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A170_01

Studierendenmagazin der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen

pflichtlektüre
112009  www.pflichtlektuere.com

Entspannt Euch!
Nicht nur Bologna ist schuld am Uni-Stress:
Wir sind zu verkrampft.

Urin-Attacken und dumme Sprüche


Homosexuelle kämpfen um Anerkennung - auch heute noch, selbst an den Unis

„Ich war überfordert“


Ex-Asta-Chef Fabian Ferber im Interview zur teuren Mensaparty 2007
S02 VOR-SPIEL A367_02

Was geht

G
lühwein geht immer. Darum den umliegenden Städten Glühwein
konnten es viele auch kaum und Co. geboten: Essen rühmt sich mit
erwarten, dass die Weih- der internationalen Vielfalt seiner rund
nachtsmärkte im Pott wieder 260 Stände und einer besonders schö-
öffnen. nen Licht-Dekoration. In Bochum steht
eine zwölf Meter hohe Weihnachtspy-
Der Dortmunder Markt mit dem ramide auf dem Dr.-Ruer-Platz. Zudem
Superlativ-Baum lockt mit über 300 fliegt der Weihnachtsmann zwei Mal
Buden in die Innenstadt – Deko, täglich, jeweils um 18 und 19.30 Uhr, in
Krimskrams, Fressbuden jeder Art seinem Rentierschlitten über den Platz
und natürlich Glühwein ohne Ende. hinweg - ein Hochseilspektakel der
Ein vorweihnachtlicher Ausflug mit Artistenfamilie Falko Traber. Und auch
Freunden dorthin, ist auch gleichzeitig andere kleinere Städte im Umkreis wie
Gelegenheit um Weihnachtsgeschen- beispielsweise Hattingen mit seinen
ke zu kaufen. Ein Tipp von uns: Auch Fachwerkhäusern haben stimmungs-
am verkaufsoffenen Sonntag, den 6. volle Märkte. pflichtlektüre wünscht
Dezember, gibt es diese Chance. Doch einen guten Start in die Weihnachts-
eines ist sicher - du bist nicht allein. zeit!

Wem der Weihnachtsmarkt in Dort- ah,sal/Foto: pixelio/Didi01


mund nicht reicht, bekommt auch in

Neulich in Deutschland

E
s war einmal ein Erasmus- „Was sollte dieser Chip?" Wie es das
Neuling in Deutschland: Ich. Schicksal in meine Hand gelegt hatte,
Neugierig auf die deutsche beschloss ich, gut auf ihn aufzupas-
Kultur, ging ich sofort aus, um sen. Ich tat es die ganze Nacht. Später
mein erstes deutsches Bier zu fiel mir ein, ich könnte ihn eines Tages
trinken. In der Bar angekommen, war meinen Enkeln zeigen als Erinnerung
die erste sprachliche Herausforderung an mein erstes deutsches Bier. Doch
das Lesen der Preisliste. Ich konzen- als ich gehen wollte, platzte der Traum:
trierte mich und sah was ich erwartet „Wohin willst du mit dem Chip?“, frag-
hatte: Bier. Und es war mein Glückstag: te der Kellner: „Sie müssen ihn abge-
Nur einen Euro kostete es. Mit ein we- ben, um Ihren Euro zurück zu bekom-
nig Pantomime bestellte ich und end- men.“ Ich werde nicht viel dazu sagen,
lich hielt ich mein Getränk in den Hän- wie schwer mir der Abschied fiel. Aber
den, da hörte ich den Barkeeper sagen: dennoch, an diesem Abend begann ich
„Zwei Euro, bitte." Was war das? ein deutscher Pfand-und-Bier-Liebha-
ber zu sein. foto: nm
Nun gut, dachte ich und zahlte. Doch
zurück kriegte ich ein Geschenk, einen
kleinen gelben Chip. Ich ging zu mei- Laura Basurto Garcia kommt aus Spanien
nem Platz, schaute ihn an, roch an ihm und studiert während ihres Auslandsse-
und biss hinein. Doch nichts geschah. mesters Journalistik in Dortmund.

Wissens-Wert

S
chweinegrippealarm: Viele Professor Uwe Schauer von der Klinik
lassen sich impfen und greifen für Kinder- und Jugendmedizin der
vorher noch schnell zu Para- Ruhr-Universität Bochum schließt aber
cetamol. Mögliche Folgen des aus, dass die Tablette den Impfschutz
Pieks, wie Fieber und Entzün- ganz ausschalten könnte. „Doch auch
dungen, sollen durch die Tablette gemil- aus praktischen Gründen ist die vor-
dert oder ganz verhindert werden. Doch herige Einnahme von Paracetamol un-
das könnte ein Fehler sein. sinnig. Fieber tritt nach einer Impfung
zwölf bis 24 Stunden später auf. Parace-
Eine tschechische Studie belegt: Nimmt tamol wirkt aber nur für sechs Stunden.
ein Patient vor einer Impfung Paraceta- Es ist aber ratsam, es bei späteren Fie-
mol, hat er danach seltener Fieber. Aller- berschüben einzunehmen. Besonders
dings wird so auch die durch die Impfe bei Kindern, wenn das Fieber über 39°C
ausgelöste Antikörperreaktion deutlich liegt“, erklärt Schauer. Nimmt man das
abschwächt. Zweck des Ganzen ist je- Paracetamol erst nach der Impfung, hat
doch genau diese Reaktion, durch die der das auch laut Studie keine Auswirkung
Grippeschutz entsteht. Auf Paracetamol auf den Grippeschutz.
sollte also vor der Impfung verzichtet
werden, so die Forscher. fin/foto: pixelio/tommyS
A170_03 START-BLOCK S03

HERZ-STÜCK diesmal Zur Ausgabe

S
Lernst du noch ie mache demnächst ein Karriere-Coaching, sagte
oder lebst du mir meine Bekannte letztens. "So eine persönliche
schon? Beratung. Die erstellen dann ein Kompetenz-Profil
von mir. Außerdem zeigen sie, wie ich mich über Net-
working und Selbstmarketing besser promote. Eine
coole Sache. Kostet nur 450 Euro und bringt dich echt weiter."

S08 - "Geht's noch?", hätte ich sie gerne ge-


fragt. Aber ich habe es mir verkniffen.

Wie sind wir mittlerweile drauf? Wir


gehen zu Karriere-Coachings, nur um
fünf Zentimete Vorsprung vor unseren
Mitmenschen zu haben, unseren Kon-
kurrenten. Die entscheidenden fünf
Zentimeter selbstverständlich.

So ein Schmarrn. Aber was sollen ei-


BOCHUM gentlich Unternehmen? Angepasste
Streber, die nach sechs Semestern in-
S06 … Exklusiv im Interview: Fabian Ferber über den Mensaparty-GAU 2007 klusive Auslandsaufenthalt mit dem Studium durch sind? Oder
Individualisten mit krummen Lebensläufen, aber Erfahrung?
HERZ-STÜCK
Die pflichtlektüre hat Personaler gefragt. Die Antworten lest
S11 … Charakterköpfe statt Creditpoint-Jäger: Was Personaler wollen. ihr auf Seite 11.

RUHR-BLICK

S12 … 25 Jahre und kein Ende: Schwule kämpfen um Anerkennung.

DIENST-BAR

S14 … Freizeit ohne Uni: Atheisten, Monet und Buddy Holly.


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S04 BOCHUM: IM HÖRSAAL A170_04

Bildungsstreik
RUB wird edler auch in Bochum
ein Thema
Ab auf die Straße hieß es beim Aktionstag Bil-
Das blau ist dunkler, das grün frischer - neues Design dungsstreik auch in Bochum. Opfer gab es aber
bei einer Kundgebung vor dem Bochumer Haupt-
bahnhof nur im übertragenen Sinne. Nach 40
Es strahlt in einem neuen blau: die Ruhr Univer- Nun soll ein einheitliches Corporate Design für Minuten Forderungen, die von einer Ladefläche
sität Bochum (RUB) hat ein neues Corporate De- ein gemeinsames Erscheinungsbild sorgen. Im eines LKWs verkündet wurden, fand für verbes-
sign. Das blau ist dunkler, das grün frischer und Intranet der Ruhr Uni können Angehörige dem- serte Studienabläufe in Bachelor- und Master-
überhaupt ist es zum ersten Mal einheitlich. nächst Briefköpfe, Visitenkarten, das Logo und Studiengängen ein so genannter Flashmob statt.

Die etwa 250 demonstrierenden Schüler und Stu-


denten legten sich spontan auf die vierspurige
Straße vor dem Hauptbahnhof. Mit Straßenkrei-
de umrandeten sich die symbolischen Opfer der
aktuellen Bildungspolitik wie an einem Tatort.
Tenor der Aktion, die vom Bochumer Asta veran-
staltet wurde: „Es muss sich wieder lohnen, sich
Funktional, schnörkellos und schick beschreibt Beispiele für Publikationen herunterladen. Über zu solidarisieren“, ließ der Asta-Vorsitzende Kars-
die Uni das neue Design. Der Schriftzug Ruhr das Druckzentrum können diese dann direkt be- ten Finke verlauten. Die Bochumer Polizei zeigte
Universität Bochum steht dabei immer zusam- stellt werden. Das Feedback der Studenten, Pro- sich gelassen: „Wir haben erwartet, dass nach
men mit dem bildhaften RUB. „Wir wollen damit fessoren und Angestellten war bislang positiv. der Kundgebung noch weitere Aktionen stattfin-
nach außen zeigen, was sich im inneren schon „Viele haben schon lange darauf gewartet“, be- den“, sagte Polizeisprecher Frank Plewka. So kam
längst getan hat: wir sind eine Uni im Wandel“, schreibt es Frank Sinn. Aufregung über die Kosten es dann auch: die Studierenden rannten zu einer
beschreibt es Pressesprecher Frank Sinn. Warum gab es seitens des Astas, als man das Corporate Spontan-Demo in Richtung Innenstadt. „Wenn
ein neues Design entwickelt wurde? „Wir haben Design beschlossen hatte. Ab dem 1. Dezember wir uns nicht jetzt laut äußern, werden wir nie
ja eine große Vielfalt an Einrichtungen hier, die wird auch die Homepage der Uni in dem neuen Aufmerksamkeit bekommen“, meinte eine Stu-
hat man oftmals aber nicht als RUB erkannt, weil Design erscheinen. dentin.
es halt kein einheitliches Auftreten gab“, erklärt ks
Frank Sinn. Es gab vorher zwar schon ein Logo – Bei einer weiteren Aktion versuchten die Protes-
aber das wurde nicht benutzt. „Dafür wurde dann tanten das Bochumer Rathaus zu stürmen. Am
das Siegel zweckentfremdet. Aber das soll eigent- Abend besetzten die Studenten den größten Hör-
lich nur für etwas Besonderes verwendet werden. saal der RUB. Die Ergebnisse der Vollversamm-
Wie auf Zeugnissen“, meint der Pressesprecher. lung lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor.
fh

pflichtlektüre empfiehlt
Bildungsstreik Topaktuell Es weihnachtet sehr...
Unser Adventskalender nicht nur für Weihnachts-
Ein heißer Herbstwind weht wissenschaftler: Hinter den 24 Türchen verbergen
über unseren Campus. Vie- sich Antworten auf Fragen wie „Welche chemischen
le von Euch haben mitge- Prozesse stecken in unseren Plätzchen?“ und ein
macht beim Kampf gegen Blick in die Zukunft: Weiße Weihnacht 2009? Jeden
Studiengebühren und den Tag gibt es eine Gewinnspielfrage. Als Preise win-
zu hohen Leistungsdruck ken signierte Bücher und Kinogutscheine.
an den Universitäten. Auf
der pflichtlektüre-Website
findet ihr unsere komplette
Berichterstattung: Von der
Besetzung des Audimax
Abo-Abzocke
in Duisburg bis hin zum Abzocke in den Innenstädten. Immer wieder fallen
bundesweiten Protest-Tag. Ahnungslose auf die gleiche Masche rein. Nach der
Wir halten Euch weiterhin Freude über ein angeblich kostenloses Schnupper-Abo
auf dem Laufenden und kommt das böse Erwachen - ein volles Abonnement zu
wollen Eure Meinung zu vollen Kosten. Ilona Schwieger von der Verbraucher-
den Aktionen. zentrale zeigt Wege, wie Abgezockte trotzdem nicht
zahlen müssen.
Mehr auf dem neuen Online-Portal: www.pflichtlektuere.com
Mehr auf
Mehr auf dem
dem neuen
neuen Online-Portal:
Online-Portal: www.pfl
www.pflichtlektuere.com
ichtlektuere.com
Unistandort NRW:
Wie halten wir unseren
Nachwuchs im Land?
Chefredakteur Ulrich Reitz bezieht Stellung – jeden Monat
zu einem anderen aktuellen Thema.
Freuen Sie sich auf eine Talk-Runde mit interessanten Gästen:
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und
Technologie NRW, Landesvorsitzender der FDP in NRW
Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW
der Bundesagentur für Arbeit
Prof. Dr. Bruno O. Braun, Vorstandsvorsitzender TÜV Rheinland
Prof. Dr. Elmar W. Weiler, Rektor der Ruhr-Universität Bochum
Linda Herten, Master-Studierende der NRW School of Governance, Universität Duisburg-Essen

Donnerstag, 3. Dezember 2009, 18.30 Uhr


PACT Zollverein, Choreographisches Zentrum NRW,
Bullmannaue 20a, 45327 Essen, Parkplatz A 2
Das Reitz-Thema im Fernsehen: Freitag, 4. Dezember, 22 Uhr
sowie Samstag, 5. und Sonntag, 6. Dezember
um 12.30Uhr auf

Der Eintritt ist frei.


Wir bitten um verbindliche Anmeldung
mit Angabe der teilnehmenden Personen
und Kontakt für Rückfragen unter:
Tel. 0 18 02 / 40 40 72
(6 Ct. / Anruf a. d. dt. Festnetz, abweichender Mobilfunktarif).

In Kooperation mit

Hochschule ist Zukunft. Eine Informationsoffensive des Ministeriums


für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes
Nordrhein-Westfalen, der nordrhein-westfälischen Hochschulen und der
Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit.
www.hochschule-ist-zukunft.de
S06 BOCHUM: IM HÖRSAAL A170_06

„Wir haben das Geld zum


Der Ex-Asta-Vorsitzende Fabian Ferber ist das Gesicht der schuldenträchtigsten Mensa-Party
erstmals und exklusiv ausführlich über seinen Strafbefehl, die misslungene Party, eigene

Studierende.
Das war von den zu-
ständigen Planern
schlichtweg zu hoch
kalkuliert. Ich hätte
das sehen müssen. Das
war ein Fehler von mir.
Durch diesen Eintritts-
preis erhielt die Party
nicht den Charakter
eines Studierendenfes-
tivals.

Wie muss man sich die


Zusammenarbeit zwi-
schen dir und dem restli-
chen Planungsteam denn
vorstellen? Es ist ja nicht
so, dass du mit den Pla-
nungen nichts zu tun ge-
habt hättest. Immerhin
warst du doch als Vorsit-
zender des AStA derjeni-
ge, der alle Verträge mit
den Bands unterzeichnet
hat.
Das Ganze ist irgend-
wann ein Selbstläufer
geworden. Durch Zufall
habe ich sechs Wochen
Spricht zum ersten Mal über die Asta-
vor der Party erfahren,
Party: Fabian Ferber.
dass wir für die Mensa
Miete bezahlen müs-

E
sen. Die Planungsgruppe
s sollte eine der größten Mensa-Partys angerichtet. Viele Menschen denken bei Untreue wollte davon nichts gewusst haben. Ein anderes
werden, die der Bochumer Campus je er- „Da hat jemand Geld geklaut“. Das habe ich nicht. Beispiel: Viele Referenten wollten Plakate auf-
lebt hatte. Zum Line-Up gehörten 2Raum- Mein Fehler war, dass ich zu früh Verträge mit hängen. Gemacht haben es nur wenige. Es ist
wohnung, Culcha Candela, Joy Denalane den Bands unterzeichnet habe. damals ein riesiges Chaos entstanden. Das hätte
und Juli. Doch was als historisches Me- ich unterbinden müssen. Ich war überfordert.
ga-Event geplant war, endete in einer mittelgro- Warum hast du dich dann nicht dagegen gewehrt?
ßen Dorfparty und einem finanziellen Desaster. Dann wäre es zu einer Hauptverhandlung ge- Heißt im Klartext: Du hättest in der Planungsphase
230.000 Euro kostete die Party (siehe Infobox). kommen, vielleicht mit fünf oder sechs Prozessta- mehr Autorität zeigen müssen?
gen. Das hätte für mich bedeutet, dass die Presse Ich bin zwar ein Gegner von Gerhard Schröders
Knapp zwei Jahre später holen den Bochumer jeden Tag über mich berichtet und all das, was ich „Basta!“,aber ich hätte mehr auf den Tisch hauen
Jura-Studenten die schwarzen Stunden aus dem in den letzten zwei Jahren hier auf dem Campus müssen.
Dezember 2007 wieder ein. Im September die- erlebt habe, noch mal komprimierter stattgefun-
ses Jahres verurteilte das Bochumer Amtsge- den hätte. War es absehbar, dass die Mensa-Party keinen Ge-
richt den 23-Jährigen wegen Untreue zu einem winn einbringen würde?
Strafbefehl (wir berichteten). „Bei dem Vorwurf Wie war damals die Stimmung im Vorfeld der Party? Ja, das stand sogar im Haushaltsplan. Trotz des
der Untreue handelt es sich um Zahlungsver- Wir haben gegen Ende der vorlesungsfreien Zeit riesigen finanziellen Debakels konnten wir das
pflichtungen in beträchtlicher Höhe, die Herr mit dem Kartenvorverkauf begonnen. Prompt gesetzlich vorgeschrieben Mindestniveau an
Ferber eingegangen ist. Er hätte voraussehen tauchte ein Flugblatt von Anhängern der Linken Rücklagen aufrechterhalten. Wir haben damals
müssen, dass das Risiko eines Misserfolgs der Liste auf. Es erinnerte die Studierenden daran, die Beiträge gesenkt. Dem AStA ging es finanzi-
Party hoch ist“, erklärt Oberstaatsanwalt Ger- dass sie 28 Euro Eintritt zur Weihnachtszeit auch ell gut. Wenn wir das Geld, das wir in dem Jahr
rit Gabriel. Insgesamt 80 Sozialstunden muss er anders ausgegeben könnten. Zusätzlich stellte es eingenommen hatten in die Rücklage gepackt
nun ableisten. Tut er dies nicht, droht ihm eine infrage, ob die Party überhaupt stattfindet. Ab da hätten, würde der Landesrechnungshof viel-
Geldstrafe von 1800 Euro. Einen Eintrag ins po- war das Image der Party schon vorbelastet. Des- leicht misstrauisch werden. Er hätte uns gefragt,
lizeiliche Führungszeugnis, der ihn als vorbe- halb wirft man mir vor, die Realität ausgeblendet wie wir an so viel Geld gekommen sind. Um dem
straft gelten lassen würde, bekommt er nicht. zu haben. vorzubeugen haben wir unsere Sozialausgaben
erhöht, Initiativen besser finanziert und auslän-
pflichtlektüre: Fandest du das Urteil gerechtfertigt? Mit weniger als 1.000 verkauften Karten waren die dische Studierende kräftiger unterstützt.
Fabian Ferber: Nein. Im Strafrecht geht es immer Aussichten für eine positive Bilanz alles andere als Am nächsten Morgen war klar: Es ist nicht viel
um Vorsatz. Ich habe nicht vorsätzlich Schaden rosig. 28 Euro für eine Karte ist viel Geld, gerade für bei der Party rumgekommen. Gewinn war aber
A170_07 BOCHUM: IM HÖRSAAL S07

Fenster rausgeworfen“
der Bochumer Universitätsgeschichte. Im pflichtlektüre-Interview spricht er jetzt
Fehler und verzweifelte Rettungsversuche einer Party, die nicht mehr zu retten war.

auch nicht nötig. Trotzdem musste keine Firma War es ein Fehler, damals nicht direkt zuzugeben:
auf ihr Geld warten.
HINTERGRUND „Was ich gemacht habe, war falsch!“
Ja. Ich war damals sehr ängstlich und auch tak-
Und was ist an dem Vorwurf dran, es hätten tausen- tisch. Mir widerstrebte es der JuSo-HSG zu scha-
de Euros in der Barkasse gefehlt? Die Höhe der Rücklagen muss laut HWVO den.
Es ist kein Geld auf der Party weggekommen, wie (Haushalts- und Wirtschaftsführungs-Verord-
später behauptet wurde. Der Landesrechnungs- nung der Studierendenschaften) 5 Prozent der Erwarten dich weitere zivilrechtliche Folgen?
hof hat unter anderem bei der Prüfung festge- Gesamtbeitragseinnahmen eines Asta betragen. Ob der Asta jetzt wirklich gegen mich klagt, weiß
stellt, dass die Getränkeeinnahmen nicht mit Würde man annehmen, dass ausnahmslos alle ich nicht. Ich habe im August eine Zahlungsauf-
der ausgeschenkten Menge übereinstimmten. Studierende der RUB im Studienjahr 2007/2008 forderung über 230.000 Euro erhalten von einer
Das meiste Bier ist hinterher im Kulturcafé aus- Halterner Rechtsanwaltskanzlei. Bisher habe ich
(es waren 32.607) den AStA-Beitrag von 12 Euro
geschenkt worden. Darüber wurde kein Protokoll keine Mahnung erhalten. Das liegt vielleicht dar-
geführt. Es wurden auch keine Kassenprotokolle entrichtet hätten, wäre eine Rücklagensumme an, dass gegen den ehemaligen Finanzreferenten
an den Theken geführt, wie vereinbart. Die Leu- von 19.564,20 Euro zustande gekommen. Nach noch ein Verfahren läuft. Ich glaube nicht, dass
te aus der Planungsgruppe sind an dem Abend eigenen Angaben schrumpfte das verfügbare der Vorwurf gegen mich vor Gericht Bestand ha-
eigenmächtig zu den Leuten an den Theken hin- Rücklagenkapital laut Fabian Ferber von etwa ben wird.
gegangen und haben den gesagt, das wäre zu 150.000 Euro auf 40.000 Euro. Die Mindestrück-
viel Bürokratie mit den Protokollen und die soll- lage war also auch nach der Party vorhanden. Du scheinst inzwischen gelassen mit den Partyfolgen
ten das lassen. Dass man diese Protokolle aber Somit wurden 110.000 Euro über die Rücklagen umzugehen.
braucht, um nachzuweisen, dass wir wirklich finanziert. Die übrigen 120.000 Euro wurden aus In meinem Leben sind im vergangen Jahr viele
kein Geld eingenommen haben – daran haben den Einnahmen des Asta gedeckt. Wirtschafts- Dinge passiert. Wenn das Haus, in dem man sein
die scheinbar nicht gedacht. betriebe wie das Kulturcafé, die Copy-Shops und ganzes, bislang kurzes Leben lang gewohnt hat,
die Druckerei lieferten dieses Geld. abbrennt, dabei eine nahe stehende Person um-
Hast du nach deinem Rücktritt drüber nachgedacht, kommt, dann wirkt auch die Causa Mensaparty
die Uni zu wechseln? vergleichsweise harmlos. Ich saß auf der Fenster-
Ja, kurz. Es gab eine Zeit, in der ich nicht wusste, Öffentlichkeit auch im Negativen ertragen kön- bank im Dachgeschoss, es brannte hinter mir und
was am nächsten Tag sein sollte. Ich hatte Schiss nen. Allerdings stört mich, dass Leute von der bsz ich habe auf bessere Zeiten gehofft, keine Ah-
zur Uni zu gehen. Aber wenn man Mist baut, und dem Asta mir unterstellen, ich würde mich nung, was im nächsten Moment passieren wird.
dann muss man auch dazu stehen. Natürlich ver- nicht für Stellungnahmen melden. Dabei haben Diese Sache hat mir klargemacht, dass es Dinge
folgt mich die Geschichte: Ein Jahr später wurden die mich gar nicht gefragt. In der bsz wird einsei- gibt, von denen die Welt unter geht. Aber dazu
mir auf einer Party sogar noch Schläge angedroht, tig Presse gemacht. Das ist nicht okay. Ich versu- gehört nicht ein Rechtsstreit um 200.000 Euro.
weil ich ja angeblich Geld gestohlen haben sollte che aber immer zur Normalität zurückzukehren. Ich habe da im Moment eine gewisse Distanz zu.
und mir davon einen schönen Urlaub gemacht Es sind viele Freundschaften in die Brüche gegan-
hätte. Es wäre falsch gewesen zu gehen. Wer die gen. Viele Leute haben geglaubt, was andere über text Tobias Fülbeck, Florian Hückelheim
Öffentlichkeit im Positiven sucht, der muss die mich geschrieben haben. foto Florian Hückelheim

C H R O N I K WIE ES WEITERGEHT
8. Dezember 2007 9. Dezember 2007 10. Dezember 2007 November 2009: Während Ferber in der Hoch-
schulpolitik nur noch eine Randfigur ist, scha-
Eine standardmäßige Men- Am Morgen danach war Um der eigenen Liste nicht dete ihm die Mensa-Party und deren juristische
sa-Party war es schon lange allen Beteiligten klar: Die zu schaden, trat Fabian Fer- Folgen in der Kommunalpolitik Lüdenscheids
nicht mehr, die Planer dach- Mensa-Party war ein reines ber als AStA-Vorsitzender bisher nicht. Ferber ist dort Juso-Vorsitzender
ten in anderen Dimensio- Zuschussgeschäft, ein finan- zurück. „Auch Mitglieder und verlor zwar bei der Kommunwahlwahl
nen. Die Mensa sollte zum zieller Flop. In der kleinen des Planungskomitees hät- seinen Wahlkreis deutlich, konnte aber trotz Nie-
„Festival-Gelände“ werden, wie in der großen Politik ten als Zeichen ihrer Ver- derlage leichte Stimmengewinne im Vergleich
wie es ein immer noch auf- verbindet man Siege und antwortung zurücktreten zur Wahl 2004 verbuchen.
zurufender Trailer auf you- Niederlagen mit Gesichtern. können. Von der fehlenden
tube ankündigte. Von den Das Gesicht der Pleiten-Par- Einsicht bin ich natürlich An der Universität engagiert sich Ferber in der
eingeplanten 5.000 Besu- ty war fortan Fabian Ferber. ein bisschen enttäuscht“, Fachschaft der Rechtswissenschaften. Partys
chern erschienen rund 1.300 Es begannen die schwarzen resümiert Ferber heute. Bei organisiert er keine mehr. „
– darunter 200 Gewinner Stunden, die schlaflosen den folgenden StuPa-Wah- Zum inzwischen rechtskräftigen Strafbefehl und
von Freikarten. Fans des VFL Nächte; die vorweihnacht- len verlor die JuSo-Hoch- etwaigen zivilrechtlichen Ansprüche wollte sich
Bochums erfuhren in der liche Besinnlichkeit waren schulgruppe 6 von 10 Sitzen. der derzeitige Bochumer Asta nicht äußern. „Wir
Halbzeitpause:. Für 15 Euro für den damals 21-Jährigen Die Wahlbeteiligung stieg
haben uns dazu entschieden, dass wir Euch
konnten sie die Mensaparty verflogen. unter den Studierenden um
mit ihrer Stadionkarte besu- sieben Prozentpunkte auf keine Stellungnahme zu dem Verfahren geben
chen. Doch auch die Bochu- 20 Prozent. Die Koalition aus möchten“, erklärte der Asta-Vorsitzende Karsten
mer Fans kamen nicht. JuSos, RCDS und LHG endete Finke gegenüber der pflichtlektüre.
offiziell.
S08 HERZ-STÜCK A367_08

Sorge dich
nicht, lebe!
Wer nur mit Scheuklappen zwischen Hörsaal, Bib und
Praktikumsplatz pendelt, verliert den Blick für das We-
sentliche. Ein Plädoyer fürs Innehalten – und eine kleine
Anleitung zum Glücklichsein.

W
ir haben Angst. Vorm Versagen, her, da war sich selbst zu verkaufen gleichbedeu-
vor Arbeitslosigkeit, vor einer un- tend mit Selbstverrat. Doch heute ist jeder käuf-
sicheren Zukunft. Wir wünschen lich. Mancher biedert sich sogar an – Hauptsache,
uns Sicherheit, und mancher ist be- der Lohn ist ein kleines bisschen Sicherheit.
reit, dafür alles zu tun. Schlaf wird
zweitrangig. Kommilitionen werden Konkurren- Die Wissenschaft bestätigt dieses Bild: Die aktu-
ten – um die Gunst der Profs, das begehrte Prakti- elle Shell-Studie beschreibt uns als „pragmati-
kum oder den hoch dotierten Job. Viele begreifen sche Generation“. Man studiert, um einen siche-
das Leben als eine Art Rennstrecke. Wer bremst, ren Arbeitsplatz zu bekommen. Demnach sind
verliert. Es geht darum, möglichst vorne mitzu- wir zunehmend verunsichert: Blickten 2002 noch
fahren und schnell ans Ziel zu kommen. Die ent- 69 Prozent von uns optimistisch in ihre Zukunft,
scheidende Frage aber lautet: Was ist eigentlich waren es vier Jahre später nur noch 56 Prozent.
das Ziel? Seit 1998 ist es Studenten immer wichtiger ge-
worden, später einen festen Job zu bekommen.
Zuweilen scheint es, als gehe es nur noch darum, Eine Studie der Uni Konstanz zeigt: Vor elf Jahren
sich möglichst gut zu verkaufen. Es ist nicht lange wählten nur 23 Prozent ihr Fach nach den späte-
ren Karriereoptionen aus. 2007 waren es schon
36 Prozent. Laut Studienleiter Tino Bargel sind
„die Studenten konservativer und egoistischer
BUCHTIPP geworden“.

Die Nahrung für die Zukunftsangst kommt nicht


von uns selbst. Wir bieten nur den Nährboden
Ratgeber gibt es wie Sand am Meer. Aber „Dr. für die Panik. Geschürt wird die Angst durch Mei-
Ankowitschs Kleiner Seelenklempner“ ist ein nungsmacher in Politik, Wirtschaft und Medien.
besonderer: Zu allererst ist der Autor authentisch. Das klingt platt, trifft aber den Kern. Politiker aller Studium fundamentale: Entspannen, durchatmen – davon
Christian Ankowitsch hat 22 Semester studiert. Parteien sprechen von steigenden Herausforde- steht nichts auf der Literatur-Liste zum Bachelor-Seminar.
Wenn er ein Buch darüber schreibt , wie man rungen in einer globalisierten Welt. Laut Bun-
desbildungsministerium verstärkt der demogra-
sich „durchs Leben improvisiert“, kann der Leser
fischen Wandel diese noch. Deutschland müsse überlagert alles. Wir vernachlässigen Freunde,
sicher sein: Der Mann weiß, wovon er schreibt. aufpassen, nicht von China und Brasilien über- solange deren Väter keine Personaler sind. Wir
Auf 300 Seiten gibt Ankowitsch jede Menge Tipps. holt zu werden. Da ist es schon wieder, das Bild verabschieden uns von Hobbys, wenn diese kei-
Einer davon: Wer Playmobil-Figuren aufstellt, von der Rennstrecke: Wer zögert oder zweifelt, nen beruflichen Nutzen bringen. Alles wird auf
sieht, wie realistisch die eigenen Pläne sind. Oder: verliert den Anschluss. Sicherheit getrimmt. Was verloren geht, ist die
Man muss lernen, die eigenen Fehler als Teil sei- Freiheit, die Studieren eigentlich mit sich brin-
ner selbst schätzen zu lernen. Dabei ist der Autor Den Unternehmen soll es recht sein. Sie leben gen sollte.
immer ehrlich. Nie werden werden unangenehme von Konkurrenz. Je mehr Konkurrenz zwischen
Wahrheiten verschwiegen: „Das Leben perfekt den Bewerbern, desto besser der Gewinner – so Zwei Fragen sollte jeder Student im Auge behal-
planen – eine schöne, aber unnütze Illusion.“ So zumindest die Theorie. Die Wirklichkeit heißt ten: Was will ich wirklich? Worum geht es mir
lassen sich Karriere, Traumpartner, intelligente zuweilen Burnout (sie- im Leben? Und nicht: Was will der Personalchef?
Kinder und Sex ohne Ende in den wenigsten he Infokasten). Die Friedrich Schiller hat in
Fällen einfach kombinieren. Genauso unwahr- Medien schließlich Stromlinienförmige Streber seiner Antrittsvorlesung
verstärken die Panik in Jena 1789 zwei Typen
scheinlich ist es, im Studium genau zu wissen,
wo der Weg enden wird. „Exklusivverträge mit
mit haufenweise ne- statt Ecken und Kanten von Studenten unter-
gativen Nachrichten. schieden: den „philoso-
dem Schicksal existieren nicht.“ Witzig beschreibt Jeder Quelle-Katalog, jeder Opel erinnert an die phischen Kopf“, der mit idealistischem Enthusi-
Ankowitsch die Fallstricke des Lebens. Also: Ent- Wirtschaftskrise. Pausenlose Katastrophenmel- asmus studiert – und den „Brotgelehrten“, der
spannt euch, werft einen Blick in das Buch – und dungen aus den Unternehmen erschüttern jedes nur für „Amt, Geld und Ansehen“ zur Uni geht.
auf unser Online-Portal plichtlektuere.com. Dort Selbstbewusstsein und ersticken jeden Funken Natürlich hat sich der Querdenker Schiller über
lest ihr ein Interview mit dem Autor. lipe Zuversicht. Dabei ist die Lage längst nicht so düs- die Brotgelehrten lustig gemacht. Heute versucht
ter, wie viele denken (siehe Text auf Seite 10). jeder, der fleißigste Brotgelehrte zu werden: eine
Christian Ankowitsch: „Dr. Ankowitschs Klei- Generation stromlinienförmiger Streber, in der
ner Seelenklempner“, Rowohlt, 19,90 Euro. Doch wir Studenten ergeben uns der irrationa- es keinen Raum gibt für Ecken und Kanten. Da-
len Angst. Das Streben nach beruflichem Erfolg bei sollte das Studium gerade dazu dienen, eine
A367_09 HERZ-STÜCK S09

verlangt, sollte man sie ihm gönnen. Sonst ra-


ckert man sich zwar ab, arbeitet und lernt aber
ineffizient.

So sehr wir uns verkrampfen – wir können un-


sere Zukunft nicht planen. Die Karriere ist keine
Autobahn, auf der wir bloß die richtige Ausfahrt
nehmen müssen. Auch wenn wir vermeintlich
falsch abgebogen sind, muss das kein Drama
sein: So wenig gute Uni-Leistungen eine erfolg-
reiche Karriere bedingen, so wenig verbauen
schlechte Leistungen zwangsläufig den Weg. Der
Tipp des Psychologen Alfred Gebert: „Durchbre-
chen Sie Vorschriften, sammeln Sie fachfremde
Erfahrungen, machen Sie ruhig mal ein Semester
Pause.“ Man muss sich nur die unzähligen Vorbil-
der ansehen, die Karriere gemacht haben, obwohl
– oder vielleicht gerade weil – sie aus Strukturen
ausgebrochen und ihren eigenen Weg gegan-
gen sind. Star-Regisseur Sönke Wortmann („Das
Wunder von Bern“) spielte nach dem Abi drei
Jahre lang Fußball unter anderem bei Westfalia
Herne, studierte anschließend ein Semester So-
ziologie in Münster und ging danach sechs Jahre
lang auf die Filmhochschule in München. Seinen
Abschluss machte er mit 30. Auch Apple-Gründer
Steve Jobs, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
und Microsoft-Gründer Bill Gates sind Studien-
abbrecher, die inzwischen Milliarden besitzen.
Geplant hatte das keiner von ihnen.

Nur eines ist sicher: Wer sein gesamtes Studen-


tenleben in der Bibliothek oder im Praktikum
verbringt, wird es am Ende bereuen. Wer in blin-
der Angst das heutige Glück gegen ein vages Si-
cherheitsversprechen für morgen tauscht, wird
womöglich am Ende ohne alles dastehen. Ohne
Sicherheit – aber vor allem: ohne Glück.

Mehr zum Thema


Das Glück geht manchmal krumme Wege: Die
Dortmunderin Sabrina Kohlpoth hat ihr Chemie-
Studium geschmissen. Ihr Arbeitsplatz ist nun
ein Schiffsdeck. Die ganze Geschichte lest ihr auf
unserem Online-Portal www.pflichtlektuere.com

text Johannes Zuber,


foto TiBiTu

eigene Persönlichkeit zu entwickeln.


Viele meinen zu wissen: Glück – das ist ein si-
cherer Job und eine erfolgreiche Karriere. Aber
HINTERGRUND Studenten an, unter psychischen Störungen zu
stimmt das? Marilyn Monroe hat gesagt: „Karri- leiden. Vergleichswerte zu früheren Jahren gibt es
ere ist etwas Herrliches, aber man kann sich in allerdings nicht.
einer kalten Nacht nicht an ihr wärmen.“ Und Einen Besorgnis erregenden Befund zeigt auch eine
schon der antike griechische Philosoph Epikur Endstation Burnout Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr
wusste: Glücklich ist, wer Augenblicke auskos- Ritalin zur Referatsvorbereitung, Angstzustände 2007. Demnach sind zehn Prozent der Medika-
tet, Zukunftsängste vermeidet, Ehrgeiz zügelt. vor der Zwischenprüfung und Depressionen wegen mente, die Studenten verschrieben bekommen,
Dauerhaftes Glück bringen seiner Ansicht nach der Diplomarbeit: Offenbar leiden immer mehr Antidepressiva. Das ist doppelt so viel wie bei
nur soziale Beziehungen. Aber Freundschaften zu Studenten unter psychischen Problemen. Das Deut- gleichaltrigen Berufstätigen. Der Erhebung zufolge
pflegen, braucht Zeit – Zeit, die beim Hetzen vom sche Studentenwerk berichtet, dass Studierende leiden 16 Prozent der Studenten unter depressiven
Hörsaal zur Karrieremesse nicht bleibt. in den vergangenen Jahren vermehrt mit Burnout- Verstimmungen. Elf Prozent der 3300 Befragten
Symptomen in die Beratungsstellen kommen. Von klagten über Albträume, neun Prozent über Ängste
Klar, ein Bummelstudium mit anschließendem
einer „Besorgnis erregenden Entwicklung“ spricht und Phobien.
Vegetieren in Praktika oder Arbeitslosigkeit
macht auch nicht glücklich. Jeder will eigenes der Präsident des Deutschen Studentenwerks Die Studienautoren haben aber auch eine beruhi-
Geld verdienen und einen Job, der Spaß macht. Professor Rolf Dobischat. Er lehrt am Institut für gende Nachricht: Insgesamt geht es Studenten ge-
Verkrampftes Lebenslauf-Pimpen führt aber Berufs- und Weiterbildung der Uni Duisburg-Essen: sundheitlich offenbar besser als ihren arbeitenden
nicht ans Ziel. Der Münsteraner Psychologe Alf- „Die Studierenden stehen unter immer stärkerem Altersgenossen. Sie gehen seltener zum Arzt und
red Gebert rät, auch mal zu entspannen. „Selbst Erwartungs-, Leistungs- und vor allem Zeitdruck.“ bekommen weniger Medikamente verschrieben.
Gott hat am siebten Tag Pause gemacht. Das Ge- Bei der 18. Sozialerhebung des Deutschen Stu- Befragt nach ihrem allgemeinen Gesundheitszu-
hirn strukturiert sich, wenn man Pause macht“, dentenwerks im Jahr 2006 gaben neun Prozent stand gaben satte 87 Prozent der Studenten an, es
sagt Gebert. „Unser innerer Schweinehund meint der männlichen und zwölf Prozent der weiblichen gehe ihnen gut bis ausgezeichnet. jj
es gut mit uns.“ Wenn der Körper nach Pausen
S10 HERZ-STÜCK A367_10

Kein Grund zur Panik


Aller Zukunftsangst zum Trotz: Unter Akademikern herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Besonders
gefragt sind Naturwissenschaftler und Techniker. Auch für Geisteswissenschaftler gibt es Hoffnung.

D
ie Lage auf dem Arbeitsmarkt ist für
Akademiker weniger dramatisch, als
viele fürchten. Fast alle Uni-Absolven-
ten haben einen Job. Die Arbeitslosen-
quote unter Akademikern lag 2008
bundesweit bei 3,3 Prozent, berichtet das Institut
der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Zum Ver-
gleich: Unter den Menschen ohne Berufsausbil-
dung waren 13,8 Prozent ohne Job.

Für Beunruhigung sorgte zuletzt eine Studie des


Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), wonach
die Zahl der Arbeitslosen mit Fachabi, Abi, Fach-
hochschul- oder Universitätsabschluss gegenüber
August 2008 um 24 Prozent gestiegen sei. Kritiker
bemängelten allerdings, dass die Zahlen dramati-
scher klängen als sie sind. Es handele sich um eine Auch wer sich mal eine Pause gönnt, verpasst damit
Steigerung auf niedrigem Niveau. Insgesamt gab noch lange nicht den Zug ins Arbeitsleben.
es laut DGB im vergangenen August bundesweit
480.000 Arbeitslose mit Fachabi, Abi, Fachhoch-
schul- oder Uniabschluss. Holger Schäfer vom IW Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor- durchschnittlich oft keine Festanstellung und
erklärte, die steigende Zahl an Arbeitslosen mit schung (IAB) in Nürnberg prognostiziert, dass verdienen weniger als ihre Altersgenossen in So-
Abitur, Fachhochschul- oder Uniabschluss liege bis 2020 Hochqualifizierte in allen Arbeitsfel- zial- und Wirtschaftswissenschaften.
daran, dass die Zahl der Abiturienten steige. Die dern fehlen werden. Das IAB erwartet, dass sich
Arbeitslosenquote unter Akademikern liege seit Firmen zunehmend für „Quereinsteiger aus eher Im Schnitt verdienen Akademiker hierzulande
über 20 Jahren bei drei bis fünf Prozent. untypischen Studienfächern“ öffnen müssen. zehn Jahre nach ihrem Abschluss 60.000 Euro
brutto. Aber auch hier gibt es Unterschiede: Bei
Je nach Branche sind Uni-Absolventen aber un- Auch Geisteswissenschaftler können aufatmen. Wirtschaftsingenieuren landen im Schnitt mehr
terschiedlich gefragt: Besonders gebraucht wer- Nach Angaben des Hochschul-Informations-Sys- als 100.000 Euro auf dem Konto, während Sozial-
den MINT-Akademiker (Mathematiker, Ingenieu- tems (HIS) sind sie langfristig im Durchschnitt pädagogen lediglich 30.000 Euro verdienen.
re, Naturwissenschaftler, Techniker). Laut IW Köln nicht häufiger arbeitslos als Absolventen ande-
gibt es in diesem Jahr 61.000 mehr offene Stellen rer Fachrichtungen. Allerdings sind Geisteswis- text Stephanie Kwoll
foto TiBiTu
als MINT-Akademiker auf Jobsuche. Vom Fach- senschaftler kurzfristig schlechter dran. Ein Jahr
kräftemangel angesichts des demografischen nach dem Abschluss arbeiten sie vornehmlich
Wandels profitieren aber auch andere Branchen: in Werks- und Honorarverträgen, haben über-

GASTKOMMENTAR VON PETER ZIMMERMANN


D
er Unialltag von Bachelor-Studenten ist für das politische Engagement war mehr Raum Oftmals ist der
heute vor allem von Stress geprägt, das und Zeit da. Politisches Engagement ist ein wich- Stress der Studie-
spüre ich in meinen Vorlesungen und tiger Faktor, um das Gefühl zu verstärken, dass renden aber auch
Sprechstunden. Die Studenten befin- man Einfluss nehmen kann und nicht machtlos selbst produziert
den sich vom ersten Vorlesungstag an allen gesellschaftlichen und politischen Verände- beziehungswei-
in einer Prüfungssituation, weil jede Note auch rungen gegenübersteht. se überzogen. Sie
für die Abschlussnote zählt. Entsprechend ist ihr sollten sich nicht
Ziel in den Lehrveranstaltungen oft nur noch, ei- Heute ist die Situation anders, darauf müssen von der allgemei-
ne gute Note zu erhalten. Die inhaltliche Ausein- sich die Studierenden einstellen. Wichtig ist, nen Studierhektik
andersetzung mit dem Stoff ist zweitrangig. Nur dass sie früh lernen, sich selbst zu organisieren mitreißen lassen.
noch selten gibt es Studierende, die wirklich Spaß und sich die eigene Zeit gut einzuteilen. Das ist Oder anders ausge-
an wissenschaftlicher Reflexion und kritischer schon die halbe Miete. Ich plädiere zudem dafür, drückt: Wer schnell
Auseinandersetzung haben. Das ist schade und das Bachelor-System zu korrigieren. So müsste und gut ans Ziel
problematisch, weil genau diese Entwicklung am zum Beispiel klar berechnet werden, was es für kommen will, soll-
Bildungsauftrag der Universität vorbeigeht. den Stundenplan eines Studierenden bedeutet, te langsam gehen!
wenn er 30 Creditpoints im Semester machen Das heißt natürlich nicht bewusst trödeln, son-
Besonders wichtig ist es den Studierenden heute, soll. In manchen Fällen wurden ja die alten Di- dern ab und zu innehalten.
schnell fertig zu werden. Das war anders, als ich plomstudiengänge, für die acht bis zehn Semes-
noch studierte. Damals wurde nicht so gehetzt. ter Zeit war, einfach in den sechssemestrigen BA Dr. Peter Zimmermann leitet die Bachelor- und
Außer bei der Zwischen- und der Abschlussprü- gepresst. Klar, dass die Studierenden das nicht Masterstudiengänge der Fakultät Erziehungswis-
fung gab es keine Noten, ein Wechsel des Studi- schaffen können. Wenn die Stundenberechnun- senschaft der TU Dortmund.
ums oder ein Pausieren war relativ einfach und gen noch einmal überdacht würden, könnten die
die vorlesungsfreien Zeiten waren länger. Auch Studierenden entlastet werden.
A367_11 HERZ-STÜCK S11

Jens Jüttner, Stephanie


Jungwirth und Marie Lan-
Ist ein glatter Lebenslauf alles ?
fermann haben mit Perso-
nalern gesprochen.

UMGEHÖRT

Dr. Frank Stefan Becker, Hoch- Heidi Palm, Leiterin Nachwuchsge- Dirk Pfenning, Abteilung
schulexperte bei Siemens winnung bei der Deutschen Bahn Sourcing and Hiring bei Bayer

Wie wichtig sind Ihnen Bestnoten und ein schnelles Studium?

Gute Noten – das ist zum Beispiel ei- Die Semesterzahl allein ist nicht wich- Beides sind neben vielen anderen rele-
ne Zwei – sind ein wichtiges Kriteri- tig, gute Noten natürlich schon. Aber vante Punkte bei der Einstellentschei-
um. Schließlich müssen wir aussor- der Lebenslauf kann auch Lücken ha- dung. Ein „gerader“ Lebenslauf hat den
tieren. Jemand, der sein Examen mit ben. Grundsätzlich sind Auszeiten Vorteil, dass er weniger erklärungsbe-
3,5 gemacht hat, kommt eher nicht in nicht schlecht. Ebenfalls Zeiten, in de- dürftig ist. Sofern gute Gründe für „un-
Frage. Es ist gut, wenn jemand ziel- nen der Bewerber gearbeitet hat, um übliche“ Stationen vorliegen, ist dies
strebig studiert hat. Aber mit 28 Jah- zum Beispiel das Studium zu finan- aber kein Nachteil. So kann zum Bei-
ren ist zum Beispiel kein Bewerber zu zieren. Wichtig ist, dass der Bewerber spiel ein Studienfachwechsel bei guter
alt. Einen Typen, der sich nur auf sein gut erklären kann, warum er welche inhaltlicher Begründung absolut sinn-
Studium konzentriert hat, können wir Schritte gegangen ist und was ihm das voll sein. Neben den fachlichen Qualifi-
nur in wenigen Bereichen gebrauchen gebracht hat. kationen spielen auch „Soft Skills“ wie
– zum Beispiel im juristischen. Wir zum Beispiel Kommunikations- und
brauchen Leute, die einen Blick haben Teamfähigkeit eine große Rolle.
für das, was um sie herum vorgeht.

Woran erkennen Sie einen Charakterkopf, der das Unternehmen weiterbringt?

Wir schauen: Was hat ein junger Die Mischung machts: interessante Wichtig ist, dass der Bewerber klare
Mensch außer seinem Pflichtpro- Praktika, Auslandsaufenthalte und Vorstellungen von seinem beruflichen
gramm an der Uni gemacht? Hat er natürlich auch gute Noten. Ein Aus- Einstieg hat und Ambitionen zeigt,
zum Beispiel einmal eine Gruppe ge- landsaufenthalt ist aber zum Beispiel sich fachlich und persönlich weiter-
leitet? Ziel des Bewerbungsgespräches keine Pflicht. Zunächst lernt der Per- zuentwickeln. So schaut der jewei-
ist es, Persönlichkeitsmerkmale wie sonaler den Bewerber natürlich im- lige Personalvorgesetzte zum Bei-
Eigeninitiative herauszuarbeiten. Wir mer über die reinen Zahlen in seiner spiel nicht auf die Abschlussnote, ein
fragen uns zum Beispiel: Könnte der Bewerbung und dem Lebenslauf ken- schnelles Studium oder Auslandsauf-
Bewerber das Unternehmen einmal nen. Aber im Accessment-Center und enthalte allein. Ausschlaggebend ist
bei einer Podiumsdiskussion an einer im persönlichen Gespräch zeigt sich vielmehr der persönliche Eindruck des
Uni repräsentieren? Wenn dann da ein dann zum Beispiel auch die soziale Personalvorgesetzten, inwieweit sich
Typ säße, der nur ein Zahlenmensch Kompetenz des einzelnen Bewerbers. diese Punkte auch im Verhalten und
ist und etwas von Gewinnsteigerung Wissen des Bewerbers widerspiegeln.
erzählt, ist das kontraproduktiv.

Was raten Sie einem Studenten, der bei einer Bewerbung seine Stärken jenseits der Uni zeigen will?

Ich rate ihm: Schauen Sie sich die Stel- Die Leistungen sollten in jedem Fall in Der Bewerber sollte das unbedingt
lenausschreibung ganz genau an und den Lebenslauf aufgenommen werden, tun, sofern die Qualifikationen für
arbeiten Sie im Bewerbungsschreiben wenn es passt. Dinge die jemanden ge- die Stelle relevant sind. Auch Online-
heraus, was Sie in dem Unternehmen prägt und bewegt haben, interessie- Bewerbungen bieten Raum zu Infor-
Besonderes beitragen können. Wenn ren den Personaler. Was der Bewerber mationen über Interessen jenseits der
Sie zum Beispiel Französisch sprechen rechts und links des Studiums gemacht Ausbildung. Wenn zum Beispiel ein et-
und sich ensprechend bei L‘Oreal be- hat, kann entscheidend sein. Auf die was älterer Absolvent mit einer 2,3 als
werben, einem französischen Unter- im Lebenslauf genannten Punkte kann Abschlussnote schon Führungsverant-
nehmen, dann merkt der Personaler: der Personaler dann im persönlichen wortung im Betrieb der Eltern über-
„Aha, da hat sich jemand Gedanken Gespräch auch zurückkommen. nommen hat, kann er gegenüber ei-
gemacht. Er will nicht nur eine Posi- nem jüngeren Bewerber mit besseren
tion haben, sondern zu diesem Unter- Note im Vorteil sein, wenn Führungs-
nehmen dazugehören.“ qualitäten für die Stelle gefordert sind.
S12 RUHR-BLICK: MITTEN IM LEBEN A367_12

Toleranz? - Fehlanzeige
Unsere Gesellschaft gibt sich gern toleranter als sie ist. In diesem Jahr feiert das Essener
Referat für Schwule, Bisexuelle und Lesben 25-jähriges Jubiläum. Zu tun gibt es viel.

D
ie Tür geht auf: Eine Gruppe junger
Männer zwischen 16 und 19 Jahren be-
tritt das Essener Café „Vielfalt“. Kurz
darauf nimmt einer von ihnen einen
Trinkbecher und kippt den Inhalt in die
Gesichter zweier Cafébesucher. Dann stürmt die
Gruppe davon. Im Becher war kein Kaffee oder
Tee – Es war Urin. Getan haben die zwei Cafébe-
sucher nichts. Die Tatsache, dass sie schwul sind,
war für die Gruppe Grund genug.

Das selbe Café, ein ähnlicher Fall: Ein Mann läuft


hinaus, beginnt zwei lesbische Frauen anzupö-
beln. Die Beiden haben Glück im Unglück: leich-
te Verletzungen und zerrissene Klamotten als
Erinnerungen an diesen Abend. Übergriffe auf
schwul-lesbische Einrichtungen wie das Café
„Vielfalt“ sind nichts Neues. Doch gerade in der
letzten Zeit häufen sie sich, hat Marc Claaßen
beobachtet. Er arbeitet im Café und ist Sozialpä-
dagoge. „Früher gab es derartige Fälle kaum“, er-
innert er sich.

Verschont bleibt auch das schwul-lesbische Ju-


gendzentrum „Enterpride“ in Mülheim nicht.
Der Christopher-Street-Day: Spaßveranstaltung ohne
„Auch dort wurden Besucher beschimpft und ver- politischen Tiefgang?
folgt“, weiß Claaßen. Gelegentlich kleben dort so-
gar Aufkleber mit der Aufschrift „Nicht wirklich
deutsch!“ an der Café-Tür – vermutlich von rech- Laut einer Umfrage stehe jeder Dritte Menschen Spaß nach Köln trieb: „Für mich hat der Christo-
ten Organisationen angebracht. Marc Claaßen mit einer sexuell anderen Neigung kritisch ge- pher-Street-Day keine politischen Hintergründe,
vermutet als Grund für solche Übergriffe die zu- genüber, sagt Ute Klammer, Prorektorin für Di- ich gehe nur wegen der Partystimmung hin.“
nehmende Perspektivlosigkeit vieler Menschen. versity Management an der Uni Duisburg-Essen. Aussagen wie diese findet Bach erschreckend.
„Die Finanzkrise, fehlende Arbeitsplätze und die „Eine Mischung aus Spaß und politischem Enga-
daraus resultierende Langeweile erzeugt Frustra- Intoleranz gibt es auch in den obersten Etagen gement wäre der richtige Weg.“
tion bei einigen Menschen“, meint er. „Man sucht der Hochschule, weiß Eva Siegfried, die an der
nach einem Schuldigen. Randgruppen und Min- Uni Duisburg-Essen studiert: „Ein Professor frag-
derheiten sind da als Opfer prädestiniert.“ te uns in der Vorlesung, was der Autor eines Bu- Früher mehr Engagement
ches mit seiner literarischen Figur ausdrücken Bach erinnert sich an die 80er Jahre, als Homo-
wolle. Als niemand darauf kam, sagte er, dass es sexuelle sich ihre „Grundrechte“ noch erkämpfen
Intolerante Professoren sich hier nur um einen Hinterlader handeln kön- mussten. In den Gründungsjahren des schwul-
Doch es sind nicht nur die vermeintlich „Geschei- ne – zu deutsch: um einen Schwulen.“ lesbischen Referats galt es schon als provokant,
terten“, die auch heute noch ein Problem mit als Schwuler überhaupt öffentlich aufzutreten.
Homosexuellen haben. Auch angehende Akade- Angesichts dieser Zahlen übt Axel Bach, Ehren- Demos waren damals noch an der Tagesordnung.
miker zeigen sich intoleranter als vielleicht er- mitglied des „Essener schwul-lesbischen autono- Gefesselt, mit zugepflastertem Mund, in adret-
wartet. men Referats“ (SchwuBiLe), Kritik am mangeln- ten Anzügen gekleidet und gewappnet mit der
den Engagement. „Die Referate sind zu wenig Plakat-Aufschrift „So wollt Ihr uns: als angepass-
politisch aktiv. Sie haben das Niveau von Selbst- te Schwule“ hat Ende der 80er Jahre eine kleine
hilfegruppen erlangt. Genau diese Vorfälle und Schwulen-Gruppe den Mensa-Eingang der Uni
Zahlen müssten uns doch wachrütteln.“ Duisburg belagert. „Sich politisch zu engagieren,
war selbstverständlich“, erinnert sich Bach. „Es
sollte auch heute noch eine der Hauptaufgaben
Mehr Party, weniger Politik für alle Vereine und Referate Homosexueller sein,
Bach kennt sich in der Essener Szene aus und kri- aufzuklären und politisch zu wirken.“
tisiert offen die neue Generation Homosexueller:
Ihre Online-Foren würden sich zunehmend zu text Martina Vogt
reinen Partyportalen entwickeln. Und vor allem foto Dennis Pfeiffer-Goldmann, Caroline Biallas
der Christopher-Street-Day werde immer weni-
ger als öffentliche Plattform genutzt um politi-
sche Probleme anzusprechen. In der Tat scheint
es, als würde der Demonstrationstag für Lesben,
Schwule und Bisexuelle heute weniger als poli-
Axel Bach, Referent des „SchwuBiLe“, kritisiert den tisches Sprachrohr genutzt. So war der 19-jähri-
fehlenden politischen Fokus der Referate. ge Simon Ahrens aus Bremen beim diesjährigen
Christopher-Street-Day nicht der Einzige, den der
A367_13 RUHR-BLICK: MITTEN IM LEBEN S13

„Ich wollte es mir lange nicht eingestehen“


Von Dozenten belächelt, von Freunden verraten: Melanie L. spricht über ihr Outing.

M
elanie hatte in ihrem Leben schon ei- worden zu sein. Auch wenn das eigene Outing
nige Coming Outs – vor ihrer Familie, gut verläuft, geht diesem meist eine Zeit der
vor Freunden, in der Ausbildungs- Unsicherheit voraus. „Viele verhielten sich nach
stätte, in der Berufsschule und zuletzt dem Outing mir gegenüber anders. Sie gaben
in der Uni. Wie schwer es jedes Mal das Geheimnis weiter.“ Melanie kapselte sich ab.
war, erneut in das verhaltene Gesicht des Ge- „Ich habe oft lange gewartet, bis ich jemandem
genübers zu schauen, daran erinnert sie sich nur richtig vertrauen konnte und mich dann wieder
ungern. „Aber ich wollte mich outen, um Klarheit geoutet habe.“ Von ihren Freunden an der Uni
zu schaffen, ich will mich nicht verstecken.“ Die wissen es nur zwei Personen. „Die beiden haben
22-Jährige studierte bis vor kurzem noch an der kein Problem damit.“ Anders sehe es in den Vor-
TU Dortmund Rehabilitationswissenschaften. lesungen aus. „Es wurden Modelle von Gesund-
Dass sie lesbisch ist, wusste sie bereits in der heit und Krankheit besprochen, Krankheitsbilder
Pubertät. Damals versuchte sie das Thema zu wurden erörtert.“ Beim Thema Aids sprach der
verdrängen: „Ich wollte es mir einfach nicht ein- Dozent über Homosexualität und all die über-
gestehen“, sagt sie. Später plante sie ihr Outing, holten Ansichten aus den 70er Jahren. „Meine
verlor aber immer wieder den Mut. Kommilitonen witzelten bei dieser zynischen
Betrachtungsweise des Themas.” An eine heuti-
Die Gewissheit, homosexuell zu sein, meint Me- ge grundlegende Gleichstellung glaubt Melanie Melanie glaubt nicht an eine Gleichstellung.
lanie, sei heute mit dem gleichen Ausmaß an Un- nicht: „Wie soll jemand, der homosexuell ist, den
sicherheit verbunden wie vor 30 Jahren. „Unsere Mut dazu bekommen sich zu outen, wenn das
Gesellschaft ist nicht so tolerant wie es scheint.“ Thema selbst an Universitäten belächelt wird?“ Kontakte zu den Referaten unter:
Mehr als jeder zweite homosexuelle Jugendliche Dennoch sei es vor allem für einen selbst wich- www.pflichtlektuere.com
muss mit größeren Belastungen fertig werden tig, sich zu outen. „Es endlich gesagt zu haben, er-
als gleichaltrige heterosexuelle Jugendliche. Nur leichtert sehr. Ich stehe zu dem was ich bin, auch text Martina Vogt
etwa ein Prozent aller lesbischen und schwulen wenn es immer wieder Kraft und Überwindung foto Melanie L.
Jugendlichen gibt an, noch nicht diskriminiert kostet, mich anderen gegenüber zu offenbaren.“
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Für alle Sinne


Von Atheismus über Autismus bis hin zu Aktionismus

PROMI-TIPP: Vince Eberts Lieblingsbuch DER FILM:


Makkaroni mit Käse bis hin zu
Der Bestsellerautor von „Denken seiner Angewohnheit, erst alle
sauberen Klamotten im Schrank
Sie selbst!“ empfiehlt: zu tragen, bis er die Waschma-
schine benutzt.
Richard Dawkins Adam ist hochintelligent, aber
zu keiner Empathie fähig. Dieses
„Der Gotteswahn“ Dilemma spitzt sich weiter zu, als
seine neue Nachbarin Beth (Rose
Verlag: Suhrkamp Byrne) einzieht. Zwischen den
beiden entwickelt sich eine zarte
Preis: 19,80 Euro Liebesbeziehung.

Theaterregiesseur Max Mayer


ist ein ganz großer Coup gelun-
Ebert zum Buch: viel besser: Er hangelt sich mit gen. Adam braucht den Vergleich
„... Als großer Atheist empfehle ich Halbwissen über Theologie und mit Filmen wie „Rainman“ oder
das Buch „Der Gotteswahn“. Ein Philosophie durch eine oberfläch- „Irgendwo in Idaho“ nicht zu
ganz tolles Buch, sowohl für gläu- liche, reißerische Argumentation. scheuen und ist mehr als nur ein
bige als auch ungläubige Menschen. Gäbe es keine Religion, würden Adams (brillant: Hugh Dancy) Geheimtipp für Programmkino-
Er stellt Statements in den Raum, die Menschen auch nichts Böses Trauer über den Tod seines Va- Fans. jj
mit denen man sich selbst als sehr tun, sagt Dawkins. Damit macht ters besteht nur darin, seinen Er-
gläubiger Mensch auseinander set- er einen Fehler: Er kritisiert nicht zeuger von der Hausarbeitsliste
zen sollte. Und es ist kein atheisti- die Religion an sich, sondern die der gemeinsamen Wohnung zu Adam
scher Fundamentalismus, was ihm Menschen, die in ihrem Namen streichen. Was makaber anmutet,
ja vorgeworfen wird.“ handeln. Dass er das nicht von bekommt einen traurigen Nach- Regie/Drehbuch:
seiner wissenschaftlichen Ausein geschmack, wenn dem Zuschauer Max Mayer
Meine Kritik: andersetzung mit der Gotteshy- klar wird, dass er unter dem As-
Richard Dawkins wettert gegen pothese trennen kann ist schade perger-Syndrom leidet, einer Form Kinostart: 12.12.2009
intolerante Christen, die ihm für alle Atheisten, die uch über von Autismus.
als armen Atheisten das Leben den Tellerrand schauen können. Alles in Adams Leben ist standar-
schwer machen. Leider ist er nicht lea disiert – von den allabendlichen

EXIT -
RAFF DICH AUF, GEH RAUS!
lergenie. Man lernt den Künstler von einer
ganz anderen Seite kennen. Oder wusstet
26.11.09 – „Campus Ahoi“ im FZW ihr, das einige seiner Zeichnungen aussehen
Dortmund wie Comics? Monet hat nämlich schon ganz
Wer Freitag ausschlafen kann, geht früh angefangen zu zeichnen - und da war
am Donnerstag im FZW rocken! Die von Seerosen noch nicht so viel zu sehen.
Party vom Dortmunder Campusradio
eldoradio*.
** Tipp 2!
30.11.09 – Max Herre im Gloria in Buddy Holly - Musical
Köln (Zusatzkonzert) voraussichtlich bis Sommer 2010 – Colosse-
Mit seinem neuen Album „Ein ge- um-Theater in Essen
schenkter Tag“ ist der Sänger auf Weihnachten steht vor der Tür. Habt ihr
Tour. schon alle Geschenke?
Sonst der Tipp für die Rock‘n‘Roll-Begeister-
05.12.09 – 2. Wintergrillen-Ver- ten in eurer Familie: Buddy Holly in Essen!
einsmeisterschaft am Dortmunder * Tipp 1! Für alle, die ihn nicht kennen: Es geht um den
Hauptbahnhof Claude Monet Rocker mit der Hornbrille, der viel zu jung
Hier geht‘s um die Wurst! Der Tipp noch bis 28.02.10 – Von-der-Heydt-Museum bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.
für jeden, der auch im Winter auf das Wuppertal Das Musical erzählt seine Erfolgsgeschichte
Grillen nicht verzichten will. Wann hat man schonmal die Möglichkeit, - und alle seine Klassiker von „Peggy Sue“ bis
100 Werke des berühmten Impressionisten „Oh Boy“ laden zum Klatschen und Mitsin-
jederzeit – der Winter-Depression Claude Monet zu sehen? Jeder kennt die Bil- gen ein. Die Tickets gibt‘s ab 39 Euro. Falls ihr
entgegenwirken: Raus in die Natur. der von seinem Seerosen-Teich. Wer mehr selbst nostalgisch rocken wollt - unser Tipp:
Unser Tipp: Spaziergang oder Jog- sehen wollte, musste schon nach Paris rei- Am Donnerstag gibt es für Studenten 10 Pro-
gen in den Parks und Wäldern des sen. Bis Februar gibt‘s jetzt auch mitten im zent Rabatt auf den Eintritt.
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GLÜCK Impressum
WUNSCH Herausgeber Institut für Journalistik, TU Dortmund
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Meier
Redaktionsleitung: Vanessa Giese (vg), ViSdP
Redaktion: Uni-Center, Vogelpothsweg 74, Campus Nord, 44227
Dortmund Tel: 0231/755-7473, Fax: 0231/755-7481
Briefanschrift: pflichtlektüre, c/o Institut für Journalistik, TU
Dortmund, 44221 Dortmund
E-Mail: post@pflichtlektuere.com
Produktion: Tobias Jochheim (tjo) und Daniel Klager (tni)
Bild: Daniel Gehrmann (dg), Nadine Maaz (nm), Elvira Neu-
endank, Pascal Amos Rest, Katja Seidl
Titelbild: Tibitu und freundlicher Unterstützung von HENSEL Die kommenden Top Highlights:
Studiotechnik bei der Produktion
New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde
An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Caroline Biallas, Susann Eber-
Heißersehnte Bestsellerverfilmung des zweiten Teils
lein (se), Sandra Finster (fin), Tobias Fülbeck (tf), Johanna von Stephenie Meyers legendärer Vampirsaga um die
Fritz (jf), Lea Grote (lea), Agnes Heitmann (ah), Lisa Helberg, epische Liebesgeschichte zwischen Vampir Edward und
Florian Hückelheim (fh), Jens Jüttner (jj), Stephanie Jung- Bella. Ab dem 26.11.2009 in Ihrer UCI KINOWELT!
wirth (juwi), Sarah Keller (sk), Michael Klingemann, Jonas
Knoop (jk), Stephanie Kwoll, Mareille Landau, Marie Lanfer- Zweiohrküken
mann, Jonas Mueller-Töwe (jmt), Malina Opitz (mao), Siola Heißersehnte turbulent-romantische
Panke (sp), Linus Petrusch (lipe), Dennis Pfeiffer-Goldmann, Fortsetzung der Erfolgskomödie Keinohrhasen
von und mit Til Schweiger und Nora Tschirner,
Melanie Gralke hat die Ti- Miriam Sahli (miri), Sarah Salin (sal), Katrin Schmidt (ks), die nun mit dem Beziehungsalltag zu kämpfen
ckets für das Konzert der Fabian Schwane (fas), Kathrin Strehle (ks), Natascha Tscher- haben. Als women‘s night am 2.12.2009 um
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Frankreich gewonnen. An- Weimer, Anja-Kristin Willner (awi), Johannes Zuber (joz)
lässlich des zehnten Ge- Verantwortlich für Anzeigen: Oliver Nothelfer, Anschrift wie Ver- Die Tür
burtstags unseres Campus- lag, Kontakt: 0201/804-8944 Beeindruckendes Drama nach einem Roman von
Akif Pirinçci mit Mads Mikkelsen und Jessica
radios „eldo“, hat die Band Objektleiter: Wolfgang Ibel
Schwarz um eine Parallelwelt, in der man sein Le-
am 19. November in der Verlag: Westdeutsche Allgemeine Zeitungsverlagsgesell- ben noch einmal leben kann. Ab dem 26.11.2009
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wie Verlag. Kontakt: druckhaus@waz.de Tel.: (0203) 301 91 91 Tel.: (0234) 23 90 222
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