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27.05.

2010

Wer steht hinter der Flottille nach Gaza?


Von Arnon Ben-Dror

Während die Organisatoren der Flottille sich selbst als Menschenrechtsverfechter darstellen, deren
einziges Ziel die Unterstützung der Menschen in Gaza ist, offenbart ein neuer Bericht die Kooperation
der Gruppen mit radikalen Menschenrechtsverletzern.

Wie das Intelligence and Terrorism Information Center berichtet, haben hochrangige islamische
Extremisten in Istanbul der Einweihungszeremonie eines der an der Flottille teilnehmenden Boote
beigewohnt. Unter den Teilnehmern waren Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, beides Top-
Terroristen der Hamas, die heute von Großbritannien aus operieren, und Hamam Said, ein Führer der
Muslimbruderschaft in Jordanien.

Bolant Yilderim, der Vorsitzende von IHH, einer in der Türkei ansässigen pro-palästinensischen
Organisation, die die Flottille anführt, hielt unter Applaus türkischer Politiker und radikal-
islamistischer Extremisten eine radikale Rede während der Zeremonie. „Israel verhält sich, wie Hitler
sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und
heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina“, so der Vorsitzende Yilderim.

An der Kundgebung nahm auch Sheikh Raed Salah teil, der Führer der Abteilung Nord der
Islamischen Bewegung in Israel, der die Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip
Erdogan pries und die Führer der gesamten arabischen Welt dazu aufrief, seinem Beispiel zu folgen.

Salah hatte zuvor vor einem israelischen Gericht zugegeben, mit ausländischen Agenten konferiert und
unerlaubte Organisationen unterstützt zu haben, nachdem bekannt geworden war, dass er in Kontakt
mit der Hamas stand. Er hat oftmals antisemitische Hasspredigten verbreitet, die auf den ältesten
Ritualmordanklagen basieren: „Wir sind nicht diejenigen, die ein Mahl von Brot und Käse in
Kinderblut essen“, sagte er in einer seiner Reden, und bei einem anderen Anlass verkündete er, die
Juden seien „Schlachter von schwangeren Frauen und Babys“; „Diebe seid ihr, die Bakterien aller
Zeiten… Der Schöpfer machte euch zu Affen und Verlierern… Der Sieg ist mit den Muslimen, vom
Nil bis an den Euphrat.“

„Wenn das Ziel der Flottille ein humanitäres wäre, würden sie Israel die Hilfsgüter transferieren lassen
und nicht versuchen, auf illegale Weise in den Gaza-Streifen einzudringen“, erklärt Oberst d. Res.
Reuven Ehrlich, ein früheres Mitglied des Militärgeheimdienstes, der gegenwärtig dem Intelligence
and Terrorism Information Center vorsteht. „Ihr einziges Ziel ist es, eine Provokation hervorzurufen,
um Israel und die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) zu blamieren und der Hamas und
ihrer Regierung im Gaza-Streifen zu helfen.“

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 27.05.10)

Stellungnahme des Außenministeriums zur Flottille

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, hat eine Erklärung zur Gaza-Flottille
abgegeben:

„Schiffe, die ihren Weg nach Gaza erzwingen wollen, helfen den Menschen dort in keiner Weise. Die
bestehenden Übergänge an Land sind mehr als ausreichend, ihren Bedarf zu decken. Internationale
Hilfsorganisationen und private Anbieter in Gaza stellen sicher, dass notwendige Lebensmittel,
Medikamente und Kleidung über Israel in den Gaza-Streifen gelangen.

In einer normalen Woche werden 15.000 Tonnen Versorgungsgüter in den Gazastreifen übersandt.
LKW-Ladungen Fleisch, Geflügel, Fisch, Milchprodukte, Früchte, Gemüse, Milchpulver,
Babynahrung, Weizen und andere Ware kommen täglich in Gaza an. Baumaterialien werden
ebenenfalls nach Gaza überstellt, sofern dies von internationalen Organisationen überwacht wird,
damit sie nicht von der Hamas zur Verstärkung von Munitionslagern verwendet werden.

Seit dem Waffenstillstand im Januar 2009 sind weit mehr als eine Million Tonnen Versorgungsgüter
aus Israel in den Gaza-Streifen überstellt worden - das ist fast eine Tonne für jeden Mann, jede Frau
und jedes Kind im Gazastreifen.

Die Übergänge zu Land sind der effektivste Weg, um Güter in den Gaza-Streifen zu bringen. Die
Organisatoren der Gaza-Flottille wissen dies sehr genau. Die Organisatoren wissen auch, dass ihre
Schiffe seit Dezember 2008 keine Erlaubnis haben, anzulegen.

Israel hat den Organisatoren angeboten, die Landwege zu nutzen, wie es alle anerkannten
internationalen Organisationen tun.

Allerdings sind sie weniger daran interessiert, Hilfe nach Gaza zu bringen, als ihre radikalen
Ansichten zu verbreiten, was den Provokationen der Hamas in die Hände spielt. Während sie sich mit
dem Anschein humanitärer Hilfe schmücken, betreiben sie politische Propaganda und keine Hilfe für
die Palästinenser.

Wenn den Organisatoren tatsächlich an humanitärer Hilfe gelegen wäre, und nicht an bloßen
Publicity-Aktionen, dann würden sie die angebrachten Wege nutzen, um die Ankunft ihrer Hilfe
sicherzustellen.

(Außenministerium des Staates Israel. 24.05.10)

Raketenangriff auf Ashkelon

Der Süden Israel bleibt weiter Angriffen aus dem Gaza-Streifen ausgesetzt. Am Mittwochabend
feuerten palästinensische Terroristen von dort eine Kassam-Rakete auf die israelische Küstenstadt
Ashkelon ab. Die Rakete landete in einem Gewerbegebiet im Süden der Stadt, richtete aber keinen
Schaden an.

Am Mittwochmorgen waren zwei Mörsergranaten im Kreis Eshkol niedergegangen.

Seit einer Woche häufen sich wieder gewaltsame Übergriffe an der Grenze.

(Yedioth Ahronot, 27.05.10)


Große Entsalzungsanlage eröffnet
Unter Beisein von Israels Präsident Shimon Peres ist am Sonntag eine große neue Entsalzungsanlage
an Israels Mittelmeerküste nahe Hadera eingeweiht worden. Als eine der weltweit größten ihrer Art
wird sie dazu beitragen, Israels chronischem Süßwassermangel abzuhelfen.

Foto: IDE

Bei der Anlage handelt es sich um die dritte von fünf geplanten Betrieben entlang der Küste, die
langfristig zwei Drittel des Trinkwasserbedarfs des Landes decken sollen. Sie ist bereits seit Januar in
Betrieb.

Die umgerechnet 346-Euro-teure Entsalzungsfabrik stützt sich auf die Reversosmosetechnologie,


einen Prozess, der anders als andere Anlagen keine Erhitzung des Meereswassers beinhaltet.

Avshalom Felber, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens IDE Technologies, das die Anlage
betreibt, wies auch auf die positiven Auswirkungen für Israels Wasserressourcen in Galiläa hin: „Je
mehr wir entsalzen, desto weniger müssen wir diese Ressourcen ausbeuten.“

(Yedioth Ahronot, 20.05.10)

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