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Konfliktforschung II

Gegenwärtige Konflikte im Verlauf


Woche 10: Transnationale Prozesse:
Diffusion, Irredentismus

Lena Kiesewetter
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Center for Comparative and International Studies (CIS)
lenak@student.ethz.ch
www.icr.ethz.ch
Definitionen und Konzepte

• Ihr bekommt Listen mit Begriffen, die wir


im Kurs behandelt haben und die häufig in
der Literatur auftauchen.
• Ihr habt 10 Minuten Zeit, um mit den Euch
im Raum zu Verfügung stehenden Mitteln
(z.B. Folien, Internet…) die Definitionen zu
den Begriffen zu sammeln.
Grundbegriffe

• Sicherheitsdilemma (innerstaatlich):
– schwacher Staat  kann Akteuren keine Sicherheit mehr
garantieren (vgl. Anarchie)  Selbsthilfe zur Sicherheit 
Aufrüstung  Gegner kann nicht feststellen, ob dies zur
Verteidigung oder für einen Angriff geschieht
• credible Commitment
– glaubwürdige Verpflichtung, Vereinbarungen einzuhalten
 benötigt enormes Vertrauen oder Garantiemacht
• unvollständige /perfekte Information
– essentiell für Rational Choice Ansätze, Problem der
Unsicherheit
Ansätze zu Ethnizität und
Ethnischen Kriegen
• Primordialismus
– Ethnizität ist natürlich und steht für alle Zeit fest
– Ethnizität führt zwangsläufig zu Konflikten
• Instrumentalistischer Ansatz
– Gruppen oder Eliten benutzen Ethnizität (Symbole etc.) als
Mittel, um ihre Ziele zu erreichen
– Ethnizität unterscheidet sich nicht von der Zugehörigkeit zu
z.B. politischen Parteien
• Konstruktivistischer Ansatz
– Ethnizität ist ein Konstrukt aus einem Geflecht sozialer
Interaktionen
– nicht Ethnizität sondern soziale Systeme führen zu Konflikt
Regionenspezifische Begriffe I

• Regionalisierung
– von nicht-staatlichen Akteuren vorangetriebener
Prozess regionaler Verdichtung und Verflechtung
• Regionalismus / Regionale Integration
– bewusste Politik zur Schaffung, Steuerung und
Ausgestaltung der Regionalisierung durch
informelle und formelle zwischenstaatliche
Kooperation, durch Regimebildung und durch die
Bildung internationaler und/oder supranationaler
Institutionen
Regionenspezifische Begriffe II

• Regionale Sicherheitskomplexe
– mehrere Einheiten (Länder), deren wesentliche
Sicherheitsbelange und Gefährdungen so
verknüpft sind, dass diese Probleme weder von
einander unabhängig gelöst noch analysiert
werden können
• Clustering Effekt
– Regionale Ballung von Konflikten
Transnationale Begriffe I
• Diffusion
– „conflict in one area alters the likelyhood of conflict elsewhere“ (Lake
& Rothschild: 4)
– basiert vorranging auf Informationsaustausch der zu veränderten
Überzeugungen der anderen ethnischen Gruppe führt
• Spill-Over
– durch einen Konflikt in Land A werden Prozesse losgetreten, die einen
Einfluss auf die Situation in Land B haben
• Contagion
– Akteure in Land B beobachten, was in Land A passiert und ziehen ihre
Schlüsse daraus  führt z.B. zur Verstärkung der Salienz von Ethnizität
– soziales Lernen, Neubewertung der Situation
Transnationale Begriffe II

• Eskalation
– „additional, foreign participants enter an otherwise
‚internal‘ conflict“ (Lake & Rothschild: 4)
– durch Allianzen zwischen verwandten ethnischen
Gruppen z. B. Irredentismus, „räuberische“ Staaten etc.

• Irredentismus
– Ideologie zur Vereinigung einzelner Gruppen einer Ethnie,
wenn sie über mehrere Staaten verteilt sind
Erklärende Variablen für
Bürgerkriege
• Im Laufe des Kurses (KF1+2) haben wir eine
Reihe von Theorien zu Bürgerkriegen
behandelt. Welche Variablen werden in
Betracht gezogen, um ethnische Konflikte
zu erklären?
Klausurfragen

Buzan definiert einen regionalen Sicherheits-


komplex als...

• voneinander abhängige Sicherheitsinteressen.


• den Rückgang von Sicherheitsinteressen.
• ein Sicherheitsdilemma.
• voneinander unabhängige Sicherheitsinteressen..
• ein Gefangenendilemma.

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