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CSD Handout v2 080224
CSD Handout v2 080224
CARBONSÄURE-DERIVATE
O O
R R
X Y
Elektrophil
via Enol/Enolat
Nucleophil
X, Y = Hal, OR, NR'2, OCOR'....
1. CARBONSÄURE-DERIVATE ................................................................................................................ 3
1.1 DEFINITION & EINTEILUNG .......................................................................................................... 4
1.2 VORKOMMEN IN DER NATUR ....................................................................................................... 4
1.3 NOMENKLATUR DER CARBONSÄUREN ......................................................................................... 5
1.4 NOMENKLATUR DER CARBONSÄUREDERIVATE ............................................................................. 6
1.5 PHYSIKO-CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN, SPEKTROSKOPIE .......................................................... 10
1.6 REAKTIVITÄT VON CARBONSÄURE-DERIVATEN .......................................................................... 12
2. REAKTIONEN VON CARBONSÄURE-DERIVATEN................................................................................. 13
2.1 ACIDITÄT VON CARBONSÄUREN ................................................................................................ 13
2.2 DECARBOXYLIERUNGEN ........................................................................................................... 16
2.3 SUBSTITUTIONSREAKTIONEN AN CARBONSÄUREDERIVATEN ....................................................... 19
2.3.1 Elektrophile Reaktivität von Carbonsäure-Derivaten....................................................... 23
2.3.2 Herstellung verschiedener Carbonsäurederivaten .......................................................... 28
2.4 ADDITION VON STARKEN C-NUCLEOPHILEN AN CARBONSÄUREDERIVATEN ...................................... 31
2.5 ENOLAT-CHEMIE ..................................................................................................................... 34
2.5.1 Alkylierung am α−C-Atom von Carbonsäurederivaten .................................................... 35
2.5.2 Die Claisen- und Dieckmann-Kondensation.................................................................... 36
2.5.3 Biologische Fettsäure-Synthese ...................................................................................... 41
2.6 MICHAEL-ADDITION.................................................................................................................. 42
3. REDOX-REAKTIONEN VON CARBONYL-VERBINDUNGEN .................................................................... 46
4. DARSTELLUNG VON CARBONSÄUREDERIVATEN ................................................................................ 48
4.1 AUSGEHEND VON ALKENEN ...................................................................................................... 48
4.2 CHEMIE MIT CO, CO2 UND CO2-DERIVATEN ............................................................................. 48
5. ANHANG ......................................................................................................................................... 50
5.1 TRIVIALNAMEN VON CARBONSÄUREN ........................................................................................ 50
6. ÜBUNGEN ....................................................................................................................................... 52
SELBSTSTUDIUM (SEITE 9): NOMENKLATUR ...................................................................................... 52
SELBSTSTUDIUM (SEITE 18): DECARBOXYLIERUNG ........................................................................... 53
SELBSTSTUDIUM (SEITE 31): HYDROLYSE VON NITRILEN................................................................... 54
SELBSTSTUDIUM (SEITE 31): DAKIN-WEST REAKTION .......................................................................... 55
SELBSTSTUDIUM (SEITE 39): JAPP-KLINGEMANN REAKTION ............................................................. 56
SELBSTSTUDIUM (SEITE 45): DOMINO-REAKTION .............................................................................. 57
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 2 / 57
Internet
• www.chemgapedia.de
• www.organische-chemie.ch
• www.chem.wisc.edu/areas/organic/index-chem.htm
• www.cem.msu.edu/~reusch/VirtualText/intro1.htm
Bitte beachten Sie, dass das vorliegende Skript, Übungen etc. nur eingeschriebenen Studenten der ZHAW vorbehalten ist!
Die Unterlagen sind werden ausschliesslich zum Zweck des Unterrichts abgegeben und dürfen nicht an Dritte weitergegeben,
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Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 3 / 57
1. CARBONSÄURE-DERIVATE
Die Chemie der Carbonsäurederivate zeigt ähnliche elektrophilen und nucleophilen Eigenschaften
wie die der Carbonylgruppe; ergänzend dazu kommen die Substitutionsreaktionen der OH, respektiv
der X-Gruppe.
O O O
R R R
OH X Y
Carbonsäuren und Carbonsäurederivate finden sich in einer Vielzahl von Natur- und in Wirkstoffen.
Lernziele:
Carbonsäure-Derivate
Struktur & Reaktivität, Nomenklatur
Säure-Basen Reaktionen
Decarboxylierung von Carbonsäuren
Addition/Eliminations-Reaktionen
Elektrophile Reaktivität der unterschiedlichen Carbonsäure-Derivate
Herstellung verschiedener Carbonsäurederivate
Enolat-Chemie
Acidität von Carbonsäurederivaten
Halogenierung und Alkylierung
Claisen- und Dieckmann-Reaktion
Michael-Reaktion
Unter einer Carbonsäure versteht man gesättigte, ungesättigte oder aromatische Kohlen-
wasserstoffe mit einer oder mehreren Carboxylgruppen.
O
COOH
OH COOH
Buttersäure Acrylsäure
Benzoesäure
OH COOH
HOOC
COOH
HOOC
Äpfelsäure
Terephthalsäure
Unter Carbonsäurederivaten versteht man organische Verbindungen, deren funktionelle Gruppe sich
von der Carboxylgruppe ableiten lässt, und die in vielen Fällen ein ähnliches Reaktionsverhalten
aufweisen.
R O O O O O
C C
R X R'
R R O R' R O
O O
R' C N
OH R
R N R N
H
R' Nitrile
Amide Hydroxamsäure
Die funktionelle Gruppe der Carbonsäure findet man in der Natur in strukturell sehr vielfältigen
organischen Verbindungen (weitere Beispiele finden sich auch im Anhang 1).
OH OH
OH
HOOC
HOOC COOH
COOH COOH
OH
Äpfelsäure Milchsäure
Weinsäure
1
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 968ff; Sorrell (2nd Ed.), Seiten 703ff.
2
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 998ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 5 / 57
Oder in Form von natürlich vorkommenden Polymeren wie Polyhydroxybuttersäure PHB, als
Energiespeicher in Bakterien, oder als Polyamide wie Peptide.
R O R
O O O H
H H N OH
O O O O H2N N
H
n O R n O
Für die Bezeichnung von Carbonsäuren ergeben sich im Wesentlichen die folgenden Möglichkeiten:
a) Nach IUPAC verknüpft man den Namen des entsprechenden Kohlenwasserstoffes (mit gleicher
C-Zahl) mit der Endung -säure, -disäure usw.
b) Bei cyclischen Vertretern verbindet man den Namen des cyclischen Kohlenwasserstoffes mit der
Endung -carbonsäure.
c) Eigennamen (sehr häufig, eine Zusammenstellung der wichtigsten Trivialnamen findet sich im
Anhang 1)
d) Man versteht die Carboxylgruppe als Substituent am entsprechenden Kohlenwasserstoff und
bezeichnet sie dementsprechend als Carboxy-.
Beispiele:
O
Ethansäure - Essigsäure
H3C OH
O
Propansäure - Propionsäure
OH
COOH - Cyclopentancarbonsäure -
COOH
- Benzolcarbonsäure Benzoesäure
O O
3-Oxobutansäure - Acetessigsäure
OH
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 6 / 57
Carbonsäurederivate enthalten vielfach als funktionelles System einen so genannten Acyl-Rest R-CO.
Solche Acylreste R-CO haben eine eigene Bezeichnung, welche folgende Art und Weise erfolgen kann:
a) der lateinische Stammnamen der entsprechenden Carbonsäure mit der Endung -yl.
b) den IUPAC-Namen des entsprechenden Kohlenwasserstoffes mit der Endung -oyl.
Beispiele:
O O
Formyl- Isobutyryl-
Isobutanoyl-
H (Methanoyl-)
O
O Acetyl- Benzoyl-
(Ethanoyl-)
H3C
O
Propionyl
(Propanoyl-)
Ketene 3
H
C O Keten
H
Ph
C O Diphenylketen
Ph
3
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1038.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 7 / 57
Carbonsäureanhydride 4
Man verbindet den Namen der entsprechenden Carbonsäuren mit der Endung –anhydrid oder man
verbindet die Namen der entsprechenden Acyl-Reste mit der Endung –anhydrid:
Variante 1 Variante 2
O O
Essigsäure-anhydrid Acet-anhydrid
O
O O
Ameisensäure-essigsäure- Acet-formyl-anhydrid
H O anhydrid
Carbonsäurehalogenide 5
Man verbindet den Namen des entsprechenden Säure-Restes mit der Endung -halogenid:
Variante 1 Variante 2
O
Cl Acetyl-chlorid Ethanoyl-chlorid
O
Benzoyl-chlorid -
Ph Cl
Carbonsäureester 6
Man verbindet den Namen der entsprechenden Carbonsäure mit demjenigen der Alkylgruppe und
der Endung -ester. Alternativ verbindet man den Namen der Alkylgruppe des Alkoholes mit
demjenigen des Carboxylates der entsprechenden Carbonsäure.
Variante 1 Variante 2
O
O Essigsäure-ethylester Ethyl-acetat
Ethyl-ethanoat
O
Isobuttersäure-methylester Methyl-isobutyrat
O Methyl-isobutanoat
4
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1037.
5
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1032ff.
6
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1040ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 8 / 57
Carbonsäureamide 7
Man verbindet den Stammnamen der entsprechenden Carbonsäure mit der Endung -amid. Bei
N-substituierten Amiden werden dem Namen des einfachen Amides ein N- und die Namen der
Substituenten vorangestellt.
Variante 1 Variante 2
O
NH 2 Acetamid -
O
- N,N'-Dime thylf ormamid
H N
Nitrile 8
Man verbindet den Namen des Säurerestes der entsprechenden Carbonsäure mit der Endung -nitril.
Nach IUPAC verbindet man den Namen des Kohlenwasserstoffes mit gleicher C-Zahl mit der Endung
-nitril.
Variante 1 Variante 2
N Acetonitril Ethannitril
C
N
C Butyronitril Butannitril
Bei cyclischen als auch komplexen Carbonsäurederivaten ist es sinnvoll, die funktionelle Gruppe als
Endung oder als Vorsilbe zu bezeichnen:
7
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1049ff.
8
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1058ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 9 / 57
Bestimmen Sie für die folgenden Verbindungen einen korrekten Namen nach IUPAC.
SH O O O O
O
OH O O
O
OH O
O2N N
C N F
Me
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 10 / 57
Carbonsäuren:
Eigenschaft Beschreibung
Schmelz- & Siedepunkt Carbonsäuren existieren in der festen und flüssigen, weitgehend
auch in in der gasförmigen Form als Dimere als Folge von
Wasserstoffbrücken-Bindungen. Schmelz- und Siedepunkte sind
deshalb in Relation zur Molekülgrösse relativ hoch.
O H O
R R
O H O
Polarität Carbonsäuren bis und mit vier C-Atomen sind mit Wasser in jedem
Verhältnis mischbar. Ab einer C-Zahl von 7 sind sie praktisch
wasserunlöslich, hingegen gut löslich in organischen Lösungsmitteln.
NMR-Spektroskopie 1
H-NMR 13
C-NMR
-COOH 9-13 ppm ca. 180 ppm
-CH2COO- 2-2.5 ppm ca. 30 ppm
9
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 971-974.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 11 / 57
Carbonsäurederivate:
Carbonsäure- Primäre und sekundäre Amide sind kristallin prim/sek 1820 cm-1
amid (Wasserstoff-Brücken, Ausnahme ist Formamid). tert. 1650 cm-1
Niedrige tertiäre Amide sind flüssig. Amide sind neutrale
Verbindungen und zeigen eine schwache Reaktivität.
Nitril Niedrige und mittlere Nitrile sind flüssig, höhere ca. 2200 cm-1
kristallin.
Geringe Reaktivität, z.T. sehr giftig.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 12 / 57
R Nu CN H2O HSO3 H
R' R-MgX R-OH R-SH O Nu Nu O O
OH
R-Li
Enolate R X R X R Nu
R R' Re -X
dox AN
A/SN1 O Redox O O
O O
R R' R OH R X
R R' R' = H R-COOH
Säurechlorid
Acetale R' = H
sen O O
ens
mm X = Cl, Rosenmund-Reduktion (H2, Pd-C)
Cle
R O R
N-Nu
R'-OH R' R'
A/E ΔT Anhydrid 2 R'MgX
H H
- CO2
R OH
R R' R''
=N O
Wo H
lff- 2
Kis R'' R'' H R'
hn R'' R BAc2
er N N R O
AAc2
R' R'-NH2 AAc2
R R' R Decarboxylierung geht gut, Ester
wenn R-Anion stabilisiert ist. AAl1
Umesterung mit R''-OH, H+ BAl2
R'' R'' = R, OH, NH2, NHR Enamine O
HN R'' = R R'
R N
R R' H
R'' = OH 1) R''-X H2O
2) H3O+, H2O Amid
- R'-OH, H+, DT, -H2O
- Base, R'-X O
O
O
R Carbonsäure-Aktivierung über Säurechlorid oder in situ R OH
R' N R'
H R
Carbonsäure
Beckmann-Umlagerung R''
Nu Nu
EWG EWG
O
O Base O O O EWG = --CHO, --COR, --COOR', --COX, --CN, --NO2
R R R Cl OMe R
OR' OR' OR' OR' EWG
falls Nu: --> Michael-Addition
O OMe EWG
1,2-Addition 1,4-Addition
X2 R''-X R'' CHO R'' COOMe
Claisen-Kondensation R-Li H2O, R-OH, R-SH
Grignard Grignard
NaBH4/CeCl3 R-Cuprate
R-NH2 (Amine)
O O O O O HCN
Enolate
R R R R R Li / NH3
OR' OR' OR' OR' OR'
X R'' - H2O
HO R'' R'' R'' O Nu OH Nu O
Carbonsäuren weisen im Lösungsmittel Wasser je nach Konstitution eine schwache bis starke
Acidität auf:
O pKA O
+ H2O + H3O
R OH R O
O O
H
R O R O
Die negative Ladung des Carboxylat-Anions wird durch Mesomerie in einem 3-Zentren-4-π-
Elektronen-System stabilisiert. Die Acidität der Carboxylgruppe hängt dabei sehr stark von der
Struktur des Restes R ab:
Die relative Acidität substituierter Carbonsäuren unter standardisierten Bedingungen wird zur
Definition einer Reihe der relativen Stärke von Induktionseffekten (σ-Donator/Acceptor-
Eigenschaften) benutzt. Die Acidität von Carbonsäuren wird aber auch durch Mesomere Effekte
beeinflusst; Beispiele dazu sind α,β-ungesättigte und aromatische Carbonsäuren.
Salze der Carbonsäuren werden allgemein als Carboxylate bezeichnet. Für die genauere
Namengebung kann man zwei Bezeichnungsweisen anwenden:
a) Man verbindet den Namen des Kations mit dem Stammnamen des entsprechenden
Kohlenwasserstoffes und der Endung -oat.
b) Man verbindet den Namen des Kations mit dem lateinischen Stammnamen der entsprechenden
Säure und der Endung -at.
10
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 974-976; Sorrell (2nd Ed.), Seiten 745ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 14 / 57
Beispiele:
Variante 1 Variante 2
Carbonsäure Salz Carbonsäure Salz
Methansäure Natrium- Acidum Natrium-formiat
HCOO- Na+ methanoat formicum
Seifen 11
Seifen sind Alkalisalze langkettiger, geradzahliger Fettsäuren mit 12-18 C-Atomen. Als Folge ihrer
hydrophoben Kohlenwasserstoff-Ketten vermögen sie in Wasser wasserunlösliche Partikel durch
Micellbildung "aufzulösen". Sie sind rasch biologisch abbaubar, haben aber allerdings den Nachteil
der Bildung unlöslicher Calciumsalze (Kalkseifen) bei der Verwendung von hartem Wasser.
O
Na
Hydrophober Alkylrest
Hydrophile Kopfgruppe
Micellen
Seifen werden schon seit Jahrhunderten durch „verseifen“ von Fetten und Ölen hergestellt
(Seifensieder). 12
11
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seite 977.
12
Mabrouk, J. Chem. Edu. 2005, 82, 1534.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 15 / 57
O O O
NaOH
O O R' O Na
O O
O
R HO OH
R O Na OH
Fette & Öle
O Glycerin
R' O Na
Seife
Seifengrundrezept 13
In einem grossen Topf werden 450 g Kokosfett in 550 g Olivenöl bei ca. 50 °C gelöst. Separat wird
eine Lösung von 165 g NaOH in 450 ml Wasser vorbereitet; diese Natronlauge wird nun als ca. 50 °C-
ige Lösung zum Öl/Fett-Gemisch gegeben und vorsichtig umgerührt. Nach ca. 5-10 min dickt die
Seifenmasse langsam ein; man rührt nochmals ca. 30 min. nach bis die Masse eine puddingähnliche
Konsistenz erreicht hat. Nun können Farbe und Zusatzstoffe wie zum Beispiel ätherische Öle (ca. 20
ml pro kg Öl) zugegeben werden. Die Seifenmasse wird nun in eine Form gegossen und für
mindestens 24 h stehen gelassen. Die Seife wird nun aus der Form genommen, in Stücke geschnitten
und nochmals für mindestens 4 Wochen gelagert – in dieser Zeit verdunstet überschüssiges Wasser
und die Seife wird hart.
13
www.perfectday.ch/seifen.php (Dezember 2006).
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 16 / 57
2.2 Decarboxylierungen 14
Unter Decarboxylierung versteht man die Abspaltung von CO2 aus einer Carbonsäure oder deren
Carboxylat:
O
ΔT
H R + CO2 + H
R O
Die Reaktionsenthalpie ΔHR bei der Decarboxylierung "normaler" Carbonsäuren ist allgemein negativ
(-30 bis -40 kJ/mol). Trotzdem erfordert die Decarboxylierung unsubstituierter Carbonsäuren im
Allgemein drastische Reaktionsbedingungen (hohe Temperatur) zur Überwindung der hohen freien
Aktivierungsenthalpie ΔG# für die heterolytische Bindungsfragmentierung. Die Decarboxylierung wird
jedoch unter den folgenden Voraussetzungen stark erleichtert:
-
a) Das Decarboxylierungsfragment, das Carbanion R kann durch elektronische Effekte stabilisiert
werden.
Stabilisierungseffekt Beispiel
Stabilisierung des Carbanions durch π- O O
Acceptoren in resonanzfähiger Position
(zBsp. C=O, NO2) R R' R R'
b) Das Proton der Carboxylgruppe wird von einem geeigneten Substituenten durch
Wasserstoffbrücken-Bindung stabilisiert.
H
O O ΔT
R O - CO2
β-Ketosäure
H
O O ΔT
N
O O - CO2
α-Nitrosäure
14
Vollhardt & Schore (4te Ed.), Seiten 1226ff; Sorrell (2nd Ed.), Seiten 768ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 17 / 57
H H
O O O O 100-150 °C O O
H
R OH R O - CO2 R R
β-Keto-Carbonsäuren
O 100-150 °C
N
C
OH - CO2
R
α-Cyano-Carbonsäuren
H
O ΔT R H
R
OH - CO2
β,γ-ungesättigte-Carbonsäuren
X O ΔT & Base
R
R OH - CO2
-X
β -Halogen-Carbonsäuren
Übung
O O O O O
1) NaOEt 3) HBr, ΔT
O O 2) BnCl O O Ph OH
NHAc AcHN Ph NH3 Br-
+
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 18 / 57
Übung:
O O
OH
- CO2
Ph - CO2
COOH
COOH
HOOC COOH
O - CO2
Zeigen Sie mit einem Mechanismus wieso folgende Verbindung sehr einfach decarboxyliert:
COOH
OH OH
H 2N H 2N
- CO2
O O
O O
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 19 / 57
O Nu
R X AN
X, Nu: -Hal, -OH, -OR, OAc, -SH, -SR, -NH 2, -NR2 , -H, u.a.m.
Experimentelle Resultate
a.) In den meisten Fällen folgt dieser Substitutionstyp im unkatalysierten Fall einem
Geschwindigkeitsgesetz zweiter Ordnung:
k ∝ [RCOX] ∗ [Nu]
b.) Die Reaktion ist jedoch in vielen Fällen sowohl säure- als auch basenkatalysiert.
c.) Versuche mit 18O-Markierten Derivaten zeigten, dass es sich um einen Additions/Eliminations-
Mechanismus mit einer „stabilen“ tetragonalen Zwischenstufe handelt.
So wird bei der unvollständigen Hydrolyse eines Carbonsäureester mit 18O-markiertem Carbonyl-
Sauerstoff mit Wasser ein Abbau an 18O-Markierung im verbliebenen Carbonsäureester beobachtet.
Anderseits ergibt die Hydrolyse von Carbonsäureester mit 18O-markiertem Wasser in den meisten
Fällen die 18O-markierte Carbonsäure.
15
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 983ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 263ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 704ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 20 / 57
O O 18
H H H H O
Angriff an E1 H H Angriff an E2
18
18
O OH2
O
+ O R' R'
R O
R OH2
18
O O
+ HO R' + H18O R'
rasche UP
R OH R OH
+
H218O O
18
O R' O
+ HO R' R O
R OH R 18
OH
- H218O
O
R'
R O
Abhängig von der Struktur von R und R’ gibt es alternative Reaktionsmechanismen zur Reaktion der
Carbonsäureester-Spaltung/Ester-Hydrolyse:
Säurekat. O-Acyl-
Spaltung. Diese ergibt
eine 18O-markierte
Carbonsäure.
Bimolekularer RM vom
Typ AAc2.
Basenkat. O-Acyl-
Spaltung. Diese ergibt
eine 18O-markierte
Carbonsäure.
Bimolekularer RM vom
Typ BAc2.
B
Säurekat. O-Acyl-
Spaltung. Bildung
eines Acyliumiones.
Unimolekularer RM
vom Typ AAc1.
Basenkat. O-Alkyl-
Spaltung.
Bimolekularer RM vom
Typ BAl2.
B
Säurekat. O-Alkyl-
Spaltung.
Unimolekularer RM
vom Typ AAl1.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 22 / 57
O O
CH3
F3 C O F3 C O
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 23 / 57
Wie diskutiert entspricht die nucleophile Substitution an Carbonsäurederivaten im Falle der bi-
molekularen Acyl-Spaltung (häufigster Fall) einer zweistufigen Additions-Eliminations-Reaktion mit
tetragonaler Zwischenstufe (SN2t-Reaktionstyp). Formal erfolgt somit eine Substitutionsreaktion von
X durch Nu am Carbonsäurederivat, wobei X und Nu unterschiedlichster Natur sein können; alternativ
kann man auch von einer Acylierung des Nucleophils sprechen.
O Nu Nu O O
R X AN R X -X R Nu
Elimination
X, Nu: -Hal, -OH, -OR, OAc, -SH, -SR, -NH2, -NR2, -H, u.a.m.
Die Gesamtreaktion dieser Substitution hängt nun bezüglich der nucleophilen Reaktivität des Angriffs
des Nucleophils Nu, respektiv der Reaktivität der Eliminierung der Abgangsgruppe X ab; dies lässt
sich für die verschiedenen Acyl-Derivate RCOX folgendermassen zusammenfassen:
O O O O O O O O
R' R' R'
R X R Cl R O R R S R O R N R O
H
Nu O Nu O Nu O O Nu O Nu O Nu O Nu O
R Nu
16
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 1027ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 269ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 705ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 24 / 57
Das Acylierungsreagenz R-COX ist umso energiereicher, d.h. umso reaktiver, umso weniger eine
Resonanzstabilisierung der Carbonylgruppe C=O durch X möglich ist.
Beispiel:
Resonanzstabilisierung
O O
ca. 30 kcal/mol
R O R O
(π-Donor-Eigenschaften tes
)
Abnahme des +-M-Effek
O O
R' R' ca. 22 kcal/mol
R N R N
R' R'
O O
R' R' ca. 14 kcal/mol
R O R O
R' = Alkyl, H
O O
Chlor kann keine mesomere
Grenzstruktur ausbilden
R Cl R Cl
Übung:
a) In der IR-Spektroskopie findet man für die Aycl-Derivate R-COX folgende C=O-
Streckschwingungen:
b) Zeigen Sie durch zeichnen der möglichen Resonanzstrukturen ob das folgende Carbonsäure-
Derivat ein sehr reaktives oder schwach reaktives Acylierungsmittel ist?
O
X
R N
Die tetragonale Zwischenstufe ist umso energieärmer, umso mehr sie durch –I-Effekte, d.h. σ-
Acceptor-Eigenschaften des Substituenten X, respektiv durch anomere Effekte stabilisiert wird.
Beispiel:
H
Nu O Nu O H O Nu Nu OH
R X R X R X R X
AN AN
Anomerer Effekt
n(O)
σ*(C-X)
O H
n(O)
ΔE
X
σ*(C-X)
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 26 / 57
c) Reaktionsprofil
O Nu Nu O O
R X AN R X -X R Nu
Elimination
RK
Übung
Die Synthese von 2-Quinuclidon gelang 2006 nach vielen Anstrengungen zum ersten Mal. 17 Erklären
Sie diesen Befund und deuten Sie die Reaktivität von 2-Quinuclidion.
2-Quinuclidon
17
Tani & Stoltz, Nature 2006, 441, 731; Wassermann, Nature 2006, 441, 699; Clayden & Moran, Angew. Chem.
2006, 118, 7276.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 27 / 57
Daraus, und aus den vorhergehenden Diskussionen ergibt sich folgendes Bild der Reaktivität der
verschiedenen Carbonsäurederivate:
O Nu Nu O O
R X R X R Nu
-X
Edukte: Produkte:
O O
R Cl R Cl
Säurechlorid Säurechlorid
O O O O
R O R R O R
Anhydrid Anhydrid
O O
R' R'
R O R O
Ester Ester
O O
R' R'
R N R N
H H
Amid Amid
O O
R O R O
Carboxylat Carboxylat
RK
Für die Praxis im Labor bedeutet das, dass die Überführung eines reaktiven Acylierungsmittel in ein
weniger reaktives spontan verläuft (hohe Thermodynamische Triebkraft); zBsp. Acetylchlorid reagiert
sehr heftig mit Wasser, Essigsäure überhaupt nicht! Will man nun den umgekehrten Weg gehen, d.h.
ein weniger reaktives Ayclierungsmittel in ein reaktiveres überführen, muss das Carbonsäurederivat
aktiviert werden.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 28 / 57
R Cl
R-COOH
Säurechlorid
O O
R O R
R'-OH
Anhydrid
O
R'
R O
R'-NH2
Ester
O
R'
R N
H
H2O
Amid
R OH
Carbonsäure-Aktivierung
Carbonsäure
Diese Aktivierung kann durch eine Katalyse geschehen (Säure-Katalyse oder DMAP), durch
Überführung in ein isolierbares besseres Acylierungsmittel (zBsp. Carbonsäure in ein Säurechlorid)
oder durch in situ Aktivierung (zBsp. Peptidsynthese).
O R'-OH, H +-Katalyse O
R'
R OH R O
- H2 O
18
Brückner (3te Ed.), Seiten 284ff.
19
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 989ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 288ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 716ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 29 / 57
Der Mechanismus verläuft über einen AAc2-Mechanismus, wobei in diesem Fall die
thermodynamische Triebkraft fehlt; die Carbonsäure wie der Carbonsäureester-Mesomerie ist mit
ca. 14 kcal/mol etwa gleich gross! Entsprechend findet man Gleichgewichtskonstanten K, die im
Allgemeinen nur wenig von 1 abweichen. Um die Reaktion trotzdem vollständig ablaufen zu lassen,
arbeitet man mit einem grossen Überschuss Alkohol und/oder entfernt das gebildete Wasser
azeotrop (oder chemisch) aus dem Gleichgewicht um die Reaktion in Richtung Ester zu schieben
(Prinzip von Le Chatelier). Entsprechend wird bei der AAc2-Hydrolyse eines Esters zur Carbonsäure
mit einem grossen Überschuss Wasser gearbeitet.
Anders sieht die Situation aus bei der basischen BAc2-Verseifung von Estern zum Carboxylat; hier ist
die thermodynamische Triebkraft mit 16 kcal/mol so gross, dass die Reaktion spontan verläuft! Bei
der BAc2-Hydrolyse beobachtet man auch einen grossen Substituenteneffekt der Reste auf die
Reaktionsgeschwindigkeit, dies erlaubt zum Teil chemoselektive Monohydrolysen von komplexen
Diestern zu machen.
O O O O
OH OH
R
R O R O H3C O H3C O
R krel R krel
Me 1.0 Et 1.0
Et 0.5 iso-Pr 0.7
iso-Pr 0.1 tert-Bu 0.2
tert-Bu 0.01 CEt3 0.03
O SOCl2 O
R OH R Cl
- SO2 , HCl
O
AN
S
Cl Cl
20
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 987; Brückner (3th. Ed.), Seiten 277.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 30 / 57
O N O N
C C O N
+
R OH R O
N H N C
R O NH
Acyl-Isoharnstoff-Derivat
u t
htes N yl-Shif
schlec mer 1,3-Ac
lang sa Nu, zBsp. R'-NH2
O rasch
R N
O NH
N
O R' NH2 O
R' C
kein Acylierungsmittel R N R O NH
O
H
-
N N
Amid H H
Diisopropylharnstoff
Übung:
a) Durch Zugabe katalytischer Mengen von 4-Dimethylaminopyridin (DMAP) kann die Umsetzung
von Säurechloriden mit Alkoholen zu Estern beschleunigt werden. Erklären Sie diesen
experimentellen Befund.
b) Formulieren Sie einen Mechanismus für die Bildung eines Carbonsäureamide aus einem
Carbonsäureester.
O NH3 O
CH3
R O R NH2
c) Von der 4-Hydroxybuttersäure ist nur das Natrium-Salz kommerziell erhältlich; Erklären Sie wieso.
d) Hat man ein schlechtes Nucleophil und beobachtet man bei der in situ Aktivierung mit DIC viel 1,3-
Acyl-Shift-Produkt, so gibt man 1 Equivalent Pentafluorphenol zur Reaktionsmischung. Erklären Sie
wieso dies gemach wird.
21
Brückner (3te. Ed.), Seiten 281ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 31 / 57
Formulieren Sie einen Mechanismus für die saure Hydrolyse von Nitrilen zu Carbonsäuren.
H3O+, H2O, ΔT O
C N
R R OH
N O O
+ O O
N
O O H+, ΔT O
Ph
Ph O Ph
OH CH3
O
O R'-MgX O
R X R R'/H
oder H
Wird mit 2 Equivalenten Reagenz gearbeitet wird im Allgemeinen ausschliesslich der Alkohol als
Produkt isoliert; will man auf der Stufe des Aldehydes, respektiv des Ketones stehen bleiben, muss
exakt mit einem Equivalent Reagenz gearbeitet werden und das Carbonsäure-Derivat so gewählt
werden, dass der Substituent X die tetragonale Zwischenstufe idealerweise so stabilisiert, dass sie
bis zur wässrigen Aufarbeitung (H3O+, H2O) stabil ist!
M
O R'-Metall X O O
22
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 1043; Brückner (3th. Ed.), Seiten 308ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 725ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 32 / 57
Dies geschieht am besten mit den so genannten Weinreb-Amiden, X = N(Me)OMe, welche einfach
aus den Carbonsäuren zugänglich sind. Setzt man diese Weinreb-Amide mit Grignard-Reagenzien,
Lithiumorganylen oder Hydrid-Donoren (zBsp. i-Bu2AlH) um, so isoliert man selektiv und in guten
Ausbeuten die entsprechenden Ketone, respektive Aldehyde. Der Trick ist, dass der N(Me)OMe-
Substitutent in der tetragonalen Zwischenstufe das Metallion optimal komplexieren kann und somit
stabilisiert; auch ist N(Me)OMe eine schlechte Abgangsgruppe, d.h. erst in der wässrigen sauren
Aufarbeitung eliminiert die tetragonale Zwischenstufe zum Keton, respektiv zum Aldehyd.
iBu
O Al iBu
Me O O
iBu2AlH
OMe
R N N O
Me 2) H3O+, H2O R H
Me R H
Weinreb-Amid
stabile tetragonale Zwischenstufe
O O
O iBu2AlH
N H
74% Ausbeute
O O
LiAlH4
O
N 88% Ausbeute H
BocNH BocNH
PhMgBr Ph
Ph
N COOMe N
H H OH
O O
Li CN
O CN
N
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 33 / 57
23
Synthese von (4R,5R)-2,2-Dimethyl-α,α,α',α'-tetra(naphth-2-yl)-1,3-dioxolane-4,5-di-methanol TADDOL
Br
1) Mg,
O
O O
O OH
O OH
O 2) H3O+, H2O O
Under an inert atmosphere a 4-L, four-necked, round-bottomed flask, fitted with a reflux condenser, pressure-
equalized addition funnel, mechanical stirring bar and a thermometer, is charged with magnesium turnings (24.7
g, 1.02 equiv) and some iodine crystals. Then 30 mL of a solution of 2-bromonaphthalene (200.7 g, 0.97 mol) in
tetrahydrofuran (675 mL) is added. As soon as the reaction has started, the remainder of the tetrahydrofuran
solution is added at such a rate that a gentle reflux is maintained. After complete addition, reflux is continued for
1 hr by heating with an oil bath. Finally, the reaction mixture is allowed to cool to room temperature. To the
Grignard solution obtained is added, with stirring and cooling by an ice bath, a solution of (R,R)-dimethyl O,O-
isopropylidenetartrate (48.1 g, 0.22 mol) in tetrahydrofuran (480 mL). During the addition the internal
temperature should not exceed 20°C. After completion of the addition, the reaction mixture is heated at reflux for
1.5 hr using an oil bath, then cooled to room temperature.
For workup, an aqueous saturated ammonium chloride solution (1.6 L) is carefully added, cooling the mixture
with an ice bath. The mixture is extracted once with ethyl acetate (500 mL). After separation of the layers, the
aqueous phase is extracted twice with ethyl acetate (2 × 250 mL). The combined organic layers are washed
twice with brine (2 × 250 mL) and dried over anhydrous magnesium sulfate, and the solvent is evaporated on a
rotary evaporator at 45°C/100 mm. The resulting yellowish foam (200 g) is dissolved in diethyl ether (100 mL)
followed by the addition of ethanol (400 mL). After a few minutes a white solid precipitates that is the clathrate of
the product with ethanol. After standing for several hours (or overnight), the crystals are filtered, washed with
ethanol/diethyl ether (300 mL, 4:1), and ethanol (100 mL), and then dried overnight at 50°C/8 mm to give 125–
130 g of colorless crystals.
In order to remove the ethanol, the crystals are dissolved in toluene (3 mL per g of clathrate) at 70°C, and the
solution is evaporated to dryness on a rotary evaporator at 45°C/100 mm. This procedure is repeated once
more. A portion of the solid so obtained (68.5 g) is mixed with toluene (800 mL) at 80°C in a 2-L, two-necked,
round-bottomed flask equipped with an overhead, mechanical stirrer, until the TADDOL is completely dissolved.
Hexane (800 mL) is added slowly with the solution being maintained between 65–70°C. On cooling, a white
precipiate starts to form at approximately 58°C. The mixture is allowed to cool completely to room temperature,
and the resulting thick slurry is stirred overnight. Further solvent (500 mL of a 1 : 1 mixture of toluene-hexane ) is
added to the now unstirrable suspension. The mixture is shaken vigorously to give a stirrable slurry. The solid is
removed by vacuum filtration and washed first with the mother liquor, then with a 1 : 1 toluene/hexane mixture
(300 mL), and finally with hexane (300 mL). The resulting solid is dried under high vacuum (0.3 mbar) at 90°C
for 10 hr in a vacuum oven to give the title TADDOL ligand as a white solid (42.0 g, 61%). The mother liquor is
concentrated under vacuum to give a yellow solid (24.5 g) that is again purified as described above by
recrystallization from 300 mL of toluene and 300 mL of hexane to give a second crop of the TADDOL ligand
(14.5 g, 21%), for a combined yield of 56.5 g (82%), mp 204–208°C (sintering at 155°C).
23
Seebach et al., Org. Syntheses 1999, 76, 12.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 34 / 57
2.5 Enolat-Chemie 24
Als Derivate von Carbonsäuren haben alle funktionellen Gruppen von Carbonsäurederivaten
π-Acceptor-Eigenschaften und vermögen demzufolge die CH-Acidität von α−ständigen C-H-
Bindungen zu erhöhen:
O O O O O O O O O O
O O O O O
R R R R R'
H 2C CH 3 X SR' OR' N
H H H H H R'
ca. 20 ca. 25 ca. 27-30
ca. 20 ca. 16
O
R CN
R R'
N
H
H
ca. 25
ca. 17
O
Base
R
OMe
H
• Alkylierung am α-C-Atom
• Claisen-Kondensation sowie deren Umkehrung
• Michael-Additionen
24
Sorrell (2nd Ed.), Seiten 763ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 515ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 35 / 57
Das folgende cyclische Peptid wird mit 3 equivalenten Base behandelt und dann mit einem
Alkylierungsmittel. Zeigen Sie was passiert und was das Produkt ist.
H Me
O
H N
Me N 1) 3 eq. LDA
O
O N
N 2) R-X
Me H H 3) H3O+, H2O
O
Typische Elektrophile E+ für die Alkylierung von Enolaten sind Halogene X2 und Alkylhalogenide R-X.
O O O
Base E
R R R
OMe OMe OMe
H E
β−Nucleophile
Übung:
O O Cl2 O O
OR OR
Cl
O O 1) 1 eq. NaOEt O O
O O O
1) NaOH, ΔT
R
EtO OEt OH
2) H 3 O+, H 2O, ΔT
R
25
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 1225ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 539ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 767ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 36 / 57
Carbonsäureester mit α-ständigen Wasserstoffatomen reagieren unter der Einwirkung von einem
Equivalent einer Base (zBsp. Alkoholate, NaH, NaNH2) zu β-Ketocarbonsäure-Estern.
EtO
EtOH
Carbonsäureester (pKA ca. 24) sind bedeutend weniger acid als β−Ketocarbonsäureester (pKA ca.
10). Aus diesem Grunde erfolgt eine quantitative Deprotonierung des Reaktionsproduktes durch die
freigesetzte Base Ethanolat (pKA ca. 18). Dies bedeutet, dass stöchiometrische Mengen Ethanolat
als Base eingesetzt werden müssen. Die Freisetzung des β-Keto-carbonsäureester erfolgt erst bei
der Ansäuerung des Reaktionsproduktes während der Aufarbeitung.
Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist die Addition des Enolates an die Carbonyl-π-Bindung
des Carbonsäureesters. Die Claisen-Kondensation ist thermodynamisch kontrolliert.
Die folgenden Parameter sind für das Reaktionsprofil der Claisen-Kondensation gute
Erfahrungswerte:
26
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 1218ff; Brückner (3th. Ed.), Seiten 570ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 802ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 37 / 57
O
O O
OEt
OEt
RK
Interpretation:
Als Folge der Aciditätsverhältnisse von Edukt und Produkt ist die Deprotonierung des β−Keto-
carbonsäureesters der gleichgewichtsverschiebende Schritt. Die Gleichgewichtslage liegt umso
stärker auf der Produktseite, je grösser die Basizität der eingesetzten Base bzw. je geringer die
Acidität der korrespondierenden Säure.
O O
Kat. Base, zBsp. NaOEt O O
+
OEt ΔT OEt OEt
EtO EtOH
UP
EtO O O O O
+
OEt OEt OEt
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 39 / 57
Die Retro-Claisen-Reaktion zeigt deshalb eine gute Gleichgewichtslage, weil keine Deprotonierung
zum Enolat des β−Ketoesters möglich ist. Beim Retro-Claisen werden im Unterschied zur Claisen-
Kondensation lediglich katalytische Mengen NaOEt benötigt. Dies deshalb, weil der pKA-Wert der
korrespondierenden Säure des gebildeten Enolates des Carbonsäure-esters ca. 25 beträgt.
Die sog. "Säure-Spaltung" von Acetessigsäureestern entspricht einer Retro-Claisen -Reaktion, dies,
obwohl eine Deprotonierung zum β−Ketoester-Enolat möglich ist:
O O konz. NaOH O
2 + EtOH
OEt ΔT O
Die Reaktion findet aber nur unter sehr drastischen Reaktionsbedingungen statt!
Hat man eine intramolekulare Claisen-Kondensation, so spricht man von einer Dieckmann-
Kondensation; sie formt typischerweise 5- respektiv 6-Ringe. Der Mechanismus ist analog der
Claisen-Kondensation, es braucht equimolare Menge einer Base um das Produkt als Enolat des β-
Ketoesters dem Gleichgewicht zu entziehen; nach saurer wässriger Aufarbeitung erhält man dann
die cyclischen β-Ketoester als Produkte.
Na
O O O O O
1 eq. NaOEt
O
O EtOH O 2) H3O+, H2O O
O
O COOMe
O 1) NaOH H
N
O 2) Ph N
N
N
Cl
COOH
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 40 / 57
Übung:
Claisen-Reaktion: Ergänzen Sie bei den ersten beiden Beispielen die Produkte und für das letzte
erklären Sie mit einem Mechanismus wieso dieses Produkt entsteht.
2) H3O+, H 2O
COOEt
1) Überschuss NaOEt
2 EtOOC
COOEt
2) H3O+, H 2O
R COOEt R
O 1 eq. NaOEt O
COOEt
EWG EWG
O EWG Base (Kat.)
+
R R' EWG - H2O R R'
CN NO2
O
O MeOOC CN
O
O
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 41 / 57
HCO 3- , ATP
O O O
SCoA O SCoA
ADP, P i, H +
Acetyl-CoA
O O O O
O - CO2
- -S-Synthase
resp.
R S-Synthase
O O
SACP
NADPH
NADP+
O OH O
- H2 O SACP
SACP
NADPH
NADP+
O weitere Cyclen
C12-C18-Fettsäuren
SACP
27
Warren Seite 1425ff.; McMurry & Bdgley „Organische Chemie der biologischen Stoffwechselwege“, Elsevier
Verlag 2006.
28
Struktur von HS-CoA:
NH 2
OH O O O O N
H H N
N N P P
HS O O O N
O N
O O
O P OH
Coenzym A (HS-CoA)
HO O
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 42 / 57
2.6 Michael-Addition 29
Die Michael-Reaktion ist der Spezialfall einer 1,4-Additionsreaktion von Enolat-Anionen von 1,3-
Dicarbonyl-Verbindungen an α,β-ungesättigte Carbonylverbindungen (EWG: electron withdrawing
group).
EWG
EWG Base (Kat.)
+ EWG EWG EWG
EWG
CN NO2
COOMe
COOMe O Base (Kat.)
+ O
MeOOC
COOMe
Base
-H
29
Brückner (3te. Ed.), Seiten 580ff; Sorrell (2nd Ed.), Seiten 834ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 43 / 57
Nu Nu
O Nu O
OH +
1,2-Addition 1,4-Addition
ΔΔG#
1,2-ZS
1,4-ZS
ΔG 12
Δ G14
ΔΔG R Å 1,2-Add.
60 kJ/mol
1,4-Add.
RK
Auch weniger C-acide Verbindungen wie Ketone oder einfache Ester können gut als Nucleophile in
der 1,4-Addition an α,β-ungesättigte Carbonylverbindungen eingesetzt werden. Im Falle der
thermodynamisch kontrollierten Reaktionsführung geht die Reaktion über die höher substituierten
Enolate, man beachte, dass z.Teil auch mehrfach substituierte Produkte gebildet werden können.
O O O
O
NaOEt (Kat)
+ Ph
Ph EtOH
O
O NaOEt (Kat) CN
+ CN
EtOH
CN
O Li
O
O O
O HO
1) O
O
+
2) H3O+, H2O O
1,4-Addition 1,2-Addition
Es ist aber auch möglich unter kinetisch kontrollierte Reaktionsbedingungen (ein Equivalent Base,
wasserfreie, aprotische Lösungsmittel und tiefe Temperaturen) zu den anderen Produkten zu
gelangen; z.Teil ist es möglich das intermeditär gebildete Enolat nochmals mit einem Elektrophil R-X
abzufangen!
O
O
Ph 1) R X
1 eq. LDA
Man erinnere sich an folgende Tabelle, hier zeigt sich, dass speziell delokalisierte, weiche
Nucleophile eine 1,4-Addition eingehen, hingegen harte, lokalisierte Nucleophile eine 1,2-Addition.
Nu Nu
O Nu O
OH +
1,2-Addition 1,4-Addition
1,2-Addition 1,4-Addition
R-Li H2O, R-OH, R-SH
Grignard Grignard
NaBH4/CeCl3 R-Cuprate
R-NH2 (Amine)
HCN
Enolate
Li / NH3
Beispiele:
OH
1) Bu-Li
CHO
2) H3O+, H2O
OH
1) NaBH4, CeCl3
CHO
2) H3O+, H2O H
HO
NH
NH2OH
COOH COOH
Ph Ph
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 45 / 57
Übung:
Die Robinson-Annulierung ist eine Methode zur Synthese von cyclischen α,β-ungesättigter Ketonen.
Formulieren Sie einen Mechanismus.
O O
Base
O
O O O Base COOEt
Cl + O
O
OH
R R'
O O O
H H
X = Cl, OCOR, OR
R R' R R' R OH R X
R H O
R'' R' R N
N R N
H
R R'
R''
HN R'
R N R NH2
H
R R'
R NO2 R N3
Eine ausführliche Diskussion dieser Reaktionen findet man unter Kapitel 3 im Skript Aldehyde &
Ketone.
Ergänzend dazu die Baeyer-Villiger-Oxidation von Ketonen zu Carbonsäureester (Kapitel 2.7, Skript
Aldehyde & Ketone) oder die Beckmann-Umlagerung von Oximen zu Amiden (Kapitel 2.7, Skript
Aldehyde & Ketone).
30
Brückner (3th Ed.), Seiten 730ff & 818ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 47 / 57
Baeyer-Villiger-Oxidation
O O
HO H Ph
H
O +H O O Ph HO O O
-H
O
H Ph
O -H O - PhCOO- HO O O
R' R'
R O R O R R'
tert. Alkyl > Cyclohexyl > sek. Alkyl > Phenyl > prim. Alkyl > CH3
Beckmann-Umlagerung 31
H
R
OH O R
N +H N H N N
- H2O
R R' R R' R'
R'
H2O
R
O R R H N
NH Tautomerie N UP
R H
R' N R' O
H R' O R' OH
H
Amid
Wanderungstendenz: trans zur Abgangsgruppe
Aldehyde lassen sich in Anwesenheit von 1 Equivalent NaCN in Methanol durch Mangandioxid zum
entsprechenden Methylester oxidieren. Formulieren Sie einen Mechanismus für diese Umsetzung.
O NaCN, MnO2 O
CH3
R H MeOH R O
31
Sorrell (2nd Ed.), Seite 672; Brückner (3th. Ed.), Seiten 623ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 48 / 57
Alkene lassen sich oxidativ zu Carbonsäuren spalten; siehe dazu Roadmap 32 und Diskussionen der
Reaktionen im Kapitel Alkene/Alkohole:
1,2-Diole
CO als Reagenz:
O
X HNu, CO, Pd (Kat) Nu
R Base, Lsm. R
32
Hier nicht aufgeführt ist die Sequenz Hydroborierung einer endständigen Doppelbindung zum primären Alkohol
und nachfolgende Oxidation zur Carbonsäure.
33
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 981; Brückner (3th. Ed.), Seiten 302ff; Sorrell (2nd. Ed.), Seite 809ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 49 / 57
Grignard-Reagenzien können als gute C-Nucleophile mit dem elektrophilen Kohlenstoff des
Kohlendioxides reagieren; nach wässriger Aufarbeitung erhält man die entsprechenden
Carbonsäuren. Alternativ können auch Lithiumorganyle für solche Carboxylierungen verwendet
werden.
Mg CO2
X MgX
R R
Enolate können auch mit CO2 zu β-Ketocarbonsäuren reagieren, doch ist die Reaktion reversibel und
man isoliert nach saurer wässriger Aufarbeitung das Edukt zurück: eine Decarboxylierung findet statt!
Um dies zu Umgehen, kann man alternative CO2-Derivate verwenden, wie zum Beispiel
Chlorameisensäuremethylester, dieses Reagenz kann wird erfolgreich als Alkylierungsreagenz für
Enolate eingesetzt.
O
O Li O O
Cl O
R R O
In biologischen Systemen werden Carboxylasen mit Biotin als Coenzym in für die Carboxylierungs-
reaktion von Carbonylverbindungen verwendet.
S S O
COOH Carboxylase
H H H H Lys
N
HN NH H
HN NH
O
O
Biotin Fixierung von CO2 als
Carbaminsäure-Derivat Tautomerie
S O S O
H H Lys Lys
N H H N
H H
O N NH N NH
O O OH
H
OOC AN
OOC OOC
COO
O O O
O
O O
H
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 50 / 57
5. Anhang
O O
Ameisensäure COOH Acrylsäure Glycolsäure
HO
H OH OH
OH
O Methacrylsäure Milchsäure
COOH
Essigsäure COOH
H3C OH
COOH Crotonsäure OH
O
Propionsäure COOH Mandelsäure
OH
COOH Isocrotonsäure
O
Buttersäure OH
OH HOOC Äpfelsäure
COOH Tiglinsäure COOH
O
Valeriansäure OH
OH
Weinsäure
COOH Angelicasäure HOOC
COOH
O OH
Capronsäure
OH
HOOC COOH Citronensäure
O COOH Sorbinsäure
OH
Oenanthsäure
OH
O
O COOH
HO Oxalsäure Benzoesä
OH Glyoxylsäure
H COOH ure
O
Malonsäure O COOH
HOOC COOH Phthalsäu
Brenztraubensäure re
Me COOH
COOH
HOOC Bernsteinsäure
COOH
O
COOH
COOH Phenylglyoxylsäure Terephtha
HOOC Fumarsäure lsäure
COOH
HOOC
COOH
COOH O O
Maleinsäure
COOH Acetessigsäure Trimesins
COOH
äure
HOOC COOH
COOH Lävulinsäure
COOH
HOOC (CH2)5 COOH Pimelinsäure
Salicylsäu
re
OH
COOH
Anthranils
HOOC (CH2)8 COOH Sebacinsäure äure
NH2
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 52 / 57
6. Übungen
Bestimmen Sie für die folgenden Verbindungen einen korrekten Namen nach IUPAC.
SH O O O O
O
(R) OH O O
3-Oxobuttersäureethylester
(R)-3-Mercaptobuttersäure
Cyclopropancarbonsäure-anhydrid
O
OH O
O2 N N
(S) C N F
Me
Zeigen Sie mit einem Mechanismus wieso folgende Verbindung sehr einfach decarboxyliert:
COOH
OH
H2N
O - CO2
O
Lösung:
O O H H
COOH OH
OH O
O
H2N
H2N H2N H2N
- CO2 O
O O O
O O
HO HO
Quadratsäure (engl. Squaric acid) zeigt als so genannte Oxo-Kohlenstoffe (CO)nH2 stark saure
Eigenschaften; eine negative Ladung kann über eine vinyloge Carbonsäure delokalisiert werden:
O
O
pKA = 1.5 & 3.5
OH O O
HO Vinyloge Carbonsäure: O O
Quadratsäure
(Squaric acid) OH OH
O O
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 54 / 57
Formulieren Sie einen Mechanismus für die saure Hydrolyse von Nitrilen zu Carbonsäuren.
H3O+, H2O, ΔT O
C N
R R OH
Lösung:
H3 O+, H 2O, ΔT O
C N
R R OH
H H
H H
C N O
R
R OH
AN H 2O
- NH3
H
N NH 3
H OH
R O R
O H
H
UP
H H H H
N H 2O N
H AN OH
R O R
O H
H
34
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 1060; Brückner (3th. Ed.), Seiten 330ff.
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 55 / 57
N O O
+ O O
N
O O H+, ΔT O
Ph
Ph O Ph
OH CH3
O
Lösung:
N O O
O +
N
Ph O O O O
OH
O O +
Ph H3O , H2O Ph
O O
O
- AcOH H
Acylierung O O
O via Addition/Elimination
via Addition/Elimination
OH ΔT
- CO2
O O
O
Ph - Ph
O O N
H -
N N H
O
N
O
H Tautomerie
N
N O O
N N
Ph
O O O
O
Ph O
O Ph
N CH3
Mechanismus:
O COOMe
O 1) NaOH H
N
O 2) Ph N
N
N
Cl
COOH
1) NaOH Tautomerie
& Aufarbeitung (H 3O+)
O
O
Na
O O
O H
COOMe
N
N N
N Ph
Cl
UP
OH O
O
O OH OH
COOMe COOMe COOMe
N N N
N N N
Ph Ph
Ph
Retro-Claisen-Reaktion
Carbonsäure-Derivate
Februar 2008, v2, r.marti 57 / 57
O
O O O Base COOEt
Cl + O
O
Lösung:
O
O O O Base COOEt
Cl + O
O
H
pKA ca. 11
O O
Cl O
O
Cl COOEt
O O
1,4-Addition
Michael-Addition
O O O O AN an Aldehyd
Cl UP Cl
O O
H H
O O
UP
O O O O
Cl Cl
O O
O
O dead end