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Jörg Weingrill
1. Juli 2005
2
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 5
1.1 Mathematische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.1 Vektorprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.2 Rotation und Divergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.3 Green’sche Identitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.4 Das Stoke’sche Theorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2 Das Konzept eines Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2.1 Die mikroskopischen Maxwellgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.2.2 Die makroskopischen Maxwellgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.2.3 Die stationäre Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.2.4 Das elektrostatische Randwertproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.2.5 Das Bildladungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
1.2.6 Der elektrische Dipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
1.2.7 Der elektrische Kraft- und Spannungstensor . . . . . . . . . . . . . . . 27
1.2.8 Die elektrische Feldenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
1.3 Das Konzept der Polarisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
1.3.1 Der mathematische Dipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
1.3.2 Ferroelektrikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
1.3.3 Grenzflächen zwischen zwei linearen Medien . . . . . . . . . . . . . . 36
1.3.4 Dielektrika und Randwertprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
1.3.5 Dielektrische Kugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4 Elektrostatische Energie in Dielektrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.5 Multipolmomente von Ladungsverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
3
4 INHALTSVERZEICHNIS
4 Poissonklammern 99
Kapitel 1
Einführung
5
6 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
Wenn Ψ, a Felder als Funktion des Ortes und der Zeit sind, dann gilt:
∇ × ∇Ψ = 0 (1.5)
∇(∇ × a) = 0 (1.6)
∇ × (∇ × a) = ∇(∇a) − ∇2 a (1.7)
∇(Ψa) = a∇Ψ + Ψ∇a (1.8)
∇ × (Ψa) = ∇Ψ × a + Ψ(∇ × a) (1.9)
Der Gradient eines internen Vektorproduktes lautet:
∇(ab) = (a∇)b + (b∇)a + a × (∇ × b) + b × (∇ × a) (1.10)
∇(a × b) = b(∇ × a) − a(∇ × b) (1.11)
Für zwei Vektorprodukte gilt:
∇ × (a × b) = a(∇b) − b(∇a) + (b∇)a − (a∇)b (1.12)
Bezeichne c eine Kontur an eine Fläche, dS ein Flächenelement und dl die Tangente zur
Kurve, so ist
Z I
(∇ × A)n̂dS = Adl (1.18)
ZS Ic
(n̂ × ∇Ψ)dS = Ψdl (1.19)
S c
• klassischen Felder v, T
Die elektromagnetische Kraft wird durch die Felder E und B beschrieben. Beide sind über
die Maxwellschen Gleichungen miteinander verknüpft. Die Ladung selbst ist gequantet mit
e = 1.6022 · 10−19C. Die Ladungseinheit ist ein Coulomb. Die Ladung ist eine Erhaltungsgröße,
d.h. Ladung kann nicht erzeugt oder vernichtet werden, sondern nur getrennt werden. Es wird
eine positive ⊕ und eine negative Ladung definiert. Ladungen können je nach Kombination
attraktiv oder repulsiv wirken. Die für die Maxwell’schen Gleichungen notwendigen Felder
sind:
• die Ladung q
Q dQ
Q = ∑ qi , → =: ρ(r,t) (1.21)
i V dV
definiert. Teilchen selbst werden als punktartig angesehen und durch δ -Funktionen repräsen-
tiert.
dq = ρ(r,t)dV (1.22)
∂ρ
+ ∇j = 0 (1.23)
∂t
Eine Ladungsänderung ist nur mit einem Stromfluß durch die Oberfläche möglich, was durch
die folgenden Gleichungen gezeigt wird
Z Z
∂ρ
dV + ∇jdV = 0 (1.24)
V ∂t V
d
Z
Q+ n̂ jdS = 0 (1.25)
dt S
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 9
v
F = q(E + × B) (1.26)
c
die sich aus der Coulombkraft und der Lorentzkraft zusammensetzt. E und B müssen vom
Bezugssystem abhängen und sind folglich relativistisch nicht invariant.
Um zwei von Ladungen durchflossene Leiter beschreiben zu können benötigen wir einerseits
das Coulomb’sche Gesetz
q F
E = k1 2
= (1.31)
r q
dFl
= 2k2 (1.32)
dl
k1
= c2 (1.33)
k2
10 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
∇E = 4πk1 ρ (1.37)
∇B = 0 (1.38)
k2 α ∂ E
∇ × B = 4πk2 αj + (1.39)
k1 ∂t
∂B
∇ × E + k3 =0 (1.40)
∂t
Im Vakuum gilt j = 0, ρ = 0
k2 α ∂ E
∇×B = (1.41)
k1 ∂t
∂ 2B
k2 α ∂ ∂B k2
−4B = −k3 = αk3 2 (1.42)
k1 ∂t ∂t k1 ∂t
Dies kann auch analog für E gezeigt werden (Beweis als Übung).
k2 ∂ 2B
∇2 B = αk3 2 (1.43)
k1 ∂t
k2 ∂ 2E
∇2 E = αk3 2 (1.44)
k1 ∂t
k2 1
αk3 = 2 ⇒ αk3 = 1 (1.45)
k1 c
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 11
ε0 , µ0 sind die Vakuumswerte von ε, µ. Weiters wird die relative Permittivität mit ε/ε0 und die
relative Permeabilität mit µ/µ0 angegeben. Beide sind jeweils 1 für Vakuum.
∇E = 4πρ (1.57)
∇B = 0 (1.58)
4π 1 ∂E
∇×B = j+ (1.59)
c c ∂t
1 ∂B
∇×E+ =0 (1.60)
c ∂t
Ein Vektorfeld V setzt sich aus einem transversalen und longitudinalem Anteil zusammen
V = VT + VL (1.61)
∇VT = 0 (1.62)
∇ × VL = 0 (1.63)
(1.64)
Aus Gleichung (1.62) folgt, daß B ein transversales Vektorfeld sein muss. Betrachten wir nun
ein beliebiges Vektorpotential
A := A(r,t) (1.65)
B := ∇ × A (1.66)
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 13
folgen. Da A aber nicht eindeutig bestimmt ist, lässt sich immer ein A finden, sodaß ∇B = 0.
Aus der Gleichung
1 ∂A
∇× E+ =0 (1.67)
c ∂t
ergibt sich, daß der zweite Term longitudinal sein muss, d.h.
1 ∂A
E+ = −∇φ (r,t) (1.68)
c ∂t
somit folgt
1 ∂A
E = −∇φ (r,t) − (1.69)
c ∂t
Wir nehmen nun an
1 ∂Λ
g=− (1.74)
c ∂t
1 ∂Λ
φ 0 (r,t) = φ (r,t) − (1.75)
c ∂t
Die Transformation ist offensichtlich vom Ort r abhängig, es muss sich deswegen um eine
lokale Eichtransformation handeln.
14 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
mit G(S, x0 ) = 0. Nun setzt man ein und beweist, dass die Bedingung das Problem löst.
Z
L f (x) = dx0 LG(x, x0 )h(x0 ) = h(x) (1.87)
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 15
wobei
LG(x, x0 ) = δ (x − x0 ) (1.88)
Übung
Beispiel: Laplace-Gleichung
Nun sucht man eine Green-Funktion, die im unendlichen verschwindet (G(∞, x0 ) = 0). Vorher
wird
r = |x − x0 | → r = |r| (1.90)
umgeschrieben. Radial-Anteil:
1 ∂ 2∂
∇2 = r (1.91)
r2 ∂ r ∂ r
wodurch man ein eindimensionales Problem erhält.
1 d 2d
r Gr = −4πk1 δ (r) (1.92)
r2 dr dr
α(r)
G(r) = (1.93)
r
rα 0 −α
G0 (r) = (1.94)
r2
α 00 α 0 r2 α 0 − 2rα 0 α 00 2α 0 2α 0
G00 (r) = − 2− = − 2 + 3 (1.95)
r r r4 r r r
16 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
Wenn man diese drei Gleichungen in die Gleichung (1.92) einsetzt, erhält man folgende Glei-
chung:
1 d 0 1 00 0 0 r4
(α r − α) = [α r + α − α ] = = −4πk1 δ (r) (1.96)
r2 dr r2 r
Daraus folgt:
α 00 = −4πk1 rδ (r) (1.97)
r 6= 0 d
⇒ α(r) = cr + d, G(r) = c + ⇒ c = 0 (1.98)
α 00 6= 0 r
Nun muss man nur noch d bestimmen.
α(r) = cr + d (1.99)
α 00 = −4πk1 rδ (r) (1.100)
Mittels der Oberfläche berechnet man sich den Fluss und erhält somit d.
∆φ (r) = −4πρ(r) (1.101)
Daraus folgt die Lösung:
ρ(r0 )
Z
φ (r) = d 3 r0 (1.102)
|r − r0 |
Kommentare:
Man kann immer eine partikuläre Lösung der Laplace-Gleichung
4φ (r) = −4πρ(r) (1.104)
dazuaddieren, aber die Randbedingung können sich ändern, oder man sucht sich eine Randbe-
dingung, die im Unendlichen gegen Null geht. Es gilt 4ψ = 0. Es ist anzumerken, dass φ + ψ
immer noch die Differentialgleichung löst.
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 17
Polynomlösungen:
Mit den sphärisch-harmonischen Funktionen Ylm erhalten wir
+l
l
φ (r) = ∑ Clm rlYlm (θ , φ ) (1.105)
m=−l
1 ∂2 Ω
∆r = 2
r+ 2 (1.106)
r ∂r r
Ω stellt hier folgenden Differentialoperator dar:
1 ∂ ∂ 1 ∂2
Ω= sin Θ + 2 (1.107)
sin Θ ∂ Θ ∂ Θ sin Θ ∂ φ 2
Relation:
Z Z
dV (ψ∇ φ − φ ∇ ψ) =
2 2
dS(ψ∇φ − φ ∇ψ) (1.109)
1. ∆φ = 0, ψ = const, ρ(r) = 0
wobei nun
Z
dV (ψ∇2 φ − φ ∇2 ψ) = 0 (1.110)
2. ∆φ = 0, ψ(r) ≡ 1
|r−r0 | , S : (R, r0 ) Man erhält:
1 R
Z Z
dV (Φ4πδ (r − r0 ) = dS ∇φ + φ 3 = 4πφ (r0 ) =
R R
(1.112)
1
Z
= 2 dSφ (S)
R
Daraus folgt, dass einen Wert im Zentrum über die Mittelung über die Oberfläche be-
schreiben kann.
1
Z
φ (r0 ) = dSφ (S) (1.113)
4πR2
3. ∆φ = −4πρ(r), ψ = const:
Z Z
−ψ4π dV ρ(r) = −ψ dSE (1.114)
aus dem Satz von Gauß. Dies ist eine Verallgemeinerung von (1.111) Daraus erhält man:
c
φ = , ∆φ = −4πδ (r) (1.116)
r
E = −∇φ (1.117)
wodurch man c bestimmen kann. Die Ladung verteilt sich auf der Ladungsoberfläche, so-
mit ist im Zentrum keine Ladung und ρ = 0. Die Oberfläche ist eine Äquipotentialfläche.
Z
1
Z
Ψ∇ φ − φ ∇ ψdV =
2 2
(−4πρ(r)) + φ (r)4πδ (r − r p ) = (1.125)
V V |r − r p |
Z
ρ(r)
= −4π dV + 4πφ (r p ) (1.126)
V |r − r p |
Z
1 1 1
Z
ρ(r)
φ (r p ) = dV + ∇φ (S) − φ (S)∇ (1.127)
|r − r p | 4π S |r − r p | |r − r p |
∂
Für das elektrostatische Feld E(r p ) am Probeort ist es hinreichend φ (S) oder ∂ w φ (S) zu kennen;
es ist nur die Kenntnis von
∂φ
n̂∇φ (S) ≡ (1.128)
∂n
20 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
notwendig. Wir nehmen nun an, Es existieren zwei Potentiale φ1 (r), φ2 (r), sodaß
∇2 φi = −4πρ(r) (1.129)
∇2 φ1 − ∇2 φ2 = 0 (1.130)
∇(φ1 − φ2 ) = 0 (1.131)
∂ φ1 ∂ φ2
S
= (1.135)
∂n ∂n S
gilt. Betrachten wir noch einmal Gleichung (1.127)
1
G(r, r p ) = + λ (r), (1.136)
|r − r p |
∆λ (r) ⇒ G(S, r p ) (1.137)
1
Z Z
φ (r p ) = G(S, r p )∇φ (S) − φ (S)∇G(S, r p )dS
G(r, r p )ρ(r)dV + (1.138)
V̄ 4π
Es kommt nun zur Unterscheidung zweier Fälle:
1
Z Z
φ (r p ) = G(r, r p )ρ(r)dV − φ (S)∇r G(S, r p )dS (1.139)
V̄ 4π
1
Z Z
φ (r p ) = G(r, r p )ρ(r)dV + (∇φ (S))G(S, r p )dS (1.140)
V̄ 4π
Ein Beispiel:
Beispiele
1. Betrachten wir eine Kugel mit Radius a, Oberflache S einer Ladung q’ im inneren der
Kugel mit Abstand r’ vom Zentrum. Die Kugel soll außerdem geerdet sein. Bringen wir
nun außerhalb der Kugel eine Ladung q an. Gesucht ist nun das Potential φ (r) im Abstand
r vom Zentrum der Kugel.
Die Gesamtladung auf der Kugel ist q’ nach dem Satz von Gauß
2. Eine Kugel mit Radius a und Ladung Q beinhalte eine Ladung q’ im Inneren. Außerhalb
ist eine Ladung q im Abstand r vom Zentrum der Kugel angebracht.
q qa 1 Q − q1
φ (r) = − 0
+ (1.164)
|r − rq | rq |r − rq | |r|
Q − q0
φ (S) = (1.165)
a
φ (S) = U (1.166)
φ (S)q
φ (r) = φq + φq0 + (1.167)
|r|
(1.168)
24 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
4. An eine ungeladene Kugel im Ursprung mit Radius R wird im Abstand +R eine Ladung
-Q angebracht. Für das elektrische Feld gilt
E0 = E0 · Ẑ (1.169)
Q
E(0, 0, Z) ≈ 2 ez (1.170)
R2
Q
Q, R → ∞ = const (1.171)
R2
Für die Ladung +Q gilt
q a2
−Q : Z+ = Q, R → ∞ (1.172)
R R
Für die Ladung +Q gilt
q a2 Q
+Q : Z− = − 2 = E0 = const (1.173)
R R R2
Für das Dipolmoment d gilt
a a2
d = 2Q = E0 a3 (1.174)
RR
Das Potential im Punkt r setzt sich nun aus dem primären elektrischen Feld und dem
Dipolbeitrag zusammen
cos θ
φ (r) = −E0 r cos θ + E0 a3 (1.175)
r2
q q
φ (r)Dipol = − =
|r − Z+ | |r − Z− |
q q (1.176)
= −
r n̂ − Zr+ r n̂ − Zr−
0
Z± = 0 Z± → 0 (1.177)
Z±
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 25
1 ∂E
Z
Fk = dV Ek ∑ =
4π i ∂ xi
! (1.181)
1 ∂E
Z
∑ ∂ xi (EiEk ) − ∑ Ei ∂ xik
∂
= dV
4π i i
∂ Ek ∂ Ei
∇×E = 0 ⇒ = (1.182)
∂ xi ∂ xk
26 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
!
1 1 ∂ ∑i Ei2
Z
dV ∑
∂
Fk = (Ei Ek ) − =
4π i ∂ xi 2 ∂ xk
!
1 1
Z
dV ∑ Ei Ek − δik ∑ El2 ≡
∂ (1.183)
=
4π i ∂ xi 2 l
Z
dV ∑
∂
≡ Tik
i ∂ xi
1 1
Tik ≡ (Ei Ek − δik E2 ) (1.184)
4π 2
1 2 2 2
1 2 (Ex − Ey − Ez ) Ex Ey Ex Ez
1 2 2 2
T= Ex Ey 2 (Ey − Ex − Ez ) Ey Ey (1.186)
4π 1 2 2 2
Ex Ez Ey Ez 2 (Ez − Ex − Ez )
Beispiel
Eine Punktladung q liege im Abstand d von einer Metallplatte entfernt. Wir betrachten einen
Punkt S im Abstand r von der elektrischen Ladung.
Für den Tensor gilt k = x und Tiz , Txz , Tyz , Tzz sind auf S
r 2 = b2 + d 2 (1.189)
qd
Ex = 2 2 (1.190)
r r
Ex2
Txx = , Tyz = 0, Txz = 0 (1.191)
8π
1
n= 0 (1.192)
0
Ex2
Z Z
Fx = dSnx Txx = dS =
8π
1 dS
Z
= 4ρ 2 d 2 = (1.193)
8π r6
ρ 2d2 πd(b2 ) ρ2
Z
= =
2π (b2 + d 2 )3 4d 2
Wir betrachten einen mit N Ladungen qs gefüllten Raum. Die Ladungen sitzen am Ort rs und
werden infinitesimal um den Weg drs verschoben. Die dazu notwendige Arbeit
dW = ∑ Fs drs (1.194)
s
qt qs
Fs drs = qs E(rs )drs = −drs ∇s ∑ (1.195)
t6=s rs − rt
!
1 qt qs
dW = ∑ Fs drs = −d
2 t6∑
(1.196)
s =s rs − rt
Fs drs = ρs E(rs ) ⇒ (1.197)
!
qt qs
Fs drs = −drs ∇s k1 ∑ = (1.198)
t6=s |rs − rt |
!
qt qs
= −ds k1 ∑ = (1.199)
t6=s |rs − rt |
!
1 qt qs
∑ Fsdrs = −d k1 2 ∑ |rs − rt | = −dU (1.200)
s t6=s
U bezeichnet die elektrostatische Energie. Der Faktor 1/2 ist notwendig, da die Felder der
einzelnen Ladungen doppelt summiert werden. Betrachten wir nun drei Ladungen q1 , q2 , q3 an
den Örtern r1 , r2 , r3 :
q1 q2 q2 q3 q1 q3
dW = −d + + (1.201)
|r1 − r2 | |r2 − r3 | |r1 − r3 |
Die Ladungen werden aus dem Unendlichen an die Endposition ri gebracht. Dabei muss Ar-
beitsenergie für den Ladungstransport aufgewendet werden. Diese wird letztendlich in elektro-
1.2. DAS KONZEPT EINES FELDES 29
1 qt qs 1 ρ(r)ρ(r0 )
Z
U= ∑ → d3r = (1.202)
2 t6=s |rt − rs | 2 |r − r0 |
1 ρ(r0 ) 1
Z Z Z
3 3
= d rρ(r)k1 d r 0
= d 3 rρ(r)φ (r) = (1.203)
2 |r − r | 2
1
Z
=− d 3 rE∇φ = (1.204)
8π Z
1
=− d 3 r(EE) (1.205)
8πk1
Dieses Ergebnis erhält man durch die Integration nach Teilen von Gleichung (1.204) und un-
ter Anwendung des Gauß’schen Satzes auf ∇(Eφ ). In Gleichung (1.203) verwenden wir die
Tatsache
∇E
ρ(r) = (1.206)
4π
die unmittelbar aus den Maxwell Gleichungen folgt. Die Energiedichte ist nun
1
u(r) = |E(r)|2 (1.207)
8πk1
Für den Fall t = s wird die Selbstenergie unendlich. Sie ist aber auch konstant und ist deswegen
nicht für Arbeitsenergie verfügbar. Der Zusammenhalt der Materie lässt sich allein nicht mit
Coulombkräften erklären.
1 1 ∂ 2 φ (rs )
δU = qs (∇s φs (rs ))δ rs + ∑ ∑ δ rsi δ rs j + ... (1.210)
2 2 i j ∂ rsi ∂ rs j
An der Position der Ladung darf dabei kein elektrisches Feld herrschen. Ein stabiler Fall würde
δU > 0 bedeuten
1
2∑
δU = qs ∑ ai j (s)δ rsi δ rs j (1.211)
s i, j
qs > 0 ⇒ ∑ ai j δ rsi δ rs j > 0 (1.212)
i, j
qs < 0 ⇒ ∑ ai j δ rsi δ rs j < 0 (1.213)
i, j
Die Elemente ai j bilden eine symmetrische Matrix, welche diagonalisierbar ist und reele Eigen-
werte besitzt. Bezeichne nun Rsi eine neue Auslenkung
1
δU = ∑
2 s
qs ∑ Aii (s)δ R2si (1.214)
i
∂ 2 φ (rs )
∑ Aii(s) = ∑ ∂ R2s = 4φ (rs) = 0 (1.215)
i i i
Das bedeutet, es gibt kein stabiles Gleichgewicht unter der alleinigen Wirkung der Coulomb-
kraft.
Beispiel
Gegeben sei die Anzahl von Oberflächen Si . Im Raum fixiert seinen Ladungen Qi gegeben,
die sich auf den Oberflächen befinden. Die elektrostatische Energie des Raumes, der durch
die Oberflächen begrenzt ist, stellt ein absolutes Minimum dar, wenn die Ladungen so verteilt
sind, dass jede Oberfläche eine Äquipotentialfläche ist. Die Ladungen seien an die Oberflächen
gebunden.
1
Z
0
u −u = dV ((E + δ E)2 − E2 ) =
8π Z (1.217)
1
= dV (2Eδ E + δ E2 )
8π
Eδ E = −∇φ δ E = −∇(φ δ E) + φ ∇E
1
Z
= dV (−2∇(φ δ E) + 2∇δ E + δ E2 ) = (1.218)
8π
1
Z Z
= dV φ (r)δ ρ(r) + dV δ E2 ≥ 0
8π
Z Z Z
dV φ (r)δ ρ(r) = dSδ σ φ (r) = ∑ φi (Si ) dSi δ σi (1.219)
i i
Z
dSi δ σi = 0 (1.220)
i
Aus dem Satz von Gauß und aus der Tatsache, dass das Potential im Unendlichen verschwindet
folgt:
2∇(φ δ E) = 0 (1.221)
Die elektrische Polarisation ist definiert als das Dipolmoment pro VolumenDipolmoment.
P(r)4V = ∑ di (1.224)
i
∑i Ni di
P(r) = (1.225)
V
1
dφ (r) = −k1 P(r0 )dV 0 ∇ (1.226)
|r − r0 |
1
Z
φ (r) = −k1 dV 0 P(r0 )∇ =
|r − r0 |
1
Z
= −k1 dV 00
∇0 P(r0 ) = (1.227)
|r − r |
0
0 −∇ P(r )
0 ρ pol (r0 )
Z Z
= k1 dV = k1 dV
|r − r0 | |r − r0 |
Dielektrische Verschiebung
Gesamtpotential:
1.3.2 Ferroelektrikum
Man betrachte einen Zylinder Z mit Volumen V durch eine Oberfläche des Ferroelektrikums
mit Normalvektor n̂ auf die Zylinderoberfläche
Z Z Z
Q pol = ρ pol dV = − ∇PdV = − Pn̂s dS =
Z Z SZ
es muss die Forderung erfüllt sein, dass auch hEi konservativ ist:
Fallunterscheidung
34 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
1. Die elektrische Suszeptilität χ ist definiert mit P = −χE. Es wird angenommen, dass χ
zeitlich konstant ist. Unter realen Bedingungen ist χ eine Funktion der Frequenz und der
Wellenlänge und ein Tensor. Weiters nimmt man ein lineares dielektrisches Medium an
2. Ferroelektrika: P(r) mit (E = 0). Bei der kritischen Temperatur, oder auch Curie-Temperatur
genannt, kommt es zu einer Bifurkation und einer Symmetriebrechung im Material: es
weist eine Vorzugsrichtung auf wobei die Polarisation parallel oder antiparallel ausge-
richtet ist.
Ad Fall 1:
D = E + 4π χE = (1 + 4π χ)E (1.240)
ε = 1 + 4π χ (1.241)
∇ × D = ∇ × (ε(x)E(x)) = ε∇ × E + ∇ε × E 6= 0 (1.242)
∇×E = 0 (1.243)
Gleichung (1.243) gilt, da das E-Feld konservativ ist. I.A. ist das D-Feld nicht konservativ.
Z Z Z
4πQ pol = dτ∇E = 4π dτρ pol = −4π dτ∇P =
Z Z
= 4π dSσ pol = −4π dSP = (1.252)
∆f Z;h→0
= −4π(P1Z − P2Z )∆ f = 4π∆ f σ pol
Q pol kann nur im Grenzbereich entstehen und ist makroskopische nicht nachweisbar, da wegen
P gemittelt wurde.
Z Z
4πQ f rei = dτ∇D = dτ(∇E + ∇(4πP) =
Z (1.254)
= dτ∇(εE) = (ε1 E1Z − ε2 E2Z )∆ f = 0
36 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
ρ(r) = qδ (r − rq ) (1.255)
∇D = 4πρ(r) (1.256)
∇ε1 E = ε1 ∇E = 4πρ(r) (1.257)
ρ f rei (r)
∇E = 4π = 4πρtotal (1.258)
ε1
ρ f rei (r) q
ρtotal = q→ (1.259)
ε1 ε1
ρ f rei
ρtotal = ρ pol + ρ f rei = → (1.260)
ε1
1
ρ pol = ρ f rei ( − 1) (1.261)
ε1
1 − ε1
ρ pol = ρ f rei (1.262)
ε1
1 − ε1
ρ pol = δ (r − rq ) q (1.263)
ε1
Wir betrachten zwei dielektrische Medien mit einer Ladung q im Abstand d von der Grenzflä-
che in Medium 1. Eine Bildladung q0 befinde sich im Abstand d 0 in Medium 2. Eine weitere
Bildladung q00 mit Abstand d 00 befinde sich wieder in Medium 1.
1 √ q √ 2 q 0 2
ε + für z > 0
φ (z) = 1 ρ 2 +(d−z)2 ρ +(d −z) (1.264)
√ q00
für z < 0
ρ +(d 00 −z)2
2
Da die Normalkomponenten der dielektrischen Verschiebung in beiden Medien gleich sind müs-
sen sie auch an der Grenzfläche z übereinstimmen
h
0
−3/2 −3/2 i
q
1
∂ φ ε1 − 2 ρ 2 + (d − z)2 2(z − d) − q2 (ρ 2 + (d 0 + z)2 2(z + d 0 ) für z > 0
= (1.267)
∂ z − q00 ρ 2 + (d 00 − z)2 −3/2 2(z − d 00 ) für z < 0
2
∂φ ∂φ
|z=0+ = | − (1.268)
∂ρ ∂ ρ z=0
∂φ ∂φ
ε1 |z=0+ = ε2 |z=0− (1.269)
∂z ∂z
weiters
daraus folgt
ε1 − ε2
q0 = q (1.273)
ε1 + ε2
2q
q00 = (1.274)
ε1 + ε2
2q q
q00 = = (1.275)
2ε1 ε1
σ pol = −(P2 − P1 )n̂ (1.276)
P = χE (1.277)
38 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
+l
φ (l) (x, y, z) = ∑ Clm rlYlm (θ , φ ) (1.282)
m=−l
1 ∂ 2r Ω
∆2 = 2
+ 2, (1.283)
2 ∂ r r
1 ∂2
1 ∂ ∂
Ω= sin θ + (1.284)
sin θ ∂ θ ∂θ sin θ ∂ φ 2
∆r2Ylm (θ , φ ) = l(l + 1)rl−2Ylm + rl−2 ΩYlm = 0 (1.285)
ΩYlm = −(l − 1)lYlm (1.286)
3. singuläre Lösungen:
1
Ylm (θ , φ ) (1.287)
rl+1
1 1 1
l=0: Ylm (θ , φ ) = Monopolbeitrag (1.288)
r sqrt4π r
1 1 1
l=1: 2
Y11 , 2 Y10 , 2 Y1−1 Dipolbeitrag (1.289)
r r r
1.3. DAS KONZEPT DER POLARISATION 39
für das erste Legendre Polynom gilt P1 (x) = x. Wir betrachten nun die Oberfläche der Kugel
(r = a).Aus der Stetigkeit von Dn folgt:
∂ φin ∂ φout
−ε |r=a = − |r=a (1.296)
∂r ∂r
und aus der Stetigkeit von Et folgt:
1 ∂ φin 1 ∂ φout
|r=a = − |r=a (1.297)
a ∂θ a ∂r
Aus der Konsequenz, dass Dn stetig ist folgt auch
dPl (x)
(x2 − 1) − lxPl (x) + lPl−1 (x) = 0 (1.299)
dx
40 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
Al = Cl = 0für l 6= 0 (1.307)
für A1 , B1 :
3
A1 = E0 − (1.308)
ε +2
ε −1 3
B1 = a E0 (1.309)
ε +2
B1 = −E0 (1.310)
Physikalische Interpretation
3
• im Inneren herrscht ein konstantes elektrisches Feld mit Ein = −( ε+2 )E0 . Es besteht aus
einem angelegten Feld und der induzierten Polarisation
Betrachten wir die Polarisation im inneren der Kugel r < a mit dem Normalvektor n̂ auf die
Oberfläche in Richtung des zweiten Mediums
ε −1 3 ε −1 d
P = E= = (1.317)
4π 4π ε − λ V
3 ε −1
σ pol = (P1 − P2 )n̂ = E0 cos θ (1.318)
4π ε + 2
Wenn ε gegen Unendlich geht, haben wir ein Metall in dessen inneren kein elektrisches Feld
vorhanden ist. Makroskopisch ist die Energiedichte propotional P2 .
erhalten wir
1
Z
δU = dτ(δ D)E (1.321)
4π
Z D
1
Z
U= φτ EdD (1.322)
4π 0
Unter der Annahme eines im Unendlichen verschwindenden Potentials. Für ein lineares Medi-
um gilt
D = εE (1.323)
1
Z
U= dτDE (1.324)
8πk1
Frage: Wie groß ist ∆U, wenn ein (lineares) dielektrisches Medium in einem Raumbereich (V1 )
gebracht wird, wobei die wahren Ladungen unverändert bleiben?
1
Z
ε0 , E0 , ρ0 in V → U0 = dτD0 E0 (1.325)
8π Z
1
ε1 , E0 , ρ0 in V1 → U1 = dτDE (1.326)
8π
1
Z
δU = dτ(DE − D0 E0 ) =
8π Z (1.327)
1
= dτ[(E + E0 )(D − D0 ) + ED0 − E0 D]
8π
Unter Verwendung von
E + E0 = ∇(φ0 − φ ) (1.328)
1.4. ELEKTROSTATISCHE ENERGIE IN DIELEKTRIKA 43
und der Tatsache, dass die wahren Ladungen unverändert bleiben, gilt
∇(D − D0 ) = 0 (1.329)
erhalten wir
1
Z
∆U = dτ(ε0 − ε1 )EE0 (1.330)
8π
die elektrostatische Energie muss erhöht werden, um den Prozess durchzuführen. Für die Kraft
gilt
F = −∇U (1.335)
Berechne die Kraft auf ein Dielektrikum aufgrund eines elektrostatischen Feldes E(r) und Mas-
sendichte µ(r). Weiters sei ε = ε(µ) und ∇D =konst.
1 1 D2
Z Z
U = dτDE = dτ (1.336)
8π 8π ε
1
Z
D 2
δU = − dτ 2 δ ε (1.337)
8π ε
aus
∂µ
+ ∇µv = 0 (1.338)
∂t
44 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
folgt
∂ε
δε = δµ (1.339)
∂µ
∂µ ∂ε
δ µ = δt = δt∇(µv) = − ∇(µv)δt = (1.340)
∂t ∂µ
wegen
vδt = δ r (1.341)
∂ε
= −∇ε (1.342)
∂µ
folgt
∂ε
= −∇εδ r − µ∇(δ r) (1.343)
∂µ
Die elektrostatische Arbeitsleistung W ist gleich der Kraft entlang eines Weges
Z
= −δW = − f(r)δ rdτ (1.345)
Fallunterscheidung:
1. ∇ε 6= 0
1.5. MULTIPOLMOMENTE VON LADUNGSVERTEILUNGEN 45
QA QA
φA , QA : C = φA = φA −φi n f ty mit φ∞ = 0 (1.347)
Q
φA , φB , Q, −Q : C= |φA −φB | (1.348)
Die Gauß-Einheit für die Kapazität [C] = 1cm= 1 statfarad. Im SI-Sytem ist
1C
1Farad = = 9 · 1011 statfarad (1.349)
1V
∞ +l
1 1 (r< )l
0
|r − r |
= 4π ∑ ∑ l+1
Ylm (θ 0 , φ 0 )Ylm (θ , φ ) (1.350)
l=0 m=−l 2l + 1 r>
und definieren
(
|r| . . . |r| > |r0 |
r> ≡ (1.351)
|r0 | . . . |r0 | > |r|
(
|r| . . . |r| < |r0 |
r< ≡ (1.352)
|r0 | . . . |r0 | < |r|
Die Raumladungsdichte ρ(r0 ) = 0 für |r0 | > R und es gelte r > R, dann erhalten wir das Potential
φ für die Multipole qlm
∞ +l
ρ(r0 ) 4π Ylm (θ 0 , φ 0 )
Z
φ (r) = d 3 r0 = ∑ ∑
|r − r0 | l=0 m=−l 2l + 1
q lm
rl+1
(1.353)
46 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
l = 0 Y00 (θ , φ ) = √1
q4π
3
l = 1 Y10 (θ , φ ) = 4π cos θ
q
3
Y11 (θ , φ ) = − 8π sin θ eiφ
q
5 3
cos2 θ − 21
l=2 Y20 (θ , φ ) = 4π 2
q
15
Y21 (θ , φ ) = 8π sin θ cos θ eiφ
q
Y22 (θ , φ ) = 41 2π 15
sin2 θ e2iφ
Für die konjugierte Kugelflächenfunktion gilt:
∗
Ylm (θ , φ ) = m(−1)mYlm (θ , φ ) (1.354)
Das Potential lässt sich anschreiben
∞ +l Z
1 Ylm (θ , φ )
φ (r) = 4π ∑ ∑ 3 0 ∗ 0 0 0l
d r Ylm (θ , φ )r ρ(r) (1.355)
l=0 2l + 1 m=−l rl+1
mit
Z
qlm = d 3 r0Ylm
∗
(θ 0 , φ 0 )r0l ρ(r) (1.356)
Es gelten nun folgende Bedingungen für die Radien und die Ladungsträgerdichte: ρ(r0 ) ≡ 0,
r > r0 > R, r0 /r < 1. Somit lässt sich das Potential in eine Taylorreihe nach x0 , y0 , z0 um r0 = 0
entwickeln:
Q dr 1 xi x j
φ (r) = + 3 + ∑ Qi j 5 + . . . (1.357)
r r 2 i, j r
Unter Berücksichtigung von E(r) = −∇φ (r) erhalten wir nun für l, m:
4π(l + 1) Ylm (θ , phi)
Er = qlm (1.359)
2l + 1 rl+2
4π 1 ∂
Eθ = − qlm l+2 Ylm (θ , phi) (1.360)
2l + 1 r ∂θ
4π 1 im
Eφ = − qlm l+2 Ylm (θ , phi) (1.361)
2l + 1 r sin θ
So erhalten wir z.B. für l = 1:
2d cos θ
Er = (1.362)
r3
d sin θ
Eθ = (1.363)
r3
Eφ = 0 (1.364)
3(r − rd )[d(r − rd )] d
rd = E(r) = − (1.365)
|r − rd |5 |r − rd |3
48 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG
Kapitel 2
∇B = 0 (2.1)
Die Ursache für B-Felder sind elektrische Ströme. EIn Drehmoment wirkt auf ein homogenes
Magnetfeld.
τ = µ ×B (2.2)
wobei F eine offene Fläche beschreibt. B wird auch magnetische Flussdichte oder Induktion
genannt.
∂ρ
+ ∇j = 0 ⇒ ∇j = 0 (2.4)
∂t
Die Kraft eines B-Feldes wird Lorentzkraft genannt. Ein B-Feld kann im Gegensatz zu einem
E-Feld keine Arbeit verrichten.
F = k0 q(v × B) (2.5)
49
50 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
Wir betrachten einen Zylinder mit der Länge dl und Oberfläche dS, der von einem Strom j
durchflossen wird. Wir setzen wieder
dρ
=0 (2.6)
dt
voraus, d.h. es kommt zu keiner Ladungsanhäufung. Dann gilt
∑∆V qi v
j(r) = lim i ≡ ρ(r)v (2.7)
∆V →0 ∆V
j(r)dV = j(r)dSdl = |j(r)|dSdl = Jdl (2.8)
dF = k0 j(r)dV × B(r) (2.9)
dF
= k0 j(r) × B(r) (2.10)
dV
Die Konsequenzen daraus sind z.B. für eine Leiterschleife mit konstantem B-Feld B0
I I
F = k0 J dl × B(r) = k0 J( dl) × B0 (2.11)
da das Integral über ein geschlossenes Gebiet leer ist. Wir folgern daraus, das bei konstantem
Strom und konstantem B-Feld keine Kraft wirkt.
I I
0
τ= r × dF = k J r × (dl × B0 ) =
I
= k0 [dl(rB0 ) − B0 (rdl)] = (2.12)
ZZ
= k0 J dS × B0 = µ × B0
S
Dies folgt unmittelbar mit Hilfe Gleichung (1.2). Zusätzlich gilt B0 (rdl) = 0. Aus dem Satz von
Stokes (1.19) erhält man
I ZZ
rdl = (∇ × r)dS (2.13)
Wir betrachten ein Leiterstück dl das vom Strom J durchflossen wird, dann herrscht im Abstand
r das Magnetfeld dB. Das Gesetz von Biot-Savart
dl × r
dB = k00 J (2.15)
r3
Für eine Punktladung im Magnetfeld gilt
v×r
B = k00 q (2.16)
r3
was wir mit dem Coulombschen Gesetz vergleichen:
q
E∝ r (2.17)
|r|3
In Gaußschen Einheiten k00 = k0 = 1/c. Betrachten wir nun zwei Leiterschleifen im Abstand
r12 , die bei Stromfluß die Kraft F12 erfahren.
I
0 0 00 dl2 × r12
dF12 = k J1 (dl1 × B2 ) = k k J1 J2 dl1 3
(2.18)
2 |r12 |
k1 µ0 1 1
= c2 ⇒ k1 = c2 = ,c = √ (2.21)
k2 4π 4πε0 ε0 µ0
Der Stromfluß entlang eines Leiters kann über das durchflossene Volumen errechnet werden
∇ × (φ v) = ∇φ × v + φ (∇v) (2.25)
∇B(r) = 0 (2.27)
1 vgl. Jackson
2.2. AMPERE’SCHES GESETZ 53
vergleichbar mit dem E-Feld in stationärer Situation (∇ × E = 0). Für das Potentialfeld gilt
ρ(r0 ) 3 0
Z
A∼φ ∼ d r (2.28)
|r − r0 |
∇r × B = ∇r × ∇r × A(r) = ∇(∇A) − 4A =
1 1 1 1
Z Z
= ∇ d r j(r)∇r
3 0
0
− d 3 r0 j(r0 )4r =
c |r − r | c |r − r0 | (2.29)
1 ∇r j(r0 ) 4π
Z
= ∇r d 3 r 0 + j(r)
c |r − r0 | c
Wir berücksichtigen un obriger Gleichung
1 1
∇r = −∇r (2.30)
|r − r0 | |r − r0 |
1
4r = −4πδ (r − r0 ) (2.31)
|r − r0 |
∇r j(r0 ) ∂ρ
=− (2.32)
|r − r0 | ∂t
1 ∇r j(r0 )
Z
∇r d 3 r 0 =0 (2.33)
c |r − r0 |
und erhalten mit j(S) = 0 die differentielle Form des Biot-Savart’schen Gesetzes
4π
∇×B = j(r) (2.34)
c
und können mit der Elektrostatik vergleichen
∇E = 4πρ (2.35)
4π
I
Bdr = J (2.37)
c
Nach dem Satz von Gauß
φE ∝ ρ (2.38)
und
4π
∇ × B(r) = j(r) (2.39)
c
wie schon bekannt
∇·B = 0 (2.40)
B = −∇φM (2.41)
4φm = 0 (2.42)
∇A = 0 (2.48)
und
4π
4A = − j(r) (2.49)
c
Aus obriger Gleichung ergibt sich für die drei Koordinaten i = x, y, z die Poissongleichung
4π
4Ai = − ji (2.50)
c
∇A 6= 0 ⇒ A0 = A + ∇Ψ ⇒ ∇A0 = 0 (2.51)
A0 = A + ∇Ψ = 0 (2.52)
1 1 rr0
= + + . . . (Taylor um r0 = 0) (2.53)
|r − r0 | |r| |r|3
(2.54)
j(r) ist lokalisiert und ∇j(r) = 0 mit den Funktionen f (r), g(r)
Z
d 3 r0 [ f (r0 )j(r0 )∇0 g(r0 ) + g(r0 )j(r)∇0 f (r0 )] = 0 (2.55)
V
Beweis als Übung mit der Anwendung des Satzes von Gauß auf ∇[ f (r)g(r) j]dV Wir setzen
R
1 j(r0 )
Z
A(r) = d 3 r0 (2.56)
c |r − r0 |
1 1 r
Z Z
3 0 0
Ai (r) = d r ji (r ) + d 3 r0 ji (r0 )r0 + . . . (2.57)
c |r| c|r|3
56 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
f = xi0
Z
⇒ d 3 r0 [xi0 j j (r0 ) + x0j ji (r0 )] = 0 (2.58)
g = x0j
Z Z
r d 3 r0 r0 ji (r0 ) = ∑ x j d 3 r0 x0j ji (r0 ) =
j
1
Z
= − ∑xj d 3 r0 [xi0 j j − x0j ji ] =
2 j
(2.59)
1
Z
= − ∑ εi jk 3 0 0
d r (r × j)k =
2 j,k
1
Z
= − [r × (r0 × j(r0 ))d 3 r0 ]i
2
mit
1 1 1
Z
Ai (r) = − [r × d 3 r0 (r0 × j(r0 ))]i + O( ) (2.61)
2 c|r|3 r2
1
M(r) = [r × j(r)] (2.62)
2c
und das magnetische Moment
1
Z
m= d 3 r[r × j(r)] (2.63)
2c
m×r 3r(rm) m
A(r) ∼ ⇒ B(r) = ∇ × A(r) = − 3 (2.64)
|r|3 r5 r
2.3. MAKROSKOPISCHE GLEICHUNGEN DER MAGNETOSTATIK 57
2.2.1 Kommentare
1. Betrachten wir die Gleichung
B 6= ∇φB (2.65)
so erkennen wir, dass ein Zusatzterm notwendig ist, um rotB = 0 zu erfüllen:
3r(rm) m 8π
B= − 3 + mδ (r) (2.66)
r5 r 3
2. Haben wir ein konstantes B-Feld über den Bereich j(r) so folgt
1
Z
F= d 3 r0 j(r0 ) × B(r) → ∇(mB) : (2.67)
c
U = −mB (2.68)
Bk (r) ≈ Bk (0) + r∇Bk |r=0 + . . . (2.69)
∇ × B = 0 ⇒ F = (m∇)B (2.70)
1
Z
τ= r × (j(r) × B(r))d 3 r → m × B (2.71)
c
3. m: Strom entlang einer Schleife
I
I
m= r × dl (2.72)
2c
Z
j(r) = dlI(l)δ (r − r(l)) jdV = Idl = Idl (2.73)
I
Z Z
m= d 3 r0 r0 × dlδ (r0 − r(l)) (2.74)
2c Schlei f e
4π
∇ × Bmakro (r) = (jr + c∇ × M), c∇ × M = jM (r) (2.83)
c
∇E ∝ ρ f rei + ρ pol , ρ pol = −∇P (2.84)
H ≡ B − 4πM (2.85)
4π
∇×H = j(r) (2.86)
c
∇B = 0 (2.87)
2.3. MAKROSKOPISCHE GLEICHUNGEN DER MAGNETOSTATIK 59
Die Einheiten für B im SI-System sind 1 Tesla bzw. 1 Gauuß und für H 1 Oersted. Betrachen
wir einen Magneten in einem H und B-Feld (Bsp. Magnetkugel)
B = µH : B = H + 4πM (2.88)
Mtotal = M permanent + χm H (2.89)
B = (1 + 4π χm )H + 4πM, (1 + 4π χm ) ≈ 1 (2.90)
der paramagnetische Korrekturterm χm ist im allgemeinen vernachlässigbar. Ausserhalb der
Kugel gilt B = H
0∇
Z 0 M(r0 ) Z
ρm (r0 )
φm (r) = − dV = dV 0 (2.91)
|r − r0 | |r − r0 |
Die Magnetisierungsladungsdichte:
ρm (r0 ) = δ (r0 − a)σm (θ 0 ) =
(2.92)
= δ (r0 − a)M0 cos θ 0
cos θ 0
Z
φm (r) = M0 a 2
dΩ0 (2.93)
|r − r0 |
wir vergleichen mit der Kugelflächenfunktion und finden
cos θ 0
Y10 ∝ (2.94)
|r − r0 |
und unter Verwendung der Legendre Polynome P1 (x) = x → P1 (cos θ 0 ) erhalten wir
∞ l
1 r<
= ∑ r >l+1 Pl (cos γ)
|r − r0 | l=0
(2.95)
Wir wenden nun das Additionstheorem für sphärisch harmonische Funktionen an.2
4π +l ∗ 0 0
Pl (cos γ) = ∑ Ylm(θ , φ )Ylm(θ , φ ) =
2l + 1 m=−l
= Pl (cos θ )Pl (cos θ 0 )+ (2.96)
+l
(l − m)! m
+2 ∑(l + m)!
Pl (cos θ 0 )Plm (cos θ ) cos(m(φ − φ 0 ))
m=−l
2 siehe Jackson 3.68
60 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
u03 + r<
φm (r) = M0 a2 2π |− cos θ 2 =
3 r>
(2.97)
4π r<
= M0 a2 cos θ 2
3 r>
4π 3 1 mr
r > a :φM (r, θ ) = a M cos θ 2 = 3 (2.99)
3 r r
4π
r < a :φM (r, θ ) = M0 cos θ r mit cosθ r = Z (2.100)
3
4π 4π 8π
Hin = −∇φM |in = − M0 , Bin = − M0 + 4πM0 = M0 (2.101)
3 3 3
Hout = Bout (2.102)
Das H-Feld stimmt weder in Richtung noch in Orientierung mit dem B-Feld überein.
4π
A=− j (2.104)
c
2.4. ZEITABHÄNGIGE FELDER 61
wir führen das Konzept der Bildströme analog zu den Bildladungen in der Elektrostatik ein.
4π
Ai = − ji (2.105)
c
Wir betrachten
∂ρ
+∇j = 0 (2.106)
∂t
und erkennen zwei Fälle
1. ∇ j 6= 0
2. Das Faraday’sche Induktionsgesetz
Der magnetische Fluß ist definiert als
Z
F(B) = Bn̂d f (2.107)
S
Wir nehmen eine ruhende Leiterschleife im magnetischen Feld an. Ein fließender Strom erzeugt
• ein magnetisches Potential
• eine elektromotorische Kraft
∂F
ε = −k̃ . . . in Ruhe (2.108)
∂t
∂F
I
ε= E0 dl = −k̃ (2.109)
∂t
Die partielle Differentiation erfolgt hierbei bezüglich dem Laborinertialsystem S. Die Schleife
hingegen befindet sich im (bewegten) Inertialsystem S0 . In Gaußschen Einheiten gilt k̃ = 1/c.
Bei einer bewegten Leiterschleife im homogenen Magnetfeld
1. wirkt die Lorentzkraft qv × B
2. gilt ∇ × E0 6= 0 bzw. nach dem Stoke’schen Satz E0 dl = 0 )dS.
H R
S (rotE Unter Vorausset-
zung einer konstanten Gestalt der Leiterschleife
∂B
∇ × E0 = −k̃ (2.110)
∂t
62 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
im Laborsystem hingegen
wobei uns der Term k(v × B) an die Lorentzkraft erinnert. Für die ruhende Schleife gilt E0 = E.
Das E-Feld ist nicht mehr wirbelfrei:
1 ∂B
∇×E = − (2.118)
c ∂t
Gibt es einen Verschiebungsstrom laut den Maxwellgleichungen?
∂ρ
+ ∇j = 0 (2.119)
∂t
2.4. ZEITABHÄNGIGE FELDER 63
wir betrachten die makroskopische Version (gilt analog für die mikroskopische)
∇ · D = 4πρ (2.120)
∇·B = 0 B = ∇×A (2.121)
1 ∂B 1 ∂A
∇×E = − E = −∇φ − (2.122)
c ∂t c ∂t
(2.123)
Aus
4π
∇×H = j (2.124)
c
folgt sofort, daß ∇ · (∇ × H) = 0 und weiter ∇j = 0 und somit ∂ ρ/∂t = 0 was uns zu einem
Widerspruch führt. Es muss also gelten
∂ρ 1 ∂D
0 = ∇j + = ∇j + ∇ (2.125)
∂t 4π ∂t
1 ∂D
= ∇ j+ . . . jD die Verschiebungsstromdichte (2.126)
4π ∂t
Gleichung (2.124) muss richtigerweise lauten
4π 1 ∂D 4π 1 ∂D
∇×H = j+ = j+ (2.127)
c 4π ∂t c c ∂t
betrachten wir einen Plattenkondensator mit Dielektrikum ε in dem ein elektrisches Feld E und
eine Dielektrische Verschiebung D herrschte nachdem durch den Kondensator der Stromfluß J
geht und sich aufgrund dessen die Ladung σ+ bzw. σ− an den Platten gesammelt hat.
4πσ 4π Q
E= = (2.128)
ε ε A
dE 4π 4π
= I= j (2.129)
dt εA ε
ε ∂E 1 ∂D
j= = = jD (2.130)
4π ∂t 4π ∂t
∇(j + jD ) = 0 (2.131)
64 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
Wir wiederholen:
d2
RGk (R) + k2 RGk (R) = 0 (2.139)
dR2
1 d2 2
2
RGk (R) = G00k + G0k (2.140)
R dR R
ikR −ikR
RGk (R) = Ae + Be (2.141)
kR 1 (2.142)
2.4. ZEITABHÄNGIGE FELDER 65
d 2 Gk 1
= −4πδ (R) → (2.143)
dR2 R
1
lim Gk = ⇒ A + B = 1 (2.144)
R→0 R
eikR e−ikR
Gk (R) = A +B (2.145)
R R
e ikR e−ikR
G+ ≡ (2.146)
R R
1 ∂ 2
(∇2 − 2 2 G± (r,t; r0 ,t 0 ) = −4πδ (r − r0 )δ (t − t 0 ) (2.147)
c ∂t Z
1 ∞ 0
δ (t − t 0 ) = dωe−iω(t−t ) (2.148)
2π −∞
(2.149)
• G+ : t 0 < t. . . Es gilt das Kausalitätsprinzip. Diese Lösung wird auch retardierte Lösung
genannt. (A = 1, B = 0)
• G− : t 0 > t. . . dies ist die Avanzierte Lösung (B = 1, A = 0)
1. t → −∞: Die Welle ist in der Vergangenheit entstanden. Die Streuung erfolgt in einem
endlichen Zeitbereich. Für die einlaufende (t 0 < t) Welle Ψein (r,t) gilt:
Z
Ψ+
ein (r,t) = Ψein (r,t) + G+ (r,t, r0 ,t 0 ) f (r0 ,t 0 )dV 0 dt 0 (2.154)
2.5.1 Impulserhaltung
Die Kraft auf ein Teilchen ist bekanntlich
1
F = q(E + v × B) (2.168)
c
oder durch die Änderung des Impulses ausgedrückt
dPmech j(r,t)
Z
= dV ρ(r,t)E(r,t) + ×B (2.169)
dt V c
Mikroskopisch gesehen ist der Impuls eine Funktion der Kraft bzw. eine Funktion des elektri-
schen Feldes.
1
ρ= ∇·E (2.170)
4π
c 1 ∂E
j= ∇×B− (2.171)
4π c ∂t
Der Aufbau eines B-Feldes erzeugt ein E-Feld welches die Arbeit verrichtet. Mit dem magne-
tischen Fluss ∆φ erhält man
∂B
B = 0 → B 6= 0 : → ∇×E (2.172)
∂t
dE
= Fv = qEv → jE (2.173)
dt
dW 1 d∆φ
= −εI = I (2.174)
dt c dt
Aus dem Faraday’schen Induktionsgesetz folgt
1
δW = δ ∆φ I (2.175)
c
dE
Z Z Z
= dV jE = IdlE = I dlE = Iε (2.176)
dt V V
∂ρ
≈ 0; ∇ · j = 0 bei unendlich langsamen Aufbau des B-Feldes (2.177)
∂t
(2.178)
2.5. POINTING’SCHES THEOREM, ENERGIE- UND IMPULSERHALTUNG 69
Bei einem stromdurchflossenen Ring mit kleiner Querschnittsfläche ∆ f und Zuwachs im Vek-
torpotential gilt
j∆ f
Z
∆(δW ) = ds(∇ × δ A) = Stokes (2.179)
c
j∆ f
I
= [δ Aφ D] (2.180)
c
1 4π
Z
δW = δ AjdV = mit ∇ × H = j (2.181)
c Z c
1
= dV [∇ · (H × δ A) + H(∇ × δ A)] = (2.182)
4π Z
1
= dV Hδ B (2.183)
4π
Im linearen Medium gilt:
1
Z
δ B = µδ H W = dV HB (2.184)
ρπ
1
Z
δW = dV Hδ B (2.185)
4π
und da das H-Feld eine Funktion des B-Feldes darstellt gilt:
1
Z
W= HBdV (2.186)
8π
mit H · B = 1 und U ∼ E + B2
1. wir gehen von µ0 , B0 aus und gehen zu µ0 , B0 in V1
1
Z
W= dV (BH0 − BH) =
8π V1
(2.187)
1 1 1
Z
= dV − BB0
8π V1 µ0 µ
als Spezialfall betrachten wir k0 = 1:
1
Z
B = H + 4πM : B = µH → W = MB0 dV (2.188)
2 V1
70 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
δW 1
= Hδ B (2.189)
δV 4π
oder anders gesprochen: die Energie pro Volumen entspricht der Fläche der Hysteresis
1 ρm (r)ρm (r0 ) 1
Z Z
W= dV → − MHdV (2.190)
2 |r − r0 | 2
und
U = −mB (2.191)
2.5.2 Impulserhaltung
wie bekannt gilt
1
F = q(E + v × B) (2.192)
c
Wir arbeiten in diesem Fall mikroskopische, d.h. die Zuordnung zwischen Teilchen und Licht-
feld wird vermischt. Unter Zuhilfenahme der Gleichungen
1 c 1 ∂E
ρ= ∇ · E, j = ∇×B− (2.193)
4π 4π c ∂t
erhalten wir
dpmech
=
dt
1
Z
= dV ρ(r,t)E((r,t) + j(r,t) × B(r,t) = (2.194)
c
1 1 ∂E
Z
= dV E∇ − B × ∇ × B −
4π c ∂t
2.5. POINTING’SCHES THEOREM, ENERGIE- UND IMPULSERHALTUNG 71
∂ ∂B ∂E
(B × E) = ×E+B× =
∂t ∂t ∂t
∂E
= −c(∇ × E) × E + B × =
∂t (2.195)
1
Z
= [E∇E + B(∇B) − E × (∇ × E) − B × ∇ × B]dV +
4π
1 d
Z
+ dV (B × E)
4πc dt
dpmech 1 d
Z
+ dV (B × E) =
dt 4πc dt (2.196)
1
Z
= dV [E∇E + B(∇B) − E × (∇ × E) − B × ∇ × B]
4π
Der Druck hervorgerufen durch das Lichtfeld ist
1 1 1 S
Z
p f eld = dV (E × B)(r,t) ⇒ g(r,t) = = (E × B) = 2 (2.197)
4πc 4π 4π c
1
E∇E − E × (∇ × E) = E(∇E) + (E∇)E − ∇(EE) (2.198)
2
∇(EE) = 2(E∇)E + 2E × (∇ × E) (2.199)
d
Z Z
(pmech + pFeld )i = ∑ dV Ti j = ∑
∂
dSTi j nˆj (2.202)
dt j ∂x j
∑ Ti j nˆj (2.203)
j
Makroskopisch gesehen ist diese Betrachtung problematisch, da ein Teil des Impulses für die
Polarisation verwendet wurde. Für ein lineares Medium gilt jedoch
1
g(r,t) = (D × B) (2.204)
4πc
der Spannungstensor lautet hierfür
1 1
Ti j = [Ei D j + Hi B j − (ED + BH)δi j ] (2.205)
4π 2
Ti j ist nicht symmetrisch in anisotropen Medien wie z.B. Kristallen mit einer Vorzugsrichtung.
2.5.4 Zusammenfassung
Bemerkungen: Die Maxwellgleichungen sind invariant unter
• Rotation
• Rauminversion
• Zeitumkehr
• Lorentztransformationen
2.5. POINTING’SCHES THEOREM, ENERGIE- UND IMPULSERHALTUNG 73
Experimentell zeigt sich dass die Ladung lorentzinvariant und ein Skalar4 ist. Die Gleichung
∇ · E = 4πρ (2.206)
x → −x 7→ E → −E (2.207)
t → −t 7→ E → E (2.208)
(2.209)
Aus diesem Verhalten zeigt sich, dass E ein polarer Vektor sein muss (iGgs zum Drehimpuls L,
der ein skalarer Vektor ist). Die Gleichung
1 ∂B
∇×E = − (2.210)
c ∂t
wird unter Transformation
x → −x 7→ B → B (2.211)
t → −t 7→ B → −B (2.212)
(2.213)
• B, H, M . . . axiale Vektoren
4 mit Vorzeichenumkehr
74 KAPITEL 2. MAGNETOSTATIK - STATIONÄRE STRÖME
Magnetische Monopole sind nach Dirac "denkbar", es zeigt sich jedoch, dass
qm
≤ 10−20 (2.216)
qel
Des weiteren ist die Strommatrix für qm nicht definierbar, was die Existenz eines magnetischen
Monopols unwahrscheinlich macht.
Kapitel 3
1 ∂φ
∇·A+ =0 (3.1)
c ∂t
Die Lorentztransformation (LT) wird für Geschwindigkeiten ausgeführt die kleiner als die Va-
kuumlichtgeschwindigkeit ist. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum wird als konstant ange-
sehen. In einer Transformation wird ein Punkt im Inertialsystem 1 eindeutig einem Punkt im
Inertialsystem 2 zugeordnet. Invarianz bedeutet, dass einem Skalar unter LT zu einem Skalar,
ein Vektor zu einem Vektor und ein Tensor zu einem Tensor transformiert. Diese Bedingung ist
für die Formulierung eines Naturgesetzes notwendig. Die LT wird auf Vierervektoren1 ange-
wandt:
∂ ∂ ∂ 1∂ ∂ Aµ
, , , , (Ax , Ay , Az , φ ) , =0 (3.2)
∂ x ∂ y ∂ z c ∂t ∂ xµ
75
76 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
Die Transformationen bilden eine nicht kommutative Gruppe (wegen der Drehungen). aik sind
bis auf ai4 und a4 j reel
a11 a12 a13 0
a21 a22 a23 0 0
a31 a32 a33 0 ,t = t (3.6)
0 0 0 1
I.A. hat die LT auch im Raum zwei Schritte:
• boost
• Rotation
Eine reine LT eines Vektors ist nicht gleich der LTen der Vektorkomponenten, außer der Boost
geht in die selbe Achse analog zur Drehung.
Das Skalarprodukt zweier Vierervektoren ist ein Skalar: qν · pν ist ein Skalar. Die Distanz
zwischen zwei Vierervektoren xν , yν ist ein Skalar
q
d = (x1 − y1 )2 + (x2 − y2 )2 (3.11)
1/2
d = (xµ − yµ )(xµ − yµ ) (3.12)
Die Distanz ist invariant, insbesondere ist xµ xµ invariant. Wenn das Innere Produkt > 0
in einem Inertialsystem ist, dann folgt, dass es in edem anderen Inertialsystem > 0 ist.
Ein positives inneres Produkt wird als raumartig, ein leeres (=0) als lichtartig und ein
negatives als zeitartig bezeichnet. z.B.:
dQ2 = x1Q
2 2
+ x2Q 2
+ x3Q − c2tQ2 < 0 . . . zeitartig (3.13)
dP2 > 0 . . . raumartig (3.14)
Zur Behandlung der Kausalität sei auf die spezielle Relativitätstheorie verwiesen
• Tensoren:
4
Tik0 = ∑ aak akm Tlm (Rang 2) (3.15)
l=1,m=1
Das Vektorprodukt zweier Tensoren Aµ , Bµ transformiert sich wie ein asymetrischer Tensor
vom Rang 2:
A0µ B0ν − B0µ A0ν = ∑ aµσ aντ (Aσ Bτ − Bσ Aτ ) (3.22)
σ ,τ
weiters
∂Vµ ∂Vµ
− (3.23)
∂ xν ∂ xν
Tµν transformiert wie ein Vierervektor:
∂ Tµν
= Vν (3.24)
∂ xµ
∂ Tµν
= Wµ (3.25)
∂ xν
Wir definieren den D’Alembert’schen Operator:
∂ ∂ 1 ∂2
2 = = 4− 2 2 (3.26)
∂ xµ ∂ xµ c ∂t
Der Differentialoperator für die Wellengleichung mit Phasengeschwindigkeit c ist ein skalarer
Operator.
2 S1 (xµ ) = S2 (xµ ) Skalar (3.27)
2
Vµ = Vµ Vierervektor (3.28)
Um dem Einsteinschen Postulat gerecht zu werden, dass Naturgesetze unabhängig vom Iner-
tialsystem sind, ist eine kovariante Transformation notwendig. Die Kovarianz ist somit eine
notwendige Bedingung für ein Naturgesetz.
Im Bezugssystem S werden
S1 (xµ ) = S2 (xµ ) Skalar (3.29)
(1) (2)
Vµ (xµ ) = Vµ (xµ ) Vierervektor (3.30)
(1) (2)
Tµν = Tµν Tensor (3.31)
S(xµ ) = V4 (xµ ) (3.32)
3.2. POTENTIALGLEICHUNGEN 79
unter LT im Bezugssystem S’ zu
S10 (x0µ ) = S20 (x0µ ) (3.33)
(1)0 (2)0 (1) (2)
[Vµ (x0 ) −Vµ (x0 )] = aµν [Vν (x) −Vν (x)] = 0 (3.34)
(1)0 (2)0
Tµν − Tµν = 0 (3.35)
S0 (x0 ) = V40 (x0 ) = a4ν Vν (x) (3.36)
Dies stellt im Sinne des Einsteinschen Postulats kein Naturgesetz dar.
3.2 Potentialgleichungen
Die Lorentzeichung ist eine kovariante Eichung
1 ∂φ
∇·A = =0 (3.37)
c ∂t
mit dem Vierervektor Aµ = (A1 , A2 , A3 , iφ ) und x4 = ict. Bemerke: Aµ · xµ ergibt ein Skalar
∂ Aµ
=0 (3.38)
∂ xµ
∂ ρic
∇·j+ =0 (3.39)
∂tic
jµ = (j, icρ) (3.40)
∂ jµ
=0 (3.41)
∂ xµ
1 ∂2 4π
∇2 A − A = − j (3.42)
c2 ∂t 2 c
1 ∂2 c
∇2 iφ − 2 2 iφ = −4πρ i (3.43)
c ∂t c
4π
2 Aµ = − jµ (3.44)
c
Ausgehend von
1 ∂A
E = −∇ · φ − (3.45)
c ∂t
80 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
∂φ 1 ∂Aj
Ej = − − =
∂ x j c ∂t
(3.46)
∂ A4 ∂Aj
=i −i
∂xj ∂ x4
∂ A4 ∂ A j
−iE j = − (3.47)
∂ x j ∂ x4
vgl. obrige Gleichung mit der Rotation von A. für Das B-Feld gilt analog
∂ Ak ∂ A j
B = ∇×A → Bj = − (3.48)
∂ x j ∂ xk
∂ Aν ∂ Aµ
Fµν (x) = − (3.49)
∂ xµ ∂ xν
Übung: zeige
∂ A1 ∂ A2
F12 = − + = −B3 (3.50)
∂ x2 ∂ x1
F14 = · · · = −iE1 (3.51)
in einem relativistischen Inertialsystem, das mit der Geschwindigkeit v in Richtung der z-Achse
bewegt wird gilt mit der Konvention β = v/c:
x1 = x10 (3.53)
x2 = x20 (3.54)
x30 − iβ x40
x3 = p (3.55)
1−β2
x40 − iβ x30
x4 = p (3.56)
1−β2
Wir nehmen nun die Umkehrtransformation aµν : S 7→ S0 vor und erhalten
x10 = x1 (3.57)
x20 = x2 (3.58)
x3 + iβ x4
x30 = p (3.59)
1−β2
x4 − iβ x3
x40 = p (3.60)
1−β2
p
und mit γ = 1/ 1 − β 2 erhalten wir die Transformationsmatrix
1 0 0 0
0 1 0 0
0 0
(3.61)
γ iβ γ
0 0 −iβ γ γ
wir transformieren nun die Stromdichte jµ :
jx0 = jx (3.62)
jy0 = jy (3.63)
jz0 = γ jz + iβ γicρ = γ(iz − vρ) (3.64)
icρ 0 = −iβ jz γ + γicρ ⇒ (3.65)
v
ρ 0 = γ ρ − 2 jz (3.66)
c
82 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
Die Stromdichte in IS1 transformiert in die Ladungsdichte in IS2 . Transformiert man den Feld-
stärketensor mit γµ = (j, icρ), so erhält man.
0
Fµν = ∑ aµ µ 0 aνν 0 Fµν 0 . . . (3.67)
µ 0ν 0
∇E = 4πρ (3.81)
∇B = 0 (3.82)
ad Gleichung (3.81):
4π ∂ F4µ 4π ∂ Fν µ 4π
∇(iE) = (icρ) → ∑ = j4 → ∑ = jν (3.83)
c µ ∂ xµ c µ ∂ xµ c
für ν = 1, 2, 3: N = 1
∂ F11 ∂ F12 ∂ F13 ∂ F14 4π
+ + + = j1 (3.84)
∂ x1 ∂ x2 ∂ x3 ∂ x4 c
∂ B3 ∂ B2 ∂ E1 4π
− −i = j1 (3.85)
∂y ∂z ∂ ict c
mit dem epsilon-Tensor lässt sich der transformierte Feldstärketensor neu anschreiben als
1
F̂µν ≡ εµνσ τ Fσ τ (3.86)
2
oder in Matrixschreibweise
0 −iE3 iE2 B1
iE3 0 −iE1 B2
F̂µν =
−iE2 iE1
(3.87)
0 B3
−B1 −B2 −B3 0
zudem gilt
∂ F̂µν
∑ ∂ xν
=0 (3.88)
ν
wir definieren
1
c∑
fµ ≡ uFµν jn u (3.94)
n
1
Z Z
3
d r f1 = d 3 r[B3 j2 − B2 j3 + E1 cρ] =
cZ
1
= d 3 r[(j × B)1 + E1 ρc] = (3.95)
c
q
= [(v × B) + Ex c]r=rq (t)
c
1
Z Z
d 3 r f4 = d 3 r[it1 ] =
cZ
1
= d 3 r[(j × B)1 + E1 ρc] = (3.96)
c
q
= [(v × B) + Ex c]r=rq (t)
c
Anstatt der vierten Komponente ergibt sich für den gesamten Vektor
3 1 dp
intd rf = q E + (v × B) = (3.97)
c dt
Nach Ausführen des Kreuzprodukts ergibt sich
iq i dE
Ev = (3.98)
c c dt
3.2. POTENTIALGLEICHUNGEN 85
∂ Tµσ
fµ = ∑ (3.101)
σ ∂ xσ
" #
1 ∂ Fµσ
Tµ,σ =
4π ν ∑ Fµν Fνσ +
4 ∑(Fλν )2 (3.102)
λν
mit µ, σ = 1, 2, 3 und ν, λν
1 1 2 2
Ti j = Ei E j + Bi B j − δi j (E + B ) (3.103)
4π 2
c
S= (E × B) (3.104)
4π
1
g= (E × B) (3.105)
4πc
1 2
w= (E + B2 ) (3.106)
8π
ergeben die Matrix
Ti j −icgi
mit i, j = 1, 2, 3 (3.107)
−icg j w
dabei gilt
3 ∂ Ti j ∂ gi
fi = ∑ − mit i = 1, 2, 3 (3.108)
j=1 ∂ x j ∂t
3 ∂Sj
i i ∂w
f4 = −
c ∑ − ∂ x j − c ∂t (3.109)
j=1
86 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
dp d
Z Z Z
3 3
= d rf = d r∇T − d 3 rg =
dt dt (3.110)
d
Z
3
d r∇T − pelm
dt
pelm ist der elektromagnetische Impuls
∂ T11 ∂ T12 ∂ T13 ∂ T21 ∂ T22 ∂ T23 ∂ T31 ∂ T32 ∂ T33
∇T = + + , + + , + + (3.111)
∂ x1 ∂ x2 ∂ x3 ∂ x1 ∂ x2 ∂ x3 ∂ x1 ∂ x2 ∂ x3
i dE p i i d
Z Z Z Z
= d 3 r f4 = − d 3 r∇S − d 3 rw, d 3 rw = Eelm (3.112)
c dt c c dt
d
Z Z
(p + pelm = d 3 r∇T = dAT · n̂ T · n̂ = ∑ Ti j n̂ j (3.113)
dt S j
d
Z Z
(E p + Eelm ) = − d 3 r∇ · S = − dAn̂S (3.114)
dt S
Bei unendlicher Fläche verschwindet der Pointingvektor und die Energie bleibt konstant.
4π
2 Aµ = − jµ (3.115)
c
1 ∂2
4π
A = ∇ − 2 2 A = − jµ
2 2
(3.116)
c ∂t c
2 φ = −4πρ (3.117)
daraus folgt
Aµ = (A, iφ ) (3.118)
jµ = (j, icρ) (3.119)
Die Divergenz des Vierervektors ist Null:
∂ Aµ jµ
∑ ∂ xµ = 0, ∑ ∂ xµ = 0 (3.120)
µ µ
3.3. GREEN’SCHE FUNKTION FÜR DIE POTENTIALGLEICHUNG 87
Letztere muss wegen der Kontinuitätsgleichung erfüllt sein. Wir definieren von nun an x0 ≡ ct
und somit x4 = ict = ix0 . Das Volumen im Minkowskiraum ist somit
d 4 x ≡ d 3 rdx0 (3.121)
Für GF gilt:
∂ A0µ 1 Z 4 0 ∂
∑ ∂ xµ + c ∑ d x ∂ xµ jµ (x0) = 0 (3.125)
µ µ
Aus der Kontinuitätsgleichung folgt, dass das Integral Null sein muss. Wir haben
2 A0µ = 0 (3.127)
A0µ = ∑ cµ (k) exp(i(kr − ωt)) = ∑ cµ (k) exp(i(∑ kσ xσ )) (3.128)
k k σ
ω
kσ = k, i (3.129)
c
88 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
kσ ist lichtartig: kσ kσ = 0
∂ A0µ
0=∑ = i ∑ cµ (k)kµ exp(i(∑ kσ xσ )) = 0 (3.130)
µ ∂ xµ k,µ σ
1
Z
Aµ = A0µ + d 4 x0 G(x − x0 ) jµ (x0 ) (3.132)
c
d 4 x0 = d 4 x00 (3.133)
Inversionen LT : x00 7→ x sind ausgeschlossen. G(x − x0 ) transformiert sich wie ein Skalar. für
LT : x 7→ x̄:
Die Lösung liegt darin die Ränder im Unendlichen verschwinden zu lassen G(∞ = 0)
0 0 δ (x0 − x00 ) − |r − r0 | δ (τ − r)
G(x, x ) = G(x − x ) = = (3.136)
|r − r0 | r
0
τ ≡ c(t − t ) (3.137)
ct = ct 0 = |r − r0 | (3.138)
r = |r − r0 | (3.139)
1 jµ (r0 , ct − |r − r0 |)
Z
0
Aµ (x) = Aµ (x) + d3r (3.140)
c |r − r0 |
3.3. GREEN’SCHE FUNKTION FÜR DIE POTENTIALGLEICHUNG 89
(Retardierungseffekt): Das Ereignis ist nur innerhalb eines Kegels erfragbar. 2 (t) = (−t)
stellt die avanzierte Lösung dar:
δ (x0 − x00 ) + |r − r0 |
Gadv (x, x0 ) = (3.141)
|r − r0 |
|r−r0 |
Z 0
ρ r ,t − c
φret (r,t) = d 3 r (3.142)
|r − r0 |
0|
Z ρ r,t + |r−r c
φret (r,t) = d 3 r 0
(3.143)
|r − r |
Beispiel
Aµ = ∑ aµν Aν 0 (3.147)
ν
Aµ = A0µ exp(ikµ xµ ) = ∑ aν µA0ν0 exp(ik0µ x0µ ) (3.148)
ν
Die Lorentztransformation einer Funktion eines Skalars gibt wieder ein Skalar, daraus folgt,
dass kµ ein VIerervektor sein muss.
kµ kµ = 0 ω = c|k| (3.149)
90 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
Im Medium ist die Lichtgeschwindigkeit von der Brechzahl abhängig, ω ist eine Funktion des
Wellenvektors k und der Brechungsindex selbst ist wiederum von ω abhängig.
c
ω = |k| ω = ω(k), n = n(ω) (3.150)
n
iω(k)
kµ = k, k4 = (3.151)
c
Unter einer Lorentztransformation ändert sich die Frequenz, was als Dopplereffekt beobachtet
wird. Der Wellenvektor k ist somit beobachterabhängig. Die ebene Welle wird dargestellt durch
ω
k = n k̂ (3.152)
c
E = E0 eiφ (r,t) (3.153)
B = B0 eiφ (r,t) (3.154)
(3.155)
Das E- und B-Feld sind in Phase, da sich die Welle im Vakuum ausbreitet. Die Phase φ ist ein
Skalar und wird berechnet durch
!
k̂r
φ = ω n −t (3.156)
c
!
k̂ 0 r0
φ = ω0 − t0 mit (n = 1) (3.157)
c
φ = φ0 (3.158)
Beispiel
Wir betrachten eine Lorentztransformation mit Boost entlang der x-Achse
Beispiel
Teilchen im elektromagnetischen Feld mit m, q, E, vekB, (A, φ ) gegeben:
d
γm v = q(E + vc × B) (3.179)
dt
1. wir betrachten zunächst die rechte Seite der obrigen Gleichung
1 ∂A v
q −∇φ − + × (∇ × A) = (3.180)
c ∂t c
v 1 ∂
= q −∇ φ − A − + (v · ∇) A (3.181)
c c ∂t
d v q dA
(γmv) = −q∇ φ − A − ⇒ (3.182)
dt c c dt
d h q i v
γmv + = −∇ qφ − qA (3.183)
dt r cA r c
v2 ∂ v2 vi
γ = 1− 2 ⇒ 1 − 2 = · · · = −γ 2 (3.184)
c ∂ vi c c
r
∂ v2
−mc2 1 − 2 = γmvi (3.185)
∂ vi c
3.4. WECHSELWIRKUNG EINES GELADENEN TEILCHENS IM MAGNETFELD 93
Wir setzen nun Gleichung (3.185) in Gleichung (3.183) ein und erhalten
" #
d q
q
(−mc2 ) ∑ 1 − β 2 êi + ∑
∂ ∂
(vi Ai )êi =
dt i ∂ vi i c ∂ vi
(3.186)
vA
= ∇ −qφ + q
c
. .
Wir vergleichen mit der Lagrangegleichung und bemerken: q̇i = vi , qi = xi . Die Lagran-
gegleichung lautet somit
q
q
L = (−mc ) 1 − β 2 + v · A − qφ
2
(3.187)
c
H = γmc2 + qφ (3.190)
Daraus folgt
q
H (qi , pi ,t) = m2 c4 + c2 (p − qc A)2 + qφ (3.194)
Übung
zeige
dxk ∂H
= ẋk = (3.195)
dt ∂ pk
d pk ∂H d
= ṗk = − ⇒ (γmv) = . . . (3.196)
dt ∂ qk dt
π2 (p − qc A)2
H (p, r,t) ≈ mc2 + qφ = mc2 + + qφ (3.197)
2m 2m
der nichtrelativistischen Hamiltongleichung
Beispiel
Aus der Tatsache ∇A = 0 folgt sofort das Fehlen eines Potentials (φ = 0) und weiters 2 A = 0.
Die Ladungsträgerdichte und die Stromdichte seinen ebenfalls Null. Wir betrachten ein Volu-
men V mit periodischen Randbedingungen mit V → ∞ und der Kantenlänge L:
1
V = L3 = Lx Ly Lz , √ eikr (3.198)
L
2π
Ψ(0) = Ψ(L) ⇒ kni = (3.199)
Li
ω 2
k2 = 2 muss erfüllt sein (3.200)
c
2π
k= (nx , ny , nz ) (3.201)
L
3.4. WECHSELWIRKUNG EINES GELADENEN TEILCHENS IM MAGNETFELD 95
In Gleichung (3.201) repräsentieren die ni ∈ Z die Quantenzustände. Die Anzahl der Zustände
pro Volumen bzw. die Zustandslichte wird mit
3
3L
d k = dnx dny dnz (3.202)
2π
berechnet. Geht das Volumen und somit auch die Kantenlänge nun gegen unendlich wird.
V
Z
∑ → (2π)3 d3k (3.203)
k
(2π) → L : (3.204)
0 0
eikr e−ik r
Z
d 3 r √ √ = δ k, k0 (3.205)
V V V
ikr −ik0 r0
e e
∑ √V √V = δ (r − r0) (3.206)
k
1
f (r) = √ ∑ eikr f˜(k) (3.207)
V k
˜f (k) = √1
Z
d 3 r f (r)eikr (3.208)
V
1
A(r,t) = √ ∑ ∑ ek,i Qk,i (t)eikr (3.209)
V k i=1,2,3
Ã(k,t) = ∑ ek,i Qk,i (t) (3.210)
i=1,2,3
mit der Amplitude Q, den reellen Einheitsvektoren ek,i und dem ebenen Wellenfaktor exp (ikr)
Wegen ∇A = 0 muss gelten ek , i · k = 0 und es folgt, dass A ein transversales Feld ist. Der
Polarisationsvektor ist somit normal auf e.
Für jede Mode erhalten wir eine Fouriertransformierte Gleichung für den harmonschen Oszilla-
tor. Daraus folgt, dass der Lagrange für ein System von mathematischen Oszillatoren die einer
zusammenhängenden Kraft ausgesetzt sind.
L = T −V (3.218)
" #
1 1 1
L (Q, Q̇,t) = 2 ∑
4πc 2 k,i=1,2
Q̇ ki Q̇∗
ki − ∑
2 k,i=1,2
ωk2 Qki Q∗ki + 4πc ∑ jki Q̇∗ki (3.219)
k,i=1,2
Übung
Zeige, dass die Lagrangegleichung die harmonische Oszillatorgleichung erfüllt. Die physikali-
sche Deutung der obrigen Gleichung: Das Feld ist die Summe von unabhängigen harmonischen
3.4. WECHSELWIRKUNG EINES GELADENEN TEILCHENS IM MAGNETFELD 97
Oszillatoren, getrieben von Strömen mit quantisierten moden, was uns zum Photonenbild führt.
1
A(r,t) = √
V
∑∑ eki · Qki (t)eikr (3.220)
k i=1,2
∗ +
Q̇ki → [Qki , Qki ] = δk,k0 δi,i0 (3.221)
H = ∑ Pki · Q̇ki − L (3.222)
k,i=1,2
∂L 1
Pks = = Q̇∗ (3.223)
∂ Q̇ks 4πc2 ks
ωk2 ∗
1 1
∑
2 k,i=1,2
2 ∗
4πc Pki Pki +
4πc 2
Qki Qki − ∑ jki · Q∗ki
c ki
(3.224)
Aus letzterer Gleichung folgen die kanonischen Bewegungsgleichungen und daraus die harmo-
nischen Oszillator Gleichungen.
∂H ωk2 σ ∗ 1
Ṗkσ = =− 2
Qkσ + jk,σ (3.225)
∂ Qkσ 4πc c
Das Feld kann man nun durch Q-Moden darstellen:. Das Tupel (k, i) bildet eine Mode
1 ∂A 1 1 1
Z
E⊥ = −
c ∂t
=− √
c V ∑ ikr
Q̇ki (t)e →
8π
|E|2 dV =
k,i=1,2
(3.226)
1 1 4πc2
= ∑ ks ks 2 ? ∑ Pks∗ Pks
8πc2 s=1,2,k
Q̇ Q̇ ∗
=
k,s=1,2
Ek = −∇φ → E (3.227)
i
B = ∇×A = √
V
∑ (k × Eki )Qks (t)eikr =
k,s=1,2
(3.228)
i
=√
V
∑ k(ek2 Qk1 − ek1 Qk2 (t)e ikr
k,s=1,2
98 KAPITEL 3. KOVARIANTE FORMULIERUNG DER MAXWELL GLEICHUNGEN
1 1
Z
d 3 rB(r,t)B∗ (r,t) = ∑ ωk2QksQ∗ks
4πc2 2 k,s=1,2
(3.229)
1 1 1
Z Z Z
H = dV |E⊥ |2 + dV |B|2 − d 3 rj(r,t)A(r,t) (3.230)
8π Z 8πZ cZ
1 1 1
L = dV |Ek |2 − dV |B|2 + d 3 rj(r,t)A(r,t) (3.231)
8π 8π c
(3.232)
mit ρ = 0.
Kapitel 4
Poissonklammern
Definition: Mit A(q, p,t) und B(q, p,t), wobei q die generalisierten Koordianten und p die
kanonischen Impulse sind gilt
∂A ∂B ∂A ∂B
{A, B} = ∑ − = −{B, A} (4.1)
i ∂ pi ∂ qi ∂ qi ∂ pi
weiters
{pi , qi } = δi j (4.2)
99
100 KAPITEL 4. POISSONKLAMMERN
dF ∂F
= {H (qi , pi ,t), F(F(qi , pi ,t)} + =
dt ∂t (4.7)
∂H ∂F ∂H ∂F
∂F
=∑ − +
∂ ps ∂ qs ∂ qs ∂ ps ∂t
vergleiche obrige Gleichung mit der Heisenbergschen Bewegungsgleichung
qi → Qks (4.8)
1
pi → Pks = Q̇ks (4.9)
4πc
{Qks , Q0k s0 } = 0 = {Pks , Pk0 s0 } (4.10)
2 ∗
{Q̇ks , Qk0 s0 } = 4πc {Pks , Qk0 s0 } = 4πc2 δk,k0 · δss0 (4.11)
{Ai , A j } = 0 (4.12)
Index
Coulombgesetz, 10 Spannungstensor, 19
Coulumbkraft, 4 Strom
elektrischer, 3
Dielektrische Verschiebung, 23 Suszeptilität, 24
Divergenz, 1
Theorem
Energie Green’sches, 2
elektrostatische, 20 Stoke’sches, 2
Feld, 3 Von Neumann Gleichung, 14
klassisches, 3
quantenmechanisches, 3
Feldstärketensor, 19
Ferroelektrikum, 24
Green’sche
Identitäten, 2
Induktionsgesetz, 4
Ladungsträgerdichte, 7
Lorentzkraft, 4
Polarisation, 22
Punktladung
virtuelle, 15
Raumladungsdichte, 3
Rotation, 1
101