Die Faszination des Wettens auf junge Greyhounds wird als eine billige
Familienunterhaltung vermarktet, „schneller als die Geschwindigkeit des
Hundes,“ so lautet eine Werbung der Bahn. Die familienfreundliche Atmosphäre
setzt sich innerhalb des Klubhauses sowie rund um die Bahn fort, wo die
zerknitterten Broschüren, die auf Greyhoundadoptionsgruppen hinweisen, auf
einem Tisch verstreut zusammen mit Renntabellen liegen.
Die Website des Kennel Clubs1 verweist darauf, dass die Bahn „an der Wohlfahrt“
ihrer Windhunde sehr interessiert ist. Diese Website propagiert die Adoption von
'pensionierten' Hunden und verweist auf die Arbeit des Vereins mit einigen
Adoptionsgruppen. Und doch war es jene Bahn, laut einer WPTV-
Nachrichtensendung aus dem Jahr 1998, auf der vier Hunde von einem LKW
überfahren wurden, nachdem sie aus ihren Kennels geflüchtet waren. 2000
berichtete die Palm Beach Post, dass die Körper von drei Hunden auf dem
Gelände des Kennel Clubs entdeckt worden waren; sie waren von ihrem Trainer
begraben worden, um die Tatsache zu verbergen, die sie am Hitzschlag gestorben
waren. Und 2003 berichtete das gleiche Papier, dass ein weiterer Greyhound
starb, nachdem er von dem mechanischen Köder der Bahn getroffen worden war.
Während das nächste Rennen beginnt und die Hunde aus ihren Boxen heraus
schießen, bewegt sich eine andere Gruppe Windhunde nicht so schnell.
Fünf Meilen entfernt befindet sich die Peggy Adams Animal Rescue League 2 in
West Palm Beach, Florida. Hier warten vier ehemalige Rennhunde, die von ihren
Trainern hier abgegeben worden sind, darauf, adoptiert zu werden.
Greyhounds, die für das Rennen gezüchtet werden, werden, anders als die
gezüchteten und als Haustiere verkauften Tiere, eher hinsichtlich ihres Potenzials
als Cash Cow3 betrachtet, als als tierische Begleiter angesehen.
1 www.pbkennelclub.com
2 www.hspb.org
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Cash_Cow
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Animal Sheltering Magazine, Ausgabe März/April 2008
Ein rennender Greyhound muss seinen wirtschaftlichen Wert auf der Bahn
beweisen - und wenn er es nicht tut, wird er häufig entsorgt.
„Viele Tierheime begreifen nicht, dass Greyhounds gezüchtet werden, um
weggeworfen zu werden,“ stellt Kansas City Retired Greyhounds as Pets
(KCREGAP4) Sprecherin Cher Oliver fest.
Die Hunde werden gewöhnlich mit rohem als „4-D“ bekanntem Fleisch gefüttert,
so genannt, weil es von Tieren stammt, die (vor der Schlachtung, a.d.Ü) tot,
krank, sterbend oder verletzt waren (dead, diseased, dying, down).
Die Website der Lobbyvereinigung Greyhound Racing Association of America
behauptet7, dass die 4-D-Fütterung für die Hunde nützlich ist. Sie argumentiert,
dass das Fleisch, das den Hunde gefüttert wird, keinen Unterschied zu dem
meisten Fleisch in kommerziellem Hundefutter aufweist.
Jedoch ist das Fleisch, dass den Greyhounds gefüttert wird, roh. Die
Rohfütterung des 4D-Fleisches steht im Verdacht, das hämolytisch-urämische
Syndrom, eine Form der Vergiftung durch Escheria-Coli-Bakterien zu
verursachen, die durch durch das Fressen des rohen Fleisches hervorgebracht
wird.
Die Krankheit8, die Nierenversagen verursachen kann, wurde unter dem Begriff
“Alabama Rot" (rot=Fäule, A.d.Ü.) bekannt, nachdem Greyhounds auf einer
Rennbahn in Alabama massenhaft erkrankten.
„4-D-Fleisch wird benutzt, weil es billig ist. … Die Kosten der Versorgung der
Hunde werden immer minimal gehalten,“ sagt Susan Netboy, Gründerin der
4 www.kcregap.org
5 www.gcnm.org
6 siehe auch: Bericht HSUS 2002
7 www.gra-america.org/the_sport/articles/a_myths.html
8 http://www.vetpathology.org/cgi/content/abstract/25/6/401
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Greyhound Protection League9 in Penn Valley, Kalifornien. „Ich denke nicht, dass
faules Fleisch irgendjemand stärker macht.“
Wie ein Auto besessen, gemietet und verkauft, beginnen Greyhounds ihre
„Karriere“ mit ungefähr 18 Monaten.
Vorher jedem Rennen wird den Hunden einen Maulkorb übergestreift, sie werden
gewogen, der Öffentlichkeit vorgestellt und dann in die Startboxen geladen, in
denen sie so laut heulen und bellen, dass man es bis auf die Haupttribünen
hören kann. Während die Hasenzugmaschine beginnt, sich die Bahn entlang in
Bewegung zu setzen, werden die Hunde für die Hatz freigelassen.
Die Hunde verletzen sich während der Rennen mitunter, indem sie in den Kurven
zusammenstoßen und sie tendieren dazu, ineinander zu rennen, wenn der Köder
am Ende eines Rennens zu einem plötzlichen Halt kommt, sie schmettern
ineinander oder springen übereinander, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Hunde verletzen sich beim Rennen, aber sie tragen einen Maulkorb, der sie am
Beißen hindert - ein Verhalten, das sich entwickelt, sobald die Hunde mit dem
Training beginnen und das die Industrie als „Spiel“ beschreibt.
Dieses Szenario findet auf den meisten Bahnen, die Live-Rennen anbieten, alle 15
Minuten statt, etwa 14 mal am Tag.
Nach Ansicht der Humane Society of the United States (HSUS) ist die
Rennkarriere des Greyhounds normalerweise vorbei, wenn er vier Jahre alt ist.10
9 www.greyhounds.org
10 www.hsus.org/pets/issues_affecting_our_pets/running_for_their_lives_the_realities_of_greyhound_racing/greyhoun
d_racing_facts.html
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Mangel an externer Aufsicht macht es schwierig, die Genauigkeit der Zahlen der
NGA zu verifizieren und es ist unmöglich, zu bestimmen, wie viele Würfe
stattfinden, die nicht registriert werden.
Multipliziert man aber die registrierten Wurfzahlen des NGA mit der Schätzung
der HSUS von zwischen sechs und 10 Welpen in einem durchschnittlichen Wurf,
öffnen die resultierenden Zahlen einem die Augen: Die Zahl von Greyhounds, die
jährlich geboren werden, reicht wahrscheinlich von ca. 22.500 bis 38.000.
Und Greyhounds werden ständig gezüchtet, um zu garantieren, dass die
wettende Öffentlichkeit immer genügend Hunde zu Verfügung hat, auf die sie
wetten kann. „Es gibt in Florida allein 14 Bahnen, und ein Minimum von 1.000
Hunden wird benötigt, um nur eine Anlage in Betrieb zu halten,“ sagt Christine
Dorchak, Mitbegründer der in Massachusetts ansässigen Anti-Renn-Gruppe
Grey2K USA13.
Obgleich die Rennindustrie die Öffentlichkeit glauben machen will, dass die
Mehrzahl der pensionierten Greyhounds schnell und leicht von den
Rettungsorganisationen platziert werden, haben diese Organisationen häufig die
gleichen Vermittlungsschwierigkeiten wie Tierheime. „Ich könnte das Telefon jetzt
abnehmen und würde sofort 500 Greyhounds bekommen,“ sagt Tierschützerin
Oliver von KCREGAP. „Das wirkt sich auf jeden Bundesstaat aus, sogar auf die,
in denen die Rennen illegal sind. Es gibt in jedem Staat Organisationen, die
versuchen, die Fülle der Windhunde zu vermitteln.“
Und es sind nicht nur Rettungsorganisationen, denen die Fürsorge und die
Suche nach einem neuen Zuhause für unerwünschte Windhunde überlassen
wird. Tierheime im ganzen Land sind beschäftigt mit den von Trainern und
Eigentümern abgegebenen Hunden oder überlassenen Hunden von privaten
Rettungsgruppen, die mehr Hunde aufgenommen hatten, als sie bewältigen
konnten.
Die meisten Greyhounds verlassen die Bahn unkastriert - was bedeutet, dass
11 http://en.wikipedia.org/wiki/Puppy_farming
12 www.ngagreyhounds.com
13 www.grey2kusa.org
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Die Greyhoundindustrie hat den Tierheimen mehr als überzählige Hunde und
Kastrationskosten aufgebürdet. Sie könnte ebenfalls ihre Krankheitsprobleme auf
sie übertragen haben.
Im Januar 2004 wurde die Tierärztin und Immunologin Cynda Crawford von der
Universität von Florida gebeten, den Ausbruch einer dem Zwingerhusten
ähnlichen Krankheit, die auf der Bahn von Jacksonville, Florida aufgetaucht war,
zu untersuchen. Crawford und ihr Forscherteam entdeckten durch
Untersuchungen, Tests und Leichenbeschau, dass die geheimnisvolle Krankheit
ein durch Luft übertragenes Grippevirus war, später H3N8 oder „Hunde-
Grippe“14 genannt.
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Während es noch unklar ist, ob sich die Krankheit direkt von den Rennbahnen
auf die Tierheime verbreitet hat, fragen sich viele, ob die von Tierheimen oder von
Rettern im ganzen Land aufgenommenen Hunde H3N8 in die Tierheimumgebung
gebracht haben, wo das Virus sich nun sowohl auf Greyhounds als auch andere
Hunde auswirkt.
„Für Tierheime und Tierbesitzer ist die Hundegrippe eine tickende Zeitbombe
geworden. Im Palm Beach County ging diese Bombe nun hoch…“ schrieb 2006
der Journalist Stacey Singer in einem Artikel der Palm Beach Post. In diesem
Jahr behandelte die Peggy Adams Animal Rescue League über 180 Hunde gegen
Hundegrippe, während die staatliche Agentur Palm Beach Animal Care and
Control16, die 26.000 Tiere jährlich aufnimmt, die Annahme von Hunden
einstellen musste und die symptomatischen und der Krankheit ausgesetzten
Hunde tötete, um Tiere anderer Landkreise zu schützen.
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Auf einigen Bahnen gelten Tierpfleger und auch Tierärzte als „Rennbahnoffizielle“,
deren Hauptaufgabe es ist, zu garantieren, dass die Hunde in Rennform sind und
dass die Prüfung auf leistungssteigernde Drogen nicht positiv ausfällt.
Die meisten dieser Offiziellen berichten staatlichen Renn- oder
Wettkommissionen, was deswegen so ist, um sicherzustellen, dass das Wettspiel
ein lukratives Unternehmen für den Staat bleibt und nicht etwa deswegen, zu
gewährleisten, dass die Hunde gut behandelt werden. In Florida ist der Auftrag
der Abteilung für Totalisatorwetten (Division of Pari-Mutuel Wagering) die
„leistungsfähige, effektive und angemessene Regelung des autorisierten Spiels an
den Totalisatorwettanlagen.“20
Gemäß der Website des Palm Beach Kennel Club ist der Verein eine der größten
touristischen Attraktionen des Gebiets, „mit über 700.000 Besuchern jährlich.
Und der PBKC ist einer von Floridas größten Steuerzahlern, Wett-, Immobilien-
und andere Steuern fließen in den Staatssäckel. Die Bahn vertraut auf lokale
Anbieter für Waren und Dienstleistungen und fördert damit die lokale Wirtschaft.
Über 15 Millionen $ wurde in diesem Bereich im Jahr 2007 umgesetzt.“21
18 http://www.grey2kusa.org/pdf/PR.7.20.05.pdf
19 http://www.grey2kusa.org/pdf/historyNH.pdf
20 http://www.myflorida.com/dbpr/pmw/index.html
21 http://www.pbkennelclub.com/Community.asp
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„Ein Teil der Verantwortung der Regulierungsbedarfs ist die Gesundheit, die
Sicherheit und das Wohlergehen der Gäste sowie der Tiere, die zu Rennen
eingesetzt werden“, sagt Sam Farkas, Pressesprecher der staatlichen
Wirtschaftsaufsichtsbehörde (Department of Business and Professional
Regulation (DBPR), die die Totalisatorwetten Floridas beaufsichtigt. Gemäß
Farkas, überwacht die DBPR die Aufzeichnungen zu Schutzimpfungen, inspiziert
die Zwinger und analysiert die Ergebnisse von den Tierärzten, die die Hunde auf
Drogen untersucht haben.
„Dass die Wettabteilung an den Untersuchungen beteiligt ist, ist, als ob der
Fuchs den Hühnerstall bewacht,“ erklärte Janet Skinner, Sprecherin der
Greyhound Protection League für Florida dem Miami Herald 2002. „Diese
Abteilung erhält einen Großteil ihres Geldes aus den Hunderennen, also obliegt
es ihnen nicht, etwas Unrechtes zu finden.“ Frau Oliver von KCREGAP stimmt
mit ihr darin überein und bemerkt, dass wenige Angestellte es wagen, die Hand,
die sie füttert, zu beißen. „Tierärzte, die von der Industrie bezahlt werden, werden
gegen die Grausamkeiten ihre Stimme nicht erheben,“ sagte sie.
Farkas ist anderer Meinung. „Wir glauben nicht, dass es einen möglichen
Interessenkonflikt gibt,“ stellt er fest. Obgleich die DBPR auch den Veterinärberuf
reguliert und Farkas bestätigt, dass die meisten zugelassenen Tierärzte sich
niemals in die Gefahr begeben würden, ihre Lizenz durch Rücknahme zu
verlieren, beteuert er, dass die DBPR keine Vollzugsvollmachten hat. „Wir können
eine Trainer- oder Tierarztlizenz entziehen, Geldstrafen erheben oder die
Behörden informieren, wenn wir etwas [Illegales] sehen aber… wir sind nur so
stark, wie die Gesetzgebung es zulässt.“
Unfälle und Krankheiten sind auf den Rennbahnen häufig, aber viele Greyhounds
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Es ist schwierig, Windhunde zu schützen, wenn man sie nicht einmal definieren
kann. In Kansas, wo die National Greyhound Association ihren Sitz hat, gilt ein
staatliches Haustiergesetz, das einen grundlegenden Schutz für Begleittiere
bietet, Greyhounds aber von der Definition des Wortes „Hund“ ausschließt.
„Hund,“ so das Gesetz24, „bedeutet jedes mögliches Tier, das insgesamt oder
teilweise der Spezies Canis familiaris ist, aber umfasst nicht den Greyhound.“
NGA Exekutivdirektor Gary Guccione bietet eine andere Interpretation an und
erklärt in einem Pressekommuniqué des American Greyhound Council, dass die
NGA Greyhounds als Hunde betrachtet, die aber unterschiedlich sind zu Hunden,
die gezüchtet werden, um als Haustiere zu leben.
22 http://www.greyhoundnetworknews.org/backissues/00/summer00_cover_b.html
23 http://www.greyhoundracingsucks.com/grs_FloridaarticleMH81402.htm
24“Dog” means any animal which is wholly or in part of the species Canis familiaris but does not include any
greyhound, as defined by K.S.A. 74-8802 and amendments thereto. - Kansas Pet Animal Act, Chapter 47,
Article 17 J http://kansasstatutes.lesterama.org/Chapter_47/Article_17/#47-1701
25 http://www.agcouncil.com/sites/default/files/AGC-FACT_SHEET_DIFFERENCE.pdf
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Nach Ansicht der Renngegner nötigen Inhaber und Trainer routinemäßig die
Greyhoundschützer, in dem sie drohen, den Zugang zu den Hunden zu
verweigern, wenn diese irgendetwas Negatives über Windhundrennen sagen. „Sie
tun genau das,“ bestätigt Oliver von KCREGAP.
Einige Gruppen, wie Greyhound Pets of America (GPA), haben Richtlinien 26, die
ihren Vertretern oder Freiwilligen jegliche negativen Äußerungen über Rennen
untersagen. In den Statuten dieser Organisation wird festgestellt, dass die „GPA
politisch neutral und weder Pro- noch Anti-Rennen ist, sondern lediglich daran
interessiert ist, gute Adoptivplätze für Greyhounds zu finden.“ In Gesprächen mit
der Presse oder mit Funk- und Fernsehmedien sollen GPA-Vertreter „das
Gespräch in die Richtung zu zu lenken, wie gut Greyhounds als Haustiere sind.“
Nur wenn sie diesen schmalen Grat gehen, glauben einige Interessengruppen,
wird ihnen weiterhin möglich sein, pensionierte Hunde zu retten. Viele
Rennbahnen treiben nun ihre Partnerschaften mit Adoptionsgruppen voran, und
falls die Partnerschaften unbehaglich sind, ist dies anhand der vielen fröhlichen
Fotografien der vermittelte Windhunde, die auf der Website der Rennbahnen zu
sehen sind, nicht offensichtlich.
Tierschützerin Paulsen meint jedoch, dass sie nie einen Mangel an Hunden
festgestellt hat, obwohl die Drohungen der Verweigerung des Zugangs berechtigt
sein können. „Einige der Trainer arbeiten nicht mit mir, dennoch bin ich der
perfekte Beweis, dass, selbst wenn man auf die schwarze Liste gesetzt wird, man
weiterhin Hunde bekommt,“ sagt sie. „Viele Leute glauben den Drohungen und
entscheiden sich, nichts zu tun. Es gibt so viele Leute, die dieser Rhetorik
Glauben schenken.“
Sally Allen, Präsidentin der Organisation USA Defenders of Greyhounds
(USADOG)27, einer Gruppe, die sich gegen die Rennen ausspricht, stimmt darin
26 http://www.greyhoundpets.org/forms/Code%20of%20Ethical%20Conduct.pdf
27 http://www.usadog.org/
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überein, dass Rettung sogar für Gruppen möglich bleibt, die Stellung beziehen,
da einige Trainer die Politik des „auf die schwarze Liste - Setzens“ missachten
und die Hunde heimlich übergeben. „Ich bin 1998 auf die schwarze Liste gesetzt
worden und habe seither nie Probleme gehabt, Hunde zu erhalten,“ sagt sie.
Oliver glaubt, dass Greyhoundschützer entschlossen bleiben müssen, wenn
ihnen das Wohl der Hunde ein ehrliches Anliegen ist. „Wenn Sie Greyhounds
retten wollen, warum sollten Sie still bleiben?“ sagt sie, „wenn Sie nichts sagen,
erlauben Sie, dass das Leiden weiterhin geschieht.“
Während die Retter der Greyhounds einen schmalen Grat in ihrem doppelten
Wunsch wandeln – den einzelnen Hunden zu helfen und die missbräuchlichen
Praktiken der Industrie zu einem Ende kommen zu sehen - einige wenige
scheinen unter keinem inneren Konflikt zu leiden. Retter sind menschlich und
auch sie können manchmal Beute des Nervenkitzels werden, der Bahnen hilft, im
Geschäft zu bleiben.
Dies war der Fall bei einer Greyhoundschützerin aus Florida, die letzter
November einen Greyhound namens Abby zum Palm Beach Kennel Club brachte,
in der Hoffnung, sie für Adoption ins Rampenlicht zu rücken. Die Tierschützerin
erzählte den Anwesenden auf der Bahn, dass Abby „zurückgezogen worden“ war,
nachdem sie ihr Bein bei einem Rennen gebrochen hatte. Sie erwähnte, dass
Abby ihr „Lieblingshund“ sei. Und fünf Minuten später saß sie mit dem Hund in
den Haupttribüne und bat ihren Ehemann bat, eine Wette auf das folgende
Rennen zu setzen.
Zusammenarbeit
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Während alle Tierschützer darin übereinstimmen, dass es wichtig ist, für die
Hunde, die von der Bahn kommen, zu sorgen und sie richtig zu platzieren,
erinnern einige Windhundliebhaber uns, dass das wirkliche Problem, das
Gemeinschaften adressieren müssen, ist, wie man den inhumanen „Sport“ der
Hunderennen in den Vereinigten Staaten beendet.
***
Janet Winikoff ist Direktorin für Ausbildung für die Humane Society in Vero Beach und Indian
River County in Vero Beach, Florida und arbeitet seit 15 Jahren auf dem Gebiet des Tierschutzes.
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