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WALLISER GEFANGENE
8 | 2014
Beobachter
die Abgabe von Medikamenten als teure psychiatrische Leistungen verrechnen. Die Krankenkassen wiederum zahlen die teils horrenden Kosten anstandslos. Denn aus einer Krankenabrechnung geht nicht hervor, ob es sich beim Patienten um einen Gefangenen handelt. Gefangene sind im Wallis zudem gleich doppelt bestraft: Sie haben in ihrer Krankenakte pltzlich Eintrge, die auf eine psychische Erkrankung schliessen lassen. Das kann nur schon bei einem Versicherungswechsel nachteilige Folgen habe.
pazittsgrnden nicht um die fragwrdige Abrechnungspraxis kmmern. Der Walliser Grosse Rat habe ihr vor zwei Jahren das Budget um 200 000 Franken gekrzt.
Viele Gefangene sind sich nicht bewusst, welche Folgen das nach sich zieht.
Sbastien Fanti, Anwalt eines Betroffenen
Wegen dieses Abrechnungssystems bleiben Gefangene mit einer hohen Franchise auf unntig hohen Krankheitskosten sitzen. Mehr noch: Der Kanton Wallis verdient sogar daran. Denn der staatliche psychiatrische Dienst IPVR kann den Krankenkassen
*Name der Redaktion bekannt
Viele Gefangene sind sich dieser Tatsache nicht bewusst, sagt Sbastien Fanti, Anwalt von Grard M. Fr seinen Mandanten hat er inzwischen erreicht, dass die Krankenversicherung CSS die Eintrge lschte. Betroffen von der kuriosen Abrechnung ist eine unbekannte Anzahl Hftlinge. Die meisten wissen wahrscheinlich nicht einmal, dass ihre Patientenakten Eintrge der Psychiatrie enthalten. Fr Anwalt Fanti ist klar, dass die kantonale Datenschutzbeauftragte Ursula Sury lngst htte ttig werden mssen. Sury sagt, sie knne sich aus Ka-