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Das mag für den einen eine tapfere Behauptung sein, für mich ist es die Einsicht in die Notwendigkeit
des Seins. Denn wie ist es sonst möglich zu erklären, warum diese zentrale Gesetzmäßigkeit If
anything can go wrong, it1 will einen apodiktischen2 Charakter aufweist.
Um es an einem mehr oder weniger konkreten Beispiel klar zu machen. Wie oft kommt es vor, dass
sich die Pforten der Erkenntnis schließen, kurz bevor man selbst ankommt, um einzutreten? Oder der
Gestalt nach, warum schaffen es Menschen ganz hervorragend ihren eigenen Lebensraum zu
zerstören? Die Beantwortung dieser Fragen ist nun kein Problem mehr, da die Antwort vollständig
bekannt ist und noch dazu einen anwendbaren Charakter aufweist. Dies ist nicht immer gegeben, wie
das Beispiel 423 zeigt.
Die Konsequenz dieser Erkenntnis ist ebenso beachtlich, wie schauerlich, denn wenn man dieses
Funktionsprinzip sehr abstrakt anwendet, dann erscheint auch die Menschwerdung in einem ganz
anderen Licht. Demzufolge ist eine Zeugung immer gerade das Ereignis, welches zwar noch zu dem
Ergebnis des Menschen führt, dieser aber stets das schlechteste mögliche Ergebnis darstellt. Damit
ließe sich ebenso indirekt beweisen, warum sämtliche Theorien, die ein positives Menschenbild
voraussetzen unweigerlich scheitern müssen. Denn wo sollte die Moral, als Vorreiter dieser positiven
Stimmung herkommen?
In meiner Schrift zur Substitution von Gefühlen musste ich schlussendlich anerkennen, dass wenn
Vertrauen im Spiel ist, die Moral auch nicht unweit davon um die Begriffe schleicht, nur bestand zu
diesem Zeitpunkt noch keine Einsicht in die Tatsache, dass die Moral das eigentlich perverse ist, denn
sie wiederstrebt Murphys Gesetz. Demnach ist auch nachvollziehbar, warum es heißt, dass es
schlechten Menschen immer gut geht. Es ist einfach die Konsequenz daraus, wenn man im Einklang
mit einer universellen Gesetzmäßigkeit lebt und somit dem Wesen des Seins nach handelt. Aus all
diesen Anmerkungen und Herleitungen folgt ebenso, dass Vertrauen nur eine Einbildung darstellt,
denn sie ist nach Murphy nicht einmal ansatzweise legitimiert.
Wer hätte am Anfang gedacht, dass sich die Tür der Erkenntnis doch wenigstens soweit geöffnet hat,
dass wir einen kurzen Einblick von dem gewinnen durften, was eigentlich schon immer gewusst, nur
nie in dem Maße akzeptiert wurde, dass alles zu Guter letzt doch schief geht.
Eine Frage die sich in diesem Zusammenhang natürlich stellt, ist warum dann aber doch etwas
gelingt? Wir haben es hier mit Murphys Gesetz zweiter Ordnung zu tun, denn wenn etwas jetzt
funktioniert, dann nur deshalb, damit später etwas noch schlimmer schief gehen kann. Damit wäre
auch in letzter Instanz bewiesen, wohin alles strebt – zur Zerstörung, des Organismus, der Welt oder
des Universums. Damit schließt sich auch der Anti‐Paradiesbeweis an, der damit erbracht wird, dass
das Himmelreich genau aus dem Grund nicht existiert, da es einen Zustand vollkommener
Glückseligkeit bedeuten würde und dies ist, wie soeben gezeigt wurde, in unserem Universum nicht
möglich.
OG3r
1
Murphys Gesetz
2
Aus dem griechischen apodeiktikos : beweiskräftig
3
the answer to life, the universe and everything, aus Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams.