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Satzlehre Ott S.

177

Was wird behandelt?


•  Hauptsatz und Nebensatz
•  Satzverknüpfungen
•  Satzreihe
•  Satzverbindung
•  Satzgefüge

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Satzlehre Ott S.177

Was ist Satzlehre?


Die Satzlehre (Syntax) beschreibt, wie Sätze strukturiert sind.
Sätze können sehr einfach aufgebaut oder aber auch verschachtelte
Gebilde sein.
Einfacher Satz mit nur einem konjugierten Verb:
Schon bald habe ich Ferien.
Aus drei Teilsätzen bestehender Satz:
Ich freue mich, dass du zu meiner Party gekommen bist, obwohl du viel
zu tun hast.

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Satzlehre Ott S.177 ff. Ü1-4

Hauptsatz und Nebensatz


Bei einem zusammengesetzten Satz lassen sich zwei verschiedene
Verhältnisse unterscheiden:
- Die Teilsätze sind beigeordnet. Der einzelne Satz kann für sich alleine
stehen.
- Ein Teilsatz ist einem anderen Satz über- oder untergeordnet.
Der übergeordnete Satz könnte alleine stehen, es ist ein Hauptsatz.
Der untergeordnete Satz dagegen ist unselbständig, d.h. er ist vom
Hauptsatz abhängig und heisst Nebensatz.

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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Merkmale eines Hauptsatzes


Ein Hauptsatz trägt das Satzganze. Die Nebensätze sind ihm
grammatisch untergeordnet, auch wenn sie dem Sinne nach oft
wichtiger sind als der Hauptsatz selber.
Ich gehe in die Ferien (HS), sobald ich genügend Geld habe (NS).
Ein Hauptsatz ist selbständig und kann in der Regel für sich allein
gelassen werden, obgleich dies nicht immer den vollständigen Sinn
ergibt.
Frau Leuthard ist eine Politikerin (HS), die sich durch politisches
Geschick, Weitsicht und Menschlichkeit ausgezeichnet hat (NS).

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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Das konjugierte Verb steht im Hauptsatz üblicherweise an zweiter


Stelle.
Petra lernt Bergsteigen.
Diese Regel gilt auch, wenn der Nebensatz vorangestellt wird, er steht
dann als Ganzes an erster Stelle, das Verb im Hauptsatz folgt nach dem
Komma, also an zweiter Stelle.
Wenn das Wetter umschlägt (NS), gehen wir nicht in die Berge (HS).
Ausnahme
Im Befehlssatz und im nicht eingeleiteten Fragesatz steht das Verb an
erster Stelle.
Gib mit bitte eine Portion Reis.
Glaubst du, dass es regnen wird?

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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Merkmale eines Nebensatzes


Ein Nebensatz ist abhängig von einem Hauptsatz oder von einem
übergeordneten Nebensatz. Er kann nicht für sich alleine stehen.
Das konjugierte Verb steht normalerweise am Schluss.
Ich denke an meine Freundin, die mir geholfen hat.
Ich denke an meine Freundin, die mir geholfen hat, als es mir
schlecht ging.

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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Der Nebensatz hat keine bestimmte Stellung im Satz. Er kann als


Vordersatz oder als Nachsatz auftreten oder als Zwischensatz dem
übergeordneten Satz eingeschoben sein.
Da der Fluss vereist war, benutzten sie die Fahrstrasse.
Sie benutzten die Fahrstrasse, da der Fluss vereist war.
Sie benutzten, da der Fluss vereist war, die Fahrstrasse.

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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Einteilung der Nebensätze nach ihrer Form


Der Konjunktionalsatz wird durch eine unterordnende Konjunktion
mit dem Hauptsatz verbunden. Er steht oft als Vordersatz.
Ob er es wirklich getan hat, ist immer noch fraglich.
Sie tanzten, bis die Beine schmerzten.
Der Relativsatz wird durch ein Relativpronomen mit dem
übergeordneten Satz verbunden; dieses steht meistens direkt nach
dem Komma.
Ein Mensch, dem man nicht vertrauen kann, hat keine Freunde.
Der indirekte Fragesatz beginnt mit einem Interrogativpronomen
oder mit einem Frageadverb.
Er fragte, wer sie sei.
Er fragte, warum er nicht arbeite.
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Satzlehre Ott S.178 ff. Ü1-4

Der uneingeleitete Nebensatz (häufig indirekte Rede) hat oft


dieselbe Wortfolge wie der Hauptsatz, steht jedoch meistens im
Konjunktiv.
Er behauptet, er habe die Wahrheit gesagt.
Die satzwertige Infinitivgruppe (Infinitivsatz) hat kein eigenes
Subjekt, das Verb steht im Infinitiv.
Es ist besser(,) nicht zu lange damit zu warten.
Die satzwertige Partizipialgruppe (Partizipialsatz) hat kein
eigenes Subjekt, das Verb steht in einer nicht konjugierten Form
(Partizip I oder II).
Ein Lied singend(,) überquerte er die Strasse.
Dann verliess er(,) von allen gemieden(,) die Stadt.

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Satzlehre Ott S.179 ff. Ü5-7

Verknüpfung von Sätzen


Als Satzreihe bezeichnet man eine Reihung von zwei oder mehreren
Hauptsätzen.
Anita kommt heute nicht in die Schule (HS). Sie ist krank (HS).
Als Satzverbindung bezeichnet man einen zusammengesetzten Satz,
der aus mehreren beigeordneten, selbständigen Hauptsätzen besteht.
Anita kommt heute nicht in die Schule (HS), sie ist nämlich krank (HS).
(ohne Konjunktion)
Anita kommt heute nicht in die Schule (HS), denn sie ist krank (HS).
(mit Konjunktion)

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Satzlehre Ott S.179 ff. Ü5-7

Als Satzgefüge bezeichnet man einen zusammengesetzten Satz, der


aus mindestens einem Haupt- und Nebensatz besteht, also über- und
untergeordnete Teilsätze aufweist. Hauptsatz und Nebensatz werden
durch Kommas voneinander getrennt, unterordnende Konjunktionen
können einen Nebensatz mit einem Hauptsatz verbinden.
Anita kommt heute nicht in die Schule (HS), weil sie krank ist (NS mit
Konjunktion).

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Satzlehre Ott S.179 ff. Ü5-7

Eingeschobene Teilsätze
Manchmal ist ein Teilsatz nicht an einen anderen Teilsatz angehängt,
sondern in diesen eingeschoben (Zwischensatz). Dies muss man mit
zwei Kommas markieren, nämlich Komma vor und nach dem
eingeschobenen Teilsatz.
Er kommt häufig unpünktlich.
Er kommt, weil er zu spät erwacht, häufig unpünktlich.

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