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›Besserung und Sicherung‹:


Auftrag, Praxis, Ethik der Behandlung
schwerstgestörter Rechtsbrecher im Maßregelvollzug.1

Dr. Ulrich Kobbé

Überblick
Wenn im Titel dieses Beitrag von der Behandlung schwerstgestörter Rechtsbrecher im
Maßregelvollzug die Rede ist, bedarf es diesbezüglich einer Skizze des Klientels und der
Institutionen: Derzeit sind in der Bundesrepublik zwischen 3.500 und 4.000 Personen, da-
von ca. 95 % Männer, gemäß § 63 StGB in einem psychiatrischen Krankenhaus unterge-
bracht. Es handelt sich um straffällige Personen, für die wegen krankheits- oder störungs-
bedingter Zustände während der Tat eine Schuldunfähigkeit im Sinne § 20 StGB oder einer
erheblich verminderte Schuldfähigkeit im Sinne § 21 StGB von den Gerichten entweder auf
einen Freispruch erkannt oder nur eine geminderte Strafe ausgesprochen wurde. Sofern
davon auszugehen war, daß aufgrund der diagnostizierten Krankheit oder Störung eine
Wahrscheinlichkeit der Tatwiederholung oder anderer erheblicher Straftaten ähnlicher Art
zu erwarten sind, erfolgte zugleich die Anordnung der sogenannten ‚Maßregel der Besse-
rung und Sicherung‘ gemäß § 63 StGB als freiheitsentziehende Unterbringung in einem
psychiatrischen Krankenhaus.
Die Durchführung und Organisation des Maßregelvollzugs ist hoheitliche Aufgabe der Bun-
desländer und dort in äußerst unterschiedlichen Ländergesetzen und Durchführungsver-
ordnungen geregelt. Von der Versorgungsstruktur her hat ein Teil der Bundesländer ur-
sprünglich sog. zentralen Maßregelvollzug in nur einer Klinik pro Land durchgeführt, so ne-
ben den Stadtstaaten Bremen und Hamburg bspw. Niedersachen in Moringen oder Hessen
in Haina. Andere Länder - wie Bayern - haben ein dezentralisiertes System gewählt: Dort
wird Maßregelvollzug an allen Bezirkskrankenhäusern sowie in einer neu gebauten Klinik in
Straubing durchgeführt. In Nordrhein-Westfalen hingegen wurden im Bereich des Land-
schaftsverbandes Rheinland an den Rheinischen Kliniken in Düren, Langenfeld, Viersen
und Bedburg-Hau forensisch-psychiatrische Abteilungen installiert während im Bereich des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe konzeptionell ausschließlich im Westf. Zentrum für
Forensische Psychiatrie Lippstadt Maßregelvollzugspatienten behandelt werden.
Diese Klinik- und Behandlungsstrukturen sind in allen Ländern durch steigende Patienten-
zahlen wie politische Neuorientierungen zunehmend modifiziert worden: So werden forensi-
sche Patienten in einigen Ländern neben der zentralen Maßregelvollzugsklinik nunmehr
auch in allgemeinpsychiatrischen Kliniken untergebracht und behandelt, in Nordrhein-
Westfalen wurde zudem der Neubau einer weiteren Maßregelvollzugsklinik geplant, jedoch
aufgrund des öffentlichen Drucks politisch zunächst verhindert. Insgesamt gibt es derzeit
bundesweit mindestens 40 Kliniken, Abteilungen an Kliniken oder Stationen, in denen foren-
sisch-psychiatrische Patienten behandelt werden. Aufgrund der örtlich sehr unterschiedli-
chen Voraussetzungen muß die Behandlungsqualität zwangsläufig äußerst divergent sein:
Bereits die bauliche Sicherung ist in vielen allgemeinpsychiatrischen Kliniken nicht hin-
reichend gegeben, sodaß dort nur bestimmte Patientengruppen aufgenommen werden
können.
Des weiteren verfügen diese Krankenhäuser aufgrund der Psychiatriereform nicht mehr
oder kaum noch über sog. Langzeitstationen, die zudem meist eher offen geführt wer-
den.

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Vortrag. Evang. Akademie Loccum, 16.-18.12.1998, dokumentiert in: Vögele, W. (Hrsg.). Wohin mit den Tätern? Strafvoll-
zug - Psychiatrie – Führungsaufsicht. Loccumer Protokolle, nº 72/98, 113-132.

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Für psychisch kranke Rechtsbrecher bedeutet dies die Unterbringung in den höher gesi-
cherten Aufnahmestationen der Allgemeinpsychiatrie mit akut psychiatrisch erkrankten,
jedoch nur zeitbegrenzt stationär behandlungsbedürftigen Mitpatienten. Langfristige Be-
handlungsmöglichkeiten bestehen dort ursprünglich weder personell noch konzeptionell.
Eine qualifizierte, individuelle, spezialisierte und multiprofessionelle Behandlung ist dem-
zufolge in den zentralen Maßregelvollzugskliniken oder ausreichend ausgestatteten
forensisch-psychiatrischen Abteilungen wesentlich besser möglich.
Allerdings wird dieser Qualitätsvorteil zentraler Einrichtungen durch eine langjährig ge-
meindeferne Unterbringung mit langen Anfahrtswegen der Angehörigen und u. U. ungün-
stigeren Reintegrationsvoraussetzungen am Ende der Behandlung ‚erkauft‘. Zudem ist
die Akzeptanz der zwangsläufig großen zentralen Maßregelvollzugskliniken in der Bevöl-
kerung manifest gesunken.

Klinische Standards
Die Praxis des therapeutischen Umgangs mit psychisch kranken oder schwer gestörten
Rechtsbrecher beinhaltet im allgemeinen den Standard, daß jeder Behandlung eine klini-
sche Diagnose- und Indikationsstellung inclusive Methodenwahl, Behandlungsfrequenz usw.
vorangehen soll und daß Behandlung zugleich nicht auf Psychotherapie und medizinische
Therapie verengt werden darf. Diese Feststellung beinhaltet mehrere, für die Behandlung
wesentliche Aspekte:
Klinische Diagnose- und Indikationsstellung geben im Unterschied zur Behandlung im Straf-
vollzug an, daß es sich - und dieser Hinweis scheint angesichts mancher öffentlichen De-
batte unabdingbar - um kranke Menschen handelt, die aufgrund bzw. innerhalb ihrer psychi-
schen Erkrankung oder Störung straffällig geworden sind. Dies ändert zwar nichts an der
Tat als solcher und auch nichts für das Opfer. Es sollte aber unseren Umgang mit diesen
Personen bestimmen.
Prinzipiell ergibt sich zunächst, daß Behandlung - soll sie denn wirksam sein - innerhalb ei-
nes grundsätzlich therapeutischen Milieus stattfinden muß. Die Betonung eines therapeuti-
schen Milieus macht bereits deutlich, daß ein komplementäres interdisziplinäres Vorgehen
sein muß. Dies bedeutet primär, sozio- und milieutherapeutische Konzepte forensisch-
psychiatrischer Krankenpflege zu entwickeln und in der Alltagspraxis mit den Patienten in-
nerhalb von Wohngruppen umzusetzen. Dies impliziert aber auch die gleichberechtigt-
komplementäre Einbeziehung
von psychiatrischer und anderer medizinischer Behandlung,
von Einzel- und Gruppenpsychotherapie,
von Ergotherapie, sprich: Beschäftigungs- und oder Arbeitstherapie,
von Ausbildung in Schule und Lehre,
von Arbeitstraining und Arbeit,
von Sozialarbeit wie Sozial- und Heilpädagogik,
von Sporttherapie und Sport sowie
von kreativen und körpertherapeutischen Angeboten.
Speziell in der Arbeit mit schwer persönlichkeitsgestörten Tätern gibt es Erfahrungen, daß
sich Behandlungsformen
der Körper- und Bewegungspsychotherapie,
der Musiktherapie und
der Arbeit mit kreativen Medien, beispielsweise im Atelier,
als therapeutisch wirksam erweisen. Insofern bedarf es einerseits einer Einbettung von
Psychotherapie in die alltägliche soziale Lebenspraxis innerhalb der Wohngruppe wie der
Lern- oder Arbeitssituation. Andererseits geht es um die gegenseitige Ergänzung von ver-
baler Psychotherapie und nonverbalen Behandlungsansätzen.

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Selbstkontrolle und/oder Fremdkontrolle


Wie sich ersehen läßt, zielt diese multimodale Behandlung nicht auf eine Therapie der De-
linquenz ab, sondern auf eine Behandlung der ursächlichen psychischen Erkrankung oder
Persönlichkeitsstörung. Auch diese Feststellung erscheint mir wesentlich, da in letzter Zeit
von einigen Kollegen zunehmend das Konzept des „No cure but control“ vertreten wird2.
Zweifelsohne zielt die Behandlung im Maßregelvollzug nicht auf 'Heilung' ab und soll sie -
zumindest innerhalb der Unterbringung - lediglich so lange durchgeführt werden, bis von
dem Patienten keine weitere Gefährlichkeit im Sinne des Unterbringungsdelikts ausgeht.
Andererseits werfen rein oder primär kontrollorientierte Konzepte Fragen nach der Hand-
lungs- und Behandlungsethik auf. Denn hier wird das, was wir im sozialpsychologischen
Modell der Kontrollmeinung – „locus of control of reinforcement“ - als Selbstwirksamkeits-
kompetenz des Individuums bezeichnen, durch etwas gänzlich anderes ersetzt: Anstelle ei-
ner ressourcenorientierten Therapie mit dem Ziel der Entwicklung von Ich-Autonomie, Ver-
antwortungsübernahme und interner Kontrolle werden Formen externaler Kontrolle entwik-
kelt. Diese Kombination aus Strafangst und Übernahme ich-dystoner Werte bzw. ÜberIch-
Anteile jedoch verhindert die Verinnerlichung dieser Normen, mithin auch von Autonomie:
Vielmehr erfolgt eine gleichzeitige Externalisierung, sprich: Delegation dieser ich-fremden
Ideale, Regeln, Ver- und Gebote auf gesellschaftliche Repräsentanten, zum Beispiel den
Bewährungshelfer, den gesetzlichen Betreuer usw.3 Man mag dieser Position entgegenhal-
ten, daß diese Verhaltenstrainings symptomspezifischer, kürzer und scheinbar effektiver
sind, doch sei den Behandlungsstrategen des Maßregelvollzugs entgegengehalten, daß die
Fixierung auf Verhaltensvorgaben und -kontrollen eine Tendenz bzw. Gefahr beinhalten,
den psychisch kranken Rechtsbrecher - wie Korff4 sich ausdrückt – „zu einem reinen Funk-
tionsobjekt der Gesellschaft [zu] degradieren und ihm damit den Weg zur eigenen Selbstfin-
dung und Selbstverantwortlichkeit als Voraussetzung aller wirklichen Resozialisierung [zu]
versperren“.

Forensische Psychotherapie
Wenn zuvor von klinischer Diagnose- und Indikationsstellung inclusive Methodenwahl, Be-
handlungsfrequenz usw. die Rede war, so thematisiert dies auch die Frage des spezifi-
schen psychotherapeutischen Vorgehens. Um es deutlich zum Ausdruck zu bringen: Gera-
de in der Behandlung der schwer und schwerst persönlichkeitsgestörten Patienten er-
scheint es mir vollkommen unangebracht, ja kontraproduktiv, bestimmte Psychotherapie-
schulen gegeneinander ausspielen, die eine auf- und die andere entwerten zu wollen.
Weder ist es möglich, diese Patienten mit schweren Borderlinestörungen oder patholo-
gischem Narzißmus im Maßregelvollzug nach klassisch-psychoanalytischen Konzepten
zu behandeln,
noch sind rein kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsstrategien geeignet, diese
Patienten angemessen zu behandeln.
Vielmehr bedarf es eines integrativen Ansatzes, der ein tiefenpsychologisch fundiertes,
psychodynamisches Verstehen der Bewältigungs- und Abwehrmechanismen sowie des
Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehens ebenso ermöglicht wie eine mehrdimen-
sionale und differenzierte Verhaltens- und Problemanalyse. Hieraus ergeben sich Behand-
lungsstrategien,

2
Kobbé, U.: „No cure, but control“: Resozialisierungsunwillige und therapieresistente Straftäter als Adressaten des Zwangs
heute? Jahrestagung der Kath. Arbeitsgemeinschaft für Sozialarbeit KAGS. Bergisch-Gladbach 1997 [Tagungsband im Druck]
3
Kobbé, U. 1998: „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt ...“ Kasuistiken zu ersten Auswirkungen des Gesetzes zur Bekämpfung
von Sexualdelikten u.a. gefährlichen Straftaten. 13. Forensische Herbsttagung. Universität München 22.-24.10.98
4
Korff, W.: Wie kann der Mensch glücken? Perspektiven der Ethik. Piper, München 1985

3
4

die mit dem Patienten beispielsweise eine verhaltenstherapeutische Erarbeitung und Un-
terscheidung von Gefühl, Kognition und Verhalten, den Erwerb sog. „social skills” (i. S.
von Selbstbehauptungstrainings, Übungen zum Perspektivenwechsel und zur Rollen-
übernahme) ebenso einplanen und umsetzen wie
die Analyse von Widerstand und Übertragung, das Durcharbeiten von Traumatisierun-
gen und Fixierungen, die Ermöglichung symbolischer Reparationsleistungen,
aber auch die Konfrontation mit geleugneten devianten Anteilen, mit Banalisierungen, mit
Wahrnehmungsverzerrungen oder weiterhin praktizierten Machtmechanismen, z. B.
wechselnder Dominanz und Unterwerfung.
Insofern gibt es zunächst keine spezifische forensische Psychotherapie schwer persön-
lichkeitsgestörter Rechtsbrecher. Behandlungstechnisch geht es eher um eine indizierte
Erweiterung bzw. Integration des therapeutischen Basisrepertoires, um eine Arbeitsbündnis
herzustellen, um Entwicklungsprozesse anzustoßen, um affektiv und kognitiv wirksame Be-
handlungssequenzen zu ermöglichen, sprich: um einerseits einen Nachreifungsprozeß, an-
dererseits einen Transfer von Einsicht, Werten und Wissen auf die Verhaltens- und Hand-
lungsebene zu bewirken, sozial akzeptierte Verhaltensrepertoires zu entwickeln. Interper-
sonell bedarf es einer reflektierten Aufgabe persönlicher Neutralität und Abstinenz des The-
rapeuten zugunsten der Zur-Verfügung-Stellung eines konturierten, authentischen anderen,
um dem Patienten korrigierende emotionale Beziehungserfahrungen zu ermöglichen und
Orientierung, tragenden inneren und äußeren Halt und schützende wie begrenzende Struk-
tur anzubieten bzw. zu garantieren. Worum es geht, ist die Beziehungsarbeit mit schwer be-
ziehungsgestörten Patienten:
Patienten, die nicht nur in ihren Beziehungen zu anderen, sondern auch der Beziehung
zu sich selbst, übrigens auch zum eigenen Körper, fundamental gestört sind;
Patienten, die weder ein sicheres Gefühl für den anderen noch ein verläßliches Gefühl
für sich haben können.

Therapeutische Haltung
Von den Voraussetzungen her müssen Therapeuten im Maßregelvollzug also in der Lage
sein, sowohl in der Gegenübertragung als auch real heftigste Affekte innerhalb der Bezie-
hung wie im Beziehungsabbruch zu ertragen, sie zu „containen“, sprich: sie zu auszuhalten,
zu halten und mit ihnen stellvertretend aktiv umzugehen. Therapeuten im Maßregelvollzug
dürfen in ihrem Selbstverständnis nicht auf kurz- oder mittelfristige Erfolge angewiesen
sein, das heißt, sie müssen - wie Freud sich ausdrückt - weitgehend gegen eine zu große
Ungeduld des „therapeutischen“ oder „erzieherischen Ehrgeizes“ gefeit sein, dagegen, re-
aktiv Behandlungsfortschritte induzieren zu wollen oder den Patienten manipulativ primär un-
ter dem Gesichtspunkt seiner Veränderbarkeit zu betrachten5.

Besorgnis: Selbstsorge und Fürsorge


Primär aber bedarf es zuvor - dies ist Inhalt und Ergebnis der oft langwierigen Beziehungs-
arbeit im therapeutischen Prozeß - eines basalen und praktischen Vermögens zur Selbst-
sorge, aus dem sich die Fähigkeit zur Besorgnis um den anderen ableitet. Entwicklungsge-
schichtlich - und in der Psychotherapie - bedarf es daher eines Prozesses, in dem das Indi-
viduum in der dyadischen Beziehung eine Fähigkeit zur Besorgnis („concern“) erwirbt, was
auf der Fähigkeit zum Halten des Schuldgefühls („guilt“) basiert. Dieses Gefühl einer
Schuld bezieht sich auf mit Ambivalenz verbundene Angst, ein sog. schlechtes Gewissen,
und setzt ein integrationsfähiges Ich voraus, das zur Aufrechterhaltung der Imago eines gu-
5
vgl. Kobbé, U.: ...lege artis? Zur Meta-ethik von Psychotherapie im Maßregelvollzug. In: Schumann, V.; Dimmek, B. (Hrsg.):
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Ethische Fragen der Forensischen Psychiatrie. Werkstattschriften zur Forensi-
schen Psychiatrie Bd. 3. WZFP Lippstadt (1992) S. 141-173

4
5

ten Objekts bei gleichzeitiger Vorstellung seiner Zerstörung bzw. des Abbruch der Bezie-
hung befähigt ist. Das heißt, Besorgnis setzt weitgehende Reifungsprozesse und Integrati-
onsleistungen eines Ich voraus, dessen Abwehr- und Bewältigungsmechanismen in der La-
ge sein müssen, Verantwortung zu fühlen, zu übernehmen sowie Schuldgefühle bis zur Ge-
legenheit einer Wiedergutmachung zu halten6. Im Ergebnis fungiert die Besorgnis als spezi-
fische affektive Fähigkeit, sich ohne übertriebene und ohne leichtfertige Sorge auf die Be-
dürfnisse des anderen einzustellen, so z. B. an den sich phasenspezifisch entwickelnden
Bedürfnissen eines Kindes Anteil zu nehmen.

Verantwortungsübernahme
Darüber hinaus gibt es einige Charakteristika forensischer Psychotherapie: So ist bei hin-
reichender Ich-Stabilität des Patienten eine Be- und Verarbeitung der Tat indiziert. Dies je-
doch nicht, um dem Täter im Patienten erneut plakativ-drastisch vor Augen zu führen, was
er an Schrecklichem getan, an Schuld auf sich geladen hat. Das wäre nicht nur ein Agieren
des Racheimpulses oder Strafgedankens des gesunden Menschenverstandes, sondern
würde auch die bei den meisten Patienten hinter Passivität, Depressivität oder Aggressivi-
tät verborgene Scham-Schuld-Dynamik, die hinter Feindseligkeit („Hostilität“) verborgene
Angst bzw. Panik verkennen. Vielmehr bedarf es der Reaktivierung der im Vorfeld und wäh-
rend der Tat erlebten Affekte, der Konfrontation und Auseinandersetzung mit diesen ag-
gressiven Affekten, gewalttätigen bis mörderischen Impulsen, um einerseits zu einer Verar-
beitung und Modifikation dieser oft abgespaltenen, d. h. sonst nicht zugänglichen, mithin un-
vertrauten bis gefürchteten Affektivität, aber auch zu einem Verstehen der Tat, zu einer
Verantwortungsübernahme und zu einem Selbstverständnis der eigenen devianten Anteile.
Die Übernahme von Verantwortung darf jedoch nicht nur Thema der psychotherapeutischen
Arbeit sein, sondern muß parallel auch konkret möglich sein und eingeübt werden. Prinzipiell
bieten psychiatrische Kliniken mit ihrem versorgenden System, ihrer hospitalisierenden
Struktur und insofern regressiven Klima hierzu wenig Möglichkeiten an. Moderne foren-
sisch-psychiatrische Einrichtungen - wie bspw. das Westf. Zentrum für Forensische Psych-
iatrie Lippstadt - sind demgegenüber in Wohngruppen von 8 bis 10 Patienten gegliedert.
Zum therapeutisch auszugestaltenden Milieu dieser Wohngruppen7 gehört u.a. das Prinzip,
Patienten zur Selbstversorgung anzuhalten. Im Sinne konkreten sozialen Lernens sind sie
für das Zusammenleben innerhalb der Wohngruppe, die Sauberkeit der Räumlichkeiten,
das Waschen ihrer Kleidung und für die Selbstverpflegung eigenverantwortlich. Am Beispiel
der Selbstversorgung lassen sich die Implikationen dieser Tätigkeit exemplarisch verdeutli-
chen, da deren Anforderungen weit über den technischen Aspekt des Begriffs, die Zuberei-
tung von Mahlzeiten, hinausgehen:
In Kochgruppen à 3 bis 4 Personen organisiert, erhalten die Patienten pro Tag einen
zweckgebundenen Geldbetrag für die Finanzierung ihrer Mahlzeiten, was Probleme der
Geldeinteilung und -verwaltung, der sparsamen und voraussplanenden Haushaltsfüh-
rung, auch der ehrlichen Abrechnung aktualisiert. Für den aufzustellenden Essenplan
bedarf es einer Einigung, sprich: Kompromißbildung, bezüglich der Mahlzeiten, weiter
vorausschauenden Denkens und Einkaufens im Rahmen des zur Verfügung stehenden
Geldes.
Von den Anforderungen her soll tatsächlich gekocht werden, was die abgestimmte Vor-
und Zubereitung unterschiedlicher Speisen beinhaltet und das Erhitzen eines Dosenin-
halts definitiv ausschließt. Mit dieser Vorgabe sollen Patienten keineswegs Kochen als
Selbstzweck lernen: Zunächst machen sie neue Erfahrungen mit einer Vielfalt von Nah-

6
Winnicott, D.W.: Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Studien zur Theorie der emotionalen Entwicklung. Fischer,
Frankfurt a.M. (1990) S. 93-105
7
Kobbé, U.: Alltag in der Zwangsunterbringung. Der totalen Institution mit totaler Milieutherapie begegnen ... In: Deutsche
Krankenpflegezeitschrift, 42. Jg. (1989) H. 4, S. 212-220

5
6

rungsmitteln, weiter mit ihren eigenen Fähigkeiten, einfache Rezepte erfolgreich in Mahl-
zeiten umzusetzen, mit ihrer Selbstwirksamkeitskompetenz also (s.o.). Über die Stärkung
des Selbstbewußtseins hinaus fördert das Kochen die Entwicklung oder Wiedergewin-
nung differenzierter Wahrnehmungsqualitäten (Geschmack, Geruch, aber auch Ausse-
hen und Berührung unterschiedlicher Rohstoffe oder Gerichte), von Sinnlichkeit also.
Des weiteren führt die Beschäftigung mit Kochrezepten häufig sowohl zu einer vielseiti-
geren, gesünderen Ernährung, dabei zunehmend auch zur Entwicklung von Kreativität
und Interesse(n) im Umgang mit Rezepten; ein Anfang ist hier oft das eigene Backen
von Brot, das manche Patienten auch zu völlig neuen Erfahrung mit vegetarischer Kost
verhilft. Dies beinhaltet nicht nur einen Abbau tradierter Vorurteile, sprich: die Aufgabe
von Sicherheit vermittelnden Stereotypen des Denkens, sondern auch den allmählichen
Wandel des eigenen - oft machohaften - männlichen Rollenverständnisses hin zu einem
emanzipierteren Männerbild, das zwangsläufig auch andere - weniger sexistische -
Frauenbilder mitbedingt.
Zur ‘Selbstversorgung’ gehört weiterhin das anschließende gemeinsame Essen selbst
einschließlich Kritik (Geben und Aushalten von Lob ebenso wie von Kritik) sowie die Not-
wendigkeit des Abwaschs, Aufräumens usw.
Wie an diesem Exkurs ersichtlich, geht es um die Auseinandersetzung mit gesellschaftli-
chen Regeln. Wesentlich ist hierbei, daß der Patient weder angehalten wird noch sich selbst
aufgrund seines ‚tyrannischen‘ ÜberIch zwingt, Regeln quasi krampfhaft einzuhalten: Eine
Auseinandersetzung mit ihnen kann nur im konflikthaften Umgang mit ihnen - mithin auch
der gelegentlichen Überschreitung - erfolgen, wenn der Patient diese sozialen Normen nicht
als ich-fremde Vorschriften i. S. einer strafenden Gewissensinstanz übernehmen (s.o.),
sondern die Chance zu ihrer identifikatorischen Verinnerlichung erhalten soll. Anders aus-
gedrückt ist ein Maßregelvollzug, der die strikte Befolgung der Regel fordert, in diesem Sin-
ne nicht als therapeutische Institution zu betrachten.

Politik forensischer Psychotherapie


In der ebenso reflektierten wie engagierten Praxis des Sich-Einlassens auf die Anstrengung
und Belastung durch diese Täter, mit den spezifischen Kenntnissen der Ich-Entwicklung und
-Organisation, der intrapsychischen wie interpersonellen Dynamik, der Perversionsentwick-
lung und -theorie usw. ist forensische Psychotherapie ein ebenso elaboriertes wie diffiziles
und verantwortungsvolles Unterfangen. Zwar fordert die Öffentlichkeit, fordern Bürger, Me-
dien, Gesetzgeber und Politiker offensiv eine „Behandlung der Täter“, doch kippen diese
Erwartungen allzu schnell in ebenso heftige Anfeindungen um. Denn die Hysterisierung der
öffentlichen Reaktion auf Straftaten unterschiedlicher Art schafft ein Klima, das zeitweise
eine nüchterne Betrachtungsweise jenseits jeder Empörung oder Betroffenheit kaum noch
gestattet. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn den Behandlern ex kathedra 1997 in
der FAZ8 und im STERN9 selbst vom derzeitigen Lehrstuhlinhaber Forensische Psychiatrie
an der FU Berlin, Professor Kröber, vorgehalten wird, sie arbeiteten mit „handgestrickten“
Erklärungen der Gewalt- und Sexualkriminalität, wüßten „zu wenig über ihren Patienten“, so-
daß „Mythen mitgeschleppt“ und „die Therapie dem Verurteilten bei seiner Legendenbil-
dung“ helfe. Im Sinne „politische[r] Korrektheit“ gehöre zur vorfindbaren Behandlungspraxis
denn auch - so weiter Kröber - der „schonende und vermeintlich verständnisvolle Umgang
mit den Straftätern“, den er wie folgt paraphrasiert: „Ich habe den Eindruck, daß da häufig
über das eigentliche Problem von sexualisiertem Haß und Zerstörungswut gar nicht ge-
sprochen wird. Man spricht eher drum herum. Am Anfang hat man sich nicht getraut, so di-
rekt drauflos zu marschieren, später hat man dann nicht gewußt, warum gerade jetzt“.
8
Kröber, H.-L. in: (o. Verf.) Kriminologen bestreiten Wirksamkeit einer speziellen Therapie für Sexualstraftäter. In: FAZ
(16.06.97) S. 9
9
Kröber, H.-L. in: (o. Verf.) »Es überwiegt die Skepsis« Prof. Hans-Ludwig Kröber, Leiter des Instituts für Forensische
Psychiatrie in Berlin, über Chancen und Mängel der Therapie von Sexualstraftätern. In: Stern, nº 51 (1997) S. 182-185

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7

Dieses Bild angeblich charakteristischer Therapieverläufe verzerrt die Realität des Maßre-
gelvollzuges und entstellt seine psychotherapeutische Praxis bis zur Travestie. Entspre-
chend dezidiert müssen die Behandler einer solch legendenbildenden Tradierung von Vor-
urteilen entgegentreten10. Wenn selbst sogenannte Fachdiskussionen über forensische
Psychotherapien mit Entwertung, Polemik und Pauschalisierung geführt werden, müssen
die Therapeuten des Maßregelvollzugs dies einerseits als unredlich zurückweisen, ande-
rerseits aber auch publik machen, daß und in welcher Form in diesen Behandlungen eine
differenzierte Auseinandersetzung mit sexualisierter Aggression, mit individuell spezifischen
fremdaggressiven Handlungsweisen des jeweiligen Patienten geführt wird. Erschwert wird
diese (Selbst-)Darstellung u. a. dadurch, daß Psychotherapie als solche unspektakulär ist:
Sie ist eine Arbeit quasi ‚Fall-für-Fall‘, insofern individuell, zudem langwierig, folglich kaum
für die Verdeutlichung der aktuellen Praxis geeignet, sondern allenfalls für retrospektiv zu-
sammenfassende Falldarstellungen. Überhaupt aber schwächt Differenzierung den Elan
und erfüllt Psychotherapie nur äußerst selten die Marketing- und Medienforderung, das
Denken möge unmittelbar ‚praktisch‘ werden: Gerade dies läßt forensisch-
psychotherapeutische Arbeit für ihre politische ‚Verwertung‘ äußerst ungeeignet erschei-
nen.

Differenzierungen
Die therapeutische Arbeit im Maßregelvollzug setzt auch voraus, differentialdiagnostisch
hinreichend kundig zu sein, z. B. symptomatisch ähnliche, ursächlich jedoch verschiedene
und somit unterschiedlich zu therapierende delinquente Verhaltensweisen unterscheiden zu
können:
So erfüllt nicht jede sexualagressive Handlung, die phänomenologisch ‚sadistisch‘ anmu-
tet, die Kriterien der klinischen Diagnose des Sadismus.
Ähnlich handelt es sich nicht bei allem, was ‚pervers‘ erscheint, um eine Perversion im
klinischen Sinne. Darüber hinaus ist eine Unterscheidung von einmalig agiertem perver-
sem Impuls, perverser Reaktion als habituellem Konfliktlösungsmuster, ausgebauter
Perversion und progredienter Perversion erforderlich: Erst aus ihnen können der Aus-
drucksgehalt der Symptomatik mit der zugrunde liegenden Persönlichkeitsproblematik
abgeleitet werden.
Des weiteren ist nicht jedes pädosexuelle Delikt Symptom einer Pädophilie im klinischen
Sinne, denn auch psychosexuelle Reifungsstörungen können im Einzelfall das Begehen
von Mißbrauchshandlungen bedingen, ohne daß eine pädophile Sexualausrichtung vor-
liegt. Darüber hinaus gibt es pädokriminelle Handlungen, die ausschließlich auf kommer-
zielle Ausbeutung ausgerichtet sind und ausschließlich kriminellen Charakter haben.
Parallel aber ist nicht jeder gut angepaßte, sozial erwünschte Verhaltensweisen zeigen-
de Patient unproblematisch, sondern muß gerade ‚hinter‘ dieser Oberfläche des Verhal-
tens den eigentlichen Eigenschaften des einzelnen Beachtung geschenkt werden.
Wenn hinsichtlich der letztgenannten Patienten oft das Klischee des ‚sozial funktionieren-
den, angepaßten Sexualstraftäters‘ benutzt und alle pädosexuell straffälligen Menschen
pauschal als ‚Kinderschänder‘ bezeichnet werden, verstellen diese Schlagwörter den Blick
auf das Individuum: Denn diese Reduktion des - psychisch kranken - Rechtsbrechers auf
(s)ein Delikt kreiert nicht nur ein weiteres Stigma, sondern schafft einen Prototyp, dem iden-
tische Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken und Motive zugeschrieben werden. Alllerdings
fungiert dieser ‚Kinderschänder‘ dabei nicht nur als Typus, sondern auch Projektion auf ein

10
Kobbé, U.: „Bad vibrations“ - Zur politischen Ethik forensischer Psychotherapie. In: Forensische Psychiatrie und Psycho-
therapie, 6. Jg. (1999) H. 1

7
8

– anonymes - kollektives Phantasieobjekts und damit eine Art Anti-Selbst oder erstarrte
Negatividentität der Öffentlichkeit.

Diese Verkürzung der Problematik auf den Augenblick der Straftat steht jedoch im Gegen-
satz zur Zeitperspektive therapeutischen Denkens, das sich auf die Herleitung und Ver-
knüpfung lebensgeschichtlicher Ereignisse, zugehöriger Erinnerungsspuren und emotiona-
ler ‚Einschreibungen‘ bezieht. Denn jede Anamnese, jede Psychotherapie, enthält die aktu-
elle Erinnerung von Lebensereignissen als biographische Spurensuche, als aktive Rekon-
struktion und gleichzeitige Umschreibung der eigenen Erinnerung während dieser Rück-
blende. In diesen Dialog hinein ragt die Tat als irritierend-störendes Moment, als zunächst
meist nur oberflächlich behandeltes Tatgeschehen, das vom Täter, der jetzt Patient ist und
früher u. U. selbst Opfer war11, anders erlebt wurde und erinnert wird, als dies in den Pro-
zeßakten belegt oder erst recht in den Medien dargestellt wird. Dieser diffizile und komplexe
Versuch einer Arbeit am – zunächst - Unverständlichen und moralisch Verwerflichen jedoch
wird durch das Stereotyp vom ‚Sexualstraftäter‘ oder ‚Kinderschänder‘ mindestens behin-
dert, wenn nicht gar z. T. verunmöglicht. Denn dieses statische Stigma beschädigt die so-
ziale Identität des forensischen Patienten, indem es Entwicklungsprozesse und Verände-
rungsmöglichkeiten negiert, den Prozeßcharakter des Lebens ignoriert: Als ewiger Straftä-
ter wird der Patient gewissermaßen zeitlebens zum Nicht-Bürger außerhalb der bürgerli-
chen Gesellschaft. In der klinischen Praxis führt diese Etikettierungen zu defensiven Hal-
tungen, zu reaktivem ‚Widerstand‘ der Patienten.

Vom Heilungsanspruch zur Unheilbarkeit?


Doch auch von anderer Seite entstehen für forensische Patienten wie Psychotherapeuten
Zwänge: Seit einiger Zeit wird in den Medien und der Politik gefordert, sogenannte "nicht
therapierbare oder therapieunwillige" Patienten müßten - so ein Zeitungszitat - "eigentlich
vom Maßregelvollzug in ein normales Gefängnis verlegt werden können". Rasch formulierte
vor Jahren kritisch, Psychiaters Traum laute: 'Wo lasse ich meine schwierigen ungeliebten
Patienten?'. In der Tat scheint sich der Maßregelvollzug just der als 'behandlungsunfähig',
als 'therapieresistent', als 'unbehandelbar', als 'unheilbar' oder als 'Therapieversager' eti-
kettierten Patienten zu entledigen zu suchen, die zwar nicht allein, aber doch spezifisch sein
eigentliches Klientel ausmachen müßten.
Hinsichtlich der Behandlungssituation innerhalb der forensischen Psychiatrie thematisiert
dies die Situation des Psychotherapeuten, der um seine eigene Unzulänglichkeit und Wi-
dersprüchlichkeit, um sein Wissen wie sein Nicht-Wissen weiß: Zweifelsohne kann es nicht
darum gehen, illusionär einen offensiv oder avantgardistisch vertretenen Heilungsanspruch
fortzuschreiben. Denn dieser birgt zwangsläufig die Gefahr, seine Opfer, die 'Unheilbaren',
selbst zu produzieren, ähnlich wie der Anspruch, alle Menschen erziehen zu können, ir-
gendwann die Unerziehbaren aussondert, ihre gleichberechtigte Existenz in Frage stellt12.
Hierin liegt das eigentliche Lernpotential der Psychiatriegeschichte, indem sie über die My-
then psychiatrischen Fortschritts aufklärt, die in der Illusion einer leidensfreien Gesellschaft
ihre Wurzeln haben13. In diesem Sinne riskiert auch die Reformentwicklung der forensi-
schen Psychiatrie von einer verwahrenden („kustodialen”) Anstaltspsychiatrie hin zu einer
therapeutischen Spezialklinik aktuell im Sinne negativer Dialektik neu umzuschlagen.

11
Zu empirischen Ergebnissen der Opfererfahrung von Tätern vgl. Dimmek, B. (Hrsg.): Vom ungeliebten Kind zum psychisch
kranken Rechtsbrecher? Delinquenz als Reinszenierung eigener früher Gewalterfahrung. Pabst Science Publ., Lengerich
1997
12
Dörner, K.: Vom Mythos der Heilbarkeit. In: Dörner, K. (Hrsg.) „Die Unheilbaren“. Was machen Langzeitpatienten mit uns –
und was machen wir mit Ihnen? 35. Gütersloher Fortbildungswoche 1983. Psychiatrie-Verlag, Rehburg-Loccum (1983) S. 29-
35
13
Blasius, D.: Umgang mit Unheilbare. Studien zur Sozialgeschichte der Psychiatrie. Psychiatrie-Verlag, Bonn (1986) S. 101

8
9

Psychopathenfrage
Denn die neuerliche Debatte stellt die von Moser14 vor einem Vierteljahrhundert herausge-
arbeitete 'Psychopathenfrage' neu. Ging es in den letzten Jahren nicht mehr um die Akzep-
tanz der Zuständigkeit für schwer und schwerst persönlichkeitsgestörte Rechtsbrecher,
kommt nunmehr Raschs diesbezüglichen Bedenken neue Bedeutung zu: Er schrieb, sofern
das Personal des Maßregelvollzugs "ein therapeutisches Verständnis entwickeln" wolle, lie-
ge "der Wunsch nahe, die therapeutisch nicht angehbaren Patienten einer noch weiter
randwärts gelegenen Institution zuzuschieben"15. Dabei ist dem früheren - und aktuell neu
aufscheinenden - Mythos der Unheilbarkeit psychischer Störungen entschieden entgegen-
zutreten, auch wenn es zweifelsohne Patienten gibt, die aufgrund der Schwere ihrer Delikt-
dynamik, ihrer Störung, ja, auch ihres Störens als kaum oder nicht behandelbar gelten müs-
sen16. Gerade hier wird die "Münze Therapie" in zwei Währungen gehandelt, wie Pfäfflin
und Haake17 hinsichtlich des teils aktiven Desinteresses verantwortlicher Therapeuten fest-
stellen: Gerade "in schwerwiegenden Fälle zählt sie entsprechend weniger. Psychiater sind
sehr viel zögernder in ihren Therapievorschlägen und Richter skeptischer. Es scheint unklar
und unsicher, was Therapie genau ist. Juristen und forensische Psychiater, sofern sie nicht
selbst Therapeuten sind, teilen diese Unsicherheit."
Bestritt Schumann18 vor Jahren das Recht der Psychiatrie, trotz zunehmend entwickelten
sozialen Gewissens gerade die Gruppe der schwer behandelbaren Patienten - Zitat - "mit
einem Achselzucken zu übergehen, weil sie schwierig ist und zahlenmäßig nicht ins Gewicht
fällt", hat sich angesichts überfüllter Maßregelvollzugskliniken die Wahrnehmung dieser
nach wie vor wenigen Patienten sichtlich verändert: Nunmehr gilt ihnen zunehmendes Medi-
eninteresse und politisches Problembewußtsein. Verstärkt wird dieser Trend zur Stigmati-
sierung 'problematischer' Patienten durch die Einführung neuer Diagnosen, die sich als
Rückgriff auf frühere Konzepte entpuppen und den Versuch beinhalten, den Patienten bzw.
die Situation des Maßregelvollzuges nicht anders zu beherrschen als mit "veralteten
Schlagwörtern" und "kaum erneuerten Techniken"19. Denn es wird - wieder - von 'Psycho-
pathen' gesprochen.

Diagnosen der forensischen Psychiatrie


Gebahnt wurde diese wiederentdeckte Argumentationsfigur 1989 durch die Einführung der
sog. "antisozialen Persönlichkeitsstörung" im DSM-III-R (301.7) und 1991 einer sog. "dis-
sozialen Persönlichkeitsstörung" im ICD-10 (F60.2). Halten wir jedoch fest: Bei den oben
genannten Diagnosen einer "antisozialen" oder "dissozialen" Persönlichkeitsstörung han-
delt es sich mitnichten um die klinische Diagnostik einer psychischen Störung, sondern um
eine Art sozialer Diagnosestellung im klinischen Gewand, die keineswegs eine Pathologie
oder Erkrankung bezeichnen, sondern ausschließlich auf eine - sich durchaus zeitgeistab-
hängig verändernde - soziale Norm beziehen. So beschreibt denn auch Finzen20, "morali-
sche Wertungen" würden hier "auf einem entsprechenden sozialen Hintergrund diagnose-
trächtig", wobei die Umschreibung der antisozialen Persönlichkeit "voller sozialer Ressen-

14
Moser, H. (Hrsg.): Psychoanalyse und Justiz. Suhrkamp, Frankfurt a.M. (1971) S. 202-220
15
Rasch, W.: Gutachten zur Situation und zu Entwicklungsmöglichkeiten in der Durchführung des Maßregelvollzugs nach §
63 und § 64 StGB im forensischen Bereich des Westfälischen Landeskrankenhauses Eickelborn. In: Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (Hrsg.) Krank und/oder kriminell? Maßregelvollzug in Westfalen-Lippe. Münster (1984) S. 17
16
Kobbé, U. (1991) a.a.O., S. 144-145
17
Pfäfflin, F.; Haake, E.: Zur Behandlung besonders schwerwiegender Sexualdelikte. In: Psychiatrische Praxis, 10. Jg.
(1983) H. 2, S. 97
18
Schumann, V.: Fünf Jahre Maßregelvollzug im Westfälischen Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt-Eickelborn. In:
Sozialpsychiatrische Informationen, 19. Jg. (1989) H. 4, S. 3
19
Foucault, M.:; Ewald, F.: Michel Foucault oder die Sorge um die Wahrheit. In: Ewald, F. (Hrsg.) Pariser Gespräche. Merve,
Berlin (1984) S. 29
20
Finzen, A.: Das Pinelsche Pendel. Die Dimension des Sozialen im Zeitalter der biologischen Psychiatrie. Psychiatrie-
Verlag, Bonn (1998) S. 76

9
10

timents" sei und "jener des klassischen »Psychopathen« in vieler Hinsicht recht nahe"
komme. In gewisser Weise läßt die Psychiatrie, die als Wissenschaft der Moderne den Tod
des «homo delinquens», des geborenen Verbrechers Lombrosos, proklamierte, diesen
damit aktuell in medikalisierter oder psychologisierter Gestalt wieder auferstehen21.
Wenn aber innerhalb der diagnostischen Schemata und des Krankheitsbegriffs ein begriffli-
ches Beliebigkeitsspektrum entsteht, eröffnet die Aufgabe des Krankheitsmodells zugun-
sten undefinierter Störungsmodelle eine damit scheinbar fachlich legitime Möglichkeit, die
Behandlungsnotwendigkeit spezifischer Störungen infrage zu stellen und die 'Verlegung' des
als nicht hinreichend erfolgreich behandelbar bzw. behandlungsmotiviert beurteilten Patien-
ten in den Strafvollzug anzudenken. Denn "diese schweren und nicht zu behandelnden Fäl-
le" blockieren - so ein Zeitungszitat22 - "Plätze für Personen, bei denen noch Aussicht auf
Besserung besteht". Anders ausgedrückt, werden - anstatt ausreichend Behandlungsplätze
zu schaffen - Teilgruppen von Patienten gegeneinander ausgespielt.

Exkurs: Verlegung
Noch besser als der Terminus ‘Verlegung’ gibt der im Justizvollzug gebräuchliche Begriff
‘Verschubung’ an, daß und wie Menschen auf ein Objekt reduziert werden. Zugleich aber
macht die - scheinbare - Erfordernis dieser ‘Verlegung’, dieser „gar nicht so seltene Ex-
tremfall”, auf die Problematik des Verhältnisses von schwerstgestörten Patienten und Insti-
tution aufmerksam: "Auch wenn es umgekehrt zu sein scheint", sei - so Feuling23 grundsätz-
lich der Patient „Subjekt des Prozesses und nicht die Institution”. Denn wenn es zu einem
„imaginär-paranoischen Entweder-Ich-oder-Du” zwischen Patient und Institution komme,
habe schlußendlich immer der Patient den längeren Atem. Keine Klinik könne jemals die
Dynamik schwerer Persönlichkeitsstörungen bis hin zur Psychose „unterdrücken”. Eher
noch bringe die „Unerbittlichkeit” dieser Dynamik die Institution dahin, „den pädagogisch
nicht manipulierbaren Psychotiker auszuscheiden, ihn zu 'ver-legen'". Anders ausgedrückt,
werden psychologische Intersubjektivität und verbale Interaktion verlassen und durch orga-
nisatorische Instrumentalisierung bzw. institutionelle Aktion ersetzt. Dies aber erfolge "um
den Preis eines kaum zu verarbeitenden Schuldgefühls", das vom Patienten auf unter-
schiedliche Weise verarbeitet und bewältigt werden muß. Denn mitnichten genieße der ‘ver-
legte’ Patient „einen reinen Triumph” dieser Bestätigung seiner in der ‘Macht’, sondern erle-
be er „verzweifelt, vernichtet [...] den Verlust eines Teils seiner selbst, seines Körpers" ge-
nieße24.

Therapeutischer Anspruch und Behandlungswirklichkeit


In diesem Kontext ist die Vergeblichkeit therapeutischen Bemühens zunächst als Faktor
oder Effekt der psychischen Störung bzw. Erkrankung als solcher zu begreifen, sofern man
mehr oder weniger davon ausgeht, psychische Störungen seien - zumindest diesseits der
Psychose - prinzipiell erfolgreich behandelbar. Dies entpuppt sich spätestens in der Kon-
frontation mit schwersten Persönlichkeitsstörungen, mit chronifizierten Perversionen als
sozialtechnologische Fiktion des Machbaren, als psychotherapeutische Allmachtsphanta-
sie, als Anmaßung. Insofern sind gerade die ineffektiv-intensiven Psychotherapieversuche
unter Umständen als solche iatrogen, sprich: ihrerseits krankmachend bzw. selbst Ursache
ihrer eigenen Vergeblichkeit ... Denn bereits für die als therapierbar definierten Patienten
der forensischen Psychiatrie müssen "die Veränderungsstrategien [...] wegen der Langwie-
rigkeit ganz langfristig angelegt werden und benötigen Geduld, Geduld und nochmals Ge-
21
Strasser, P.: Verbrechermenschen. Zur kriminalwissenschaftlichen Erzeugung des Bösen. Campus, Frankfurt a.M. (1984)
S. 82
22
Heil (1998) a.a.O.
23
Feuling, M.: Be-Mangeln. Der Mangel als wirksames Moment in der institutionellen Betreuung/Behandlung psychotischer
Menschen. In: Fragmente, nº 37 (1991) S. 156-157
24
Feuling, M. (1991) a.a.O., S. 157 Fn 28

10
11

duld. Wenn wir uns dieser Beschränktheit und Begrenztheit unserer Möglichkeiten bewußt
sind, ersparen wir uns und den Delinquenten Enttäuschungen"25.
Das heißt, die ursprüngliche therapeutische Ausgangsposition des grundsätzlichen Hei-
lungsanspruchs entpuppt sich im Oszillieren zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit, spä-
testens im längeren Umgang mit schwerst gestörten, während der Behandlung chronifizie-
renden Patienten als Mythos der Heilbarkeit. Abgefordert wird den Therapeuten des Maß-
regelvollzugs hingegen ein inneres Gleichgewicht, das die Gegenübertragungsaffekte ein-
schließlich der - uneingestandenen - Angst vor der therapeutischen Ohnmacht ertragen und
dabei hilft, "bei einem Menschen auszuharren, auch wenn man weiß, daß man ihm nicht hel-
fen kann - und zwar ohne in das Gefühl des Scheiterns oder Gescheitertseins zu fallen"26.
Denn erst in der Selbstkonfrontation, im Eingeständnis der eigenen Schwäche ist es mög-
lich, Ohnmacht zu ertragen und aktiv mit ihr umzugehen.
Diese Haltung impliziert die Aufgabe psychotherapeutischer Größen- und Allmachtsphanta-
sien, aber eben auch den Abschied von therapeutischen Ohnmachts- und Insuffizienzge-
fühlen: Sie erkennt die eigene Verstrickung des Behandlers an und versucht, eine Metapo-
sition zu gewinnen, die dem sich hinreichend nah distanzierenden Therapeuten ein Oszillie-
ren der Wahrnehmung zwischen Identifizierung und Distanzierung ermöglicht27. Damit aber
wäre eine Haltung gewonnen, in der die vermeintliche 'Therapieunfähigkeit', in dem also Un-
fähigkeit weder dem Patienten noch dem Behandler schuldhaft zugeschrieben werden muß
und der Mangel im positiven Sinne begriffen werden kann. Denn der schwerst gestörte Pa-
tient braucht unter Umständen beider Mangel, um eine Beziehung zulassen bzw. aufneh-
men, seinen sozialen Ort finden und ein emotionales Band ertragen zu können. Anders
ausgedrückt: Erst in einer gegenseitigen Unzulänglichkeit finden diese Patienten ihren Platz
als nicht nur aggressiv begehrendes Subjekt. Dies legt die Erwartung nahe, in der Arbeit mit
diesen widersprüchlichen Patienten deren und die eigene Ambivalenz quasi 'ohn-mächtig'
auszuhalten, ihre scheinbar statischen Dynamik mitzumachen und den Zwiespalt ohne Pola-
risierung, ohne Entwertung, ohne einseitiges Machtbedürfnis zu bewältigen.
Unter ethischen Gesichtspunkten sind die Fragen des Normalen und des Pathologischen
als ein Angelpunkt der ethischen Legitimation psychiatrischer Intervention und ihrer Gren-
zen zu begreifen. So müssen Psychopathologie und Psychotherapie aus sich selbst heraus
Anhaltspunkte und Orientierungen finden und sind sie nur diesen fachlichen Standards ver-
pflichtet, wenn sie sich denn allen ausgrenzenden, erzieherischen oder 'Behandlungserfolg'
erzwingenden Absichten, das heißt, sozialen Normierungen oder aktuellen Ideologien, ent-
ziehen und insofern auch ihrer Verführung widerstehen wollen. Im Kontext dieser Hand-
lungs- und Behandlungsethik erscheint wesentlich, sich angesichts des strategischen Dis-
kurses der politischen Triage von Maßregelvollzugspatienten als Behandler an die - wie Ri-
coeur28 sich ausdrückt - "Norm der Normen" zu halten, die uns Therapeuten als ‘un-
bedingte’ (sic!) Ethik auferlegt, jedem kranken, gestörten, leidenden Individuum adäquate
Behandlung und Fürsorge zu garantieren.
Damit wird deutlich, daß dieser ethische Vorbehalt keineswegs den Politikern gilt: Deren
Handeln unterliegt anderen Leitmotiven und Standards, pragmatischen Handlungs- und öf-
fentlichkeitsrelevanten Entscheidungszwängen, wobei "die Zyklen der Kriminalpolitik einmal
mehr den Strafgedanken, ein anderes mal stärker den Behandlungsgedanken in den Vor-

25
Auchter, T.: Das fremde eigene Böse. Zur Psychoanalyse von Schuld, Scham und Verantwortung. In: Schumann, V.;
Dimmek, B. (Hrsg.): "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Ethische Fragen der Forensischen Psychiatrie. Werkstatt-
schriften zur Forensischen Psychiatrie Bd. 3. WZFP Lippstadt (1992) S. 57
26
Laing, R.D.: Diskussion mit Franco Basaglia. In: Basaglia/Foucault/Castel/Wulff/Chomsky/Laing/Goffman u.a. (Hrsg.) Be-
friedungsverbrechen. Über die Dienstbarkeit der Intellektuellen. EVA, Frankfurt a.M. (1980) S. 52
27
vgl. Kobbé, U.: Bocksgesang vom „päderastrischen Überbein“ oder Die Krankheit zum Tode. Therapieunfähige, Therapie-
versager & Co. als psychotherapeutische Berufsaufgabe. In: Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, 4. Jg. (1997) H.
1, S. 130-135
28
Ricoeur, P.: La prise de décision sur le plan judiciaire et le plan médical. XXIIIe Congrès international de droit et de santé
mentale. Laboratoire d’Éthique Médicale et de Santé Publique, Faculté de Médecine de Necker, Université Paris V (28.06.-
03.07.98)

11
12

dergrund" schieben29. Adressat dieses skeptischen Bedenkens sind vielmehr die foren-
sisch tätigen, dabei jedoch quasi z. T. aktiv desinteressierten Kliniker, die sich aktuell durch
diagnostische Umetikettierung und Führen einer therapeutischen Effizienzdebatte ihre ei-
gene Behandlungsberechtigung zu entziehen drohen. Denn nicht aus Approbation oder ähn-
lich attestierter Kunstfertigkeit erlangen Therapeuten diese Befugnis, als Behandlung von
Menschen "von allem Anfang an nicht eben weit von Mißhandlung entfernt" ist, zwar als eine
"nötige, wichtige und hohe Kunst gepriesen und gelehrt wird" und damit "Gemeinschaftsfä-
higkeit erlangt", andererseits aber eben auch beinhalte, daß "wer Menschen behandeln will
[...] sich selber über den Menschen setzt"30. Fundamental ist vielmehr eine ethische Hal-
tung. Dies beispielsweise als Ethik des Begehrens im Sinne der Psychoanalyse Lacans31
oder einer Sorge, wie sie Foucault als Ideale der Sorge um sich, der Sorge um den anderen
und der Sorge um die Wahrheit beschreibt32.
Rasch schrieb 1984, man könne, "wenn man hinter die Dinge schaut [...], abgelöst von mo-
mentanen Modeschwankungen, sich darum bemühen, das Angemessene geschehen zu
lassen". Denn "auch in einer Zeit, da öffentliche Mittel knapp sind", erweise sich der Reife-
grad einer Gesellschaft "an der Art, wie sie mit ihren Außenseitern umgeht"33. In Richtung
der Behandler mahnte denn auch die frühere leitende Ärztin des Westf. Zentrums bereits
vor Jahren: "Haben wir gelernt oder versuchen wir wenigstens, jeden uns anvertrauten Pa-
tienten unabhängig von seiner Störung, von seiner Gefährlichkeit, vom Grad seiner Schuld-
fähigkeit, unabhängig von seiner Lästigkeit, von seiner Intelligenz, von seinen Therapiefort-
schritten zu akzeptieren; haben wir gelernt oder versuchen wir es wenigstens, sie anzu-
nehmen, zu integrieren statt auszugrenzen?". Um die Frage dieser Tagung - ‘Wohin mit den
Tätern?’ - wieder aufzugreifen: Ihr Platz ist, solange sie wegen ihrer Störung als ‘gefährlich’
gelten müssen, ein therapeutischer Maßregelvollzug, denn: „Gemeinsam sollten wir die
Verantwortung für die schwächsten, doppelt stigmatisierten Glieder in der psychiatrischen
Gesamtversorgung tragen und aus Vergangenheit und Gegenwart lernen, was am Ende
jeglicher Ausgrenzung stehen kann und steht“34.

Anschrift des Verfassers


Dr. Ulrich Kobbé
iwifo-Institut Lippstadt
Postfach 30 01 25
D-59543 Lippstadt
ulrich.kobbe@iwifo-institut.de
ulrich@kobbe.de

29
Rasch, W.: Vorwort. In: Föster, M. (Hrsg.) Jürgen Bartsch. Nachruf auf eine „Bestie“. Torso, Essen (1984) S. 16-17
30
Sternberger, D.; Storz, G.; Süskind, W.E.: Aus dem Wörterbuch des Unmenschen. DTV, Hamburg (1962) S. 89-90
31
vgl. Kobbé, U.: Zwischen Kant und de Sade: Die Ethik des Begehrens als politische Haltung. In: Ebrecht, A.; Wöll, A.
(Hrsg.) Psychoanalyse, Politik und Moral. Diskord, Tübingen (1998) 223-237
32
vgl. Kobbé, U.: Seel-Sorge oder Die Praktiken des Selbst. Eine ethische Foucaultiade. In: Psychologie & Gesellschaftskri-
tik, 22. Jg. (1998) H. 4, S. 7-28
33
Rasch, W. (1984) a.a.O., S. 16
34
Schumann, V.: Psychiatrie und Maßregelvollzug. In: Schumann, V.; Dimmek, B. (Hrsg.) Kommunikation und Zusammenar-
beit im Maßregelvollzug. 4. und 5. Eickelborner Fachtagung zu Fragen der Forensischen Psychiatrie. Werkstattschriften zur
Forensischen Psychiatrie Bd. 1. WZFP Lippstadt (1990) S. 171

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