil der Kompanie. Dies war der
tot. Er starb stellte er aus
jetzigen Hauptmannschaft Anlass, den Kon-
am 27. 12. 04 gesundheitli-
rad, der mittlerweile zum Monsignore
bei einem chen Grün- Franz Dangl †
ernannt wurde, die Aufwartung zu machen.
Verkehrsun- den sein Amt
Nach dem Dankgottesdienst in der Pfarrkir-
fall. zur Verfügung und wurde zum Ehrenfähnrich
che nahm die Kompanie auf dem Dorfplatz
Mehr als ernannt.
Aufstellung. Hptm. Rudi Holthausen und Olt.
tausend Mit einem letzten Salut nahmen die Söll-
Paul Panzer gratulierten dem Kompaniepfar-
Trauergäste hubener Schützen Abschied von ihrem
rer und überreichten ihm eine Schützenschei-
geleiteten „Dangl Franz“, Abordnungen der Ortsverei-
be mit dem Bild der Priener Pfarrkirche. Für
den „Tom“, ne und der Kompanien aus Rosenheim,
seine langjährigen Verdienste um die Kompa-
wie er von Endorf, Aschau, Prien und Pfalzen (Puster-
nie erhielt er außerdem die Verdienstmedaille
seinen Freun- tal) gaben ihm das letzte Geleit. Seinen
der Kompanie in Silber. Musikalisch um-
den genannt Kameraden wird er stets in bester Erinne-
rahmt wurde die Ehrung vom Spielmannszug
wurde, zu Thomas Demmel † rung bleiben.
und einem dreifachen Ehrensalut.
Berichtigung
Termine für das Festjahr 2005 In der letzten Ausgabe (Dezember 2004)
der Tölzer Schützenkompanie 1705 der Tiroler Schützenzeitung hat der Druck-
fehlerteufel zugeschlagen. Beim Nachruf
23. April 2005: Festakt „300 Jahre Mordweihnacht“ für Dr. Helmut Wachter sollte der erste
Beginn: 18.00 Uhr - Marktstraße: Serenade der Stadtkapelle, Andacht an der Mariensäule Absatz wie folgt lauten:
Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, Festabend im Kurhaus
GREILING - Am 23. Sept. 2004 starb das
16.–18. September 2005: 50-jährige Wiedergründung der Tölzer Schützenkompanie 1705 Ehrenmitglied des BBGSK und Konsul a. D.
16. Sept. 2005: Volksmusikabend Dr. Helmut Wachter in Greiling. Er war Olt.
17. Sept. 2005: Großer Zapfenstreich Marktstraße der GSK Reichersbeuern und Lt. der GSK
18. Sept. 2005: Jubiläum „50 Jahre“ Garmisch.
Wir bitten um Verständnis
22 Berichte aus Bayern Nr. 16/2005
Bataillonsschießen Hörtenberg
RANGGEN - Das Jungschützenschießen des Bataillons Hörtenberg,
an dem 25 Jungschützen der Altersklasse 1 und 16 der Altersklasse 2
sowie fünf Jungmarketenderinnen aus acht Kompanien teilnahmen,
wurde am Schießstand der Kompanie Ranggen unter der Leitung von
Baon-JS-Betr. Hptm. Friedl Berger abgehalten.
Dabei wurden insgesamt 40-mal Gold, viermal Silber und einmal
Bronze erreicht. Tagessieger wurde mit 144 Ringen Stefan Kirchmair
von der Kompanie Telfs, gefolgt von Lorenz Ganner mit 143 Ringen,
ebenfalls Telfs. Sabine Rotbacher von der Kompanie Polling wurde mit
141 Ringen Dritte. In der Mannschaftswertung siegten die Jungschüt-
zen der Kompanie Telfs mit 554 Ringen klar vor den Jungschützen aus In bester Laune waren die Marketenderinnen aus den Bezirken Brixen und
Flaurling mit 533 Ringen. Dritte wurden die Pollinger mit 529 Ringen. Hall
Nr. 1/2005 25
Wir gratulieren . . .
EHptm. Adolf Gassler feierte 75er
INZING - Am 1. April 2004 feierte EHptm Adolf Gassler seinen 75-
er. Zu diesem Anlass holten die Inzinger Schützen den Jubilar bei sei-
nem Wohnhaus ab und nach einer gelungenen Salve marschierte man
gemeinsam ins Schützenhei, um so richtig zu feiern.
Adolf Gassler war 15 Jahre Hptm. und hat im Jahr 2003 das Kom-
mando in jüngere Hände gelegt.
In der Mitte die Geburtstagskinder Zgf. Eugen Rudigier und ELt. Johann Stark
mit Hptm. Siegfried Juen.
Hochzeitsglocken in Ahornach . . .
AHORNACH – Doppelten Grund zur Freude hatte die Schützen-
kompanie Ahornach. Am 4. September gab unser langjähriger Kame-
rad Siegfried Steinkaserer seiner Lebensgefährtin Paula Steger im
Wallfahrtskirchlein von Heilig Geist das Ja-Wort.
Bgm. Ernst Leitgeb, Vize Harald Ulrich mit Hptm. Johann Schmoller und
Pfarrer Erich Modosch gratulieren herzlichst zu den beiden Jubiläen.
TRUDEN - Der Bez.-Mjr. des Süd-Tiroler Unterlandes, Robert Ven- . . . und in Steinhaus
tir, feierte unlängst seinen 50. Geburtstag. Dazu überraschten ihn „sei-
ne“ Kompanie Truden und die Vertreter des Schützenbezirkes Süd- STEINHAUS – Am Samstag, dem 2. Oktober 2004, gaben sich Lt.
Tiroler Unterland mit einer kleinen Feier. An den überaus geschätzten Rudolf Klammer und seine Maria das Ja-Wort.
und beliebten Kameraden Robert ergehen auf diesem Wege nochmals Die Kompanie überraschte das Brautpaar am Vortag mit kräftigem
die besten Glückwünsche, verbunden mit dem Dank für seinen uner- Böllern und wartete nach der Hochzeitsmesse in der alten Pfarrkirche
müdlichen Einsatz um Volk und Heimat im deutschen Süd! „Maria Loreto“ mit einem Spalier und einer „Klause“ auf.
Danke unserem Lt. Rudi für seinen Einsatz und auch seiner Frau
Maria, die bei Festen und Feierlichkeiten immer kräftig mithilft.
Wir wünschen euch alles Gutes und Gottes Segen!
Der Jubilar im Kreise seiner Kameraden der Schützenkompanie Truden In Steinhaus gaben sie Lt. Rudolf Klammer und seine Maria das Ja-Wort.
28 Nr. 1/2005
Gesamttiroler Schützenchronik
Wiedererrichteter Burgfriedhof
Ort des Gedenkens und der Meditation
INNICHEN - Die Gräber waren von Baumwuchs überwuchert, die
Wege zugewachsen. Und doch: Frater Siegfried, Guardian im Innicher
Franziskanerkloster und geistlicher Beirat der Pustertaler Schützen,
ließ der im I. Weltkrieg im Burgwald angelegte Soldatenfriedhof keine
Ruhe. Es müsse der Respekt vor den dort begrabenen Soldaten und der
Lebenden Mahnung wieder hergerichtet werden, befand er und konn-
te von seinem Vorhaben auch andere überzeugen. Am 28. August
2004 konnte die nach Plänen von Arch. Bernhard Lösch errichtete
Gedenkstätte wieder geweiht werden. Das Grabmal von Paolino Verocai nach erfolgter Restaurierung am
25. September 2004
auch geschützt werden muss. (. . .) Auch in Zukunft brauchen die Schwazer Hoferler wurden geehrt
Menschen in unserer Zeit, in der sich vieles verändert, eine Heimat,
eine Heimat nicht als Rückzugsraum, sondern als sichere Basis für SCHWAZ - Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Andreas-
Veränderungen. Auch in Zukunft braucht es Menschen, die sich für Hofer- Schützen, im Gh. „Goldener Löwe“, wurden Kameraden für ihre
diese Heimat einsetzen – auch in Zukunft braucht es Schützen, die dies Treue zur Kompanie geehrt. Hptm. Gerhard Gründler und Olt. Fritz
als Erbe und Auftrag sehen. Auch in Zukunft braucht es Schützen, wie Daberta nahmen gemeinsam mit Baon-Kdt. Mjr. Hubert Danzl die
es Franz Höfler einer war. Die Schützen dürfen sich aber nicht nur als Ehrungen vor (siehe letzte Seite!).
Stopplichter und Warnlichter für Fehlentwicklungen in unserem Land
sehen, sondern sie müssen auch Scheinwerfer sein – Scheinwerfer für
eine gute Zukunft, auch eines selbstbewussten, eigenständigen und
gemeinsamen Landes Tirol. Das wünschen wir uns alle. Es leben die
Schützen Tirols – es lebe das gemeinsame Land Tirol.“
Anschließend wurde eine Ehrensalve abgefeuert und zu den Klän-
gen des „Guten Kameraden“ ein Kranz vor seinem Grab niedergelegt.
Mit dem Abspielen der Landeshymne endete die würdige Gedenkfeier.
Richard Andergassen
Am Hohen Frauentag fanden beim Festakt in der Lienzer Klause die Ehrun-
gen statt.
Dabei wurde auch ein neuer Ausschuss gewählt. Neuer Hptm. wur-
de der bisherige Olt., Josef Schönach, der gleichzeitig auch das Amt
des Zeugwartes und Jugendreferenten bekleidet. Obm. und Schriftfüh-
rer wurde Mario Moser, Kassier Günther Krug, Lt. und Waffenmeister
Werner Schönach und Fhr. Mario Schönach. Bgm. Josef Stoll wurde
einstimmig zum EHptm. ernannt.
Die drei Erstplatzierten mit Geschäftsführer Lt. Josef Rupitsch (l.), Schießwart
Erfolgreiche Christbaumversteigerung Josef Grimm (3.v.l.) und Hptm. Franz Grillhösl (2.v.r.).
Schützenjahrtag in Volders punkte bei weitem aufgewogen worden sind. Besonders in den schwie-
rigen Zeiten ist die Kompanie zusammengestanden.
VOLDERS - Am Seelensonntag hielt die Senseler Schützenkompa- Dem nun endgültig scheidenden Hptm. Josef Haidegger, der in
nie Volders ihren traditionellen Schützenjahrtag ab. Nach dem höchster Not für eineinhalb Jahre eingesprungen ist, wurde die Ehren-
Gedenkgottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Schützenka- mitgliedschaft verliehen. Wir danken und gratulieren auch von dieser
meraden, der von der Senseler Musikkapelle Volders musikalisch Stelle aus aufrichtig und herzlich zur hohen Auszeichnung.
gestaltet wurde, fand am Dorfplatz die Heldengedenkfeier mit Gene- Die Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis: Obm. Zgf. RR Han-
ral-de-Charge und Kranzniederlegung statt. Im Anschluss daran hielt nes Fraisl; Hptm. Franz Schmid; Kassier Zgf. Ing. Josef Hundsbichler,
die Kompanie im Gasthof „Jägerwirt“ ihre Jahreshauptversammlung Schriftführer Ptf. Alexander Stampfer, JS-Betr. Martin Untergasser
ab, bei der Hptm. Ing. Peter Rathgeber zahlreiche Ehrengäste willkom-
men heißen konnte, besonders Hochw. Pater Konrad Forer, den Bgm. Jahresrückblick 2004
von Volders, Direktor Max Harb, die Ehrenkranzträger Emmi Konzert
und Waltraud Rathgeber sowie Alt-Bgm. Erwin Posch, Frau OSR Evi WEERBERG - Nach der Kriegerehrung, bei der den Gefallenen und
Gstir und den Obm. der Senseler Musikkapelle, Gerald Prenn. Vermissten beider Weltkriege gedacht wurde, lud die Kompanie zur
Im Rahmen dieser Generalversammlung wurden auch Ehrungen alljährlichen Jahreshauptversammlung mit Schützenjahrtag ins Café
(siehe letzte Seite!) sowie Beförderungen vorgenommen. „Central“ ein. Obm. Hermann Schiffmann konnte auch die anwesen-
den Ehrengäste Pfarrer Franz Angermayer, Vizebgm. und Obm. der
Musikkapelle Weerberg Albin Unterlechner, Kapellmeister Werner
Kreidl und Ehrenkranzträger Hubert Schößer begrüßen.
Einer der Höhepunkte des letzten Jahres auf Baonsebene war sicher
das Baonschützenfest im Juli 2004 in Terfens. Insgesamt wurden im
Jahr 2004 an die ca. 50 Termine wahrgenommen, wie Andreas-Hofer-
Gedenkmesse, Schützenwallfahrt in Absam, 500-Jahr-Feier Stadt Kuf-
stein, Begräbnis Danzl Fritz und Danzl Ernst u.a.. Die Kameradschaft
pflegten wir bei einem Mondscheinrodeln. Eine besondere Ausrückung
war jene zu Ehren des 90. Geburtstages unseres Wiedergründers der
Kompanie nach dem II. Weltkrieg, „Krötz Hansl“. Ein weiterer fixer
Bestandteil im Terminkalender der Gemeinde ist mittlerweile die all-
Schützenjahrtag der Senseler Schützen Volders: (v.l.) Bgm. Dir. Max Harb,
Kassier Ptf. Karl Steinlechner, Zgf. Johann Wildauer, Hptm. Peter Rathgeber,
Zgf. Hansjörg Klingenschmid, Fhr. Walter Frischmann, Zgf. Josef Markart.
Nicht im Bild: Lt. Hans Tschugg
Jahreshauptversammlung in Amras
INNSBRUCK/AMRAS - Bei der Jahreshauptversammlung Ende Neuer Ausschuss der Kompanie Weerberg: Hptm. Willi Schößer, Lt. und Obm.
Adi Lintner, Schriftführer und Heimwart Martin Sprenger, Schriftführer-Stv.
November 2004 berichtete Obm. Hannes Fraisl über die Schwierigkei- und Heimwart-Stv. Mario Schiffmann, Kassier Michael Schößer, JS-Betr. Han-
ten in der letzten Funktionsperiode, welche jedoch durch die Höhe- nes Schiffmann, Kassier-Stv. Thomas Schiffmann, Waffenwart Markus Danler
und Christian Geisler, Olt. Manfred Kohler, Fhr. und Obm.-Stv. Hermann
Schiffmann, Fhr.-Stv. Herbert Knapp, JS-Betr.-Stv. Christian Schößer
Termine 2005
5. Februar: Schützenball in Mühlbach
19. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
20. Februar: Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran
13. März: Bundesgeneralversammlung in Bichl/Bayern
17. April: Bundesversammlung in Innsbruck
17. April: Landesjungschützenschießen in Hopfgarten/Westendorf
23. April: Festakt „300 Jahre Mordweihnacht“ in Bad Tölz
24. April: Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes
30. April: Eröffnung Wanderausstellung „Der Erste Weltkrieg -
Die Tiroler Front 1915–1918“ in Toblach
1. Mai: Bezirks- und Talfest in Pians
8. Mai: Patronatstag in Waakirchen/Bayern