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Stochastische
Bewertungsmodelle
- eine Einladung zum Disput
Von Gerhard Schroeder
Überblick
• Die Formel von Black und Scholes leitet sich aus dem Einsteinschen Erklä-
rungsmodell für die Brownsche Bewegung ab. Vom Marktgeschehen ist sie
relativ weit entfernt.
• Es werden noch einmal die wichtigsten Kritikpunkte an der B&S-Formel
sowie insbesondere an ihrer Anwendung aufgezeigt. Fundamentale Regeln
der mathematischen Beweisführung werden mißachtet.
• Die deutsche, die EU- und die amerikanische Gesetzgebung für Buchhal-
tungsstandards schreiben (hier kritisierte) Bewertungspraktiken, Marktpreise
durch theoretische, stochastische Werteinschätzungen zu ersetzen, zuneh-
mend fest.
• In einem Gedankenexperiment wird nachgewiesen, daß die B&S-Formel für
Prognosen nicht geeignet ist.
• Es werden Vorschläge gemacht, den Derivatehandel zu liberalisieren und
stärker nach dem Marktmodell zu gestalten.
Dipl.-Kfm. Uni Göttingen (Statistik) / 29 Jahre IBM in D, F und USA mit Statistikpraxis in
Fertigung, Finanz und Unternehmensberatung (benchmarks) / seit 1995 freier Unternehmens-
berater. Hospitant an der Uni Hohenheim (Bank-BWL, Prof. v. Stein) seit 2000 Lehraufträge
für Statistik I und II sowie Finanzmarktmodelle an der Uni Flensburg, Institut für Internationa-
les Management (IIM).
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Gerhard Schroeder: Stochastische Bewertungsmodelle im Einsteinjahr
A. Einleitung
Wir feiern das Einsteinjahr. Das Modell für die Brownsche Bewegung, das
Einstein in den Annalen zur Physik 1905 veröffentlicht hat (und das der zweite
von drei Gründen für die Verleihung des Physiknobelpreises war) hat auch die
Finanzmarktheorie beflügelt. Es ist nicht so, daß Black und Scholes allein die
Idee hatten, eine Formel aus der kinetischen Physik auf die Finanzmärkte zu
übertragen. Auch Einstein selbst hatte solche Überlegungen. Der Begriff "Ran-
dom Walk" für das Zittern eines Partikelchen in der Lösungsflüssigkeit unter
dem Mikroskop - oder der Kurse an der Börse - wurde später von Einstein be-
nutzt. Er wird Pearson1 zugeschrieben.
Das Einsteinjahr ist aber auch ein Anlaß, auf den korrekten Umgang mit der
Formel, die ein Gleichgewichtssystem beschreibt, hinzuweisen. Für Prognosen
wäre die Formel nur dann geeignet, wenn das Gleichgewicht stabil bliebe. Die
Wirtschaftswissenschaften sollten nicht länger zusehen, wie Fehlinterpretatio-
nen Eingang in die wirtschaftliche Bewertungspraxis und sogar in die Gesetz-
gebung finden. Die hier vorgetragene Kritik an der tatsächlichen Anwendung
der Formel von Black und Scholes ist nicht neu. Sie reicht bis in die 80er Jahre
zurück.
B. Tatbestände
B. I. Wissenschaftler und die Brownsche Bewegung :
Einstein beschreibt die Brownsche Bewegung so: "Es muß offenbar angenom-
men werden, daß jedes einzelne Teilchen eine Bewegung ausführe, welche un-
abhängig ist von der Bewegung aller anderen Teilchen; es werden auch die
Bewegungen eines und desselben Teilchens in verschiedenen Zeitintervallen
als voneinander unabhängige Vorgänge aufzufassen sein, solange wir diese
Zeitintervalle nicht zu klein gewählt denken."2
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Von der Brownschen Bewegung bis zur Optionsbewertung waren beteiligt (ei-
ne Auswahl): Robert Brown (1773 - 1858, Biologe, Universalwissenschaftler),
der 1827 die nach ihm benannte "Brownsche Bewegung" entdeckte (veröffent-
licht 1828). Jean Baptiste Joseph Fourier (1768 - 1830) führte die Fourierschen
Reihen, Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) die Normalverteilung ein. Die lo-
gnormale Verteilung ist daraus abgeleitet. Andrei Andreyevich Markov (oder
Markoff, 1856 - 1922, St. Petersburg) hat stochastische Verteilungsprozesse
untersucht.
Louis Bachelier (1870 - 1946) hat 1900 die erste Formel für die Brownsche
Bewegung entwickelt, die Einstein vermutlich nicht kannte. Die Wiener Pro-
zesse (Norbert Wiener, 1896 - 1964) beschreiben die Brownsche Bewegung.
Wiener führt den Begriff "Weißes Rauschen", ein Pendant zu "Random Walk",
ein (veröffentlicht 1909 und 1923, auch "Wiener-Bachelier"-Prozesse genannt.)
Physiknobelpreise:
• Albert Einstein (Arbeit 1905 - Physiknobel Preis 1921 für die Relativitäts-
theorie, die Erklärung der Brownschen Bewegung und die Quantentheorie).
"Über die von der molekularkinetischen Theorie der Wärme geforderte
Bewegung von in ruhenden Flüssigkeiten suspendierten Teilchen....
...möge es bald einem Forscher gelingen, die hier aufgeworfene, für die
Theorie der Wärme wichtige Frage zu entscheiden!"3 Das war dann:
• Jean Baptiste Perrin, Sorbonne, 1870 - 1942 (Physiknobel Preis 1926)
Wirtschaftsnobelpreise:
• Robert C. Merton, Myram Scholes (Wirtschaftsnobelpreis 1997 für die
Formel von Black&Scholes - Fisher Black war bereits gestorben.)
• Robert F. Engle (Wirtschaftsnobelpreis 2003) hat die Autoregression unter-
sucht, mit der man insbesondere versucht, die künftige Volatilität einzu-
schätzen.
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C ist die abhängige Variable, der gesuchte Wert eines Calls, S bis L sind die
unabhängigen Variablen, deren Werte bis auf die Volatilität bekannt sind re-
spektive, N, e und Ln sind bekannte mathematische Funktionen. Das Modell
folgt einer recht komplexen mathematischen Formel, zumal N, e und Ln weite-
re Komplexität beisteuern4. Doch mit Kalkulationsprogrammen kann man das
Modell gut formulieren5.
Damit ist der7 Faire Wert von Call eine Funktion von (Spotkurs; Basispreis;
Zins; (Rest-)Laufzeit; Volatilität)8
Die Bezeichnung "fairer Wert" hat sich erst in den 80er Jahren durchgesetzt.
Die ursprüngliche (und richtigere) Bezeichnung war "theoretischer Wert"9.
Der Spotkurs, also der heutige Kurs sowie Bezugsbasis und Laufzeit einer Op-
tion sind bekannt. Den risikolosen Zins kann man der Tagespresse entnehmen,
er ändert sich nur langsam und hat auch keinen großen Einfluß auf den sog.
Fairen Wert. Er liegt z. Z. bei uns um 2,5 Prozent, in USA etwas höher.
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Der aus der Formel resultierende Kurvenverlauf des Calls als Funktion von der
Volatilität, ceteris paribus, ist – fast enttäuschend einfach: eine schwach, kon-
kav zur x-Achse gebogene ansteigende Linie. Je größer die Volatilität desto
höher der Call-Preis. Die Formel wurde nicht durch B&S erfunden sondern
für die Erklärung der Börsen in der kinetischen Physik entdeckt und übernom-
men. Das "Zittern" der Börsenkurse wird mit Brownsche Bewegung der Parti-
kelchen unter dem Mikroskop gleichgesetzt und damit physikalisch erklärt.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Physik der Finanzmärk-
te10.
Die Formel gilt, wenn mindestens zwei Bedingungen erfüllt sind:
1. Die Renditen, also die relativen Tages-, Wochen- oder Jahresverände-
rungen verteilen sich lognormal. Man kann auch sagen, die relativ-reziproken
Veränderungen verteilen sich normal. Es besteht die gleiche Wahrscheinlich-
keit dafür, daß sich ein Kurs halbiert oder verdoppelt, für drittelt oder verdrei-
facht usw.: Gleiche Eintrittswahrscheinlichkeiten für die relativ-reziproken
Abweichungen
2. Die Volatilität bleibt auf konstantem Niveau (ist homoskedastisch). Auf
Meereswellen bezogen wäre das ein bestimmter, aber sich nicht verändernder
Seegang. Diese beiden Bedingungen wurden so in der Veröffentlichung 1973
von Black und Scholes aufgestellt11.
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Nur bei Optionen "am Geld" wäre L=S0 die Stelle mit der Rendite 0 Prozent.
Der Erwartungswert für der nach der Laufzeit St erreichten Kurs würde - be-
dingt durch die Rechtsschiefe der lognormalen Funktion und die wiederum ab-
hängig von der angenommenen Volatilität - etwas höher liegen. In Tabellen-
kalkulation ausgedrückt: =STANDNORMVERT von:
(LN(Kurs*(1+variable Skalenrendite)/(1+Sollrendite)*Kurs))/StdAbweichung)
mit S0 als Ausgangskurs, St als erwarteten Kurs und x als variable Rendite.
Mit St = S0 *(1+Sollrendite) könnte man S0 auch wegkürzen. Dann bleibt
=φ(Ln((1+x)/(1+Sollrenditet)) / σ)
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sich ein erheblicher Fehler, der in einer breit angelegten ex post Analyse histo-
rischer Kursreihen nachgewiesen wurde14.
Die Volatilität historischer Notierungen - beim Dow Jones über 100 Jahre - läßt
sich leicht zeigen. Wenn nun aber die Volatilität selbst volatil ist - also eine
Bedingung für die Gültigkeit der Formel verletzt ist, kann die heutige (oder
vergangene) Volatilität kein Prognosewert für die nächsten Monate oder gar
Jahre sein.
Die folgende Tabelle zeigt den Einfluß der Volatilität auf die sog. fairen"
Werten an rund 1000 Dollar Optionen "am Geld" (Euro/Dollar, 1985 - 2005):
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Während der letzten 12 Monate bewegte sich die Volatilität vom Dollar, Dow
Jones und DAX zwischen 9 und 14 Prozent. Jeder Prozentpunkt hat im Schnitt
einen Effekt von 6% (10%) auf Callpreise (Putpreise). Während der letzten 3
Jahre sank die Volatilität der T-Aktie von über 50 auf 14 Prozent!
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Die Verifizierung von Prognosen ist immer nur begrenzt möglich. Man ver-
wendet einen größeren zeitlichen Teil der verfügbaren Zeitreihen für das Re-
gressionsmodell (in sample) und überprüft das Modell mit den restlichen, in
der Regel jüngeren Werten (out of sample), die nicht in das Modell eingegan-
gen sind.
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Auch diese Werte kann man nicht methodisch korrekt für die B&S-Formel
verwenden: Den die Forderung nach Homoskedastizität wird ja auch und gera-
de bei GARCH verletzt. Das würde auch bedeuten, daß in der bisherigen Kurs-
entwicklung "unverarbeitete" Informationen stecken. Das wird aber für den
"Random Walk" ausgeschlossen29. Es sind auch bislang keine erfolgreichen
Prognosen der Volatilität bekannt geworden.
Es bleibt ein wichtiger Unterschied: die Miete hat eine ökonomische, reale,
einschätzbare Plausibilität. Mit einem Vergleich aus der Wahlstatistik könnte
man sagen: Der Ertragswert verhält sich zum fairen oder besser theoretischen
Wert wie die Hochrechnung zur Prognose.
Es soll eine Option auf den Dow Jones mit einer Laufzeit von einem Jahr be-
wertet werden. Dazu liegt die Verteilung der DJ-Renditen über 17 Jahre vor -
die Gesamtheit:
Man könnte (i. G. zur lognormalen Verteilung) auch von Mehrgipfligkeit spre-
chen. Insofern ist es problematisch, die Durchschnittsrendite als "Erwartungs-
wert" für Stichproben in der Vergangenheit wie auch für eine in der Zukunft
liegende Restlaufzeit zu unterstellen. Die gleiche Problematik entsteht auch,
wenn man die Rendite einer aktuellen Stichprobe feststellt und sie als Erwar-
tungswert betrachtet.
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Der Kurs nach einem Jahr würde (ohne Zurücklegen) in jedem Fall - unabhän-
gig von der Reihenfolge der Ziehungen - um 9,4 Prozent gestiegen sein. Die
Abbildung zeigt die Extrem-Verläufe (Umhüllende), die entstehen, wenn das
Rendite-Repertoire nach auf- oder absteigender Reihenfolge sortiert wird, so-
wie die Kursfolgen (a) und (b), die aus zufälligen "Ziehungen" entstanden sind.
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Der Tabelle 3 ist zu entnehmen34, daß die Kennzahlen der vier Kursfolgen
leicht von den intendierten Kennzahlen der erzeugenden Funktion abweichen.
Das resultiert aus der Rundung auf ganze Zahlen und damit Kappung der hoch-
rentierlichen Flanken. Interessant ist, daß jede mögliche Ziehungsserie die glei-
che Volatilität und gleiche Rendite über 252 Börsentage beziehungsweise ein
Jahr erzeugt! Die Volatilität ist - gemessen über die Gesamtspanne (und nicht
skaliert) - ist bei allen Kurven gleich! Die Gesamtrendite ist ungefähr gleich -
unabhängig davon, in welcher Reihenfolge die Renditen anfallen resp. gezogen
werden.
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Selbst also bei nahezu perfekt lognormalen Kursverläufen weicht die Stichpro-
ben-Volatilität erheblich von der Volatilität über die Laufzeit ab - zumal, wenn
wie im Fall der impliziten Volatilität die Stichprobe nur einen Tag umfaßt.
Andererseits erklärt diese Beobachtung, warum die Forderung nach Stetigkeit
der Volatilität (Homoskedastizität) hinzu genommen wurde. Nur kann diese
Stetigkeit für Finanzmärkten nicht angenommen werden.
Damit ist die Formel von Black & Scholes für die Bewertung von Derivaten
obsolet.
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Würde man die Ziehungen der Zahlen 13 und 38 in den nächsten 52 Wochen
mit je 100 Euro verknüpfen - welchen Wert hätte ein solches "Zertifikat" nach
52 Wochen?
betragen. Die Erfahrung aus den 4340 ausgewerteten Ziehungen würde zu die-
sen Ansätzen raten:
Bei einer Serie von Versuchen wurden für ein Jahr (624 Einzelziehungen) Ab-
weichungen vom plus/minus 70 Prozent festgestellt. Welchen der Werte solle
man in die Bilanz einstellen?
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Die internationale Standardisierung ist sicherlich ein richtiger Weg. Der Um-
fang an Texten, durch die man sich durcharbeiten muß, ist bemerkenswert. Es
ist auch nicht einfach, den Status von IAS 39 herauszufinden. IAS 39 ist wohl
ab Januar 2005 gültig bis auf Einwände zum Gültigkeitsbereich und zum Ver-
ständnis von "Hedge Accounting", Finanzgeschäften, die zur Absicherung die-
nen sollen, führen erst durch die Formel-Bewertung zu hohen Schwankungen
in der Bilanz führen können. Aber, wenn man einen Wert bestimmen möchte,
müßte es doch unerheblich sein, ob das "Finanzinstrument" als eine Art Versi-
cherung oder als Spekulation erworben wird?
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Mit der hier vorgetragenen Kritik haben beide Einwände nicht zu tun. Eine
Frage von einer JoAnne Martone aus dem Internet, läßt sich leider nicht mehr
wiederfinden: „Should Dollar Rolls be treated as Forward Contracts for
GAAP purposes?“
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war. Warum er nicht sein Büro anrufen durfte, um in der Zeit den Wert zu er-
mitteln zu lassen, bleibt offen.
3. Der dann doch festgestellte Wert nach B&S wäre um zehn Prozent niedriger
gewesen als der innere Wert. (Der Call war offensichtlich zu der Zeit "tief im
Geld"). "The court is not satisfied that any of the methods of evaluating unve-
sted stock options testified to by the plaintiff's expert are appropriate. The court
therefore cannot place an exact value on the unvested stock options either at
the date of separation or at any other time. It can use the 'intrinsic value' [den
"Inneren Wert"] to obtain an approximate value", um im Zweifel der Klägerin
Recht zu geben.
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E. II. Folgerungen
Die Brownsche Bewegung und die Finanzmärkte weisen Unterschiede auf. Der
Kurs steht für eine Koordinate des Partikels unter dem Mikroskop, dessen sto-
chastisches Zittern den ständigen Kursbewegungen entsprechen soll. Aber die
Orders40 sind nicht wie die Moleküle der Trägerflüssigkeit gleich groß und
auch nicht notwendigerweise voneinander unabhängig. Sie gehen bei den Ba-
sismärkten ohne Zweifel direkt in die Preisbestimmung des Marktmodells ein.
Aber eine getätigte Order ist während einer Auktion nicht mehr änderbar - auch
nicht durch eine "einstweilige Verfügung". Andere vergleichen die Moleküle
mit den ständigen Informationsfluß, denen die Finanzmärkte ausgesetzt sind.
Das könnte bei den Derivatemärkten zutreffen, wo sie bis zur "Preisstellung"
wirken können. Auch Informationen haben höchst unterschiedliche Wirkungs-
kraft, sind in der Regel exogen und interaktiv. Dem entspräche, bei dem ge-
schlossenen Modell der Brownschen Bewegung, daß man das Mikroskop in
Schieflage bringt oder eine Kerze unter dem Trägerglas anzündet.
Neben höherer Temperatur sind geringeres Gewicht (des Partikels) und gerin-
gere Viskosität41 Ursache für "intensivere" Diffusion42. Um Schätzfehler durch
überhöhte Temperaturen zu senken, sollten Handelsvolumina bei den Auktio-
nen nicht zu gering angesetzt werden. Die Geschwindigkeit, mit der Orders be-
arbeitet und umgesetzt werden und insbesondere die Forderung nach real time
Abwicklung, sind keine Werte an sich. Das Viskositätsphänomen43 könnte man
auf die Börsen übertragen: Sowohl der Programmhandel im weitesten Sinne als
auch "stopp loss" Orders passen nicht zum Modell der Brownschen Bewegung:
Die "programmierten" Orders wirken ja unmittelbar auf die Kurse ein, wenn
die Bedingungen erfüllt sind - ohne Verzögerung (Viskosität). Moleküle sind
nicht mit zusätzlichen, konditionierten Energien aufgeladen.
Die ex-post-Volatilität des DAX beträgt 19%, die "Volatilität der Volatilität",
die für Black und Scholes (Homoskedastizität) gegen Null tendieren müßte,
beträgt im Mittel 18% und kann von 7% bis 46% schwanken (11/1990 bis
1/2005). Damit ist eine aktuelle Volatilität kein Schätzer für künftige Volatilität
und Werteinschätzungen. Die Marktsituationen sollten besser den Kriterien an-
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genähert würden, die für den "effizienten Markt" vom Modell der Brownschen
Bewegung abgeleitet wurden. Das Gewicht des Partikels, also höhere Umsatz-
limits bei den Auktionen, dämpfen die Diffusionsbewegung. Die "Viskosität"
könnte mit einem langsameren Zeittakt, etwa mit Notierungen nur alle halbe
oder volle Stunde, erhöht werden.
Hohe Volatilität schafft keine Kurssicherheit; volatile Kurse führen dazu oder -
wenn man will - zeigen, daß der Markt auf geringe Informationsmengen über-
reagiert. Auf den Devisenmärkten ist wegen ihres wesentlich höheren Volu-
mens und trotz mehr Notierungen pro Tag eine schwächere Volatilität von 10%
bis 13% festzustellen. Im Vergleich liegen Aktien-Indizes darüber, wobei zu
berücksichtigen ist, daß die Mittelung aus den teilnehmenden 30 Aktien bereits
dämpfend wirkt.
Bei den Bilanzierungsregeln wird das Gesetz der Großen Zahl nicht beachtet:
Wenn, wie im Gedankenexperiment gezeigt, selbst langjährige Zufallsserien
noch nach 50 Jahren von ihrem theoretischen Soll abweichen und die Abwei-
chungen bei Folgen über ein Jahr bei 70 Prozent liegen können, ist es nicht
vertretbar, theoretische Sollwerte in die Bilanz einzustellen.
Kapital, das sich den Derivatemärkte zuwendet, geht den Basismärkten verlo-
ren44 und fällt in einen unsicheren Status, was die Bewertung betrifft: Die
Werte werden nur noch geschätzt, nach fraglichen Modellen "berechnet", "ge-
stellt". Man könnte auch mit Gahrmann45 sagen: Das Kapital wird "virtuell".
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märkte schon ein hohes, tägliches Volumen von um 1,2 Billionen46 Dollar. Bei
den Aktien ist das schwer einzuschätzen. Bei den DJ-Werten und einigen
DAX-Werten (Telekom, Daimler, DB wie auch Schering) dürfte das Derivate-
volumen um 50 Prozent des Aktienhandels liegen.
Hier setzt eine grundsätzliche Kritik ein, die sich auch gegen Black, Scholes
und Merton richtet. Das B&S-Modell war von Anfang an als Prognosemodell
eingeführt worden. Der seit 1933 unterbrochene Handel mit Finanzoptionen47
wurde an der Terminbörse Chicago 1973 wieder zugelassen, weil mit der B&S-
Formel die "Berechenbarkeit" (dazu unten D. III. Seite 18) von Finanzderi-
vaten suggeriert wurde.
Ausgehend von dem Modell von Black und Scholes wird statt der nicht verfüg-
baren künftigen Volatilität (Einwand 2) ein langjährig festgestelltes Volatili-
tätsmittel als Konstante verwendet. So kann insbesondere vermieden werden,
daß bei aktuell hoher Volatilität überhöhte Optionsprämien "errechnet" werden
(Einwand 2).
Statt des Ausdrucks Ln(S/L) kann richtiger Ln(St/S0) eingesetzt werden - mit S
beziehungsweise S0 als aktuellen Spotkurs. Das wäre genau die Rendite über
die Laufzeit, die den heutigen Kurs auf den erwarteten Kurs bringt. Dadurch
wird auch erreicht, daß die Verteilung um S0 streut (und nicht um die Basis).
Mit diesen Werten kann dann erneut die B&S-Formel für eine Berechnung der
Chancen verwendet werden (Einwand 3).
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Auch bei Optionen "hoch-aus-dem-Geld" muß nicht die Erwartung zum Fällig-
keitstermin als die einzige Entscheidungsgrundlage dienen. Selbst, wenn die
Kurserwartung an sich unwahrscheinlich erscheint, können bei Calls nach B&S
Steigerungen des Kurses zu überproportionalen Steigerungen der Callprämien
führen. Das liegt daran, daß durch die Streuung der stochastischen Erwar-
tungswerte - und sei es nur zu einem kleinen Teil - die Kurserwartung wieder
in den Bereich des Möglichen, Wahrscheinlichen rückt. Diese Optionen laufen
in ein Risiko, wenn durch Kurseinbrüche die Erreichung des notwendigen
Kurswerts schon vor Fälligkeit als gänzlich unwahrscheinlich eingeschätzt
wird. Dann verfallen diese Optionen.
E. V. Berechnungsbeispiel
Abbildung 5: Korrigierte Kurserwartungen nach B&S
Die Abbildung basiert auf einem Call auf die T-Aktie bei einem Kurs von
12,18€ (weiße Linien) am 3. 12. 2002 und fällig am 15.12.2005. Es wurden 7€
bis 18€ als mögliche Basiswerte angenommen.
Aktuell - am Ende der Laufzeit von rund 3 Jahren - liegt der Kurs bei 15€.
Die Volatilität senkte sich von 50 Prozent (12/2002), jeweils ex post festge-
stellt, 2004 auf 18 und 2005 auf 14 Prozent! Für die Annäherung wurden 15
Prozent angenommen. Der Preisfehler würde in diesem Fall 200 Prozent über-
schreiten!
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Die Grafik ist so zu lesen: Die Moneyness (gelbe Linie, ohne Skala) ist zur
besseren Lesbarkeit hoch gesetzt. Bei dem Wert 12,18 (auf der unteren und
rechten Skala) beträgt sie Null.
Der Faire Wert nach dem Originalmodell von B&S bei diesen Daten wird
durch die gestrichelte, blaue Linie dargestellt. Dem entsprächen Erwartungs-
werte St bei Fälligkeit von 14€ bis 18€. Setzt man diese Werte in die Variable
"d" ein ergeben sich korrigierte Erwartungswerte von 13 bis 19€ respektive
korrigierte Optionspreise von 5,5 bis 1€. Soll nach Taxkursen gehandelt wer-
den, sind diese Fairen Werten vorzuziehen.
E. VI. Resümee
Nach B&S würde man eine Option kaufen (Transaktionskosten nicht berück-
sichtigt), wenn ein angebotener Optionspreis unter dem Fairen Wert liegt.
Deswegen kommt man - wie beim Kauf von Basiswerten - nicht um eine eige-
ne Einschätzung künftiger Kurse herum - gleich, ob man eigene Überlegungen
anstellt oder sich auf Expertisen abstützt. Beim Kauf von Optionen ist der Preis
nach oben dann dadurch begrenzt, daß die Differenz zwischen Basiswert und
erwartetem Kurs den Optionspreis übersteigen muß. Die Rückkaufpreise (Geld-
Quotes) durch den Emittenten können mit angenommener Volatilität so ge-
stellt werden, daß eine Mindestzahl an Rückkäufen stattfindet. Das kann durch
Börsenregeln und Markterwartungen festgelegt werden.
Das ursprüngliche B&S-Modell stellt nur eine Art Musterrechnung dar und lie-
fert einen theoretischen Wert. Ein rational vorgehender Marktteilnehmer müßte
den Kurs bei Fälligkeit selbst einschätzen und kann dann berechnen, welche
angebotenen Optionen, bei Calls (Puts) unter (über) den eigenen Erwartungen
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Gerhard Schroeder: Stochastische Bewertungsmodelle im Einsteinjahr
liegen und insoweit günstig erscheinen. Hierzu wäre es erforderlich, daß Op-
tionen nach dem Marktmodell gehandelt werden können. Eine wichtige Infor-
mation dafür würden die nach Optionstypen und Fälligkeitsterminen geson-
derte und nach Prämien gewichteten St-Erwartungswerte pro Handelsplatz.
Daraus ließe sich - ähnlich den Wahlbörsen - ein Kursbarometer entwickeln.
Zusammenfassung
Die Kritik an dem Modell von Black und Scholes ist nicht neu. Das Modell war
in der Theorie der Finanzmärkte im Begriff, das Attribut "historisch" zu be-
kommen. Neu ist, daß sich das Modell verselbständigt hat und nun unreflektiert
in Bilanzierungsstandards und Gesetzen seinen Niederschlag gefunden hat.
Prognosen - das sind Bewertungen von Derivaten - bleiben ungewiß. Das Mo-
dell von Black und Scholes ist dafür obsolet.
Statt die Modelle der Realität anzupassen, wäre es besser, die Marktbedingun-
gen und -regeln im Sinne des Random Walk zu verbessern.
Summary
Critics regarding the Black and Scholes model aren't new. The model was
about of being labelled "historic". It is new however that the model has become
an autonomous item in accounting standards and law now.
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Black, Fisher / Scholes, Myron: „The Pricing of Options and Corporate Liabi-
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Einstein, Albert: Annalen der Physik, Nr. 5, Bern, 11. Mai 1905, S. 556 u. 559
Engle, R. F., V.K. Ng: „Measuring and Testing the Impact of News on Volati-
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Fahrmeir, Ludwig et al.: "Statistik", 3. Auflage, Berlin, Heidelber g, (1997-
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Pearson, Karl: (in the brief letter) "The Problem of the Random Walk," pub-
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Gahrmann, Arno "Zukunft kann man nicht kaufen. Ein folgenschwerer Denk-
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Hull, J. C.: „Options, Futures and Other Derivates“, 3rd edition, Prentice Hall,
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Pape, Ulrich / Merk, Andreas: "Zur Angemessenheit von Optionspreisen
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EAP-Workingpaper, (2003), S. 8 und 14 ff.
Révész, Pál: " Random Walks of Infinitvely many Particles", Mathematics,
advanced Series on Statistical Science and Applied Probability, Vol.1 Book
Code: M-B2376 Related Statistics Dec 6, (1998 in process )
Schult, Otto W. B.: "Zur Dämpfung der Globalisierung" in http://die-neue-
ordnung.de/Nr42004/OWBS.html (Publik. zur kath. Soziallehre)
Tierney, Kevin (US-Richter) Urteil zum Prozeß Wendt v. Wendt March 31, 1998
http://ct-divorce.com/wendt4.htm
Zu erwähnen sind auch die gut dokumentierten Nobelseiten im Internet, mit
den Begründungen, Vorträgen der Preisträger und Originaltexten der Laurea-
ten.
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Gerhard Schroeder: Stochastische Bewertungsmodelle im Einsteinjahr
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E. VIII. Inhaltsverzeichnis
A. EINLEITUNG................................................................................................................................................ 2
B. TATBESTÄNDE ........................................................................................................................................... 2
B. I. WISSENSCHAFTLER UND DIE BROWNSCHE BEWEGUNG : ...................................................................... 2
B. II. DAS MODEL VON BLACK UND SCHOLES:.............................................................................................. 3
B. III. ANALYSE UND ÖKONOMISCHE INTERPRETATION .................................................................................. 5
B. IV. KRITIK ZUM MODEL VON BLACK UND SCHOLES ................................................................................... 6
A. V. ANDERE VERFAHREN DER VOLATILITÄTSPROGNOSE .......................................................................... 10
C. STOCHASTISCHE ERWARTUNG VS MARKTWERT ....................................................................... 11
C. I. BEISPIEL: DOW JONES ........................................................................................................................ 11
C. II. GEDANKENEXPERIMENT "OHNE ZURÜCKLEGEN" ............................................................................... 12
C. III. GEDANKENEXPERIMENT "MIT ZURÜCKLEGEN" .................................................................................. 15
D. BILANZBEWERTUNGEN NACH BLACK UND SCHOLES ............................................................... 16
D. I. DAS INVESTMENTMODERNISIERUNGSGESETZ VOM 15. DEZ. 2003 ..................................................... 16
D. II. DIE EU RICHTLINIE ZUM "FAIR VALUE" VOM 24. 2. 2000 ................................................................. 17
D. III. DIE EU VERORDNUNG 1606/2002 VOM 19. 7. 2002 .......................................................................... 17
D. IV. EXKURS: OPTIONSWERTE IN DER (US-)RECHTSPRECHUNG ............................................................... 19
E. FOLGERUNGEN UND VORSCHLÄGE ................................................................................................. 20
E. I. BLACK UND SCHOLES VS MARKTMODELL .......................................................................................... 20
E. II. FOLGERUNGEN ................................................................................................................................... 21
E. III. EINLADUNG ZUM DISPUT .................................................................................................................... 22
E. IV. ANDERE MODELLINTERPRETATIONEN ................................................................................................ 23
E. V. BERECHNUNGSBEISPIEL...................................................................................................................... 24
A. VI. RESÜMEE............................................................................................................................................ 25
ZUSAMMENFASSUNG .......................................................................................................................................... 26
A. VII. LITERATUR ..................................................................................................................................... 27
1. Historische Kritik an der Anwendung der "B&S"-Formel .................................................................... 27
2. Frühere, eigene Beiträge zu diesem Thema: ......................................................................................... 28
A. VIII. INHALTSVERZEICHNIS ..................................................................................................................... 29
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1
Pearson, Karl (1905), "brief letter" in Nature
2
Albert Einstein (Bern, 11. Mai 1905), Seite 556.
3
Albert Einstein (Bern, 11. Mai 1905), Seite 559
x2
1 -
4
N(x) = StandardNorm(x) = e 2 wobei µ=0 und σ=1 ge-
2π
setzt wurden.
Normverteilung: Lognormverteilung:
Ist mit µ der Ausgangskurs S gemeint, müßte der Zähler "ln(X) - ln(S)" oder
"ln(X/S)" lauten.
5
Am besten mit NORMVERT( (Ln(x)-MW) / Sigma) ; MW ; Sigma ; 0 für
Dichtefunktion )
6
Die Variable "d" enthält mit 0,5*σ2 die halbe Varianz, in der Kinetik auch
Diffusionskoeffizient genannt. Geht zurück auf die Nernst-Einstein relation.
7
Etwas untertrieben ist es, in der Gruppe der "derivativen Hebelprodukte" Op-
tionen, die sich nach B&S berechnen sollen, mit "Plain-Vanilla-
Optionsscheinen" (etwa "einfach gestrickt") zu bezeichnen.
8
Bei den sog. Managementoptionen sind Management, Erfolg, Produktqualität
etc. keine Parameter der Formel!
9
Es wäre eine Dissertation wert, dieses einmal zu ergründen. "Fair" klingt na-
türlich in der Praxis viel besser.
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10
Darin liegt eine Gefahr, daß hier eine Beschränkung allein auf die abstrakten
Modelle stattfinden kann.
11
Black, Scholes (1973)„...we assumed.., that over a finite time interval the
returns on a common stock are lognormally distributed ...with constant mean
and volatility..“
12
Für die Darstellung auf einer Kursskala sind die Renditen in der Form
(1+Rendite)*Mittelwert auf Kurse umzurechnen. Dabei kann - je nach Ansatz -
"Mittelwert" der heutige Kurs S0 oder ein prognostizierter Wert St sein.
13
Mit anderen Modellansätzen – etwa hyperbolischen Funktionen, kann man
die beobachtbaren historischen Kursverläufe besser annähern. Man verliert da-
bei jedoch die ökonomische Interpretierbarkeit der Stellgrößen (Zins, Volatili-
tät).
14
Schroeder: "Empirische Beiträge zur Optionsbewertung" Seite 35
15
Eine Übersicht bei Schroeder (2001): "Entwicklungen bei Kapitalmarktmo-
dellen", Seite 1093
16
Verschiedene Formeln findet man bei Hull, einem Standardwerk, Seite 452
17
Jump-Diffusion modelliert das Underlying, Mean Reversion die Volatilität.
18
Es gibt auch (anders definierte) "fiktive" Managementoptionen. Damit meint
man Vergütungen, die Optionen nachempfunden, aber in Geld bezahlt werden.
(siehe § 15a WpHG)
19
Die Größenordnung der Fehler stimmt mit den von Pape/Merk 2003 vorge-
legten Messungen überein (S. 14 ff.).
20
Bei angenommenen 250 Banktagen. Hull, Seite 231, diskutiert zwar die Fra-
ge, ob man Bank- oder Börsentage (und nicht Kalendertage) verwenden soll,
nicht aber die Problematik, einen volatilen Tageswert auf ein Jahr zu progno-
stizieren.
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21
Ähnlich den Fraktalen: Die Grobstruktur ist gleich der Feinstruktur auf dem
Efeublatt. Es gibt etwa 4,8 tägliche "Jumps" (>2,5%) pro Jahr und 6,4 wö-
chentliche Jumps beim DJ.
22
Schroeder (1998) "Empirische Beiträge..." Seiten 35 u. 38ff.
23
Bei S=L ist Ln(S/L) = 0 .
24
Efficient Market Hypothesis: Investors are "rational." Current prices reflect
all available or public information. Returns are independent. Price changes can
be determined only by new information. Thus, today's market returns are un-
related to yesterday's returns. Nach Pál Révész (1990)
25
Lindsey, R. R., SEC, Okt. 1998
26
R. Lowenstein (2001), Seite 149, Merton und Scholes, die "professors", wa-
ren Miteigentümer.
27
Gemeint ist die "Glockenkurve" der Gaußschen Normalverteilung.
28
Generalized Autoregressive Conditional Heteroscedastic (GARCH)
29
Die Rendite r(t) ist unabhängig von r(t-1), der Kurs K(t) ergibt sich dagegen
aus K(t-1) * EXP(r(t)).
30
Netto, weil laufende Kosten, erwartete Reparaturen etc. den Bruttoertrag
mindern.
31
Fahrmeir et al., 3. A. 2001, S. 239
32
Anderson, 3. A., 1957, S. 125
33
Den Renditen wurden Zufallszahlen zugeordnet, nach denen Sie auf- oder
absteigend übersortiert wurden.
34
Die Gesamtrendite über 252 Börsentage errechnet sich mit Tagesrendite
(=2,56%) *Wurzel(252)
35
http://www.dielottozahlen.de/lottostatistik.html
Frequenz Differenz
Kugel 13 471 60
Erwartung 531,4
Kugel 38 582 -50
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Oder das verwandte Binomial-Modell oder Modelle mit heteroskedastischer
Volatilität
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Hier ist die Bezeichnung "berechnet" umgangssprachlich zweideutig. Natür-
lich ist "Rechenarbeit" an der Bestimmung eines Optionswertes nach der B&S-
Formel beteiligt. Aber das Ergebnis nicht zu vergleichen mit der errechneten
"4" aus der Addition von "2+2". Es ist an (verletztbare) Annahmen, Bedingun-
gen geknüpft.
38
Zitiert nach http://www.ax-net.de/inhalt/gesetzl_grundl/gg_inhalt.htm, insb.
AG (für "Application Guidance") 74 bis AG 76 und AG 82 in IAS 39
39
Tierney, Kevin, 1998, section four und five.
40
Hull folgend (Seite 231) verursacht der Handel Volatilität und nur mittelbar
die Information. Sonst müßte etwa die Wochenendvolatilität höher ausfallen,
als festzustellen ist.
41
"A smaller particle, a less-viscous fluid, and a higher temperature each
would increase the amount of motion one could expect to observe." Ency-
clopædia Britannica, 1997, zum Stichwort "Brownian Motion"
42
Stephan Klumpp, MaxPlanckForschung 3/2004, S. 34 f: Der Diffusions-
koeffizient wir in Quadratzentimeter pro Sekund gemessen.
43
Otto W. B. Schult: "Zur Dämpfung der Globalisierung", 2004, http://die-neue-
ordnung.de/Nr42004/OWBS.html (Publikationen zur kath. Soziallehre) Dämpfung
wird für die Devisenmärkte in Form der "Tobin-Tax" als Anregung aus der Physik
vorgeschlagen, wo viele unerschwünschte Schwingungsprozesse mit Viskosität op-
timiert werden. "Dämpfung ist nicht Bremsung!"
44
Laut Bundesdrucksache 14/9200 (Juni 2002, Enquetekommission zur Glo-
balisierung der Weltwirtschaft...), Seiten 65 u. 69, lag der Bestand an Derivaten
2001 bei Hundert Billionen (resp. hundred trillion) US$.
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Gahrmann, Arno "Zukunft kann man nicht kaufen...", Berlin 2004: "Nur der
Verzicht auf eine ohnehin nur noch virtuelle Vermögensmehrung gibt dem Le-
ben seinen Raum zurück."
46
Statistiken des IWF/BIZ: www.bis.org/publ/rpfx04.htm
47
Financial Times 30. Sept. 1997 "What a piece of work is..."
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