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Vor einigen Monaten hat die ARBEITSGRUPPE FÜR SELBST- nigten Tirol, oder als selbstständiger Staat, seinen Wohl-
BESTIMMUNG bereits eine Broschüre an alle Haushalte stand verlieren würde, führt zu Verunsicherungen, die eine
verschickt, welche die politischen und wirtschaftlichen Be- offene Diskussion über die politische Zukunft unserer Heimat
weggründe für eine Selbstbestimmung aufzeigte. Das große erschweren. Anlass genug, um anhand konkreter Vergleiche
Interesse an dieser Informationsschrift und der Wunsch, die mit anderen Kleinstaaten die Frage der Überlebensfähigkeit
Bevölkerung ehrlich über die Situation unseres Landes aufzu- Südtirols zu beantworten und die Folgen einer noch länger
klären, hat uns nun dazu bewogen, diese zweite Broschüre andauernden Zugehörigkeit zu Italien aufzuzeigen.
zu erstellen. Letztlich ist die Frage nach einer gesicherten Zukunft nämlich
Oft genug wird behauptet, dass es uns doch gut bei Itali- auch von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedin-
en gehe und dass jede politische Veränderung nur zu einer gungen abhängig.
Verschlechterung der gegenwärtigen Situation führen würde.
Auch die Behauptung, dass Südtirol in einem wiederverei- Bilden Sie sich selbst Ihre Meinung!
Im Jahr 2006 lag Italien nur noch auf dem 42. Platz in der
Liste der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Die Tendenz
zeigt klar nach unten! Unter den 25 EU-Staaten war das Platz
22. Nur Griechenland, Polen und Zypern wurden wirtschaft-
lich schlechter eingestuft.
Luxemburg Südtirol
LUXEMBURG Fläche km² 2.586 7.400
Luxemburg Einwohner 2005 457.250 483.000
Inflationsrate 2006 3% 2%
FRANKREICH
Wirtschaftsleistung 29,4 Mrd. € 12,8 Mrd. €
Beschäftigungsquote 2005 63,6 70,0%
Luxemburg als Vorbild Arbeitslosenquote 2006 4,8% 2,8%
Wirtschaft nach Sektoren 2006
Es liegt im Zentrum Europas und hatte neben der Kleinheit ei-
nige Gemeinsamkeiten mit Südtirol. Jedoch auch bedeutende Dienstleistungen 77% 63,5%
Unterschiede sind fest zu stellen. Industrie 22% 26,5%
Luxemburg beheimatet mit seinen zirka 457.000 Einwohnern
etwa gleich viele Menschen wie Südtirol. Landwirtschaft 1% 10%
Es ist zweisprachig. Neben der französischen Sprache, ist Quelle: Eurostat und Wifo
die deutsche Sprache und das Luxemburgische Amtsprache.
Luxemburg liegt wie Südtirol zwischen zwei Kultur- und Wirt- Luxemburg ist zusätzlich Sitz einiger EU Institutionen, die Ar-
schaftsräumen. Luxemburg liegt zwischen dem französischem beitsplätze im Land geschaffen haben. Diese ergänzen das
und dem deutschen Kulturraum. Bild, sind aber nicht der Grund für den Wohlstand.
Besser und innovativer
„Initiativen für eine Wiedervereinigung Tirols in den unterschiedlichsten Bereichen
sind nicht realistisch“
Landeshauptmann Herwig Van Staa Die folgenden Graphiken aus unterschiedlichen internationa-
len wirtschaftlichen Fachzeitschriften verdeutlichen einerseits
Quelle: Tageszeitung Dolomiten am 04. Dezember 2006 das Zurückfallen Italiens in die zweite Liga, wenn es um Wett-
bewerbsfähigkeit geht, andererseits zeigen sie, dass geogra-
Klingt diese Aussage nicht wie jene deutscher Politiker vor
der Wiedervereinigung? phische Kleinheit durchaus ein Vorteil sein kann.
Luxemburg 248
Wirtschaftliches und politisches Umfeld
Irland 137
Österreich 123
Luxemburg 99,65
Belgien 118
Norwegen 98,44
Großbritannien 115
Italien 103
Großbritannien 92,23
Tschechien 73
Deutschland 90,12
Ungarn 61
Frankreich 89,18
Polen 50
Ungarn 68,50
dukt BIP vermittelt ein authentisches Bild der tatsächlichen 0,00 20,00 40,00 60,00 80,00 100,00 120,00
Kaufkraft der einzelnen Länder. Quelle: Euromoney magazine, Country Risk Survey March 2006
Südtirol hätte die einmalige Möglichkeit ein „Luxemburg in Die Rahmenbedingungen für Unternehmen sich in diesem
den Alpen“ zu werden. Ein unabhängiges Bindeglied in der Land niederzulassen und Arbeitsplätze zu schaffen. Eine
EU zwischen den Kulturräumen, das sein Schicksal selbst in Kombination aus Steuern, Bürokratie sonstigen Belastungen
die Hand nimmt und die Probleme der Zukunft selbst angeht. und positiven Anreizen.
Politische Stabilität Lebensqualität
10= Risiko politischer Instabilität ist sehr gering 10=sehr hoch
Dänemark 9,71
Österreich 9,58
Dänemark 9,36
Schweiz 9,19
Deutschland 8,73
Deutschland 8,88
Niederlande 8,42
Großbritannien 8,63
Frankreich 8,20
Tschechien 7,77
Großbritannien 7,14
Frankreich 7,72
Tschechei 7,06
Ungarn 7,62
Italien 6,73
Quelle: World Competitiveness Yearbook, 2006 Quelle: World Competitiveness Yearbook, 2006
integrierbar sind, die Menschen aus Mittel- und Osteuropa, Schweiz 7,92
stammen aus einem uns ähnlichen Kulturkreis. Italien und da- 7,46
Großbritannien
von ist Südtirol auch betroffen, setzt jedoch verstärkt auf Zu- 7,25
Dänemark
wanderer aus Nordafrika und Albanien. Die Integration dieser
Niederlande 7,24
Menschen in die Südtiroler Kultur gestaltet sich sehr schwierig.
Deutschland 6,49
Belgien 5,02
Verfasser: Sven Knoll, Schenna, svenknoll@gmx.at
Für den Inhalt verantwortlich: Prof. Dr. Karl Socher, Universität Innsbruck, Karl.Socher@uibk.ac.at 4,13
Frankreich
Presserechtlich verantwortlich: Roland Lang, Terlan, roland.lang@hotmail.com
Herausgeber: ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG Italien 4,07
Sven Knoll, Schenna - Sepp Mitterhofer, Meran - Ltg. Pius Leitner, Vahrn -
Dr. Egon Kühebacher, Innichen - Paul Bacher, Bozen - Peter Ploner, Meran - Polen 3,89
Ltg. Dr. Eva Klotz, Bozen - Roland Lang, Terlan - Dr. Luis Zingerle, Schabs 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Bilder: Quelle: Südtirol Marketing, Urheber: Andergassen, Helmuth Rier, Milanesio,
Gestaltung: Hauger-Fritz, Meran - Druck: Athesia, Bozen
Quelle: World Competitiveness Yearbook, 2006