Sie sind auf Seite 1von 47

Das Fundament 2/2007

Deutscher Christlicher Techniker-Bund e. V. März/April


104. Jahrgang

Grundlegend
Auftrag der Propheten

Hauptkonferenz 2007

Einen anderen Grund kann niemand legen als den,


der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Die Bibel, 1. Korinther 3, 11
Das Fundament 2/2007

INHALT
Prof. Dr. Helmuth Pehlke: Der Auftrag der Propheten 4

DCTB-Intern 17

Hauptkonferenz 2007 19

Mitgliederversammlung 2007 20

Serie: Neutestamentliche Heilsgeschichte (2) 25

Messearbeit: 20 Jahre Intergeo 36

Fotos: ©Bildmaschine (Gerard Fritz/Seite 21), PhotoDisc, DCTB


Titelfoto: © Bibelausstellung Sylt - Jesajarolle von Qumran

IMPRESSUM
Das Fundament ®
Herausgeber: Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V. (DCTB)
Postfach 1122, 70807 Korntal-Münchingen
Tel. 0711/8380828, Fax 0711/8380829, info@dctb.de; www.dctb.de
Redaktion: Armin Bachor, armin.bachor@dctb.de
Die Kosten für den Bezug des Mitteilungsblattes DAS FUNDAMENT sind im Mitgliedsbeitrag des
DCTB e.V. enthalten. Daten werden gespeichert. Falls der Abonnent für den Fall einer Adressen-Ände-
rung gegen die Anschriften-Weitergabe durch die Post nicht ausdrücklich beim DCTB Widerspruch
einlegt, wird sein Einverständnis vorausgesetzt.
Druck: Paul Schürrle GmbH, Stuttgart-Plieningen
© DCTB, bzw. Verfasser; Reproduktion, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Herausgebers.
Konten: DCTB e.V.: KSK Ludwigsburg 98 50 804 BLZ 604 500 50
DCTB-Förder-Stiftung: EKK Stuttgart 419 648 BLZ 600 606 06

2
Editorial

Um so fester haben wir das prophetische Wort, und


ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein
Licht. 2. Petrus 1, 19
Erfahrungen mit Gott in unserem Leben bleiben nicht aus. Wenn wir
mit ihm verbunden sind und seine Perspektive auf die guten Umstände
und schwierigen Situationen in unserem persönlichen Leben einnehmen,
werden wir erkennen, dass er mit uns ist und uns begleitet und trägt.
Noch wichtiger als diese subjektiven Erfahrungen ist das prophetische
Wort, das aufgeschrieben worden ist. Die 66 Bücher der Heiligen Schrift.
Die Bibel. Sie ist wie ein Licht. Darauf sollen wir achten. Das ist grundle-
gend. „Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift
eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus
menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem heili-
gen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet“ (2. Petrus 1, 20 - 21).
Die Propheten des Alten Testamentes oder die neutestamentlichen
Verfasser der biblischen Bücher sind keine autonomen Schriftsteller. Sie
wurden geleitet durch Gottes Geist, damit sie das aufschreiben, was Gott
wollte und wir wissen müssen.
Aus diesem Grund können wir uns ganz sicher auf die Bibel und ihre
Wahrheit und Richtigkeit verlassen. Paulus bekennt: „Denn ich schäme mich
des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die alle errettet, die daran
glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen“ (Römer 1, 16). Und: „Das
Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir
errettet werden, ist‘s eine Gotteskraft“ (1. Korinther 1, 18).
Das Wort vom Kreuz soll der Mittelpunkt unserer Arbeit im DCTB
sein: Jesus starb für meine Schuld an meiner Stelle, damit ich durch ihn
vor Gott rein dastehen kann. So als hätte ich keine Sünde getan. Dass zu
glauben rechtfertigt mich allein vor Gott.
Mit dieser Freude und Gewissheit gehen wir auf die Messen, die jedes
Jahr stattfinden. Das ist unsere Zeugnis in den Foyers der Hochschulen
und den Bibelkreisen. Danke, dass Sie mit uns gehen, in Ihrer Fürbitte.

Shalom

3
Das Fundament 2/2007

Der Auftrag
der Propheten
Prof. Dr. Helmuth Pehlke lehrt Altes Testament am Southwestern Baptist The-
ological Seminary in Fort Worth/Texas. Im Folgenden lesen Sie die Zusammen-
fassung eines Vortrages, den er auf der Regionaltagung in Lachen im Herbst
2006 hielt.

Ist Prophetie reden“, „für jemanden etwas sagen“.


Jeremia 1,7: „Der HERR sprach
Zukunftsdeutung? aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu
Eine häufige Annahme ist, dass jung«, sondern du sollst gehen, wohin
der Auftrag und die Botschaft ich dich sende, und predigen alles,
der Propheten sich hauptsächlich was ich dir gebiete, du sollst sagen,
auf die Vorhersage der Zukunft was ich dir sage.“
beschränkt. Aber es lässt sich Das hebräische Wort für Pro-
feststellen, dass nur 2% dessen, phet ist „nabi“ und bedeutet: geru-
was in den Propheten steht, vom fen, berufen sein. Es gab also kein
Kommen des Messias handelt. 5% Erbrecht für die Propheten. Das
der Texte reden von zukünftigen Amt konnte nicht durch politische
Ereignissen, die bisher noch nicht Anordnung vergeben werden. Gott
eingetroffen sind, und 8% bein- rief den Propheten und er rief den,
halten zukünfigte Botschaften an den er wollte.
ihre Zeitgenossen, die aber bereits
eingetroffen sind. Das meiste, was
die Propheten sagen, hat demnach
mit der Zukunft direkt nichts zu Ursprung der Propheten
tun, sondern mit der Gegenwart,
in der sie lebten. Um die Botschaft der Propheten
Das Wort „Prophet“ bedeutet der Bibel richtig zu verstehen, müs-
im Griechischen: „für jemanden sen wir ihren Ursprung verstehen.

4
Der Auftrag der Propheten

Dieser ist nicht in Ägypten zu


suchen. Es gab dort auch Prophe-
ten, aber sie waren mit Wahrsagen
und Traumdeutung beschäftigt.
Ihr Ursprung war auch nicht im
Land Kanaan. Dort war es üblich,
Vorhersagen durch Ekstase und das
Beobachten von Tiereingeweiden
zu machen. Auch Mesopotamien
ist nicht der Ursprung für die
biblischen Propheten. Die Zukunft
dort wurde durch die Beobachtung
von bestimmten tierischen und
menschlichen Körperbewegungen
vorausgesagt. Oder man schaute
sich Fehlgeburten an oder wie
Sternbild Orion
sich Öl auf dem Wasser verteilte
oder aufsteigender Rauch aus dem
Weihrauchfass. Die Konstellation ihr Einkommen. Sie mahnten auch
der Sterne wurde ebenfalls zur die Herrscher, aber das war riskant
Vorhersage benutzt. Es gab also für ihren Dienst. Sie verstanden
auch in der Umwelt des alten Israel sich als Botschafter ihrer Götter,
Propheten. Aber die Forderung sprachen über ethische und sozi-
der alttestamentlichen Propheten ale Themen, aber man konnte sie
nach ethischer Verantwortung, nie anhand eines Schriftstückes
moralisch einwandfreiem Leben, überprüfen, in dem ihre Botschaft
nach theologisch reiner Lehre und schriftlich niedergelegt wurde. Mit
das Stellen des Volkes und seiner den biblischen Propheten konnte
Herrscher in die Gegenwart Gottes man es tun. Sie schrieben einen
war der Umwelt total fremd. Die beträchtlichen Teil ihrer Aussagen
Propheten aus der Umwelt des alten nieder und diese Aussagen konnten
Israel unterstützten meistens den mit der Botschaft anderer Prophe-
König in seiner Meinung. Die Göt- ten verglichen werden.
ter waren immer auf der Seite des
Königs. So sicherten die Propheten

5
Das Fundament 2/2007

Der Ursprung
g der pro- 12 - 17). Gott wird als Herr der
Geschichte verkündigt. Er ist es,
phetischen Botschaft der Könige ein- und absetzt.
Die Botschaft der alttestament- Bei Hesekiel endet fast jede
lichen Propheten wurde von ihrer Botschaft an das Volk mit dem
Gotteserfahrung bestimmt. Diese Satz: „Sie sollen erkennen, dass ich
Gotteserfahrung war eine Wort- der Herr bin““ (Hesekiel 11,12; 12,
erfahrung. Deshalb leiteten sie 15 - 16). Der Herr ist der Herr der
ihre Verkündigung immer wieder Geschichte. Das Volk soll in und
mit dem Wort ein: „So spricht der an den geschichtlichen Ereignissen,
Herr.“ Alles im Leben des Volkes, erkennen, dass Gott der Herr ist.
aber auch wirklich alles, wurde In der Botschaft der Propheten
immer wieder in Beziehung zu ging es immer um eine Begegnung
Gott gebracht: Die Politik, das ge- der Zuhörer mit Gott. Deshalb sagt
sellschaftliche Verhalten im Volk, der Prophet Amos: „Darum will
die Religion, das geistliche Leben, ich‘s weiter so mit dir machen, Israel!
das Verhältnis zu den Fremdlingen. Weil ich‘s denn weiter so mit dir
Alles wurde in Beziehung zu Gott machen will, so bereite dich, Israel,
gebracht. Besonders deutlich wird und begegne deinem Gott!” (Amos 4,
das im Propheten Jesaja: „Denn der 12). Aber Israel wollte nach seinen
Tag des HERRN Zebaoth wird kom- eigenen Vorstellungen leben.
men über alles Hoffärtige und Hohe
und über alles Erhabene, dass es er-
niedrigt werde: über alle hohen und
erhabenen Zedern auf dem Libanon Propheten
und über alle Eichen in Baschan, - Botschafter Gottes
über alle hohen Berge und über alle
erhabenen Hügel, über alle hohen Es ist die Eigenart eines Botschaf-
Türme und über alle festen Mauern, ters, dass er nicht über den redet,
über alle Schiffe im Meer und über der ihn sendet, sondern dass er das
alle kostbaren Boote, dass sich beugen weitersagt, was ihm aufgetragen
muss alle Hoffart der Menschen und worden ist. Deshalb beantworten
sich demütigen müssen, die stolze die Propheten auch nicht die Frage:
Männer sind, und der HERR allein Was wäre, wenn? Sie spekulieren
hoch sei an jenem Tage““ (Jesaja 2, nicht über ihren Auftraggeber oder

6
Der Auftrag der Propheten

ihren Auftrag. Sie vertreten wohl von Juda, im fünften Monat des
die Partei ihres Gottes, aber sie vierten Jahrs, sprach Hananja, der
sind keine Parteifunktionäre oder Sohn Asurs, ein Prophet von Gibe-
Politiker. Sie entwickelten keine on, zu mir im Hause des HERRN
politischen, sozialen oder religiösen in Gegenwart der Priester und des
Programme. Das finden wir alles in ganzen Volks: So spricht der HERR
der Bibel nicht. Die Bibel ist kein Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe
staatspolitisches, sozialrechtliches, das Joch des Königs von Babel
wirtschaftliches oder gar religiöses zerbrochen, und ehe zwei Jahre um
Buch (im Vergleich mit anderen sind, will ich alle Geräte des Hauses
Religionen), auch wenn es manche des HERRN, die Nebukadnezar,
immer wieder meinen. der König von Babel, von diesem
Die Propheten sprachen kon- Ort weggenommen und nach Babel
krete Zustände und Missstände geführt hat, wieder an diesen Ort
im Volk an, die im Widerspruch bringen; auch Jechonja, den Sohn
zu den Ordnungen und Geset- Jojakims, den König von Juda, samt
zen Gottes, zum Willen Gottes, allen Weggeführten aus Juda, die
standen. Aber hier ist etwas ganz nach Babel gekommen sind, will ich
bezeichnend. Die Propheten riefen wieder an diesen Ort bringen, spricht
nicht zur Umkehr zum Kult oder der HERR, denn ich will das Joch
zum Tempel. Sie riefen immer zur des Königs von Babel zerbrechen. Da
Umkehr zu Gott auf. Es ging ihnen sprach der Prophet Jeremia zu dem
nicht darum, eine „volle Kirche“ Propheten Hananja in Gegenwart
zu haben, sondern darum, dass der der Priester und des ganzen Volks, die
Einzelne sich im Lichte Gottes sah im Hause des HERRN standen, und
und sein Leben vor dem heiligen sagte: Amen! Der HERR tue so; der
Gott gestaltete. HERR bestätige dein Wort, das du
Es ist erstaunlich, dass die geweissagt hast, dass er die Geräte aus
Propheten nicht in jeder und für dem Hause des HERRN von Babel
jede Situation ein Gotteswort parat wiederbringe an diesen Ort und alle
hatten. Als Beispiel sei Jeremia Weggeführten. Doch höre dies Wort,
genannt, der dem falschen Pro- das ich vor deinen Ohren rede und
pheten Hananja gegenüberstand: vor den Ohren des ganzen Volks:
„In demselben Jahr, im Anfang der Die Propheten, die vor mir und vor
Herrschaft Zedekias, des Königs dir gewesen sind von alters her, die

7
Das Fundament 2/2007

haben gegen viele Länder und große Der erste Prüfstein: Das Leben
Königreiche geweissagt von Krieg, des Propheten muss mit dem über-
von Unheil und Pest. Wenn aber ein einstimmen, was er im Auftrage
Prophet von Heil weissagt - ob ihn Gottes verkündigt. Er kann nicht
der HERR wahrhaftig gesandt hat, etwas sagen und mit seinem Leben
wird man daran erkennen, dass sein nicht dahinter stehen.
Wort erfüllt wird. Da nahm der Pro- Spurgeon, der bekannte engli-
phet Hananja das Joch vom Nacken sche Prediger, berichtete am Endes
des Propheten Jeremia und zerbrach des 19. Jahrhunderts über einen sehr
es. Und Hananja sprach in Gegen- begabten Pastor und sagte: „Wenn
wart des ganzen Volks: So spricht der der auf der Kanzel ist, möchte ich,
HERR: Ebenso will ich zerbrechen dass er nie heruntersteigt. Er spricht
das Joch Nebukadnezars, des Königs so brillant. Aber wenn er von der
von Babel, ehe zwei Jahre um sind, Kanzel unten ist, dann möchte ich,
und es vom Nacken aller Völker neh- dass er nie draufsteigt. Denn sein
men. Und der Prophet Jeremia ging Leben ist so furchtbar.“
seines Weges““ (Jeremia 28, 1 - 11). Bei den Propheten der Bibel
Jeremia ließ den Propheten hatte ihr Leben mit der von ihnen
Hananja mit seiner Botschaft allein. verkündigten Botschaft übereinzu-
Kein Wort, kein Widerspruch. Er stimmen.
ließ ihn einfach stehen und ging „Und ich sprach: Höret doch, ihr
weg. Manchmal hatten die Prophe- Häupter im Hause Jakob und ihr
ten auch zu warten, bis sie Gottes Herren im Hause Israel! Ihr solltet
Wort erhielten (Jeremia 42, 7). die sein, die das Recht kennen. Aber
Wenn Gott nicht sprach, dann hat- ihr hasset das Gute und liebet das
te auch der Prophet nichts zu sagen. Arge; ihr schindet ihnen die Haut
ab und das Fleisch von ihren Kno-
chen und fresset das Fleisch meines
Volks. Und wenn ihr ihnen die
Wahre und falsche Haut abgezogen habt, zerbrecht ihr
ihnen auch die Knochen; ihr zerlegt
Propheten es wie in einen Topf und wie Fleisch
Es gibt drei Prüfsteine, die wahre und in einem Kessel. Darum, wenn ihr
falsche Propheten unterscheiden: nun zum HERRN schreit, wird er
euch nicht erhören, sondern wird

8
Der Auftrag der Propheten

sein Angesicht vor euch verbergen zur Wenn unser Leben nicht über-
selben Zeit, wie ihr mit eurem bösen einstimmt mit dem, was wir sagen,
Treiben verdient habt. So spricht der will uns auch keiner richtig zuhören.
HERR wider die Propheten, die mein Zweiter Prüfstein: Der Aufruf,
Volk verführen, die da predigen, es anderen Göttern zu dienen, ist ein
werde gut gehen, wenn man ihnen zu Zeichen für einen falschen Prophe-
fressen gibt; wer ihnen aber nichts ins ten, selbst dann, wenn das Vorher-
Maul gibt, dem predigen sie, es werde gesagte einträfe.
ein Krieg kommen: »Darum soll euch Indische Gottheit
die Nacht ohne Gesichte sein und
die Finsternis ohne Wahrsagung.«
Die Sonne soll über den Propheten
untergehen und der Tag über ihnen
finster werden. Und die Seher sollen
zuschanden und die Wahrsager zu
Spott werden; sie müssen alle ihren
Bart verhüllen, weil kein Gotteswort
da sein wird. Ich aber bin voll Kraft,
voll Geist des HERRN, voll Recht
und Stärke, dass ich Jakob seine
Übertretung und Israel seine Sünde
anzeigen kann” (Micha 3, 1 - 8).
„Auch bei den Propheten zu
Samaria sah ich Anstößiges, dass sie
weissagten im Namen des Baal und
mein Volk Israel verführten; aber bei „Alles, was ich euch gebiete, das
den Propheten zu Jerusalem sehe ich sollt ihr halten und danach tun.
Greuel, wie sie ehebrechen und mit Ihr sollt nichts dazutun und nichts
Lügen umgehen und die Boshaften davontun. Wenn ein Prophet oder
stärken, auf dass sich ja niemand Träumer unter euch aufsteht und dir
bekehre von seiner Bosheit. Sie sind ein Zeichen oder Wunder ankün-
alle vor mir gleichwie Sodom und digt und das Zeichen oder Wunder
die Bürger Jerusalems wie Gomorra” trifft ein, von dem er dir gesagt hat,
(Jeremia 23, 13 - 14). und er spricht: Lass uns andern
Göttern folgen, die ihr nicht kennt,

9
Das Fundament 2/2007

und ihnen dienen, so sollst du nicht anders lauten, nämlich: „und das
gehorchen den Worten eines solchen Wort wird nicht sein“ oder „und das
Propheten oder Träumers; denn der Wort ist nicht, existiert nicht.“
HERR, euer Gott, versucht euch, um Das bedeutet, dass das, was der
zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Prophet sagte, mit dem überein-
Herzen und von ganzer Seele lieb- stimmen muss, was Gott bereits
habt” (5. Mose 13, 1 - 4). vor der Zeit des Propheten gesagt
Dritter Prüfstein: Die Erfüllung hatte. Es durfte nicht in Wider-
der Weissagung oder Vorhersage. spruch zur bereits gegebenen
Wenn das, was der Prophet vorher- Offenbarung stehen. Und weil
sagte, nicht eintraf, sollte er gestei- Moses als der Prophet schlechthin
nigt werden. Wie sollte das aber galt, musste alles, was der Prophet
geschehen, wenn das Vorhergesagte sagte, mit den fünf Büchern Moses
vielleicht erst 250 Jahre später ein- übereinstimmen. Deshalb haben
getroffen war? Wann sollte dieser wir auch in den Prophetenbüchern
Prophet dann gesteinigt werden? so viele Anspielungen an die fünf
Wie kann dann dieses Kriterium Bücher Moses. Zum Weiteren
ein Prüfstein für falsche oder wah- muss es auch mit der Botschaft
re Prophetie sein? anderer wahrer Propheten überein-
Wir lesen in 5. Mose 18, 21 - 22: stimmen.
„Wenn du aber in deinem Herzen Die prophetische Botschaft
sagen würdest: Wie kann ich merken, beinhaltet nicht nur zukünftige
welches Wort der HERR nicht geredet Ereignisse, wie den Messias oder
hat? - wenn der Prophet redet in den Tag des Herrn, sondern auch
dem Namen des HERRN und es Personen und Ereignisse, die von
wird nichts daraus und es tritt nicht unserer heutigen Zeit aus gesehen
ein, dann ist das ein Wort, das der längst Vergangenheit sind. So zum
HERR nicht geredet hat. Der Pro- Beispiel die Geburt des Messias.
phet hat‘s aus Vermessenheit geredet; Für die damaligen Menschen
darum scheue dich nicht vor ihm.“ jedoch war diese Weissagung weit
Alle deutschen Übersetzungen entfernte Zukunft. Paulus spricht
lauten in etwa so, wie Luther es deshalb auch davon, dass Christus
übersetzte: „und es wird nichts in der Mitte der Zeit kam, nicht
daraus und es tritt nicht ein.“ Aber am Anfang oder Ende der Zeit.
es sollte laut dem hebräischen Text

10
Der Auftrag der Propheten

Die Zukunft in meiner Hand?

Botschaft der in Gilead in den Kampf ziehen,


oder soll ich‘s lassen? Sie sprachen:
falschen Propheten Zieh hinauf! Der Herr wird‘s in die
Die falschen Propheten waren Hand des Königs geben. Joschafat
zur Zeit des Alten Testamentes aber sprach: Ist hier kein Prophet des
sehr zahlreich vorhanden und HERRN mehr, dass wir durch ihn
einflussreich. Sie repräsentierten den Herrn befragen? Der König von
die Religion des Volkes. Sie waren Israel sprach zu Joschafat: Es ist noch
für das volkstümliche Bedürfnis einer hier, Micha, der Sohn Jimlas,
nach Religion verantwortlich und durch den man den HERRN befra-
wurden dafür bezahlt, häufig vom gen kann. Aber ich bin ihm gram;
König selbst. „Und Joschafat sprach denn er weissagt mir nichts Gutes,
zum König von Israel: Frage doch zu- sondern nur Böses. Joschafat sprach:
erst nach dem Wort des HERRN! Da Der König rede so nicht!“ (1. Könige
versammelte der König von Israel Pro- 22, 5 - 8). „So spricht der HERR
pheten, etwa vierhundert Mann, und wider die Propheten, die mein Volk
sprach zu ihnen: Soll ich gegen Ramot verführen, die da predigen, es werde

11
Das Fundament 2/2007

gut gehen, wenn man ihnen zu fressen den Schauern: »Was wahr ist, sollt
gibt; wer ihnen aber nichts ins Maul ihr uns nicht schauen! Redet zu uns,
gibt, dem predigen sie, es werde ein was angenehm ist; schauet, was das
Krieg kommen“ (Micha 3, 5). Herz begehrt! Weicht ab vom Wege,
Ob es nicht heute in Deutsch- geht aus der rechten Bahn! Lasst
land auch so ist? Wenn sie dem uns doch in Ruhe mit dem Heiligen
Volk nach dem Mund reden, Israels!“ (Jesaja 30, 9 - 11).
werden sie kommen. Reden sie aber Diese Botschaft ist auch für
davon, dass der Mensch Sünder ist unsere Zeit hoch aktuell. Die Bot-
und Vergebung braucht, da sonst schaft der falschen Propheten stand
das Gericht Gottes droht, dann im Widerspruch zur Offenbarung
kommt kaum einer. Gottes. Sie mussten sie übertün-
Die falschen Propheten verkün- chen mit Lüge, um sie als wahr
digten, was die Menschen hören erscheinen zu lassen. Und deshalb
wollten. „Wenn ich ein Irrgeist wäre mussten sie auch der Botschaft der
und ein Lügenprediger und predigte, wahren Propheten widersprechen.
wie sie saufen und schwelgen sollen Sie versuchten, die wahren Prophe-
- das wäre ein Prediger für dies ten mundtot zu machen, ja umzu-
Volk!“ (Micha 2, 11). So lesen wir bringen. „Als aber die Priester, Pro-
auch im Neuen Testament: „Denn pheten und alles Volk Jeremia hörten,
es wird eine Zeit kommen, da sie dass er solche Worte redete im Hause
die heilsame Lehre nicht ertragen des HERRN, und Jeremia nun alles
werden; sondern nach ihren eige- gesagt hatte, was ihm der HERR
nen Gelüsten werden sie sich selbst befohlen hatte, allem Volk zu sagen,
Lehrer aufladen, nach denen ihnen ergriffen ihn die Priester, Propheten
die Ohren jucken“ (2. Timotheus und das ganze Volk und sprachen:
4, 3). Die Botschaft der falschen Du musst sterben! Warum weissagst
Propheten richtete sich nach der du im Namen des HERRN: »Es wird
religiösen Nachfrage. Sie predigten diesem Hause gehen wie Silo, und
Frieden, obwohl es keinen Frieden diese Stadt soll so wüst werden, dass
gab: „Denn sie sind ein ungehor- niemand mehr darin wohnt«? Und
sames Volk und verlogene Söhne, die das ganze Volk sammelte sich im
nicht hören wollen die Weisung des Hause des HERRN wider Jeremia.
HERRN, sondern sagen zu den Se- Als das die Oberen von Juda hörten,
hern: »Ihr sollt nicht sehen!« und zu gingen sie aus des Königs Hause

12
Der Auftrag der Propheten

hinauf ins Haus des HERRN und Botschaft der


setzten sich zum Gericht vor das neue
Tor am Hause des HERRN. Und die
wahren Propheten
Priester und Propheten sprachen vor Die Botschaft der wahren Prophe-
den Oberen und allem Volk: Dieser ten stand in Einklang mit Moses.
Mann ist des Todes schuldig; denn er Sie sprachen die Wahrheit auch
hat geweissagt gegen diese Stadt, wie dort aus, wo es auch für sie sel-
ihr mit eigenen Ohren gehört habt“ ber persönliche Nachteile hatte.
(Jeremia 26, 7 - 11). Manchmal kostet es etwas, die
Wenn man heute vom Gericht Wahrheit zu sagen und zu leben.
Gottes redet, bekommt man zu Aber lasst uns zur Wahrheit stehen!
hören, dass das eine Anmaßung sei, Die wahren Propheten forderten
denn Gott ist Liebe. das Volk auf, allein Gott zu die-
Weil die falschen Propheten kein nen. Denn Götzendienst war die
Wort vom Herrn hatten, redeten sie Verachtung der Herrschaft Gottes
ihre eigenen Träume und Vorstel- über die von ihm geschaffene Welt.
lungen. „Die Oberen in seiner Mitte „Mit wem wollt ihr denn Gott
sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergleichen? Oder was für ein
vergießen und Menschen umzubrin- Abbild wollt ihr von ihm machen?
gen um ihrer Habgier willen. Und Der Meister gießt ein Bild, und der
seine Propheten streichen ihnen mit Goldschmied vergoldet‘s und macht
Tünche darüber, haben Truggesichte silberne Ketten daran. Wer aber zu
und wahrsagen ihnen Lügen; sie sa- arm ist für eine solche Gabe, der
gen: »So spricht Gott der HERR«, wo wählt ein Holz, das nicht fault, und
doch der HERR gar nicht geredet hat“ sucht einen klugen Meister dazu, ein
(Hesekiel 22, 27 - 28). Im Alten Bild zu fertigen, das nicht wackelt.
Testament sind falsche Propheten Wisst ihr denn nicht? Hört ihr denn
eine Lüge, eine Täuschung. nicht? Ist‘s euch nicht von Anfang an
verkündigt? Habt ihr‘s nicht gelernt
von Anbeginn der Erde? Er thront
über dem Kreis der Erde, und die
darauf wohnen, sind wie Heuschre-
cken; er spannt den Himmel aus wie
einen Schleier und breitet ihn aus wie
ein Zelt, in dem man wohnt; er gibt

13
Das Fundament 2/2007

die Fürsten preis, dass sie nichts sind, der Bibel ist: Gott der Schöpfer. Er,
und die Richter auf Erden macht er der alles geschaffen hat, kann auch
zunichte: Kaum sind sie gepflanzt, in meinem Leben eingreifen und
kaum sind sie gesät, kaum hat ihr neue Umstände schaffen. Wenn er
Stamm eine Wurzel in der Erde, da etwas spricht, dann geschieht es.
lässt er einen Wind unter sie wehen, Götzendienst war die Verachtung
dass sie verdorren, und ein Wirbel- der Herrschaft Gottes über die
sturm führt sie weg wie Spreu. Mit von ihm geschaffene Welt. Sexu-
wem wollt ihr mich also vergleichen, elle Perversion war das Ergebnis.
dem ich gleich sei? spricht der Heilige. „Und Israel lagerte in Schittim. Da
Hebet eure Augen in die Höhe und fing das Volk an zu huren mit den
seht! Wer hat dies geschaffen? Er Töchtern der Moabiter; die luden
führt ihr Heer vollzählig heraus und das Volk zu den Opfern ihrer Götter.
ruft sie alle mit Namen; seine Macht Und das Volk aß und betete ihre
und starke Kraft ist so groß, dass Götter an. Und Israel hängte sich an
nicht eins von ihnen fehlt. Warum den Baal-Peor. Da entbrannte des
sprichst du denn, Jakob, und du, HERRN Zorn über Israel“ (4. Mose
Israel, sagst: »Mein Weg ist dem 25, 1 - 3). Götzendienst vernichtet
HERRN verborgen und mein Recht die Sicherheit der Familienzelle, die
geht vor meinem Gott vorüber«? vom Schöpfer verordneten sexuellen
Weißt du nicht? Hast du nicht ge- Prinzipien. Er vernichtet Recht und
hört? Der HERR, der ewige Gott, der Gerechtigkeit und damit wirkliche
die Enden der Erde geschaffen hat, Rechtsprechung.
wird nicht müde noch matt, sein Ver- Die wahren Propheten sagten
stand ist unausforschlich. Er gibt dem dem Volk, dass nicht nur religiöse
Müden Kraft und Stärke genug dem Überzeugungen und das bloße
Unvermögenden. Männer werden Führwahrhalten des Wortes Gottes
müde und matt, und Jünglinge strau- echtes geistliches Leben hervor-
cheln und fallen; aber die auf den bringt. Es geht letztlich darum,
HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass das Wort Gottes in uns wirkt
dass sie auffahren mit Flügeln wie und echtes geistliches Leben her-
Adler, dass sie laufen und nicht matt vorbringt. Und das geschieht nur
werden, dass sie wandeln und nicht im Gehorsam gegen Gottes Wort
müde werden“ (Jesaja 40, 18 - 31). und im Leben vor ihm.
Das große Thema des 1. Kapitels

14
Der Auftrag der Propheten

Die wahren Propheten waren Zusammenfassung


aber nicht nur Mahner und Ge-
richtsverkündiger. Sie sollten das Die Propheten im Alten Israel
Volk auch ermutigen, nur ihrem wirkten störend in der israeli-
Gott zu vertrauen, nicht in ihre tischen Gesellschaft.
eigene Klugheit oder eigene Stärke, Für die Patrioten in Israel
auch nicht der politischen und mi- waren sie schädlich. Denn sie
litärischen Stärke der Weltmächte sagten die Zerstörung des Tempels
der damaligen Zeit. und Jerusalems voraus sowie die
„Weh denen, die hinabziehen Wegführung aus dem verheißenen
nach Ägypten um Hilfe und sich Land. Für die religiösen Führer
verlassen auf Rosse und hoffen auf waren die Propheten Lästerer,
Wagen, weil ihrer viele sind, und auf denn sie verkündigten den Pries-
Gespanne, weil sie sehr stark sind! tern Gericht und kritisierten die
Aber sie halten sich nicht zum Hei- allgemeine Religionsausübung. Für
ligen Israels und fragen nichts nach die politischen Eliten waren sie
dem HERRN“ (Jesaja 31, 1). Aufrührer. Denn sie bemängelten

15
Das Fundament 2/2007

das Leben und den Führungsstil leben. Suchet nicht Bethel und
der Regierenden. kommt nicht nach Gilgal und geht
Aber sie wollten doch nur das nicht nach Beerscheba; denn Gilgal
Gericht Gottes vom Volk abwenden. wird gefangen weggeführt werden,
Sie wollten das Volk verschonen. und Bethel wird zunichte werden.
Und auch wir wollen mit der Suchet den HERRN, so werdet ihr
Botschaft sagen, dass der Mensch leben, dass er nicht daherfahre über
Sünder ist und Gottes Vergebung das Haus Josef wie ein verzehrendes
braucht, die Menschen vor dem Feuer, das niemand löschen kann zu
Gericht Gottes bewahren, das mit Bethel.“
Sicherheit kommen wird. Nimmt Hosea 2, 8 - 9 – Kehrt zurück
der Mensch Gottes Botschaft von zu dem Mann der ersten Liebe,
der Versöhnung durch den Kreuzes- zum einzigen Herrn: „Darum siehe,
tod Jesu nicht für sich persönlich in ich will ihr den Weg mit Dornen
Anspruch, dann geht er in das Ver- versperren und eine Mauer ziehen,
derben, in die ewige Verdammnis. dass sie ihren Pfad nicht finden soll.
Die Botschaft der Propheten Und wenn sie ihren Liebhabern
kann zusammengefasst werden in nachläuft und sie nicht einholen
den Worten der Propheten selbst: kann, und wenn sie nach ihnen sucht
Jesaja 7, 18 – Alle Weltmächte müs- und sie nicht finden kann, so wird
sen nach der Pfeife Gottes tanzen: sie sagen: Ich will wieder zu meinem
„Zu der Zeit wird der HERR herbei- früheren Mann gehen; denn damals
pfeifen die Fliege am Ende der Strö- ging es mir besser als jetzt.“
me Ägyptens und die Biene im Lande Im Wort der Propheten begeg-
Assur, dass sie kommen und sich alle nen wir dem lebendigen Gott. In
niederlassen in den tiefen Tälern Jesus von Nazareth begegnen wir
und in den Steinklüften und in allen diesem Gott erneut. Und deshalb
Hecken und an jeder Tränke.“ ist es wichtig, dass wir täglich eine
Amos 5, 4 - 6 – Suchet den Begegnung mit diesem Jesus von
Herrn, so werdet ihr leben: „Denn Nazareth haben, der für die Welt
so spricht der HERR zum Hause eine Torheit ist, für uns aber die
Israel: Suchet mich, so werdet ihr Kraft Gottes, von der wir leben.

16
Das Fundament 2/2007

Der Herr segne dich und behüte dich!


4. Mose 6, 24

Liebe Freunde!

„An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Dass Segen sich auch einmal mate-
riell auswirken kann, durfte der DCTB im Blick auf den Jahreshaushalt
2006 geradezu sichtbar erfahren. Während Mitte Dezember noch zu
befürchten war, dass diesmal mit einem wirklich hohen Fehlbetrag gerech-
net werden muss, kam in den letzten Tagen des alten Jahres der Ausgleich
zustande. Den Gesamtausgaben von rund EUR 410.000,- standen am
Schluss Einnahmen in fast gleicher Höhe gegenüber. Ein Wunder? Wir
danken jedenfalls unserem Herrn Jesus Christus von Herzen und wollen
ihm auch für die Zukunft fest vertrauen.
Aber auch Ihnen, liebe Freunde, die Sie durch Ihre Zuwendungen so
spürbar mitgeholfen haben, sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich
gedankt! Gott segne Sie und behüte Sie!

Mit freundlichen Grüßen

Philipp Berghöfer, Schatzmeister Reinhold Wennagel, Geschäftsführer

18
Hauptkonferenz 2007

Hauptkonferenz 2007 in Dassel


„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Prophe-
ten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“.
Matthäus 5, 17

ist aktuell. Das möchte uns Hans


Dieter Becker zeigen.
Michael Kotsch wird anhand
historischer Beispiele erklären,
wie im Bereich der Wissenschaft
und Technik Fortschritt zustande
kommt, aber dass jeder Fortschritt
auch immer seine Schattenseiten
mit sich bringt. Was jeweils als
Fortschritt angesehen wird, ist
in gewisser Weise immer vom
Am Anfang seiner Lehrtätigkeit herrschenden Zeitgeist abhängig.
bekennt er sich ganz eindeutig zur Historische Beispiele sollen uns vor
ganzen Bibel. Das Alte Testament, Augen führen, wie zeitabhängig
wie es zu seiner Zeit vorlag, war für wissenschaftliche und technische
ihn von autoritativer und blei- Modelle und Überzeugungen sind.
bender Gültigkeit. Seine Jünger ha- Unter dem Thema „Irrtum und
ben zur Kenntnis genommen, dass Fälschung in der Wissenschaft“
der Glaube an den Bergprediger wird er darauf eingehen, dass
Jesus von Nazareth das geschriebene Betrug im wissenschaflichen Metier
Wort Gottes mit einschließt. Den durchaus vorkommt und nicht im-
einen gibt es nicht ohne das andere. mer sofort als solcher erkannt wird.
In Dassel wird es darum gehen, Parallel zu den Hauptvorträgen
die durch den Propheten Jesaja werden die Kinder und Jugend-
vermittelte Botschaft Gottes neu lichen von Alexander Hellmich
für unsere Zeit zu begreifen und und seinem bewährten Team in
dem darin gezeigten Willen Gottes verschiedenen Altersgruppen ihr
zu gehorchen. Das Alte Testament eigenes Programm haben.

19
Das Fundament 2/2007

Erholung in Dassel
Dassel lädt zur Erholung ein. Eine
malerische Landschaft mit weiten
Rasenflächen und ausgedehnten
Wäldern umgeben das „Haus Sol-
ling“ des CVJM. Ein idealer Platz
für Familien mit Kindern. Denn
das Gelände rund ums Haus bietet
viel Platz zum Toben, Fußballspie-
len oder Karussell fahren. Wander-
wege führen direkt am Haus vorbei.
Auch die Zimmer und Aufenthalts- Wir würden uns freuen, Sie an
räume bieten eine einladende und Pfingsten in Dassel begrüßen zu
wohnliche Atmosphäre. können.

Einladung zur Mitgliederversammlung des DCTB e.V.


Die Mitglieder des Deutschen Christlichen Techniker-Bundes e.V.
lade ich hiermit zur diesjährigen Mitgliederversammlung ein.
Ort: CVJM-Heim „Haus Solling“, 37586 Dassel,
Erholungsheimstraße
Zeit: Samstag, den 26. Mai 2007, Beginn 15.00 Uhr
Tagesordnung: 1. Jahresbericht 2006
Bundesarbeit, Rechnungsabschluss 2006,
Entlastung des Vorstandes
2. Haushalts-Voranschlag 2007
3. Verschiedenes, Aussprache
Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V.

Korntal-Münchingen, den 06.02.2007 Jens Höner, 1. Vorsitzender

20
Hauptkonferenz 2007

Hauptkonferenz 2007 in Dassel


Gottes Wort
- aktuell und zuverlässig
-Hauptkonferenz 2007 Gottes Wort - aktuell und zuverlässig
Freitag, 25.05. Samstag, 26.05. Sonntag, 27.05. Montag, 28.05.
Andacht und Gebet Andacht und Gebet Andacht und Gebet
Jesaja im welt- und Jesajas Prophetie in Jesajas Botschaft in
heilsgeschichtlichen Vergangenheit und Gericht und Gnade
Horizont Zukunft
Hans-Dieter Becker Hans-Dieter Becker Hans-Dieter Becker
Studentenchat Herrnmahl Rückblick und Aufblick
Anreise Mitgliederversammlung Spiel und Gespräch Abreise
Das Fundament 2/2007

Unterwegs mit Wie Wissenschaft Irrtum und Fälschung


Gottes Wort Fortschritt macht in der Wissenschaft
Naturwissenschaft und Auch Wissenschaftler sind
Tagungs- Technik im Wandel der Kinder ihrer Zeit
eröffnung Geschichte
DCTB-Berichte Michael Kotsch Michael Kotsch
Hauptkonferenz 2007

Unsere Referenten
Hans Dieter Becker, Jahrgang 1938, ist verheiratet
und hat zwei erwachsene Söhne.
Im ersten Beruf war er Bergmann und Hauer im
Eisenerzbergbau. Von 1959 - 1963 absolvierste er
ein Theologiestudium am Theologischen Seminar
Ewersbach. Von 1963 - 1971 war er Pastor der FeG
Meinerzhagen, bis 1981 in der FeG Berlin-Tempelhof.
Gleichzeitig studierte er an der Kirchlichen Hoch-
schule in Berlin-Zehlendorf. Seit 1981 war er Dozent
für Altes Testament und Hebräisch am Theologischen
Seminar des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Ewersbach. Parallel
dazu übte er eine Lehrtätigkeit aus durch Predigten, Vorträge und Bibelwo-
chen im In- und Ausland und durch diverse Veröffentlichungen. Seit 2003 ist
er im tätigen Ruhestand.
Michael Kotsch, Jahrgang 1965, ist verheiratet mit
Viviane und hat drei Kinder.
Studium der Theologie an der Staatsunab-
hängigen Theologischen Hochschule Basel (STH
Basel) von 1986-1991 und anschließend Studium
der Theologie, Religionswissenschaft und Ökologie
(Mensch - Gesellschaft - Umwelt) an der Universi-
tät Basel. Seit 1995 ist Michael Kotsch Lehrer für
Kirchengeschichte, Konfessions- und Sektenkunde,
Religionswissenschaft und Apologetik an der Bibel-
schule Brake sowie ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgemeinschaft
für biblische Ethik in der Medizin (ABEM) und seit 2005 Vorsitzender des
Bibelbundes.
Als Gastdozent hält Michael Kotsch seit 2004 Vorlesungen zur Kirchen-
geschichte und Konfessionskunde an der STH in Basel und betreibt Promo-
tionsstudien im Bereich der Kirchengeschichte. Bekannt ist er hauptsächlich
als Autor für verschiedene theologische Zeitschriften und Verfasser mehrerer
Bücher zu apologetischen und religionswissenschaftlichen Themen.
Das Fundament 2/2007

Konferenzkosten
€ 130,- bis € 160,- je Person und Quartier für 3 Tage bei Vollpension;
Gesamtpreis, unabhängig von An- und Abreisezeit.
Konferenzgebühr: € 10,-/Person ab 3 Jahren

Familien und Studierende werden im Sinne unserer Satzung aus Spenden-


mitteln des DCTB wie folgt bezuschusst:
- Voller Betrag (abz. Konferenzgebühr) für Kinder und Jugendliche ohne
eigenes Einkommen bis einschließlich 17 Jahren in Begleitung ihrer Eltern;
- halber Betrag (abz. Konferenzgebühr) für Schüler und Studierende ab 18
Jahren.
Sollten bei Abmeldungen nach dem 16.05.2007 Ausfallkosten entstehen,
müssen wir diese in Rechnung stellen. Wir bitten um Verständnis.
Die Tagung beginnt um 18.00 Uhr mit dem gemeinsamen Abendessen.

Anreise
Bahn:
Aus Richtung Hannover oder Göttingen kommend:
Bahnhof Einbeck/Salzderhelden.
Aus Richtung Paderborn oder Hameln:
Bahnhof Stadtoldendorf.
Von den Bahnhöfen ist Abholung nach
vorheriger Absprache möglich.
PKW:
A7 bis Ausfahrt Northeim-Nord,
die B3 Richtung Hameln/Alfeld
bis Ausfahrt Neuhaus/Dassel;
durch Dassel Richtung Neu-
haus hindurch, ab Ortsende
nach ca. 2 km rechts ab zum
„Haus Solling“.
Aus Richtung Paderborn:
Die B64 über Höxter, dort
rechts ab über Neuhaus
nach Dassel.
Die Bedeutung des Kreuzes

Serie: Neutestamentliche Heilsgeschichte (2)

Die Bedeutung
des Kreuzes

Erich Sauer, Der Triumph des Gekreuzigten, 1937

Der Hass der Pharisäer brachte mit dem Kuss versöhnender Liebe
Christus ans Kreuz. Die Hinrich- geantwortet! Wir taten das Äußerste
tung Jesu war der größte Justizmord an Bosheit gegen ihn; er aber tat das
der Weltgeschichte. Sie war „der Äußerste an Güte gegen uns, und
feigste Gesandtenmord, das schmut- zwar beides zur selben Stunde“,1)
zigste Attentat, das jemals Rebellen und so wurde die Schandtat am
gegen einen gütigen Vater ihres Kreuz noch im selben Augenblick
Vaterlandes begangen haben“. zum erlösenden Wendepunkt der
Was aber tat Gott? „Er hat Menschheitsgeschichte und zum
diesen teuflisch gemeinen Aufruhr Umbruch des gesamten Dramas der
gegen seine Person in das Sühnop- Weltall-Übergeschichte. 2)
fer zur Errettung dieser Rebellen Nach allen Seiten hin erweist
verwandelt! Er hat auf den Faust- sich das Kreuz als die sieghafte
schlag in sein heiliges Angesicht Grundlage der Erlösung.

25
Das Fundament 2/2007

Die Bedeutungg des 2. Der g


größte Beweis
Kreuzes für Gott der Gerechtigkeit Gottes
Das Kreuz ist das größte Ereignis Dort hat der Richter der Welt „zur
der Heilsgeschichte, noch größer als Erweisung seiner Gerechtigkeit“
die Auferstehung. Denn das Kreuz (Römer 3, 25) nicht einmal seines
ist der Sieg. Die Auferstehung der eigenen Sohnes geschont (Römer
Triumph; aber der Sieg ist noch wich- 8, 32). In all den Jahrhunderten vor
tiger als der Triumph, obwohl sich Golgatha hatte Gott, trotz vieler Ge-
dieser mit Notwendigkeit aus ihm richte im Einzelnen (Römer 1, 18
ergibt. Die Auferstehung ist das Of- ff.), die Sünde doch niemals hun-
fenbarwerden des Sieges, der Triumph dertprozentig bestraft (Apostelge-
des Gekreuzigten. Der Sieg selber schichte 17, 30), so dass schließlich
war vollkommen. „Es ist vollbracht“ seine Heiligkeit durch seine Geduld
(Johannes 19, 30; Hebräer 2, 14). in Frage gestellt zu sein schien
„wegen des Dahingehenlassens der
vorher geschehenen Sünden unter der
Nachsicht Gottes““ (Römer 3, 25). Da
1. Die höchste Erwei- hat erst der Sühnetod des Erlösers,
als göttliche Selbstrechtfertigung der
sung der Liebe Gottes vergangenen Menschheitsgeschichte,
Dort gab der Allherr des Lebens die unumstößliche Gerechtigkeit
sein Liebstes in den Tod, seinen des obersten Weltenrichters erwie-
eingeborenen Sohn, den Mittler sen. Alle Geduld der Vergangenheit
und Erben der Schöpfung (Kolosser war nur möglich im Hinblick auf
1, 16; Hebräer 1, 2. 3). Christus der das Kreuz (Römer 3, 25), und alle
Herr starb am Kreuz, er, für den im Vergebung der Zukunft ist nur
Äther die Sterne kreisen und für den „gerecht“ durch den Rückblick auf
jedes Mücklein im Sonnenschein das Kreuz (Römer 3, 26; 1. Johannes
tanzt (Hebräer 2, 10). Wahrlich: 1, 9). Das Kreuz selbst ist die Ein-
„Darin beweist Gott seine Liebe gegen heit von Geduld der Vergangenheit
uns, dass Christus für uns gestorben (Römer 3, 25), Gericht der Gegen-
ist, da wir noch Sünder waren““ (Rö- wart (Johannes 12, 31) und Gnade
mer 5, 8). der Zukunft (Römer 5, 8 - 9). Da-
rum ist nun auch erstmalig und ein-

26
Die Bedeutung des Kreuzes

zig im Evangelium die „Gerechtigkeit Aufgabe dieser Gemeinde nicht


Gottes““ geoffenbart (Römer 1, 17; erdhaft gebunden. Schon „jetzt“ soll
2. Korinther 3, 9), die Gerechtig- „den Fürstentümern und Gewalten in
keit Gottes sowohl als göttliche der Himmelswelt durch die Gemein-
Eigenschaft als auch als göttliche de die vielgestaltete Weisheit Gottes
Gabe, die „von Gott kommt und kundgetan“ werden (Epheser 3,
vor Gott gilt““ (2. Korinther 5, 21). 10 - 11). Bruder und Schwester, lass
darum deinen Geist sich emporhe-
ben aus dem Staube des Alltags! An
dir sollen die Fürstentümer und Ge-
3. Die wunderbarste walten in den himmlischen Welten
Vermehrung g des etwas erfahren von der Weisheit
Reichtums Gottes deines Gottes. Empor! Den Sternen
entgegen! Ja, hinaus über die Sterne!
„Du bist geschlachtet worden und hast Lass dein Herz weilen beim Throne
für Gott erkauft durch dein Blut aus Gottes, des Allmächtigen, deines
jedem Stamm und Sprache und Volk und meines Vaters!
und Nation und hast sie unserem Gott
zu Königen und Priestern gemacht“
(Offenbarung 5, 9). Sie sind nun
erworben für Gott, das „Volk zum Die Bedeutungg des
Besitztum““ (1. Petrus 2, 9), das Kreuzes für Christus
„Eigentumsvolk““ (Titus 2, 14).
Zwar nicht so, als ob der durch das 1. Die höchste Anerkennung der
Kreuz gewonnene Reichtum eine Herrschaft Gottes. Denn der
Steigerung der göttlichen Herrlich- Sohn „ward gehorsam bis zum
keit an sich bedeute - denn Gott Tode, ja bis zum Tode am Kreuz“
ist von vornherein une (Philipper 2, 8; Römer 5, 19).
wohl aber so, dass er i 2. Die höchste Vollen-
Gemeinde ein Instrum dung des Glaubens an
und Kundgebungssorg Gott; denn er hat „an
zur Offenbarung seine dem, was er litt, den
Herrlichkeit gewon- Gehorsam gelernt“
nen hat. Schon jetzt, (Hebräer 5,8 - 9) und
in der Gegenwart, ist ist also der „Anfüh-

27
Das Fundament 2/2007

rer“ und „vollkommenste Ausge- werden „unter vielen Brüdern“


stalter“ des Glaubens geworden (Römer 8, 29) und das „Haupt“
(Hebräer 12, 2; vergleiche 2, 13). seiner Glieder (Epheser 1, 22).
3. Die entscheidendste Erwer- Nur so konnte er seine „Fülle“
bung des Wohlgefallens Gottes; erwerben, seinen „Leib“, die Ge-
denn er gab sich als Opfer dahin, meinde, „die Fülle dessen, der alles
„Gott zu einem duftenden Wohlge- in allem erfüllt“ (Epheser 1, 23).
ruch“ (Epheser 5, 2). Gewiss, als göttliche Person hat
Christus durch das Kreuz nichts
4. Die endgültige Verewigung der
gewonnen. Der verherrlichte
Liebe Gottes. „Darum liebt mich
Mensch im Himmel besitzt jetzt
der Vater, weil ich mein Leben
nicht mehr Göttlichkeit und
lasse, auf dass ich es wiedernehme“
persönliche Herrlichkeit als das
(Johannes 10, 17).
ewige Wort vor der Fleischwer-
5. Was Christus persönlich dung. Sagt er doch selbst: „Ver-
betrifft, so ist das Kreuz für ihn herrliche du mich, Vater, bei dir
der Weg zur Verklärung seiner selbst mit der Herrlichkeit, die ich
Liebes- und Machtstellung zur bei dir schon besessen habe, ehe die
Siegerstellung, vom Sein „in dem Welt war“ (Johannes 17, 5). Aber
Schoße des Vaters“ (Johannes 1, 18) als Erlöser und „letzter Adam“
bis hin zum Sitzen „zur Rechten (Römer 5, 12 - 21; 1. Korinther
der Majestät in der Höhe“ (Philip- 15, 45) hat Christus sich den-
per 2, 9; Hebräer 2, 9; 8, 1). noch eine Erhöhung er worben,
6. Der Weg zum Besitz einer eben den Namen, der über alle
erlösten Gemeinde, vom „Al- Namen ist, in dem sich einst alle
leinsein“ des Weizenkorns, durch Knie im Himmel, auf Erden und
Sterben hindurch, zum sieghaften unter der Erde beugen werden,
„Verherrlichtwerden“ und „Frucht- den Vollinhalt des Jesusnamens,
bringen“ (Johannes 12, 24). Nur als „Erretter“ und „Seligmacher“
so konnte der „Anführer der (Philipper 2, 9 - 10).
Seligkeit“ vollkommen gemacht 7. Und schließlich, hinsichtlich
(Hebräer 2, 10) und die „vor ihm Christi Beziehung zu uns, ist das
liegende Freude gewonnen werden“ Kreuz der wunderbarste Ausdruck
(Hebräer 12, 2). Nur so konn- der Liebe des Sohnes Gottes.
te Christus der „Erstgeborene“

28
Die Bedeutung des Kreuzes

Christus hat „die Gemeinde geliebt 9, 28) 3), damit sie, der Sünde ge-
und sich selbst für sie hingegeben“ storben, nunmehr der Gerechtigkeit
(Epheser 5, 25; Galater 2, 20). leben (1. Petrus 2, 24; 2. Korinther
Sein qualvolles Sterben am Kreuz 5, 21); und wie das Verderben der
hat er zur Quelle unsers Lebens Menschheit durch den Fall - also
gemacht und also unseren Wider- ein geschichtliches Einzelereignis
spruch und Hass mit erlösender - hervorgerufen worden war (1.
Liebe beantwortet. So aber wird Mose 3; Römer 5, 12 ff.), so muss
Satans augenscheinlichster „Sieg“ nun auch seine Aufhebung durch
zu seiner gewaltigsten, entschei- den Bürgen desgleichen durch ein
dendsten Niederlage und Jesu Einzelereignis - eben die einzigartige
augenscheinlichste „Niederlage“ „Rechtstat“ 4) von Golgatha - bewirkt
zu seinem größten, triumphie- werden (Römer 5, 18). Und da das
rendsten Sieg. Wesen der Sünde in der Trennung
des Geschöpfes vom Schöpfer
besteht, also in der Trennung vom
Urquell des Lebens und folglich im
Die Heilsbedeutungg Tode, so muss nun auch der Erlöser,
des Kreuzes für uns wegen der notwendigen Entspre-
chung von Sünde und Sühne, das
Für den Einzelnen ist das Kreuz ein Urteil dieses Todes erdulden und so
Doppeltes: die Grundlage seiner durch sein Sterben die Wiederher-
Rechtfertigung, juristisch seine stellung des Lebens bewirken. „Ohne
Vergangenheit ordnend, und die Blutvergießen geschieht keine Verge-
Grundlage seiner Heiligung, sitt- bung“ (Hebräer 9, 22). Nur so kann
lich seine Gegenwart beherrschend. er, durch den Tod, dem die Macht
nehmen, der die Gewalt des Todes
hat, dem Teufel (Hebräer 2, 14; 1.
1. Die Grundlage
g der Korinther 15, 21 - 22). Die Erlösung
muss darin bestehen, dass der Tod,
Rechtfertigung
dieser große Feind des Menschen
Auf den Bürgen muss all unsere (1. Korinther 15, 26), zum Mittel
Sünde gelegt werden (Jesaja 53, 5); der Errettung gemacht wird, und
er muss sie tragen an Stelle der das, was die notwendige Fortsetzung
andern (1. Petrus 2, 24; Hebräer und Strafe der Sünde ist, muss zum

29
Das Fundament 2/2007

erlösenden Ausweg aus der Sünde 2. Die Grundlage


g
werden (Epheser 2, 16). 5)
Dies ist die Logik des Heils,
der Heiligung
festgewurzelt und unantastbar steht Christus der Herr starb am Kreuz,
sie im Erlösungsplan Gottes da. An damit wir nicht an das Kreuz
ihrer zwingenden Beweisführung brauchten. Das ist die uns aus-
zerschellen alle hochmütigen An- schließende, rechtliche Seite seines
griffe des Unglaubens. Die verhasste Sterbens, das „Erlösende“ von Gol-
„Bluttheologie“ der Bibel (Hebräer gatha. Und dennoch: Er starb dort
9, 22), mit dem gekreuzigten Chris- am Kreuz, damit wir, zusammen
tus als ihrem Zentrum (1. Korinther mit ihm, trotzdem an das Kreuz
2, 2; Galater 3, 1), bleibt dennoch kämen. Das ist die uns einschlie-
der Felsen des Heils, zwar vielen ein ßende, sittliche Seite seines Ster-
Stein des Anstoßes und ein Fels des bens, das „Bindende“ von Golgatha.
Ärgernisses (1. Petrus 2, 8; Jesaja Wir sind mit dem Gekreuzigten
8, 14; Römer. 9, 33), ein Zeichen, „zusammengepflanzt“ (Römer 6, 5)
dem allenthalben widersprochen und zur „Gleichheit seines Todes“
wird (Apostelgeschichte 28, 22; Lu- organisiert verbunden. Wir sind
kas 2, 34; Matthäus 21, 42. 44), den Nachfolger, Kreuzträger (Matthäus
Erlösten aber der lebendige Eck- 10, 38), „Weizenkörner“ wie er,
stein, „auserwählt“, „kostbar“ und die nur durch Sterben zum Leben
aufs festeste gegründet (1. Petrus gelangen (Johannes 12, 24 - 25).
2, 4 - 6; Jesaja 28, 16; Psalm 118, 22), Wir sind berufen zum Teilhaben an
bestimmt zum Fallen und Aufstehen dem Charakter der zwar dunklen,
vieler (Lukas 2, 34), den einen ein aber nichtsdestoweniger kostba-
Todesgeruch zum Tode, den ande- ren Grundlage unserer eigenen
ren ein Lebensgeruch zum Leben (2. Erlösung. Wir sind „mit Christus
Korinther 2, 15 - 16), den Juden ein gekreuzigt“ (Galater 2, 19).
Anstoß, den Griechen eine Torheit
a) Die Welt um uns ist durch den
(1. Korinther 1, 22 - 23), in jedem
Gekreuzigten für uns tot. Sie ist
Fall aber die Wahrheit (Römer 15, 8;
durch das Kreuz uns „gekreuzigt“
Matthäus. 26, 54), die Kraft (1. Ko-
und wir der Welt (Galater 6, 14).
rinther 1, 18) und die Weisheit des
Höchsten (1. Korinther 1, 24). b) Die Welt in uns ist gleichfalls
mit am Kreuz. „Indem wir dies

30
Die Bedeutung des Kreuzes

wissen, dass unser alter Mensch Verurteilter durch die Hinrichtung


mitgekreuzigt worden ist, ... dass aus dem Untertanenverhältnis
wir der Sünde nicht mehr dienen“ gegen die hinrichtende Obrig-
(Römer 6, 6. 11). keit ausscheidet. So ist nun auch
c) Die Welt unter uns ist durch Christus „dem“ Gesetz gestorben.
das Kreuz völlig besiegt. Denn Was aber Christus erfuhr, hat der
„nachdem Christus die Mächte Gläubige in ihm miterlebt (Römer
und Gewalten entwaffnet hatte, 6, 5 - 11). Also ist auch er dem
hat er sie öffentlich an den Pranger Gesetz gegenüber tot und lebt nun
gestellt und durch das Kreuz über in der Freiheit des Auferstandenen
sie triumphiert“ (Kolosser 2, 15; 1. (Römer 7, 4).
Mose 3, 15).
d) Die Welt über uns ist durch das
Kreuz für uns Gnade und Segen. Das Heil für alle
Denn der Fluch des Gesetzes ist
Auch für die Gesamtheit aller
abgetan (Galater 3, 13). Die in
Menschen ist durch das Kreuz eine
ihren Geboten wider uns zeugende
vollständige Neuordnung eingetre-
Schuldhandschrift ist ausgelöscht
ten, und zwar
und ans Kreuz geheftet (Kolosser
2, 14). Gottes Blick kann nun nach innen hin als Aufhebung
nicht mehr auf sie fallen, ohne des Gesetzes,
zugleich auf das Kreuz zu fallen; sie nach außen hin als Heilszulas-
ist gleichsam mitgetötet, mitge- sung der Völkerwelt,
kreuzigt. „Ich bin durch das Gesetz nach allen Seiten hin als Weltall-
dem Gesetz gestorben, auf dass ich triumph des Gekreuzigten.
Gott lebe“ (Galater 2, 19). Das Ge-
setz Gottes hatte den Tod über den
Sünder verhängt (Galater 3, 10),
und diesen hat Christus an seiner
1. Die Aufhebung
g
Statt getragen. Also ist Christus des Gesetzes
„durch“ das Gesetz gestorben. Nach innen hin bedeutet das Kreuz
Damit aber hat das Gesetz seine die Erfüllung und Abschaffung aller
weiteren Geltungsansprüche an ihn mosaischen Opfer (Hebräer 10,
verloren, gleichwie ein zum Tode 10 - 14) und damit die „Aufhebung“

31
Das Fundament 2/2007

des Gesetzes überhaupt later 3, 24), der „Zaun“,


(Hebräer 7, 18). Denn die der das jüdische Volk
Opfer waren die Grundlage von den Weltvölkern
des Priestertums, und das trennte (Epheser 2, 14).
Priestertum war das Fun- Die Nationen waren
dament des Gesetzes (Heb- „ohne Gesetz“ (Römer
räer 7, 11). So aber ist Chris- 2, 12) und „Fremdlinge
tus durch das Kreuz „des betreffs der Bündnisse
Gesetzes Ende“ (Römer 10, der Verheißung“ (Ephe-
4) und also der „Bürge eines ser 2, 12). Zwischen
besseren Bundes“ geworden (Hebrä- beiden bestand eine Spannung, eine
er 7, 22), eben des „Neuen Testa- Art heilsgeschichtlicher „Feind-
ments“ (Matthäus 26, 28), durch schaft“ (Epheser 2, 14 - 15), die die
das „die Berufenen die Verheißung „Fernen“ und die „Nahen“ nicht
des ewigen Erbes empfangen“ zusammenkommen ließ. Nun aber
(Hebräer 9, 15 - 17). Indem aber ist Christus „unser Friede“. Mit der
das levitische Priestertum aufgelöst Erfüllung des Gesetzes hat er die
ist, ist auch die „vordere Hütte“ „Zwischenwand der Umzäunung“
dahin (Hebräer 9, 8); der Vorhang hinweggetan und die beiden, die
im Tempel zerriss (Matthäus 27, Juden und die Heiden, in dem
51), der Weg ins Allerheiligste ist einen Leibe seiner Gemeinde,
frei (Hebräer 9, 8; 10, 19 - 22), und durch das Kreuz, miteinander wie
das ganze Volk Gottes ist nun ein auch mit Gott versöhnt (Epheser 2,
Königtum von Priestern (1. Petrus 13 - 16). Die Erfüllung des Ge-
2, 9; Offenbarung 1, 6). setzes durch den Tod des Christus
bedeutet darum den „Durchbruch
der Abrahamsverheißung durch die
Schranke des mosaischen Gesetzes“
2. Die Heilszulassung
g (vergleiche 1. Mose 12, 3; Galater
3, 13 - 14), die Erweiterung des
der Völkerwelt Heils über Israel hinaus auf die
Ist aber das Gesetz abgeschafft, Völkerwelt, den Weg, durch die
so auch nach außen hin. Bis zum äußerste Enge hindurch, hinaus
Kreuz war das Gesetz, als Israels in die umfassendste Weite, den
„Zuchtmeister auf Christum“ (Ga- Übergang vom Nationalismus der

32
Die Bedeutung des Kreuzes

Vorbereitung zum Universalismus 12, 32; Philipper 2, 9). Denn die


der Erfüllung (Johannes 11, 52). „Erhöhung“ ans Kreuz und die
„Erhöhung“ auf den Himmelsthron
gehören zusammen. Der Gekreu-
zigte ist der Gekrönte (Philipper 2,
3. Der Weltall-Triumph 8 - 11; Hebräer 2, 9), und darum
muss der alte Fürst dieser Welt
des Gekreuzigten „hinausgeworfen“ werden, weil der
„Jetzt ist das Gericht dieser Welt! Jetzt neue, der eigentliche Fürst, seinen
wird der Fürst dieser Welt hin- Einzug halten will. Darum auch
ausgeworfen werden““ (Johannes erschütterte sich der Erdboden beim
12, 31). Gerade durch das hat Tode des Herrn (Matthäus 27, 52)
der Sterbende triumphiert (Of- und die Sonne verlor ihren Schein
fenbarung 5,5 - 6). Ge- (Lukas 23, 44 - 45).
rade durch das Kreuz Denn das Kreuz Christi
hat er die Fürstentü- ist zugleich das große
mer ihrer Rüstung „Nein“ Gottes zu allem
beraubt (Kolosser 2, irdischen und himm-
14 - 15). Gerade „durch den lischen Schauplatz der
Tod““ hat er „dem die Macht Sünde (Johannes 12, 31).
genommen, der die Gewalt des Am Tage des Weltuntergangs wird
Todes hat“, dem Teufel (Hebräer darum das Erdreich erschüttert
2, 14). Daher sein Siegesruf: „Es ist (Haggai 2, 6; Hebräer 12, 26 - 27)
vollbracht!“ (Johannes 19, 30). und die Sonne mit Scham bedeckt
werden (Jesaja 24, 23). Der Mond
Das Ausgestoßenwerden Satans ist wird nicht mehr leuchten und die
- seiner Kraft nach begründet auf Sterne verblassen, und Himmel
Golgatha (Johannes 12, 31), und Erde werden fliehen vor dem
- seiner Auswirkung nach geschieht Großen Weißen Thron (Offen-
es allmählich (Matthäus. 12, 29), barung 20, 11). Dann aber wird
- seiner Vollendung nach wird es einst gerade aus der Zerstörung der alten
völlig sein (Offenbarung 20, 10). Welt, durch Verklärung ihrer in
Daher auch die Doppelsinnig- Flammenglut aufgelösten Grundele-
keit des Ausdrucks „erhöhen“ in mente, eine neue und herrliche Welt
der Schrift (Johannes 3, 14; 8, 28; hervorgehen; und wie das Weltall

33
Das Fundament 2/2007

am Ende der Zeit sein Sterben und beginnt, das Weizenkorn, dessen
„Golgatha“ erfahren haben wird, so goldner Halm am Himmelfahrts-
wird es auch gleich hinterher, auf tage zum Himmel emporsteigt, das
der Grundlage des Kreuzes, durch Weizenkorn, dessen myriadenreiche
die Verklärungsmacht Gottes, seine Ähre sich am Pfingsttage zur Erde
Auferstehung und seinen Ostermor- herabneigt und die Samenkörner
gen erleben. Dies ist der prophe- ausstreut, aus denen die Gemeinde
tische Sinn der Sonnenverfinsterung geboren wird“ (Johannes 12, 24).
und des Erdbebens im Augenblick
des Todes von Golgatha.

4. Christus 5. Das Kreuz von


- das Weizenkorn Ewigkeit zu Ewigkeit
Durch dies alles wurde „Christus So sehen wir das Kreuz überall: das
das Weizenkorn, welches welterlö- Kreuz in der Ewigkeit - das Lamm,
sende Liebe am Karfreitag in die zuvorerkannt vor Grundlegung
Erde gesenkt hat, das Weizenkorn, der Welt (1. Petrus 1, 19 - 20), das
das Ostersonntag die Erde durch- Kreuz in der Vergangenheit der Zeit
bricht und himmelan zu wachsen - Gethsemane, Gabbatha, Golgatha;

34
Die Bedeutung des Kreuzes

das Kreuz in der Gegenwart - der und das Kreuz in der Herrlichkeit
gekreuzigte Christus als das leben- - die Botschaft vom Lamm als das
dige Grundthema unserer eigenen Edelsteinfundament der himm-
Verkündigung (1. Korinther 2, 2); lischen Stadt (Offenbarung 21, 14)
das Kreuz in der Zukunft - der und, inmitten des Thrones, das
früher einst erniedrigte Heiland Lamm selbst als der Gegenstand
dann als König des geoffenbarten der Anbetung der seligen Geister
Messiasreiches (Philipper 2, 8 - 11) (Offenbarung 5, 6 - 10).

Anmerkungen:
1) v. Gerdtell, Ist das Dogma von dem stellvertretenden Sühnopfer Christi
noch haltbar? Eilenburg 1908, S. 72-73.
2) Die Kreuzigung Jesu fand, nach den neuesten Berechnungen, höchst wahrscheinlich am 7.
April 30 statt.
3) So tief kommt der Gedanke der Stellvertretung schon im Alten Testament zum Ausdruck,
dass es für „Sünde“ und „Sündopfer“ zuweilen geradezu ein und dasselbe Wort (Hebräer
chata - ah) gebraucht. Dieses bedeutet in 2. Mose 34, 7; 1. Samuel 2, 17 „Sünde“, in 4. Mose
32, 23; Jesaja 5, 8 Sündenstrafe und in 3. Mose 6, 18, 23; Hesekiel 40, 39 „Sündopfer“. So
ist auch Christus, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde, das heißt zum Sündopfer (2.
Korinther 5, 21) gemacht, und zwar hat er diese Wahrheit der Stellvertretung selber bezeugt,
nicht erst Paulus, den der Unglaube als den „Verfälscher“ des Christentums verleumdet.
Denn in Matthäus 20, 28 sagt Christus persönlich, dass er sein Leben gebe „als Lösegeld
anstatt vieler“, wobei der Urtext für „anstatt“ das Wort „anti“ gebraucht, ein Wort, welches
unwiderlegbar den Sinn von „an Stelle“ hat; denn wenn zum Beispiel das griechische Alte
Testament in 1. Mose 22, 13b sagt, Abraham habe den Widder „für“ (griech. anti!) seinen
Sohn geopfert, oder wenn es in den Verzeichnissen der Könige heißt, der Sohn sei „für“
(griech. anti!) seinen verstorbenen Vater König geworden (zum Beispiel 1. Mose 36, 33-35
usw.), so ist bei diesem „anti“ der Begriff des „anstatt“ offenbar. Paulus hat also von Christus
(!) her sein Recht, das Selbstopfer des Herrn als ein „Anstatt-Lösegeld“ (qr, anti-lytron) zu
bezeichnen (1. Timotheus 2,6; vgl. ferner Klagelieder 5, 7; Hiob 33, 23-24).
4) gr. dikaioma, („Rechtstat“) ist, im Unterschied von dikaiosyne („Gerechtigkeit“ als Ei-
genschaft), eine einzelne Rechtshandlung. Nicht durch die „Gerechtigkeit“ (dikaiosyne) des
heiligen Erdenlebens Jesu ist uns das Heil erworben worden, sondern durch die „Rechtstat“
seines gehorsamen Sterbens.
5) Das aber heißt: Jesu Tod tötet den Tod. Vgl. die eherne Schlange in der Wüste: 4. Mose
21, 6-8; Johannes 3, 14; auch David, der Goliath mit Goliaths eigenem Schwert erschlug. 1.
Samuel. 17, 51.

35
Das Fundament 2/2007

20 Jahre Intergeo
1986 fiel der Entschluss, im Rahmen der Arbeit des DCTB unter Berufstä-
tigen auch auf der Intergeo mit dem Evangelium präsent zu sein. Wie viele
Männer und Frauen haben durch die Messearbeit einen Anstoß zum Nach-
denken und Glauben bekommen? Wie viele Messebesucher, von denen sehr
viele zu den sogenannten Entscheidern gehören, mussten auch in Bezug
auf ihren geistlichen Zustand neu entscheiden. Der Herr weiß es genau. Er
führt die Statistik. Lassen wir das Messejahr 2006 einmal Revue passieren.

Österreichischer Geodätentag in
Krems/Donau vom 3. - 5.05.2006
Walter Böcking, Siegen, war Vermessungsingenieur und arbeitet seit zwanzig
Jahren auf dem DCTB-Stand auf der Intergeo mit.

Der Österreichische Geodätentag Diesen Messeeinsatz haben wir


(ÖGT ) ist wie die Intergeo ein drei- - meine Frau Hildegund und ich
tägiger Fachkongress mit Fachaus- - mit einem kleinen Campingur-
stellung, allerdings im dreijährigen laub verbunden. Im Wohnwagen
Turnus. So wurde der 9. ÖGT vom konnten wir die zerlegte Poster-
3.-5. Mai 2006 in Krems/Donau wand und einige Standutensilien
durchgeführt. Als dazu auch auf verstauen. Weitere Gerätschaften
der Intergeo 2005 in Düsseldorf und Literatur brachten die Kolle-
eingeladen wurde, vereinbarte ich gen Peter Schmitz und Johannes
mit dem Kongressdirektor, eine Offergeld im DCTB-Bus mit nach
etwa drei Meter lange Posterwand Krems. Es erwies sich als gut, dass
zum Kongressthema „Geoda(e)ten wir zuvor mit der missionarisch
verbinden“ zu erstellen und eingestellten Rumänischen Bap-
zusammen mit einigen Kollegen tistengemeinde in Krems Kontakt
den DCTB und sein Anliegen zu aufgenommen hatten, die unseren
präsentieren. Einsatz im Gebet begleiteten und

36
Messearbeit

Von links nach rechts: J. Offergeld, P. Schmitz, H. und W. Böcking, Dr. Huber.
uns bezüglich Quartieren und che Messebesucher ihre Offenheit
Verpflegung zur Seite standen. auch anderen Religionen gegenüber
Der Umfang der Fachausstel- zum Ausdruck brachten. Möge
lung war im Vergleich zur Intergeo mancher „Rundum“-Suchende bei
sehr bescheiden: Im erweiterten Jesus fündig werden und bekennen:
Audimax der Donau-Universität „Ich habe nun den Grund gefun-
Krems befanden sich die Messe- den, der meinen Anker ewig hält...“
stände österreichischer und deut- Mit speziellen Traktaten und ausge-
scher Firmen und Vermessungs- wählter Literatur durften wir die
stellen, dazwischen der DCTB mit Gesprächspartner zum „Nachlesen“
seiner ansprechenden Posterwand. einladen. Auch Mitaussteller inte-
Entsprechend der kleindimensio- ressierten sich für unser Anliegen.
nierten Ausstellung war auch der Von Herzen froh und Gott dank-
Besucherstrom spärlicher als auf bar für die „offene Tür“ unter ös-
der Intergeo. Trotzdem ergaben terreichischen Vermessungskollegen,
sich zahlreiche Gespräche über den die ER uns vor den Toren Wiens
Glauben an Jesus Christus als den geschenkt hat, durften wir den weiten
einzigen Weg zu Gott, wobei etli- Heimweg antreten. „Grüß Gott!“

37
Das Fundament 2/2007

Die Intergeo in München 10. - 12.10.2006


Manfred Gollatz, Lemgo, war Vermessungsingenieur und arbeitet seit
zwanzig Jahren auf DCTB-Messeständen mit.
Aufteilung der Mannschaft erfor-
Die Messe derlich! Welch große Möglichkeit
„Noch nie in München gewe- tat sich da für uns auf! Unser großer
sen?“, so konnten wir im Som- Gott hatte im Vorfeld schon kräftig
mer potentielle Mitarbeiter zum für uns gewirkt. Die Präsentation
Messeeinsatz des DCTB auf der der Posterwand ist von der Messelei-
Intergeo vom 10. - 12.10.2006 ins tung ausdrücklich erwünscht und
ICM (International Congresscenter wird von ihr gefördert. Gott hatte
München) einladen. Und wirklich, uns das Feld bereitet, aber mit der
die jährlich an wechselnden Orten Betreuung einer solch großen Aus-
stattfindende Intergeoo sollte, unter stellungsfläche uns auch vor eine
DCTB-Beteiligung erstmalig, in die große Herausforderung gestellt.
bayrische Landeshauptstadt kom-
men. Als Standmannschaft standen
schließlich bereit Walter Böcking,
Friedrich-Wilhelm Krumm, Karl Die Posterwand
Kübler, Reinhold Wennagel und
Manfred Gollatz, beim Aufbau Was konnte nun der Messebesucher
und Abbau tatkräftig unterstützt sehen, wenn er an den DCTB-Stand
von Mitgliedern und Freunden des kam? Einen gewaltigen Eindruck
DCTB. Auch liebevolle Quartierge- machte sofort die lange Posterwand,
ber fanden sich aus solchen Kreisen. Idee und Herstellung von Walter
Am Ende der Halle C 3 stand Böcking. Der hat nämlich in jedem
uns eine über 20 Meter lange Wand Jahr, in dem der DCTB an der
einschließlich einem Standauf- Intergeoo teilnahm, ein dem offiziel-
bau zur Verfügung. Damit fand len Messeplakat nachempfundenes
sich auch noch Platz genug für 3D-Modell erstellt, welches das
die inzwischen auf über 17 Meter Messethema zwar aufgreift, aber im
angewachsene Posterwand. Stand christlich-biblischen Sinne umdeu-
und Posterwand zusammen! Keine tet und durch spielerische Bewegung

38
Messearbeit

den Messe-Besucher seine „Entde- geeignet, über diesen Einstieg auch


ckungen“ machen lässt. Was das be- tiefer führende Gespräche zu führen.
deutet, sei am Beispiel des neuesten Natürlich war auch das RegElta,
Modells für München erläutert. Es das umgebaute elektronische Tachy-
zeigte einen Globus, der sich um meter (ein Gerät zum Messen von
einen Fluchtstab als Achse drehte Winkeln und Strecken), wieder da-
und von einem Holzkreuz gehalten bei, kam aber vor der „Wucht“ der
wurde. Damit sollte das offizielle Posterwand nicht so zur Geltung.
Messethema „Wissen und Handeln Als wichtig und unumgänglich
für die Erde“ umgesetzt werden. erweist es sich immer wieder, Lite-
ratur zum Mitgeben und Nachlesen
zu haben. Da ist es erstaunlich,
welch guter Ruf dem „Kleinen Stu-
dienhelfer“ auch unter Nichtchris-
ten vorauseilt. Studenten fragen
gezielt nach, schicken auch ihre
Kommilitonen, die unseren Stand
noch nicht gefunden haben. Eltern
fragen für ihre studierenden Kinder
nach dem „Kleinen Studienhelfer“.
Auch unser Messebüchlein „nach-
gehakt“ wird gerne von den Besu-
R. Wennagel im Gespräch chern mitgenommen. Und der eilige
Der über unserem Wissen stehen- Messe-Besucher bekommt noch die
de Schöpfer liebt seine Geschöpfe kleine Schrift „ ...wissen, wo‘s lang
und handelte. Auf einem seitwärts geht“ in die Hand gedrückt.
herausziehbaren Schriftband war
zu lesen: „ER tat den ersten Schritt.
Und SIE? Packen Sie es an. Es gibt
viel zu tun.“ Das „Grüß Gott“ ganz Die Menschen
unten auf dem Modell war natürlich
sehr ortsbezogen, sollte aber auch als Anfangs sahen wir den Standort als
Einladung zu Gott hin verstanden nachteilig an, denn es dauerte lange,
werden. Die Modelle wollen alle bis sich die Besucher von Halle C 1
Anstöße geben und sind wunderbar über Halle C 2 bis ans Ende von

39
Das Fundament 2/2007

Halle C 3 vorgekämpft hatten. Gott sagen können: „Du bist mir


Doch rückblickend kann man sagen, zu stark gewesen.“ Ein Professor
lag auch ein Vorteil darin. Sie hatten aus einem osteuropäischen Land
jetzt Zeit. Die vielen gleichartigen erklärte: „Ich komme in jedem Jahr
und sich ähnelnden Angebote mit einigen Studenten und gebe
hatten denjenigen ermüdet, der ihnen die nötigen Erklärungen zu
nicht gerade nach einem speziellen den Modellen.“ Überhaupt war der
Produkt suchte, und erfreut fand er Anteil ausländischer Aussteller und
sich vor dem DCTB-Stand wieder. Besucher außerordentlich hoch.
Dort nahm die gewaltige Poster- Besonders zahlreich traten Chinesen
wand sofort seinen Blick gefangen. auf, aber auch Russen. Schwarz-
Er verfolgte die Jahreszahlen mit afrikaner bekannten im Gespräch:
den zugehörigen Messeorten, und „Jesus Christ is my Lord!“ und nah-
seine Gedanken kreisten um die men sich englischsprachige Literatur
Erinnerung, wo und wann er wohl für ihre ungläubigen Kollegen mit.
dabei gewesen war. Die Aufgabe des Menschen aus aller Herren Länder
DCTB-Mitarbeiters war jetzt der kamen an den Stand. Hier stieß un-
des Philippus an dem Kämmerer aus sere Sprachfähigkeit oft an Grenzen.
dem Morgenland ähnlich: „Ver-
stehst du auch, was du liest?“ Gut,
wenn der Besucher sich nun Zeit
nahm und die Augen öffnen ließ Ergebnis
für die Botschaft der Modelle. Mit
gar manch einem konnten wir von Was bleibt, wenn nach 3 Tagen die
Modell zu Modell gehen und den Messe zu Ende ist? Zumindest ein
Inhalt erklären. Manches Gespräch Besucher ging seinen Weg fröhlich.
wurde ein sehr langes und seelsor- Er erklärte, sein Chef habe den
gerliches. Ein Besucher gab sich im Besuch der Intergeo zum Betriebs-
Gespräch als Atheist zu erkennen, ausflug gemacht. Aber ihn habe
sagte dann aber: „Komisch! Ich will das alles gar nicht so interessiert,
eigentlich gar nichts wissen von dem, bis er an den DCTB-Stand gekom-
was Sie mir da erzählen. Aber ich men sei. Nach dem Gespräch dort
komme nicht von Ihnen los. Irgend- könne er jetzt sagen: „Es hat sich
wie hat es mich gepackt.“ Möchte doch gelohnt!“
er doch wie Jeremia eines Tages zu

40
Messearbeit

InnoTrans in Berlin vom 19.-22.09.06


Jakob Haddick, Korntal, ist Studentenreferent im DCTB

Die kürzeste Verbindung zwi- ergibt sich die geometrische Form


schen zwei Punkten ist die Gerade. einer Zykloide.
Diese Aussage gilt jedenfalls für den
euklidischen Raum. Aber spätestens
im Zeitalter der Navigationssysteme Die Kugelbahn
sollte jeder wissen, dass der kürzeste
Weg nicht immer der schnellste ist. Was nun schon vor über 300 Jah-
Das ist nicht nur im Straßenverkehr ren entdeckt wurde, ist in der Pra-
so, sondern ist auch anwendbar auf xis gar nicht so einfach zu erken-
eine Kugel, die eine Entfernung nen. Dies nutzten wir auch auf der
zwischen zwei Punkten in kürzester InnoTranss vom 19. - 22. September
Zeit zurücklegen soll. Der Mathe- 2006. InnoTranss ist eine internati-
matiker Johann Bernoulli kam 1696 onale Fachmesse für Verkehrstech-
auf die Lösung, die sogenannte nik, die alle zwei Jahre in Berlin
Brachistochrone (brachistos chro- stattfindet. In Zusammenarbeit
nos ist altgriechisch und bedeutet mit der Christlichen Vereinigung
‚kürzeste Zeit‘). Spiegelt man die Deutscher Eisenbahner (CVDE)
Brachistochrone auf der x-Achse, hatten wir dort einen Messestand
Blickfang Kugelbahn

41
Das Fundament 2/2007

aufgebaut, auf dem wir mit Messe- liegt zuerst daran, dass die Kurve
besuchern ins Gespräch über Jesus eine, wie oben beschrieben, Bra-
Christus kommen wollten. chistochrone war. Das Modell wur-
Da wir nicht darauf aus waren, de uns für diesen und für weitere
Produkte oder Dienstleistungen Messeeinsätze freundlicherweise
zu verkaufen, benötigten wir einen vom Geodätischen Institut Karlsru-
anderen Aufhänger, um mit den he zur Verfügung gestellt.
Menschen ins Gespräch zu kom-
men. Manch einer blieb vor dem
Stand stehen, blickte mit einem
kritischen Blick die Banner der Entscheiden
Organisationen und fragte sich,
was denn die auf einer solchen Vor der Vorführung des Experi-
Fachmesse zu suchen hätten. Ande- mentes mussten die Besucher einen
re blieben vor unserer Kugelbahn Tipp abgeben, und nicht wenige
stehen. Zwei Bahnen verliefen von lagen daneben. Einer fragte uns,
einem gemeinsamen Startpunkt ob diese Technik für Verkehrswege
zu einem gemeinsamen Ziel. Zu genutzt würde, was natürlich nicht
Beginn und dann wieder auf dem unsere Absicht war. Wir nutzten
letzten Stück verliefen beide Bah- die Gelegenheit des Gesprächs
nen exakt parallel. Der einzige Un- vielmehr, um die Menschen darauf
terschied: Die eine Bahn verlief hinzuweisen, dass es auch im Leben
als Gerade mit gleichbleibendem darauf ankommt, Entscheidungen
Gefälle, die andere Bahn hatte ein zu treffen, auf eine Bahn zu setzen,
kleines Hindernis zu bewältigen. und dass sie auf Jesus Christus set-
Kurz nach dem gemeinsamen zen sollten. An einer Stelle kommt
Start fiel sie mit einer zunehmend das Beispiel der Kugelbahn näm-
negativen Steigung, um schließlich lich an seine Grenzen. Zum Schluss
wieder auf das Level der anderen landen beide in der gleichen Box.
Bahn anzusteigen. Die Frage war Die erste eine Sekunde früher als
nun: „Welche Kugel kommt schnel- die andere, aber beide kommen ans
ler ans Ziel?“ Es ist natürlich nicht gleiche Ziel. Von unserer Entschei-
die Gerade, sondern die Bahn, die dung für oder gegen Jesus ist aber
zuerst das Gefälle und dann die weit mehr abhängig.
Steigung zu bewältigen hat. Dies

42
Messearbeit

Bibel und mehr es die meiste Zeit recht ruhig war.


Er kaufte sich schließlich bei uns
Während der vier Tage hatten eine Bibel, um mehr über den
wir Gelegenheit zu zahlreichen christlichen Glauben zu erfahren.
Gesprächen mit fragenden Messebe- Wir verteilten außerdem christliche
suchern, Standnachbarn und Chris- Literatur und Kalender in verschie-
ten, die an unserem Stand vorbei- denen Sprachen an die Messebe-
kamen und sich über unsere Präsenz sucher. Der Herr möge schenken,
freuten. So ergab sich beispielsweise dass die Saat aufwächst und Frucht
ein längeres Gespräch mit einem bringt. Wir freuen uns schon jetzt
Standnachbarn, an dessen Stand auf die InnoTrans 2008.

electronica in München 14. – 17.11.2006


Eine kleine Statistik von Armin Bachor, Korntal, DCTB-Mitarbeiter

Unsere Standmannschaft hatte


an den vier Tagen auf unserem
Messestand auf der electronica 2006
in München alle „Hände voll“ zu
tun. Ich möchte das anhand einer
Kontaktstatistik konkretisieren:
Mit der Kugelbahn (siehe
Artikel oben) konnten wir 233
Besucher unseres Standes auf den
hinweisen, der der Weg und die
Wahrheit und das Leben ist. Das
waren pro Messetag, der neun
Stunden dauert, 58 Menschen oder
pro Stunde fast sieben.
Mit 39 von den 233 Besuchern
R. Klinnert (r.)
hatten wir ein kürzeres und eher
vordergründiges kurzes Gespräch. und ethische Fragestellungen hatten
Tiefgründige Gespräche über den wir mit immerhin 65 der 233
Glauben und den Sinn des Lebens Standbesucher. Das waren pro Tag

43
DCTB e.V., Postfach 11 22, 70807 Korntal-Münchingen
Postvertriebsstück E 1701 F, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt„

Bei Änderung der Anschrift bitte Rücksendung dieses Abschnittes mit neuen Angaben.

etwa 16 Besucher. Hieraus


wird ersichtlich, dass wir mit
drei Mitarbeitern pro Tag an
unserem Stand auf keinen
Fall überbesetzt waren.
Insgesamt verteilten wir
60 Kalender in verschiedenen
Sprachen, 32 „Time and
Eternity“ (Messebuch in der
englischen Version von „Zeit
und Ewigkeit“ von Werner
Gitt), 36 Fundamente mit
etwa vier neuen Abonnenten
und 63 Exemplare von
„nachgehakt – Kernpunkte A. Bachor in München
des christlichen Glaubens
sonders freute: 38 bekennende Chris-
verständlich erklärt“.
ten freuten sich über unsere Präsenz
Immerhin konnten wir auch in
und wünschten uns Gottes Segen.
den vier Tagen mit 36 Studierenden
Das macht Mut für die nächste
in Kontakt treten und, was uns be-
electronica 2008.
Abs.: .............................................................

.....................................................................

.....................................................................

Tel.: ......................../..............................

Bestellkarte erhalten von: ..............................

..................................................................... An den
Deutschen Christlichen
Bemerkungen: ...............................................
Techniker-Bund e.V.
DAS FUNDAMENT - regelmäßiger Bezug: Ich Postfach 11 22
erkläre mich damit einverstanden, dass die Post
im Falle meiner Anschriftenänderung diese dem
DCTB mitteilt. 70807 Korntal-Münchingen
Datum Unterschrift

..................................................................
Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V., 70807 Korntal, Postfach 11 22

Bitte senden Sie mir künftig:


[ ] DAS FUNDAMENT (Abonnement)
Es erscheint sechsmal im Jahr und gibt Referate und biblische Vorträge von DCTB-Tagungen
und -Seminaren wieder. Außerdem informiert es über sämtliche Veranstaltungen und An-
gebote des DCTB. Die Selbstkosten von € 15,-/Jahr werden durch Spenden gedeckt.
[ ] DAS FUNDAMENT (Jahresabonnement)
[ ] DAS FUNDAMENT (Drei aktuelle Ausgaben zum Kennenlernen)
Informationen*) über [ ] Tagungen [ ] Freizeiten [ ] Seminare
[ ] Monatliche Gebetsinformationen
[ ] Medienliste
[ ] Vortragsthemenliste
*) Sie erhalten zu gegebener Zeit die entsprechende FUNDAMENT-Ausgabe mit dem jeweils aktuellen Prospekt.
Anmeldung zur DCTB-Hauptkonferenz in Dassel vom 25. - 28. Mai 2007
Name Vorname Geb.Dat. Schüler ohne
Student Übernacht.
....................................................................................................................... [ ] [ ]
....................................................................................................................... [ ] [ ]
....................................................................................................................... [ ] [ ]
....................................................................................................................... [ ] [ ]
....................................................................................................................... [ ] [ ]
....................................................................................................................... [ ] [ ]

Ankunft am ............... mit [ ] Pkw. Bitte abholen [ ] am Bf. .................................. um ............. Uhr
[ ] Rückreise nach Abschluss der Tagung; Rückreise [ ] am ...................... um .................... Uhr
[ ] Wir nehmen an allem teil.
Für Tagesgäste: [ ] Frühstück [ ] Mittagessen [ ] Abendessen
[ ] Wir sind, wenn erforderlich, mit externer Unterbringung einverstanden.

Datum: ........................ Unterschrift: ................................................ Tel.-Nr.: ..............................

Straße: .......................................................... PLZ-Ort: .................................................................


Weitere Anmeldungen
bzw. Bemerkungen:

DCTB
Postfach 11 22

70807 Korntal-Münchingen

Das könnte Ihnen auch gefallen