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lateinamerika anders
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Zu Beginn
seiner ersten
Prsidentschaft,
am 15. Jnner 2007,
setzte Rafael Correa den
konomen Alberto Acosta,
seinen politischen Weggefhrten und Freund, als Energie- und
Bergbauminister ein und zehn Monate
spter als Vorsitzenden der Verfassunggebenden Versammlung. Doch die seit
1991 bestehende enge Beziehung
zwischen den beiden khlte immer mehr
ab. Heute ist Acosta einer der vehementesten linken Kritiker der Regierung und
versichert, dass Correa nie von den Prinzipien der Brgerrevolution berzeugt war.
Erfahrung machten Sie
Welche
mit Correa?
Alberto Acosta: Ich lernte Correa
1991 kennen. Ich bin 15 Jahre lter als er
(geb. 1948; Anm.), und wir begannen eine
sehr enge Freundschaft, fast wie Brder.
Wir engagierten uns immer strker im
Kampf gegen die Freihandelsabkommen
und schrieben sogar gemeinsam ein Buch
darber, Das verborgene Gesicht der Freihandelsabkommen. Der Kampf in den
Jahren 2005 und 2006, der Correa schlielich zum Wahlsieg fhrte, sttzte sich auf
den Widerstand breiter Teile der Bevlkerung gegen das Freihandelsabkommen mit
den USA.
ECUADOR IM RETOURGANG
NACH RECHTS
Zwei Jahre vor den letzten Wahlen signalisierte Correa, dass er ein multilaterales
Abkommen unterzeichnen wolle. Und der
Inhalt dieses Vertragswerks unterscheidet
sich in nichts von dem mit Peru und Kolumbien.
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lateinamerika anders
Nr. 1/2015
Warum erscheinen in den ecuadorianischen Medien kaum Kritiken gegen ein Freihandelsabkommen?
Diese Vorgangsweise des Verfassungsgerichts ist nichts Neues, das passierte schon 2011 bei einer versuchten Reform des Justizwesens und 2013 in Zusammenhang mit der Volksbefragung zum
Yasun-Projekt. Damit hat das Verfassungsgericht wieder einmal gezeigt, dass
es seine Rolle als Garant der Magna Charta nicht mehr wahrnimmt.
Verfassungsgericht argu Das
mentiert, dass die geplanten n-
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