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Das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken
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Das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken

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Das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken steigt aus dem Urgrund herauf, archaische kreative Emanationen, und steigt schließlich in die Sphären empor. Die Frage nach dem Sinn der Kunst sowie auch die nach dem Sinn des Lebens werden hier beantwortet.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateOct 30, 2015
ISBN9783738045178
Das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken

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    Book preview

    Das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken - Philip Hautmann

    Klappentext

    Um die Wende zu diesem fantastischen Jahrtausend, in dem der Begriff „Menschheit wohl neu definiert werden wird, und zwar schon bald, war ich bei einer spätnächtlichen Veranstaltung nahe der Donau, in der Linzer Stadtwerkstatt dabei … Inhalt und Ziel dieser Veranstaltung war die Verulkung einer dieser Talent-Castingshows. „Wer von den Anwesenden hier ist Künstler?! hat da der Moderator bei einer Gelegenheit ins Publikum geschrien, und fast alle haben zurückgeplärrt: Ich! Ich! Ich! (denn es handelt sich bei der Linzer Stadtwerkstatt um einen Kunst- und Kulturverein). Nur ich bin in einer Ecke gestanden, von meinen eigenen Gedanken besessen, wie fast immer, außerdem war ich ja gar kein Künstler, damals. Zwei Mädchen, die an der Show teilgenommen haben, haben aber den Fehler gemacht, sich (ehrlicherweise) als Studiosi der Betriebswirtschaftslehre auszugeben – dafür haben sie Häme und Beschäme bekommen und so waren sie für den Rest der Nacht ganz unglücklich! Nun – heute haben sie den Spieß umgekehrt und die Betriebswirtinnen sind an der Macht, nicht die Künstler, in einer Zeit wo obendrein, ganz ungeachtet dessen, dass alle Künstler sind, der Gesamtzustand der schönen Kunst nunmehr einer Salzwüste gleicht!

    Mao Tse-tung, der große Steuermann, hat jedoch gemeint: Auf einem unbeschriebenen Blatt lassen sich die schönsten Zeichen malen! Und das heutige Zeitalter ist geistig und spirituell ein ausgesprochen unbeschriebenes, oder halt eben schlecht beschriebenes Blatt. Und so machen wir Tabula Rasa und tauchen hinab zum ewigen Urgrund, um neue Zeichen hervorzuwerfen, die all dem, ALL DEM um uns herum und in uns selbst, Sinn und Bedeutung geben! Das sei eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt. – Ich nenne diese Tätigkeit seltsames und unproduktives Denken. Es unterscheidet den Menschen vom Tier und vom Tier- und Registrier-Menschen. Seltsam und unproduktiv – so denkt der Künstler und der Existenzerheller, der mit dem Dunkel ringt, um es zu bezwingen; außerhalb der Bahnen, die die Mächte der Finsternis in der Welt vorgeben. Was der Künstler und der Existenzerheller macht, ist die Welt zu erneuern, Werte zu schaffen, eine spirituelle Transformation einzuleiten; das Zeitalter zu definieren und mit ihm alle Zeitalter zu definieren. Das wollte auch Mao, doch Mao war innerlich kein gut ausgebildeter Mensch. Lasst uns also das gute Innere ausbilden – auch das ist Aufgabe des seltsamen und unproduktiven Denkens.

    In diesem Jahrtausend wird wohl einiges verrückt werden am Menschen, doch das Ewigmenschliche nicht. Und der einzige Modus, sich dem Ewigmenschlichen anzunähern, ist der des seltsamen und unproduktiven Denkens. Dieses Denken sieht durch den Chaos und den Schutt des Zeitalters hindurch und bringt uns zu reinen Anschauungsformen und zu reinen Begriffen. Das ist wahr und echt und kein Gott kann es ändern, denn es gehört dem Urgrund an und schießt sich, wenn die Bewegung gelingt, und das wird sie, von dort aus ins Firmament. Wer in den silbernen Hainen des seltsamen und unproduktiven Denkens weilt, der wetteifert an Glückseligkeit mit den Göttern.

    Y., 2014

    Philip Hautmann, geb. 1977 in Linz, hat Sozial, Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert und lebt in Wien. Seitdem sein erster Roman „Yorick – Ein Mensch in Schwierigkeiten 2010 erschienen ist und unter anderem als „heimischer Ulysses gelobt wurde, versucht er sich als Literat zu erweitern und zu vertiefen. Ein Ergebnis dieser Bemühungen ist das vorliegende Werk.

    Vorrede

    SEHT, WELCH EIN MENSCH! SPALTET SICH WAS AB VOM EWIGEN INDEFINITEN STROM DES LEBENS DA DRAUßEN UND WIRD KONKRET. EIN SUBJEKT. MIT WÜNSCHEN, IMPULSEN, BEDÜRFNISSEN, DIE ZUNÄCHST ÄLTER UND PRIMÄRER SIND ALS DAS EGO, DAS INDIVIDUUM, WELCHES SICH FORMT IM AUSTAUSCH JENER WÜNSCHE, IMPULSE, BEDÜRFNISSE NACH LIEBE, NACH ANERKENNUNG, NACH ACHTSAMKEIT, NACH PRODUKTIVITÄT, NACH REZIPROZITÄT UND ZWEI, DREIER ANDERER DINGE MEHR MIT DER UMWELT, WELCHE DIESE BESTÄTIGT ODER AUCH NICHT ODER ABER TEILWEISE BESTÄTIGT UND TEILWEISE NICHT, WAS DANN ALSO INNERE ZUSTÄNDE UND PROGRAMME IM INDIVIUUM GESTALTET UND AUSFORMT, IN IHREM GESAMTZUSAMMENHANG GENANNT PERSÖNLICHKEIT UND, TIEFER LIEGEND, CHARAKTER, WELCHER, WIE DIE LEBENSWEISEN SAGEN, DAS INDIVIDUELLE SCHICKSAL IST. DAS LEBEN IST OFFENSICHTLICH EINE GLÜCKLICHE, EINE LEICHTE ANGELEGENHEIT, DA DRAUßEN AUF DER WIESE SPIELEN DIE KINDER UND WISSEN VON NICHTS. SPÄTER DER EINTRITT DES BEGEHRENS, DES VERLANGENS, INS UNENDLICHE SICH AUSGIEßEND, UND ÜBERALL GRENZEN, BESCHRÄNKUNGEN, AUF WELCHE DIESE PRALLEN, MANCHMAL MIT GROßEM KNALL, MANCHMAL MIT LEISEM RAUSCHEN GEGEN DIE BRANDUNG, DIE SIE DENNOCH DANN UND WANN UMSPÜLEN, SCHLIEßLICH BLEIBT NACH DEM GROLLENDEN ANGRIFF EIN KLEINER MONOTONER, PROTESTIERENDER WIRBEL AUF EINER KLEINEN TROMMEL, WIE IM ERSTEN SATZ DER DRITTEN SINFONIE MAHLERS, SINNBILD DES NICHT-AUFGEBENS, DES STANDHALTENS, DES INDIVIDUELLEN TROTZES GEGEN DAS SCHICKSAL, DAZU GEEIGNET, DASS DIE ANDEREN MENSCHEN MIT BEWUNDERUNG AUF EINEN BLICKEN BEVOR SIE WIEDER IN IHR BIER SCHAUEN. SPÄTER IM LEBEN DANN DIE LÄUTERUNG ODER ANDERS GESAGT DIE RESIGNATION, EIN BISSCHEN HERUMSITZEN, DANN WIEDER AUFSTEHEN, DANN WIEDER SETZEN, SICH SAGEN, TIEFE, VERBORGENE TALENTE WÜRDEN IN EINEM SCHLUMMERN, LEIDER HABE MAN KEINE ZEIT SIE AUSZUFÜHREN; AUFGRUND SEINER GUTMÜTIGKEIT UND LEICHTGLÄUBIGKEIT WERDE MAN LEICHTER OPFER VON BETRÜGEREIEN ALS SEINE MITMENSCHEN; EBENSO BILDET MAN SICH EIN, NACHDENKLICHER ZU SEIN ALS DIE MEISTEN DIE MAN KENNT, UND SENSIBLER; MANCHMAL WÜNSCHE MAN SICH SO MONOLITHISCH ZU SEIN, SO ÜBERLEGEN, WIE DIE ANDEREN IMMER WIRKEN, VOR ALLEM DIE VORGESETZTEN ODER ABER FÜR DEN FALL, DASS MAN VORGESETZTER IST, DIE UNTERGEBENEN; BEI ALL DEM SEI MAN SEHR WOHL FÄHIG ZUR SELBSTKRITIK. DANN ALTER, KRANKHEIT, TOD, UNTERGANG, EIN LEISES RAUSCHEN ABERMALS, NOCH EINMAL, NOCH EIN LETZTES MAL. IM REICH VON RAUM, ZEIT, URSACHE UND WIRKUNG UND DER LETZTHINNIGEN UNMÖGLICHKEIT IHRER AUFHEBUNG ERKENNT DER DICHTER UND DENKER, SOFERN BERUFEN, DARIN DIE FORM DER KOMISCHEN TRAGÖDIE. AUßERHALB DESSEN, IM INDEFINITEN STROM DES LEBENS UND DES KOSMISCHEN WERDENS UND VERGEHENS, GIBT ES JEDOCH KEINE GESETZE UND KEIN BEDAUERN, NUR DIE EWIGE SINNLOSIGKEIT UND –ENTHOBENHEIT DES NACKTEN DASEINS, DIE EWIGE BEWEGEGUNG, DIE ALLEIN EINE ANDERE ANSCHAUUNGSFORM DER EWIGEN STASIS IST UND VICE VERSA, VON SCHOPENHAUER PARADOXERWEISE GENANNT WILLE, OBWOHL DAS, WAS ALS WILLE BEI SCHOPENHAUER IN ERSCHEINUNG TRITT, DOCH OFFENSICHTLICH NICHTS WILL. – DIESER REGION JEDOCH GLEICHT DAS DENKEN! MIT DEM DENKEN SETZT SICH DER MENSCH MIT DEM, WAS AUßERHALB SEINER LIEGT, IN VERBINDUNG, DEM UNENDLICHEN. DAS DENKEN IST DER MÖGLICHKEITSRAUM DES UNENDLICHEN UND DAS UNENDLICHE SCHEINBAR WIEDERUM ALLEIN ALS MÖGLICHKEITSRAUM MÖGLICH, SO SAGEN ES UNS JA AUCH DIE QUANTENPHYSIKER. WAS UNS INTERESSIERT, IST DER URGRUND DES DENKENS, DIE PRIMÄRFORMEN DER IMAGINATION, DIE GESAMTKOMPLEXE, IN DENEN BILDER, TÖNE, STIMMUNGEN, FARBEN, HANDLUNGEN UND WÖRTER EINS SIND UND EINE INTENSITÄT BILDEN, EINE HALLUZINATION, EINE EPIPHANIE, EINEN TRAUM, EINE MOMENTAUFNAHME ODER ABER EINEN KONTINIERLICHEN, UNTERHALB SEINER ÄUßERUNGSFORMEN ODER ABER AUSDRUCKSMITTEL (BILDER, TÖNE, STIMMUNGEN, FARBEN, HANDLUNGEN, WÖRTER) VERLAUFENDEN STROM, OBERHALB DESSEN DIESE ZUFALLSPRODUKTE SCHEINEN, DIE JEDOCH IN EIGENTÜMLICHER HARMONIE ZUEINANDER STEHEN UND SICH ANEINANDER REIHEN: DAS SCHEINT DAS SINNBILD ALLEN GEISTIGEN FUNKTIONIERENS, IM RAHMEN DESSEN SICH DIE UNBEWUSSTEN IMPULSE ZU BRAUCH- UND HANDELBAREN FORMEN MATERIALISIEREN, ÜBERHAUPT ZU SEIN. DIE FORMEN DES SELTSAMEN UND UNPRODUKTIVEN DENKENS, DIE WELTEN, IN DENEN DAS UNGEHEUER AUFTAUCHT, DAS DER ZWAR KLEINE, ABER ACHT METER LANGE HUND IST, DER NACH SIEBEN METERN EINEN ZWEITEN KOPF HAT, DER MIT UNS DIE BUNDESSTRAßE ENTLANG MARSCHIERT, IN DEM KÜHLEN AUSDRUCK SEINER ÜBERLEGENHEIT, VOR DEM DER BUNDESPRÄSIDENT IN EINER RADIOANSPRACHE WARNT, IHN KEINESFALLS ZU BERÜHREN, DA ES KEINE PLÄNE DER REGIERUNG UND DER STREITKRÄFTE GÄBE, WAS MAN DEN REAKTIONEN DANN ENTGEGENHALTEN KÖNNE, ES HANDLE SICH UM UNERFORSCHTES TERRAIN, DER DANN ZU EINTRITT DER DUNKELHEIT IN DAS UNTERDECK DER PARKGARAGE SICH BEGIBT, VORBEI AN DER NACKTEN FRAU, DIE AUF EINER MATTE FÜR IHRE ROLLE AN DER OPER ÜBT UND HARE KRISHNA SINGT, UND DIE GAR NICHT WEIß, IN WELCHER GEFAHR SIE SCHWEBT, DA JA UNMITTELBAR HINTER IHR DER ACHT METER LANGE UNGEHEUER-HUND VORBEISCHLÄNGELT, ENDLICH WO DER PLÖTZLICH SEHR KLEINE, DAS HEIßT AUF NORMALE LÄNGE VERKÜRZTE HUND VON DEM MANN IN DEM HOLZFÄLLERHEMD IN DIE MIT GAS VERSEUCHTE EINEN HALBEN METER GROßE RAKETE GESTECKT WIRD, UND WO MAN DANN NACHHER HÖRT, DASS DER UNGEHEUERHUND IN DEN WELTRAUM GESCHOSSEN WURDE, AUS BERECHTIGTER ANGST DER MENSCHHEIT VOR DEM UNBEKANNTEN UND MÖGLICHERWEISE RADIKAL GEFÄHRLICHEN. ALLES IST MÖGLICH IM DENKEN! UND DEM DENKEN WIEDERUM ALLES MÖGLICH! AUF DER EBENE DES PRINCIPIUM INDIVIDUATIONIS ERMÖGLICHEN DIESE FORMEN DES DENKENS ZUDEM DIE RADIKALE, UNWIEDERHOLBARE EIGENSINNIGKEIT, SPRICH DIE PRIMÄRBEDINGUNG KÜNSTLERISCHEN AUSDRUCKS, DER DICH WIEDERUM MIT DEM UNENDLICHEN, DEM UNIVERSUM IN VERBINDUNG SETZT UND DICH MIT SEHR VIEL GLÜCK REICH UND BERÜHMT MACHT UND ALSO HOLDEN SÜßEN NEKTAR IN DAS EDLE, KOSTBARE GEFÄß TRÄUFELT, WELCHES DU. WER IN DEN SILBERNEN HAINEN DES SELTSAMEN UND UNPRODUKTIVEN DENKENS WEILT, DER KANN AN GLÜCKSELIGKEIT WETTEIFERN MIT DEN GÖTTERN.

    Epiphanien. Halluzinationen. Blicke ins Chaos.

    (Erste Epiphanien, Halluzinationen und Blicke ins Chaos)

    ich will den Verstand verlieren, wie Mutter. Runter durch den Trichter, wenn man die Masse freilegt, ein Netz von einigen Punkten, Molekülen, darunter eine schmutziggraue Fläche. Die Tiefenstruktur der Persönlichkeit. Ich habe viel nachgedacht über die Tiefenstruktur der Persönlichkeit, die unveränderbar ist. Unterhalb der Planckskala soll der Raum fraktal sein, selbstähnlich, sagen sie. Ich habe viel nachgedacht über ein Begiffsbild für das Chaos. Ob es richtig sein kann oder ein falsches ist unentscheidbar. Problem des Schmerzes, über das ich viel mehr nachdenken werde. Heute gehe ich zur Ärztin.

    *

    Dort am Anfang wo alles begann die Ebene die Heide, die Art Heide, der Mann auf der Heide er hält die Arme ausgebreitet zwischen den Armen die Öffnung, das Licht, der Ursprung des Lichtes, die Blase, der Raum der Kosmos ich nähere mich dem Mann, ich sehe, dass er kurze Haare hat, einen adretten Kurzhaarschnitt, jedoch kein Skinhead, er hält die Arme ausgebreitet von dort strömt es alles aus die Jahrhunderte sagt mir der Verstand, doch er irrt sich oder auch nicht, er hat recht, das wird er nie wissen, der Strom von dort das er ausgeht oder auch nicht, es lebe die Erscheinung! ich bin nahe am Mann sein Gesicht wird von der Öffnung beleuchtet, er lächelt, ich sehe den Kurzhaarschnitt aus der Nähe nahe bei der Öffnung Strom Stasis leichte Bewegungen Lächeln die Öffnung einst hat der Vergangenheitsonkel erzählt er sei da in Zürich in dieser Kirche gesessen und da sei dieser eine Mann gekommen und der habe und der habe IHN ANGEPISST, mitten in der Kirche! In Zürich! man stelle sich das vor! Ich nehme den Vergangenheitsonkel, der in dem Fall Valentin hieß, sehr ernst!

    *

    Sie sagte die Sabrina hat gesagt dass der Kevin gesagt hat dass der Marvyn gesagt hat die Nadine habe gesagt Extremste Form der Geisteskrankheit der katatonische Stupor eingenäht in einen engen Sack = der Raum ICH HABE ANGST ! ICH HABE ANGST! Über mir ein augenloses Etwas starrt mich an das augenlose Ungeheuer ein graues augenloses Oval, das über mir schwebt, dann breitet es sich aus, wird der Raum, der mich umgibt und einschließt, dann transformiert es wieder zurück zum grauen Oval das über mir schwebt und mich anstarrt ohne Augen das sei ihre Situation Extreme Vernichtungsängste

    *

    Draußen drinnen droben weit hinter der Straßenbahnendstation wo alles aufhört saßen sie in ihrem Zimmer es war dumpf, es war schwer, sie waren DIE IDIOTENFAMILIE! die Tochter sagt Sarah liegt draußen am Hochmoor gefangen und hängt dort am Marterpfahl, die Schwester sagt: Da, der Umhang, ich lege mich lieber unter die Guillotine, es ist wie wenn die Eieruhr klingelt, der Vater, die Mutter mit ihren verdammten Gesichtern; wenn sie redeten, dann um sich gegenseitig verrückt zu machen, sie waren DIE IDIOTENFAMILIE!, ihre Kommunikation bestand darin sich gegenseitig verrückt zu machen, das war der Zweck der Sache. Es ist wie wenn die Eieruhr ständig klingelt wenn sie im Raum sind (so eine unangenehm schrille Angespanntheit), sie haben erkannt, dass in ihnen das Nichts haust, daher die latente Brutalität mit der sie mit ihren Mitmenschen umgehen ha

    *

    Seine Mutter, Aase, nannte ihren Sohn Roman immer Rompf, so dass er von den Schulkameraden immer verarscht wurde, aber darauf zielte die Behandlung durch die Mutter ja ab, sein Vater, sein Großvater, sie schlachteten berufsmäßig die Säue, wenn die Lehrerin ihn in der Schule fragte, was er machen wolle wenn er groß sei, sagte er er wolle die Säue schlachten! Die Säue! Er werde ein guter Schlachter sein alle Säue der Welt wolle er schlachten (mit Begeisterung!) mit den Freunden am Nachhauseweg warfen sie dann immer mit Steinen nach den Tieren liefen kleinen Tieren hinterher, die sie in großer Zahl umbrachten war das ein Gejohle und eine Freude!!, zuerst diesen Mai und dann für immer: warfen sie mit Steinen nach den Tieren. am liebsten warfen sie mit den Steinen nach der Katze DIE LIMITIERTHEIT die Limitiertheit der menschlichen Persönlichkeit!, der Mensch ein Automat das Produkt der Verdrahtungen der Synapsen. Die Königin! Der Pudding! Der Tee! Und die bewaffneten Gangs! Ich muss raus aus diesem England.

    *

    Da haben sie ihm was reingetan was rein in den Trank. Da sprang er aus dem Gefährt, rannte hinauf wie ein Blöder, stellte sich dann oben hin auf einem BeinIch will in den Wald! Ich will in den Wald! wo die Leichen hängen, wo sich alle umgebracht haben, wo sich der Bauer umgebracht hat mit dem Strick mit dem Gewehr dort im Lauf der Zeit haben sie sich alle umgebracht, der Wald, die Leichen, jeder Baum eine Leiche der Wald oben dann das Deck, die Promenade, die Zivilisation, kurz vor der Promenade am Hang am Ausgang des Waldes in der Abenddämmerung steht der Bauer unbewegt in der späten Abenddämmerung mit dem Hut kerzengerade ich sehe ihn im Winkel von unten sein Gesicht liegt im Schatten, alles da, das vierschrötige stumme Gesicht des Bauers, der Hut, der ? im Wald im WALD wo sie sich alle alle wo sie sich ALLE ALLE umgebracht haben! Und wo auch ich mich umbringen werde. Quod erat demonstrandum.

    *

    3 Uhr früh, der Raum, die Zeit. Draußen im Dunkeln die Straße, im Lokal brennt noch Licht. Ich denke mir, es denkt in mir einen stets erleuchteten Raum in der EWIGEN Nacht, eine Wartehalle, ein 24 Stunden offenes kleines grindiges Lokal in einem Provinzbahnhof, ein Provinzbahnhofslokal außerhalb von Raum und Zeit, sie saßen ewig drinnen und waren zweihundert Jahre alt; es ist unmöglich, dass sie alle zweihundert Jahre alt waren und doch waren sie es, allerdings nur zum Zweck der Konvention: sagte man halt so: sie waren zweihundert Jahre alt, tatsächlich aber waren sie ewig ... der Lois macht einen viel zu großen Schluck von seinem Bier, hat dann einen viel zu großen Schluck Bier im Mund, mit dem er nichts anzufangen weiß, er scheint einen Moment zu überlegen SPUCKT den ganzen Riesenschluck Bier in hohem Bogen auf den Mitterlehner (?), der sich ihm gegenüber gerade mit der ? unterhält, der Mitterlehner und die ?, die das ganze Bier abbekommen haben, schauen den Lois extrem konsterniert an, der lächelt etwas verschmitzt und sagt was unverständliches UND ZÜNDET SICH EINE ZIGARETTE AN, der Mitterlehner und die ? unterhalten sich weiter, sie haben verstanden, dass der Lois einfach zu betrunken ist – das waren die EWIGEN ... 3 Uhr fünfzehn, der Raum, die Zeit. Die Materie!

    *

    In der Wartehalle im Palast die Aufzählung, mit der wir beschäftigt sind, reißt auf einmal eine sehr dicke, unförmige Figur mit ebenso fetten langen Haaren und den ausgepägtesten Fischaugen, in die man jemals geblickt hat, und von der man plötzlich weiß, dass es sich bei ihr um MARTIN BLUMENAU handelt, das Mikrofon an sich, sehr zum Missfallen der anderen, am meisten zum Missfallen von ?, wobei jedoch keiner Einwand zu erheben wagt, man sei es eben so gewohnt, dass diese Figur alles an sich reißt, und fährt also mit seiner eigenen Aufzählung fort, langsam gewöhnt man sich an die Sache, die er eh nicht schlecht macht. Dann in einer nächsten Sequenz liegt die fette, unförmige Figur, die MARTIN BLUMENAU ist, sterbend am Boden, wahrscheinlich hat ihn ein Geschoß getroffen, und da sagt sie noch: „Ich sterbe ... DOCH ICH BIN WICHTIG GEWESEN!, die anderen wie immer in solchen Situationen indifferent und wissen nicht was sie tun sollen, Aufregung auf jeden Fall stellt sich keine ein, die Figur, die MARTIN BLUMENAU ist, bringt noch einmal hervor, nunmehr röchelnd: „Ich sterbe ... DOCH ICH BIN WICHTIG GEWESEN!, der Rest der Leute wie immer in solchen Situationen nach wie vor indifferent, JEDOCH OHNE DASS IHRE GESICHTER DEN AUSDRUCK WEISSER SCHEIBEN ANGENOMMEN HABEN! (ich scheine mich weiterzuentwickeln) und dann noch ein letztes Mal, wobei durch die Worte hindurch klingt „Ich sterbe (Jetzt sterbe ich also) .... DOCH ICH BIN WICHTIG GEWESEN (doch in der Gewissheit, während meines Lebens wichtig gewesen zu sein (im Vergleich zu den meisten anderen))!", dann Überblende auf die Fähre ein großes Gedränge,

    und trotzdem schafft es der Walter, umzufallen, wie er es immer geschafft hat, umzufallen, einmal ist er, nur weil einer ihn leicht berührt hat, bei einer Haltestelle aus der Straßenbahn gefallen, und mitten in dem Gedränge auf der Fähre hat er es auch geschafft (der Walter ist heute tatsächlich nicht mehr am Leben)

    *

    Jane, die kleine Jane, vier oder fünf an Jahren, in einem unendlichen weißen Raum, eigentlich ein Ort ohne Zeit und Raum, anders kann sie es nicht beschreiben////hört ein fernes Grummeln, die kleine Jane, vier oder fünf an Jahren, Grummeln stellt sich als Kugel heraus, die sie zu überrollen droht, Jane, die kleine Jane, fünf oder sechs an Jahren//// das passiert natürlich nie, sonst wäre ja alles aus////nicht wahr? Wenn sie ihrem Vater das sagt, sagt der: Nicht jetzt, kleine Jane, keine Zeit, nicht jetzt, nicht jetzt, kleine Jane, lass mich doch bitte in Ruhe!//// Jane, die große Jane, achtundzwanzig oder neunundzwanzig an Jahren, mit achtzehn hat sie sich als erstes Misanthrope über die Titten tätowieren lassen, heute, fast dreißig an Jahren der halbe Körper voll, weißer Raum, kartographiert, vermessen, fernes Grummeln

    *

    Dunkler Mann an der Hütte! Viereckige Silhouette mit viereckigem Kopf im Dunkeln! Dunkler Mann an der Hütte! Zwischen den Bäumen im Wald tief drinnen, links oben im Gesichtsfeld die Äste der Bäume, ansonsten verschwommen! Dunkler Mann an der Hütte! 10.000 Menschen hast du umgebracht! Dunkler Mann an der Hütte! Dabei war die Mutter immer gut zu dir, der Vater allerdings Schreiner! Dunkler Mann an der Hütte! Unheilvoll zeichnet sich der Umriss deiner viereckigen Gestalt vor deiner Behausung, der Hütte ab, unheilverheißend, so unheilverheißend! Dunkler Mann an der Hütte! 20.000 Menschen hast du umgebracht! Dunkler Mann an der Hütte! Dabei war die Mutter immer gut zu dir, der Vater allerdings Bauer! Dunkler Mann an der Hütte! Wie die späte Dämmerung sich abzeichnet an deiner viereckigen Gestalt mit dem viereckigen Schädel; 100.000 Menschen hast du umgebracht, wozu? Dunkler Mann an der Hütte! Na ja.

    *

    Da wenn man an die Großmutter denkt legt sich plötzlich eine tödliche Dumpfheit über alles, ist es bleiern und schwer, am Ende eines links spitz zulaufenden Raumes führt es in meinem Kopf zu einer verschrumpelten, vertrockneten, mumifizierten, in bösartiger Agonie zusammengezogenen Gestalt Wenn die emotionalen Mitteilungen des Kindes, seine angemessenen, berechtigen Aktionen, auf unberechtigte, erratische und extreme Reaktionen seitens der erwachsenen Bezugspersonen stoßen, wenn Gefühle des Schmerzes und der Hilflosigkeit als solche nicht wahrgenommen werden, führt das zu einer wachsenden Diskrepanz zwischen den persönlichen Erfahrungen des Kindes und dem, was durch die Umwelt bestätigt wird, und legt den Grundstein für die Borderline-PersönlichkeitsstörungAls sich das Kind am Finger wehgetan hat, einen Schiefer eingezogen und heulend in die Küche lief, kreischte die Großmutter in einer sich überschlagenden Stimme SIE WERDE DEM KIND MIT DER GARTENSCHERE DEN FINGER ABSCHNEIDEN DEN FINGER WERDE ES IHM ABSCHNEIDEN MIT DER GARTENSCHERE MIT DER GARTENSCHERE, als das Kind verstummte, fuhr die Großmutter in fachmännischem Ton und gleichsam in sich hinein monologisierend fort Man werde dem Kind mit einer rostigen Gartenschere den Finger abschneiden, mit einer rostigen Gartenschere den Finger abschneiden werde man, sagte sie als sie den Schiefer entfernte und das Kind tröstete und in die Arme nahm; dann immer das an der Treppe im Haus, das Kind bei der Treppe neben der Küche, die Großmutter in ihrer kreischenden, sich überschlagenden Stimme: MAN WERDE DEM KIND MIT DER AXT DEN SCHÄDEL SPALTEN MIT DER AXT WERDE MAN IHM DEN SCHÄDEL SPALTEN und schlug das Kind um resignierend fortzufahren ABER DAS NÜTZE JA GAR NICHTS, WENN MAN DEM KIND MIT DER AXT DEN SCHÄDEL SPALTE, DENN ES SEI IM KOPF DES KINDES JA GAR KEIN HIRN DRIN, DESHALB KÖNNE MAN DAS KIND NICHT TÖTEN, auf das hinauf sinnierte die Großmutter dann immer mal wieder wenn durch das Haus lief MAN KÖNNE DAS KIND JA NICHT TÖTEN INDEM MAN DIE AXT ANWENDE, DENN ES SEI IM KOPF DES KINDES JA KEIN HIRN DRIN ALSO KÖNNE MAN DAS KIND NICHT TÖTEN; zuerst tat sie das diesen Mai und dann jahrelang manchmal blieb die Großmutter stehen und sagte zu sich: Das Kind sei unsterblich, schüttelte den Kopf, das Kind sei unsterblich, als sie kopfschüttelnd weiterging, manchmal kam noch ein „hm dazu oder ein „so was, das eine Mal, ein einziges Mal, auch ein „so was, also so was". Die Großmutter war ein dummer Mensch, wie alle in der Familie und selbstverständlich auch das Kind, deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren kleinen Vorrat an Gedanken immer wieder und wieder zu wiederholen. An Gott glaube sie nicht unbedingt, wenn es einen Gott gebe, wie könne er das ganze Leid auf der Welt zulassen, aber an irgendein höheres Wesen glaube sie, so die Großmutter immer wieder, irgendein höheres Wesen müsse es da draußen doch geben

    *

    mein Geist schwebt jetzt unten an der Kreuzung Pazmanitengasse/Darwingasse ein Ort voller Magie, in ca. vier Metern Höhe, ein Ort voller Magie, Transzendenz, Schwerelosigkeit unten an der Kreuzung Pazmanitengasse/Darwingasse, da schwebt er, mein Geist, er empfängt eine Epiphanie: Der Mann sagt: Schau mal, steht mir dieser weiße Anzug nicht super? Die Frau sagt: Ja, er ist genauso farblos wie du DAS NENNT MAN EINE BEZIEHUNG EINE BEZIEHUNG NENNT MAN DAS EINE BEZIEHUNG! sagen sie sich alle, da stehen sie alle, die Tausendschaften der Honorigen und heben die Zeigefinger in die Höhe, belehrend, wie sie es meinen, DAS NENNT MAN EINE BEZIEHUNG EINE BEZIEHUNG NENNT MAN DAS EINE BEZIEHUNG! rufen sie aus und erklären sie sich gegenseitig, jeder will der erste sein, der es dem anderen auseinandersetzt und umgekehrt, so entsteht ein großes Rumoren, ich weiß nicht keine Ahnung warum mein Geist so eigenartig und schizotypisch ist aber ich finde es ganz gut!....

    *

    So ein komischer Kerl, der da vor meinen Geist tritt! Alles rutscht einfach nur so ab von ihm, glitschig seine Oberfläche (denn er besteht scheinbar allein aus Oberfläche), da steht er da, an der Rampe vom Fluc, in dieser herrlichen Spätnovembernacht und grinst dich an; sag was zu ihm! Du sagst was zu ihm, dann fragst du ihn: Hast du das verstanden? Und er grinst dich an und beteuert: Klar habe ich das verstanden! Doch alles rutscht einfach nur so ab von ihm, perlt ab wie bei einer Regenhaut (aus der allein er zu bestehen scheint), frag ihn ein paar Minuten darauf, was du gerade eben zu ihm gesagt hast, sein Grinsen wird kurz völlig verfallen, er wird sagen: Weiß nicht! Wiederhol es noch mal, aber wenn du es nicht mindestens fünfmal wiederholst, wird er es sich nicht merken, wird es einfach nur so abrutschen von ihm, wie alles an ihm abrutscht, während er dasteht und dich angrinst. Versuch ihn zu fassen! Spring nach vor und schling deine Arme um ihn, und Platsch! schon liegst du bäuchlings auf der Rerd, in dieser herrlichen Spätnovembernacht, während er dich angrinst und fragt: Alles ok?, nur damit die Antwort wieder an ihm abrutscht, wie an schmierigem Öl. Schau ihn dir an! Betrachte ihn! Jetzt sagt er was, aber selbst das was er selber sagt ist nicht darauf konzipiert, irgendeine Verbindlichkeit anzunehmen, auch das rutscht einfach nur so ab von ihm; wie eingeseift, der Kerl. Du schaust ihn dir kritisch an und denkst dir, dass seine Oberfläche (denn er besteht ja offenbar nur aus Oberfläche) allein aus feuchtem Element bestehen muss, eine Art Ozean sein muss, kein tiefer freilich, die Wortmeldungen, die Emotionen, die Sinninhalte, also all das, was eigentlich wichtig ist, treiben darauf herum wie lustige Schiffe, ziellos, planlos, von hier nach dort, manchmal stoßen sie zusammen – BOING! Macht das was? aber nein. Hat er Alzheimer? Dass man ihm alles immer mindestens fünfmal sagen muss, weil er alles scheinbar gleich wieder vergisst und alles von ihm nur so abrutscht? Doch wie kann ein so ein junger Mensch von gut 21 Jahren schon dement sein, schießt einem als Nächstes durchs Hirn. Nein, er hat ja gar nicht Alzheimer! In Wahrheit ist es so, dass er einem einfach gar nicht zuhört, wenn man etwas zu ihm sagt, denn irgendwer anderer als er, für den oder das interessiert er sich gar nicht, daher seine glitschige Oberfläche, daher rutscht alles ab von ihm; und wenn er selber etwas zu dir sagt, ist das Einzige, was er davon vernimmt: Wow! Ich spreche etwas! Wie cool, wie erhaben ich doch bin! Aber nicht einmal das, was er vorbringt, interessiert ihn, er interessiert sich überhaupt und ausschließlich nur für sich; er selbst hat aber keinen Inhalt, also hat das, was er spricht auch keinen Inhalt und so rutscht alles ab, alles ab an ihm, so wie wenn seine Oberfläche (denn allein daraus besteht er) aus einer leicht viskosen Flüssigkeit bestehen würde; er aber steht da und grinst dich nur freundlich (?) an, draußen, an der Rampe vom Fluc, einfach herrlich, diese Spätnovembernacht.

    *

    Jetzt liege ich Boden – yeah!

    Mit verkniffenen, blau geschlagenen Augen – yeah!

    Sodass ich kaum mehr was sehen kann – yeah!

    Und geschwollenem Gesicht – yeah!

    Überall rinnt das Blut und der Eiter raus – yeah!

    Das Blut, der Eiter und die Lymphe – yeah!

    Aus dem Gesicht, das nunmehr Matsch ist – yeah!

    Ein Blut-, Eiter- und Lymphmatsch – yeah!

    Nase ist gebrochen – yeah!

    Die eine und andere Rippe auch – yeah!

    Zähne: - 4 – yeah!

    Auge hängt heraus – yeah!

    Trotzdem es fast zugeschwollen ist – yeah!

    Das ist schon eine Leistung, nicht wahr? – yeah!

    Mein Magen fühlt sich an, als ob er für immer zerfetzt ist – yeah!

    Der Darm erst recht – yeah!

    Ich habe gesagt: Ich bin ein Boxer! – yeah!

    Ein Boxer bin ich, ein großer starker Boxer! – yeah!

    Der andere Neger hat gelächelt und gesagt: Und ich bin Green Leopard. Wenn du auch nur zwei Minuten gegen mich durchstehst, zahle ich dir hundert Pfund – yeah!

    Das war es dann also – yeah!

    Der Grund, warum ich hier bin – yeah!

    Mein Gehirn fühlt sich an wie eine schöne warme Suppe oder Gulasch – yeah!

    Das sollte mir helfen beim seltsamen und unproduktiven Denken – yeah!

    *

    Der Flughafen: menschenleer wie nur irgendwas, so wie es sich gehört. Dort vorne biegt sie um die Ecke und kommt in entschlossenem und wiegendem Gang, die stöckelschuhbeschuhten Füßchen eines vor das andere entlang einer imaginären Linie vor ihrer Körpermitte setzend den leeren Gang mir entgegen und singt:

    Wenn du nichts fühlst, so besitzt du alles!

    Wenn du alles besitzt, so fühlst du!

    Nenn das Ego eine Illusion

    Und so wird alles zu einer Illusion!

    Die Show, die Lügen, das Spiel,

    Der ganze Pomp, die Umstände, sowie all die Leichtigkeit…

    Doch! Ohne es – da ist nichts mehr übrig!

    Kein Rückgrat, kein Rahmen, Hände nicht, Beine nicht!

    Wenn ich dich deiner Illusionen entkleide,

    Wenn du mich meiner selbst entkleidest,

    Was wird dann von uns noch übrig sein?

    Wie kann das Nichts glänzen, scheinen?

    Das aber ist: wirklich.

    Du fühlst das,

    Genauso wie ich es tue.

    Ach, doch dieses Gefühl kann uns nicht nähren noch kleiden

    Und diese Lügen gereichen der Liebe zur Schande.

    Die Käfige unserer Welt, sie sind erbarmungslos

    Ihre Drähte, ihr Stahl blank, trocken, materiell.

    Die Matrix hat keinen Ausgang!

    Ihre Gänge, die scheinbaren Ausgänge zirkeln wieder zurück zu Punkt A.

    Ändere das! Ändere es! Ändere es! Revidiere die Osmose!

    Schlag dir einen Weg durch ein Wurmloch

    Zu einem Jahrhundert, das lange der Vergangenheit angehört!

    Denn das alles, alles mit uns, hat sich schon vor langer Zeit ebenso ereignet

    An einem beliebigen anderen Ort, mit beliebigen anderen Namen!

    Fühle: Nichts!

    Nichts!

    Nichts?

    Nichts, es ist mein!

    Vielleicht kannst du mir einen Ausweg aus der Illusion zeigen.

    Doch welche Wahrheit würden wir dadurch gewinnen?

    Vielleicht kannst du mir den Weg zeigen.

    Vielleicht hast du einen Weg geschlagen, dort wo ich scharfe Messer geworfen habe.

    Du hast mich missbraucht, ermordet und vernichtet.

    Ich danke dir dafür!

    Jetzt ist sie mir schon den halben Weg entgegen, von rechts zieht ein Kerl ohne Unterleib vorbei, der auf einem rollenden Koffer sitzt und sich mit Bügeleisen in den Händen nach vorne angelt; sagt der teilnahmslos:

    Nichts, schöne Frau, nichts und niemand

    Ist jemals geboren, noch stirbt er.

    Da draußen gibt es allein eine willkürliche Bewegung von Teilchen

    Die sich zusammenschließen und sich wieder entkoppeln.

    Das ewige, planlose Chaos

    Das jedoch der ewige Friede ist,

    Der ewige Friede.

    Allein wir sind es, die all dem Bedeutung beimessen,

    Die Lust und Schmerz erzeugen

    Und sie für eine Realität halten.

    Und uns vor dem ewigen Chaos fürchten,

    Und das Chaos für eine negative Textur der Realität halten.

    Doch allein das Chaos ist Friede.

    Begreife: Nichts und niemand wird geboren, noch stirbt er.

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