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nachrichten g 3336 4.12.2003 19. jahrg./issn 0945-3946 1,30 ¤
www.antifaschistische-nachrichten.de
von antifaschistischen und antimilitaris- Tag für „alle Opfer von Krieg und Ge-
tischen Menschen erstrittene gemeinsa- walt“ sein. Für Reichardt jedoch ist der
me Kompromissveranstaltung „entmili- Volkstrauertag ein „Tag der nationalen
tarisierter Volkstrauertag“ als offizielle Besinnung“. Besinnung nicht etwa über
Feierstunde der Stadt Mannheim ertra- Faschismus die Schande eines deutschen
gen. Angriffskrieges, der über die ganze Welt
Die diesjährige VDK-Feierstunde er- Tod und Verderben gebracht hat, sondern
öffnete der CDU-Landtagsabgeordnete Besinnung auf „berechtigten deutschen
Klaus Dieter Reichardt, zugleich Kreis- Nationalstolz“.
vorsitzender des VDK in Mannheim. Er Worauf ist Reichardt am Volkstrauertag
legte Wert auf die Feststellung, dies sei stolz? Auf die „vier Werte: Frieden, Frei-
Seit 1997 führt der Volksbund die „offizielle gemeinsame Feierstunde heit, Recht und Mitmenschlichkeit“. Eine
Deutsche Kriegsgräberfürsorge von VDK und Stadt Mannheim.“ Er nutz- Ungeheuerlichkeit: Anstatt in Scham über
(VDK) am Volkstrauertag wieder te die Gelegenheit, um in aller Offenheit die Verletzung genau dieser Werte Konse-
seine Feierstunde auf dem Mannheimer den reaktionären Grundcharakter des tra- quenzen für Gegenwart und Zukunft zu
Hauptfriedhof in der fatalen Tradition die- ditionellen Volkstrauertages zu beschwö- ziehen, wäscht Reichardt die deutsche
ses Feiertages durch – Heldengedenken ren. Nach bundeseinheitlicher und in Geschichte rein und propagiert National-
im Beisein von Veteranen- und Reservis- langwierigen Auseinandersetzungen for- stolz.
ten-Funktionären. Von 1990 bis 1995 mulierter, tatsächlich aber als Alibi die- „Antisemitismus und Totalitarismus
musste der VDK die in den Jahren zuvor nender Lesart soll der Volkstrauertag ein haben hier logischerweise keinen Platz“,
Am Tag des Ausschlusses Mar- wird sicherlich nichts dagegen haben, war bis 1993 Superintendent des Kirchen-
tin Hohmanns aus der CDU/ wenn „Die Deutschen Konservativen“ kreises Havelberg – Bad Wilsnack/Bran-
CSU-Fraktion durften die Abge- (Vorsitzender: Werner Joachim Siegerist) denburg und Ende der 90er Jahre Leiter
ordneten frühmorgens eine So- in der jüngsten Ausgabe der JF mit einer der „Konferenz Bekennender Gemein-
lidaritätsanzeige für Hohmann („Kriti- ganzseitigen Anzeige den verstorbenen schaften“, der Dachorganisation der evan-
sche Solidarität mit Martin Hohmann“, Erzbischof Dyba um „Mut und Kraft“ für gelischen Bekenntnisbewegung. In dieser
„Appell für Hohmann“) in der FAZ Hohmann bitten.1 Eigenschaft kritisierte er 1999 den evan-
bzw. der SZ zur Kenntnis nehmen. Viel- Dr. Fleissner unterstützt die Zeitung gelischen Kirchentag wegen der „grund-
leicht hat den einen oder anderen die regelmäßig mit Anzeigen zu seinem reich- sätzlichen Infragestellung der Judenmis-
Lektüre bestärkt, gegen den Aus- haltigen Bücherangebot, während die JF sion“ (Idea Nr. 23 v. 9.6.1999).
schluss zu stimmen oder sich zu enthal- sich mit Rezensionen revanchiert. Fritz Mitglied des Bundesvorstandes des
ten. Schenk wiederum schrieb in den Jahren CKDF und Pressesprecher war 2001 An-
2001/02 häufig Artikel. Langjährige Auto- dreas Schneider, der auch als Herausgeber
ren in den 90er Jahren waren Frank Lie- eines Online-Magazins „Ostrakismos.net“
1. Für den Außenstehenden erscheint
die Liste der 25 Unterzeichner zu-
nächst relativ nichtssagend. Selbstver-
bermann (CDU Weingarten), Mitautor bei
der publizistischen Missgeburt der so ge-
fungiert. In einem Rückblick auf die Ge-
schichte des CKDF berichtet er, dass der
ständlich: Man kennt den Initiator
Fritz Schenk, den langjährigen Co-
Moderator und Redaktionsleiter
des ZDF-Magazins, der dann bis
zu seiner Pensionierung 1993
Chef vom Dienst der Chefredak-
tion des ZDF war. Man kennt Dr.
Herbert Fleissner als Chef eines
Verlagsimperiums, der schon in
den 90er Jahren versuchte, mit der
Förderung bestimmter Autoren
(Rainer Zitelmann, Ulrich
Schacht, Heimo Schwilk, Karl-
heinz Weißmann) die Grenzen des
Sagbaren in der Berliner Republik
auszutesten (vgl. Zitelmann/Weiß-
mann/Großheim [Hg.] 1993;
Schwilk/Schacht [Hg.] 1994).
Und man kennt den ehemaligen
CDU-Bürgermeister und Rechts-
außen der Partei Heinrich
Lummer, der heute als Ehrenvor-
sitzender des Vereins „Die Deut-
schen Konservativen“ [DK] fun-
giert. Ansonsten aber scheinen mehr oder nannten ‘89er-Generation (vgl. Bubik Aufbau der Landesforen, d.h. die „Rekru-
weniger einfache Mitglieder der [Hg.]1995), und Michael Oelmann, seines tierung von Interessenten (...) über monat-
CDU/CSU bzw. ihrer Vereinigungen (JU, Zeichens Herausgeber des „Wirtschafts- liche Kleinanzeigen in der Jungen Frei-
RCDS, Mittelstands- und Wirtschaftsve- blatt[s]. Das Standortmagazin für den heit“ gelaufen sei.
reinigung) die Liste zu dominieren, sieht Kreis Mettmann“. Auf Oelmanns Adresse Der CDU-MdB Claus Jäger, 1993 aus
man einmal von dem niedersächsischen und Fax-Nummer verweist der Solidari- der CDU ausgeschieden, Mitglied des er-
Landtagsabgeordneten Thorsten Thümler tätsappell potenzielle Unterstützer zur sten Bundessprecherrats, habe „das
ab. Bei vier Unterzeichnern fehlen Anga- Kontaktaufnahme, für eine Interne- Ver- Deutschland-Forum in einer Presseerklä-
ben zur Parteizugehörigkeit. sion des Appells gab sich Oelmann als In- rung als ‚freie Initiativgruppe innerhalb
itiator aus (vgl. NRZ v. 15.11.2003). der Union‘ [definiert]. Vor allem junge
Parteimitglieder aus der Jungen Union
2. Dieser erste Blick, der vom Bekannt-
heitsgrad ausgeht, täuscht. Bei min-
destens 16 Personen lassen sich Bezüge 3. Unter den übrigen Personen fallen
besonders zwei Gruppierungen ins
und den sog. Leserkreisen der Jungen
Freiheit“ hätten „aktiv am Zustandekom-
zur Jungen Freiheit (JF) feststellen. Erst Auge. Das Christlich-konservative men dieser Initiative mitgewirkt“. Landes-
unlängst mobilisierte die JF u.a. ihren Deutschland-Forum (CKDF), gegründet sprecher des baden-württembergischen
langjährigen Förderer, Autor und Inter- 1992, das heute nur noch über einige we- Landesforums war denn auch der (ehema-
viewpartner Hohmann (vgl. JF 41/2003), nige Landesforen verfügt, ist mit mindes- lige) JF-Redakteur Roland Bubik, wäh-
um Stimmung gegen eine Tagung des tens zwei Personen, darunter ihrem ehe- rend in Hessen JF-Autor Frank Bötzkes
nordrhein-westfälischen Verfassungsschut- maligen kommissarischen Vorsitzenden, den Landesvorsitz übernahm. Auch Hein-
zes zur Neuen Rechten (8.10.2003) zu ma- Superintendent i.R.. Woronowicz (1998- rich Lummer mischte mit. Im September
chen. Heinrich Lummer selbst ist ständi- 2001), vertreten. Woronowicz kommt aus 1996 wird er zeitweilig stellvertretender
ger Mitarbeiter der JF (lt. Impressum) und der kirchlichen Opposition in der DDR, Bundessprecher.
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