Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Weinkauf
33
35
Stadt und
kümmert sich
unermüdlich
darum, dass
die Weinvielfalt
seiner Heimat
endlich aus
dem Schunkel-
Schatten des
Retsina tritt.
Wer nett und
leise nachfragt,
erhält hervorra-
gende Tipps zu
immer öfter verwendet und na- bester griechischer Küche in Ber-
türlich der Schraub- oder Dreh- lin. Bitte nicht laut rufen, das tat
verschluss. Ein echter Snob sagt das Gefolge des Dionysos, was
„Anrollverschluss“ dazu. diesem den Schreihals-Beinamen
Bakchos einbrachte, der wieder-
Spaziert man wenige Straßen um zu Bacchus, dem Äquivalent
westwärts, gelangt man unvermit- in der römischen Mythologie
telt nach Griechenland: zu Cava1. führte.
Es ist nicht Dionysos, der griechi-
sche Weingott, der die Amphoren Ein Stück weiter ostwärts landet
füllt, sondern Christos Tziolis, der man in Prenzlauer Berg und in
Unbekanntes und Wissenswertes Georgien gleichzeitig. Im Wein-
aus den hellenischen Anbauge- haus Grusignac2 gibt es die Ge-
bieten zu berichten weiß und mit legenheit, die Wiege des Anbaus
Rebsorten wie der komplexen ro- kennenzulernen. 7.000 Jahre alte
ten Agiorgitiko, einer der ältesten Herstellungsmethoden werden
der Welt, überrascht; oder mit der noch heute angewendet, wenn
weißen Assirtiko, die Mineralität der Winzer versiegelte Tongefäße
mit Zitrus- und Blütenaromen zur Reifung im Boden vergräbt,
vereint. Tziolis beliefert die besten imeretisches und kachetisches
griechischen Restaurants der Verfahren genannt. Mit Rebsorten
wie Rkatsiteli,
Saperavi oder
Mzwane be-
ginnt die Herausforderung bereits Krim-Sekt, über den ausgewiese-
bei der Aussprache. In den hellen ne Kenner zu Recht schmunzeln.
Räumlichkeiten präsentieren die Wer den überzeugenden geor-
Betreiber gleichzeitig Malerei und gischen Schaumwein aus der
Folklore der Heimat und durch- autochthonen Chinuri-Traube aus
brechen künstlerisch-kulinarisch dem Hause Bagrationi verkostet,
den ehemaligen Eisernen Vor- ist im Bilde.
hang mit kuriosen Tropfen aus
Moldawien und Süßweinen von Das Vergnügen an noch ra-
der Krim. Wohlgemerkt nicht mit reren Tropfen wird in Waid-
mannslust befriedigt. Cave du
Connaisseur3 ist ein Vermittler
für Sammler und Liebhaber von
Raritäten und Kellerfunden.
Alltagstropfen im einstelligen
Bereich sind vorhanden, aber ne-
bensächlich, stattdessen wäre ein
Château Latour, Jahrgang 1929,
für 2.500 Euro zu haben. 500 Euro
draufgelegt und es gibt eine der
größten Cognac-Legenden aller
Zeiten zu probieren: einen Roi de
Rome von 1811. Sehr beachtlich
ist zudem das breite Sortiment an
exklusiven wie seltenen Jahrgän-
gen aus dem Libanon mit einem
hervorragendem Preis-Leistungs-
Verhältnis. Richtig tief in den
37
39
41
Geschenkeladen. Postkarten,
Spielwaren und Bücher, viele mit
jüdischem Bezug, bilden das
Hauptsortiment, das von einer
Auswahl an koscheren Weinen
aus aller Welt ergänzt wird.
Im Hansaviertel, auf dem Ge-
lände der Internationalen Bau-
ausstellung 1957, unterhält ein
Bürgerverein ein touristisches
Informationsbüro mit dem Namen
Verein & Wein3 und verkauft darin
zahlreiche Tropfen aus Slowenien
und Bosnien-Herzegowina.
43
45
49
Ein Konzept,
welches mittler-
weile oft und
gern kopiert
wird, lautet seit
15 Jahren: Es-
sen und Trinken
wie bei Freun-
den. Selbstbe-
dienung ist an-
gesagt. In der
Weinerei Fra Rosa1 mietet sich vorzubereiten, in die ein neuer
der Gast ein Glas, verschafft sich Wein gegeben wird, bei Gläsern
einen Überblick der aktuell ge- findet vornehmlich die Schlau-
öffneten Flaschen und gießt das meier-Bezeichnung „Avinieren“
Gewählte selbst ein. Sperrmülli- Verwendung. Auffrischung hatte
ges Wohnzimmer-Ambiente mit zuletzt die historische Diamanten-
schräger DDR-Möblierung zieht Börse an der Gertraudenbrücke
längst nicht mehr nur die Freun- nötig, da sich der Plan eines
de der Betreiber aus dem Revier „Hochzeitshauses“ in der Single-
rings um den Zionskirchplatz Metropole nur mühsam etablierte.
an, sondern viele Touristen und „Wie kann eine so zentrale Lage
Low-Budget-Trinker. Am Ende derart abgelegen sein“, mag
des Abends wirft jeder Einkeh- Herbert Beltle, der bereits das
rer den Betrag in den Glaskelch Aigner am Gendarmenmarkt und
am Ausgang, den er oder sie für das Alte Zollhaus in Kreuzberg
angemessen und fair erachtet. betreibt, gedacht haben, als er
Bedienung erfolgt lediglich bei sich der historischen Räum-
einer Essensbestellung. lichkeiten nahe Berlins ältester
Zugbrücke annahm, um seit 2009
„Weingrün machen“ bezeichnet Weinfreunde in seiner Rotisserie
den Vorgang, Fässer oder Gläser Weingrün2 zu erquicken. Am rie-
< Elegante Rieslinge werden im Hot Spot zur 1 Zionskirchstr. 40, Mitte
aromatischen Küche serviert. 2 Gertraudenstr.10, Mitte
Laszive Comicfiguren blicken auf das Trei- 3 Kantstr. 153, Charl‘burg
ben im Fra Rosa. 4 Knobelsdorffstr. 37, Charl‘burg
51
1 Walter-Benjamin-Platz 4, Charl‘burg
2 Marlene-Dietrich-Platz 2, Mitte
3 Behrenstr. 72, Mitte > Shaoxing-Reiswein
4 Budapester Str. 1, Charl‘burg ist nach jener chinesi-
5 Lychener Str. 50, Prenzl‘Berg schen Stadt benannt,
6 Hubertusstr. 8a, Steglitz die als die Wiege der
7 Kirchstr. 23, Tiergarten Sake-Herstellung gilt.
53
55
Im gesamten Pazifik-
raum wird Reiswein
hergestellt. In Korea
beispielsweise heißt
das Getränk Cheong-
ju. Die rechte der drei
abgebildeten Fla-
schen stammt von der
Marke Takara und
wird in Kalifornien
unter Verwendung
von Schmelzwasser
aus den Bergen
der Sierra Nevada
produziert.
57