Aluminiumoxid, Zirkonoxid
Diese beiden Werkstoffe sind wesentlich stabiler und können sowohl zementiert als
auch geklebt werden. Daher gibt es für den Behandler im normalen
Behandlungsablauf weniger Unterschiede bei der Eingliederung dieser Arbeiten.
Die höhere Stabilität von Aluminiumoxid und die noch höhere Stabilität von
Zirkonoxid bedeuten hier ein großes Stück zahntechnischer Sicherheit, wenn es um
die Eingliederung dieser Arbeiten geht, denn durch den Druck der mit einem
Kleber oder einem zementgefüllten Primärteleskop erfolgt entsteht immer
Zugspannung auf die Keramik.
Presstechnik/Feldspatkeramik
Nach der Herstellung der Wachsmodellation kann diese Modellation für die
Presskeramik vorbereitet werden, das heißt, eine Anstielung mit einem 3 mm
Wachskanal sorgt dafür, dass diese Modellation eingebettet werden kann, um sie
nach dem Vorwärmen und Ausbrennen der Muffel dann mit einem
Keramikpresssystem, in unserem Fall mit dem Cergopress-System, aus einer
Feldsparkeramik presstechnisch umzusetzen. Nach dem Abkühlen der Muffel und
dem Ausbetten der Objekte kann nun mit der weiteren Verarbeitung der
Primärteleskope begonnen werden.
Procera-Technik
Allen Keramiken ist es eigen, dass sie nach Möglichkeit nass mit Turbinen
geschliffen werden sollten bzw. mit Diamanten geschliffen werden müssen. Hohe
Drehzahlen, geringer Anpressdruck und niedrige dabei resultierende
Wärmeentwicklung sind ein Garant für eine perfekte Keramik. Werden hierbei
Fehler gemacht (trockenschleifen) oder wird der Druck der rotierenden Werkzeuge
auf die Keramik zu groß, so werden sehr hohe Temperaturen freigesetzt, die zu
Mikrorissen in der Keramik führen können. Da diese Keramiken später nicht mehr
thermisch verändert werden, sondern durch den Fräsprozess in ihrer
Oberflächengüte entgültig hergestellt werden, könnte dies zu einer
Materialschwächung führen. Je nach Unterschied der Keramik müssen lt.
Herstellerangaben bestimmte Mindeststärken eingehalten werden. Am dicksten sind
die Feldspatkeramiken weil hier nicht so eine stabile Matrix zugrunde liegt.
Aluminiumoxid lässt sich wesentlich besser in der Stärke und Dimensionierung
behandeln. Am besten scheint hier das Zirkonoxid, da es mit der höchsten Stabilität
und den geringsten Wandstärken einer nahezu metallischen Ausdehnung von
Primär-Teleskopen gleichkommt.
Nicht jedes Labor verfügt über eine Turbinenschleifanlage (BienAir, Fa. Hafner),
die in der Lage ist planparallele oder bestimmte Konuswinkel zu fräsen. Wir haben
sehr gute Erfahrungen damit gemacht die passenden FG-Diamanten mit einem
Adapterteil zu versehen, um sie auf eine Schaftgröße von 2,35 mm zu bringen und
dann mit konventionellen Fräsgeräten zu verarbeiten. Um die Wasserkühlung
jederzeit zu garantieren, haben wir die Fräsgeräte mit einem normalen
Infusionsbesteck versehen. Über eine Braunüle wird die Wasserversorgung direkt
bis zum Diamanten geleitet. Ein Tropfsystem ermöglicht eine sehr genaue
Freisetzung der Wassermenge beim Schleifen. Um die keramischen Ränder
jederzeit abzusichern und eine Sicherstellung des feuchten Milieus beim Schleifen
zu sichern, unterlegen wir die Primär-Teleskope aus Keramik mit einer Lage eines
Papiertaschentuches. Dieses Papiertaschentuch wird sich durch Befeuchtung wie
ein Schwamm voll saugen und somit den Luftfilm zwischen Gips- oder
Kunststoffstumpf und Keramik auffüllen. Damit ist gewährleistet, dass auch der
Randbereich permanent feucht gehalten wird. Gleichzeitig bewirkt diese Lage
einen sicheren Sitz auf dem Stumpf, der durch das auf der Oberfläche rotierende
Schleifen sonst mit Mikrobewegungen auf dem Stumpf reagieren könnte. So
bekommen wir einen sehr lagestabilen, primären Keramikunterbau, dessen
Oberfläche sich am Fräsgerät mit einer hohen Drehzahl, zwischen 25.000 bis
30.000 Touren drucklos mit passenden FG-Diamanten, die für die Zahnmedizin
entwickelt worden sind, hervorragend bearbeiten lässt. Nachdem die eigentliche
endgültige Schleifarbeit erledigt ist, benutzen wir die Finier-Diamanten um eine
endgültige, fast spiegelnde Keramikoberfläche zu erzeugen. Diamantisierte
Gummipolierer können sämtliche konischen Flächen und auch Randbereiche
glätten und zum Finish der gefrästen primären Struktur beitragen.
Das Auffüllen der primären Teleskope mit Kunststoff und dem gleichzeitigen
Bestücken mit einem Kupferdraht ermöglicht es, aus den original keramischen
Primärteleskopen eine Elektrode herzustellen. Sämtliche zu überkappende Anteile
des Primärteleskops werden mit Hilfe von Leitsilberlack elektrisch leitfähig
gemacht. Eine Leitsilberfläche baut ca. 3-6 my Platz auf, welcher für das friktive
Gleiten der galvanischen Strukturen notwendig ist. Kommt später Speichel als
Platzfüller zwischen Primär- und Sekundärstruktur, so kann sich hier sehr schnell
ein Vakuum bilden, dass für den Patienten zu einem unlösbaren Problem führt.
Deshalb ist es empfehlenswert hier etwas mehr Platz vorzusehen. Das kann durch
ein zweites Beschichten mit Leitsilber, über die schon vorhandene ausgehärtete
Leitsilberschicht, erfolgen. Mit ca. 12 my Spielpassung haben wir eines der
genauesten Systeme und wir sprechen in der Zahntechnik von einer realen Friktion,
die sich tatsächlich darstellen lässt. Die Kontaktierung des Kupferstabes schließt
die Herstellung der Elektrode ab. Die Original-Teleskope kommen nun in ein
geeignetes Galvanisierverfahren. Nach der Abscheidung des Goldes (eine
Schichtstärke von 0,3 mm) erfolgt eine Kontrolle unter dem Arbeitsmikroskop, um
Randbereiche in untersichgehenden Bereichen der Teleskope zu korrigieren.
Sämtliche, auch noch so kleine Fehlstellen führen zu einem dauerhaften Verbleib
der galvanischen Struktur auf dem Keramikteleskop.
Mit Hilfe geeigneter Gummipolierer kann die Goldstruktur soweit gekürzt werden,
dass es zu einer sicheren, nicht untersichgehenden Sekundärstruktur kommt. Das
Abheben der Goldstrukturen vom keramischen Unterbau gestaltet sich manchmal
etwas schwierig, hier helfen zwei kleine Tricks: Man legt die gesamte Struktur für
ca. 10 Minuten in das Ultraschallbad, das mit warmer Seifenlauge gefüllt ist. Nach
diesem Prozess sollten sich die Kappen durch ganz normalen Schub nach oben
abschieben lassen. Die Indifferenz zwischen der Keramik, dem Leitsilber und dem
Gold führt zu einer Trennung dieses Systems. Sollten hierbei immer noch
Abzugswiderstände auftreten, die zu groß sind um die dünne Goldkappe nach oben
wegschieben zu können, wir ummanteln das obere Drittel der Galvanokrone mit
Kunststoff und verankern gleichzeitig eine kleine Drahtöse im
Kunststoffabzugsteil. Der Elektrodendraht und unsere Abzugshilfe werden auf
leichten Zug gesetzt und mit einem Handinstrument kann auf den unteren
Elektrodendraht eine leicht Vibration erzeugt werden. Unter kontinuierlichen Zug
sollte sich auf diese Art die Goldkappe problemlos vom galvanischen Unterbau
lösen lassen. Nach der Lösung des Unterbaus können die keramischen Strukturen
abgedampft und in einer 10%igen Salpeterlösung ausgewaschen werden, um auch
die letzten Silberlackreste aus dem Gold zu entfernen. Ein vorsichtiges Vorwärmen
auf ca. 150° C im Keramikofen (geöffnete Brennkammer) löst den
Kunststoffstumpf im Primär-Teleskop, welcher über den Elektrodendraht noch
verankert ist. Durch leichten Zug wird das nun thermoplastisch gewordene
Kunststoffelement aus dem Primär-Teleskop entfernt. Um für die weiteren
Bearbeitungsschritte in der Zahntechnik immer einen perfekten Sitz zu bekommen,
kleben wir mit einem konventionellen Heißkleber die keramischen Primär-
Teleskope auf den Arbeitsstümpfen fest. Somit ist gewährleistet, dass wir immer
eine perfekt sitzende Unterstruktur haben, die sich auch nicht verkanten oder
abheben kann und bei weiterer Verarbeitung mit dem Modell eine Einheit bildet.
Das Aufsetzten der galvanischen Struktur sollte nun problemlos für alle Kronen
nach dem Herauslösen des Leitsilbers möglich sein. Um nun die tertiären
Modellationen machen zu können, werden die galvanischen Teleskope mit ein
wenig Vaseline versehen und in die Endposition auf die primären Strukturen
gedrückt. Wichtig ist, dass dieses galvanisch abgeschiedene Gold zu keinem
Zeitpunkt erwärmt wird, da es sonst schnell rekristallisieren würde und seine jetzt
noch vorhandene Härte von ca. 140-150 HV sofort verlieren würde. Ausgeglühte
Primär-Teleskope haben noch eine Vickers-Härte von ca. 28-40 V und wären für
eine Teleskoparbeit nicht weiter geeignet.
Durch die Vaseline wird das Teleskop hermetisch abgeschlossen und sitzt so perfekt
auf dem Keramik-Teleskop. Mit rosa Modellierwachs schaffen wir eine
hauchdünne Ausblockfläche zu den galvanischen Teleskopen, die später als
Klebefuge dienen soll. Der Einsatz von lichthärtendem Wachs ermöglicht hier eine
sehr schnelle und rationelle Arbeitsweise. Wir nehmen eine Portion dieses
Modellierwachses und wiegen diese für die unterschiedliche Zahngrößen ab. Für
Frontzähne benutze ich 0,2 g Modellationsmaterial, für Prämolaren 0,3 g und für
Molaren 0,4 g Material. Da wir mit diesem Material kalt modellieren und zu
keinem Zeitpunkt dieses Material aufschmelzen müssen, ist es ratsam die
Wachsgewichte einigermaßen genau im Vorfeld zu lokalisieren. Eine kleine Kugel
dieses Wachses wird in den Fingern plastisch gedrückt und von okklusal inzisal
kommend über die Galvanokrone gestülpt. Durch leichten Fingerdruck können wir
so sehr schnell eine Kappe formen. Das Schließen des Gegenbisses gibt uns die
endgültige Höhendifferenz dieser Krone an und wir sind innerhalb kurzer Zeit in
der Lage durch das Drücken der anatomischen Formen eine Kronenform entstehen
zu lassen. Nach der Herstellung der groben, äußeren Form, erfolgt die
Polymerisation für 10 Minuten im Heralight-Gerät. Sind die tertiären
Wachsmodellationen auspolymerisiert, können wir mit Hilfe von rotierenden
Instrumenten diese endgültig ausarbeiten. Die labialen bzw. bukkalen Flächen
werden wie für eine Veneerpräparation vorbereitet und ausgearbeitet.
Über dem Bunsenbrenner wärmen wir die Teleskopzangenspitze leicht an, bis sie
ca. 40° C erreicht hat. Nun können wir die Teleskopzange in das galvanische
Sekundärteleskop halten und übertragen die Wärme auf die Goldkappe. Da Gold
ein sehr guter Wärmeleiter (310 mk) ist, wird die vorher zur Abdeckung
aufgeschwemmte hauchdünne Wachsfläche sehr plastisch und unsere
Teleskopkrone gleitet regelrecht aus der Modellation heraus. Mit einem
Wattestäbchen reinigen wir die Innenfläche unserer tertiären Struktur von
Modellierwachsresten, ebenso die Goldschicht von unserer Galvanokrone. Jetzt
können wir sämtliche Kronen mit Hilfe der Modellgusstechnik miteinander
verbinden und mit lichthärtendem Wachs polymerisieren. Die Anstiftung und
gusstechnische Umsetzung erfolgt wie in der Kronen- und Brückentechnik im
direkten Abhebeverfahren. Auch hierbei kann hervorgehoben werden, dass nach der
Polymerisation die gesamte Modellgussstruktur perfekt ausgearbeitet werden kann.
Hier ersparen wir uns einen großen Zeitaufwand nach der gusstechnischen
Umsetzung. Ausbetten, abstrahlen und – passt, sollte hier das Ergebnis sein,
welches wir Anstreben. Nach der Ausarbeitung und Politur unseres Modellgusses
mit den tertiären Kronen, die im Einstückguss hergestellt worden sind, verkleben
wir die galvanischen Strukturen mit dem Modellgussgerüst. Hierzu benutzen wir
folgenden technischen Arbeitsablauf:
Fazit
Abrechnungsrichtlinien
Primärteleskop aus
a. Feldspatkeramik oder
b. Aluminiumoxid (Hartkernkeramik) oder
c. Zirkonoxid
Diese Preise richten sich nach der Herstellung der für diese Systeme inhaltlichen
Herstellung von Kronen.
1 Die 2 Nach der 3 Nach der Polymerisation der 4 Auch die als
Ausgangsituatio Herstellung der lichthärtenden Strukturen VMK-Kronen mit
n: Arbeitsunterlag erhalten wir eine konfektionierten
Die Zähne 11, en erfolgt die kunststoffähnliche Geschieben
12, 13, 17, 21, Modellation mit Wachsmodellation, die mit modellierten
22 und 27 lichthärtendem rotierenden Instrumenten Kronen sind aus
stehen. Wachs, das bearbeitungsfähig ist. lichthärtendem
Die Zähne 15, 24 kaltplastisch auf Wachs hergestellt.
und 25 fehlen. den Stumpf
Als Pfeilerzähne adaptiert wird.
sind die Zähne
14, 16, 23 und
26 beschliffen.
5 Die
Wachsmodellatio
6 Anschließend 8 Nach dem
nen werden in 7 Nach dem Scannvorgang
wird die Herauslösen aus
den erfolgt die frästechnische
Wachsmodellati dem Scannrahmen
Scannrahmen Umsetzung der
on mit einem können die
der Wachsmodellation, die ca.
Silberlack Ansatzkanäle
CerconBrain- 30% vergrößert widergegeben
lichtundurchläss schon verschliffen
Anlage der Fa. wird.
ig versiegelt. werden.
Degudent
eingestellt.
Die aus
9 Durch den Zirkonoxid 12 Die gesamten
Sinterungsprozes vorhandenen Strukturen können
11 Nach der frästechnischen
s erhalten die Gerüste können über ein
Oberflächenbearbeitung
Kronen ihre individuell Dublierverfahren
können die Verblendflächen
endgültige mittels einer oder direkt mit
mit Keramik verblendet
Größe – perfekt Turbine am einer
werden.
passend auf den Fräsgerät Galvanoplastik
Stümpfen. parallelisiert versehen werden.
werden.
18 Nach der
Aushärtung 20 Die
dieser tertiären Vorbereitung für
19 Nach der gusstechnischen
Modellgussantei das Verkleben der
Umsetzung erhalten wir einen
17 Die tertiären le erfolgt die Galvanostrukturen
perfekt passenden Modellguss,
Strukturen Modellation des mit dem tertiären
der lediglich abgetrennt,
umschließen die Modellgusses Modellgussanteil
gummiert sowie poliert wird.
gesamten auf dem ist unter
Nach dieser gusstechnischen
Galvanoplastike Meistermodell, Zuhilfenahme von
Umsetzung erfolgen in der
n. die unter einer Abflussrillen, die
Regel nur sehr wenige
Latexhaut einen Klebestau
Formkorrekturen.
perfekt passend verhindern,
auspolymerisier vorbereitet worden
t.
22 Nach dem
24 Die mit Opaker
21 Die perfekte Konditionieren
23 Nach dem Aushärten der beschichtete
Passung auf dem der
Verklebungen werden diese endgültige Passung
Modell wird vor Metallanteile
oberflächlich gesäubert, auf dem Modell
der Klebung erfolgt die
Überschüsse abgetragen, dann zur Vorbereitung
noch einmal vollflächige
wiederum konditioniert und der Scannung mit
endgültig Verklebung der
mit Opaker beschichtet. dem Cerec 3
geprüft. Galvanostruktur
System.
en.
30 Die fertig
29 Auch die
gebrannten
okklusale 32 Das Anätzen
Oberflächen
Gestaltung mit mit Flusssäure-Gel
erscheinen
Keramik 31 Die fertig verblendeten sowie die
schon
ermöglicht hier Cerecrohlinge, die Silanisierung der
seidenmatt und
dem glanzgebrannt und in Keramik sichert
müssen
Zahntechniker endgültiger Position auf der einen perfekten
lediglich
ein optimiertes Modellgussstruktur sitzen. Klebeverbund zu
leichten
anatomisches der
Formkorrekture
Kauflächenrelief Modellgussbasis.
n unterzogen
.
werden.