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»Euer Herz erschrecke nicht.

Glaubt an Gott und glaubt an


mich.« Johannes 14:1

»Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir
Gutes getan hat.« (Psalm 103:2)

Vor kurzem las ich ein ganz erstaunliches Beispiel von einem
Mann, der den Herrn loben konnte, obwohl er persönlich ganz
schlimme und total deprimierende Erlebnisse hatte.
Dieser Mann heißt Martin Rinckart. Er war Pfarrer in Eilenberg,
einem kleinen Ort in dem heutigen Neustadt an der Wied.
Rinckart war gerade in Eilenberg angekommen, als 1618 der
Dreißigjährige Krieg ausbrach, vermutlich der verheerendste
Krieg in der Geschichte Deutschlands. Die Bevölkerung wurde
in dieser Zeit von 16 Millionen auf 6 Millionen dezimiert.
Da Eilenberg eine Stadtmauer besaß, suchten Flüchtlinge aus
der ganzen Umgebung dort Schutz. Viele schleppten dabei
Krankheiten in die überfüllte Stadt ein.
Als dann 1637 dort die Pest ausbrach, war Rinckart der einzige
Pfarrer, der übrig geblieben war. Alleine im Jahr 1637 musste er
für 5.000 Bewohner, darunter auch seine eigene Frau, den
Begräbnisgottesdienst halten.
Während dieser furchtbaren 30-jährigen Heimsuchung schrieb
Rinckart ein Danklied: »Nun danket alle Gott«. In diesem Lied
lobte er Gott für die »großen Dinge«, die er getan hat, und
spricht von fröhlichen Herzen und edlem Frieden.
Uns fällt es oft schon schwer, in kurzen Notzeiten dankbar zu
sein. Martin Rinckart lobte den Herrn während einer 30 Jahre
dauernden Katastrophe.
Ich kann mir diese beispielhafte Haltung nur damit erklären,
dass Martin Rinckart schon damals dieses Wort aus Johannes
14 (Vers 1) kannte – und dass dieser Vers für ihn nicht nur eine
Jahreslosung, sondern eine Lebenslosung gewesen sein muss:
»Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an
mich.«
Welch ein unerschütterliches Vertrauen muss Rinckart in seinen
Gott und in seinen Herrn und Erlöser Jesus Christus gehabt
haben, um in einer solch katastrophalen Zeit diese Dankbarkeit
in seinem Herzen aufrechterhalten zu können.
Gott sei Dank rechnen wir in diesem angebrochenen Jahr nicht
mit dem Beginn eines 30-jährigen Krieges, so wie er damals
über Deutschland hereinbrach – auch wenn es schon wieder am
Anfang dieses Jahres Vorhersagen von Astrologen und
Wahrsagern gibt, die nichts Gutes prophezeien. – Aber unser
Gott richtet sich nicht nach den Vorstellungen solcher
Menschen – er hat seinen eigenen Zeitplan – und er straft immer
wieder diese Wahrsager Lügen.
Andererseits sieht es aber auch nicht so aus, als ob im Jahr
2010 für uns das Paradies auf Erden anbrechen würde. Man
muss nur die Zeitung lesen oder die Nachrichten im Fernsehen
anschauen, dann wird man immer wieder darüber erschrecken
können, was alles in dem vor uns liegenden Jahr passieren
könnte.
Hat es uns nicht auch erschreckt, dass es vor kurzem beinahe
einem islamistischen Nigerianer gelungen wäre, ein
Passagierflugzeug vor der Landung in Detroit in die Luft zu
sprengen? Was werden sich diese Menschen noch ausdenken?
Und sagt nicht Jesus selbst in seinen Endzeitreden voraus, dass
es Kriege geben wird, Hungersnöte, Erdbeben, Aufstände – bis
in die Familien hinein?
Könnte da nicht wirklich unser Herz erschrecken?
Aber auch wenn man nicht an so ganz schlimme Dinge denkt –
die einem zudem manchmal auch noch so recht weit entfernt
erscheinen – wird unser persönliches Leben in dem vor uns
liegenden Jahr wirklich so verlaufen, wie wir es uns vorstellen,
wie wir es uns wünschen?
Ich kann mir gut denken, dass sich fast jeder von uns
Situationen in der Zukunft vorstellen kann, die ihm Angst
machen, die das Herz unruhig werden lassen.
Nun ruft Jesus uns zu: »Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an
Gott und glaubt an mich.«
Was ich dabei an Jesus so großartig finde, ist, dass er uns nicht
nur einen wichtigen Satz zuruft, dass er uns nicht nur eine Lehre
erteilt, sondern dass er mit seinem eigenen Beispiel
dahintersteht und uns damit auch zeigt, wie wir diesen wichtigen
Satz, diese Aufforderung in unserem eigenen Leben umsetzen
können, damit es uns gelingt, so wie z. B. Martin Rinckart, unser
Vertrauen in Gott so stark zu behalten, dass unser Herz ruhig
bleiben oder wieder ruhig werden kann.
Schauen wir uns deshalb einmal das Umfeld an, in dem dieser
Vers steht.
Im Johannesevangelium kann man ab Kapitel 11 bereits
feststellen, dass sich die Situation für Jesus immer deutlicher
zuspitzte. Die Führung Israels nahm sich fest vor, Jesus
auszuschalten, ihn zu töten. Jesus lebte von da an in der
ständigen Gefahr, festgenommen und getötet zu werden.
In Kapitel 12 wird dann zwar von dem großartigen Einzug Jesu
in Jerusalem berichtet, bei dem das Volk ihn feierte – und seine
Jünger hatten kurz zuvor erlebt, wie er Lazarus, einen
Verstorbenen, aus dem Grab heraus auferweckte. Aber Jesus
wusste, dass ihm der Tod bevorstand – und das versuchte er
auch seinen Jüngern zu vermitteln. Drei intensive Jahre hatte er
mit ihnen verbracht – aber jetzt musste er feststellen, dass sie
doch noch kaum etwas von dem verstanden hatten, was er
ihnen sagen wollte. Er würde nämlich nicht als der erwartete,
Wunder vollbringende, vom Volk gefeierte Messias an die
Öffentlichkeit treten – im Gegenteil, er würde wie ein Verbrecher
verurteilt und nach jüdischem Verständnis sogar wie ein von
Gott Verfluchter hingerichtet werden.
Eigentlich hätte Jesus selbst ja viel Grund gehabt, zu
erschrecken – was ihm bevorstand, war das Schlimmste, was
man sich nur denken kann.
Und in dieser Situation musste er auch gerade in den letzten
Tagen seines Lebens noch eine Reihe großer Enttäuschungen
mit seinen engsten Vertrauten, mit seinen Jüngern erleben.
In Kapitel 13 wird uns von dem letzten Passahmahl berichtet. Ein
festliches Ereignis, für viele Juden der Höhepunkt des Jahres.
Und da muss Jesus sehen, wie seine Mitarbeiter sich darüber
streiten, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Sie rechneten
immer noch damit, dass Jesus als der neue Herrscher in Israel
auftreten würde – und da wollte jeder von ihnen das wichtigste
Ministeramt beanspruchen. Waren denn alle Bemühungen Jesu
um seine Jünger vergeblich gewesen? Hatten sie denn immer
noch nichts begriffen?
Aber Jesus wurde nicht nervös, nicht ungeduldig. Er gab ihnen
ein anschauliches Beispiel dafür, dass es in seinem Reich nicht
um Machtansprüche geht. Er wusch seinen Jüngern die Füße,
eine Sklavenarbeit. Er führte ihnen vor, dass es wichtiger ist,
dem anderen zu dienen als andere beherrschen zu wollen.
Beim Einsetzen des Abendmahles musste er erleben, dass einer
dieser 12 Männer mit seinen Gegnern gemeinsame Sache
machte und ihn verraten würde. Und im letzten Vers von Kapitel
13, dass Jesus dem Petrus, der Stütze seiner Jüngerschar,
sagen musste: »Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal
verleugnet hast!«
Jesus hätte viel Grund gehabt, zu erschrecken, sich zu
ängstigen, mutlos zu werden.
Von außen wurde die Lage immer bedrängender, im Inneren, von
seinen Jüngern, wurde er, menschlich gesprochen, sehr
enttäuscht – und schließlich verließen sie ihn ja auch, gerade in
seinen schwersten Stunden.
Aber das Vertrauen Jesu in seinen himmlischen Vater war
unerschütterlich – und wir können im Nachhinein nur sagen:
Gott sei Dank, dass Jesus an diesem Vertrauen in seinen Vater
im Himmel festgehalten hat bis zur letzten Sekunde seines
Lebens, als er sprach: »Vater, in deine Hände befehle ich meinen
Geist.«
Jesus hat uns in vollkommener Weise vorgelebt, dass Vertrauen
auf Gott unser Herz vor dem Erschrecken bewahrt, dass uns
Vertrauen auf Gott in allen Lebenslagen ein sicheres Fundament
gibt, weil der Vater im Himmel auch unser Leben kennt und es
nur gut mit uns meint.

Vertrauen auf Gott


Vertrauen auf Gott ist eine gute Medizin bei Gefahren, die uns
von außen drohen, in Lebensumständen, die uns sozusagen
aufgezwungen werden, auf die wir keinen Einfluss haben, seien
es Krankheiten, der Verlust von lieben Menschen oder andere
Notlagen, in die wir hineingeraten können.
Vertrauen auf Gott ist ebenso eine gute Medizin, wenn wir durch
andere Menschen enttäuscht werden. Was dir an Unrecht
geschieht, braucht dich aber nicht zu bekümmern, viel mehr das,
was du an Unrecht tust.
Wenn wir Vertrauen auf Gott haben, in seine Güte und
Barmherzigkeit, in seine Gnade, dann muss uns Unrecht, das
uns zugefügt wird, tatsächlich nicht bekümmern. Mit großer
Gelassenheit können wir darauf mit einem ruhigen Herzen
reagieren. Worüber wir allerdings nun doch erschrecken sollten,
ist das Unrecht, was wir anderen zufügen, Lieblosigkeit, mit der
wir manchmal anderen begegnen. Aber auch in solchen Fällen
dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns in seiner Güte unsere
Schuld vergibt, wenn wir sie ihm bringen und sie bereuen.
Wir dürfen an einen großen, allmächtigen Gott glauben und ihm
vertrauen – aber Jesus spricht hier nicht nur von Gott, sondern
er fügt noch hinzu: Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Warum eigentlich dieser Zusatz?
In den unmittelbar folgenden Versen erklärt Jesus seinen
Jüngern, dass sie eine Wohnung im Himmel haben und dass er
vorausgehen wird, um für jeden dort eine solche Wohnung
vorzubereiten. Und er macht ihnen Mut, ihm zu vertrauen, dass
er wieder kommen wird, um sie zu sich in diese himmlischen
Wohnungen zu holen, damit sie für immer und ewig mit ihm
zusammen sein können.
Ihr müsst nicht erschrecken, denn ihr habt eine Wohnung im
Himmel.
Wenn wir diese Ewigkeitshoffnung aus unserem Leben
verbannen, dann muss unser Herz unruhig werden. Es hat
jemand einmal gesagt: »Wenn man den Menschen den Himmel
nimmt, dann geraten sie unter Stress, weil sie hier auf der Erde
das Paradies schaffen wollen.«
Und das macht immerwährenden Stress, weil man immer wieder
feststellen muss, dass man dieses Ziel nicht erreichen kann.
Auch bewusste Christen wissen, dass auch für sie das irdische
Leben kein Paradies sein wird. Die äußeren Umstände werden
nicht paradiesisch sein, viele Wünsche werden nicht in Erfüllung
gehen – und man wird auch über sich selbst immer wieder
einmal erschrocken sein, weil man es doch nicht geschafft hat,
Gott mit seinem Verhalten zu ehren und zu loben.
Dieses Erschrecken ist sicher sehr hilfreich für uns, aber es
muss uns auch nicht zum Dauerstress werden, denn wir dürfen
nach jedem Hinfallen auch wieder um Vergebung bitten und
dann mit der Hilfe unseres Herrn Jesus aufstehen und ihm aufs
Neue nachfolgen und für ihn da sein.
Trotz unseres Versagens sagt unser Heiland uns zu, dass er
auch für uns eine Wohnung im Himmel vorbereitet hat – darauf
dürfen wir unser ganzes Vertrauen setzen.

»Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an


mich.«
Dass Jesus auch sich selbst hier nennt, zeigt uns die
Einmaligkeit dieses Glaubens.
Glaubt an Gott würde nicht ausreichen. Es gibt viele Menschen,
die an Gott glauben, an einen Gott glauben, die gottgläubig sind,
wie man auch sagt. – Aber wer nicht an Jesus glaubt, den Sohn
Gottes, den Erlöser, den Herrn, der glaubt an einen falschen
Gott.
In der Ewigkeit werden wir einmal nicht nur gefragt werden, ob
wir an Gott geglaubt haben, sondern es wird darum gehen, ob
wir an Jesus geglaubt haben, daran, dass er die Strafe für
unsere Sünden auf sich genommen hat und uns dadurch
passend für den Himmel gemacht hat.
Das unterscheidet das Christentum übrigens von allen anderen
Religionen, auch und gerade von solchen Religionen, die auch
eine Vorstellung von einem Gott haben, an den man glauben
sollte.
Nur der Glaube an Gott, den Vater unseres Herrn Jesus, und
damit der Glaube an Jesus selbst rettet wirklich.
Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich.
Menschen können uns darin ein großes Vorbild sein, wie
unerschütterliches Vertrauen in unseren Herrn, in Gott, ein
Leben prägen kann – so wie wir es etwa bei Martin Rinckart in
der Zeit des 30-jährigen Krieges gesehen haben.
Vielleicht kennen wir auch in unserer Umgebung Menschen, die
ein ruhiges Herz haben, weil sie ihr ganzes Vertrauen in Gott
und in ihren Erlöser Jesus Christus setzen. Solche Menschen
machen Mut, sie verbreiten Hoffnung, sie machen es vor, wie
man mit einem tief im Herzen angesiedelten
Vertrauensfundament leben kann.
Am besten wäre es aber doch, wenn jeder von uns selbst ein
solches Vorbild sein könnte, wenn jeder von uns selbst durch
sein unerschütterliches Vertrauen in die Güte und die Liebe des
Vaters im Himmel und in die Macht und die Barmherzigkeit Jesu
anderen Mut macht und ein Hoffnungsträger sein könnte, der
damit zum Segen für andere sein kann – und der damit Gott die
Ehre gibt und ihn lobt.
Ich möchte es mir selbst wünschen, dass ich in diesem Jahr
mehr zu einem solchen Vorbild werden kann – und das wünsche
ich auch uns allen, dass unser Herz nicht unruhig wird, nicht
nervös wird, nicht erschrickt, weil wir unser Vertrauen in Gott
und in unseren Herrn Jesus Christus setzen können.

Klaus Loh

Büchertisch
Gott kann Leid überwinden, indem Er es wegnimmt, heilt und
belastende Situationen verändert. Was geschieht aber in den
Fällen, in denen Er dies nicht tut? Gibt es dann noch einen
anderen Weg zur Überwindung des Leidens? Und was kommt
wirklich nach dem Tod? Diese Fragen betreffen jeden Menschen
früher oder später.

Wer ans Ziel kommen will, muss auch den Weg wollen
Überall im Leben müssen wir, wenn wir ein bestimmtes Ziel
erreichen wollen, tun, was dazu nötig ist. Wir müssen essen und
trinken, sonst werden wir sterben. Auch müssen wir uns immer
wieder an Bedienungsanleitungen und Gebrauchsanweisungen
halten, die uns Experten an die Hand geben. Wenn wir dies nicht
tun, werden wir eine komplizierte Maschine nicht in Gang
bringen oder sie gar ruinieren.
Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt eröffnet Ihnen, dass in Ihrem Körper
ein Vergiftungsprozess abläuft, der zum Tod führt, wenn Sie
nichts dagegen unternehmen. »Aber es gibt ein hochwirksames
Medikament. Wenn Sie das einnehmen, werden Sie nicht
sterben«, fügt er noch hinzu. Doch Sie sagen: »Ich glaube nicht,
dass ich sterben werde. Ich fühle mich nicht wirklich krank, auch
halte ich nichts von Medikamenten. Im Übrigen ist es mir
einerlei, ob es ein Mittel gibt oder nicht. Die Sache wird und
muss ihren Lauf nehmen. So ist nun mal das Leben.« Wenn Sie
daraufhin sterben, wer ist dann daran schuld? Der Arzt? Das
Medikament? Die Krankheit? Sind nicht Sie allein schuld an
Ihrem Schicksal?
Das beschriebene Prinzip gilt auch im Glaubensleben. Wir alle
tragen ein tödliches Gift in uns. Es wird uns umbringen, wenn
wir nicht das Gegenmittel einnehmen. Das Gift ist die Sünde,
jene verhängnisvolle Neigung aller Menschen, nicht nach dem
Willen Gottes zu fragen und seine Anweisungen nicht zu
beachten. Dabei weiß Gott, der uns allen das Leben geschenkt
hat und einen guten Plan für unser Leben hat, als »Experte«
allein, wie ein Leben wirklich gelingen kann.
Die meisten Menschen wissen um das Gift in ihrem Körper. Sie
ahnen zumindest, dass sie vor einem heiligen Gott nicht werden
bestehen können. Sie wissen, dass manches, was sie getan
haben, nicht gerade zu den edlen Taten der Menschheit zählt,
dass sie immer wieder schuldig wurden und werden – an ihren
Mitmenschen und auch an Gott. Doch sie nehmen das Gift nicht
ernst; sie glauben nicht, dass es zum ewigen Tode führt. Weil
sie keine Bank überfallen und niemanden umgebracht haben,
weil andere noch viel »schlimmer« sind als sie, glauben sie,
davonzukommen. Diese Haltung zeigt jedoch, dass sie den
wahren Charakter der Sünde noch nicht verstanden haben.
Sünde bedeutet ursprünglich »Zielverfehlung«, Verfehlung der
Ziele, die Gott mit unserem Leben hat: ihn zu ehren und ein
untadeliges Leben vor ihm zu führen. Sünde ist immer
Ungehorsam und Ablehnung gegenüber Gott. Daher ist keine
Sünde gering, und daher hat sie auch so weitreichende
Auswirkungen. Entweder trennen wir uns von der Sünde oder
die Sünde trennt uns von Gott.
Wenn wir nichts gegen das Gift in uns unternehmen, müssen wir
nichts mehr weiter tun. Auf beiden Ebenen – im natürlichen
Leben und im Glaubensleben – reicht das Gift allein aus, um uns
sterben zu lassen, um unseren physischen und unseren ewigen
Tod zu bewirken. Der ewige Tod ist die vollständige und
endgültige Trennung von Gott. Ist es wirklich hart und
ungerecht, wenn jemand die Ewigkeit in der Gottesferne
verbringen muss? Ist es nicht folgerichtig, dass dies geschieht,
wenn er nicht getan hat, was zu seiner Rettung nötig gewesen
wäre und was ihm dazu angeboten wurde? Ist es nicht
konsequent, dass er da bleiben darf, kann und muss, wo er zu
Lebzeiten immer bleiben wollte – fern von Gott? Wäre es nicht
unverständlich und geradezu despotisch, wenn Gott einen
Menschen, der erklärtermaßen nichts mit ihm zu tun haben
wollte, nach dessen Tod in sein Reich zwingen würde?
Die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes verlangen, dass er
unsere Sünde straft, Gottes Liebe aber hat zugleich das
Lösegeld und das Heilmittel bereitgestellt: das stellvertretende
Opfer seines Sohnes. Dieses Opfer aber wird nur dann wirksam,
wenn wir Jesus Christus als unseren Retter und Herrn
annehmen. Sein für uns vergossenes Blut ist das einzige
wirksame Gegenmittel. Dieses müssen wir nehmen, diesen
Rettungsweg müssen wir beschreiten. Einen anderen gibt es
nicht. Auch hier gilt: Wer ans Ziel kommen will, muss auch den
Weg wollen – und ihn beschreiten. Seien Sie klug! Wählen Sie
nicht den Tod, wenn Gott Ihnen das Leben anbietet!
Werner Graf

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