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Das Fundament 3/2009

Deutscher Christlicher Techniker-Bund e. V. Mai/Juni


106. Jahrgang

Wahre Stabilität
Was sind Freimaurer?

Jesus gibt Hoffnung

Einen anderen Grund kann niemand legen als den,


der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Die Bibel, 1. Korinther 3, 11
Das Fundament 3/2009

Inhalt

Dr. Martin Hohl-Wirz: Begegnung mit der Freimaurerei 4
Albrecht Hauser: Mission unter Muslimen 12
Wer ist Jesus Christus? 21
Elke Bartelheimer : Vergebung ist ein Schlüssel 26
Berufsalltag
Karl Kübler: Für ein gutes Betriebsklima 29
DCTB-Intern 39
Buchempfehlungen 40
DCTB-Mitgliederversammlung 42

Fotos: © Bildmaschine (Seite 4 Martina Berg, Seite 35 Carsten Steps),


DCTB, PhotoDisc
Titelfoto: Hochhaus in Nürnberg

Impressum
Das Fundament ®
Herausgeber: Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V. (DCTB)
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Editorial

Denn du bist meine Zuversicht, ein starker


Turm vor meinen Feinden. Psalm 61, 4

Wenn ich den Turm auf dem Titelbild sehe, denke ich unwillkürlich an
 
die Bankenkrise. In einem immer bedrohlicher werdenden Maße entwickelt
sie sich zu einer handfesten Wirtschaftskrise. Einige von Ihnen, liebe Leser,
sind schon direkt betroffen mit Überstunden- und Zeitkontenabbau, Kurz-
arbeit oder einer drohenden Entlassung.
Die Höhe der Bankentürme sollte - so scheint es - bisher angegeben ha-
ben, wie reich und stark und erfolgreich eine Bank ist. Und doch basierte der
ganze Umsatz und Gewinn, wie sich jetzt zunehmend mehr herausstellt, auf
eher fragwürdigen Geschäften. Man handelte mit Scheingeld, und für man-
che - längst nicht nur für die Banker - war es einfach auch nur Spielgeld. Die
hohen Türme der Banken vermitteln augenblicklich mehr Schein als Sein.
Der Liederdichter David behält inmitten einer persönlichen Krise den
Blick auf Gott gerichtet. Sein Schöpfer ist ein starker Turm, der Schutz, Si-
cherheit und Stabilität bietet. Dahin flüchtet er sich vor den realen Attacken
seiner Feinde.
Jesus Christus bietet immer „Sein anstatt Schein“. Er hat den Tod „er-
probt“, ist leiblich auferstanden und lebt jetzt in der unsichtbaren Wirklich-
keit bei seinem Vater und wird alle, die an ihn glauben, zu sich holen.
Jesus Christus ist der Retter für alle Menschen. Alle dürfen ihm vertrau-
en, ihre Schuld bei ihm abladen und ihn Herr in ihrem Leben sein lassen.
In diesem Heft geht es um Jesus Christus. Sein universaler Liebesan-
spruch für alle Menschen gilt: sowohl im Kontext der pluralistischen Idee
der Freimaurer, dass alle Religionen gleich seien, als auch in der Brisanz des
Zeugnisses gegenüber Muslimen.
In unserer ganz persönlichen Bedrängnis dürfen wir bekennen, wie es in
einem Lied heißt:
„Du bist ein starker Turm, du bist das Auge im Sturm!
Du sprichst zum aufgewühlten Meer meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit dir, Friede mit dir! 
Shalom

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Das Fundament 3/2009

Begegnung mit der


Freimaurerei
Ein persönlicher Bericht von Pfarrer Dr. Martin Hohl-Wirz, Schweiz. Die
ausführlichen Audiovorträge, die er zu diesem Thema auf der DCTB-
Regionaltagung in Krelingen 2008 gehalten hat, können bei uns bestellt werden.

Erster Kontakt mich fragte, ob ich auch Mitglied


In Kontakt mit der Freimau-
  werden wolle. Ich war damals pro-
rerei (FM) kam ich durch einen movierter Ökonom der Universität
langjährigen Freund, der sich in St. Gallen und hatte als Lehrer an
einem persönlichen Gespräch als einem Wirtschaftsgymnasium, als
Freimaurer zu erkennen gab und Sekretär bei einem Verband sowie

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Begegnung mit der Freimaurerei

im Bereich Öffentlichkeitsarbeit jeden Ausschließlichkeitsanspruch


bei einem Schweizer Konzern gear- von Menschen und Gruppen zu
beitet. Mein Freund versorgte mich kämpfen.
mit Informationen über die FM Ein erster Gegner war der abso-
und klärte mich über die Anliegen lutistische Staat. Ihm setzten sie die
und Ideale auf. Diese sprachen Ideale „Freiheit, Gleichheit, Brü-
mich sehr an. derlichkeit“ entgegen. Ein großer
Teil der Initiatoren und Träger der
französischen Revolution waren
FM. Dabei war nicht unbedingt
Anliegen und Ideale die Abschaffung der Monarchie,
sondern die Relativierung der
der Freimaurerei Macht das Ziel. FM leisteten
Die FM in ihrer ‚regulären’ Form wichtige Beiträge zur Entwicklung
- es gab und gibt verschiedene der Gewaltentrennung und zur
verwandte und konkurrierende Errichtung demokratischer Rechts-
Systeme - wurde im Jahr 1717 in staaten.
England gegründet, als sich ver- Auch im Bereich der Religionen
schiedene Logen zu einer ‚Groß- und Konfessionen ging und geht
loge’ zusammenschlossen und es nicht um deren Abschaffung,
sich eine gemeinsame ‚Verfassung’ sondern um die Relativierung
gaben. Europa stand im Zeitalter ihrer Ansprüche. Eine lange und
des Absolutismus und litt immer wechselvolle Geschichte hatte die
noch unter dem Schock des drei- Auseinandersetzung der FM mit
ßigjährigen Krieges (1618 - 1648). der katholischen Kirche.
Dieser war durch konfessionelle Im 20. Jahrhundert kämpften
Auseinandersetzungen ausgelöst FM an vorderster Front mit gegen
worden und hatte weite Teile Euro- Kommunismus und Nationalsozi-
pas verwüstet. alismus, gegen Absolutheitsansprü-
Freimaurer (FM) und ande- che also, von Klassen und Parteien
re Aufklärer sahen in absoluti- oder Rassen und Nationen.
stischem Denken und Handeln die Das höchste oberste Ziel ist
Hauptursache für all das Elend. eine Menschheit, die in Freiheit,
Sie begannen nun ihrerseits gegen Toleranz und Frieden zusammen-
jede Form von Absolutismus und lebt. Die schöpferischen Kräfte der

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Das Fundament 3/2009

Menschen sollen sich entfalten und Himmelsrichtungen, Sonne, Mond


zum Wohl des Ganzen eingesetzt und Sterne sowie der Mitmensch,
werden können. der im „Bruder“ und besonders im
Dieses Ideal wird in der FM „Meister vom Stuhl“ (Vorsitzen-
symbolisch durch einen Bau, den der) anwesend ist. Das Handeln
salomonischen Tempel, darge- („Arbeiten“) soll geleitet werden
stellt. Die FM will den Bau der durch „Drei große Lichter“: Die
Menschheit vorantreiben und ihre Heilige Schrift als Sinnbild für
Mitglieder für die Teilnahme an einen höheren Willen, das Winkel-
diesem großen Werk vorberei- maß als Sinnbild für Gerechtigkeit
ten und schulen. Vom Anfänger und Recht sowie der Zirkel als
(„Lehrling“) an sollen die Mit- Symbol für umfassende Menschen-
glieder Mitarbeit üben. Sie sollen
lernen, sich in den Bau einzufügen
gemeinschaftstüchtiger zu werden,
sowie später (als „Geselle“ und
„Meister“) auch planerische und
leitende Funktionen zu über-
nehmen. Zu diesen drei Graden
können noch verschiedene „Hoch-
grade“ hinzukommen.
Grundsätzlich sollen alle Men-
schen an diesem Bau teilnehmen
können – unabhängig von ihrer
Klasse, Nation oder Religion. Die
FM will keine Religion sein, ob-
wohl sie selbst wesentliche Merk-
male einer (Mysterien)religion
trägt. Sie konzentriert sich ganz auf
das Diesseits, die Gestaltung dieser
Welt hier und jetzt.
Der Logenraum, auch „Arbeits-
stätte“ genannt, stellt symbolisch
dar, woran sich der Mensch auf
dieser Welt orientiert: Die vier

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Begegnung mit der Freimaurerei

liebe. Dazu kommen „Drei kleine Bedeutung und Ver-


Lichter“: Weisheit, Stärke und
Schönheit, die den Bau auszeich-
breitung der FM
nen sollen. Vor allem im 18. und 19. Jahr-
Die ‚regulären’ Logen erwarten hundert fand die FM eine starke
von ihren Mitgliedern den Glau- Verbreitung, zuerst in den prote-
ben an eine höhere Macht. Diese stantischen, dann auch in einigen
wird in der FM als „Allmächtiger katholischen Ländern. Manche
Baumeister aller Welten“ bezeich- Monarchen, Staatsoberhäupter und
net. Die inhaltliche Füllung dieses auch Geistliche traten bei. So war
Begriffs ist aber jedem FM freige- zum Beispiel Friedrich der Große
stellt. Glaube ist Privatsache. von Preußen Mitglied. Die meisten
amerikanischen Präsidenten waren
und sind FM. Vor allem in der Zeit
der Aufklärung und des Idealismus
traten auch viele Dichter und Den-
ker, Musiker und Künstler bei. Als
klassische freimaurerische Werke
gelten die „Zauberflöte“ von W. A.
Mozart im Bereich der Musik so-
wie das Werk „Nathan der Weise“
von G. E. Lessing im Bereich der
Literatur. Prominente Mitglieder,
die sich zu ihrer Mitgliedschaft
bekannten und bekennen, sind die
Aushängeschilder der FM. Es sind
in der Regel Menschen, die einen
bedeutenden Beitrag zum Bau der
Menschheit beigetragen haben.
Diese und weitere Informationen
veranlassten mich dazu, dem Bund
der FM beizutreten.

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Das Fundament 3/2009

Enttäuschung versammelten FM sehen. Während


draußen die Sonne strahlte, sahen
Leider folgte schon bald nach dem wir also drinnen nach einer künst-
Eintritt eine Ernüchterung. Dabei lichen Verdunkelung künstliches
waren es nicht die Menschen, die Licht. Mir kam das Ganze irreal
mich enttäuscht hatten. Die FM und seltsam vor.
selbst hatte ich als liebenswürdige Mit der Zeit verstärkten sich
und wohlmeinende Menschen ken- diese Eindrücke. Manches an den
nen und schätzen gelernt. So trat „Tempelarbeiten“ war mir auch
ich später auch nicht etwa wegen unheimlich. Und unbegreiflicher-
irgendwelcher Streitigkeiten wieder weise begann eine alte Operations-
aus, sondern konnte in einem ‚or- narbe wieder zu schmerzen. Ich
dentlichen’ Austrittsverfahren das war sehr irritiert und desorientiert.
Ganze wieder verlassen. Einerseits war ich von der Sache
Die Enttäuschung begann überzeugt, andererseits hielt ich es
schon am Tag der Aufnahme. Es irgendwie schlecht hier aus.
war ein strahlender Frühlingstag.
Wir, ein Kollege und ich, wurden
zuerst, jeder für sich, in eine Dun-
kelkammer geführt, wo wir, bei
Kerzenlicht und Totenkopf, noch-
mals überlegen konnten, ob wir
wirklich beitreten wollten. Nach
Unterzeichnung einer Erklärung
wurden uns die Augen verbunden
und die Kleider in Unordnung ge-
bracht. Wir waren nun symbolisch
„blind“ und „nackt“. So wurden
wir in den Logenraum geführt.
Dort empfingen wir nach einer
symbolischen Wanderung „Licht“
– die Augenbinden wurden uns ab-
genommen, die Kleider wieder in
Ordnung gebracht. Nun konnten
wir das Innere der Loge und die

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Begegnung mit der Freimaurerei

Entwirrung auseinanderzusetzen. Wir began-


nen die Bibel zu lesen und führten
In dieser Zeit der Enttäuschung Gespräche mit verschiedenen
und Verwirrung lernte ich einen Personen. Mit der Zeit lüftete sich
Arzt kennen, der sich zum christ- der Schleier, und ich erkannte Ge-
lichen Glauben bekannte und meinsamkeiten, aber auch Unter-
dessen Vater FM war. Er kannte schiede zwischen der FM und dem
sich gut aus und versorgte mich christlichen Glauben.
mit Informationen über die FM Ein Hauptunterschied besteht
aus christlicher Sicht. FM sei in darin – und darin waren sich alle
jeder Beziehung ungesund und mit Beteiligten, auch die FM, einig –
dem christlichen Glauben nicht dass in der FM der Absolutheitsan-
vereinbar, erklärte er. Das konnte spruch von Jesus Christus abge-
ich kaum glauben, und ich begann, lehnt wird. Mit dem Bild des Baus
zusammen mit meiner Frau, mich ausgedrückt: Im Bau der FM hat
mit dem christlichen Glauben der Jesus Christus der Bibel zwar
auch einen prominenten, wichtigen
Platz, doch er ist nicht etwa das
„Fundament“, auf dem alles steht,
oder der „Eckstein“, auf den der
ganze Bau ausgerichtet ist.
Ein anderer Unterschied ist mir
sehr wichtig. Es ist die Bedeutung
der Sprache, der verbalen Kommu-
nikation. Die FM beruht auf der
Auffassung, dass die wesentlichen
Aspekte des Lebens, von Gott und
der Welt, nicht verbal kommuni-
zierbar sind. Symbole vermögen
allenfalls „stumme Andeutungen“
- nach einer Aussage eines FM - zu
geben, aber auch auf verbindliche
Symboldefinitionen wird verzich-
tet. Die Aussage „Reden ist Silber,
Schweigen ist Gold“, trifft meines

Geheim halten

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Das Fundament 3/2009

Erachtens gut auf die FM zu. In Bausymbolik und


den Logen sind Diskussionen,
vor allem über Glaubensfragen,
christlicher Glaube
verpönt, ja tabu. Das hat zur Folge, Mit der Sprache der Bausymbolik,
dass Dialog, Kommunikation nicht die aus der Bibel stammt, kann
geübt wird und jeder FM letztlich ich sagen: Ich habe die Baustelle
mit seinem Glauben allein ist. gewechselt, und die Mitarbeit auf
Ich hingegen brauche immer diesem neuen Bau bringt mir tiefe
wieder das klärende, offene Ge- Freude und echte Erfüllung. Dabei
spräch, eben Aussprache, Zuspruch war es wichtig, dass ich den vor-
und Kritik. Ohne solche Kommu- herigen „Arbeitsvertrag“ bewusst
nikation kann es meines Erachtens auflöste und mich ganz unter die
auch keine zielgerichteten, sinnstif- Leitung des neuen „Arbeitgebers“
tenden und nachhaltigen mensch- stellte. Der neue Bau zeichnet sich
lichen Gemeinschaftswerke geben. unter anderem durch folgende
Mit großer Freude und Er- Eigenschaften aus:
leichterung konnte ich feststellen, Jesus Christus ist der Eckstein,
dass ich mit diesem Bedürfnis beziehungsweise das Fundament,
nach offener, echter, befreiender und „ein anderes Fundament
Kommunikation nicht allein bin, kann niemand legen“, so wie es im
sondern dass wir sogar an einen Leitspruch des DCTB heißt. Das
Gott glauben können, bei dem bedeutet: Es geht nichts ohne ihn,
dies von zentraler Bedeutung ist, seinen Geist und seine Heilsgüter,
denn „im Anfang war das Wort“. wie sein Wort, seine Liebe, seine
Es entstand der Wunsch, Sprecher Versöhnung und Vergebung. Wo
nicht nur der Industrie, sondern er und seine Vergebung fehlen oder
dieses Gottes zu werden. Ich nicht im Zentrum sind, da besteht
studierte Theologie und so bin ich meines Erachtens die Gefahr, dass
nun schon seit über zwölf Jahren das Ganze gnadenlos wird.
als Pfarrer in der Evangelisch - Auf seinem Bau können nicht
reformierten Kirche des Kantons nur Männer, sondern auch Frauen,
Baselland (Schweiz) tätig. ja sogar Kinder, mitwirken, nicht
nur „Unversehrte“, sondern auch
Arme, Kranke, Behinderte. Das
hängt damit zusammen, dass der

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Begegnung mit der Freimaurerei

Baustelle, Gemeindezentrum, Evangelische Brüdergemeinde Korntal

Bau nach unserem Glauben letzt- einen Auftrag für diese Welt und
lich nicht Menschenwerk, sondern ihre Mitgestaltung. Damit stehen
Gottes Werk ist. Jesus selbst macht wir in Konkurrenz zu anderen
uns, soweit wir das wollen, fähig „Bauleuten“, die sich ebenfalls für
und tüchtig zur Mitarbeit. eine bessere Welt einsetzen. Diese
Der Bau Christi ist nicht etwa Konkurrenz sollte nach meiner
ein Bau, den wir erst im Himmel, Auffassung, wie in der Wirtschaft,
im Jenseits finden. Er beginnt nicht ‚ruinös’, sondern in gegensei-
schon auf dieser Welt, schließt tigem Respekt, ohne Gewalt, fair
diese Welt mit ein, geht aber über und möglichst offen ausgetragen
diese Welt hinaus und steht unter werden.
der Verheißung, ewig zu bestehen. Wichtig ist mir dabei, dass wir
Auch als Christen sollen wir am Absolutheitsanspruch von Jesus
uns also nicht einzig auf uns selbst Christus festhalten und uns an ihm
konzentrieren und in irgendeine orientieren und an seinem Wort:
Innerlichkeit zurückziehen, „Himmel und Erde werden vergehen,
sondern wir haben schon jetzt aber meine Worte nicht!“ 

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Das Fundament 3/2009

Mission unter Muslimen


- Nur in Jesus Christus ist Heil
und Hoffnung für die Welt
Albrecht Hauser, Pfarrer und Kirchenrat i.R., Korntal, war bis Januar 2004
für nahezu 20 Jahre als Fachreferent für Mission und als Geschäftsführer der
Württembergischen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission und des
Landeskirchlichen Arbeitskreises für Islamfragen tätig. Zusammen mit seiner
Frau und seinen drei inzwischen erwachsenen Kindern lebte er von 1962 bis
1980 in den islamisch geprägten Ländern Pakistan und Afghanistan. Seit lan-
gem beschäftigt er sich intensiv mit dem Islam, sowie mit der Situation christ-
licher Minderheiten in islamischen Ländern. Er ist Mitbegründer des Instituts
für Islamfragen und der Vorsitzende des Islam Arbeitskreises der Deutschen
Evangelischen Allianz.

Dies ist und bleibt der Kern


  uns sogar einreden, dass ange-
der guten Nachricht: „Also hat sichts der Schuld der Geschichte
Gott die Welt geliebt, dass er seinen und zeitgemäßer neuer „Erkennt-
eingeborenen Sohn gab, damit alle, nisse“ es mit der Mission nicht
die an ihn glauben, nicht verloren mehr so ernst zu nehmen sei.
werden, sondern das ewige Leben Aber christliche Mission ist und
haben“ (Johannes 3,16). Dies gilt bleibt begründet im Wesen der
es unwiderruflich allen Menschen Selbstoffenbarung Gottes. Jesus
in Wort und Tat immer neu und selbst ist und bleibt der Gesandte
verständlich zu verkündigen. Dabei Gottes, der uns als seine Nachfol-
sind auch Muslime nicht ausge- ger hineinnimmt in seine Mission,
schlossen, denn es führt kein Weg sprich seine Sendung: „Wie der
des Heils an Jesus Christus, dem Vater mich gesandt hat, so sende
gekreuzigten und auferstandenen ich euch“ (Johannes 20,21). Jesus
Herrn, vorbei. Wir mögen schlaue Christus ist daher in Person das
oder faule Ausreden finden und Evangelium, Gottes Frohbotschaft

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Mission unter Muslimen

für alle Menschen, und zu allen bekannte schottische Bischof und


Zeiten. Durch sein Leben, von der langjährige Indien-Missionar Less-
Krippe bis zum Kreuz, offenbart lie Newbigin fest:
Gott uns Menschen, wie sehr wir
„Wenn das Evangelium nur ein
gewürdigt und geliebt sind. Missi-
Zugang zum Verständnis von
on in der Nachfolge Jesu ist daher
Religion ist, die für mich etwas
frei von Zwang. Sie ist persönliche
bedeutet, mir hilft und Wohlbe-
Einladung zu einem wahren und
finden vermittelt, dann habe ich
gewürdigten Menschsein, weil wir
eigentlich kein Recht, mich in
durch Christus mit Gott versöhnt
die jeweils eigene Glaubensauf-
sind. Weil Christus in uns Grund
fassung von anderen Menschen
aller Hoffnung ist, ist, das Evange-
einzumischen, die auf jeweils ih-
lium zu verkündigen, daher auch
rem Weg einen Frieden und eine
eine frohmachende und lebens-
Sicherheit anstreben, wie es sich
bejahende Aufgabe.
die Menschen ersehnen. Aber das
Evangelium ist die Wahrheit und
deshalb wahr für alle Menschen:
Es ist die Enthüllung des Ange-
Evangelium recht sichts dessen, der alles erschaf-
verstanden fen hat, von dem jeder Mensch
abstammt und zu dem schlus-
Deswegen hat Mission niemals
sendlich jeder Mensch kommen
eine verkrampfte Angelegenheit
muss. Es offenbart den Sinn
zu sein. Mission ist auch nicht
menschlicher Geschichte, den
eine der Kirche aufgebürdete Last,
Ursprung und die Bestimmung
die man möglichst unauffällig an
der Menschheit. Jesus ist nicht
wenige Experten abtreten oder gar
nur mein persönlicher Erlöser, er
durch „Dialog“ ersetzen könnte,
ist Herr über alles, die Ursache
sondern sie ist der Erweis, dass wir
und der Eckstein des Univer-
das Evangelium recht verstanden
sums. Wenn ich dies glaube, ist,
haben und daher eine Aufgabe der
hiervon Zeugnis abzulegen, der
ganzen Gemeinde an allen Orten.
wirkliche Grund meiner ganzen
Angesichts der weit verbreiteten
Existenz. Wenn ich denke, ich
Verunsicherung im Blick auf den
kann es für mich behalten, dann
missionarischen Auftrag stellt der

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Das Fundament 3/2009

glaube ich eigentlich nicht wirk- „Bin ich etwa ein Fehler, sollte
lich. Die Weltmission ist daher ich nicht Christ sein? Die Väter
nicht etwas Zusätzliches, sondern der Mission mögen wohl Fehler
der eigentliche Prüfstein, ob die gemacht haben, wir aber halten
Kirche auch wirklich an das uns daran nicht auf, denn sie
Evangelium glaubt.“ haben uns das Evangelium als
eine von Angst befreiende Kraft
In der Mission geht es daher
gebracht. Wir sind glücklich und
weder um ein „Abrechnen“ mit
dankbar, Christen zu sein. Jede
Andersgläubigen noch um das
Generation ist neu gesandt, das
Freilegen ihrer Schwachstellen,
Evangelium aller Welt zu ver-
sondern um das schlichte Zeugnis
kündigen. Die Frage aber steht
Christi gegenüber Menschen, die
im Raum, ob wir auch durch
nach Gottes Ebenbild geschaffen
die Söhne der Väter Christen
sind. Weil dies so ist, darf keinem
geworden wären? Sorgt dafür,
Menschen das Evangelium vorent-
dass ihr Christen bleibt und eu-
halten werden. Die christliche Mis-
ren Glauben einladend lebt und
sion ist zentralstes Wesensmerkmal
verkündigt.“
christlicher Existenz. Wer versu-
chen würde, sie angesichts anderer
oder widersprüchlicher „Heilsan-
gebote“ aufzugeben, würde sein
Christsein zur Disposition stellen. Mission zu Hause
Daher kann das „Ob“ der Mission Wir sind also in jeder Generation
nicht zur Disposition stehen; über neu berufen, uns dem Anspruch
das „Wie“ der Mission und über des ganzen Evangeliums in unserer
die Fragen des Verhältnisses von Zeit zu stellen und den Auftrag
Evangelium und Kultur hingegen zur Mission, gerade auch vor der
kann es Meinungsverschieden- eigenen Haustür, wahrzunehmen.
heiten geben, da sind wir oft Kin- Mission aber geschieht heute von
der jeweils unserer eigenen Zeit. überall nach überall. Auch die
Ein afrikanischer Bischof wurde erwachenden Weltreligionen kon-
auf die „Fehler“ in der Mission frontieren uns mit ihrem Anspruch.
angesprochen. Er stand entrüstet Der vom Islam herkommende
auf und sagte: Widerspruch gegen den christ-

14
Mission unter Muslimen

lichen Glauben und die islamischen fröhlich zu bekennen, warum wir


Behauptungen, alle vorhergehenden Christen sind und auch angesichts
Glaubensweisen überholt und über- des Islam unverzagt und voller
boten zu haben, kann daher nicht Gottvertrauen weiterhin Christen
Grund zur christlichen „Selbstauf- bleiben wollen. Ja, warum wir uns
gabe“ im Verschweigen sein. Ja, die sogar freuen, wenn auch Muslime
Haltung des Islam vertieft geradezu in Jesus Christus den erkennen, der
den christlichen Missionsbefehl, uns ER wirklich ist: das Heil und die
zu einem klaren Bekenntnis und Hoffnung der ganzen Welt.

Islam - große Herausforderung

zu einem durchdringenden Glau- Islamische


benszeugnis zu bekennen. Denn das
Zeugnis des Evangeliums ist - auch Herausforderung
Muslimen gegenüber – geradezu die Wir sind als Christen durch den
logische Konsequenz der Nachfol- Islam existentiell herausgefordert.
ge Jesu Christi; denn „Gott war in Es geht einmal darum, diese Religi-
Christus und versöhnte diese Welt on in ihrem Kern zu verstehen und
mit sich selbst“ (2. Korinther 5, 19). Muslimen im Geiste des Evan-
Daher gilt es für uns als Kirche Jesu geliums so zu begegnen, dass ein
Christi, auch im 21. Jahrhundert Heimweh nach Jesus Christus in

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Das Fundament 3/2009

den Herzen unserer Mitmenschen wird, was Muslime auch glauben,


geweckt wird. Der Islam versteht wird er nach islamischer Sicht alle
sich nämlich als eine Religion, die Menschen zum Islam bekehren.
meint, alle vorherigen Religionen Ja, die Muslime behaupten, dass
sinnentleert und überboten zu da, wo die Bibel nicht mit dem
haben. Christen und Juden genie- Koran übereinstimme, sie gefälscht
ßen als „Buchreligionen“ wohl noch worden sei.
ein gewisses Duldungsrecht, sollen
aber zum Islam eingeladen wer-
den. Wenn sie die Einladung nicht
annehmen, sind sie als „Ungläu- Neues Urvertrauen
bige“ anzusehen. Da der Islam im
7. Jahrhundert weitgehend auch in Angesichts des Islam brauchen wir
der Auseinandersetzung mit dem eigentlich ein neues Urvertrauen
christlichen und jüdischen Glauben ins Evangelium Jesu Christi und
entstanden ist, greift er wohl Kern- in sein Wort. Wo über die Person
aussagen des christlichen Glaubens Christi solche Missverständnisse
auf, verändert sie aber zugleich und vorherrschen wie bei den Musli-
biegt sie islamisch zurecht. So wird men, steht für die Kirche Jesu
zwar zugestanden, dass Jesus ein Christi ein durchdringendes
großer Gesandter Gottes gewesen Zeugnis auf der Tagesordnung
sei, aber eben nur Prophet und und nicht etwa ein Zurückneh-
nicht Sohn des lebendigen Gottes. men christlicher Glaubensü-
Die Dreieinigkeit, Gott Vater, Sohn berzeugungen. Es gilt vielmehr,
und Heiliger Geist, wird abgelehnt, die weit verbreitete geistliche
so auch der Kreuzestod Jesu. Gott Verunsicherung zu überwinden
ist weder leidensfähig noch wird und neu darauf zu vertrauen,
er in Jesus Christus Mensch. Ja, in dass Gottes Heiliger Geist unser
traditionell islamischer Sicht wird wenn auch manchmal stotterndes
Jesus noch vor der Kreuzigung in Zeugnis des Evangeliums, heute
den Himmel entrückt, da Gott am noch gebrauchen will, den Men-
Kreuz eine Täuschung stattfinden schen die Augen zu öffnen für die
lässt. Jesus wird sozusagen zum Herrlichkeit Gottes im Angesichte
Vorläufer und Wegbereiter Mo- Jesu Christi (2. Korinther 4,  6).
hammeds. Wenn er wiederkommen Eine gesunde christliche Apologetik

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Mission unter Muslimen

– also begründende Ver- Große Herausforderung


teidigung des Evangeliums
- ist neu gefragt, die theolo- Wird es der Kirche und Gemein-
gisch und biblisch das Heil de Jesu Christi neu gelingen, den
in Jesus Christus bezeugt Menschen im 21. Jahrhundert in
und nicht infrage stellt. ihrem jeweiligen Umfeld von dieser
Dies hat ohne Angst, aber in Jesus Christus uns von Gott ge-
mit großer Glaubens- schenkten Hoffnung etwas zu ver-
zuversicht zu gesche- mitteln? Wo dies geschehen wird,
hen. Wir bewegen braucht die Kirche und Gemeinde
uns viel zu schnell in Jesu Christi keine Zukunfts- und
einer verunsicherten Überlebensängste zu haben. Unter
Verteidigungshaltung, uns leben in der Zwischenzeit auch
die allemal lähmt, mutig eine ganze Reihe von Christen aus
und fröhlich unseren islamischen Ländern, die zum Teil
Glauben zu bekennen. um ihres Glaubens willen fliehen
Denn gerade angesichts mussten. Manche von ihnen sind
des Islams müssen ebenfalls missionarisch aktiv. Von
wir neu sprachfähig solchen Christen können wir ler-
werden, unseren nen; auch gilt es, sie zu fördern und
Glauben zu be- zu unterstützen. Da sie aus dem
gründen. Wir jeweiligen Sprach- und Kulturkreis
sind zur Hoff- der unter uns lebenden Muslime
nung berufene kommen, bestehen für sie keine
Menschen Sprachbarrieren. Inzwischen gibt
und daher gilt es auch manche hilfreiche Literatur
uns Gottes Wort in deutscher Sprache und Bibeln
jeden Tag neu: in fast allen Sprachen. Einrich-
„Seid allezeit bereit tungen wie der Orientdienst, der
zur Verantwortung Evangelische Ausländerdienst,
vor jedermann, der von oder die Evangelische Ausländer-
euch Rechenschaft fordert seelsorge vermitteln hier gerne
über die Hoffnung, die entsprechende Literatur und sind
in euch ist.“ (1. Petrus bereit, wo erwünscht, begleitend zu
3, 15). beraten.

Minarett
einer Moschee

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Das Fundament 3/2009

Der Islam ist für jeden einzel- Glaubenssystem, das dem christ-
nen Christen und für die Kirche lichen Glauben durch und durch
und Gesellschaft insgesamt eine entgegensteht. Eigentlich ist der
enorme geistliche, theologische Islam im tiefsten Grunde nicht nur
und missionarische, aber zugleich eine Religion.
auch eine ideologisch-politische Der klassische Islam ist zugleich
Herausforderung. Dabei gilt es, auf eine Ideologie und ein gesellschafts-
eine notwendige Unterscheidung politisches System, auch wenn es
zu achten, nämlich den Muslimen viele unterschiedliche regionale und
als Mitmenschen das Evangelium kulturelle Ausprägungen gibt. In al-
nahe zu bringen und dabei gleich- ler Liebe zu den Muslimen als Mit-
zeitig den Islam als Religionssystem menschen müssen wir uns auch im
kritisch zu verstehen. Wir müssen Blick auf die Religion ein geistliches
auf der einen Seite lernen, den Urteilsvermögen bewahren. Es geht
einzelnen Muslim zuerst als einen dabei weder um ein „Feindbild
Mitmenschen wahrzunehmen, Islam,“ noch um ein „Wunschbild
dem die Liebe Gottes in Jesus Islam“, sondern um das Ernstneh-
Christus ebenso gilt wie uns. men des real existierenden Islam in
Christus ist für alle Menschen Geschichte und Gegenwart. Wir
gestorben, nicht nur für die stehen hier im angebrochenen 21.
Christen. Sein Tod am Kreuz Jahrhundert als Kirche und Ge-
schließt die ganze Welt meinde Jesu Christi, besonders auch
ein. Es gilt daher zu diffe- in der westlichen Christenheit, vor
renzieren zwischen den einer ähnlichen komplexen Heraus-
glaubenden Menschen als forderung wie die frühe Kirche im
Mitmenschen und der damaligen multireligiösen
Religion des und gnostischen Milieu der
Islam als Antike.
einem

18
Mission unter Muslimen

Jesus konkurrenzlos Religionen, zu dem ihn manche


vom Pluralismus faszinierte Theolo-
einmalig gen gerne machen würden, sondern
Der christliche Glaube ist kein der Heilige Geist ist und bleibt der
überholter Glaube, der vom Islam Ehrenretter Jesu Christi und wird
sozusagen überrundet worden ist. dafür Sorge tragen, dass Jesu Name
Wir haben auch angesichts des Is- nie verklingt noch veraltet. Auch
lams keinen Grund zu verstummen, in den Geburtswehen unserer Zeit
denn die in Jesus Christus und werden wir daher ermutigt, bereit
seiner Liebe verankerte christliche zu sein, zur Zeit und zur Unzeit
Hoffnung ist konkurrenzlos einma- Verantwortung und Rechenschaft
lig. Jesus Christus ist in Person die über die tragfähige Hoffnung, die
größte Herausforderung, auch für in uns ist, abzulegen. Gerade ange-
den Islam, denn er fristet nicht etwa sichts des Islam dürfen und sollen
nur im zweiten Himmel sein Da- wir uns nicht „zurücknehmen“,
sein, wie vom Islam angenommen, sondern neu lernen, seinen Namen
sondern er sitzt zur Rechten des Va- zu bekennen.
ters und wird das letzte Wort über
alle Menschen, Religionen und Ide-
ologien haben. Im Warten auf den
Tag seiner Wiederkunft steht Gottes Christenverfolgung
Zeit nicht gegen ihn, sondern für
ihn, weil der Heilige Geist dafür Aus islamischer Sicht, wird die
Sorge tragen wird, dass die Frage, christliche Mission allgemein als
wer Jesus Christus ist, im Lauf der eines der drei Kardinalverbrechen
Geschichte nicht zur Ruhe kommt, der Christen, nämlich die Kreuz-
bis es allen klar sein wird, dass ER züge, den Kolonialismus und die
der Name ist, der über allen Namen Mission, angesehen. Auch in der
steht (Apostelgeschichte 4, 12). Bundesrepublik haben Stimmen
Nicht Jesus Christus, sondern die des organisierten Islams immer
Religionen und Ideologien haben wieder darauf hingewiesen, dass als
ein Verfallsdatum, auch wenn uns „Vorbedingung des Dialogs“ christ-
Menschen dieses Datum verborgen licherseits auf Mission verzichtet
bleibt. Aber der Heilige Geist ist werden soll. Gleichzeitig wird ver-
nicht etwa nur der „Verwalter“ der schwiegen, dass die Islamisierung

19
Das Fundament 3/2009

Europas auf der Tagesordnung Vater mit. Aufgebracht schrie er


des organisierten Islams steht und Yasul an und sagte: „Ich wünschte,
ohne Scheu vorangetrieben wird. du wärst lieber drogenabhängig, ein
Nach wie vor steht laut islamischem Alkoholiker oder ein Dieb gewor-
Rechtsverständnis auf Abfall vom den als ein Christ.“ Heute ist Yasul
Islam die Todesstrafe, auch wenn Pastor einer wachsenden Gemeinde
dies seitens des organisierten Islams unter den Berbern in Algerien. In-
immer wieder verneint wird und zwischen sind auch seine Eltern und
dafür die Sure 2, 256 herhalten sechs seiner Geschwister Christen
muss, dass es keinen Zwang im geworden. Auch aus dem Iran hören
Glauben geben darf. Die Wirklich- wir von wachsenden Gemeinden,
keit in islamischen Ländern spricht ganz zu schweigen von vielen
eine andere Sprache, denn der Weg Iranern, die im Exil durchs Evan-
vom Islam in die Nachfolge Jesu gelium neue Hoffnung gewinnen.
führt unweigerlich auch ins Leiden, So sind auch in den letzen Jahren
für Einzelne und die Gemeinden. im schrecklichen Bürgerkrieg des
Aber auch die Gemeinde, die als Sudans Menschen zum Glauben
christliche Minderheit im isla- an Jesus Christus gekommen, denn
mischen Recht höchstens geduldet auch heute baut Christus mitten im
wird, kann in Bedrängnis kommen. Leiden seine Gemeinde und macht
Selbst wenn sie nicht versucht, dabei vor dem Islam nicht Halt.
missionarisch aktiv zu sein, kann Der anglikanische Erzbischof
sie dennoch als Störfaktor unter Dr. Josiah Fearon aus Kaduna,
Druck geraten. Leiden um des Nigeria, sagte im Jahre 2002 bei
Namens Jesu willen kann dabei einem Besuch in Deutschland
so facettenreich und tragisch sein in einer Predigt: „Wir haben als
wie das Leben selbst. Aber trotz Christen gar keine andere Wahl,
Christenverfolgung hören wir auch als die Muslime zu lieben und
aus manchen islamischen Ländern, ihnen das Evangelium zu verkün-
dass Menschen ihren Weg in die digen. Wenn ihr aber in Deutsch-
Nachfolge Jesu finden. land gegenüber den Muslimen das
Als zum Beispiel Yasul, ein Evangelium verschweigt, so werdet
junger Algerier, vor einigen Jahren ihr an den Muslimen schuldig und
den Islam verließ und Christ wurde, sie werden euch eines Tag zum
teilte er dies eines Tages seinem Gericht werden.“ 

20
Wer ist Jesus Christus?

Wer ist

Jesus
Christus?
Was heißt überhaupt nicht um die weltlichen Auswir-
kungen seiner Lehre, und seien sie
Christentum? noch so gut. Die Person Jesu steht
„Das Christentum ist die Sum-
  im Brennpunkt aller Auseinander-
me aller Irrtümer, die sich um Jesus setzungen. Jesus selbst fragte: „Was
Christus gerankt haben.” Weithin sagt denn ihr, wer ich bin?” (Matt-
versteht man unter Christentum häus 16, 15). Diese Frage ist heute
die Wesenszüge des sogenannten noch genauso herausfordernd wie
Abendlandes, seine Moralvor- damals. Die aufsehenerregenden,
schriften, seine guten geschicht- nahezu fantastisch klingenden
lichen Leistungen, die christliche Ansprüche Jesu verlangen eine
Kunst und die herrlichen Dome. stichhaltige Antwort. Deshalb
Im christlichen Glauben aber geht müssen wir zunächst die Tatsachen
es um die Person Jesus Christus, betrachten.

21
Das Fundament 3/2009

Wer war Jesus, gütiger Freundlichkeit. Aber wo er


Böses und Ungerechtigkeit fand,
und was tat er? verurteilte er dies ohne Furcht.
Er war ein Zimmermann, der in
einer kleinen Stadt des Vorderen
Orients zur Zeit des römischen
Weltreiches lebte. Sein Wirken in Was beanspruchte
der Öffentlichkeit beschränkte sich
auf die wenigen letzten Jahre seines
Jesus?
kurzen Lebens und war scheinbar Während jener Zeit rief er immer
erfolglos. Er zog umher und heilte wieder und mit Vollmacht dazu
Kranke, half, wo es nötig war, auf, ihm nachzufolgen (Matthäus
lehrte und predigte. Seine Liebe 19, 21). Er überließ es nicht den
zu den Menschen ging so weit, Menschen, selbst herauszufinden,
dass er sich im Dienst für andere wer er war, sondern sagte zu ihnen:
verzehrte. Dabei lernte er Hunger, „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu
Heimatlosigkeit und Müdigkeit mir kommt, wird keinen Hunger lei-
kennen. Er kannte die tiefe Trauer den” (Johannes 6, 35 ). - „Ich bin das
beim Tode eines Freundes und Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,
lernte die Einsamkeit kennen, als er wird nicht mehr in der Finsternis le-
von allen verlassen wurde. Er lebte ben” (Johannes 8, 12). - „Ich bin der
in einem unterworfenen Land, Weg ...; niemand kommt zum Vater
in einer unruhigen, von Gewalt- denn durch mich” (Johannes 14, 6).
tätigkeiten erfüllten Zeit, verfiel - „Wer zu mir kommt, den werde
aber selbst diesem Zeitgeist nicht. ich nicht hinausstoßen” (Johannes
Er freute sich über die Gemein- 6, 37). Dieses sind herausfordernde
schaft mit anderen und behandelte Ansprüche, aber er bewies seine
die Ausgestoßenen, die Uner- Vollmacht, indem er zum Beispiel
wünschten und die Asozialen wie in einer wunderbaren Weise eine
Freunde. In seiner Fürsorge und in große Menschenmenge sättigte oder
seinem Interesse für diese kann- ein anderes Mal einen blindgebore-
te er keine Grenzen. Obwohl er nen Mann sehend machte oder gar
einen festen Charakter und einen Tote zum Leben erweckte.
starken Willen hatte, begegnete er Aber er ging noch weiter: Er
den Schwachen und Hilflosen mit beanspruchte, der Sohn Gottes zu

22
Wer ist Jesus Christus?

sein - in einer so engen Weise mit können (Markus 2, 5 und 7). Er


Gott verbunden zu sein wie kein hatte Vollmacht, Kranke zu heilen
anderer Mensch. „Ich und der Vater (Markus 1, 34); er zeigte seine
sind eins” (Johannes 10, 30). So und Gewalt über die Natur, als er eine
ähnlich hat Jesus immer wieder von stürmische See beruhigte (Matt-
seinem Verhältnis zum Vater ge- häus 8, 27). Er erklärte, alle Macht
sprochen. Bei seinem Verhör lautete über das Weltall zu haben (Matt-
die Anklage, die ihm schließlich häus 28, 18), Macht über den Tod
das Todesurteil einbrachte, er habe (Johannes 10, 18) und Macht, die
offen beansprucht, der Sohn Gottes Menschen je nach ihrer Einstellung
zu sein (Lukas 22, 70). Damit hatte zu ihm zu richten (Johannes 3, 36).
Jesus gemeint, dass er mit Gott eins
sei (Johannes 5, 18 ). Dieser An-
spruch bekam noch mehr Gewicht,
als er sagte, dass jeder, der ihn sehe, Welchen Charakter
Gott sehe (Johannes 12, 45). Wer
ihn kenne, kenne Gott (Johannes
hatte Jesus?
8, 19). Zur Unterstreichung dieser Christus tat niemals etwas Un-
verblüffenden Ansprüche führte er rechtes. Er war bis ins Letzte
ein einzigartiges Leben. korrekt. Er war ohne jede Schuld.
Es geschahen Wunder; beach- Seine Feinde, die ihm oft Fallen
tenswerte prophetische Aussagen zu stellen suchten und ihn eifrig
wurden erfüllt; nachdem man ihn beobachteten, ob bei ihm auch
getötet hatte, wurde er selbst zum nur ein kleines Anzeichen eines
Leben auferweckt, und Millionen Fehlers zu entdecken sei, konnten
sind heute lebendige Zeugen dieser auf seine Herausforderung nicht
Tatsache. eingehen: „Wer von euch kann
mich wegen einer Sünde anklagen?”
(Johannes 8, 46). Seine Freunde,
die mit ihm durch dick und dünn
Welche Vollmacht gingen und täglich unmittelbar
mit ihm zusammenlebten, konn-
hatte Jesus? ten aufrichtig sagen: „Er tat keine
Jesus Christus beanspruchte, mit Sünde” (1. Petrus 2, 22). Er selbst
Vollmacht Sünden vergeben zu war moralisch vollkommen, und

23
Das Fundament 3/2009

doch war er denen zutiefst zugetan, Jesus lebt heute noch!


die gestrauchelt waren. „Kommt
alle her zu mir”; so lautete seine oft Seine Auferstehung bestätigt
wiederholte Einladung. seinen Anspruch, der Sohn Gottes
zu sein. Sie weist sein Recht auch
auf den Anspruch nach, dass er
wegen unserer Übertretung für
uns gestorben ist. Die schreckliche
Aber warum wird mit so Folge unserer Sünde ist unser Tod,
viel Nachdruck von sei- aber Jesus trat an unsere Stelle.
nem Tode gesprochen? Dadurch, dass er der Retter der
Menschen geworden ist, hat er es
Etwa ein Drittel des Johannes- uns ermöglicht, zu Gott zurückzu-
evangeliums ist allein dem letzten kehren. Wenn wir bleiben wie wir
Lebenstag Christi gewidmet. Wa- sind, werden wir auch weiterhin
rum? Weil Jesus erklärte, dass er von Gott getrennt bleiben. Wenn
gerade nicht deswegen auf die Erde wir aber an dem teilhaben möch-
gekommen sei, um unter den Men- ten, was Jesus tat, wenn wir uns
schen zu leben, sondern um für unsere Sünden vergeben lassen und
sie zu sterben (Matthäus 20, 28). ein neues Leben erhalten haben,
Sein Tod war das Entscheidendste werden wir auch ständig bereit
seines Lebens. Dieser war Hunder- sein, auf ihn zu hören. Er lädt alle
te von Jahren vorausgesagt worden Menschen ein, zu ihm zu kommen,
(Jesaja 53). Wie auch immer sie ihr Vertrauen auf ihn zu setzen
waren, Jesus liebte die Menschen so und ihr Leben zur Einsicht zu öff-
sehr, dass er an ihrer Stelle sterben nen und seinem Willen zu unter-
konnte. Er erklärte vollmächtig stellen. Weil er Gott ist, hat er auch
und eindeutig, dass als Folge seines das Recht, diese höchste Forderung
Todes jedem, der an ihn glaube, zu stellen. Sein Opfer verdeutlicht
Vergebung und neues Leben zuge- seine Liebe.
sagt sei (Matthäus 26, 28). Das sind die Tatsachen. Wie
wir dazu Stellung nehmen, das ist
nun unsere Sache. 

24
Wer ist Jesus Christus?

„Wer ist Jesus Christus?“ ist ein Traktat aus unserer Serie „Glaubens-
fragen“. Die einzelnen Themen können Sie auf unserer Webseite
www.dctb.de lesen und bestellen. Sie eignen sich gut zum gezielten
Weitergeben.

Die Themen:
Wer schrieb die Bibel? Wer ist ein Christ?
Was ist Freiheit? Was ist Friede?
Was ist Gerechtigkeit? Wer ist Gott?
Was ist Glauben? Wer ist Jesus Christus?
Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Sünde?

Bestellen Sie gerne auch direkt per Telefon: 0711/8380828.

Aber der Engel „Fürchtet euch nicht!


sprach zu den Ich weiß,
Frauen: dass ihr Jesus,
den Gekreuzigten,
sucht.
Er ist nicht hier;
er ist auferstanden,
wie er gesagt hat.“

Matthäus 28, 5 - 6

25
Das Fundament 3/2009

Vergebung

ist ein
Schlüssel
Elke Bartelheimer, Kirchlengern, Andacht auf der Skifreizeit in Stefansdorf, 2009

Die Firma Völkl hat einen Ski


  mittel und weich, je nachdem wie
entwickelt, bei dem sich am hinte- man seinen Ski an dem Tag gerade
ren Ende ein Stellrad befindet, das fahren will.
man auf verschiedene Positionen Das ist ein weit verbreitetes
drehen kann, um seinen Ski dem Phänomen heutzutage: ich ent-
jeweiligen Wetter- und Pistenver- scheide, wer und wie ich sein will,
hältnis anzupassen. Diese Erfin- ich passe mich gewissermaßen den
dung heißt Power Switch Techno- Wetterverhältnissen an.
logy. Man wählt zwischen hart,

26
Vergebung ist ein Schlüssel

Anders die Bibel: Dort gibt uns fehlungen vergebt, so wird euch euer
Gott konkrete Anweisungen. So himmlischer Vater auch vergeben.“
auch in Matthäus 6, 14: „Euer Va- Und es kommt noch klarer. Nach
ter im Himmel wird euch vergeben, dem Vers 14 steht auch noch ein
wenn ihr den Menschen vergebt, die Vers 15: „Wenn ihr ihnen aber nicht
euch Unrecht getan haben.“ Oder in vergeben wollt, dann wird euch Gott
der Übersetzung Martin Luthers: eure Schuld auch nicht vergeben.“
„Wenn ihr den Menschen ihre Ver- Oder nach Luther: „Wenn ihr aber
fehlungen vergebt, so wird euch euer den Menschen nicht vergebt, so wird
himmlischer Vater auch vergeben.“ euch euer Vater eure Verfehlungen
Bei dem Thema Vergebung auch nicht vergeben.“
wünsche ich mir ein persönliches Soll das etwa heißen, Gott
Stellrad wie bei der Power Switch macht seine Vergebung von unserer
Technology. Folgende Einstellun- Vergebungsbereitschaft abhängig?
gen sind denkbar:
„Das kann ich dem nie verge-
ben“ - das ist die unversöhnliche,
hartherzige, harte Einstellung. Zweierlei Vergebung
„Wenn der andere lange genug
gelitten hat, wenn ich ihn lange Das muss ich kurz erklären. Es
genug seine Verfehlungen habe geht um zweierlei Vergebung.
spüren lassen, dann vergebe ich Zum einen bietet Gott uns die
ihm ganz gnädig und betont groß- Vergebung als vollständige Tilgung
zügig“ - ich spiele mich auf wie ein unserer Schuld und Sündenstrafe
kleiner Gott und habe so eine mitt- an. Und wenn wir diese Vergebung
lere Einstellung gewählt. empfangen haben, bleibt sie als
„Mal abwarten, nach was mir Rechtfertigung auch so bestehen.
zumute ist, wenn ich gut drauf bin, Zum andern fallen aber je-
vergebe ich dem andern“ - das ist den Tag neue Verfehlungen und
die willkürliche, weiche Einstel- Versündigungen bei uns an. Diese
lung. sollen wir ebenso vor Gott beken-
Aber Gott hat keine solchen nen. Und ebendiese Verfehlungen
Einstellungen vorgesehen! In dem spricht der Bibeltext an.
zitierten Bibelvers steht eindeutig: Man könnte das wie folgt be-
„Wenn ihr den Menschen ihre Ver- schreiben: Die Vergebung im Sinne

27
Das Fundament 3/2009

der Rechtfertigung ist wie ein Voll- dieser Stelle. Allerdings finden wir
bad, bei dem wir komplett gereinigt in Kolosser 3, 12 - 13:
werden. Nun machen wir uns aber
„So zieht nun an als die Auser-
jeden Tag aufs Neue wieder dreckig
wählten Gottes, als die Heiligen
mit weltlichen Verunreinigungen.
und Geliebten, herzliches Erbar-
Und das benötigt eben regelmä-
men, Freundlichkeit, Demut,
ßiges Waschen. Gott hat uns also
Sanftmut, Geduld; und ertrage
komplett und vorbehaltlos verge-
einer den andern und vergebt
ben, damit wir wieder durch Jesus
euch untereinander, wenn jemand
Christus Zugang zu ihm haben. Er
Klage hat gegen den andern; wie
überlegt nicht, ob er jenem verge-
der Herr euch vergeben hat, so
ben solle, aber diesem etwa nicht.
vergebt auch ihr!“
Er will uns auch vergeben,
jeden Tag aufs Neue, auch heute.
Ertragt einer den anderen; seid
Aber diese Vergebung ist an unser
bereit, einander zu vergeben, selbst
Verhalten gekoppelt. Er möchte,
wenn ihr glaubt, im Recht zu sein.
dass wir Menschen uns unterein-
Falls Sie einmal einen Völkl
ander gegenseitig vergeben. Wenn
Ski mit Power Switch Technology
wir nicht dazu bereit sind, wird
sehen sollten, überlegen Sie, ob Sie
er uns unsere Verfehlungen auch
auch mit so einem inneren Stellrad
nicht vergeben. Wenn es in unserm
leben. Das Irre ist, dass wir so ein
Leben an einer Stelle nicht weiter
Stellrad gar nicht brauchen, weder
geht, kann es auch an mangelnder
zum Skifahren noch zum Leben.
Vergebungsbereitschaft und unbe-
Vergebung ist kein Stellrad. Sie
reinigter Schuld in einer Beziehung
ist gewissermaßen ein Schlüssel.
liegen. Das ist eine Erziehungs-
Der Schlüssel zu einem befreiten
maßnahme Gottes.
Leben und zu einem bereinigten
Miteinander. 

Ertragen
Wie Vergebung genau aussieht und
geschehen soll, steht leider nicht an

28
Für ein gutes Betriebsklima

Für ein gutes Betriebsklima


Karl Kübler, Jena, ist Ingenieur für Umweltmesstechnik und wissenschaftliche
Instrumentierung. Seit 2006 ist er Mitglied der Bundesleitung des DCTB.

Einleitung Elektronik und Technik hat


mich schon immer fasziniert und
Vor gut zehn Jahren habe ich in
  kann mich schnell gefangen neh-
den neuen Bundesländern meine men. Eine vorschnelle Zunge ist
erste Arbeitsstelle als Ingenieur mir auch gegeben worden. Nur das
angetreten. Der Arbeitgeber war Lesen und Aufgaben zu delegieren,
ein in der Gründung befindliches fiel mir mein ganzes Leben schon
Forschungsinstitut. Meine Aufgabe schwer. Das Anpacken von unge-
war die Beratung bei umweltmess- liebten Aufgaben ist für mich jedes
technischen Projekten an entlege- Mal eine Herausforderung. Aber
nen Orten dieser Welt und deren auch mit diesen Mängeln darf
Umsetzung. ich für Jesus in meinem Beruf ein
Vor fünfzehn Jahren führten Zeugnis sein.
persönliche Zukunftsängste zu Drei Auslandsdienstreisen von
meiner Bekehrung und zum Glau- etwa drei Wochen im Jahr sind
ben an Jesus Christus. Trotz immer bei mir die Regel. Zuvor müssen
wiederkehrender Zweifel an der teilweise Materialbewegungen
Studienrichtung während meiner von mehreren Tonnen durchge-
Fachhochschulausbildung war mir führt werden. Dieser Umstand
klar geworden, dass Jesus mich in bringt mich mit unterschiedlichen
dieses Studium gerufen hatte. Und Institutionen im In- und Ausland
in meinen letzten elf Arbeitsjahren in Kontakt und eröffnet Chancen,
hat der Herr mehrfach deutlich von Jesus weiterzuerzählen.
gemacht, dass wir dort, wo wir als Im Forschungsinstitut wechseln
Familie wohnen, von ihm hinge- in der Regel ein Drittel meiner
stellt sind. Kollegen alle ein bis fünf Jahre.

29
Das Fundament 3/2009

Sauber abrechnen

Andererseits besteht eine langjäh- Dienst geht vor


rige Zusammenarbeit mit Kollegen
aus dem Ausland. Dadurch habe „Die Knechte ermahne, dass sie
ich immer wieder neue Möglich- sich ihren eigenen Herren un-
keiten, mit diesen Menschen ins terordnen, in allem gern gefällig
Gespräch über den christlichen sind, nicht widersprechen, nichts
Glauben zu kommen. entwenden, sondern alle gute
Wenn ich hier aus meinem Treue beweisen, damit sie der
Leben berichte, möchte ich gleich Lehre Gottes, unseres Retters, in
sagen, dass der Herr alle Gelegen- jeder Hinsicht Ehre mache.“
heiten in seiner Gnade vorbereitet Titus 2, 9
und mir die nötige Kraft, Mut und
Worte dazu geschenkt hat. Ihm Unser Glaubensleben am Ar-
gehört dafür Lob und Dank. beitsplatz wird besonders dann ge-
testet, wenn das Geschäftsinteresse
mit dem Privatinteresse in Konflikt

30
Für ein gutes Betriebsklima

gerät. Der Arbeitgeber will, dass mich, wie ich private Argumente
seine Projekte so zügig und kosten- für das eine oder andere technische
günstig wie möglich vorangebracht Gerät aufliste. Man könnte es sich
werden. Wir möchten dagegen den ja einmal von der Arbeit für private
Lohn, das Gehalt oder den Arbeits- Zwecke ausleihen. Hier sollte aber
platz für private Zwecke nutzen. So gelten, dass dienstliche Belange
entsteht ein Kampf, wenn es um die immer vor die privaten zu stellen
Kosten geht. Unsere Treue ist hier sind.
gefordert, die schon in den Gedan-
ken beginnt. Gott sieht alles und
wir können nichts verheimlichen.
Bei Reisen im Auftrag des
Arbeitgebers fallen unterwegs
dutzende von Quittungen und
Rechnungen an. Für Verpflegung
bekommt man Tagessätze. Da-
bei ist Treue gefragt. Taxifahrer
beispielsweise stellen gerne Quit-
tungen ohne Kostenbetrag aus. Sie
wären die Gelegenheit einen zu
hohen Betrag einzutragen, um sich
die Differenz privat einzustecken.
Im Büro benutzte ich hochmo-
derne Kommunikationstechnik. Saubere Zeiteinteilung
Diese lassen sich oft recht bequem
für private Zwecke nutzen. Für Wandelt in Weisheit denen gegen-
mich als Christ soll es aber keine über, die außerhalb [der Gemein-
Grauzonen geben. So geben wir de] sind, und kauft die Zeit aus!
beim Telefon und Fax für Privat- Kolosser 4, 5
gespräche Vorwahlcodes ein. Das
Internet dagegen ist für private Kommt man morgens auf die Ar-
Zwecke frei gegeben. beit, bringt man private Projekte in
Hin und wieder habe ich Gedanken mit. Diese wollen auch
Anschaffungen für den Arbeitge- bearbeitet werden. Die Gedanken-
ber zu tätigen. Dabei ertappe ich

31
Das Fundament 3/2009

zeit in unserm Kopf und Herz ist den Glauben sehr wohl. So ist eine
umkämpft wie die Belegungszeit Unterhaltung mit christlichen In-
für teure Großcomputer. Private halten immer eine Gratwanderung.
Telefonate wollen dringend erledigt Auf Dienstreisen ist die Reisezeit
und es muss auch noch gegoogelt als Erholungszeit gedacht. Dort
werden. An dieser Stelle versuche passen solche Gespräche hinein.
ich, alle persönlichen Belange
auf die Zeit vor dem Arbeitsende
zu legen, indem ich bei der Zeit-
erfassung früher ausbuche und Den Glauben
anschließend das Private erledige.
Auch hier gilt für mich die Regel,
zur Sprache bringen
dass man lieber zugunsten des
Erweist jedermann Achtung, liebt
Arbeitgebers handelt, damit mein
Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt
Gewissen rein bleibt.
den König! 1. Petrus 2, 17
Bei Dienstreisen im Ausland
muss ich eigenverantwortlich
Wissenschaftler sind von meiner
Stundenlisten führen. Hier notiere
Warte aus betrachtet Künstler in
ich alles so zeitnah wie möglich.
mehrfacher Hinsicht. Sie entwi-
Bei mir hat sich hierfür ein kleines
ckeln Ideen, formulieren Projekte
DIN A6 Heft bewährt, das ich
und versuchen, diese an die Geld
immer bei mir habe. Die Kollegen
gebenden Politiker zu verkaufen.
nehmen sehr genau wahr, wie wir
Wenige haben damit Erfolg. Zu-
als Christen die Arbeit protokol-
dem haben sie oft Personalverant-
lieren. Sie bekommen eine gewisse
wortung und stehen trotzdem am
Furcht vor uns, weil die Verwal-
„Band“ und produzieren wissen-
tung auch Protokolle von Kolle-
schaftliche Ergebnisse. Überhaupt
gen vergleichen kann. Das führt
wissenschaftliche Fragestellungen
dazu, dass es unseren Kollegen zur
zu entwerfen und die Lücke im
Korrektur hilft oder mitunter auch
Netz der Fragen zu schließen, be-
dazu, dass sie ärgerlich auf uns
darf einer großen Beständigkeit.
werden.
Gegenüber diesen starken Per-
Während das stille Zeugnis
sönlichkeiten fühlt sich der kleine
keine Arbeitszeit in Anspruch
Angestellte manchmal nicht be-
nimmt, tut es ein Gespräch über

32
Für ein gutes Betriebsklima

achtet, auch wenn eigene Lesestoff


es oft unbewusst oft schnell auf-
geschieht. Das ist gebraucht. Dann
eine Quelle für hat man Zeit, sich
manchen Streit. Glaubensthemen
Hier sind wir als zuzuwenden.
Christen gefragt. Auf einer
Gott sei Dank Dienstreise vor
habe ich zwei einigen Jahren,
gläubige Kollegen, die mit viel Ge-
mit denen ich bet begleitet war,
manches bespre- ergab sich ein
chen kann. Wenn längeres Gespräch
wir gemeinsam in einem Taxi mit
auf Dienstreisen einem langjährigen
sind, wählen wir Kollegen. Eine
ganz bewusst andere evangelis-
ein gemeinsames tisch denkwürdige
Zimmer, um uns in der freien Zeit Reise begann damit, dass ich mit
zu ermutigen. einem Kollegen bei einem „mis-
Je länger man einen Kollegen sionarischen“ Bruder in Berlin
kennt, desto weniger Mut hat man, übernachtete. Dort traf ich auch
den christlichen Glauben konkret einen fremden Mitreisenden, dem
zur Sprache zu bringen. Im Laufe ich unterwegs im Ausland helfen
der Jahre hat er nämlich mitbe- und schließlich das Evangelium
kommen, dass wir eine christliche erklären konnte. Mit einem Prak-
Sicht der Dinge vertreten und man tikanten vor Ort hatte ich einmal
hat sich damit arrangiert. In etwas die Gelegenheit, bis in die Nacht
längeren Abständen unternehme hinein ein ausführliches Gespräch
ich hin und wieder trotzdem einen über den Glauben zu führen.
neuen Anlauf zum Gespräch. Neue Kollegen sind frisch
Etwas ferner stehenden Berufs- und man kennt ihre Ansichten
kollegen nehme ich oft evange- noch nicht so genau. Bei ihnen
listische Bücher mit. Bei unseren kann man mit einem geschickten
langen Auslandsreisen ist der Stichwort einsetzen. Manchmal

33
Das Fundament 3/2009

sind es abergläubische Aussprüche darin las und sich darauf hin ihr
oder ein Unfall, Krankheit oder Leben änderte.
Tod in der Verwandtschaft. Auch
die Frage nach den Tatsachen über
die Schöpfung oder die C14-Datie-
rung, für welche wir ein Labor im Gerüchte
Haus haben, geben mir manchmal
den Gesprächseinstieg. Vergeltet nicht Böses mit Bösem
Gott hat es so gelenkt, dass ein oder Schmähung mit Schmähung,
ehemaliger Kollege, der geistliche sondern im Gegenteil segnet, weil
Orientierung suchte, zum Glauben ihr wisst, dass ihr dazu berufen
an Jesus Christus kam. Und nicht seid, Segen zu erben. 1. Petrus 3, 9
nur er allein, sondern seine Frau
gleich auch. Der Austausch mit Kollegen gehört
Auf Dienstreisen sind wir oft ein zum Berufsalltag. Doch leider sind
halbes Dutzend Kollegen. Manch- die Themen oft das Verhalten der
mal wird jemand krank, was viele Chefs oder unliebsamer Kollegen.
peinlich finden. Schwäche zu zeigen, Auch der Verwaltungsapparat im
sieht nicht gut aus. Hier können wir Unternehmen wird als Gängelei
füreinander sorgen und so unseren kritisiert. Die besonders krassen
Glauben ganz praktisch beweisen. Neuigkeiten werden schnell wie ein
Kommen ausländische Kollegen Lauffeuer herumgetratscht. So wer-
nach Deutschland, lade ich sie zum den Gerüchte erzeugt. Dazu habe
Essen zu uns nach Hause ein. Sie ich wahrscheinlich auch schon
sehen dann, wenn wir zum Essen beigetragen. Als Christ versuche
beten. Vor einigen Jahren hatte ich, Verständnis für das Verhalten
ich mehrfache Glaubensgespräche der Chefs und Kollegen meinem
mit einer Kollegin. Ihr Exmann aufgebrachten Gesprächspartner
wurde im Auto erschossen und zu zeigen. Sollte Verleumdung an
nun sorgte sie sich um die Zukunft mein Ohr herangetragen werden,
der gemeinsamen Tochter. Ich gab möchte ich den Kollegen bitten,
ihr Bücher in ihrer Muttersprache. mir es nicht zu erzählen. Mit dem
Einige Zeit später erzählte sie mir, Unmut hausieren zu gehen, ist
dass eine Studentin in ihrem Insti- eine Art Rache und Genugtuung
tut im Ausland diese Bücher fand,

34
Für ein gutes Betriebsklima

für unsere Enttäuschungen bei der Der Staat stellt Regeln für das Zu-
Arbeit. Aber in Jesu Namen und sammenleben von Unternehmen
in seiner Kraft wollen wir das Böse auf und der Arbeitgeber formuliert
mit Gutem überwinden. Im stillen geltende Betriebsvereinbarungen.
Gebet können wir um Kraft und In unserer Wissensgesellschaft
Weisheit bei solchen Gedanken wird mit Wissen gearbeitet. Wissen
verseuchenden Gesprächen bitten. wird produziert und für Geld
kopiert.
Es wird als besonders schlau
angesehen, Wissen zu kopieren,
Geistiger Diebstahl ohne dafür zu bezahlen. Das ist
Diebstahl im Sinne des Urheber-
Wer sich also gegen die Obrigkeit rechtes. Besonders Computerpro-
auflehnt, der widersetzt sich der gramme werden immer wieder
Ordnung Gottes; die sich aber schwarz kopiert. Durch den Kauf
widersetzen, ziehen sich selbst die von Firmenlizenzen ist diese Sache
Verurteilung zu. Römer 13, 2 am Arbeitsplatz nicht ganz so
gravierend wie im privaten Bereich.

Raubkopien

35
Das Fundament 3/2009

Als Christ allerdings möchte ich zu


Hause kein Programm ohne Lizenz
auf der Festplatte haben. Bei einer
Dienstreise ins Ausland wollte eine
Kollegin einen von mir gekauften
Film auf ihre Festplatte kopieren.
Ich machte ihr deutlich, dass ich
nicht zu einer Quelle für Raubko-
pien werden möchte. Sie meinte
daraufhin, dass sie so etwas noch
nie gehört habe. Jeder würde das
doch tun. Der Herr gebe uns Mut,
die Dinge beim Namen zu nennen.
Noch mehr Mut und Weisheit
von Gott benötigt man im Kontakt
mit den Behörden eines fremden
Landes. Vor einem Verhör durch
staatliche Organe im Ausland
wurde ich von Kollegen informiert,
welche irreführenden Aussagen
über einen Sachverhalt bereits
gemacht wurden. Nun wollte man
mir vorschlagen, was ich sagen soll.
Gut, dass jemand bei der anstehen- Hygiene
den Unterredung vom Englischen
in die dritte Sprache übersetzt Denn das ist der Wille Gottes,
hatte, um Missverständnisse zu eure Heiligung, dass ihr euch der
minimieren. Ich hatte den Sach- Unzucht enthaltet; dass es jeder
verhalt unter Herzklopfen aufklä- von euch versteht, sein eigenes Ge-
ren können. Das Ergebnis waren fäß in Heiligung und Ehrbarkeit
finanziell schmerzende Rügen und in Besitz zu nehmen, nicht mit
staatliche Vermerke für unbetei- leidenschaftlicher Begierde wie die
ligte Kollegen des Auslands. Doch Heiden, die Gott nicht kennen
der Sachverhalt war vom Tisch und (1. Thessalonicher 4, 3 - 5)
das Lügengebäude eingerissen.

36
Für ein gutes Betriebsklima

entsprechendem Alkoholkonsum
mit Kollegen zu vermeiden. Das
isoliert mich und ich ernte böse
Blicke.
Da meine Arbeit einiges an
körperlicher Ausdauer verlangt,
versuche ich, mich durch wöchent-
liches Dauerlaufen fit zu halten.
Die wochenlange Trennung
von der Ehefrau bringt weitere
Anfechtungen mit sich. Die Ent-
behrung der körperlichen Gemein-
schaft will insbesondere danach
wieder aufgeholt werden. Dazu
ist gegenseitige Bereitschaft und
Offenheit der Eheleute besonders
wichtig.
Aber auch die am Arbeitsplatz
zu sehr „sommerlich“ bekleideten
Kolleginnen und zu intensive und
intime Gespräche mit dem anderen
Geschlecht bringen uns nur zu oft
Der etwas unverständliche Begriff in eine gefährliche Gedankenspira-
„Gefäß“ im obigen Vers meint ent- le hinein.
weder den Ehegatten oder den ei- Wie jeder weiß, ist das Internet
genen Körper. Beide Bedeutungen voll von pornografischen Seiten.
sind wichtig für den Umgang mit Gerät uns versehentlich so ein Bild
unserem Körper. Unser Körper vor die Nase, brennt es sich gleich
gehört zuerst Gott, dann unserem tief ins Herz ein. Gott sei Dank
Ehepartner, danach unserem Ar- hat unsere IT-Abteilung das Spam-
beitgeber und unseren Familien. Mail-Problem gut im Griff.
Unsere körperlichen Kräfte
sind begrenzt. Auf Dienstreisen
versuche ich, die langen Nächte bei

37
Das Fundament 3/2009

Beten hilft! können wir als Christen ins rechte


Licht rücken. Wir kennen ja den,
Betet ohne Unterlass! Seid in allem der auch sie von den Mächten des
dankbar; denn das ist der Wille Aberglaubens befreien kann.
Gottes in Christus Jesus für euch
(1. Thessalonicher 5, 17-  18).

Und Sie?
Wie wir als Christen ganz konkret
ein Vorbild an unserem Arbeits-
platz sein können, hängt von der
eigenen Berufssituation ab. Es
ist auf alle Fälle nicht leicht. Jesu
Fürbitte im Johannesevangelium
17, 15, dass wir vor dem Bösen
bewahrt werden, gilt im Besonde-
Ein an Jesus gläubiger Berufskol- ren hierfür. Jesus schenkt uns die
lege sagte mir kürzlich: „Wenn der Kraft, um zu allem Nein zu sagen,
Arbeitgeber wüsste, was für ein was seinem Wort widerspricht.
schlechter Ingenieur ich bin.“ Ich Die puren Evangelisten unter
weiß auch, dass ich für das „Hand- den an Jesus Glaubenden arbeiten
werk“ am Arbeitsplatz sehr auf das selten an der Front der Arbeitswelt.
Gebet angewiesen bin. Wenn im Dort sind wir durchschnittlichen
Berufsalltag alles auf der Bremse zu Jesusjünger als Missionare hinge-
stehen scheint, ist es höchste Zeit, stellt. Gottes Rettungsbotschaft
ein ruhiges Plätzchen mit einer den Berufskollegen zu vermitteln,
verschließbaren Tür aufzusuchen. darf der natürliche Ausdruck un-
Auch wenn meine Vorgesetzten seres Umgangs mit dem lebendigen
es als „schwächlich“ einstuften, Gott sein. Jesus schenkt uns auch
flocht ich das Gebet um gutes ein Ja für die Werke, in denen wir
Gelingen immer wieder einmal in wandeln sollen, die er vorbereitet
meine E-Mails an sie ein. Abergläu- hat (Epheser 2, 10).
bische Bemerkungen im Gespräch Wenn wir an den Nöten der
oder in E-Mails unserer Kollegen Mitarbeiter Anteil nehmen, sie

38
Für ein gutes Betriebsklima

ermutigen, ihre Arbeit treu zu tun in der Gemeinde durch Gebet vor-
und für sie beten, fördern wir ein und nachbereitet werden. „Wenn
gutes Betriebsklima und dadurch ein der HERR nicht das Haus baut, so
positives Gesamtbetriebsergebnis. arbeiten umsonst, die daran bauen“
Somit vermitteln wir Gottes Segen (Psalm 127, 1).
für die Firma und unsere Kollegen. Der Herr gebe Ihnen Mut, an
Unser Arbeitseinsatz in der Fir- Ihrem Arbeitsplatz für ihn ein
ma sollte wie jeder andere Dienst lebendiges Zeugnis zu sein. 

39
Das Fundament 3/2009

Bücherempfehlungen zum Thema

Vorbereitet Sterben
Klaus Rösler: werden müssen. Und
so wird das Lesebuch
Vorbereitet auch zu einem Arbeits-
sterben … buch.
heute schon Auf viele Fragen
an morgen im Blick auf die letzte
Wegstrecke des Lebens
denken gibt dieses Buch hilf-
2004 Oncken Verlag reiche Antworten und
Kassel, 84 Seiten es enthält auch eine
Broschüre DIN A4 Patientenverfügung.
EUR 4,80. Mit der Broschüre
„Vorbereitet sterben“
Trauer erleben –
 
will der Oncken Verlag
Ein Lesebuch: Der Tod wird in
gemeinsam mit der Sterbekasse
unserer Gesellschaft weithin aus-
Evangelischer Freikirchen dieses
geblendet. Aber nichts ist so sicher
Tabu brechen. Das Heft gibt Ant-
wie der Tod. 840 000 Menschen
worten auf viele Fragen am Lebens-
sterben jedes Jahr in unserem Land.
ende: Rechtsfragen: Wie setzt man
Und dennoch ist der Tod ein Tabu-
ein Testament auf? Wer zahlt die
Thema.
letzte Reise? Wo verbringt man die
Dieses Lesebuch will dazu
letzten Tage am besten? Wie findet
ermutigen, sich mit dem Thema
man den richtigen Bestatter? Wann
auseinanderzusetzen. Und es ver-
spricht man mit einem Geistlichen
mittelt Tipps, wie man angesichts
über die eigene Beerdigung? Heute
des eigenen Lebensendes jene Din-
schon an morgen denken. Ein Rat-
ge rechtzeitig regelt, die geregelt
geber für alle Altersgruppen. 

Beide Bücher können in unserer Geschäftsstelle bestellt werden.


Sie sind vorrätig.

40
Buchempfehlungen

Rolf Scheffbuch:
Würdig und vorbereitet – Wie wir
gut leben und sterben können
2006 Brunnen Verlag Gießen, 108 Seiten
Taschenbuch, EUR 6,95

Wie geht das mit dem Sterben?


  Seelsorger
Eigentlich will sich keiner von uns begegnet
damit befassen und oft werden wir ist. Er
in unserer Gesellschaft auch davon nimmt
abgeschirmt. Deshalb haben viele uns
von uns kein Wissen mehr darüber mit hinein in unterschiedliche
und keine Erfahrung damit. Und Situationen und berichtet von
dann kommt auf einmal der Fall, Antworten und Beispielen, die uns
dass wir doch gerne mehr wüssten – hilfreich sein können. Der größte
für uns oder für andere - und keine Trost entspringt aber seinem Wissen
Zeit mehr haben, uns vorzuberei- um solche Aussagen der Bibel, die
ten. Wenn wir dann nur jemand uns verlässliche Zusagen Gottes im
fragen könnten! Das hier empfoh- Blick auf unser Sterben nennen.
lene Buch ist wie die Hilfestellung Rolf Scheffbuch sagt uns, wo wir sie
eines väterlichen Freundes, der uns in der Bibel finden und erklärt sie
jetzt, wo wir noch Zeit haben, Aus- uns. Er macht sie uns wichtig. Wer
kunft gibt. Der Autor Rolf Scheff- diese Worte kennt, kann rechtzeitig
buch kennt aus eigener Erfahrung, klären, wo er im Moment steht. Er
wie man sich fühlt, wenn man hat die Chance „nachzubessern“.
durch eine Krebsdiagnose von jetzt Dabei geht es nicht um bestimmte
auf gleich mit dem eigenen Ernstfall Taten. Es geht um die aus Gottes
konfrontiert wird. Welche Gedan- Sicht ausschlaggebende Beziehung,
ken haben ihn gequält, was hat ihm diejenige zum „Lebensretter“.
geholfen? Aber das ist noch nicht Wer das ist und warum - auch das
alles. Er, der bekannte und erfahre- erfahren wir in mutmachenden und
ne Prälat i. R., verarbeitet in diesem klaren Worten. 
Büchlein auch das, was ihm in
seiner langen Lebenserfahrung als Dr. Dorothee Krumm

41
Das Fundament 3/2009

Die Mitglieder des Deutschen Christlichen Techniker-Bundes e.V. lade


ich hiermit zur diesjährigen Mitgliederversammlung ein.
Ort: Christliches Erholungsheim „Westerwald“, 56479 Rehe
Zeit: Samstag, den 30. Mai 2009, Beginn 15.00 Uhr
Tagesordnung: 1. Jahresbericht 2008
2. Rechnungsabschluss 2008,

Aussprache, Entlastung des Vorstandes
3. Haushalts-Voranschlag 2009
4. Wahlen zur Bundesleitung
5. Verschiedenes, Aussprache
Deutscher Christlicher Techniker-Bund e. V.

Korntal-Münchigen, den 10.02.2009 Jens Höner, 1. Vorsitzender

Wahlen zur Bundesleitung


 Mit der Mitgliederversammlung 2009 endet satzungsgemäß für die
Hälfte der Mitglieder der DCTB-Bundesleitung die Amtszeit.
Bernd Lange und Dr. Kay Schloe möchten aus persönlichen Grün-
den nicht wieder gewählt werden. Jens Höner, Dietrich Hollatz, Roland
Klinnert und Martin Mäule sind bereit, für eine weitere Amtsperiode zu
kandidieren.
Aus dem Mitgliederkreis wurden als Kandidaten Dr. Torsten Büch-
ner, Friedrichshafen, und Frank Schröder, Hamburg, vorgeschlagen.
Jedes Mitglied ist berechtigt, weitere Kandidaten vorzuschlagen. Vor-
schläge müssen mindes­tens zwei Wochen vor der Mitgliederversamm-
lung in der Geschäftsstelle vorliegen. Von den Vorgeschlagenen ist eine
schriftliche Zustimmung erfor­derlich. 

42
Mitgliederversammlung

Dr. Torsten Büchner (39), Friedrichshafen, verheiratet, 2 Kin-


der, studierte Elektrotechnik an der TU Ilmenau und arbeitet seit
1999 als Systementwickler von Automatikgetrieben am Boden-
see. Die Promotion erfolgte im Jahr 2004. Mitarbeit im TEAM
des DCTB auf Tagungen und Regionaltreffen. Zugehörig zur
Evang. Landeskirche und Mitarbeit der örtlichen Gemeinde.
Jens Höner (47), Korntal; verheiratet, 3 Kinder. Nach dem Stu-
dium der Agrarwirtschaft Studentensekretär beim DCTB und
derzeit als Vertriebsingenieur für landwirtschaftliche Investitionsgü-
ter tätig. Seit 1991 Mitarbeit im DCTB auf Tagungen, in der Bun-
desleitung seit 2003 und 1. Vorsitzender seit 2006. Als Mitglied der
Ev. Brüdergemeinde Korntal aktiv in der Missionarsbetreuung.
Dietrich Hollatz (57), Mülheim/Ruhr; verheiratet, 3 erwachsene
Kinder. Dipl.-Ing.(FH) für Vermessung, Sachbearbeiter in der Ge-
schäftsstelle des Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Mül-
heim an der Ruhr. Seit 1997 Mitglied der DCTB-Bundesleitung,
Mitarbeit als Organisator von DCTB-Tagungen und Regionaltref-
fen. Zugehörig zur Ev. Landeskirche, Mitwirkung im Bibelkreis.
Roland Klinnert (51), Korntal; verheiratet, 2 Kinder. Als
Diplom-Physiker in der Industrieforschung im Bereich ler-
nender Rechnersysteme tätig. Seit 1991 Mitglied der DCTB-
Bundesleitung sowie Mitarbeit auf Tagungen und Messeein-
sätzen. Mitglied im Leitungsgremium der Ev. Brüdergemeinde
Korntal.
Martin Mäule (46), Stutensee; verheiratet, 4 Kinder. Dipl.-Ing.
im Öffentlichen Personennahverkehr, als Prokurist in einem
Busunternehmen tätig. Mitarbeit in der DCTB-Bundesleitung
seit 2000, Leitung des DCTB-TEAM, Mitarbeit auf Tagungen
und Messeeinsätzen. Mitarbeit in der Liebenzeller Gemeinschaft
Blankenloch.
Frank Schröder (34), Hamburg, verheiratet, 2 Kinder; Informa-
tiker und Leiter des Competence Center Informationssysteme in
einem Hamburger Softwareunternehmen. Mitarbeit auf DCTB-
Tagungen und Organisator von Regionaltreffen. Mitglied im
Leitungskreis der Freien ev. Gemeinde Holstenwall.

43
DCTB e.V., Postfach 11 22, 70807 Korntal-Münchingen
Postvertriebsstück E 1701 F, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“

Bei Änderung der Anschrift bitte Rücksendung dieses Abschnittes mit neuen Angaben.

Borkum/Nordsee Familien und


Jedermann
22.08. – 05.09.2009
Am Borkumer Hauptbadestrand kann man nicht nur baden, sondern auch segeln,
surfen oder strandsurfen. Herrliche Touren zu Fuß oder auf dem Fahrrad entlang den
faszinierenden Dünenlandschaften sind auf 130 km Wegen kein Problem. Doch für
DCTB-Freizeitteilnehmer bedeutet Borkum mehr: Gemeinsame Ausflüge, ein fröhliches
Miteinander der Familien, gute Gespräche und Geselligkeit. Am Vormittag werden wir
die tägliche Bibelarbeit haben. Parallel dazu wird ein bewährtes Mitarbeiterteam das
separate biblische Programm für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 - 17 Jahren
gestalten. Der Nachmittag und Abend steht den Teilnehmern zur freien Verfügung oder
bietet Möglichkeiten für gemeinsame Ausflüge und Diskussionsrunden.
Das CVJM-Gästehaus „Marina“ liegt nur 50 m von der Promenade und dem Hauptba-
destrand entfernt in einer Seitenstraße.

Preise und Leistungen


€ 895,- / Person im DZ
€ 695,- / Jugendliche 18-26 Jahre
€ 525,- / Jugendliche 12-17 Jahre
€ 345,- / Kind 7-11 Jahre
€ 285,- / Kind 2-6 Jahre
Kinderpreise bei Unterbringung im Zimmer der
Eltern, Vollpension, eigene Anreise; zuzüglich
Fähre (frühzeitig buchen!) und Kurtaxe.

Anmeldung und weitere Fragen


DCTB-Geschäftsstelle, Postfach 11 22, 70807 Korntal-Münchingen, Tel. 0711/8380828,
Fax 0711/8380829, armin.bachor@dctb.de

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