J HRBUCH
FÜR
NUMISMATIK UND GELDGESCHICHTE
Herausgegeben von der
Bayerischen Numismatischen Gesellschaft
17 Jahrgang
1967
1967
VERLAG MICHAEL LASSLEBEN KALLMÜNZ OPF
Redaktion
Prof. Dr. Konrad Kraft Seminar für Alte Geschichte Frankfurt a. M., Mertonstr. 17 Universität) Dr. Hans-Jörg Kellner
Prähistorische Staatssammlung München 22, Prinzregentenstr. 3
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Satz und Druck: Buchdruckerei Michael Laßleben, Kallmünz über Regensburg
HANS VON AULOCK
Istanbul)
Zur Silberprägung des karischen Stratonikeia
Tafel 1)
Anläßlich einer Reise nach Beirut konnte der Verfasser vor einigen Jahren von einem dortigen Händler einen kleinen offensichtlich in der Türkei gehobenen Fund karischer Silbermünzen erwerben. Diese Ver-
mutung über die Lokalisierung des Fundortes wurde später dadurch bestätigt, daß auch auf dem Bazar von Istanbul weitere Stücke auf-
tauchten. An beiden Stellen handelte es sich ausschließlich um Drach-men und Hemidrachmen von Stratonikeia und Rhodos. Teile des Fun-des sind in den internationalen Handel gekommen und in verschiede-
nen Preislisten angeboten worden. Auch dem Britischen Museum wur-den 155 Münzen von Stratonikeia vorgelegt, wovon das Museum einen
Teil erwarb und die darin enthaltenen 51 Varianten photographierte .
Die insgesamt zur Kenntnis des Verfassers gelangten Fundmünzen be-laufen sich auf etwa 350 Stück, von denen ungefähr 290 auf Stratoni-
keia und 60 auf Rhodos entfallen. Es ist durchaus möglich, daß der
Fund noch umfangreicher war.
Von den Münzen von Stratonikeia tragen mit Ausnahme der Nr. 1
und 2 alle den gleichen Vorder- und Rückseitentyp, Zeuskopf und
Adler in Quadratum incusum. 185 Stück konnte der Verfasser en bloc
wiegen, wobei sich ein Durchschnittsgewicht von 1,37 g ergab. Die Ge-
wichte der in die Sammlung des Verf. aufgenommenen, nachstehend
verzeichneten und abgebildeten Münzen Nr. 3-35 schwanken zwischen
1,23 und 1,48 g. Die Stempelstellung ist ausschließlich + .
Katalog der Münzen von Stratonikeia
Tafel I)
Etwa 125 85 v. Chr.
Vs. Kopf der Hekate r. im Lorbeerkranz, auf dem Kopf Polos mit
Mondsichel. Rs. Nike mit Palmzweig und Kranz r. schreitend; ZTPA;
verschiedene Beizeichen und Beamtennamen; Quadratum incusum. Drach-
men.
1
Der Verfasser ist Herrn Martin J. Price vom Britischen Museum zu größtem Dank verpflichtet. Er machte nicht nur Abbildungen der 51 Varianten zugänglich, son-
dern gestattete auch, seine Untersuchungsergebnisse zu benutzen und in diesem Aufsatz zu verwerten. Die Gedanken über die relative und absolute Chronologie
stammen ausschließlich von ihm.
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