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Entwicklungsquartier St.

Georg-Mitte

Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte


27. Öffentliche Sitzung
Dienstag, 29. September 2009
Heinrich-Wolgast-Schule, Pausenhalle
Greifswalder Straße 40, 20099 Hamburg

Protokoll

ARGE / konsalt Gesellschaft für Stadt- und Regionalanaly-


sen und Projektentwicklung mbH
Tel. 040 – 35 75 270

Im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Mitte,


Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung
Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
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Moderation: Herr Oehler (Büro CONVENT), ergänzend Herr Jochem

Aktualisierte Tagesordnung
Begrüßung und einführende Erklärungen zum Verfahren Quartiersentwicklung -
St. Georg-Mitte und Zwischenlösung für Betreuung

1. Abstimmung der Tagesordnung

2. Genehmigung des Protokolls aus der Sitzung vom 30.06.2009

3. Aktuelle halbe Stunde / Verschiedenes


u.a. Bericht vom 1. Kunstpreis Hansaplatz 12.09.2009; Kulturkarawane

4. Das Fachamt für Wirtschaftsförderung im Bezirksamt Mitte stellt sich vor

Referenten: Frau Piroska Csösz, Herr Claudius von Rüden

5. Hansaplatz - Zum Thema Pissoir

Herr Grönwall - Referent der BSU – U 13 – Abteilung Schutz und Bewirtschaftung von
Oberflächengewässern

6. Bericht zur Umsetzung der Planungen/ zum Baubeginn Neugestaltung Hansaplatz

Referenten: Herr Baum, Fachamtsleiter Management des öffentlichen Raumes, und


Frau Oldörp

7. Zukünftige Nutzungen nach Fertigstellung des Hansaplatzes ab Sommer /Herbst


2010

Bildung von AGs (Einweihung des Platzes und weitere Nutzung) - Vorschlag: AG 1
Kunst + Kultur, AG 2 Lokale Ökonomieförderung

8. Info zum Stand Auswahlverfahren zur Findung des Gebietsentwicklers für das EQ
St. Georg

9. Info zum Projekt Neubau Soester Straße 36 (Mitteilung des Bauausschusses)


10. Rückmeldungen zu Anfragen und Anträgen

- Vorstudie Soziale Erhaltungsverordnung St. Georg (Bericht)

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- Übersicht Beiratsempfehlungen und Anträge

11. Nachbesetzung Stadtteilbeirat

12. Verfügungsfonds und Projektförderung

- Antrag an den Verfügungsfonds „Kultur statt Kameras“ 012/2009 (Kunstpreis Han-


saplatz)

13. Termine-

- nächster Sitzungstermin

Begrüßung und einführende Erklärungen zum Verfahren Quartiersentwicklung - St. Ge-


org-Mitte und Zwischenlösung für Betreuung

Herr Jochem und Herr Oehler begrüßen die Anwesenden (Anhang Beirat 55: Liste der Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer) und erläutern das Vorgehen auf der heutigen Sitzung.
Anmerkung zur Nummerierung der Anhänge: relativ oft wird in den Sitzungen Bezug auf bereits bekannte
Dokumente genommen. Damit ein und dasselbe Schriftstück im Laufe der vielen Sitzungen nicht mehrere
verschiedene Nummern bekommt, versuchen wir, alle Anhänge durchgehend zu nummerieren. Wenn
nun unerwartet eine niedrigere Nummer kommt, bedeutet dies, dass das Dokument schon in einem frü-
heren Protokoll als Anhang dabei war.

Herr Jochem erklärt, dass die heutige Stadtteilbeiratssitzung die erste nach der Sommerpause
und nach der Bundestagswahl am 27.9.09 ist. Die Wahlergebnisse in den jeweiligen Wahlkrei-
sen des Stadtteils St. Georg zeigen, dass durchweg alle größeren Parteien der Buntheit des
Stadtteils entsprechend abgeschnitten haben. Im Bund zeichnet sich dagegen eine neue Regie-
rungskoalition aus CDU und FDP ab, wobei derzeit noch nicht gesagt werden kann, ob und in-
wieweit diese Tatsache auch evtl. Auswirkungen auf die Förderprogramme des Bundes für die
Länder haben wird, z.B. für Programme im Kontext der Stadterneuerung. Herr Jochem erläutert,
dass auch das Verfahren „Entwicklungsquartier St. Georg-Mitte“ mit Bundesmitteln aus dem
Fonds des Programms „Soziale Stadt“ gefördert wird. Da dieses Bundesprogramm bisher
durchweg von allen großen Parteien im Bundestag getragen wurde, ist wohl nicht davon auszu-
gehen, dass kurzfristig sich gravierende Änderungen für die Arbeit der Quartiersentwicklung in
St. Georg-Mitte ergeben werden.

Auf Basis der Ergebnisse der öffentlichen Ausschreibung für Quartiersentwicklerleistungen im


Rahmen des Hamburger Stadtteilentwicklungsprogramms wird am 2. November 2009 eine
Auswahljury zu den Angeboten tagen, das Vergabeverfahren läuft also noch. Für die zu über-
brückende Zeit wurde eine Zwischenlösung zur Betreuung des Stadtteilbeirates organisiert.

Außerdem macht Herr Jochem darauf aufmerksam, dass der Senat der Freien und Hansestadt
Hamburg ein Hamburger „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)“ beschlos-
sen hat und als Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft (Drucksache 19/3652 vom
21.07.2009) gegeben hat. Einige Exemplare des Rahmenprogramms liegen in Kopie aus, an-
sonsten kann das RISE auch im Internet auf der Homepage der Parlamentsdatenbank der
Hamburger Bürgerschaft abgerufen werden ( http://www.buergerschaft-hh.de/parldok/ ).

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
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1. Abstimmung der Tagesordnung

Die kurzfristig notwendig gewordenen Änderungen in der aktuellen Tagesordnung werden an-
genommen.

Der Tagesordnungspunkt 5 wird vorgezogen.

5. Hansaplatz - Zum Thema Pissoir

Herr Grönwall (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) stellt die Sachlage zum Thema Pis-
soir auf dem Hansaplatz vor. Er erklärt, dass er für die Koordinierungsarbeit zur Errichtung öf-
fentlicher Toiletten in Hamburg zuständig ist. Er führt aus, dass die Hamburger Urinale politisch
und polizeilich in Hamburg gewollt sind, so auch das Pissoir auf dem Hansaplatz. Die Errichtung
von Toiletten orientiert sich an der Passantenfrequenz an bestimmten Orten. Speziell die Klien-
tel am Hansaplatz benötigt aber keine öffentliche Toilette, sondern ein Urinal. Erfahrungen ha-
ben gezeigt, dass geschlossene Toilettenräume mit einem „schwierigen“ Umfeld sehr schnell
verschmutzt und missbraucht werden. Deshalb ist eine geschlossene Toilettenanlage auf dem
Hansaplatz als kritisch einzuschätzen. Im Rahmen der Neugestaltung des Hansaplatzes scheint
eine Verlagerung des Pissoirs als sehr aufwendig. Dies erklärt sich durch die hohen Kosten,
denn ein Rückbau der Anlage ist aufgrund der massiven Betonplatte und des unterirdischen U-
rinsammelbehälters kostspielig. Deshalb ist auf dem Hansaplatz nur eine ergänzende Zusatztoi-
lettenanlage denkbar. Eine Errichtung einer weiteren Toilettenanlage wäre nur über eine Ent-
gelt-Lösung möglich, hierbei müsste aber ein Betreiber gefunden werden, der die Öffnung der
Anlage gewährleistet. Die jetzige Form des Pissoirs (ist das Standardmodell für Hamburg) ist
ein deutlicher Fortschritt gegenüber der ursprünglichen Anlage in U-Form in den 90er-Jahren,
bei der es zu massiven Geruchsbelästigungen kam.

Herr Korndörfer (SPD Hamburg-Mitte) erklärt, dass die Situation Mitte der 1990er ein Pissoir er-
forderte. Mittlerweile stellt sich die Situation verändert dar und es besteht die Möglichkeit einer
Neugestaltung des Platzes. Das bisherige Urinal passt nicht in die neue Konzeption des Plat-
zes. Deswegen sollte eine Lösung über ein Betreiberkonzept mit angeschlossenem Kiosk oder
Café gefunden werden.

Frau Ramsky macht darauf aufmerksam, dass das bisherige Urinal nicht von Frauen genutzt
werden kann. Außerdem ist das Pissoir sehr gut einsehbar, so dass Genitalien der Öffentlichkeit
präsentiert werden. Deshalb präferiert sie eine geschlossene Toilettenanlage.

Herr Wiederhold greift die Argumentation von Herrn Korndörfer auf und bekräftigt den Wunsch
nach einer Toilette am Hansaplatz.

Herr Honold erkundigt sich, ob der Urin des Pissoirs direkt in die Kanalisation geht.

Herr Streb stellt fest, dass es zwischen der BSU und den bezirklichen Planungen eine abwei-
chende Haltung zum Thema einer öffentlichen Toilette auf dem Hansaplatz gibt. Er schlägt vor,
gemeinsam mit dem Schauspielhaus eine Betreiberlösung zu organisieren.
Herr Grönwall erklärt, dass er zu der Konzeption zur Neugestaltung des Hansaplatzes fünfmal
Stellungnahmen abgegeben hat, ebenso die zuständige Fachkraft beim Bezirksamt Hamburg-
Mitte. Er führt aus, dass in der Vergangenheit in Hamburg einige Toilettenanlagen wegen Fehl-

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kalkulationen abgerissen werden mussten und dieses hohe Kosten zur Folge hatte. Deswegen
werden Toiletten nur schwerpunktmäßig dort errichtet, wo auch die benötigte Nutzerfrequenz zu
erwarten ist. Das Pissoir am Hansaplatz wird sehr stark genutzt. Bei einer Schließung der Anla-
ge entsteht das Problem des „Freiraumpinkelns“ mit entsprechenden Problemen.
Er weist darauf hin, dass die Urinsammlung Teil der Kreislaufwirtschaft ist.

Aus dem Plenum wird angemerkt, dass trotz des Pissoirs auch weitergehend im öffentlichen
Raum uriniert wird.

Herr Thamm findet die Einstellung der BSU zu diesem Thema nicht hinnehmbar. Gerade die
vielen Touristen benötigen eine Toilettenanlage.

Herr Wilke versteht die Neugestaltung des Platzes als Chance, um auch eine öffentliche Toilette
zu errichten. Er präferiert auch eine Betreiberlösung.

Herr Putz erklärt, dass in den Planungen zur Neugestaltung des Hansaplatzes (Stand der
Schlussverschickung) das Pissoir um nur vier Meter verlagert wird. Für diese Verlagerung wur-
den zwei Angebote für die Rückbautätigkeit eingeholt. Die Kosten für diese Rückbautätigkeit
würden sich auf ca. 7.000 Euro (netto) belaufen. Bei einer Verlagerung um vier Meter müssten
keine Tiefbaumaßnahmen vorgenommen werden, sondern der bisherige Sammelbehälter ver-
bleibt an der jetzigen unterirdischen Stelle.

Herr Marowsky-Brée weist daraufhin, dass erst mit einer neuen Platzgestaltung auch neue Pas-
santenströme akquiriert werden.

Frau Ramsky bekräftigt den Wunsch nach einer für Frauen nutzbaren Toilette.

Herr Grönwall begrüßt die Neugestaltung. Er verdeutlicht, dass für die bisherige Neuplanung
auch die zu erwartenden Passantenströme berücksichtigt worden sind. Die Situation am Han-
saplatz erfordert weiterhin eine Pissoiranlage. Er erklärt, dass bisherige Anlage nur zur Ein-
dämmung des „Freiraumpinkelns“ führen kann.

Herr Jochem erkundigt sich, ob es eine Alternativlösung für eine Toilettenanlage auf dem Han-
saplatz gibt.
Herr Grönwall erklärt, dass eine Streichung des Pissoirs auf dem Hansaplatz nicht möglich ist.
Die Stadt Hamburg hat bis 2013 einen Vertrag mit der Firma JC Decaux über den Verbleib der
Pissoiranlagen. Etwaige Baumaßnahmen müsste die Stadt zahlen, wofür aber keine Mittel be-
reitstehen. Für einen Neubau einer Toilette auf dem Hansaplatz müssten anderweitig Gelder
bereitgestellt werden.

Herr Streb macht darauf aufmerksam, dass die vorgestellte Sachlage nur die Meinung der BSU
widerspiegelt, aber nicht die weiterer Hamburger Fachbehörden.

Herr Oehler erkundigt sich, ob es einen neuen Beschluss des Stadtteilbeirates zu diesem The-
ma geben sollte.
Mehrheitlich wird die bisher getroffene Beschlusslage zu diesem Thema befürwortet.

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2. Genehmigung des Protokolls aus der Sitzung vom 30.06.2009

Herr Wiederhold erkundigt sich, ob dass Protokoll der letzten Sitzung verschickt worden ist.

Herr Mietzner erklärt, dass das Protokoll frühzeitig nach der letzten Sitzung auf digitalem und
postalischem Weg verschickt worden ist. Die Versendung erfolgte nicht wie gewohnt mit der
Einladung zur nächsten Sitzung des Beirates, da die Beauftragung mit der Junisitzung endete
und die jetzige Zwischenlösung zur Betreuung des Beirates noch nicht absehbar war (Nach-
richtlich: Herr Wiederhold hat festgestellt, das Protokoll mit der Sonderversendung erhalten zu
haben.)
Es wird sich darauf verständigt, dass das Protokoll auf individuelle Anfrage erneut versendet
wird.

Eine Genehmigung des Protokolls der 26. Sitzung vom 30. Juni 2009 erfolgt erst auf der nächs-
ten Sitzung.

3. Aktuelle halbe Stunde / Verschiedenes

Herr Helms (Ruderclub Allemannia) stellt sein Anliegen vor (Anhang Beirat 56: Antrag Ruder-
club Allemannia). Er erläutert, dass die Parkbucht an der Gurlittbucht ständig zugeparkt ist.
Dadurch wird die Verladung der Ruderboote erschwert und es kommt in diesem Bereich für die
Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Situationen. Damit eine sichere Verladung der Ruderboote
gewährleistet werden kann, möchte der Ruderclub eine bisher mit Brennnesseln zugewachsene
Fläche (3 mal 12 Meter) am Bootshaus mit Bodenplatten versehen.

Herr Joho erklärt, dass der Bereich „am Steinmeer“ der Gurlittbucht eine historische Tragweite
hat.
Herr Helms erklärt, dass dieser Bereich nicht von der Maßnahme tangiert werden würde. Es
handelt sich lediglich um die Fläche an der Hauswand.

Herr Streb unterstützt den Vorschlag von Herrn Helms.

Herr Baum (Bezirksamt Hamburg-Mitte, Leiter des Fachamtes Management des öffentlichen
Raumes) erklärt, dass er das Anliegen des Ruderclubs prüfen wird. Weiterhin ergänzt er, dass
in diesem Bereich Neuplanungen vorgesehen sind.

Herr Joho möchte auf einer der nächsten Sitzungen die von Herrn Baum angesprochenen Neu-
planungen für diesen Bereich vorgestellt bekommen.

Frau Thiel (Schorsch) erkundigt sich, was mit dem Gebäude am Kirchenweg 20 passiert. Kon-
kreter möchte sie den aktuellen Planungsstand erfahren, ob eventuell ein „Community Center“
geplant sei.

Herr Jochem erklärt, dass für die momentane Situation eine Lösung gefunden werden muss. Er
verdeutlicht, dass das Fachamt Sozialraummanagement dafür schwerpunktmäßig zuständig ist.
Dieses Thema wird auf einer der nächsten Sitzungen behandelt. Perspektivisch sollte es eine
feste Arbeitsgruppe zu diesem Sachverhalt geben.

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
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Herr Streb befürwortet die Gründung einer Arbeitsgruppe zu dem Thema Kinder- und Jugend-
arbeit, jedoch sollten regelmäßig Ergebnisse auch im Stadtteilbeirat präsentiert werden. Die dort
geleistete Kinder- und Jugendarbeit hat einen hohen Stellenwert für den Stadtteil St. Georg.

In diesem Zusammenhang erinnert Herr Honold daran, dass bereits auf einer der letzten Stadt-
teilbeiratssitzungen beschlossen wurde, die Schul- und Bildungssituation in St. Georg zu the-
matisieren.

Herr Jochem weist auf den Wettbewerb von der BSU "Familie gewinnt! Hamburg sucht seine
familienfreundlichsten Wohnquartiere" hin. Nähere Informationen können im Internet abgerufen
werden (www.familie-gewinnt.hamburg.de).

Herr Joho teilt den aktuellen Zwischenstand der Unterschriftenaktion „Gegen die Zerstörung der
sozialen Strukturen in St. Georg“ mit. Bisher wurden 1.300 Unterschriften gesammelt. Außer-
dem schlägt er erneut vor, auf der nächsten Sitzung das Kleingewerbe in St. Georg und die
Entwicklungen / Neuplanungen um das Gebäude von „Max & Consorten“ im Spadenteich 7 zu
thematisieren.

Herr Wiederhold erkundigt sich, ob es neue Entwicklungen bezüglich des Projektes „Volksfür-
sorge“ gibt.
Herr Jochem sind keine neuen Entwicklungen bekannt, jedoch wird er sich erkundigen.

Herr Wilke verweist auf den § 33 des Bezirksverwaltungsgesetzes hin. In diesem steht seit
2006, dass Kinder und Jugendliche zu beteiligen sind. Er erkundigt sich, warum dieser Para-
graph in St. Georg keine Anwendung findet. Weiterhin schlägt er vor, dass das Thema der So-
zialraumplanung in St. Georg auf einer der nächsten Sitzungen vertieft behandelt werden sollte.

Herr Streb greift das Anliegen von Herrn Wiederhold auf und bekräftigt den Wunsch näheres
über das Projekt „Volksfürsorge“ zu erfahren.

Herr Sell weist darauf hin, dass am vergangenen Wochenende zwei schwere Verbrechen im
Bereich des Hansaplatzes begangen worden sind. Er erklärt, dass die Dienstgruppenpräsenz
bei der Polizei abgeschafft werden soll. Allerdings erachtet er die Präsenz im Bereich des Han-
saplatzes als besonders wichtig. Er erkundigt sich, was die Führung des PK 11 von diesem Be-
schluss hält.

Herr Harnick (Polizei Hamburg – Stellv. Leiter PK 11) bestätigt die Aussage von Herrn Sell. Es
gibt einen politischen Beschluss, der vorsieht, dass weniger Einsatzkräfte für Präsenzaufgaben
eingesetzt werden sollen. Für St. Georg bedeutet dies, dass acht Einsatzkräfte abgezogen wer-
den. Die Führung des PK 11 begrüßt diesen Beschluss nicht und versucht, über den Einsatz
von polizeilichen Fremdkräften den Arbeitsanfall zu kompensieren. Er versichert, dass die Poli-
zei weiterhin am Hansaplatz präsent sein wird.

Herr Sell begrüßt die Haltung der PK 11-Führung. Er plädiert dafür, dass die Führung des PK
11 gegenüber dem Innensenator zu unterstützen. Herr Sell formuliert einen Antrag.

Antrag: Der Stadtteilbeirat fordert, entgegen der vorliegenden politischen Beschlusslage,


weiterhin eine deutliche polizeiliche Präsenz im Stadtteil und insbesondere am Hansa-

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platz. Um die Sicherheit zu gewährleisten, bedarf es ausreichender Personalressourcen
im Polizeikommissariat 11.
Meinungsbild Plenum: (etwa 55 Anwesende)
Ja: Mehrheit Nein: 0 Enthaltung: 1
Votum Stadtteilbeirat:
Ja: 12 Nein: 0 Enthaltung: 1

Der Antrag ist damit einstimmig angenommen.

Vorstellen des geplanten Hotelprojektes Steindamm 68 / 70

Herr Jolmes (planpark architekten) stellt anhand einer Präsentation die Planung eines Hotels im
Steindamm 68 / 70 und Kleiner Pulverteich 9 vor. Das Architekturbüro „planpark architekten“ ist
von der Sebold Immobilien GmbH beauftragt, drei nebeneinander gelegene, bestehende Ge-
werbeobjekte zu einem Hotel mit 170 Zimmern und internationalem Restaurant umzubauen. Für
das Hotel gibt es bereits einen Betreiber: die Novum GmbH. Für die angestrebte Hotelnutzung
wird das Gebäude um eine Etage aufgestockt, in den Grundrissen angepasst und die Fassa-
dengestaltung geändert. Des Weiteren soll das neue Hotel begrünte Dächer bekommen.

Der entsprechende Bauantrag ist bereits eingereicht und es laufen intensive Abstimmungsge-
spräche mit dem Stadtplanungs- und Denkmalpflegeamt. Es sei erwähnt, dass das Ladenge-
schäft LADES Hähnchenland erhalten bleibt.

Aus dem Plenum wird sich erkundigt, ob durch das umgebaute Gebäude die Mieter des an-
grenzenden Gebäudes in der Böckmannstraße 26 eine Einschränkung in der Belichtung der
Wohnungen erfahren.
Herr Jolmes antwortet, dass es keine Einschränkung der Belichtungsverhältnisse der Nachbar-
gebäude gibt.

Herr Ranft (SPD Hamburg-Mitte) erkundigt sich, ob die geplante Bebauung auch den Auswei-
sungen im Bebauungsplan (B-Plan) entspricht. Findet eine Befreiung von Auflagen statt?
Herr Jolmes antwortet, dass das umgebaute Hotelgebäude den Vorgaben des B-Plans ent-
spricht. Nur für den geplanten Höhenversprung wurde eine Befreiung vom gültigen B-Plan be-
antragt.

Herr Joho sieht die Entwicklung des Steindamms als Hotelstandort kritisch. Er erklärt, dass be-
reits 50 Prozent der Hamburger Hotels in St. Georg ansässig sind. Als wichtiger erachtet er es,
dass die Wohnfunktion im Stadtteil gestärkt wird.

Herr Jolmes bietet eine Begehung des Objektes an, um demonstrieren zu können, dass die
bisherige Gebäudesubstanz sehr schlecht und mit Altlasten belegt ist. Er erklärt, dass jegliche
Entwicklungen am Objekt als Vorteil zu sehen sind. Er führt aus, dass die Gebäudestruktur sich
nicht für das Wohnen nutzen lässt und außerdem dies den gültigen Ausweisungen im B-Plan
entgegenstehen würde.

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Herr Jochem ergänzt, dass das Erneuerungskonzept des Sanierungsgebietes St. Georg S2 in
diesem Bereich des Steindamms Modernisierungen von Gewerbebauten ausdrücklich vorsieht.

Herr Wiederhold erklärt, dass dieses Objekt auch bereits im Sanierungsbeirat Böckmannstraße
thematisiert worden ist. Die präsentierte Planung fügt sich in Stellungnahmen des Sanierungs-
beirates ein und ist damit eine akzeptable Lösung für den Stadtteil.

Herr Dr. Pfadt erklärt, dass dieser Standort traditionell als Kerngebiet ausgewiesen ist und eine
Wohnnutzung deshalb ausgeschlossen ist. In diesem Bereich wurden bisher keine Forderungen
für Wohnraum gestellt und zudem wurde eine Prüfung zur Planungsrechtsänderung nie be-
schlossen.

Herr von Garnier bedankt sich für die frühzeitige Vorstellung des geplanten Hotelprojektes.

Herr Warmalow möchte wissen, was mit den Nachbargebäuden passiert.


Herr Jolmes erklärt, dass das Objekt Böckmannstraße 26 auch der Sebold Immobilien GmbH
gehört. Die anderen angrenzenden Gebäude wurden von dänischen Investoren gekauft. Herr
Jolmes erkundigt sich, ob der Stadtteilbeirat ein Votum zu dem vorgestellten Projekt abgibt.

Herr Honold akzeptiert, dass der gültige B-Plan keine Wohnnutzung vorsieht, jedoch plädiert er
grundsätzlich dafür, dass in St. Georg die Wohnfunktion, wo es möglich ist, gestärkt wird.

Herr Jochem plädiert dafür, das Projekt zur Kenntnis zu nehmen.

Herr Joho plädiert für eine Abstimmung über das Projekt. Er ist gegen ein weiteres Hotel am
Steindamm und für eine Änderung des Planungsrechts.

Herr Streb findet eine Abstimmung über das Projekt nicht sinnvoll. Er argumentiert, dass der
Sanierungsbeirat Böckmannstraße sich bereits mit diesem Projekt im Sinne einer abgewogenen
Planung auseinandergesetzt hat.

Es kommt zur Abstimmung.

Antrag: Der Stadtteilbeirat stimmt darüber ab, ob es zu einer weiteren Abstimmung zur
Bewertung des vorgestellten Hotelprojektes im Steindamm 68 / 70 kommen soll.
Meinungsbild Plenum: (etwa 55 Anwesende)
Ja: 7 Nein: Mehrheit Enthaltung: 0
Votum Stadtteilbeirat:
Ja: 6 Nein: 5 Enthaltung: 3

Der Antrag ist damit angenommen.

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Herr Jochem weist daraufhin, dass eine Abstimmung nur begrenzt sinnvoll scheint, da es ein
gültiges Planungsrecht und ein abgestimmtes Erneuerungskonzept gibt.

Es kommt zu der beschlossenen erweiterten Abstimmung.

Antrag: Der Stadtteilbeirat befürwortet das Hotelprojektes im Steindamm 68 / 70.


Votum Stadtteilbeirat:
Ja: 2 Nein: 4 Enthaltung: 6

Der Antrag ist damit abgelehnt.

4. Das Fachamt für Wirtschaftsförderung im Bezirksamt Mitte stellt sich vor

Frau Piroska Csösz und Herr Claudius von Rüden stellen sich vor. Beide arbeiten seit Juni 2009
im Amt für Wirtschaftsförderung des Bezirkes Hamburg-Mitte. Frau Csösz ist die neue Leiterin
des Amtes. Die Tätigkeit des Amtes konzentriert überwiegend sich auf die Betreuung / Beratung
von Unternehmen, um Hilfestellungen für die Gründung bzw. Ansiedlung zu leisten. Das Ziel ist,
die Unternehmer zu informieren und für den Geschäftsstandort Hamburg-Mitte zu gewinnen.
Dabei unterstützt das Amt die Unternehmer bei der Überwindung der bürokratischen Verwal-
tungswege. Sie informieren, dass sie jederzeit als Ansprechpartner für Unternehmer jeglicher
Größe zur Verfügung stehen.

Herr Sell erkundigt sich, ob das Amt für Wirtschaftsförderung auch der richtige Anlaufpunkt für
die gewerbliche Nutzung kleinerer Ladengeschäfte am Hansaplatz ist.
Frau Csösz antwortet, dass auch kleinere Ladenflächen vom Amt der Wirtschaftsförderung be-
treut werden.

6. Bericht zur Umsetzung der Planungen/ zum Baubeginn Neugestaltung Hansaplatz

Herr Baum (Fachamtsleiter Management des öffentlichen Raumes) und Frau Oldörp informie-
ren anhand einer Präsentation und eines ausgehängten Plans den Stand zur Neugestaltung
des Hansaplatzes.

Frau Oldörp erklärt, dass aktuell die Deutsche Telekom am Hansaplatz arbeitet. Sobald diese
Arbeiten abgeschlossen sind, können die Arbeiten zur Neugestaltung des Hansaplatzes starten.
Voraussichtlich werden die Bauarbeiten in der 44. Kalenderwoche beginnen und dann in vier
Bauphasen (von Norden und Osten bis zum Südwest-Bereich) umgesetzt. Für die technische
Abwicklung ist das Ingenieurbüro Schmeck beauftragt worden. Hingegen bleibt die eigentliche
Bauleitung aus Kostengründen in der Hand des Bezirksamtes Hamburg-Mitte. Während der
Bauarbeiten werden die Kameras am Hansaplatz demontiert und nach Abschluss der Arbeiten
(voraussichtlich im Mai / Juni 2010) wird es eine Testphase geben. In dieser Testphase wird er-
probt, ob eventuell auf die Kameras verzichtet werden kann. Insgesamt belaufen sich die Kos-
ten auf ca. 2 Millionen Euro, wobei die eine Hälfte aus dem Konjunkturpaket des Bundes finan-
ziert wird und der andere Teil aus den Sanierungsmitteln.

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Herr Sell freut sich über die Mitteilung, dass die Bauarbeiten am Hansaplatz beginnen. Aller-
dings erachtet er es als kritisch, dass das ursprüngliche Architekturbüro Kosemund und Putz
nicht mehr mit den jetzigen Arbeiten betraut ist. Er befürchtet, dass einige Details der ursprüng-
lichen Planung verfälscht bzw. geändert werden könnten.
Herr Baum erklärt, dass der Vertrag mit den Architekten Kosemund und Putz ordnungsgemäß
ausgelaufen ist. Er ergänzt, dass der Entwurf vom Architekturbüro Kosemund und Putz auch
umgesetzt wird.

Herr Wiederhold erkundigt sich, ob es auf dem umgestalteten Hansaplatz auch eine Toilette
geben wird. Er erklärt, dass eine Toilette für eine vollwertige Nutzung des Platzes unabdingbar
ist.

Herr Korndörfer erklärt, dass die Neugestaltung des Hansaplatzes auch eine funktionale Ände-
rung herbeiführen muss.

Herr Streb findet es nicht gut, dass die originären Architekten nicht mehr beteiligt sind. Gerade
die Ausführungsdetails sind bei der Neugestaltung von großer Bedeutung.

Herr Baum erklärt, dass die Frage nach einer Toilette noch nicht abschließend geklärt ist. Bis
März bzw. April bleibt Zeit, um mit der BSU eine Entscheidung zu treffen. Er versichert, dass er
sich hartnäckig für eine Toilette einsetzen wird. Herr Baum bekräftigt, dass die ursprüngliche
Planung des Architekturbüros auch umgesetzt wird.

Herr Putz weist daraufhin, dass es zwischen der aktuellen und der originären Planung gravie-
rende Unterschiede gibt. Dies lässt sich am veränderten Höhenkonzept und der veränderten
Entwässerung belegen.
Herr Baum antwortet, dass die technischen Gegebenheiten auch gewisse Anpassungen erfor-
dern.
Herr Putz entgegnet, dass ein durchaus umsetzbares Höhenkonzept geliefert wurde.

Herr Warmalow plädiert dafür, dass für eine Toilette eine Kooperation mit dem Schauspielhaus
angestrebt werden sollte.

Herr Joho erkundigt sich, wie die Entscheidungskompetenz zwischen der BSU und dem Bezirk
geregelt ist. Er kann nicht recht nachvollziehen, warum der Bezirk für die gesamte Neugestal-
tung bis auf die Toilette verantwortlich ist.
Herr Baum antwortet, dass die Entscheidungskompetenz und die Gelder von der BSU zugewie-
sen werden. Außerdem wird er das Schauspielhaus bezüglich einer möglichen Kooperation
kontaktieren.

Herr Streb hat den Eindruck, dass nicht nur das Höhenkonzept abweichend dargestellt ist, son-
dern u.a. auch die Bänke und die Anzahl der Bäume. Deshalb fordert er eine Auflistung der ab-
weichenden Punkte zwischen dem aktuellen und dem originären Entwurf.

Frau Oldörp informiert darüber, dass die präsentierten Bänke mit unterschiedlichen technischen
Anschlussmöglichkeiten nur ein Vorschlag sind. Diese Gestaltungsvariante resultiert aus einer
Befragung von Marktbeschickern, die diese Ausführung der Sitzbank mit technischen Details

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präferieren. Außerdem erklärt sie, dass es nach der Schlussverschickung einige Anpassung der
Planung gegeben hat.

Herr Wilke erkundigt sich, ob der Stadtteilbeirat nach zwei Jahren Arbeit an dem Projekt auch
weiterhin an der Planung beteiligt wird.

Herr Sell begrüßt die Errichtung von Unterflursystemen zur Abfallbeseitigung am Hansaplatz
und die Integration von Marktbeschickern in die Planung. Er weist daraufhin, dass es einen Be-
schluss des Stadtteilbeirates gegen Sitzmöbel auf dem Platz gibt.

Herr Baum erklärt, dass es die Zielrichtung des Fachamtes ist, die Wünsche und Anliegen der
Bürger zu erfüllen.

Frau Oldörp erklärt, dass es einige der dargestellten als Sitzgelegenheit angedachten Straßen-
möbel insofern unvermeidlich sind, als Sie nicht befahrbare Bereiche im Platzuntergrund mar-
kieren.

Herr Oehler erkundigt sich bei Herrn Baum, ob er im November erneut in den Stadtteilbeirat
kommt, um den aktuellen Planungsstand zu präsentieren.
Herr Baum sagt zu, dass ein Vertreter des Fachamtes auf der Sitzung im November anwesend
sein wird.

7. Zukünftige Nutzungen nach Fertigstellung des Hansaplatzes ab Sommer /Herbst 2010

Herr Jochem schlägt vor, für die Bespielung des Hansaplatzes zwei Arbeitsgruppen zu grün-
den. Eine Arbeitsgruppe (AG) sollte sich schwerpunktmäßig mit der Kulturbespielung des Plat-
zes auseinandersetzen und eine Eröffnungsfeier für den neugestalteten Platz organisieren. Ei-
ne weitere sollte sich mit der lokalen Ökonomie am Hansaplatz beschäftigen und perspektivisch
ein Konzept dazu erarbeiten.

Herr Roloff begrüßt den Vorschlag, eine AG Gewerbe / lokale Ökonomie einzurichten. Aus der
Erfahrung bisheriger Arbeit in diesem Bereich empfiehlt er, das aktuelle Verkehrskonzept zu be-
rücksichtigen. Dies ist besonders wegen des Liefer- und Kundenverkehrs der Gewerbetreiben-
den von hoher Bedeutung. Darüberhinaus ist es unabdingbar die Grundeigentümer in die Ar-
beitsgruppe zu integrieren.

Auch Herr Joho begrüßt den Vorschlag zur Gründung der AGs.

Es wird vereinbart, dass sich Interessenten für die Teilnahme an den AGs bei der konsalt
GmbH melden können.

8. Info zum Stand Auswahlverfahren zur Findung des Gebietsentwicklers für das EQ St.
Georg

Herr Jochem informiert, dass bisher noch keine Auftragsvergabe an einen Quartiersentwickler
für das Entwicklungsquartier St. Georg-Mitte erfolgt ist. Voraussichtlich wird die Entscheidung
am 2. November 2009 gefällt, wenn ein Auswahlgremium unter Vorsitz des Fachamtes Stadt-

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und Landschaftsplanung tagen wird. Bis dahin wird für die Betreuung der Arbeit des Stadtteil-
beirates eine Übergangslösung organisiert.

9. Info zum Projekt Neubau Soester Straße 36 (Mitteilung des Bauausschusses)

Herr Jochem erläutert, dass es sich bei dem Neubau in der Soester Straße 36 um ein Woh-
nungsneubauprojekt handelt und für dieses Projekt ein Bauvorbescheid beantragt wurde. Ob
das Projekt realisiert wird, steht noch nicht endgültig fest.

Herr Engler (Wohnprojekt Ret Marut e.V.) erklärt, dass das Wohnprojekt Ret Marut gegen den
Neubau ein nachbarschaftliches Widerspruchsverfahren bei der Baubehörde eingeleitet hat. Die
Nachbargebäude werden von der neuen Planung beeinträchtigt. So verstößt die Neubaupla-
nung gegen die festgesetzten Bebauungsgrenzen in der Soester Straße um über 10 Meter.
Darüber hinaus verletzt die angestrebte Bauhöhe die Abstandsregelung der Hamburger Bau-
ordnung. Besonders stark von der Planung ist das Nachbargebäude in der Soester Straße 55
betroffen. Dieses Gebäude gehört der SAGA / GWG. Die Mieter dieses Gebäudes wurden vom
Eigentümer nicht über die Planung unterrichtet.

10. Rückmeldungen zu Anfragen und Anträgen

Herr Jochem berichtet über die Behandlung jüngster Beiratsempfehlungen des Stadtteilbeirates
im Ausschuss für Wohnen und soziale Stadtentwicklung (WS-Ausschuss) der Bezirksversamm-
lung (BV) Hamburg-Mitte.
- Beiratsempfehlung 33-2009 vom 30.06.2009
Neugestaltung des Hansaplatzes - Planungsstand Schlussverschickung und Umsetzung
von Maßnahmen
Der WS-Auschuss hat der Beiratsempfehlung Nr. 33-2009 einstimmig zugestimmt.

- Beiratsempfehlung 34-2009 vom 30.06.2009


Auswahljury für die Beauftragung eines „Quartiersentwicklers für das Entwicklungsquar-
tier St. Georg-Mitte- Teil 2 Umsetzung des Quartiersentwicklungskonzeptes“
Dem in der Stellungnahme des Fachamtes für Stadt- und Landschaftsplanung SL zur
Beiratsempfehlung gemachten Vorschlag, aus Gründen der Vertraulichkeit nur jeweils
einen Vertreter der in der BV vertretenen Fraktionen und keine weiteren Personen aus
dem Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte in die Jury aufzunehmen, wurde vom WS-Ausschuss
mehrheitlich zugestimmt. Die Belange und der Diskussionsstand aus dem Stadtteilbeirat
werden aus Sicht des Fachamtes SL dadurch ausreichend in die Jury eingebracht, dass
die Fraktionen mit stimmberechtigten Mitgliedern im Stadtteilbeirat vertreten sind.

- Beiratsempfehlung 35-2009 vom 30.06.2009


Übersicht Beiratsempfehlungen und Anträge
Der WS-Auschuss hat der Stellungnahme des Fachamtes Stadt und Landschaftspla-
nung zur Beiratsempfehlung 35-2009 einstimmig zugestimmt.

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
_________________________________________________________
Außerdem berichtet Herr Jochem zu dem generellen Thema:

Vorstudie Soziale Erhaltungsverordnung St. Georg nach § 172 BauGB

Die zusammenfassende Empfehlung der Gutachten lautet:


„Aufgrund der Untersuchungsergebnisse der Gutachter (Anm.: ARGE Kirchhoff-Jacobs)
zeigt sich, dass sowohl die Anwendungsvoraussetzungen als auch die Anwendungs-
möglichkeiten für eine Soziale Erhaltungsverordnung gegeben sind. Es wird empfohlen,
das Verfahren einzuleiten und mit einer repräsentativen Untersuchung genauere Infor-
mationen über die Bevölkerungsstruktur und deren Entwicklung und Wohnsituation der
Haushalte zu ermitteln. Hierbei ist dann auch genauer die Situation in Teilräumen und
die Abgrenzung eines Maßnahmengebietes einzugehen.“

Der WS-Ausschuss hat in seiner Sitzung am 15.9.2009 der Empfehlung des Gutachtens
einstimmig zugestimmt und zur weiteren Behandlung an die Bezirksversammlung wei-
tergeleitet. Die Bezirksversammlung hat in ihrer Sitzung am 17.9.2009 der gleichlauten-
den Vorlage, das Verfahren für soziale Erhaltungsverordnung nach § 172 BauGB Abs. 1
Satz 1 Nr. 2 (Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung) einzuleiten und
mit einer repräsentativen Untersuchung genauere Informationen über die Bevölkerungs-
struktur und deren Entwicklung und Wohnsituation der Haushalte zu ermitteln, ebenfalls
einstimmig zugestimmt.

11. Nachbesetzung Stadtteilbeirat

Es wird sich darauf verständigt, diesen Tagesordnungspunkt auf der nächsten Sitzung zu the-
matisieren.

12. Verfügungsfonds und Projektförderung

Antrag an den Verfügungsfonds „Kultur statt Kameras“ e.V. 012/2009 (1. Kunstpreis Han-
saplatz)

Herr Sell stellt sein Anliegen vor und stellt den Antrag 012/2009.

Herr Roloff bemerkt, dass der Flyerdruck für die nächste Veranstaltung eventuell lokal in St.
Georg erfolgen könnte.

Abstimmung über den Antrag.

Abstimmung:
Votum Stadtteilbeirat:
Ja: fast alle Nein: 0 Enthaltung: 1

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
_________________________________________________________
Der Antrag 012/2009 ist damit angenommen und wird aus dem Verfügungsfonds mit Mitteln in
Höhe von € 296,76 gefördert.

Antrag an den Verfügungsfonds Die Paten – Gemeinsam gegen AIDS 010/2009 (Aktions-
monat gegen AIDS)

Herr Dotzauer stellt sein Anliegen vor und stellt den Antrag 010/2009.

Herr Streb findet die Aktion prinzipiell gut, aber er bemerkt, dass 1.000 Euro Förderung für ein
Projekt mit einem eingeschränkten Stadtteilbezug auch sehr viel Geld ist.
Herr Dotzauer erklärt, dass das Projekt über die in St. Georg ansässige AIDS-Seelsorge durch-
aus einen Stadtteilbezug aufweist.

Auch Herr Thamm findet die Aktion gut, allerdings beurteilt er den Antrag ähnlich kritisch wie
Herr Streb. Er wünscht sich eine bessere Information über das Projekt.

Herr Wiederhold bekräftigt die Aussage von Herrn Dotzauer und hebt die Bedeutung der Arbeit
der AIDS-Seelsorge in St. Georg hervor.

Herr Wilke ist dafür, dass der Antrag vertagt wird und erneut mit näheren Informationen auf der
nächsten Sitzung präsentiert wird.

Herr Jochem ist der Meinung, dass der Antrag nur einen begrenzten Stadtteilbezug aufweist.
Herr Dotzauer erwidert, dass mit diesem Projekt die gesamte homosexuelle Szene der Langen
Reihe verknüpft ist.

Es wird sich darauf verständigt, dass der Antrag vertagt und auf der nächsten Sitzung erneut
mit weiteren Informationen präsentiert wird. Darüber hinaus wird festgehalten, dass der Antrag
auch nachträglich zum Projekt eingereicht werden kann.

13. Termine

Herr Joho plädiert dafür, dass turnusgemäß im Oktober eine Sitzung stattfinden sollte. Dies be-
gründet er damit, dass sehr viele Themen auf der Agenda stehen.

Auch Herr Korndörfer (SPD Hamburg-Mitte) befürwortet den regulären Termin im Oktober. Er
erklärt, dass von der parallel stattfindenden WS-Ausschusssitzung nur die Abgeordneten der
Parteien betroffen sind und diese haben im Stadtteilbeirat schließlich einen stimmberechtigten
Vertreter.

Herr Ranft (SPD Hamburg-Mitte) als Abgeordneter der SPD erklärt sich damit einverstanden,
dass die nächste Sitzung, trotz des WS-Ausschusses, regulär stattfinden kann. Allerdings
schlägt er vor, dass es ein Votum des Stadtteilbeirates geben sollte.

Es kommt zur Abstimmung.

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
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Antrag: Der Stadtteilbeirat befürwortet den nächsten regulären Sitzungstermin am 27. Ok-
tober 2009, trotz der parallel stattfindenden WS-Ausschusssitzung.
Meinungsbild Plenum:
Ja: 23 Nein: 0 Enthaltung: 0
Votum Stadtteilbeirat:
Ja: alle nein: 0 Enthaltung: 0
Der Antrag ist damit angenommen.

Herr Joho kündigt einen Termin an: Am Mittwoch, den 7. Oktober um 20 Uhr wird in der St. Ge-
orgskirche von der Geschichtswerkstatt St. Georg ein neues Buch von Benedikt Behrens vorge-
stellt, das 250 Biographien von Hamburger Opfern des Nationalsozialismus darstellt. Zu ihrem
Gedenken sind z.T. schon "Stolpersteine" aus Messing im Pflaster vor ihrer früheren Wohnung
verlegt worden. Als einer der letzten Zeitzeugen wird Fred Leser (USA) zur damaligen Zeit Aus-
kunft geben.

Die nächste Sitzung findet statt am: Dienstag, 27.10.2009, 18.30 Uhr in der Heinrich-
Wolgast-Schule – PAULA.

Herr Oehler bedankt sich bei allen Anwesenden und erklärt die Sitzung für beendet.

Ende der Sitzung: 22:10 Uhr

Protokoll: Oliver Riek und Thomas Mietzner

ARGE / konsalt Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen und Projektentwicklung mbH

Anhang
Anhang Beirat 55: Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Anrede Titel Vorname Nachname Institution, Organisation, Firma, Initiative

Frau Sabine Ackermann Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.

Herr Mark-Roger Badel die Kunsttanke

Herr Richard Barmineper


Frau Imke Behr Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.

Frau Ursula Berger


Frau Jana Braun Unternehmer ohne Grenzen e.V.

Herr Dirk Brüllau

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
_________________________________________________________

Herr Siegmund Chychla Mieterverein zu Hamburg


Landesverband im Deutschen Mieterbund DMB

Frau Renate Domnick


Herr Micco Dotzauer

Herr Bernd Enge Edeka Niemerszein

Herr Jean Engler Wohnprojekt Ref Masuf


Frau Regina Freuer GAL

Frau Marina Friedt

Herr Volker von Garnier Wohnprojekt Brennerei - Wohnen mit Kindern am


Lohmühlenpark (GbR und Genossenschaft)

Frau Rita Geisselbrecht

Herr Siegfried Goldberg


Herr Rolf-Gerd Goretzki Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde

Herr Thomas Hanick Polizeikommissariat 11

Frau Monika Hirsch

Herr Volker Honold

Herr Michael Joho Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.

Herr Hermann Jürgens

Frau Susanne Kilgast

Herr Christoph Korndörfer SPD Hamburg-Mitte

Herr Anton Kunze Galerist

Herr Steffen Leipnitz Drachenbau e.G.

Frau Christa Lüders

Herr Lars Marowsky-Brée

Herr Markus Merz Sankt-Georg.Info

Frau Dr. Kira Muraniera Journalistin


Frau Almut Nagels

Frau Lincija Perthold Kulturladen St. Georg

Herr Michael Ranft SPD Hamburg-Mitte


Frau Kaja Ramsky Journalistin

Herr Harald Richter

Herr Jürgen Roloff B + B e.V.


Herr Andrew Ruhuza

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Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte 27. Öffentliche Sitzung 29. September 2009 konsalt
_________________________________________________________

Frau Rimma Samoylenko Klub "Lira" e.V.

Herr Eberhard Schelter Anwohner, ADSG

Frau Verena Scholz ragazza e.V.

Frau Dana Schulz


Frau Christiane Schweigmann

Herr Kristopher Sell Kultur statt Kameras

Frau Sara Sello GEDOK


Frau Uta Speiswinkel

Herr Martin Streb Bürgerverein zu St. Georg

Frau Petra Thiel SCHORSCH


Herr Karl-Heinz Thier

Frau Renate Twardzik Die Linke

Frau Annerose Wallys


Herr Helmut Wiederhold Cactus-Glas, Werkstattgalerie

Herr Gode Wilke Bürgerinitiative "Ohne Mix is nix"

Frau Meike Winnemuth

Herr Bernhard Wissing Café Gnosa

Für die Auftragnehmer:


Herr Oehler (Büro CONVENT)
Thomas Mietzner (konsalt)
Oliver Riek (konsalt)

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