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ETHIK

FALL SAM/ARISTOTELES
ERZIEHUNGSFÄHIGKEIT VON BEHINDERTEN ELTERN

Sam Lucy
(Vater)
(Tochter)

Rita Jugendamt 1
(Sozialarbeiterin)
(Anwältin)

BESCHREIBUNG DER GRAFIK:


Sam, Vater von Lucy hat eine Behinderung, er leidet an
einer Form des Autismus und ist auf dem geistigen Stand eines
Siebenjährigen. Lucy seine Tochter ist gerade in die Schule
gekommen und schon sehr weit für ihr Alter. Dennoch profitieren beide
von ihrer innigen Bindung.

Die Schule bezieht das Jugendamt ein um die Situation von Sam
und Lucy zu ´regeln´. Natürlich will die Sozialarbeiterin Lucy nur helfen,
leider sehr zum Leidwesen von Sam und Lucy, da sie voneinander
getrennt werden.

ETHIK Karin Moser SozArb Sem 2 VZ


Rita die Anwältin von Sam, hilf Sam bei dem Fall, dennoch ist Sam
nicht die einzige die von dieser Beziehung profitiert..Sam verhilft Rita zu

PRO KONTRA
• Emotionale • Überforderung, Angst
Bindung/Liebe davor, dass Lucy älter
wird
• Sensibilisierende, • Lucy muss sich mit Sich
bereichernde Erziehung der Gesellschaft
auseinandersetzen
• Ausgeprägte • Lucy möchte sich nicht
Verantwortung des über den Vater hinaus
Vaters entwickeln
• Hohe Ziele sind gut für • Finanzielle Situation
Kind
• Frühe Kindheit gut • Verantwortung reicht
bewältigt nicht 2

• Zeit • Förderung fehlt


• Er sucht sich Hilfe und • Moratorium Kindheit fehlt
reflektiert Fehler
• Auch ´normale` Eltern • Pubertät
machen Fehler

• Beide profitieren • Parentifizierung


voneinander in ihrer
Entwicklung
• Probleme/ Ablösung • Jugendliche brauchen
taucht nur bei mehr
behinderten Eltern auf

einer neuen Sichtwiese bezüglich ihres Sohnes.

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ANLEHNUNG AN ARISTOTELES - GUTES, GELINGENDES LEBEN -
Nach Aristoteles ist es wichtig, ein gutes, gelingendes Leben zu
führen. Dazu gehören verschiedene Faktoren. Die Frage, im Falle
Sam ist, kann er, Sam, auch wenn er eine Behinderung hat, ein
gutes, gelingendes Leben führen?

Ich für meinen Teil finde, dass Sam für sich selbst ein sehr gutes,
gelingendes Leben führt. Er hat Freunde, eine Arbeit, Spaß, ist
gesund, unabhängig und hat mehrere soziale Kontakte. Dadurch,
dass Sam Vater wurde, veränderte sich sein Leben komplett. Nun
war da nicht mehr nur er, sondern er hatte auch noch die
Verantwortung über einen anderen Menschen. Schon von Anfang an
suchte er sich Hilfe bei seiner Nachbarin.

Viel wichtiger aber ist es, kann er, seiner Tochter, ein gutes
gelingendes Leben bieten. Wenigstens bis zu ihrer Volljährigkeit?

Sam versucht mit allen Mittel, das Beste für Lucy zu geben. Gerade
da Sam auf dem Stand eines Siebenjährigen ist, war Lucys frühe
Kindheit sehr gelingend, vielleicht noch mehr als von anderen
Kindern, da sich Sam mehr in Lucy hineinversetzen konnte. 3
Schwierig wurde es erst, als Lucy in die Schule kam. Sie hielt sich
zurück um ihren Vater in seinen kognitiven Fähigkeiten nicht zu
übergeholten. Hier wird aus ihrem bisher guten, gelingenden Leben
ein nicht mehr so gelingendes Leben, da sie sich selbst zurückhält
und nicht ihr ganzes Potenzial ausschöpft.

Da es um das Wohl Lucys geht, musste sich hier etwas verändern,


damit sie, mit Sams Hilfe, wieder zurück zur Eudaimonie Aristoteles
gelangt.

Ich denke das Einschreiten des Jugendamtes hatte sicher nicht nur
negative Aspekte. Durch die Einmischung wurde Sam und auch sein
Umfeld wachgerüttelt. Ihnen wurde gezeigt, das es doch was gibt,
was verändert werden muss, damit Lucy ein fröhliches, gelungenes
Leben führen kann.
Nicht nur mussten sie sich der Realität stellen, um Lucy wieder zu
bekommen, nein, sie mussten auch handeln.

Gerade die einfache Logik Sams macht es ihm leichter Hilfe zu


suchen und zu akzeptieren. Er weis, dass er es nicht alleine meistern
kann und Lucy mehr Hilfe braucht, es ihr sogar zusteht. Er verändert

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sein bisher gekanntes Leben nochmal für Lucy, er zieht um, nimmt
noch einen zweiten Job an und versucht ihr nahe zu sein.

Er versteht auch das Lucy eine weibliche Bezugsperson braucht und


scheut sich nicht um Hilfe zu fragen. Er kennt seine Grenzen und
weis auch was gegen die Auflagen des Jugendamtes verstößt,
weswegen er Lucy jede Nacht wieder zurückbringt.

Ich glaube, gerade die Fähigkeit seine Grenzen so hinzunehmen wie


sie sich ihm stellen, Hilfe anzunehmen und auch ohne Ausschweife
danach zu fragen, macht Sam zu einem guten Elternteil.

Die 10 Fähigkeiten von Aristoteles/Nussbaum weist auch Sam


Zunehmens auf. Schon von Anfang an konnte er viele dieser
Fähigkeiten vorweisen und nun durch die Hilfe anderer auch
vervollständigen.

Es ist, wie ich glaube, nicht nur für Sam schwierig diese 10
Fähigkeiten zu besitzen, auch viele „normale“ Menschen haben
Schwierigkeiten. Wenn jemand z.B.: eine Psychische Erkrankung
hat fällt es oft schwer einige von diesen Fähigkeiten auszuleben,
trotzdem können sie weiterhin ihre Kinder erziehen und bei sich
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behalten.

Nach der anfänglichen Verleugnung wurde Lucy, durch die


Separation von ihrem Vater bewusst, was Sam ihr wirklich bedeutet.

Durch diese ganzen Kriterien, wird so wie ich finde, Lucys Leben
wieder gut und gelingend.

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