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Erfüllte Prophetien -

Beweise für die Zuverlässigkeit der Bibel


Tomas Cramer, Vortrag zur Verkündigungs- und Bibelfreizeit, in Eschwege, Ostern
1999

Weltliche oder göttliche Prophetie?


Prophetie ist wieder in Mode. Schlägt man die Wochenzeitungen wie DER STERN , DER SP
IEGEL oder FOCUS auf, so überschlagen sich die Journalisten mit Zukunftsszenarien u
nd endzeitlichen Visionen. Ein abenteuerliches Sammelsurium aus Veröffentlichung
en verschiedener Sekten, gemixt mit fünfhundert Jahre alten Vorhersagen des Nost
radamus, werden wieder neu interpretiert und den Lesern als Neuigkeit präsentier
t. Letztlich verbreiten diese Meldungen nur Angst und Unsicherheit unter den Men
schen. Ratlosigkeit und Verunsicherung machen sich breit!
Visionen und Prophetien gibt es seit Menschengedenken. Doch nie zuvor wurden mit
diesen Botschaften so viele Menschen in den verschiedenen Ländern erreicht. Bei
m Lesen dieser sogenannten Prophetien stellt sich jedes Mal die Frage: Was ist e
igentlich die Botschaft der Prophetie? Bei näherer Betrachtung dieser Visionen f
ehlt der tiefere Sinn für das prophezeite Geschehen. Die Schilderungen sind reic
h an phantastischen oder auch schauderhaften Bildern, aber die Sicht des Ganzen
oder die Frage nach weiterreichenden Auswirkungen auf die persönliche Einstellun
g zur Welt, zu den Mitmenschen oder gar einer höheren Macht bleibt völlig unbean
twortet; einmal ganz abgesehen vom zweifelhaften Wahrheitsgehalt der sogenannten
Offenbarungen.
Diese tiefere Absicht, sowie der Ursprung der Prophezeiung und auch die Anweisun
g zur Veränderung des persönlichen Lebens eines jeden Einzelnen wird nur in eine
r Quelle prophetischer Aussagen befriedigend beantwortet: in der Bibel.
Die prophetischen Voraussagen in der Bibel sind frei von Effekthascherei. Fast j
edes Kapitel, in dem zum Beispiel Unheil verkündet wird, hat parallel dazu ein K
apitel, in dem genau erklärt wird, warum die Gerichtsbotschaft ergangen ist. Wäh
rend bei weltlichen Propheten nur das Geschehen im Vordergrund steht, verkündet
der Gott der Bibel den Sinn des Ganzen. Der Prophet Amos erklärte im Auftrag Got
tes: "Ja, siehe, der die Berge bildet und den Wind erschafft und dem Menschen mi
tteilt, was sein Sinnen ist, der die Morgenröte und die Finsternis macht und ein
herschreitet auf den Höhen der Erde: Jahwe, Gott der Heerscharen, ist sein Name"
(Amos 4,13; vgl. mit Jes 46,9.10).
Man könnte fast sagen: Ein Name - ein Programm. Zusammen mit der Verkündigung de
s Namens Gottes erhalten wir ebenfalls die Zusicherung, dass Gott Jahwe den Mens
chen mitteilt, was Er zu tun gedenkt und beabsichtigt. Er macht Vorhersagen, Pro
phezeiungen mit Inhalt! Sogar der Name Gottes ist schon eine Prophezeiung: "Ich
bin, der ich sein werde" (2.Mose 3,14). Das allein wäre schon Inhalt genug, doch
erfahren wir noch viel mehr über Sinn und Zweck Seiner Handlungen und ob die Fo
lgen gut oder schlimm sein werden.
Gott begründet Seine Verheißungen
Die Bibel sagt sehr deutlich, dass Prophetie ein Zeichen der Kraft und Herrlichk
eit Gottes ist. Sie ist nicht nur eine Demonstration der Kraft Gottes, sondern a
uch Seine Antwort auf die Gebete und Nöte der Menschen. Menschliche Prophetien d
agegen lassen solch eine Kraft vermissen, sie rufen nur oberflächliche Gefühle h
ervor!
Die Frage nach dem Warum bleibt bei weltlicher Prophetie meistens unbeantwortet.
Doch lesen wir in der Bibel immer wieder das Wörtchen: "Darum ...", also die Be
gründung für Gottes Handlungsweise, als Folge einer richtigen oder falschen Lebe
nsführung einzelner Personen oder verschiedener Völker der Geschichte.
Hier ist auch das Volk Israel zu erwähnen, das der Gott der Bibel sich erwählt h
at, um allen Völkern und Nationen Seine Absichten klarzumachen. Wieder ist es de
r Prophet Amos, der seinen Landsleuten die Antwort auf das Warum gibt. Das Volk
Israel hatte den Weg des Ungehorsams gegenüber Gottes Geboten und des Götzendien
stes gewählt und wurde daraufhin mit der Macht Gottes konfrontiert:
# " Hört und bezeugt es gegen das Haus Jakob! spricht der Herr Jahwe, der Gott der
Heerscharen: An dem Tag, da ich die Verbrechen Israels an ihm heimsuche, werde ic
h auch die Altäre von Bethel heimsuchen: Da werden die Hörner des Altars abgehau
en und fallen zu Boden ... ihr wart wie ein Holzscheit, das aus dem Brand gerett
et ist. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt , spricht Jahwe. Darum werde ich d
ir so tun, Israel. Weil ich dir dies tun will, mach dich bereit, deinem Gott zu
begegnen, Israel! " (Amos 3,13; 4,11.12)
Nicht nur das Volk Israel hat viele Höhen und Tiefen seiner langen Existenz durc
hlebt, viele andere Nationen und Völker stürzten sogar offenen Auges in ihr Verd
erben. Doch wer hatte ihnen die Augen geöffnet und wozu? Wo sind diese Nationen
heute? Hier begegnen wir wieder den Fragen, die wir bereits am Anfang gestellt h
aben: Fragen nach dem Ursprung der Prophezeiung, den Gründen und den Konsequenze
n.
Die Beantwortung solcher Fragen macht die Bibel in prophetischer Hinsicht zu ein
em glaubwürdigen Buch. Doch welchen Umfang haben die in ihr gemachten Prophetien
und wie echt sind sie?
Göttliche Prophetie erfüllt sich
Versuchen wir Antworten zu finden und gehen wir auf die verschiedenen Aspekte de
r Prophetie ein. Versuchen wir, den Umfang der biblischen Prophetie deutlich zu
machen und dem Interessierten zu zeigen, dass die göttliche Prophetie zuverlässi
g überliefert wurde und auch nachweislich ihre Erfüllung gefunden hat, teilweise
erst vor wenigen Jahrhunderten, Jahrzehnten oder Jahren.
Die Geschichte des Volkes Israel ist ein eindeutiger Beleg für erfüllte Propheti
e. Das Erscheinen und Verschwinden der Weltreiche Babylon, Medo-Persien, Grieche
nland, dem Römischen Reich und den daraus stammenden Nationen Europas, sind weit
ere Beweise für die Erfüllung des prophetischen Wortes der Bibel, die beispielsw
eise im Buch Daniel, Kapitel 2 aufgezeichnet sind.
Zum Kapitel 8 des Buches Daniel gibt es übrigens eine interessante Geschichte: H
ier wird unter anderem die historische Entwicklung Alexanders des Großen und sei
nes griechischen Reiches in einem Bild beschrieben. Die Vorhersage traf nicht nu
r ein, sondern Alexander der Große erkannte sich in der Weissagung sogar selbst!
Der jüdische Historiker Josephus Flavius [37 bis etwa 100 n. Chr.] beschreibt i
n seinem Werk "Jüdische Altertümer" (Antiquitates Judaicae) den Besuch Alexander
s des Großen in Jerusalem [um 330 v. Chr.]. Der Hohepriester Jaddua habe ihm dor
t das Buch Daniel gezeigt und Alexander habe sich selbst darin prophetisch besch
rieben wiedererkannt (Jüdische Altertümer XI,8,5).
Des Weiteren sind das Leben und Wirken Jesu und persönliche Ereignisse vieler Me
nschen in der Bibel weitere Bestandteile der unterschiedlichen Voraussagen, die
in der Heiligen Schrift gemacht werden.
Mit der Bibel halten wir also ein Buch in Händen, das es uns erlaubt, die Geschi
chte einzelner Menschen, Städte und Völker, ja, der ganzen Menschheit nachzuvoll
ziehen und deren Erfüllung am Ende der Zeit vorauszuahnen. Dies wird jedoch von
den meisten Menschen nicht anerkannt. Für sie ist die Bibel nicht die unfehlbare
Offenbarung eines übermächtigen, persönlichen Gottes. Allerdings können diese Z
weifler ihre Ansicht nicht belegen.
Gottes Wort hingegen beweist sich durch die Erfüllung Seiner Verheißungen! Dies
wird vor allem deutlich an den detaillierten Vorhersagen der Geburt und des Lebe
ns und Sterbens Jesu Christi. Er wurde angekündigt als Nachkomme eines Weibes (W
eibessamen - 1.Mose 3,15), von einer Jungfrau (Jes 7,14) in Bethlehem geboren (M
icha 5,1), als Prophet gleich wie Mose (5.Mose 18,15-19) und als leiblicher Nach
komme Abrahams und Davids (1.Mose 17,8; 1.Chr 17,11-14). Es wurde sein Leiden un
d Sterben, (Jes 53; Ps 22), seine Auferstehung aus den Toten (Ps 16,8-11) und se
ine Erhöhung (Dan 7,13.14) vorhergesagt.
Skeptiker werden jedoch kaum damit zufrieden sein, wenn man die Glaubwürdigkeit
der Bibel anhand der Bibel beweisen will. Darum lenken wir unsere Aufmerksamkeit
auf einen speziellen Bereich der erfüllten Prophetie, der oftmals fälschlicherw
eise als Betrug oder nachträgliches Korrigieren der Schrift abgetan wird: Betrac
hten wir die Völker und Städte der biblischen Welt, die heute nicht mehr existie
ren.
Was die Frage des Datierens der Prophezeiungen für diese Orte betrifft, verlegen
viele Leute den Zeitpunkt der Prophetie hinter die Erfüllung und nicht davor. D
ieses Argument wird uns oft entgegengehalten, wenn wir im Rahmen unserer Verkünd
igungsaktionen Rede und Antwort stehen. Am Ende dieser Ausführungen werden wir e
rfahren, warum diese Denkweise falsch und unlogisch ist.

Beispiele erfüllter Prophetie


Eine Prophezeiung, welche weltweiten Einfluss hatte
Namen in der Bibel haben oftmals prophetische Bedeutung. Zu Beginn der Besiedelu
ng der Erdkontinente steht Noah mit seiner Familie: den drei Söhnen Sem, Ham und
Japhet und deren Frauen. Diese acht Menschen waren gerade der fast alles vernic
htenden Flut entkommen. (Nebenbei bemerkt: Es gibt weltweit etwa 268 Sintflutber
ichte und 21 Regenbogensagen! Das ist ein Hinweis, dass diese Flut tatsächlich s
tattfand.) Die Nachkommen der Söhne Noahs begannen, die Erde zu bevölkern (1.Mos
e 9,19).
In diesem Bericht der Bibel wird der Zusammenhang zwischen den drei Söhnen Noahs
und der Entstehung der drei menschlichen Hauptgruppierungen deutlich. Ham, dess
en Name "heiß" oder "schwarz" bedeutet, und seine Nachfahren wanderten nach Süde
n und siedelten in Kanaan und nördlichen Teilen Afrikas, wie Äthiopien, Ägypten
und Libyen (1.Mose 5,32; 6,10; 10,6-20). Japhet, dessen Name "Ausbreitung" oder
"der Starke" bedeutet, expandierte als der umfangreichste Stamm mit vielen Volks
gruppen nach Westen und Norden, Richtung Europa (1.Mose 5,32; 9,18 ff; 10,1 ff).
Sems Familie verblieb im fruchtbaren Halbmond. Sem, dessen Name "Ruhm" bedeutet
, wurde der Vater der semitischen Völker des Nahen Ostens und Asiens, zu denen d
ie Israeliten gehören (1.Mose 6 bis 10).
Besondere Bedeutung für die Zukunft der Nachkommen Hams bekommt eine Prophezeiun
g, die Noah aussprach. Wegen der Respektlosigkeit Hams verfluchte er dessen Sohn
Kanaan und seine Nachkommen mit den Worten:
# "Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! Und er sp
rach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht! Weiten Rau
m schaffe Gott dem Japhet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein
Knecht!" (1.Mose 9,25-27)
Diese Voraussage deutet an, dass die Nachkommen Hams eher eine untergeordnete Ro
lle einnehmen würden. Die Semiten hingegen, wie auch die Nachkommen Japhets durf
ten auf eine optimistische und erfolgreiche Zukunft hoffen. Könnte es sein, dass
die Worte Noahs die weltpolitische Entwicklung der drei Kontinente Europa, Asie
n und Afrika und deren Bevölkerung beeinflusst haben?

Voraussagen über Ortschaften und Länder


a) Tyrus
Eine der ungewöhnlichsten Prophetien in der Bibel ist die über die Stadt Tyrus,
in Verbindung mit der Stadt Sidon. Der Prophet Hesekiel verkündete in der Zeit z
wischen 592-570 v. Chr. (Hes 26,1-21):
# "Darum, so spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich wer
de viele Nationen gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt
. Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und i
ch werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum kahlen Felsen machen. ... Denn s
o spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich lasse Nebukadnezar, den König von Babel, de
n König der Könige, von Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und
Reitern und einem Aufgebot und mit viel Volk. Deine Töchter wird er auf dem Feld
mit dem Schwert erschlagen. Und er wird Belagerungstürme gegen dich aufstellen
und einen Belagerungswall gegen dich aufschütten und Langschilde gegen dich aufr
ichten ... Und sie werden dein Vermögen rauben und deinen Handelsgewinn plündern
und deine Mauern abbrechen und deine prächtigen Häuser niederreißen; und deine
Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten ins Wasser schütten. ..
. Und ich werde dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst
du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, Jahwe, habe gerede
t, spricht der Herr Jahwe. ... Tödlichen Schrecknissen gebe ich dich preis; und
du wirst nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden werden
für ewig, spricht der Herr Jahwe" (Hes 26, 3.4.7.8.12.14.21).
Das sind die Voraussagen:
1. Nebukadnezar wird die Festlandstadt Tyrus zerstören (Vers 8),
2. viele Nationen werden gegen Tyrus sein (Vers 3),
3. Tyrus wird zu einem nackten Felsen werden und flach wie die Oberfläche eines
Felsens sein (Vers 4),
4. Fischer werden ihre Netze dort aufspannen (Vers 14),
5. der Schutt wird ins Wasser geworfen werden (Vers 12),
6. die Stadt soll nie wieder aufgebaut werden (Vers 14),
7. die Stadt soll nie wieder gefunden werden (Vers 21).
Die Aussagen scheinen für sich selbst zu sprechen. Man braucht lediglich die Ges
chichte von Tyrus mit diesen Prophezeiungen zu vergleichen: Was war geschehen?
Nebukadnezar, der König von Babel, belagerte die Stadt Tyrus auf dem Festland dr
ei Jahre nach der Prophezeiung. Als Nebukadnezar die Tore durchbrach, fand er di
e Stadt fast leer vor. Die Mehrzahl der Einwohner war mit Booten auf eine Insel
entkommen, die knapp einen Kilometer weit vor der Küste lag. Dort befestigten si
e eine neue Stadt. Die Festlandstadt wurde im Jahre 573 zerstört (Voraussage 1),
aber die Stadt Tyrus auf der Insel blieb noch mehrere hundert Jahre eine mächti
ge Stadt.
Etwa 333 v. Chr. marschierte Alexander der Große südwärts nach Ägypten, nachdem
er Darius III. besiegt hatte. Unterwegs forderte er die Phönizierstädte auf, ihr
e Tore zu öffnen, da es zu seinem Plan gehörte, sie der persischen Flotte zu ent
ziehen. Die Bürger von Tyrus weigerten sich. Die Ingenieure und Arbeiter Alexand
ers bewegten den Schutt, der einmal die Stadt Tyrus gewesen war und bauten aus d
em Schutt eine 60 Meter breite Mole über die Wasserenge, welche die alte Stadt v
on der neuen trennte (Voraussage 5).
Alexander erkannte, dass er zusätzlich Schiffe brauchte und begann von besiegten
Untertanen Schiffe einzuziehen. Viele Städte und Nationen trugen dazu bei: Sido
n, Byblos, Rhodos und viele mehr (Voraussage 2).
Im Jahre 332 v. Chr. wurde die Stadt im Meer zerstört. Der größte Teil des Gebie
tes der einstmals großen Stadt ist heute nackt wie die Oberfläche eines Felsens
(Voraussage 3) - ein Ort, an dem die Fischer, die immer noch an diese Stelle kom
men, ihre Netze zum Trocknen ausbreiten (Voraussage 4).
Doch die Menschen bauten Tyrus wieder auf. 314 v. Chr. wurde Tyrus, vom Nachfolg
er Alexander des Großen, Antigonos, erneut eingenommen. Im Jahre 638 n. Chr. wur
de die Stadt von den Moslems erobert, und zur Zeit der Kreuzzüge wurde es eine w
ichtige Basis der Kreuzritter. Im Mittelalter wurde sie abermals von den Moslems
zurückerobert (1291) und restlos zerstört (Voraussage 6).
Ein mittelalterlicher Chronist vermerkte: "Der gesamte Ruhm von Tyrus besteht nu
r noch in einem Schellfisch und einem Purpur-Farbstoff."
Es gibt auch heute eine Stadt Tyrus, die aber nicht die ursprüngliche Stadt ist.
Sie wurde weiter entlegen, vom ursprünglichen Gebiet von Tyrus entfernt an der
Küste erbaut,. Das Schicksal von Tyrus war laut dem Propheten ein Ort, an dem Fi
scher ihre Netze aufspannen. Die heutige Existenz eines kleinen Fischerdorfes au
f dem Gebiet der alten Stadt Tyrus bedeutet nicht, dass die Prophetie sich nicht
erfüllte, sondern ist vielmehr die endgültige Bestätigung dafür, dass die Proph
etie in Erfüllung ging. Tyrus, die Herrin der Meere, das jahrhundertealte Handel
s- und Umschlagszentrum der Welt, verging, um nie wieder aufgebaut zu werden (Vo
raussage 7). Die Fischer, die ihre Netze auf den Felsen trocknen, die einst das
Fundament jener Metropole des Altertums bildeten, sind das letzte Glied in der K
ette der Prophetien, die Hesekiel vor über fünfundzwanzig Jahrhunderten aussprac
h.
Die Geschichte der Stadt ist ein Beispiel für eine Prophezeiung, die in der Zeit
nach Christus in Erfüllung ging!

b) Sidon
Hesekiel verkündigte eine weitere Prophezeiung Gottes über Tyrus' Schwesterstadt
Sidon:
# "So spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will mich in de
iner Mitte verherrlichen; und sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin, wenn ich
Strafgerichte an ihr übe und mich an ihr als heilig erweise. Und ich werde die P
est hineinsenden und Blut auf ihre Straßen; und Erschlagene werden in ihrer Mitt
e fallen durch das Schwert, das von allen Seiten über sie kommt. Und sie werden
erkennen, dass ich Jahwe bin " (Hes 28,22.23).
Drei Voraussagen wollen wir betrachten:
1. Keine Erwähnung der Zerstörung der Stadt,
2. Blut in ihren Gassen (Vers 23),
3. vom Schwert Erschlagene überall (Vers 23).
Im Jahre 351 v. Chr. rebellierten die Sidonier gegen den persischen König und ko
nnten ihre Stadt erfolgreich gegen die Angriffe der Perser verteidigen. Schließl
ich verriet ihr eigener König - um sein Leben zu retten - die Stadt an den Feind
. Um der Rache des persischen Königs zu entkommen, töteten sich 40.000 Bürger se
lbst. Sidon war jedoch schon bald wieder aufgebaut, nachdem es abgebrannt war. U
nd obwohl die Stadt immer wieder erobert wurde und ihre Bürger abgeschlachtet (V
oraussage 2 und 3) und die Häuser abgerissen wurden, hat man die Stadt stets wie
der aufgebaut.
In den Tagen der Kreuzzüge wurde Sidon immer wieder von feindlichen Mächten erob
ert und zurückerobert. Dreimal wurde es von den Kreuzrittern erobert, und dreima
l fiel es vor den moslemischen Heeren. Selbst in der Neuzeit ging die Stadt imme
r wieder durch schwere Zeiten. Sie war Austragungsort von Kämpfen zwischen Druse
n und Türken, sowie zwischen Türken und Franzosen. 1840 wurde Sidon von den Flot
ten Englands, Frankreichs und der Türkei bombardiert. Immer wieder wurde in den
Straßen Blut vergossen, aber die Stadt existiert immer weiter und steht heute da
, als ein Denkmal erfüllter Prophetie.
Kein menschlicher Geist hätte vor 2500 Jahren voraussagen können, dass Tyrus aus
gelöscht sein wird, Sidon aber weiterbesteht, zumal eigentlich Tyrus "die Königi
n und Herrin des Mittelmeeres" genannt wurde.

c) Theben und Memphis


Es gab viele Zentren religiöser Verehrung in der Welt der Antike. Doch die heidn
ischen Götzen waren nie von Dauer; Gott verdammte die Städte, in denen dieser Gö
tzendienst blühte. Ein Beispiel hierfür finden wir in Ägypten. Die beiden Städte
Theben (früher: No), der Hauptstadt Oberägyptens und Memphis (früher: Noph oder
Moph), der Hauptstadt Unterägyptens wurden vom Propheten Hesekiel mit unterschi
edlichen Urteilssprüchen bedacht (Hes 30,13-16). Theben sollte zerrissen und sei
n Reichtum vernichtet werden, in Memphis sollten die Götzen ausgerottet werden,
was praktisch der Ausrottung der ganzen Stadt gleichkam.
Wenn man nun Memphis mit Theben vergleicht, dann wird das Wunder erfüllter Proph
etie nur noch erstaunlicher. Wie kam es, dass die Prophetien über die beiden Stä
dte nicht verwechselt wurden? Tatsächlich wurde die Stadt Theben durch zwei Vern
ichtungsschläge (552 und 85 v. Chr.) dem Erdboden gleichgemacht, während Memphis
noch einen kulturellen Höhepunkt erreichte.
Aber auch Memphis war Hochburg der Götzen und wurde auch mithilfe derselben gesc
hlagen. Wie das? Der babylonische Heerführer Kambyses Pelusium nahm die Stadt ei
n, indem er Hunde und Katzen, die von den Ägyptern heilig gehalten wurden, vor s
ein Heer setzte, so dass es kein Ägypter wagen würde, Waffen gegen sie zu gebrau
chen. Er erschlug den "heiligen Stier" Apis und verbrannte andere Götter Ägypten
s. Erst mit der Erbauung Kairos im 7. Jahrhundert verließen die Menschen Memphis
. Die Araber trugen den größten Teil der Bauten ab und transportierten die Stein
e für neue Bauvorhaben nach Kairo.

d) Samaria
Die Propheten Hosea [748-690 v. Chr.] und Micha [738-690 v. Chr.] prophezeiten g
egen die Stadt Samaria:
# "Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott. Sie
werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwange
ren aufgeschlitzt" (Hos 14,1).
"So werde ich Samaria zu einem Trümmerhaufen im Feld machen, zu Weinbergpflanzun
gen, und ich werde seine Steine ins Tal hinabstürzen und seine Grundfesten bloßl
egen" (Micha 1, 6).
Vorausgesagt wird:
1. Samaria wird fallen (Hosea),
2. es wird zu einem Steinhaufen im Felde werden (Micha),
3. Weinberge sollen dort angelegt werfen (Micha),
4. seine Steine werden ins Tal gestürzt werden (Micha),
5. es soll bis auf den Grund bloßgelegt werden(Micha).
Die Geschichte Samarias ist relativ kurz und sehr stürmisch. Samaria war nach de
r Teilung des salomonischen Reiches die Hauptstadt des Nordreiches Israel und ei
n Symbol der Abkehr von Jahwe. Samaria wurde vom Assyrerkönig Sargon II. 722 v.
Chr. erobert. Im Jahre 331 v. Chr. fiel die Stadt in die Hand Alexanders des Gro
ßen und 120 v. Chr. durch den Hasmonäerkönig Hyrkanos. Alle drei Eroberungen bra
chten der Stadt sehr viel Zerstörung und Tod (Voraussage 1).
Heute befindet sich auf dem Hügel, wo Samaria stand, ein bebautes Feld, auf dem
die Fundamente der Säulen die Lage der einstigen Paläste und Herrschaftshäuser m
arkieren. Am Fuße des Hügels, im Tal, liegen die Grundsteine der Stadt. Die Stei
ne der großen Stadt wurden von den Bauern des Landes zusammengehäuft oder den Hü
gel hinabgeworfen, damit ihre Stätte in Felder und Weingärten verwandelt würden
(Voraussagen 2-5).

e) Gaza und Askalon


Gaza und Askalon, so prophezeiten Amos 1,8 [775-750 v. Chr.], Jeremia 47,5 [626-
586 v. Chr.] und Zephanja 2,4-7 [640-621 v. Chr.], sollten kahl und verwüstet we
rden, und der Überrest des Hauses Juda soll Askalon bewohnen. Die Prophezeiungen
erfüllten sich. Das heutige Gaza liegt an einer ganz anderen Stelle und Askalon
gehört nun zu Israel.

f) Moab und Ammon


Zwei kleine Königreiche, Moab, östlich des Toten Meeres, und Ammon, nördlich von
Moab, waren ebenfalls Gegenstand des Gerichtes Gottes. Die Propheten Hesekiel 2
3,3.4 [592-570 v. Chr.] und Jeremia 48,47; 49,6 [626-583 v. Chr.] kündigten an,
dass die im Osten gelegenen Völker Moab und Ammon einnehmen würden, doch dass di
ese Besetzung nur von vorübergehender Dauer sein sollte. Ein Blick in das Geschi
chtsbuch bestätigt ebenfalls die Erfüllung:
Moab und Ammon verschwanden! Um die Jahrhundertwende wurde diese Gegend noch Tra
nsjordanien genannt, regiert vom Emir Abdullah des Ostens. Das Land regenerierte
wirtschaftlich innerhalb der letzten 80 Jahre, und heute beginnt die Region als
Jordanien wieder zu erblühen, wohl auch durch die neuen Wirtschaftsabkommen mit
Israel! Auch das ist wieder eine Prophetie, die sich erst in unseren Tagen erfü
llt!

g) Edom und Petra


Immer wieder wurde die Verwüstung Edoms geweissagt durch Jesaja 34,6-15, Jeremia
49,17.18 und Hesekiel 25,13.14; 35,5-7. Zur Zeit dieser Propheten schien die Er
füllung solcher Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich zu sein. Selbst nachdem d
ie Edomiter vertrieben worden waren, entwickelten die Nabatäer eine blühende Ziv
ilisation, die Jahrhunderte überdauerte.
Aber Gott hatte gesagt: "Ich will deine Städte wüst machen" (Hes 35,7). Heute is
t das Land verödet, ein stummes Zeugnis des sicheren Wortes des HERRN.
Die Stadt Petra ist ein bemerkenswertes Beispiel der buchstäblichen Erfüllung di
eser Prophetie. Diese bedeutungsvolle Hauptstadt der Antike, mit ihrem 4000 Mens
chen fassenden Theater, ihren Tempeln, ihren Altären und ihren Monumenten liegt
heute schweigend und verlassen da, zerfallend mit dem Lauf der Zeit.

h) Ninive und Babylon


Die zwei Hauptstädte der antiken Welt waren Ninive und Babylon. Sie waren dicht
bevölkert und militärisch sehr stark - Zentren von extrem starken Königreichen.
Dennoch wurden gegen ihre scheinbar unbezwingbaren Mauern, um die Zeit ihres jew
eiligen Höhepunktes an Macht und Einfluss, Untergangsprophetien ausgesprochen -
woraufhin sie auch bald erobert wurden: Ninive nach einer sehr kurzen Belagerung
und Babylon ohne Widerstand.
Ninives mächtige Stadtmauern wurden, nachdem der Fluss Tigris über die Ufer getr
eten war, unterspült und boten somit keinen Schutz gegen die Angreifer. Die Mede
r und Chaldäer hatten Ninive bereits seit drei Monaten belagert. Nach dem Angrif
f wurde Ninive dem Erdboden gleich gemacht. Genau dieses Geschehen wurde Ninive
durch den Propheten Nahum 1,8 bis 3,9 [661-612 v. Chr.] im Voraus bekannt gemach
t: "Doch mit einer überschwemmenden Flut wird er ihrem Ort ein Ende machen, und
Finsternis wird seine Feinde verfolgen" (Nah 1,8).
Die Einnahme Babylons durch die Meder und Perser, im Jahre 539 v. Chr., wurde be
reits fast 200 Jahre zuvor von Jesaja und ungefähr 50 Jahre vorher von Jeremia a
ngekündigt.
Jeremia sagte, die babylonischen Soldaten würden sich kampflos ergeben. Sowohl n
ach der Vorhersage Jesajas als auch nach der Jeremias sollten die schützenden Wa
sser Babylons, der Euphrat, "ausgetrocknet werden". Jesaja gab selbst den Namen
des Eroberers bekannt, der persische Feldherr Cyrus, und er sagte, "dass sogar d
ie Tore Babylons nicht verschlossen sein" würden (Jer 50,38; 51,11.30; Jes 13,17
-19; 44,27; 45,1).
Der griechische Chronist Herodot erklärte, dass Cyrus das Wasser des Euphrat abl
eitete und dadurch erreichte, "dass das alte Flussbett zu durchwaten war; der Wa
sserspiegel im Fluss sank" (Herodot Historien, 1963 von Josef Feix). Die feindli
chen Soldaten marschierten in der Nacht durch das Flussbett und gelangten durch
die sorglos offengelassenen Tore in die Stadt. Die Babylonier hielten gerade ein
Trinkgelage ab, wie die Bibel erklärt und auch Herodot bestätigt (Dan 5,1-4.30)
.
Sowohl Jesaja als auch Jeremia sagten vorher, dass von Babylon schließlich nur u
nbewohnte Ruinen übrigbleiben sollten. Das trat ein. Heute ist Babylon ein verla
ssener Erdhügel (Jes 13,20-22; Jer 51,37.41-43).
Man betrachte einmal den Unterschied zwischen den Prophetien über Babylon und üb
er Ägypten! Die babylonische Nation sollte verschwinden, Ägypten sollte als unte
rgeordnete Nation weiterbestehen und besteht auch als solche. Wie geschah es, da
ss diese beiden unwahrscheinlichen Ereignisse sich genau nach dem Wortlaut der P
rophetien zutrugen und dass die Namen nicht vertauscht wurden?

i) Chorazin, Bethsaida und Kapernaum


Nun haben wir noch etwas Besonderes: Eine neutestamentliche Prophezeiung in Bezu
g auf Ortschaften. Wir erinnern uns sicher an die Gerichtsworte, die Jesus über
Chorazin, Bethsaida und Kapernaum sprach:
# "Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke g
eschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, B
ethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unte
r euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich
sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als
euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades
wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wär
en, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch
ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts
als dir " (Matth 11,20-24).
Obwohl keine genaue Prophetie gegeben wird, wie diese Städte zerstört werden sol
lten, ist Gottes Zorn und Gericht doch unüberhörbar, und die Geschichte hat dies
bestätigt. Wir lesen im Neuen Testament allerdings nicht nur von drei, sondern
von vier Städten des Altertums, die sich in herrlicher Lage in der Nähe und am U
fer des Galiläischen Meeres befanden. Diese Städte waren Kapernaum, Chorazin, Be
thsaida und Tiberias. Chorazin, Kapernaum und Bethsaida wurden durch ein Erdbebe
n zerstört; nur die zuletzt genannte, die Jesus nicht angesprochen hatte, Tiberi
as, steht noch heute. Nicht ein Wort des Gerichts wurde seitens unseres Herrn ge
gen diese Stadt verkündet. Sie wurde mehrmals teilweise zerstört, aber immer wie
der aufgebaut.

Zuverlässigkeit der Bibel - Stärkung für den Glauben


Um das Ausmaß der biblischen Prophezeiung und ihre Echtheit vollständig begreife
n zu können, ist es wichtig zu wissen, dass die Jahrhunderte nach Jesu Geburt eb
enfalls Teil der Erfüllung sind. Dies ist heute für jeden offensichtlich im Fall
e Israels! Israel existiert und ist wieder zu Hause. Doch alle die Völker und Or
te, die nicht mehr existieren, haben noch immer eine wichtige Funktion zu erfüll
en. Sie sind der Beweis für die Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes in der Bibel!
Bis hierhin ist die Beweiskette aber noch nicht geschlossen. Denken wir an die W
orte der Kritiker: "Können die biblischen Texte denn nicht im Nachhinein gefälsc
ht worden sein? Eventuell im Mittelalter?"
Das ist unmöglich! Es existieren zu viele Übersetzungen und Abschriften des Alte
n Testaments, die in den unterschiedlichen Gegenden und Volksgruppen zu finden w
aren; zum Beispiel: griechische, koptische, äthiopische, arabische, armenische,
georgische und viele andere Übersetzungen. Da die Zeitpunkte der Entdeckung viel
er Manuskripte weit auseinander liegen, wäre eine so umfangreiche Fälschungsarbe
it nicht möglich gewesen! Alte, zum Teil unsicher interpretierte Textstellen wur
den durch noch ältere Funde korrigiert oder ergänzt.
Die Septuaginta, eine von siebzig ägyptischen Juden erarbeitete griechische Über
setzung des hebräischen Textes, wurde etwa 300 Jahre v. Chr. geschrieben. Sie is
t somit die älteste griechische Übersetzung des Alten Testaments, die auch in de
r Urgemeinde der Christen verwendet wurde. So las zum Beispiel auch der äthiopis
che Kämmerer den Propheten Jesaja wahrscheinlich aus der Septuaginta (Apg 8,30-3
3). Zu dieser Zeit waren die Worte der Propheten bereits seit etwa 300 Jahren au
ch in der griechischen Version niedergeschrieben. Und ein Großteil der Erfüllung
zog sich über Jahrhunderte hin, bis in unsere Zeit!
Ein Bibel-Wissenschaftler schrieb:
# "Kein Mensch hat je Voraussagen gemacht, die sich mit denen vergleichen ließen
, die wir betrachtet haben, und die sich genau erfüllten. Die Zeitspanne zwische
n Niederschrift dieser Prophezeiungen und ihrer Erfüllung ist so groß, dass der
strengste Kritiker nicht behaupten kann, die Voraussagen seien gemacht worden, n
achdem die Ereignisse schon eingetreten waren."
Gott hat Wort gehalten, und wir können es nachprüfen! Abermals spüren wir, wie w
ir von Ihm gelehrt werden: Nicht durch Beeinflussung, nicht durch Überredung, so
ndern durch Überzeugung. Und genau dies macht den Glauben aus. Denn der Glaube i
st "eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die
man nicht sieht" (Hebr 11,1).
Anhand dieser konkreten Beispiele können wir heute belegen, dass unser Vertrauen
in das biblische Wort Gottes gerechtfertigt ist. Gott, der Schöpfer der Erde un
d des gesamten Universums, fordert uns auf, Seine Worte zu prüfen, um uns selbst
ein Bild davon zu machen, wie glaubwürdig und verlässlich Seine Worte und Taten
sind. Der Prophet Jesaja machte im Auftrag Gottes bekannt:
# "So spricht Jahwe, der König Israels und sein Erlöser, Jahwe der Heerscharen:
Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. Und wer
ist wie ich? Er rufe und verkünde es und lege es mir dar! - Wer hat von Urzeite
n her das Kommende hören lassen? Und was eintreten wird, sollen sie uns verkünde
n! Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon längst hören
lassen und [es dir] verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott au
ßer mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen" (Jes 44,6-8; vgl. auch Jes 45,21
.22; 46,9.10; 45,11).
Ein Weiteres wird nun klar: Wenn Gott soviel daran gelegen ist, dass Menschen au
s der Geschichte lernen sollen, dann ist auch die Geschichte der Gegenwart und Z
ukunft von großer Bedeutung. Die nun erwiesenermaßen zuverlässige Prophetie der
Bibel scheint wie ein helles Licht in die düsteren Zukunftsaussichten unserer We
lt. Sie nimmt Angst und Sorge um die persönliche Zukunft hinweg. In diesem Sinne
tröstete Petrus die Glaubensgeschwister mit den Worten: "Und so besitzen wir da
s prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine
Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenst
ern in euren Herzen aufgeht" (2.Petr 1,19).
Wenn wir die aufgezeigten prophetischen und historischen Zusammenhänge erkennen
oder zu deuten wissen, kann uns dies zwar nicht von Sünde und Tod erretten und u
ns auch nicht die Erlösung bringen. Das Wissen um die Verheißungen Gottes und ih
re Erfüllung fördert auch nicht unsere Versöhnung mit Gott, die Voraussetzung fü
r unser persönliches Heil ist. Das alles erlangen wir nur durch unseren Glauben
an den Opfertod Jesu Christi. Aber das Sehen und Erkennen der Verheißungen und i
hre Erfüllung stärken unseren Glauben an Gottes Zusagen, unser Vertrauen zum bib
lischen Wort, unsere Hoffnung auf eine von Gott versprochene Zukunft.
Möge der Herr Jesus Christus bald kommen, um auch die restlichen Vorhersagen Got
tes zu verwirklichen: die Errichtung eines Reiches des Friedens und der Gerechti
gkeit mit Jerusalem der Stadt des Friedens als Hauptstadt. In diesem Reich Gotte
s auf einer erneuerten Erde werden dann die Erlösen des HERRN nahezu unbeschwert
in fast perfekter Harmonie mit Gott und Gottes Schöpfung leben 1000 jahre lang
und später dann im endgültigen paradies wird sich dies fortsetzen und alles wir
d dann absolut perfekt sein ! Diese Zukunftsvision wird sich genau so erfüllen w
ie alle anderen göttlichen Prophetien. Darauf können wir uns verlassen.

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